AssCompact suche
Home

0001

Private Haftpflicht

Private Sachversicherungen: Chancen und Hürden für Makler

Die Bedeutung eines gesunden Sachbestands im Privatkundensegment steigt im Versicherungsmaklerbüro aus verschiedensten Gründen. Die Herausforderungen sind jedoch genauso vielfältig – von Konkurrenz aus dem Internet bis hin zu komplexen Tarifen und fehlenden Handwerkerkontakten.

Ein gut gepflegter Sachversicherungsbestand trägt zur finanziellen Stabilität, einer gewissen Kundenbindung und einer breiteren Risikostreuung im Versicherungsmaklerbüro bei. Zudem erhöht er die Erfolgschancen für einen lukrativen Bestands- oder Unternehmensverkauf.

Die Relevanz von privaten Schaden-/Unfallversicherungen für Versicherungsmakler ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, neben den genannten Punkten nicht zuletzt wegen der langen Zinsflaute und der Provisionsdiskussion in der Lebensversicherung. Aus der aktuellen AssCompact Marktstudie „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ lässt sich ablesen, dass die teilnehmenden Versicherungsmakler und Mehrfachagenten die Bedeutung dieses Bereichs in den nächsten fünf Jahren für ihr Büro sogar noch höher einschätzen. Knapp 77% sind dieser Meinung, aktuell liegt die Zahl bei knapp 73%.

Digitaler Wettbewerb groß, AO spielt nur kleine Rolle

Kontinuierliche Einnahmen aus dem Sachbestand sind also erst einmal ein Profitabilitäts- und Stabilisierungsfaktor für das Maklerbüro. Andererseits ist die Vermittlung von privaten Sach- und Unfallversicherungen kleinteilig, Courtagen sind niedrig und der Markt ist stark umkämpft. Das sogenannte „Massengeschäft“ übernehmen immer öfter Direktversicherer, Vergleichsprogramme und InsurTechs. Diese Konkurrenz ist aus Sicht der Versicherungsmakler auch die größte Herausforderung des privaten Sachversicherungsgeschäfts laut zuvor erwähnter Studie. Knapp 47% der Befragten sehen dies so. Übrigens wird der Wettbewerb vonseiten der Ausschließlichkeit dagegen kaum erwähnt. Nur 6% sehen eine gewisse Dominanz der AO.

Die Herausforderungen liegen neben dem Wettbewerb der Internetkonkurrenz auch ganz allgemein in der Digitalisierung. Die Abwicklung des Geschäfts muss also auch aufseiten der Versicherungsmakler für die entsprechende Wirtschaftlichkeit noch deutlich voranschreiten. Als drittgrößte Herausforderung nennen die Versicherungsmakler die Komplexität und die Bedingungen der Tarife. Andererseits darf man die Bewertung und Auswahl auch als eine Kernkompetenz der Makler ansehen.

Große Liste an Problemstellungen

Die Liste der Problemstellungen in der privaten Sach- und Unfallversicherung ist lang. Rund 28% und damit an vierter Stelle schätzen die Befragten die Vermittlung von Elementarversicherungen als Herausforderung ein. Hier spielen sicherlich die aktuellen Starkregenereignisse als auch die Debatte zu einer Pflichtversicherung hinein. Danach reichen die genannten Punkte, die als Unwägbarkeiten angesehen werden, von der Schwierigkeit der Bestandssicherung über ineffektive Prozesse im Maklerbüro bzw. beim Versicherer und einem mangelnden Nachhaltigkeitsangebot bis hin zur unabhängigen Weiterbildung – um nur ein paar wenige Aspekte zu nennen.

Ein Schlagwort fällt aus der Reihe dieser Aspekte heraus und damit auf. Und zwar beklagen immerhin 15% der Versicherungsmakler, dass ihnen Kontakte zu Handwerkern fehlen würden. Hätte man diese, könnte man ein kompetenteres und besseres Schadenmanagement bieten, so die Ansicht der Studienteilnehmer.

Lange Bearbeitungszeiten der Versicherer

Und was ist mit dem großen Kritikpunkt der vergangenen Monate? Dieser kommt vor allem in den freien Kommentarfeldern vor. Dort machen die Versicherungsmakler ihrem Ärger Luft: „Die Bearbeitungszeiten der Gesellschaften werden immer länger“, heißt es da, oder „Man kommt nicht durch“. Beklagt werden der Personalmangel und das fehlende Fachverständnis bei den Versicherern sowie Warteschleifen und Bearbeitungsrückstände.

Die langsame Schadenabwicklung war eines der brisantesten Themen des laufenden Jahres. Insbesondere in der Kfz-Versicherung mussten Kunden lange auf Auskünfte und Leistungen warten. Die Umfrage fiel genau in die Hochzeit der Klagen über diese Missstände. Die Versicherer versprachen Besserung und stellten auch konkrete Maßnahmen vor. Inwieweit eine Verbesserung gelingt, wird man in den kommenden AssCompact Studien nachlesen können. (bh)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ wurde vom 07.05.2024 bis 17.05.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 308 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann zum Einzelpreis von 2.500 Euro zzgl. MwSt. erworben werden.

Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.

Lesen Sie auch:

Bild: © Aris Suwanmalee – stock.adobe.com

 

 

Wie Makler nachhaltige Sachversicherungen sehen

Zwei Drittel der Versicherungsmaklerbüros haben sich laut einer aktuellen Studie noch nicht mit nachhaltigen Sachversicherungen für Privatpersonen beschäftigt. Das andere Drittel findet vor allem in der Hausratversicherung nachhaltige Elemente. Und was ist mit Privathaftpflicht, Wohngebäude und Rechtsschutz?

Nachhaltige Sachversicherungen für Privatpersonen stehen bei Versicherungsmaklern nicht besonders weit oben auf der Prioritätenliste. Nur ein Drittel der Maklerbüros haben sich schon mal damit beschäftigt. Nachlesen lässt sich dies in der aktuellen AssCompact Marktstudie „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“, für die Versicherungsmakler befragt wurden. Damit könnte die Geschichte dann auch schon zu Ende sind. Sollte sie aber nicht, denn es steckt heute schon mehr Nachhaltigkeit in Sachversicherungen als der Großteil der Studienteilnehmer denkt. Warum dies nicht auch im Kundengespräch nutzen?

Nachhaltigkeit – immer noch ein Rätsel

Hinter dem Begriff der Nachhaltigkeit steckt immer noch die große Unbekannte, auch wenn er in zahlreichen Zusammenhängen ständig verwendet wird. Nachhaltigkeit wird von jedem anders interpretiert. Vergessen wird oft, dass neben dem Umweltschutz auch ökonomische und soziale Dimensionen in dem Begriff eingeschlossen sind. Und so muss eine Versicherung nicht unbedingt grün sein, um als nachhaltig zu gelten. Allerdings: Meistens steht der ökologische Aspekt dann doch im Vordergrund.

Balkonkraftwerke in der Hausratversicherung

In der Umfrage geben 73% der Versicherungsmakler an, nachhaltige Hausratversicherungen zu kennen, 60% haben eine solche auch schon mal vermittelt. Allerdings ist der Kreis derer, die die Detailfragen zur Nachhaltigkeit beantwortet haben, deutlich kleiner als die Grundgesamtheit der Studienteilnehmer.

Die Hausratversicherung wird damit öfter genannt als die anderen Sparten – bei der Vermittlung kann nur die Kfz-Versicherung noch mithalten, was wohl auf die Versicherung von E-Autos abzielt. Doch was könnte sich dahinter verbergen? Sieht man mal vom Fokus auf die nachhaltigen Kapitalanlagen des jeweiligen Versicherers ab, die übergreifend gelten, könnten bei der Hausratversicherung verschiedene Trends als nachhaltige Entwicklung gesehen werden – etwa, wenn das Balkonkraftwerk oder das E-Bike in der Hausratversicherung mitversichert ist oder die nachhaltige Wiederbeschaffung im Schadenfall bis zu einem gewissen Prozentsatz gefördert wird.

Zurückhaltende Bewertung für das Produktangebot bei Wohngebäude

Der letzte Aspekt dürfte auch in der Wohngebäudeversicherung eine Rolle spielen. Allerdings haben bisher nur knapp 42% der Antwortgeber zu dieser Frage bereits ein nachhaltiges Produkt vermittelt. Dabei hatten die Anbieter hier schon früh die Werbetrommel gerührt – etwa mit der Mehrkostenübernahme für energetische Modernisierung, für die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe oder für die Wiederbeschaffung von Heizungsanlagen der höchsten Effizienzklasse sowie der Beratung durch einen Energieberater nach einem Schadenfall. Trotzdem fällt die Wohngebäudeversicherung in der Bewertung zurück. Die Befragten vergeben dem Produktangebot vor allem die Noten „befriedigend“ bis „ausreichend“. Damit schneidet die Bewertung im Vergleich zu allen anderen privaten Sachversicherungen am schlechtesten ab. Inwiefern hier die allgemeine Problematik in der Wohngebäudeversicherung hineinspielt, lässt die Umfrage offen. Allerdings kann man sich vorstellen, dass Preissteigerungen und lange Servicezeiten aufseiten der Versicherer in die Bewertung mit einfließen – unabhängig davon, ob es sich um ein nachhaltiges Angebot handelt oder nicht.

Was ist eine nachhaltige private Haftpflichtversicherung?

Es gibt sie, die Versicherungsmakler, die eine nachhaltige Privathaftpflicht kennen und vermitteln. Im Spartenranking steht sie an vierter Stelle hinter Hausrat, Wohngebäude und Kfz. Es lässt sich dabei spekulieren, ob es sich dabei vor allem um Produkte handelt, die „grüne“ Versicherungsplattformen, die vor noch nicht allzu langer Zeit lanciert wurden, im Angebot haben.

