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Dr. Klein & Co. AG

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Baufinanzierung: Kreditsumme steigt auf Höchstwert

Dem Kreditvermittler Dr. Klein zufolge lag die Standardrate einer Baufinanzierung im Dezember 2024 bei 1.350 Euro. Das ist der niedrigste Wert seit fast zweieinhalb Jahren. Die Darlehenssumme, die sich Immobilienkäufer im Schnitt bei einem Kreditinstitut leihen, erklimmt dagegen einen Höchstwert. 

Der Kreditvermittler Dr. Klein hat neue Daten des Trendindikator Baufinanzierung (DTB) veröffentlicht, die aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland darstellen. Demnach lag die sogenannte Standardrate – also die beispielhaft für eine Kreditsumme von 300.000 Euro, 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahren Zinsbindung ermittelte Monatsrate – zum Jahresende 2024 bei 1.350 Euro. Im Vergleich zu November 2024 sind das 25 Euro weniger. Dieser Abwärtstrend hatte laut Dr. Klein bereits im Sommer begonnen. Im Vorjahresmonat zahlten Kreditnehmer noch 1.435 Euro, im Dezember 2022 sogar 1.455 Euro. Der aktuelle Betrag ist der niedrigste seit knapp zweieinhalb Jahren.

Darlehenssumme erklimmt neue Höhen

Die Summe des Darlehens, das sich Immobilienkäufer bei einem Kreditinstitut leihen, ist im Dezember auf einen Höchstwert von 319.000 Euro gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 5.000 Euro gegenüber November und sogar 22.000 Euro mehr als im Vorjahresmonat. Dieselbe Summe hatten Kreditnehmer für den Traum vom Eigenheim auch im Dezember 2021 aufgenommen.

Etwas höherer Tilgungssatz, leicht rückläufiger Beleihungsauslauf

Die anfängliche Tilgung bewegt sich zum ersten Mal seit dem ersten Quartal 2024 allmählich der Marke von 1,8%. Im Dezember tilgten Immobilienkäufer ihr Darlehen mit einem Satz von 1,77%. Das bedeutet einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat, dennoch sind es 0,1 Prozentpunkte weniger als im Dezember 2023.

Obwohl der Beleihungsauslauf zum Jahresende um fast 0,5 Prozentpunkte sinkt, befindet er sich mit 87,05% – wie im gesamten Jahr 2024 – auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Im Dezember 2023 betrug der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert einer Immobilie 85,30%. „Die im Jahresrückblick ansteigende Kurve bedeutet, dass Kaufende anteilig immer weniger Eigenkapital in ihre Baufinanzierung einbringen, selbst wenn dies zu schlechteren Konditionen bei der kreditgebenden Bank führt“, wie es von Dr. Klein wörtlich heißt. 

Stabile Zinsbindung

Die Dauer der durchschnittlichen Zinsbindung hat im gesamten Jahr 2024 um weniger als vier Monate variiert. So sicherten sich Kreditnehmer im Dezember den zum Finanzierungsabschluss geltenden Zinssatz für zehn Jahre und etwas mehr als elf Monate. Das bedeutet in etwa einen Jahresdurchschnitt von gut elf Jahren. Planbarkeit und die Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko stünden laut Dr. Klein demnach weiterhin ganz oben auf der Agenda der Deutschen bei der Baufinanzierung.

Anteil an KfW-Darlehen leicht rückläufig

Im Dezember 2023 hatte sich der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen mit 10,61% gegenüber den Vormonaten noch einmal deutlich erhöht. Im Dezember 2024 zeigt sich ein Rückgang auf 8,78%. Auch der Anteil an Forward-Darlehen bleibt mit 0,78% auf einem niedrigen Niveau – im gesamten zweiten Halbjahr wurde die Schwelle von 1% nicht überschritten. (tik)

 

Baufinanzierung: Kreditsumme nähert sich Rekordhoch

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein haben sich Kaufinteressenten im November im Schnitt 314.000 Euro von der Bank für die Immobilienfinanzierung geliehen. Dies ist der bislang höchste Wert des Jahres 2024. Das bisherige Rekordhoch lag im Dezember 2021 bei 319.000 Euro.

Angehende Häuslebauer und Immobilienkäufer nehmen zuletzt wieder höhere Darlehen für die Finanzierung ihres Eigenheims bei einem Kreditinstitut auf. Im November betrug die durchschnittliche Darlehenshöhe 314.000 Euro. Das sind 1.000 Euro mehr als im Oktober und somit der bislang höchste Wert des Jahres 2024. Im Vorjahresmonat nahmen Kaufinteressenten einen um 26.000 Euro niedrigeren Kredit der Bank für den Erwerb einer Immobilie in Anspruch. Das bisherige Rekordhoch lag im Dezember 2021 bei 319.000 Euro.

