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ERGO Versicherungsgruppe AG

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Wie und wo Versicherer künstliche Intelligenz einsetzen

Künstliche Intelligenz wie ChatGPT ist derzeit in aller Munde. Wie genau sie sich in Zukunft entwickeln wird, ist noch unklar. Was bereits sicher ist: Kein Bereich des Lebens wird davon unberührt bleiben. Das gilt auch für die Versicherungs- und Finanzbranche. AssCompact hat bei mehreren Versicherern nachgefragt, ob und wie sie künstliche Intelligenz einsetzen und was sie im Unternehmen bewirkt. Die Antworten gibt es in der Bildergalerie.

 
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Nina Henschel wechselt zu ERGO

Nina Henschel wechselt von der R+V Krankenversicherung zur ERGO Gruppe. Sie soll dort Vorständin der Deutsche Krankenversicherung und der ERGO Krankenversicherung werden. Dies bestätigte das Unternehmen auf Anfrage.

<p>Zum 01.09.2023 wird Nina Henschel neue Vorständin der ERGO Group. Die 47-Jährige wird sowohl Mitglied im Vorstand der ERGO Krankenversicherung AG als auch der DKV Deutsche Krankenversicherung AG. Darüber berichtete zunächst das Branchenmedium Versicherungsmonitor. ERGO hat den Wechsel auf Nachfrage bestätigt.</p><p>Henschel soll in ihrer neuen Position vorrangig für das Geschäftsfeld Gesundheit zuständig sein und dort den Ausbau des Makler- und Kooperationsgeschäfts sowie das Wachstum im Bereich betrieblicher Krankenversicherungen forcieren.</p><p>Es handelt sich um die Nachbesetzung von Frauke Fiegl, die nach dem Wechsel von Ursula Deschka ins Baltikum den Vorstandsvorsitz der ERGO Krankenversicherung AG übernommen hat und für das Ressort Gesundheit Inland als Mitglied des Vorstandes der ERGO Deutschland AG bestellt wurde <a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/frauke-fiegl-wird-vorstandschefin…; target="_blank" >(AssCompact berichtete)</a>.</p><p>Henschel kommt von der R+V Krankenversicherung, wo sie seit 2018 im Vorstand aktiv ist und das gesamte Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft der R+V Gruppe verantwortete. Vor ihrer Zeit bei der R+V war die Diplom-Kauffrau unter anderem im Vorstand der Deutsche Ärzte Versicherung AG, einer Tochter der AXA, tätig. (sts)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © R+V</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/AEFA4CE9-1C5D-4BC0-BBA1-4AA0652FAA9D"></div>

 

ERGO wird „nationaler Versicherungspartner“ der EM 2024

ERGO hat einen Sponsoring Deal mit der UEFA für die Fußball-EM 2024 bekannt gegeben. Der Versicherer wird offizieller nationaler Versicherungspartner des Turniers, das nächsten Sommer in Deutschland stattfindet. Das Unternehmen will damit seine Markenpräsenz im Heimatland stärken.

Die ERGO Group AG hat bekannt gegeben, dass sie einen Sponsoring-Deal mit der UEFA für die Fußball-Europameisterschaft 2024 unterzeichnet hat. Der Versicherer tritt damit als offizieller nationaler Versicherungspartner des Turniers auf. Die UEFA EURO 2024 wird im Juni und Juli nächsten Jahres in zehn Städten der Bundesrepublik ausgetragen. Der Sponsoring-Deal soll dazu beitragen, die eigene Marke im Heimatmarkt zu stärken, so ERGO.

Zudem unterstützt ERGO als „Presenting Partner“ das Volunteer-Programm des Turniers. Das Programm wird zum ersten Mal organisiert. Dafür suchen die UEFA und die zehn Austragungsstädte 16.000 freiwillige Helfer, die die Fans, die weltweit für das Turnier nach Deutschland reisen, vor Ort begrüßen und unterstützen sollen, um ihnen ein „angenehmes und reibungsloses Fußball-Erlebnis zu ermöglichen“.