Selbst wenn der Versicherungsnehmer einer Privathaftpflicht nachhaltig denkt und handelt, hat er im Grunde wenig Einfluss darauf, was der oder die Geschädigte im Schadenfall tut. Eine Mehrleistung für nachhaltigen Schadenersatz funktioniert nur, wenn der Geschädigte einen solchen auch haben will. Hier müsste also noch zusätzlich Überzeugungsarbeit geleistet werden, was dann doch etwas zu idealistisch klingen mag. Zudem ersetzt die private Haftpflichtversicherung den Zeitwert, insofern muss geklärt werden, wie sich dies mit Mehrleistungen für nachhaltigen Ersatz vereinen lässt.

Bei der Kenntnis und der Vermittlung von nachhaltigen Tarifen in Rechtsschutz-, Unfall- und Tierversicherungen wird es dünn. Nachhaltigkeit begründet sich bei den Tarifen insbesondere auf die Faktoren Kapitalanlage, digitaler Abschluss oder dem – manchmal belächelten – Pflanzen eines Baumes pro Abschluss.

Rechtsschutzversicherung per se nachhaltig?

Bei der Rechtsschutzversicherung fällt noch etwas auf, auch wenn die Gesamtheit der Personen, die sich hierzu geäußert haben, relativ klein ist. Trotzdem lohnt sich ein Blick: In der Bewertungsskala des Produktangebots steht sie an erster Stelle. Das mag daran liegen, dass die Rechtsschutzversicherung oftmals per se als nachhaltig kategorisiert wird. Sie erleichtert grundsätzlich den Zugang zum Recht und schafft damit Gleichheit, was man unter das „S“ bei den ESG-Kriterien subsumieren könnte. Den Kunden dürfte dies aber wohl kaum überzeugen, dass er damit tatsächlich eine nachhaltige Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat. Für die Innovationsabteilungen der Versicherer bleibt hier noch viel zu tun. (bh)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ wurde vom 07.05.2024 bis 17.05.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 308 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann zum Einzelpreis von 2.500 Euro zzgl. MwSt. erworben werden.

Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.

Bild: © Parradee – stock.adobe.com

 

Die besten Privathaftpflicht-Versicherer aus Maklersicht

An welche Anbieter vermitteln Maklerinnen und Makler das meiste Geschäft im Bereich der Privathaftpflicht? Mit welchen Produktgebern sind sie am zufriedensten und welche Anbieter würden sie sogar weiterempfehlen? Die aktuelle AssCompact AWARD-Studie „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ hat die Ergebnisse.

Wenn sich Lebensumstände verändern, können neue Risiken entstehen. Das gilt auch für die private Haftpflichtversicherung. Eine Risikoerhöhung – wie zum Beispiel eine Eheschließung, die Geburt eines Kindes oder der Kauf eines Einfamilienhauses – muss dem Versicherer mitgeteilt werden, damit der Versicherungsschutz in der Privathaftpflicht entsprechend angepasst werden kann. Denn wer anderen durch Unvorsichtigkeit oder Leichtsinn einen Schaden zufügt, muss dafür finanziell aufkommen. Das betrifft nicht nur den Kratzer im neuen Smart-TV, sondern auch schwere Unfälle oder gar (teil-)zerstörte Gebäude.

Nachdem das Fachmagazin AssCompact bereits die Maklerfavoriten in der Wohngebäude- und Hausratversicherung aus der aktuellen Studie „AssCompact AWARD – Privates Schaden-/ Unfallgeschäft 2024“ präsentiert hat, soll es heute nun eben um die Favoriten hinsichtlich der Geschäftsanteile und der Servicequalität im Bereich der Privathaftpflicht gehen.

An der Haftpflichtkasse kommt keiner vorbei

Und los geht es mit der Kür der Maklerfavoriten. Auf die Frage, welchem Versicherer in den vergangenen zwölf Monaten das meiste Geschäft („share of wallet“) vermittelt wird, setzten die meisten der befragten Maklerinnen und Makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten ihr Kreuzchen bei der Haftpflichtkasse. Der Versicherer mit Sitz im hessischen Roßdorf konnte damit seinen Spitzenplatz aus der Vorjahresstudie verteidigen. Auf Rang 2 folgt die VHV, auf Rang 3 die AXA, die beide nur noch knapp 30% des Geschäftes der Haftpflichtkasse im Vermittlungsgeschäft macht.

Viel Dynamik in den Top 10

Im Gegensatz zu den Top 3 der Maklerfavoriten, die der Reihenfolge der Vorjahresstudie entspricht, war bei den weiteren Top-10-Platzierungen mehr Dynamik drin. Gleich auf Rang 4 beispielsweise landet die Alte Leipziger, die sich damit im Vergleich zur Vorjahresstudie um sieben Ränge verbesserte. Ebenfalls stark verbessert hat sich Helvetia. Auf Platz 6 rangiert die InterRisk, die damit einen Platz nach oben kletterte. Noch in der Vorjahresstudie abgeschlagen auf Rang 14 gelegen ist sie auf Platz 8 vorgerückt.

