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ERGO Versicherungsgruppe AG

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ERGO überarbeitet Unfallversicherung

Die ERGO hat eine neue Produktgeneration ihrer Unfallversicherung gelauncht. Kunden können zwischen drei Produktlinien wählen. Neu ist unter anderem der Baustein Unfall-Pflege, der finanzielle Unterstützung im Falle einer unfallbedingten Pflegebedürftigkeit bietet.

Die ERGO hat an ihrer Unfallversicherung gefeilt. Die neue Produktgeneration ist in den Produktlinien Basic, Smart und Best erhältlich und kann um optionale Bausteine ergänzt werden, erklärt der Versicherer.

Unter anderem bietet die Grundabsicherung in allen Produktlinien eine maximale Kapitalleistung bereits ab einem Invaliditätsgrad von 70%, die Organisation und Kostenübernahme von Rettungs- und Bergungskosten von bis zu 200.000 Euro sowie die Übernahme kosmetischer Operationen nach einem Unfall. Neu sind außerdem Sofortleistungen bei Schwerstverletzungen.

Laut dem Versicherer beginnt die Kapitalleistung in der neuen Produktvariante Basic ab 20%. In den Produktlinien Smart und Best besteht keine Mindestinvalidität.

Neuerungen bei optional Bausteinen

Neu ist außerdem der Baustein Unfall-Pflege. Mit dem optionalen Baustein leistet die ERGO im Falle einer unfallbedingten Pflegebedürftigkeit. Er kann unabhängig vom Alter und ohne Gesundheitsfragen abgeschlossen werden. Bestand bereits vor dem Unfall ein Pflegegrad, zahlt der Versicherer – abhängig von der Verschlechterung – einen gestaffelten Zuschuss.

Beim Baustein Verletzungsgeld können Kunden zudem künftig eine Versicherungssumme zwischen 1.000 und 5.000 Euro wählen. (js)

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ERGO setzt auf KI für visuelle Inspektionen

Die ERGO und CamCom Technologies kooperieren künftig europaweit in der Kfz- und Wohngebäudeversicherung. Im Zuge dieser Zusammenarbeit wird das Scale-up als technologischer Hauptanbieter für KI-gestützte, visuelle Inspektionen der ERGO Group AG in Europa agieren.

Die ERGO Group AG und CamCom Technologies rollen eine KI-basierte Lösung für visuelle Inspektionen in den Sparten Kfz und Wohngebäude aus. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft wird das Scale-up aus dem indischen Bangalore als technologischer Hauptanbieter für KI-gestützte, visuelle Inspektionen der ERGO Group AG in Europa agieren.

CamCom ist auf die Identifizierung und Bewertung von Mängeln, Schäden und Verzerrungen auf nahezu allen Arten von Oberflächen spezialisiert. Das firmeneigene „Large Vision Model“ wurde hierfür mit Datensätzen von über 450 Millionen kundenvalidierten Bildern trainiert, um Foto- und Videomaterial präzise zu erkennen und zu kontextualisieren.

Bilder vom Smartphone via App einreichen

Der Start der vereinbarten Zusammenarbeit erfolgt in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Hier haben ERGO und CamCom nun die branchenunabhängige Lösung für die Vorinspektion, die sogenannte „Pre-Inspection“ ausgerollt. Im Rahmen eines beabsichtigten Vertragsabschlusses können potenzielle Kunden von ERGO so künftig etwa mit ihrem Smartphone Fotos ihres Fahrzeugs bzw. Wohnraums und Gebäudes aufnehmen und direkt über die Web-App von CamCom einreichen. So lassen sich bereits bestehende Schäden dokumentieren, um sie bei einem späteren Schadenfall entsprechend zu berücksichtigen und auszuschließen. Die KI-gestützte Lösung von CamCom erkennt dabei selbstständig Position, Art und Schwere der Schäden an Fahrzeugen oder ob es sich bei den eingereichten Bildern um authentische Aufnahmen handelt.