ERGO ist bereits seit 2016 im Fußball involviert

ERGO ist bereits seit 2016 Sponsor des DFB-Pokals und seit 2022 „Offizieller Versicherungspartner des Deutschen Fußball-Bundes“. ERGO ist Partner der Nationalmannschaft der Männer, Frauen und der U 21-Herren. Außerdem unterstützt das Unternehmen die DFB-Akademie und das Amateurfußball-Portal fussball.de. (js)

Bild: © Romolo Tavani – stock.adobe.com

 

„ERGO VR Experience“: Virtual-Reality-Beratung per App

ERGO will seine Produkte in Zukunft auch im virtuellen Raum anbieten. Dazu hat das Unternehmen zusammen mit der Digitalagentur Demodern eine App zur virtuellen Live-Beratung per VR-Headset entwickelt. Bei Erfolg soll die Anwendung auch ERGO-Vertretern zugänglich gemacht werden.

<p>ERGO hat in Zusammenarbeit mit der Technologieagentur Demodern eine virtuelle Beratungs-App für Versicherungen auf den Markt gebracht. Mit dem Projekt „ERGO VR Experience“ ist es Kundinnen und Kunden möglich, virtuell in ein Versicherungsszenario einzutauchen und sich in Echtzeit dazu beraten zu lassen. Interessierte treffen sich mittels VR-App und -Headset mit einem ERGO-Berater, der sie durch ein gewähltes Setting führt.</p><p>Beim ersten bereitgestellten Anwendungsfall handelt es sich um eine dreidimensionale Bergumgebung, anhand derer Kundinnen und Kunden immersiv zur Reisekrankenversicherung beraten werden können. Sie bekommen dabei die potenziellen Risiken erläutert und visualisiert, die bei einer Bergwanderung entstehen können. Zudem können sie im Gespräch Fragen zu Versicherungsprodukten stellen.</p><p>Neben dem Bergszenario sind künftig weitere Anwendungsfälle geplant, beispielsweise zu den Themen Städtereisen, Skiferien oder Strandurlaub. Sukzessive soll die App außerdem mit weiteren Assets und Versicherungslösungen wie zum Beispiel einer Reiserücktritts- oder Gepäckversicherung ausgestattet werden.</p><p>Den Link zum Download der App im Meta Quest Store erhalten Interessierte nach Terminbuchung. Diese ist kostenfrei und ab sofort auf der Homepage von ERGO buchbar. Für das Beratungsgespräch wird eine eigene VR-Brille von Meta benötigt.</p><p>ERGO will mit der App und durch den Einsatz von Mixed-Reality-Technologien einen neuen Beratungsservice testen und langfristig etablieren. Bei positiver Resonanz soll die Anwendung deshalb künftig auch den ERGO Vermittleragenturen zur Verfügung stehen, die sie ergänzend anbieten können.</p><p>Für die Umsetzung des Piloten ist Demodern, eine Digitalagentur für Technologien wie Virtual Reality, Augmented Reality und Metaverse-Lösungen, verantwortlich. Es ist die erste Zusammenarbeit von ERGO und Demodern. (sts)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/894B098F-963A-41E0-9F1B-0371029A5194"></div>

 

Foyer S.A. erwirbt Globality S.A.

Foyer, eine luxemburgische Finanzgruppe, expandiert im Bereich der internationalen Krankenversicherung und hat kürzlich Globality von der ERGO erworben. Zwischen Globality, Foyer und ERGO besteht weiterhin eine strategische Partnerschaft.

Foyer S.A., Luxemburgs führende Finanzgruppe in Privatbesitz, hat am 10.03.2023 100% der Aktien von Globality S.A. erworben. Globality S.A. gehört zur ERGO Reiseversicherung AG, die wiederum Teil der ERGO Gruppe ist. Die Transaktion muss noch vom „Commissariat aux Assurances“ genehmigt werden.

Geplantes Wachstum im Bereich „International Private Medical Insurance“

Mit der Übernahme will Foyer seine Position auf dem internationalen Krankenversicherungsmarkt für Expatriates ausbauen und sein Wachstum im Bereich „International Private Medical Insurance“ (IPMI) beschleunigen. Seit 2014 ist Foyer über die Marke „Foyer Global Health“ in diesem Bereich aktiv.

Teams werden zusammengeführt

Das Team von Globality wird Unternehmensangaben zufolge in die Foyer-Gruppe integriert und bleibt Ansprechpartner für Vertriebspartner und Kunden von Globality. Durch die Zusammenführung der Teams und digitalen Ressourcen sollen allen Kunden und Vertriebspartnern auf der ganzen Welt verbesserte Dienstleistungen geboten werden.