 

Die besten Privathaftpflicht-Versicherer aus Maklersicht

 

Doch welche Versicherer haben sich im Ranking verschlechtert? In erster Linie der Digitalversicherer Rhion, der von Rang 5 auf Rang 9 abrutschte. Aber auch die Baloise hat einen Platz verloren. Die Top-10-Platzierungen im Überblick sind der Tabelle zu entnehmen.

Qualitätsführerschaft und Weiterempfehlungsbereitschaft

Der Blick auf die Geschäftsanteile, die ein Anbieter auf sich vereinen kann, lässt häufig keine Rückschlüsse auf die erlebte Servicequalität desselben zu. Zufriedenheit bedeutet in diesem Zusammenhang die sogenannte gewichtete Gesamtzufriedenheit. Um sie zu ermitteln, werden die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer gebeten, die Produktgeber anhand von 13 Leistungskriterien zu bewerten, die je nach ihrer Relevanz unterschiedlich gewichtet in die Bewertung einfließen. In der aktuellen Studie zum Kompositbereich wurden die Kriterien „Produktqualität“, „Preis-Leistungs-Verhältnis“ und die „Schadenregulierung“ von den Befragten am höchsten gewichtet.

Enges Rennen unter den Qualitätsführern

Doch mit welchem Anbieter waren die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer nun am zufriedensten? Der Blick auf das aktuelle Ranking der Studie „AssCompact AWARD – Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ belegt, dass die Befragten gleich mit einigen Produktgebern insgesamt recht zufrieden sind. Auf Rang 1 liegen zwei Versicherer punktgleich: die Haftpflichtkasse und die VHV. Während die Haftpflichtkasse bei der Abwicklung im Neugeschäft punktet, ist das bei der VHV bei der Produktqualität der Fall. Ganz knapp dahinter rangiert auf Rang 3 die Allianz. Bestes Leistungskriterium: das Image.

Diese Versicherer würden Maklerinnen und Makler sogar weiterempfehlen

Der Vollständigkeit halber sei abschließend noch erwähnt, dass in puncto Weiterempfehlungsrate die Haftpflichtkasse im Vergleich zur Gesamtzufriedenheit nicht auf Platz 1 liegt. Beim NPS geht es darum, welche Anbieter Makler und Maklerinnen einer befreundeten Kollegin bzw. einem befreundeten Kollegen weiterempfehlen würden. Und hier hat die InterRisk knapp vor der VHV die Nase vorne. Die Haftpflichtkasse belegt dann Rang 3. (as)

Weiterführende Informationen

In den kommenden Tagen werden die Maklerfavoriten und Qualitätsführer in der noch ausstehenden Kategorie im privaten Kompositgeschäft, nämlich der Unfallversicherung, auf asscompact.de vorgestellt.

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ wurde vom 07.05.2024 bis 17.05.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 308 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die ein sehr gutes Abbild der Assekuranz- und Finanzvermittlerinnen und -vermittler hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsstruktur darstellt. Die Studie kann zum Einzelpreis von 2.500 Euro zzgl. MwSt. erworben werden.

Sie können diese Studie hier kostenpflichtig bestellen.

Informationen zu allen weiteren AssCompact Studien sind unter asscompact.de/studien zu finden.

Bild: © CraftyImago – stock.adobe.com

 

AssCompact AWARD – Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024

An welche Anbieter vermitteln Maklerinnen und Makler das meiste private Kompositgeschäft? Mit welchen Produktgebern sind sie zufrieden? Und welche Anbieter würden sie weiterempfehlen? Diese und weitere Fragen beantwortet die aktuelle AssCompact-Studie zum Thema privates Schaden- und Unfallgeschäft.

Neben einer Auswertung der vermittelten Geschäftsanteile, der Zufriedenheit der Makler mit den Produktanbietern sowie ihrer Weiterempfehlungsbereitschaft, ging es in der Studie auch um die Herausforderungen rund um das Kompositgeschäft und um die aktuelle Bedeutung von nachhaltigen Sachversicherungen.

Studienbestellung

Dr. Mario Kaiser, kaiser@bbg-gruppe.de, 0921 75758–33

Bild: © Generative ART – stock.adobe.com

 
Kontaktieren Sie
Dr. Mario Kaiser

uniVersa: Versicherungssummen in der Haftpflicht erhöht

Die uniVersa hat bei verschiedenen Haftpflichtrisiken die Versicherungssummen angehoben. Zum Teil wurden sie mehr als verdoppelt. Künftig sind pauschal 10 Mio. Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden versichert.