Die Einführung der CamCom-Technologie in der Kfz- und Wohngebäudesparte soll laut ERGO schrittweise auch in weiteren europäischen Märkten erfolgen, in denen der Versicherer tätig ist.

„Gute Technologie zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht nur innovativ, sondern auch praxistauglich, kundenfreundlich und skalierbar ist. Die Lösung von CamCom ist genau das, deshalb freuen wir uns sehr, künftig nicht nur in Indien, sondern auch in Europa hierfür mit CamCom zusammenzuarbeiten. Gemeinsam bieten wir Kundinnen und Kunden von ERGO einen weiteren flexiblen, intuitiven und digitalen Service an und machen Versichern so wieder ein Stück einfacher, erklärt Mark Klein, Chief Digital Officer und Mitglied des Vorstands der ERGO Group AG. (tik)

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Wie KI-Suche Online-Sichtbarkeit der Branche verändert

Künstliche Intelligenz verändert das Online-Suchverhalten von Nutzern. Welche Auswirkungen dies auf die digitale Sichtbarkeit der Versicherungswirtschaft hat, zeigt eine Analyse der ERGO. Die klassische Stichwortsuche wird immer mehr von gesprächsbasierten Ansätzen via KI abgelöst.

„Von SEO zu KI-Suchoptimierung: Wie große Sprachmodelle digitale Sichtbarkeit neu definieren“ lautet der Titel eines neuen Whitepapers. Veröffentlicht hat es das ERGO Innovation Lab, ein Inkubator für neue Ideen und Spin-ins der ERGO Group AG, zusammen mit dem auf künstliche Intelligenz spezialisierten Unternehmen ECODYNAMICS. In der Publikation geht es darum, wie grundlegend Large-Language-Modelle (LLMs) das Online-Suchverhalten von Nutzern verändern und welche Folgen dies auch für die Sichtbarkeit im Netz der Assekuranz hat.

Online-Suche im Wandel

„Die Online-Suche befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation: KI-basierte Systeme liefern nicht mehr nur Informationen, sondern begleiten Nutzerinnen und Nutzer zunehmend durch ganze Entscheidungsprozesse. Wer heute und morgen noch digital sichtbar sein will, muss verstehen, wie diese Systeme funktionieren und sie aktiv mitgestalten, um die eigenen relevanten Zielgruppen auch weiterhin zu erreichen“, erklärt Luisa Schmolke, Innovation Manager im ERGO Innovation Lab.

„Unsere Untersuchung mit den ermittelten Kriterien verdeutlicht Führungskräften, Marketingverantwortlichen und Digitalteams, welchen Einfluss generative KI und agentische Systeme auf die Regeln digitaler Sichtbarkeit haben. Wer diese Logik versteht und sie frühzeitig strategisch aufgreift, kann auch im Zeitalter der KI-Suche dauerhaft relevant bleiben und Kunden wirksam erreichen“, erklärt Hamidreza Hosseini, CEO von ECODYNAMICS.

Für das Whitepaper wurden über 33.000 Suchergebnisse aus klassischen Suchmaschinen und KI-basierten Systemen ausgewertet. Daraus wurde eine relevante Auswahl von über 600 Websites aus dem Versicherungsmarkt analysiert – darunter Webauftritte von Erstversicherern, Versicherungsvermittlern und digitalen Vergleichsplattformen sowie Websites mit frei verfügbaren, redaktionellen Inhalten mit Fokus auf Versicherungs- und Finanzthemen. Ziel der Analyse war es, strukturelle und inhaltliche Erfolgsfaktoren für die Sichtbarkeit in LLM-basierten Suchsystemen zu identifizieren.

Stichwortsuche als Auslaufmodell?

Wie es in dem Whitepaper heißt, wird Stichwortsuche zunehmend von fortschrittlicheren, gesprächsbasierten Ansätzen abgelöst. Dafür sorgen große auf KI-basierte Sprachmodelle. Was heißt das konkret? Die Systeme liefern nicht einfach Listen mit Links. Sie erkennen die Absicht hinter einer Frage, geben präzise und verständliche Antworten und verfeinern ihre Ergebnisse mit aktuellen Daten, so die Experten von ERGO und ECODYNAMICS.