„Durch die Zusammenlegung der Kompetenzen beider Häuser wollen wir durch gemeinsame Vertriebswege, technische und digitale Zusammenführungen und noch mehr fachliche Kompetenz, schnellere und effizientere Bearbeitungsschritte und Bearbeitungszeiten. Für unsere Makler heißt das konkret, zufriedenere Kunden und Kundinnen, einfache und schnelle Bearbeitungswege und mehr Zeit für die Beratung und Betreuung ihrer Kunden“, so Benjamin Marquenie, Business Development Manager bei Foyer Global Health.

Partnerschaft von Globality, Foyer und ERGO

Darüber hinaus arbeiten Globality, Foyer und ERGO auch zukünftig als Partner im Bereich des Vertriebs und der internationalen Servicezentren zusammen. Die Produkte von Foyer Global Health Foyer Group bzw. Globality IPMI werden auch weiterhin in das internationale Vertriebsnetz von ERGO und DKV integriert sein. Außerdem will Foyer auch die derzeitigen Beziehungen von Globality zu den internationalen Servicezentren von ERGO weiterführen.

„Makler im Einzel- sowie Gruppengeschäft bedienen“
Foyer S.A. erwirbt Globality S.A.

Francois Jacquemin, CEO von Foyer Global Health sagt: „Durch die Übernahme von Globality S.A. durch die Foyer Gruppe eröffnet sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten und wir etablieren uns als einer der stärksten Versicherer im IPMI-Markt in Deutschland. Durch die zukünftige Zusammenlegung zu einem Standort in Leudelange, Luxembourg, können wir gemeinsam die Synergien beider Unternehmen vereinen und nutzen.

Ziel ist es u. a., unsere Makler in Deutschland hinsichtlich erweiterter Produktmöglichkeiten im Einzel- sowie Gruppengeschäft zu bedienen und gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern vor Ort Erfolge zu feiern.“ (lg)

Bild: © wladimir1804 – stock.adobe.com; Foto: © Francois Jacquemin, Foyer Global Health

 

ERGO startet neue Tarife in der Reiseversicherung

Die ERGO Reiseversicherung hat Neuerungen für ihre Produktpalette bekannt gegeben. Neben neuen Tarifen mit verbesserten Leistungen hat der Versicherer nach eigenen Angaben auch die Produktstruktur vereinfacht und Versicherungssummen erhöht.

Die ERGO Reiseversicherung (ERV) startet diesen Monat mit neuen Tarifen und optimierten Leistungen. Dies gab der Versicherer nun bekannt. Demnach sind Produktstrukturen vereinfacht und Versicherungssummen erhöht worden.

Im Zuge der Neuerungen sind Reisen in der Einmal- und Jahresversicherung neuerdings bis zu 20.000 Euro versicherbar, in Kombination von Einmal- und Jahresversicherung sogar bis zu 40.000 Euro. In der Einmalreise-Versicherung ist ab sofort eine einfache Prozent-Prämie ab Reisepreisen von 3.000 Euro erhältlich.

Es gibt nur noch ein Bedingungswerk für Einmal- und Jahresversicherung. Zudem entfallen gesonderte Schiffsprämien.

Neuerungen im Fall von Krankheit, Storno und Gepäckverlust

In der Reisekrankenversicherung ist die Kostenübernahme für medizinisch notwendige Heilerkrankungen ab sofort nicht mehr gedeckelt. Bisher war die Erstattung auf 15.000 Euro begrenzt.

Bei einer Stornierung oder einem Reiseabbruch werden nun auch der Einzelzimmerzuschlag oder die Mehrkosten für die alleinige Nutzung eines Doppelzimmers übernommen. Für die Reise angemeldete Hunde und Katzen gelten als neues versichertes Ereignis, beispielsweise im Fall einer Erkrankung des Tieres. Zudem sind in der Reisegepäckversicherung Sportgeräte ab sofort zu 100% der Versicherungssumme versichert.

Angepasste Prämien aufgrund gestiegener Schadenaufwendung

Über die App Air Doctor können Versicherte bei Krankheit im Ausland einen Arzt suchen und einen Termin oder Video-Chat vereinbaren. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen den Ärzten und der ERV.