Tilgungssatz weiterhin niedrig

Mit der Höhe der Tilgung lässt sich der monatliche Betrag beeinflussen. Im November lag der Satz, mit dem Immobilienkäufer ihr Darlehen anfänglich ablösen, bei 1,74%. Wie die Auswertung von Dr. Klein weiter zeigt, bedeutet dies keine Veränderung zum Vormonat. Seit Jahresanfang verharr der Wert mit einer sehr geringen Schwankungsbreite von lediglich 0,1% auf eher niedrigem Niveau. Vor dem vierten Quartal 2022 waren demgegenüber anfängliche Tilgungssätze jenseits der Marke von 2% gängig. Mit Beginn des Zinsanstiegs 2022 begann der Abwärtstrend der Tilgungshöhe, wie Michael Neumann erläutert.

Beleihungsauslauf geht leicht zurück

Der Beleihungsauslauf gibt den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert einer Immobilie an. Im Oktober hatte der Wert erstmals die Schwelle von 88% überschritten. Im November ist er nun auf 87,51% gesunken. Dennoch bleibt eine Zunahme um 2,26% gegenüber dem Vorjahresmonat. Kreditnehmer haben also im November 2024 weniger Eigenkapital in die Finanzierung ihres Eigenheims eingebracht als ein Jahr zuvor.

Standardrate konstant

Anhand der Standardrate lässt sich die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichen. Sie berechnet sich anhand einer Kreditsumme von 300.000 Euro, 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahren Zinsbindung. Seit Mitte dieses Jahres ist die Standardrate kontinuierlich gesunken. Im November hat sich der Abwärtstrend nun abgebremst: Die Rate verharrt mit 1.375 Euro auf dem gleichen wie im Oktober. Im November des Vorjahres bewegte sich die monatliche Rate nach dieser Musterrechnung mit 1.540 Euro noch auf einem deutlich höheren Niveau.

Anteil an KfW-Darlehen verringert sich

Der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen schwankt seit Jahresbeginn in einem Korridor zwischen 7 und knapp unter 10%. Im November war die Nachfrage leicht rückläufig – von 9,34% im Oktober auf nun 9,03%. Im Vorjahresmonat waren die KfW-Darlehen ähnlich gefragt mit einem Anteil von 8,88%.

Zinsbindung im Jahresverlauf relativ konstant

Die durchschnittliche Zinsbindung betrug im November zehn Jahre und gut elf Monate. Sie bewegt somit in einer ähnlichen Zeitspanne wie bereits im bisherigen Jahresverlauf 2024: Die Schwankungen betrugen nach unten wie nach oben maximal zwei Monate. Laut Michael Neumann von Dr. Klein verdeutlicht diese Konstanz, dass Kreditnehmende in Deutschland bei ihrer Baufinanzierung auf Planbarkeit sowie die Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko setzen. (tik)

Bild: © Ngoc – stock.adobe.com

 

Wohngebäudeversicherung: Dr. Klein kooperiert mit Asspick

Die Dr. Klein Privatkunden AG hat eine neue Wohngebäudepolice im Angebot, die eine Elementarversicherung als Inklusivleistung umfasst. Hierzu hat das Unternehmen eine Kooperation mit der Asspick Versicherungsmakler GmbH geschlossen, die zur Martens & Prahl Gruppe gehört.

Aufgrund des Klimawandels machen sich Immobilienbesitzer zunehmend Gedanken, wie sie ihr Wohneigentum gegen Elementarschäden absichern können. Der Finanzdienstleister Dr. Klein Privatkunden AG hat eine neue Wohngebäudepolice im Portfolio, die Elementarschäden mit abdeckt.

Seit Kurzem bietet die neue „Dr. Klein Wohngebäude Police in Kooperation mit Asspick“ eine Elementarversicherung als Inklusivleistung an. Diese kann vor allem für Eigentümer älterer Immobilien interessant sein, wie es aus dem Hause Dr. Klein dazu heißt. „Vorteil ist, dass keine Einschränkungen im Gebäudealter bestehen. Oftmals greift bei anderen Versicherungen an dieser Stelle eine Altersgrenze von 30 Jahren. Feuer, Sturm, Hagel und weitere Elementargefahren sind mit abgedeckt. Zusätzlich zur Elementarversicherung erhalten Versicherungsnehmer kostenfrei einen zertifizierten Energiebedarfsausweis, der üblicherweise selbst gezahlt werden muss“, erläutert Arno Kahl, Leiter des Versicherungsbereichs bei Dr. Klein in Lübeck.

Fokus auf Service zur Schadenregulierung

„Die Schadenregulierung ist eine der entscheidenden Stellschrauben im Abwicklungsprozess von Versicherungsfällen. Daher ist bei der neuen Gebäude Police ein zuverlässiger Service mit einer schnellen Bearbeitungszeit enorm wichtig“, so Kahl weiter.

Kooperation mit Versicherungsmakler Asspick

Die Versicherung bietet Dr. Klein in Zusammenarbeit dem Konzeptmakler Asspick an, einem Unternehmen der Martens & Prahl Gruppe. Die beiden in Lübeck beheimateten Unternehmen starten damit erstmals eine exklusive Zusammenarbeit. „Mein Team und ich freuen uns auf die bundesweite Kooperation im Bereich der Wohngebäudeversicherung, welche sich aktuell in einem sehr dynamischen Marktumfeld befindet. Gemeinsam möchten wir die technologischen Entwicklungen aktiv mitgestalten“, erklärt Nicolas Streker, Geschäftsführer von Asspick. (tik)

Bild: © sommart – stock.adobe.com

 

Immer weniger Eigenkapital für die Baufinanzierung

Laut einer Analyse von Dr. Klein hat der Beleihungsauslauf im Oktober erstmals die Marke von 88% überschritten. Kreditnehmer bringen somit immer weniger Eigenkapital in ihre Baufinanzierung ein. Die Standardrate hat sich abermals verringert. Gestiegen ist dagegen der Anteil an KfW-Darlehen.