Neue Herausforderungen für Versicherer

Mit dem Wandel des Suchverhaltens hin zu KI-generierten Antworten gilt es für Akteure der Versicherungsbranche, Inhalte für klassische Suchmaschinen und zugleich für Anfragen in sprachmodellbasierten Systemen zu optimieren, um sichtbar zu bleiben. Wie ERGO betont, sei das besonders wichtig für Branchen wie der Assekuranz, in denen Kunden schnelle, präzise und personalisierte Informationen erwarten.

Inhalte nach Logik KI-gestützter Systeme ausrichten

Damit Versicherer online sichtbar bleiben, müssen sie ihre digitalen Inhalte kompatibel mit der Logik KI-gestützter Systeme gestalten. Nur dann würden sie zuverlässig erkannt, verarbeitet und in Antworten eingebunden. Interessanterweise heißt es im Whitepaper, dass andernfalls andere Anbieter an Sichtbarkeit gewinnen, deren Inhalte klar strukturiert, maschinell lesbar und gut vernetzt sind. Hier offenbart sich ein Hebel für Makler.

KI-Agenten mischen die Karten neu

Dem Whitepaper zufolge wird diese Entwicklung durch den zunehmenden Einsatz agentischer Systeme vorangetrieben. Nutzer stellen ihre Fragen direkt in einem System, bekommen personalisierte Antworten, vergleichen Angebote und treffen Entscheidungen im Dialog. Ganze Recherchen, Produktvergleiche und Vertragsabschlüsse finden laut ERGO in einer durchgehenden Gesprächssituation statt. Klassische Webseiten würden dabei in den Hintergrund treten. Wer mit seinen Inhalten in diesen neuen Abläufen nicht vorkomme, verliere den Zugang zu Kunden.

Klassische Suchmaschinenoptimierung weiter wichtig

Klassische Suchmaschinenoptimierung bleibt nach wie vor aber unverzichtbar. Denn Systeme, die auf großen Sprachmodellen beruhen, sind auf etablierte Suchsysteme wie Google angewiesen, um Webseiten zu durchsuchen und zu indexieren. Werden technische und strukturelle SEO-Standards nicht eingehalten, können Inhalte möglicherweise überhaupt nicht gefunden werden.

Eines der Ergebnisse des Whitepapers lautet, dass Inhalte nicht nur auf inhaltliche Richtigkeit geprüft werden müssen, sondern auch auf ihre Interpretierbarkeit durch KI-Systeme. Strukturierte Auszeichnungen, institutionelle Vertrauenssignale und faktische Klarheit verringern das Risiko von Fehlinformationen und wirken sich positiv auf das Vertrauen auf – sowohl bei den Nutzern, als auch bei den Systemen, die auf die Inhalte zugreifen.

Sprachmodelle setzen auf Vertrauenssignale und Markenstruktur

Große KI-basierte Sprachmodelle priorisieren zunehmend Inhalte, die transparent, gut belegt und reputationsstark sind. Als Vertrauenssignale gelten eine klare Autorenschaft, redaktionelle Verantwortung und Verweise auf regulatorische Instanzen. Laut Whitepaper gilt es auch die Markenidentität technisch zu verankern, etwa durch konsistente Namensgebung und Messaging, den Einsatz von Metadatenstandards etc.

Fazit

Die Experten kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass Sichtbarkeit nicht mehr heißt, in einer Trefferliste zu erscheinen. Sichtbarkeit bedeutet, innerhalb der Logik eines Agenten handlungsfähig und interoperabel zu sein. Für Unternehmen gilt, dass Produkte, Services und Inhalte so strukturiert sein müssen, dass sie innerhalb dieser agentischen Prozesse erkannt, verwendet und weiterverarbeitet werden können. (tik)

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ERGO: Lena Lindemann übernimmt Vorstandsressort von Ulf Mainzer

Lena Lindemann ist bereits Vorstandsmitglied der ERGO Group AG und übernimmt zum 01.10.2025 zusätzlich das Vorstandsressort von Ulf Mainzer, der ERGO nach 18 Jahren im Unternehmen verlässt. Damit werden die Einheiten für Personal- und Rechtsthemen sowie Einkauf gebündelt.