Die Prämien wurden nach vier Jahren Stabilität aufgrund der deutlich gestiegenen Schadenaufwendung für das Neugeschäft angepasst, meldet der Versicherer. (js)

Bild: © last19 – stock.adobe.com

 

Frauke Fiegl wird Vorstandschefin der ERGO Kranken

Frauke Fiegl wird neue Vorstandsvorsitzende der ERGO Krankenversicherung und folgt damit in dieser Position auf Ursula Deschka. In Kürze soll sie außerdem die Verantwortung für den Geschäftsbereich Gesundheit bei der ERGO Deutschland übernehmen.

Frauke Fiegl wird Vorstandsvorsitzende der ERGO Krankenversicherung AG. Damit wird sie die Nachfolgerin von Ursula Deschka, die zum Jahresbeginn 2023 die Rolle des Chief Executive Officer (CEO) für die ERGO-Gesellschaften im Baltikum übernommen hat. Darüber hinaus soll Fiegl kurzfristig für das Ressort Gesundheit Inland zum Mitglied des Vorstands der ERGO Deutschland AG bestellt werden – vorbehaltlich der erforderlichen Gremienabstimmungen und behördlichen Genehmigungen. Dies teilt die ERGO auf Nachfrage mit.

Fiegl gehört bereits seit September 2022 dem Vorstand der ERGO Krankenversicherung AG und der DKV Deutsche Krankenversicherung AG an. Nach zwölf Jahren bei der AXA war die Juristin im Juli 2020 zur ERGO gewechselt und war seitdem als Abteilungsleiterin Versicherungs- und Produktrecht tätig. (sts)

Bild: © ERGO

 

Digitale Bürgschaften: ERGO kooperiert mit Trustlog

Eine Bürgschaft als Sicherheit bei Auftraggebern zu hinterlegen bedeutet für Bauunternehmen in der Regel einen hohem Verwaltungsaufwand. Die ERGO Versicherung bietet nun rein digitale Bürgschaften an und arbeitet hierfür mit der Bürgschaftsservice-Plattform Trustlog zusammen.

Für Bauunternehmen stellt die Hinterlegung einer Bürgschaft als Sicherheit bei ihren Auftraggebern einen bewährten Prozess dar. Dieser ist jedoch mit hohen Verwaltungsaufwänden verbunden und erfolgt häufig unter großem Zeitdruck. Die ERGO Versicherung AG bietet nun auch rein digitale Bürgschaften an. In Zusammenarbeit mit der unabhängigen Bürgschaftsservice-Plattform Trustlog lassen sich Bürgschaften schnell und effizient ausstellen. Auch Folgeprozesse wie etwa Änderungen des Bürgschaftstextes oder Enthaftungen sind laut ERGO mit wenigen Klicks möglich.

Bürgschaftsgeschäft wird vereinfacht

„Wir wollen das Bürgschaftsgeschäft einfacher für alle Beteiligten machen. Gemeinsam mit Trustlog bieten wir nun die Möglichkeit zur digitalen Bürgschaftsausstellung an. Die Übermittlung an den Auftraggeber kann unmittelbar über die Plattform erfolgen und reduziert Verwaltungsaufwände und Versandzeiten“, betont Dr. Janna Nguyen, Bereichsleiterin Kautionsversicherung. (tk)

Bild: © alphaspirit – stock.adobe.com

 

ERGO schult Vertriebspartner im Metaverse

Selbstständige Vertriebspartner werden zukünftig bei ERGO über Virtual Reality-Schulungen trainiert. Dort können sie etwa Verkaufsgespräche üben. Auch in anderen virtuellen Bereichen sieht sich die Versicherungsgruppe als Vorreiter.

Selbstständige Vertriebspartnerinnen und -partner können bei der Versicherungsgruppe ERGO in Zukunft auch in Virtual Reality trainieren. Dafür wird es ab der zweiten Jahreshälfte das „VR Sales Training“ der ERGO Akademie deutschlandweit geben. Bis zu 500 selbstständige Vermittler können pro Jahr dann damit eine Schulung erhalten. Für ERGO ist dies ein erster, wichtiger Schritt in Richtung Metaverse, das sukzessive ausgebaut werden soll.