Der Trend zeichnet sich bereits seit Längerem ab: Angehende Häuslebauer und Immobilienkäufer bringen immer weniger an eigenen Mitteln in ihre Immobilienfinanzierung ein. So hat sich der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert der Immobilie im Oktober nun weiter erhöht. Wie Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Kreditvermittlers Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet, liegt der Beleihungsauslauf bei 88,07%. Damit hat er erstmals die Marke von 88% geknackt. Im Mai 2022 bewegte sich der Beleihungsauslauf zuletzt unterhalb von 80%. Seitdem ist er recht konstant gestiegen.

Anteil von KfW-Darlehen legt zu

Ebenfalls erhöht hat sich der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen. Mit 9,34% war die Nachfrage nach Förderkrediten Michael Neumann zufolge im Oktober ähnlich hoch wie im Oktober 2023 – da belief sich der Anteil auf 9,48%. Zugleich überschreitet der Wert erstmals in diesem Jahr die Schwelle von 9%. Immobilienkäufer nutzen folglich wieder häufiger mögliche Vorteile staatlicher Unterstützung wie etwa einen besseren Bauzinssatz oder Tilgungszuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

Standardrate geht abermals zurück

Wie die Analyse von Dr. Klein weiter zeigt, sinkt die sogenannte Standardrate im Oktober auf ihren niedrigsten Stand seit August 2022 auf 1.375 Euro. Dies ist das Ergebnis der Musterrechnung basierend auf den Eckdaten 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf sowie zehn Jahre Zinsbindung. Die Standardrate liegt somit 20 Euro unterhalb des Werts aus September. Das möge laut Neumann kaum der Rede wert sein, allerdings verzeichne diese beispielhaft berechnete, monatliche Rate seit einiger Zeit einen Abwärtstrend: Im Oktober 2023 lag die Standardrate, die die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichbar macht, noch bei 1.563 Euro.

Tilgungssatz auf niedrigem Niveau

Die anfängliche Tilgung weist nach einem geringfügigen Anstieg im September wieder das Niveau von August auf und liegt im Oktober bei 1,74%. Ein sehr ähnliches Bild ergibt der Vergleich mit dem Vorjahresmonat: Hier lag der Satz, mit dem Immobilienkäufer ihr Darlehen anfänglich tilgten, bei 1,77%. Kreditnehmer setzen Neumann zufolge schon seit längerer Zeit darauf, durch eine eher niedrige Tilgungshöhe ihre Rate leistbarer zu machen. Selbst wenn dies eine längere Laufzeit der Finanzierung und eine höhere Zinslast insgesamt mit sich bringt.

Darlehenssumme weiter auf Jahreshoch

Mit der durchschnittlichen Darlehenssumme ging es seit Anfang des Jahres stetig nach oben bis zu einem Höchststand im September. Im Oktober bewegt sich die Kreditsumme mit 313.000 Euro weiter auf diesem hohen Level. Das sind 26.000 Euro mehr als im Vorjahresmonat und bedeutet ein Plus von 36.000 Euro gegenüber Oktober 2022. Laut Neumann leihen sich Kaufwillige aktuell vergleichsweise hohe Summen bei einem Kreditinstitut, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu realisieren.

Zinsbindung leicht rückläufig

Die durchschnittliche Zinsbindung geht seit einigen Jahren zurück, wenn auch in kleinen Schritten. Im Oktober 2024 wählen Darlehensnehmer eine Zinsbindung für zehn Jahre und zehn Monate. Das sind sechs Monate weniger als im Oktober 2023. Verglichen mit Oktober 2022 hat sich die Zinsbindung sogar um ein Jahr und vier Monate verringert. Trotz dieser sinkenden Tendenz zeige eine Zinsfestschreibung von knapp elf Jahren, dass Planbarkeit und die Absicherung gegen ein Zinsänderungsrisiko nach wie vor weit oben auf der Agenda von Kreditnehmenden in Deutschland stünden, so Neumann. (tik)

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Baufinanzierung: Tilgungssatz ist rückläufig

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein ist der Tilgungssatz bei Baufinanzierungen weiter rückläufig. Im Durchschnitt lag er im Juli 2024 beim Erwerb einer Immobilie bei 1,71%. Damit notierte er so tief wie seit 13 Jahren nicht mehr.