Die uniVersa hat Anpassungen bei den Versicherungssummen für verschiedene Haftpflichtrisiken bekannt gegeben. Personen-, Sach- und Vermögensschäden sind künftig pauschal mit 10 Mio. Euro versichert. Dies gilt bei der Haftpflicht für Haus- und Grundbesitzer, unbebaute Grundstücke, Bauherren, Veranstalter, Vereine, Tierhalter und Gewässerschäden. Damit wurden die Deckungssummen vereinheitlicht und zum Teil deutlich erhöht. Sie lagen vorher in der Regel bei 2 Mio. Euro.

In der Betriebshaftpflichtversicherung für Büro, Gaststätten, Handel, Baunebengewerbe, Dienstleister und Handwerker wurden die Versicherungssummen ebenfalls angehoben. Auch hier steigt die Pauschaldeckung von vorher 5 Mio. Euro auf nun 10 Mio. Euro. (js)

Bild: © Halfpoint – stock.adobe.com

 

uniVersa erweitert Leistungen in der Privathaftpflicht

Die uniVersa hat zum Monatsanfang neue Leistungen und Summenerhöhungen in ihrer Privathaftpflichtversicherung FLEXXprotect an den Start gebracht. Die Änderungen gelten aufgrund der Innovationsgarantie nicht nur für Neu-, sondern auch für Bestandskunden.

Neue Leistungen und Summenerhöhungen stehen im Fokus der Änderungen, die die uniVersa zum Monatsanfang in ihrer Privathaftpflichtversicherung FLEXXprotect eingeführt hat.

So sind beispielsweise künftig volljährige Kinder auch nach abgeschlossener Ausbildung weiter kostenfrei über ihre Eltern mitversichert, solange sie mit ihnen in der häuslichen Wohngemeinschaft wohnen und nicht verheiratet sind.

Des Weiteren ist in allen Tarifvarianten nun eine Mallorca-Deckung enthalten, die das Fahren fremder Fahrzeuge im Ausland absichert. In der Tarifvariante best wird zudem der Vollkasko-Selbsthalt bei Schäden an einem Car-Sharing-Fahrzeug übernommen. Auch Schäden an gemieteten E-Scootern sind abgesichert. Der Versicherer leistet auch für Eigenschäden bei einem deliktunfähigen Enkelkind und für Schäden, die beim Öffnen einer Kfz-Tür entstanden sind.

Nebentätigkeiten ausgeweitet und Deckung erhöht

Neu enthalten sind außerdem Mietsachschäden an mobilen Einrichtungs- und Ausstattungsgegenständen, an fest installierten Wohnwagen oder Campingcontainern.

Die Bauherrn-Haftpflicht wurde von 250.000 Euro auf 350.000 Euro erhöht. Gewerbliche Nebentätigkeiten sind künftig bis zu 20.000 Euro versichert und die Nebentätigkeiten, die versichert sind, wurden ausgeweitet. (js)

Bild: © Halfpoint – stock.adobe.com

 

Gothaer launcht neue Privathaftpflicht-Police

Die Gothaer hat eine neue private Haftpflichtversicherung im Markt gestartet. Das neue Produkt verfügt über eine hohe Deckungssumme und ist besonders familienfreundlich für Alleinerziehende gestaltet.

Die Gothaer hat eine neue private Haftpflichtversicherung an den Markt gebracht. Das neue Produkt bietet fünf Produktlinien von Spar bis Premium mit jeweils zwei wählbaren Deckungssummen von bis zu 100 Mio. Euro an. Außerdem passt sich der Tarif an die jeweilige Lebenssituation des Kunden an. So berücksichtigt er etwa Alleinerziehende als eigene Tarifgruppe und ordnet sie nicht mehr wie zuvor der Vertragsform „Familie mit Kind“ zu. Dadurch profitiert diese Gruppe von bis zu 25% günstigeren Beiträgen. „Mit dieser differenzierteren Kategorisierung gehen wir auf die veränderten Lebensumstände vieler Menschen ein und können so die Risikolage individueller berücksichtigen“, betont Laura Elaine Schulz, Leiterin Produkte und Innovationen bei der Gothaer Allgemeine AG.

Bestleistungsgarantie und kostenlose Leistungsverbesserung

Der Premiumschutz bietet ergänzend eine Bestleistungsgarantie sowie die Beitragsfreistellung bei Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfähigkeit. Unabhängig von der Produktlinie profitieren wiederum alle Kunden von der Innovationsklausel. Damit erhalten die Versicherten künftige Leistungsverbesserungen in ihrer Privathaftpflichtversicherung automatisch und kostenlos.