Lena Lindemann, Vorstandsmitglied der ERGO Group AG, übernimmt zum 01.10.2025 auch das Vorstandsressort von Ulf Mainzer, Mitglied des Vorstands der ERGO Group AG. Diese Aufgabe kommt ihr zusätzlich zu ihrer jetzigen Funktion als Arbeitsdirektorin mit den Bereichen Personal und Allgemeine Dienste zu. Sie verantwortet damit künftig auch die Bereiche Recht, Compliance, Einkauf und Corporate Governance der ERGO Group AG.

Der promovierte Jurist Mainzer verlässt das Unternehmen nach 18-jähriger Zugehörigkeit zum Ende des Jahres auf eigenen Wunsch, wie ERGO mitteilt. „Wir nutzen diese Veränderung, um die inhaltlich bereits eng miteinander verbundenen Einheiten für Personal- und Rechtsthemen sowie den Einkauf strukturell zu bündeln“, erklärt Markus Rieß, Chief Executive Officer der ERGO Group AG.

Lindemann ist bereits seit Juli 2022 im Vorstand der ERGO Group AG und Arbeitsdirektorin von ERGO. Im Konzern ist die promovierte Juristin seit dem Jahr 2017. Davor war sie als Rechtsanwältin bei Clifford Chance LLP tätig. (lg)

Bild: © ERGO

 

KI-Suchmaschinen: Für Versicherer unmittelbar relevant

Der Tech Trend Radar 2025 von Munich Re und ERGO gibt einen Überblick über technologische Trends in der Assekuranz. Welche Entwicklungen künftig dominieren und wo praxisnahe Einsatzfelder sind, dazu hat AssCompact bei Experten von Munich Re und ERGO nachgefragt.

Interview mit Martin Thormählen, Chief Technology Officer Business Technology bei Munich Re, und Daniel Grothues, Chief Technology Officer ERGO Technology & Service Management bei ERGO
Herr Thormälen, Herr Grothues, der Tech Trend Radar 2025 stuft künstliche Intelligenz als strategische Notwendigkeit für Versicherer ein. In welchen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette erwarten Sie den stärksten KI-Einsatz in den kommenden zwölf Monaten?

Sicher fordert die steigende Relevanz künstlicher Intelligenz auch Versicherer, Makler und Kunden besonders heraus – eine „silver bullet“ ist KI aber nicht. Unser Tech-Trend-Radar versucht das Portfolio der Möglichkeiten von Technologien auszulegen und eine erste Einschätzung zu geben. Was den konkreten Einsatz angeht, muss jeder selbst passend für seine Organisation entscheiden – entlang verfügbarer Ressourcen, konkreter Geschäftsstrategie und Ambitionen – wie die Balance aus Investition, Effizienz und Kundennähe gelingt.

Spatial Intelligence, Autonomous Interactions und AI Search Engines klingen nach Zukunftsmusik – wo sehen Sie hier praxisnahe Einsatzfelder für die tägliche Arbeit für Versicherer bzw. für das Zusammenspiel zwischen Makler und Versicherer?

Spatial Intelligence ist einfach gesagt die Fähigkeit, räumliche Beziehungen zwischen verschiedenen Entitäten besser zu verstehen. Dieser Trend wird schon seit einiger Zeit durch Geodatenanalyse, Satelliten-Bildgebung und künstliche Intelligenz vorangetrieben. Wir erwarten künftig einen Schub, dessen Wirkung sich dann etwa bei der Risikoeinschätzung von Naturgefahren oder selbstfahrenden Fahrzeuge wie auch bei humanoiden Robotern für Versicherer noch klarer zeigen sollte. Es geht darum, Risiken einfacher zu visualisieren und zu interpretieren, um so genauere Preismodelle und Risikobewertungen zu entwickeln und im besten Fall das Potenzial dafür zu heben, Schäden zu mitigieren oder zu vermeiden.