Der Tilgungssatz bei Baufinanzierungen ist weiter auf Talfahrt. Denn die anfängliche Tilgung, mit der Immobilienkäufer ihr Bankdarlehen zurückzahlen, ist im zurückliegenden Juli auf 1,71% gefallen. Damit notiert der Tilgungssatz so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr (1,64% im Juli 2011). Das belegt die Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein, die im monatlichen Rhythmus veröffentlicht wird. Doch die Entwicklung ist ambivalent, wie Dr. Klein resümiert. Zwar biete eine geringere Tilgung Kreditnehmenden die Möglichkeit, ihre monatliche Rate günstig zu halten. Diese vermeintlich kleinere finanzielle Belastung führe aber dazu, dass die Laufzeit des Kredits länger werde und die insgesamt zu zahlende Zinssumme höher ausfalle, erläutern die Kreditexperten.

Standardrate und Darlehenshöhe verbleiben auf hohem Niveau

Die Standardrate verzeichnete laut Bericht im ersten Halbjahr 2024 einen ansteigenden Trend und summiert sich im Juli – wie bereits im Juni – auf 1.468 Euro. Verglichen mit dem Vorjahresmonat investieren Käufer damit jedoch monatlich 52 Euro weniger in den Erwerb ihres Eigenheims: Im Juli 2023 belief sich die Standardrate auf 1.520 Euro. Für die Berechnung dieser Rate werden die Eckdaten 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, zehn Jahre Zinsbindung und 80% Beleihungsauslauf zugrunde gelegt, sodass die monatliche Belastung einer Baufinanzierung über einen langen Zeitraum hinweg vergleichbar wird.

Auch die Trendlinie der durchschnittlichen Darlehenshöhe zeigt nach oben: Mit 306.000 Euro verbleibt sie im Juli auf ihrem bereits im Juni erreichten, höchsten Stand seit Februar 2022 (307.000 Euro). Ein anderes Bild zeigt der Blick auf das Vorjahr. Hier liehen sich Kaufinteressierte im Juli 287.000 Euro bei einem Kreditinstitut, um in die eigenen vier Wände zu gelangen – das waren gut 6% weniger.

Beleihungsauslauf steigt, Zinsbindung nimmt minimal ab

Der Beleihungsauslauf wiederum bewegt sich seit Beginn dieses Jahres konstant über 86%, im Juli allerdings ist er nun um 0,52 Prozentpunkte auf 86,84% gestiegen. Diese Zahl beziffert den fremdfinanzierten Anteil am Beleihungswert der Immobilie – das heißt, je höher der Beleihungsauslauf, desto niedriger ist das eingebrachte Eigenkapital. Im Juli des vergangenen Jahres betrug der Beleihungsauslauf noch 83,76%. Zu diesem Zeitpunkt war der fremdfinanzierte Anteil also um knapp drei Prozentpunkte kleiner als der aktuelle Wert.

Die durchschnittliche Zinsbindung belief sich im Juli 2024 auf rund elf Jahre – eine ähnliche Dauer wie bereits im Vormonat. Gravierender fällt die Differenz zum Vorjahresmonat aus: Damals sicherten sich Immobilienkäufer den bei Abschluss ihrer Finanzierung geltenden Zins für rund zwölf Jahre und setzten somit auf eine um ein Jahr längere Planungssicherheit.

Nachfrage nach KfW-Darlehen geht leicht zurück

Der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen ist dagegen im Juli im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken und beträgt nun 8,38%. Im Juli des vergangenen Jahres wurde noch mehr Gebrauch vom KfW-Darelehen gemacht: Der Anteil der Förderkredite als Ergänzungsbaustein der Immobilienfinanzierung lag damals bei 9,05% – ein Plus von 0,67% gegenüber dem diesjährigen Juli. (as)

Bild: © Rainister – stockadobe.com

 

Tipps für Preisverhandlungen beim Hauskauf

Angesichts der aktuellen Situation am Immobilienmarkt ist es wieder vermehrt möglich, über den Kaufpreis zu verhandeln. Worauf künftige Eigenheimbesitzer achten sollten, erläutert ein Experte des Kreditvermittlers Dr. Klein und gibt einige Empfehlungen für Preisverhandlungen beim Immobilienkauf.

Das Traumhaus ist gefunden, der Preis sprengt aber das Budget der Kaufinteressenten. In diesem Fall kann es sich lohnen, mit dem Verkäufer in Verhandlungen zu treten. Wie Käufer sich hier am besten verhalten, erklärt Norbert Maier, Spezialist für Baufinanzierung beim Kreditvermittler Dr. Klein in Regensburg. „Es gibt einige Punkte, die Ansätze für Preisverhandlungen bieten“, sagt Maier. „Oftmals macht es zum Auftakt Sinn, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, um die wichtigsten Eckdaten und Dokumente auf ihre Richtigkeit zu prüfen“, so der Experte weiter.

Wurde die Wohnfläche korrekt berechnet?