Nachhaltiger Schadensersatz

Die Gothaer verfolgt mit dem neuen Produkt auch neue Ansätze beim Thema Schadenersatz. Bei Sachschäden wird nämlich eine Reparatur als nachhaltiger gegenüber einer Neuanschaffung eingestuft. „Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit geben, auf diesem Wege einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, so Schulz. Daher ersetzt der Versicherer auf Wunsch des Kunden die Reparaturkosten, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen. (as)

Bild: © IULIIA – stock.adobe.com

 

Luft nach oben bei der privaten Haftpflicht

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein neues Rating zur privaten Haftpflichtversicherung veröffentlicht. Fazit: Ein positiver Trend zu mehr Qualität ist zwar erkennbar, aber: da geht mehr. Weniger als ein Fünftel der Tarife erhalten die Bestnote. Gute Nachrichten gibt es beim Thema Nachhaltigkeit.

Seit 2015 analysiert Franke und Bornberg die Versicherungsbedingungen von privaten Haftpflichtversicherungen (PHV). Jetzt hat das Analysehaus erneut eine aktuelle Auswertung veröffentlicht. Fast 48 Millionen Menschen stehen in Deutschland unter dem Schutz einer solchen Versicherung, wodurch Transparenz für eine informierte Kaufentscheidung unverzichtbar sei, so Franke und Bornberg.

Laut Geschäftsführer Michael Franke hätten die Versicherer ihre Tarifwerke spürbar modernisiert, weswegen schlechte Leistungen vorwiegend bei veralteten Tarifgenerationen zu finden seien. Allerdings setzen Versicherer in der Regel auf ein mehrstufiges Tarifsystem. Die preisgünstige Basisvariante decke meist nur das Pflichtprogramm ab, Topvarianten dagegen würden zahlreiche weitere Features bieten. Wichtig ist hierbei grundsätzlich der Bedarf des Versicherten, denn auch positiv bewertete Tarife decken nicht alle gleich gut ab, weswegen Versicherungsschutz „von der Stange bei der PHV selten eine gute Idee“ sei, so Franke.

Die besten PHV-Tarife 2024

Für das PHV-Rating haben die Tarifexperten von Franke und Bornberg 316 Tarife und Tarifvarianten von 96 Haftpflichtversicherern untersucht. Das Rating unterscheidet zwischen Produkten für Singles und Familien. Von 308 Single-Tarifen erhalten 52 (17%) die Höchstnote „hervorragend“ FFF+. Von 316 PHV-Tarifen für Familien können sich aktuell 45 (14%) für FFF+ qualifizieren. Im Vergleich zum PHV-Rating 2023 wächst der Anteil der Bestnote geringfügig um 3 (Single) bzw. 2 (Familie) Prozentpunkte. Einige Tarife mit der Note FFF scheitern an der Bestnote FFF+, weil sie Mindeststandards verfehlen. Das betrifft häufig fehlenden Schadenersatzrechtsschutz im Rahmen der Forderungsausfalldeckung sowie unzureichende Regelungen für Schäden an gemieteten oder geliehenen Sachen.

Am unteren Ende der Bewertungsskala gibt es im Vergleich zu 2023 kaum Fortschritte. Die Noten F+, F und F- (ausreichend, mangelhaft und ungenügend) erhalten in der Kategorie Familie 51 Tarife (16%). In der Kategorie Single sind es 44 Tarife (14%). In dieser Gruppe zeigen sich häufig Schwächen beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte, selbstständige Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz.

Preislich liegen die Top-Tarife für Familien bei rund 70 Euro im Jahr und gehen bis ca. 150 Euro. Bei Single-Tarifen reicht die Spanne von rund 50 Euro bis 120 Euro jährlich. Das Preisniveau bleibt damit gegenüber dem Vorjahr konstant.

Best-Leistungsgarantie: Nicht immer das Gelbe vom Ei

Seit einiger Zeit beobachtet Franke und Bornberg einen Anstieg von Tarifen mit einer sogenannten Best-Leistungsgarantie. Dieses Versprechen sei der Ratingagentur jedoch nicht immer so wertvoll, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. „Viele Versicherer bieten ein nach Leistung gestaffeltes Tarifwerk. Bei der besten Variante ist das Feature ‚Best-Leistungsgarantie‘ meist enthalten oder kann als Zusatzleistung hinzugewählt werden. Das klingt nach einem automatischen Anspruch auf Leistung aus dem besten Tarif am Markt. Aber ganz so schön ist die Welt dann doch nicht.“

Denn im Schadenfall müsse der Versicherte erst einmal wissen, dass es einen besseren Tarif gebe und dies nachweisen. Zudem formulierten manche Versicherer Ausnahmen von der Regel, zum Beispiel bei Auslandsschäden, Cyberschäden sowie bei Schäden, die über die gesetzliche Haftung hinausgehen. Oft erlösche die Garantie auch, falls der Versicherer die fragliche Leistung in einem anderen Tarif oder Zusatzbaustein selbst anbiete.

Wie PHV-Tarife nachhaltiger werden

Bei der Nachhaltigkeit tue sich laut Franke und Bornberg etwas. In der Privathaftplicht gehe es dabei in der Regel um „nachhaltigen Schadenersatz“. So übernehmen Versicherer, manchmal anteilig, Mehrkosten für eine nachhaltige Beschaffung oder Reparatur. Das betreffe etwa energieeffizientere Geräte, Produkte mit Umweltsiegel und Reparatur statt Ersatz.