„Kein Bereich unseres Lebens wird davon unberührt bleiben“

Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group AG und Vorsitzender des Vorstands der ERGO Digital Ventures AG, sagt: „Das Metaverse ist die derzeit wohl größte Wette auf die Zukunft, die wir sehen. Kein Bereich unseres beruflichen oder privaten Lebens wird davon unberührt bleiben und auch der Versicherungsbranche bieten sich hier enorme Chancen. Unsere Teams für Innnovationen arbeiten deshalb heute schon daran, Lösungen für die Anwendungsfälle von morgen zu entwickeln, etwa in der Aus- und Weiterbildung oder für die Beratung am ,Point-of-Sale‘.“ Ziel sei es, dass unter den ersten Versicherungsagenturen im Metaverse auch eine von ERGO sein wird, so Klein.

Virtuell Verkaufsgespräche trainieren

Bei dem Training können die Nutzerinnen und Nutzer Verkaufsgespräche führen üben. Dazu gibt es vier unterschiedliche Persönlichkeitstypen als Avatare. Auch ein virtueller Coach, der Tipps für die Lernenden hat, ist dabei. Derzeit dauert dieses Training eine Stunde, es soll aber zukünftig auf bis zu zehn Stunden erweitert werden. Selbstständige Vertriebspartner absolvieren die Schulung als Ergänzung zum klassischen Präsenz- und Onlinetraining der ERGO Akademie.

ERGO sieht sich in Vorreiterrolle

Bei ERGO werden nicht nur Schulungen virtuell durchgeführt, sondern z. B. auch Business Meetings: Treffen der Bereichsleiterinnen und -leiter von ERGO Digital Ventures finden rein in 3D-Format statt. Vermittlerinnen und Vermittler können sich zudem mit interessierten Kunden in einem virtuellen, dreidimensionalen Raum treffen, der Vertriebspartnern über ERGO zur Verfügung gestellt wird. ERGO hat das Ziel, bis 2025 digital führend in der Versicherungsbranche zu sein. (lg)

Bild: © Jacob Lund – stock.adobe.com

 

„RNext-Schadenservice bietet sehr großen Mehrwert für Makler“

In der Schadenbearbeitung setzt ERGO auf das neue BiPRO-Normenmodell RNext. Welche Vorteile es für Makler und Schadenabteilungen bietet und welche Bedeutung das Thema Schadenregulierung im Maklervertrieb des Versicherers einnimmt, dazu hat AssCompact bei ERGO nachgefragt.