Maier zufolge komme es leider immer mal wieder vor, dass getrickst wird und Flächen, die keine Wohnflächen sind, als solche deklariert sind. Ein Gesetz als Grundlage für die korrekte Angabe der Wohnfläche existiert nicht, sondern lediglich verschiedene Verordnungen und Regelwerke. Die gängigste Methode zur Berechnung ist die Wohnflächenverordnung, die für den öffentlich geförderten Wohnbau vorgeschrieben ist und sich auch im frei finanzierten Markt etabliert hat. Gemäß dieser Regelung darf nur die zum Wohnen genutzte Grundfläche Teil der Berechnung sein. Räume außerhalb der Wohnung wie Dachböden oder Keller sowie Garagen zählen somit nicht zur Wohnfläche. Flächen mit Dachschrägen werden erst ab einer Höhe von 1 m einbezogen und unter einer Höhe von 2 m nur zu 50%. Balkone, Loggien und Terrassen können mindestens zu einem Viertel und maximal zur Hälfte berücksichtigt werden. „Die korrekte Berechnung der Wohnfläche hat einen enormen Einfluss auf den Immobilienwert und damit den Kaufpreis“, betont Maier. Sein Rat: Bei Unsicherheiten sollten sich angehende Käufer an einen Experten wenden.

Energieausweis überprüfen

Die Energieeffizienz eine Immobilie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Inzwischen müssen Verkäufer einen Energieausweis für das Haus oder die Wohnung mit Einstufung in eine Effizienzklasse vorlegen. „Die Einteilung in eine bestimmte Effizienzklasse kann bei weitestgehend identischen Objekten hinsichtlich des Baujahrs, der Größe und der Lage einen erheblichen Preisunterschied bedeuten. Kaufinteressierte sollten auf Nummer sicher gehen und einen Energieberater einbeziehen, um die Angaben bestätigen zu lassen“, rät der Experte von Dr. Klein.

Auf mögliche offene Erschließungskosten achten

Bei Bestandsimmobilien ist es von großer Relevanz, ob das Bauland, auf dem das Objekt steht, korrekt erschlossen und das Grundstück zugänglich gemacht wurde. Dies betrifft die korrekte Anbindung an das öffentliche Straßennetz, die Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Entwässerung. Die öffentliche Erschließung erfolgt durch die zuständige Kommune und reicht bis zur Grundstücksgrenze. Die private Erschließung innerhalb der Grundstücksgrenze fällt in der Verantwortung der Bauherren. Die Kosten weichen je nach Regelungen ab. Für Käufer sei es wichtig zu prüfen, wie die Übernahme von Erschließungskosten im Kaufvertrag geregelt ist und ob es noch offene Kosten gibt oder eine Nachzahlung ansteht, betont Maier.

Bauantragsunterlagen und Genehmigungen einsehen

Baumaßnahmen an Gebäuden müssen genehmigt worden sein. „Wenn ein Verkäufer während seiner Zeit als Eigentümer Änderungen wie beispielsweise einen Dachgeschossausbau vorgenommen hat, kann das Einfluss auf die Gebäudeklasse haben“, erläutert Maier. „Aus einem Einfamilien- ist eventuell ein Mehrfamilienhaus geworden, das natürlich zu einem anderen Kaufpreis auf den Markt kommt. Gerechtfertigt ist dies aber nur, wenn die Baumaßnahme im Vorfeld genehmigt worden ist“, so der Experte weiter. Liegt keine Erlaubnis vor, kann eine Nachgenehmigung gelingen, so Maier. Im Idealfall liegen beim Kauf einer Bestandsimmobilie sämtliche Bauantragsunterlagen und die entsprechenden Genehmigungen vor.

Gut vorbereitet in die Verhandlung

Schließlich rät der Experte von Dr. Klein, sich entsprechend vorzubereiten. Potenzielle Käufer sollten beispielsweise in Erfahrung bringen, wie groß die Anzahl an weiteren Interessenten ist. Je zahlreicher die Mitbewerber, desto schwieriger könnten die Verhandlungen werden. Ist ein Makler eingeschaltet, dürfte die Nachfrage hoch sein und Interessenten sollten nicht allzu hart verhandeln. Bei einem privaten Verkauf ist es ratsam, sich möglichst gut auf den Verkäufer einzustellen. „Handelt es sich um ein älteres Ehepaar, das sich freut, wenn hier zukünftig eine junge Familie einzieht oder um Kinder, die das Haus der Eltern verkaufen? Je nach Situation können die Interessenten entsprechend passend in das Gespräch einsteigen“, weiß Maier. Interessant können auch die Motive für den Verkauf sein: Ist es ein Notverkauf oder nicht? „Kaufinteressierte sind gut beraten, den Kaufvorgang wie eine Art Bewerbung zu behandeln“, so Maier. „Sie sollten ein gutes Bild abgeben, Zuverlässigkeit und Interesse signalisieren sowie einen sympathischen Eindruck machen.“ (tik)

Bild: © Studio Romantic – stock.adobe.com

 

Baufinanzierung: Kreditsumme wieder über 300.000 Euro

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein leihen sich Kaufinteressenten im Juni im Schnitt 306.000 Euro von der Bank für den Erwerb einer Immobilie. Das sind 7.000 Euro mehr als im Vormonat und die höchste durchschnittliche Darlehenssumme seit rund zweieinhalb Jahren.