Schlanke Schadenregulierung und effiziente Prozesse machen PHV-Tarife ebenfalls ein Stück nachhaltiger.

Fazit und Ausblick

Für Franke und Bornberg kann die PHV „mehr als jemals zuvor“. Trotzdem lohne sich ein kritischer Blick, denn jeder siebte Tarif sei nur ausreichend oder noch schlechter. Die Best-Leistungsgarantie garantiere nicht in jedem Fall Bestleistungen. Nachhaltigkeit halte langsam, aber sicher Einzug in die PHV-Bedingungen. Je stärker das Feature nachgefragt wird, umso schneller werde sich der Wandel vollziehen. (mki)

Bild: © virtua73 – stock.adobe.com

 

ASCORE: Leistungsniveau in der Privathaftpflicht bleibt hoch

ASCORE hat den aktuellen Jahrgang seines Scorings zur Privathaftpflichtversicherung vorgelegt. Laut dem Unternehmen befinden sich die Tarife auf einem „sehr hohen“ Leistungsniveau. Sowohl bei den Singles als auch bei den Familien konnten jeweils etwa ein Drittel der Tarife die Höchstnote einfahren.

Die Privathaftpflichtversicherung gilt als „Basisversicherung“ für jeden Haushalt. Sie schützt davor, dass ein unachtsamer Moment teure Folgen nach sich zieht. Tarife gibt es zahlreiche. ASCORE Analyse hat nun sein aktuelles Scoring vorgelegt. Für den aktuellen Jahrgang wurden insgesamt 339 Tarife von 60 Gesellschaften untersucht.

Sechs neue Scoring-Kriterien im aktuellen Jahrgang

Dabei basiert das Scoring auf 49 Score-Kriterien. Sechs sind dieses Jahr neu hinzugekommen, denn gerade in der Privathaftpflicht spielen veränderte gesellschaftliche und technologische Rahmenbedingungen eine große Rolle für einen zeitgemäßen Versicherungsschutz, so ASCORE. So kamen dieses Jahr unter anderem Mietsachschäden an geliehenen versicherungspflichtigen E-Scootern sowie Mietsachschäden an beweglichen Einrichtungsgegenständen in fest installierten Wohnwagen oder Campingcontainern als neue Kriterien hinzu.

Zu den Score-relevanten Kriterien kommen noch 55 sogenannte Individual Research (IR)-Kriterien hinzu, die die Bewertung um weiterführende spezifische Themen ergänze, sie aber nicht maßgeblich beeinflussen. Die Datengrundlage für das Scoring bilden ausschließlich die Versicherungsbedingungen. Auf eine Gewichtung der Kriterien verzichtet ASCORE bewusst, so das Unternehmen.

Mehrheit der Tarife mit „herausragenden“ oder „ausgezeichneten“ Bewertungen

Das Scoring ist in die Zielgruppen „Single“ und „Familie“ unterteilt. Unterschiede finden sich hierzu in erster Linie im versicherten Personenkreis. Bei den Singles gibt es für 60 von insgesamt 169 analysierten Tarifen die Bestnote „herausragend“ mit sechs Kompassen.

 

ASCORE: Leistungsniveau in der Privathaftpflicht bleibt hoch

 

Weitere 41 erhalten mit fünf Kompassen ein „ausgezeichnetes“ Ergebnis, 24 sind mit vier Kompassen immer noch „sehr gut“. 27 sind „gut“ (drei Kompasse), 13 sind „ausreichend“ (zwei Kompasse). Ein „schwaches“ Ergebnis mit nur einem Kompass müssen immerhin noch vier Tarife hinnehmen. Bei der Zielgruppe „Familie“ zeigt sich ein sehr ähnliches Ergebnis (siehe Grafik).

Viele Versicherer können Tarife kurzfristig anpassen

Damit bewegen sich die Tarife weiterhin auf einem „sehr hohen Leistungsniveau“, fasst Anne Peters, Fachbereichsleiterin für Komposit bei ASCORE Analyse, zusammen. „Zudem stellen wir fest, dass die meisten Versicherer und ihre Tarife in der Lage sind, sich den aktuellen teilweise sehr kurzfristigen sozio-technischen Gegebenheiten anzupassen.“

Die Scoring-Ergebnisse der untersuchten Tarife können hier eingesehen werden.

Bild: © Robert Kneschke – stock.adobe.com: Grafik: © ASCORE

 

Jagdhaftpflichtversicherung im Wandel der Zeit

Vor 100 Jahren versicherte die Gothaer erstmals Jäger gegen Haftpflicht­ansprüche. Das Produkt hat sich zwar im Laufe der Jahre verändert, doch nach wie vor sind Jägerinnen und Jäger für Vermittler eine interessante und wachsende Zielgruppe mit viel Vertriebspotenzial.