<h5>Interview mit Peter Koßmann, Leiter Maklervertrieb Schaden/Unfall bei der ERGO Versicherung AG, und Karin Brandl, Bereichsleiterin Schaden KOMPOSIT bei der ERGO Versicherung AG</h5><h5>Frau Brandl, der Wert einer Versicherung zeigt sich im Schadenfall. Kunden und Makler wollen eine schnelle Regulierung, Versicherer eine effiziente Abwicklung. Das könnte gut zusammenpassen, klappt aber nicht immer, oder?</h5><p><b>Karin Brandl</b> Nein, nicht immer. Manchmal liegen die Erwartungen von Kunden bzw. Maklern anders als die des Versicherers. Eines ist jedoch gewiss: Der Schadenfall ist entscheidend, um den Vertrauensvorschuss des Kunden zu bestätigen. Dies gelingt uns immer besser, da wir alle unsere Produkte und Prozesse am Kunden ausrichten und so die Interessenlagen immer mehr zueinander führen können.</p><h5>Wo sehen Sie bislang die größten Baustellen in der Praxis – auch in der Zusammenarbeit mit Maklern?</h5><p><b>KB</b> Aus Schadensicht ist dies eindeutig die Kommunikation: Verzögerungen können an vielen Stellen des Prozesses auftreten. Durch die besondere Dreier-Konstellation – Kunde-Makler-Versicherer – dauert es oftmals länger, bis wirklich alle benötigten Informationen vom Kunden über den Makler zu uns gelangen. </p><p><b>Peter Koßmann</b> In diesem Bereich benötigen wir strukturierte Datenmodelle und automatisierte Prozesse, um noch effizienter zu werden. Auch die Regulierung könnte an manchen Stellen einfacher ablaufen. Hieran arbeiten wir aktuell. Zudem gibt es noch komplexe Bedingungen und Sonderregelungen in unseren Produkten, die wir angehen. Wir kennen unsere Baustellen und sind auf einem guten Weg, diese zu beheben.</p><h5>Die Digitalisierung bietet Lösungen an – von Schaden-Apps bis KI ist alles dabei. Die Möglichkeiten für die Schadenregulierung sind vermutlich noch lange nicht ausgeschöpft?</h5><p><b>KB</b> KI-Technologien bergen noch ein enormes ungenutztes Potenzial. Bereits heute ist absehbar, dass sie die Versicherungsbranche ordentlich auf den Kopf stellen werden. Der Bereich, in dem sie potenziell ihre größte Wirkung entfalten werden, ist das Kundenerlebnis. Die ersten Auswirkungen der Digitalisierung sind aktuell schon sichtbar: Der Datenaustausch über digitale Schnittstellen und die Entwicklung weg vom Papier haben viele Prozesse revolutioniert und deutlich effizienter gemacht. Wichtig ist, dass wir uns gemeinsam mit unseren Maklern weiterentwickeln, um den Mehrwert solcher digitalen Lösungen auf beiden Seiten nutzbar zu machen.</p><h5>Diese Visionen sind manchmal noch weit weg von der täglichen Kommunikation zwischen Versicherern und Maklern. BiPRO soll das ändern, mittlerweile sprechen wir von der Generation RNext. Was verbirgt sich hinter? </h5><p><b>PK</b> BiPRO RNext ist ein neues Normenmodell. Die BiPRO hat damit auf die sich wandelnden Anforderungen bei der Einführung agiler Methoden, der Entwicklung cloudbasierter Dienste sowie neuer Tools und Programmiersprachen reagiert. Diese Normen nutzen wir, um künftig die Schadenmeldungen online und in einem strukturierten Datenformat zu erhalten. Bisher lief dies über den klassischen Mail-­Versand, was regelmäßig zu Ungenauigkeiten in den zugelieferten Daten führte und eine maschinelle Verarbeitung erschwerte.</p><p>RNext bietet jetzt die Möglichkeit der Online-Meldung über eine Schnittstelle direkt im Maklerverwaltungsprogramm (MVP), was dazu führt, dass wir als Versicherer die Daten im „richtigen“ Format erhalten und diese digital verarbeiten können. Neben der Möglichkeit, den Schaden bequem aus dem MVP zu melden, bietet der RNext-Schadenservice noch weitere Vorteile: Zu jedem Schaden kann eine Detailabfrage angefordert werden, die Informationen zum gewünschten Schaden liefert. Dabei handelt es sich z. B. um den aktuellen Status, erfolgte Zahlungen, das Schadendatum oder den zuständigen Sachbearbeiter. Diese volldigi­tale und auf Knopfdruck mögliche Schadeninformation erspart den Maklern und uns zeitaufwendige Telefonnachfragen und ist somit ein Effizienzgewinn für beide Seiten.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Welche Bedeutung hat die Schadenregulierung für den Maklervertrieb Schaden/Unfall? Lange war Schaden bei BiPRO gar kein Thema.--><h5>Welche Bedeutung hat die Schadenregulierung für den Maklervertrieb Schaden/Unfall? Lange war Schaden bei BiPRO gar kein Thema.