Angehende Häuslebauer und Immobilienkäufer nehmen zuletzt wieder höhere Darlehen für die Finanzierung bei einem Kreditinstitut auf. Wie Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet, lag die durchschnittliche Darlehenssumme im Juni bei 306.000 Euro. Somit finanzieren künftige Immobilienbesitzer bei den Banken 7.000 Euro mehr als im Vormonat – die höchste Summe seit Februar 2022. Die Darlehenshöhe, mit der sich Kaufwillige die eigenen vier Wände realisieren, befand sich seit Ende des vergangenen Jahres auf konstant hohem Niveau. Nun wurde erstmals seit April 2022 wieder die Marke von 300.000 Euro geknackt.

Beleihungsauslauf seit Längerem wieder niedriger

Der Beleihungsauslauf war in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen. Im Juni ist laut Neumann nun wieder ein Rückgang zu beobachten auf 86,51. Der Anteil des Eigenkapitals bei der Finanzierung einer Immobilie hat sich gegenüber dem Vormonat also leicht erhöht. Im Mai lag diese Kennzahl bei 87,12%.

Tilgungssatz weiter auf Tiefststand

Der Tilgungssatz betrug im Juni 1,72% und bewegt sich somit weiter auf seinem Tiefststand seit inzwischen fast 13 Jahren. Im Juli 2011 lag der Tilgungssatz bei 1,64%, wie Neumann berichtet. Im Vorjahresmonat war der Tilgungssatz noch bei 1,84%.

Standardrate steigt leicht

Bei der Standardrate (300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung und 80% Beleihungsauslauf) zeigt sich im Juni eine geringfügiger Zunahme im Vergleich zum Vormonat auf 1.468 Euro. Das bedeutet den bislang höchsten Wert in diesem Jahr.

Die durchschnittliche Zinsbindung betrug im Juni rund elf Jahre und damit einen Monat weniger als im Mai. Zum Vergleich: Im Juni 2023 sicherten sich Immobilienkäufer den bei Abschluss ihrer Finanzierung geltenden Zins für rund zwölf Jahre und setzten somit noch auf eine längere Planungssicherheit.

Anteil an KfW-Darlehen nimmt minimal zu

Wie Neumann weiter mitteilt, ist der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen im Juni auf 8,56% gestiegen. Gegenüber dem Vormonat, als der Anteil bei 8,41% lag, handelt es sich aber nur um eine geringfügige Steigerung. (tik)

Bild: © Chlorophylle – stock.adobe.com

 

Immobilienkäufer zahlen Kredite länger ab

Laut einer Analyse des Kreditvermittlers Dr. Klein sinkt der anfängliche Tilgungssatz für Immobilienkredite weiter. Damit verringert sich die monatliche finanzielle Belastung für Käufer, aber durch die längere Laufzeit wird die Baufinanzierung insgesamt teurer. Der Anteil des Eigenkapitals nimmt ebenfalls ab.

Der Abwärtstrend bei der anfänglichen Tilgung, mit der Immobilienkäufer ihren Kredit zurückzahlen, hat sich fortgesetzt. Im Mai lag der Wert bei 1,72% und damit auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2011 – da waren es 1,64%. Im Mai 2023 belief sich dieser Wert noch auf 1,87%, wie Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) erläutert.

Der Tilgungssatz ist ein wichtiger Faktor, der sich auf die monatliche finanzielle Belastung von Kreditnehmern auswirkt. Je geringer der Satz, desto niedriger die Monatsrate, zugleich dauert es aber länger, bis der Kredit zurückgezahlt ist und die Baufinanzierung wird insgesamt teurer aufgrund der höheren Zinslast.

Käufer bringen weniger Eigenkapital ein

Wie die Auswertung von Dr. Klein weiter zeigt, hat sich der Anteil des Eigenkapitals bei Immobilienfinanzierungen weiter verringert. Somit hält der der Trend des steigenden Beleihungsauslaufs an. Im Mai lag das Verhältnis zwischen der erforderlichen Kreditsumme und dem Beleihungswert der Immobilie bei 87,2%. Gegenüber dem Vormonat ist also ein erneuter, wenn auch sehr kleiner Anstieg zu verzeichnen. Im Mai 2023 lag der Beleihungswert noch bei 83,47%.

Die Darlehenshöhe befindet sich nach einem leichten Rückgang im April nun wieder auf dem Niveau vom März: Im Mai haben Kaufinteressenten im Schnitt eine Summe von 299.000 Euro für den Erwerb einer Immobilie bei einem Kreditinstitut aufgenommen.

Etwas kürzere Zinsbindung

Laut Michael Neumann wählen die Immobilienkäufer in Deutschland bei ihrer Baufinanzierung oftmals eine zehnjährige Zinsbindung. Aber auch längere Laufzeiten von 15 oder 20 Jahren sind durchaus üblich. Im Mai betrug die durchschnittliche Zinsbindung rund elf Jahre und einen Monat. Dies bedeutet eine leichte Abnahme im Vergleich zu den vergangenen sieben Monaten, als sich Kreditnehmer im Schnitt für eine Laufzeit von rund elf Jahren und zwei Monaten entschieden haben.

Standardrate steigt

Die Standardrate für eine Baufinanzierung mit 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung und 80% Beleihungsauslauf hat im Mai auf 1.463 Euro zugelegt. Das ist der bislang höchste Betrag dieses Jahres. Im Mai 2023 investierten Käufer nach dieser Musterrechnung mit 1.505 Euro noch mehr in den Erwerb ihres Eigenheims. Ein anderes Bild zeigt sich beim Zweijahresrückblick: Hier lag die Standardrate bei lediglich 1.190 Euro, also knapp 20 Prozent unter der aktuellen. Einen Grund hierfür stellt unter anderem das unterschiedliche Zinsniveau dar.