Ein Artikel von Dr. Dirk van der Sant, Line of Business Manager Jagd-Produkte und Innovation bei der Gothaer Allgemeine Versicherung

Ganze fünf Reichsmark zahlte Christiane Falkenberg aus Langardesmühlen für ihren Versicherungsvertrag im Jagdjahr 1944/45. Auf ihrem Ausweis war das Kürzel „Frl.“ für Fräulein vermerkt, zudem der „Fernruf Gotha 1219“ für eventuelle Nachfragen.

Diese kleine Reise in die Vergangenheit zeigt: Die Themen Jagd und Versicherung sind Dauerbrenner. Denn die Jagdhaftpflicht der Gothaer gab es zum damaligen Zeitpunkt schon seit gut 20 Jahren. In diesem Jahr wird sie 100 Jahre alt. In dieser langen Zeit ist der Versicherungsschutz immer wieder an die aktuellen Bedürfnisse von Jägerinnen und Jägern angepasst worden. Mittlerweile ist die Gothaer mit einem Marktanteil von mehr als 50% Marktführerin im Bereich Jagdversicherung und zudem mehrfacher Testsieger im Bereich Jagdhaftpflicht.

Immer mehr Menschen gehen zur Jagd

Die Nachfrage ist weiter ungebrochen. In Deutschland gehen aktuell so viele Menschen zur Jagd wie noch nie zuvor. Das hat der Deutsche Jagdverband (DJV) Anfang des Jahres mitgeteilt. 435.930 Personen haben einen Jagdschein, das ist ein Plus von 36% im Vergleich zu 1993. Die Jägerschaft wird dabei nicht nur immer größer, sondern laut DJV auch immer weiblicher und jünger.

Das wachsende Interesse an einer sicheren und verantwortungsbewussten Jagd spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider. In den vergangenen zehn Jahren hat die Nachfrage nach der Jagdhaftpflichtversicherung enorm zugenommen. Die Zahl der Anträge pro Jahr hat sich allein bei der Gothaer zwischen 2010 und 2023 fast vervierfacht.

Nachhaltigkeit und Naturschutz

Die Gründe, die Jagd aufzunehmen, sind sehr vielschichtig. Mit den jüngeren Generationen verändert sich auch der Interessenschwerpunkt bei der Jagd. So sind immer stärker die Aspekte Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit, die nachhaltige Nutzung von Wild als Lebensmittel sowie angewandter Natur- und Artenschutz wichtige Motive für viele Jägerinnen und Jäger.

Familiäre Traditionen weiterzuführen, spielt dagegen laut DJV eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr steige der Anteil derer, die ohne familiäre jagdliche Vorbilder die Jagdausbildung absolvieren, stetig an.

Zielgruppe mit viel Vertriebspotenzial

Auch aus vertrieblicher Sicht sind Jägerinnen und Jäger eine interessante Zielgruppe. Sie verfügen über ein überdurchschnittliches Einkommen und lassen sich ihr Hobby einiges kosten. Nach einer Erhebung des DJV geben sie jedes Jahr im Schnitt 4.340 Euro für die Jagd aus. In der Beratung kann die Jagdhaftpflicht ein guter Einstieg in eine umfassende Analyse des Versicherungs­bedarfs sein.

Bei den jagdspezifischen Versicherungen ist ein ganzheitliches Versicherungskonzept für alle Alters- und Erfahrungsklassen in der Jägerschaft gefragt. Nicht selten war die Gothaer dabei Trendsetter: So hat das Unternehmen zum Beispiel als erster Versicherer eine Selbstbeteiligung angeboten, in den 1980er Jahren die ersten Rahmenverträge aufgesetzt und nach der Wiedervereinigung in Thüringen den ersten Gruppenvertrag abgeschlossen. Schon seit langem sind bei der Gothaer Jagdhunde in unbegrenzter Anzahl versichert, auch das eine Besonderheit.

Jagd im Wandel: Drohnen zur Kitzrettung

Aber auch technologische Neuerungen haben im Lauf der Zeit die Produktpalette verändert: In den vergangenen Jahren waren vor allem die Themen Drohneneinsatz und Kitzrettung gefragt. Drohnen werden regelmäßig eingesetzt, um in Wiesen und Feldern versteckte Rehkitze zu finden und zu retten, bevor dort Mähdrescher zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund hat die Gothaer ihren Versicherungsschutz im Jahr 2016 um eine Haftpflicht für Drohnen erweitert. 2021 kam noch eine Drohnenkasko hinzu.

Doch was macht den Reiz der Jagd für die Menschen aus? Ist sie Hobby, Naturerlebnis oder sogar Sport? Eins ist für alle klar: Jäger zu sein, hat viel mit Liebe und Leidenschaft zur Natur zu tun. Das eigentliche Jagen macht dabei nur einen Bruchteil der auf­gewendeten Zeit aus.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Andy – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Dr. Dirk van der Sant