</h5><p><b>PK</b> Die Schadenregulierung war für den ERGO Maklervertrieb natürlich auch bisher ein Erfolgstreiber, konnte jedoch nicht stringent End-to-End betrachtet werden. 2020/21 haben wir dann den Aufbau einer BiPRO-Schadenschnittstelle priorisiert und entsprechend fokussiert vorangetrieben. Mit der RNext-Schnittstelle zahlen wir auf unser Werteversprechen ein, unseren Maklern exzellente Serviceprozesse zur Verfügung zu stellen, die schnell, digital und intuitiv sind. Gerade im schaden­intensiven Kfz-Bereich, etwa dem Flottengeschäft, bietet der neue Schadenservice einen großen Mehrwert für unsere Makler und eine Entlastung für die Schadenabteilungen. Ziel ist es, unseren gesamten Wertschöpfungsprozess schneller und digi­taler zu machen und dabei die Bedürfnisse unserer Makler in den Mittelpunkt zu stellen. Die neuen RNext-Normen tragen einen wichtigen Teil zur Erreichung dieses Ziels bei.</p><h5>Geht es hauptsächlich um den Bereich Kfz-Versicherung? Oder ist das nur der Start?</h5><p><b>KB</b> Kfz ist der Startpunkt, da wir hier schon sehr viel in den FolgeJourneys finalisiert haben. Aber natürlich werden wir dieses Jahr spartenübergreifend weitere Journeys umsetzen. Im Fokus stehen Sparten mit hohen Schadenzahlen wie Sach oder Haftpflicht. </p><p><b>PK</b> Gemäß dem Grundsatz „Die Norm ist der Code“ ist der Anbindungsprozess von RNext-Schnittstellen deutlich zeit- und kosteneffizienter geworden. Als Pioniere im Markt stellt uns das Projekt vor besondere Herausforderungen. Ziel für die nächsten Jahre ist es, die RNext-Services weiter auszubauen und diese Services möglichst vielen Maklern zur Verfügung zu stellen.</p><h5>Könnten Sie den Prozess anhand eines Beispiels erläutern? </h5><p><b>KB</b> Angenommen, ein Kunde hat einen Tierschaden und meldet bei seinem Makler, dass das Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig ist und besichtigt werden soll. Dabei steht ein möglicher Totalschaden im Raum. Der Makler gibt zunächst eine Meldung im MVP ein und diese geht bei uns per BiPRO ein. Gleichzeitig erfolgt eine automatisierte Schadenanlage und eine Deckungsprüfung wird angestoßen. </p><p>Über die Schnittstelle erhalten Kunde und Makler innerhalb von wenigen Minuten eine Rückmeldung mit Schadennummer und im Idealfall eine Deckungsbestätigung. Bei uns wird der Schaden automatisiert in die weitere Verarbeitung gegeben, das heißt, ein Auftrag geht an einen Sachverständigen raus. Dann meldet sich der Sachverständige auf Wunsch beim Makler oder Kunden und vereinbart einen Besichtigungstermin.</p><p>Nach der Besichtigung erfolgt die Erstellung des Gutachtens. Dies kann der Makler in BiPRO verfolgen und ist damit jederzeit auskunftsfähig gegenüber seinem Kunden. Je nach Entscheidung und Gutachtenhöhe zahlen wir entweder nach Gutachten aus oder beauftragen die Reparatur.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Was sind denn die Voraussetzungen, um als Makler eine RNext-Schnittstelle nutzen zu können?--><h5>Was sind denn die Voraussetzungen, um als Makler eine RNext-Schnittstelle nutzen zu können?</h5><p><b>PK</b> Voraussetzung ist zunächst eine Mitgliedschaft im BiPRO e. V. Um die Schnittstelle nutzen zu können, müssen die Makler sie implementieren. Die meisten mittelständischen Makler sind bereits BiPRO-Mitglieder, da sie schon andere Normen nutzen. Bei Interesse lohnt es sich immer, seinen Maklerbetreuer anzusprechen.</p><h5>Um einen neuen Standard zu eta­blieren, braucht es ja möglichst viele Mitstreiter in der Branche. Wie sehen Sie RNext hier bislang aufgestellt? Wer ist denn aktuell bereits an Bord? </h5><p><b>PK</b> Derzeit dürften wir mit RNext einer der Frontrunner sein. Aber auch große Mitbewerber haben sich bereits auf den Weg gemacht, die neue Normengeneration zu implementieren. </p><h5>Wie sieht denn der Fahrplan für das laufende Jahr aus? </h5><p><b>PK</b> Wir werden die BiPRO-­Services konsequent weiter ausbauen und diese möglichst vielen Maklern zur Verfügung stellen. Gleichzeitig werden wir unsere Services optimieren und auf die übrigen Kompo­sit-Sparten ausdehnen. Ziel ist es, unseren Kunden die beste Schadenregulierung am Markt zu bieten.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 24 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © </i><i class="font-twelve-italic" >Peter Koßmann und Karin Brandl, ERGO Versicherung AG</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/1DAFC750-15F4-4CA5-9FC2-51757BA8818D"></div>

 
Ein Interview mit
Karin Brandl
Peter Koßmann