Nachfrage nach KfW-Darlehen steigt

Im Mai machen sich Michael Neumann zufolge die wieder gefüllten Fördertöpfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bemerkbar. Der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen wächst im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,26 Prozentpunkte auf 8,41%. Gegenüber Mai 2023 bedeutet das eine Zunahme von 1,87%. (tik)

Bild: © ParinApril – stock.adobe.com

 

Immer weniger Eigenkapital fürs Eigenheim

Die Deutschen bringen immer weniger Eigenkapital in ihre Baufinanzierung ein. Dies hat eine Auswertung des Kreditvermittlers Dr. Klein ergeben. Während der Beleihungsauslauf auf einem neuen Rekordhoch liegt, zeigt sich bei der anfänglichen Tilgung ein Langzeittief. 

Der Beleihungsauslauf gibt den Anteil des Immobilienwertes an, der durch Darlehen finanziert wird. Beim Beleihungsauslauf geht der Trend seit zwei Jahren konstant nach oben, wie Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) erläutert. So bewegte sich die Kennzahl, die das prozentuale Verhältnis zwischen der benötigten Kreditsumme und dem Beleihungswert der Immobilie ausdrückt, im April 2022 mit 79,89% noch unterhalb der Marke von 80%. Im April dieses Jahres knackte der Beleihungsauslauf die Schwelle von 87% Prozent-Marke (87,12%). Laut Michael Neumann ist das ein neues Rekordhoch. Dies bedeutet, dass Käufer in Deutschland bei der Finanzierung ihres Eigenheims immer weniger Eigenkapital einbringen.

Anfänglicher Tilgungssatz niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr

Ein anderes Bild ergibt sich bei der anfänglichen Tilgung, mit der Darlehensnehmer ihren Baukredit zurückzahlen. Der durchschnittliche Tilgungssatz, der zu Beginn der Finanzierung vereinbart wird, liegt im April bei 1,75%. Das ist der niedrigste Wert seit knapp 13 Jahren: Im Juli 2011 betrug die Tilgung 1,64%. Wie Michael Neumann erläutert, ist der Wert seit Januar 2024 von 1,84% kontinuierlich zurückgegangen. Mit einer niedrigen Tilgung senken Darlehensnehmer die monatlichen Kosten der Finanzierung. Gleichzeitig steigt damit allerdings die Laufzeit des Kredits, was insgesamt eine höhere Zinslast nach sich zieht. Ein geringer Tilgungssatz bringt somit Vor- und Nachteile mit sich. „Ausschlaggebend für die Wahl der Tilgungshöhe ist, dass sie zur individuellen, finanziellen Situation der Kreditnehmer passt, und das monatliche Budget zum Leben nicht zu knapp bemessen ist“, heißt es von Michael Neumann.

Darlehenshöhe sinkt leicht

Bei der durchschnittlichen Darlehenshöhe zeigt sich seit mehreren Monaten ein Auf und Ab. Wie aus der Auswertung von Dr. Klein hervorgeht, hat sich die Darlehenshöhe im April gegenüber dem Vormonat um 3.000 Euro auf 296.000 Euro verringert. Die Summe, die sich Kaufinteressierte für ihr Eigenheim von der Bank leihen, bleibt somit konstant auf einem recht hohen Niveau. Im April 2022 lag die durchschnittliche Darlehenshöhe mit 302.000 Euro zuletzt über der Marke von 300.000 Euro. 

Standardrate bleibt stabil

Die Standardrate weist Michael Neumann zufolge seit Monaten nur geringfügige Schwankungen um nur wenige Euro auf und erweist sich auch im April als eher konstant. Seit Dezember 2023 bewegt sich der Wert für eine Finanzierung mit 300.000 Euro Kreditsumme, 2% Tilgung, zehn Jahren Zinsbindung sowie 80% Beleihungsauslauf zwischen 1.425 und nun 1.448 Euro pro Monat. Im April 2022 war die Standardrate – mit einem durchschnittlichen Zinssatz von rund 1% weniger als heute – mit 1.085 Euro monatlich noch deutlich niedriger. (tik)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com

 

Wie geht es mit den Immobilienpreisen weiter?

Viele Fragen drehen sich derzeit um eine bevorstehende Trendwende am Immobilienmarkt. Vielerorts sinken die Preise für Wohnimmobilien nicht mehr, mitunter ist bereits eine Marktbelebung zu beobachten. Laut einer Studie der Commerzbank wiederum könnten die Preise 2024 aber noch etwas fallen.

Nachdem die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland lange Zeit nur eine Richtung kannten, nämlich nach oben, sind sie infolge des Zinsanstiegs 2022 deutlich gesunken. Verdichten sich nun die Anzeichen für eine bevorstehende Trendwende am Markt für Wohnimmobilien? Laut einer Auswertung des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein haben sich die Immobilienpreise bundesweit im ersten Quartal 2024 gefangen. Dies zeigen Daten des Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI). Der quartalsweise, regionale Immobilienpreisindex wurde auf der Grundlage tatsächlich gezahlter Kaufpreise entwickelt.

Demnach gaben sowohl die Preise für Eigentumswohnungen als auch für Ein- und Zweifamilienhäuser vielerorts nur noch geringfügig nach. Eine Ausnahme bildet laut der Auswertung Hannover, wo die Preise für Wohnungen nochmals um rund 3% gesunken sind.

Dr. Klein: Erste Pluszeichen in einigen deutschen Großstädten

In anderen Städten wiederum wie etwa in Dresden, Köln und Stuttgart, „könnten Pluszeichen auf eine potenzielle preisliche Trendwende am Immobilienmarkt hinweisen“, so die Experten von Dr. Klein. In Dresden beispielsweise sind die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zwischen Januar und März 2024 um 0,73% im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Bei Eigentumswohnungen ergibt sich in der sächsischen Landeshauptstadt dagegen noch ein anderes Bild: Die tatsächlich gezahlten Kaufpreise haben sich im Quartalsvergleich um 2,6% verringert.

Interhyp: Gestiegene Nachfrage seit Jahresbeginn

Von gestiegenen Immobilienpreisen berichtet auch der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp. So habe der Immobilienmarkt im ersten Quartal eine spürbare Belebung erfahren. Besonders der Zinsabschwung zum Ende des vergangenen Jahres habe dafür gesorgt, dass viele Kaufinteressierte ihren Traum vom eigenen Haus nun umsetzen wollen. Laut Interhyp lag der durchschnittliche Kaufpreis für eine Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten in Deutschland im ersten Quartal 2024 bei 449.000 Euro. Das sind 2% mehr als im vierten Quartal 2023. Erstmals seit Anfang 2022 lässt sich somit wieder eine leichte Zunahme der Kaufpreise feststellen.

„Nach einer Stabilisierung der Kaufpreise in 2023 sehen wir zu Beginn dieses Jahres wieder leicht anziehende Immobilienpreise“, sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe. „Diese Entwicklung ist auf die spürbar gestiegene Nachfrage seit Jahresbeginn zurückzuführen. Es ist jedoch noch zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen“.

Zeitpunkt für Immobilienkauf günstig wie lange nicht

Laut dem Interhyp-Immobilienpreisindex haben sich die Preise für Deutschland im Vergleich zum Vorquartal um rund 1% erhöht. Regional weisen die größeren Städte aber nach wie vor Unterschiede auf: So sind die Preise in München leicht gesunken um 0,7%, sie stagnierten in Köln, wohingegen Frankfurt, Berlin, Stuttgart und Hamburg leichte Zuwächse aufweisen würden.

vdp erwartet für 2024 noch Preisrückgänge

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) rechnet für das Gesamtjahr 2024 mit weiteren, gegenüber dem Vorjahr allerdings deutlich abgeschwächten Preisrückgängen in allen Asset-Klassen. Für Wohnimmobilien bewegen sich die Prognosen von 0% bis -5%.

„Die weitere Entwicklung der Immobilienpreise hängt maßgeblich vom Handeln der EZB ab“, unterstreicht vdp-Präsident Gero Bergmann. Komme es zu der allseits erwarteten Zinssenkung im Laufe dieses Jahres, werde es für Immobilienverkäufer und -investoren leichter, ein neues Preisgleichgewicht zu finden. Dementsprechend rechne er in den kommenden Monaten mit einer Preisstabilisierung, die bei Wohnimmobilien schon im zweiten Halbjahr 2024 einsetzen dürfte.

Commerzbank sieht weiteres Abwärtspotenzial

Von weiter fallenden Immobilienpreisen wiederum geht die Commerzbank aus. Laut einer am Freitag veröffentlichten Studie dürfte sich die Preiskorrektur in den kommenden Monaten fortsetzen. Wie es in der Analyse der Bank heißt, sei trotz des Rückgangs der Immobilienpreise die Zahl der Transaktionen immer noch deutlich geringer als vor dem Zinsanstieg. Offensichtlich klaffe noch immer eine große Lücke zwischen den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern, da viele potenzielle Käufer derzeit einen Immobilienkauf zu den aktuellen Preisen nicht finanzieren könnten. Verkäufer von Bestandsimmobilien, die bislang an ihren Preisvorstellungen festgehalten haben, dürften langfristig erkennen, dass sie die Preise aus dem Jahr 2021 vorerst nicht erreichen können und preisliche Zugeständnisse machen müssen.

Rückgang um bis zu 10%

Die Studie der Commerzbank beruft sich auf Schätzungen der Bundesbank in deren Monatsbericht für Februar. Darin heißt es, dass die Preise noch sinken müssten, um wieder mit ihren langfristigen Determinanten wie Zinsen und Einkommen in Einklang zu kommen. Gegenüber dem ersten Quartal 2024 sieht die Commerzbank noch Potenzial für eine weitere Preiskorrektur bei Bestandsimmobilien von 5% bis 10% unter Berücksichtigung der Kosten für energetische Sanierungen. (tik)

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