Und bei den beiden anderen eben angesprochenen Trends?

Hier ist die Zukunft dagegen schon gegenwärtig: Agentische Systeme sind Basis für sogenannte autonomous interactions. Diese Interaktionen, die bisher von Menschen ausgeführt werden, finden direkt und autonom zwischen KI-Systemen und Kunden statt. Wir kennen schon jetzt KI-gesteuerte Chatbots. Ziel sind hochgradig personalisierte Kundenbeziehungen etwa durch maßgeschneiderte Versicherungsangebote. Autonome Interaktionen – etwa im Beschaffungs- oder Auftragsmanagement möglich – können helfen, Kosten zu senken, Umsatz zu steigern und Prozesse zu beschleunigen. Sie bergen aber auch neue Risiken, darunter Fehler in den Ergebnissen von KI-Modellen, Bias oder Diskriminierung und sind grundlegend von der Qualität der Trainingsdaten abhängig. Eine kluge Implementierung sollte die Autonomie mit menschlicher Kontrolle kombinieren.

Was gilt es dabei zu beachten?

KI-Suchmaschinen stellen personalisierte, präzise Antworten bereit. Dabei interpretieren sie die Absicht des Nutzers und integrieren externe Information – die Antworten sind also kontextbezogen. Dieses neue, eher dialogorientierte Such-Paradigma muss in bereitgestellten Inhalten auch von Versicherern berücksichtigt werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Versichertenrecherche beginnt oft online. Antworten aus der KI-Suche versprechen eine Abkürzung gegenüber der Vielzahl bisheriger Dokumente und Angebote, die in einzelnen Suchtreffern gefunden werden müssen. Der komfortable Vergleich verschiedener Anbieter geschieht sofort und ist verständlich formuliert, häufig gestellte Fragen werden sofort mitbeantwortet. Die Zuverlässigkeit der Antworten allerdings ist von Qualität und Vertrauenswürdigkeit der Information dahinter abhängig.

Digital Healthcare zählt zu den besonders hervorgehobenen Trends. Welche Chancen eröffnen sich hier aus Ihrer Sicht für Versicherer?

Digitale Technologien revolutionieren heute, wie Patienten künftig versorgt werden und wie sie mit medizinischen Fachkräften interagieren können. Insgesamt hat dieser Trend nicht nur das Potenzial, Behandlungsergebnisse zu verbessern. Elektronische Gesundheitsakten, Telemedizin oder medizinisches Fernmonitoring sind Beispiele wie digitale Gesundheitslösungen eine bessere Koordination zwischen Gesundheitsdienstleistern, Versicherungsgesellschaften und Patienten erlauben – und können zu einer verbesserten Gesundheitsvorsorge und niedrigeren Gesundheitskosten beitragen. Streng konform mit geltenden Datenschutzregeln und transparent für Versicherte können Informationen – Messwerte zu Körperfunktionen, medizinische Diagnosen, Behandlungen, Laborergebnisse, Verschreibungen – wesentliche Faktoren für eine komplexe und vor allem genauere Risikobewertung sein.

Mit Blick auf die wachsende Bedrohungslage im digitalen Raum: Welche Bedeutung messen Sie im Trendfeld „Deepfake Defense“ für die Versicherungswirtschaft bei?

Die Verbreitung von Deepfakes hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Branche. Dabei spielt Betrug eine Hauptrolle: etwa wenn ein Computersystem bei Antragstellung sicherer oder eine Immobilie wertvoller dargestellt wird. Auch betrügerische Schadenansprüche und Social Engineering durch Deepfakes können Versicherern schaden. Nur wer fähig ist Deepfakes frühzeitig zu erkennen, sei es durch die Schulung von Kollegen und den Einsatz von Tools, kann solche Versicherungsrisiken minimieren.

Der Radar bewertet Trends nach Reifegrad und Relevanz. Welcher Technologietrend ist aus Ihrer Sicht für Versicherer aktuell am greifbarsten – also weder zu weit entfernt noch zu komplex, um in den nächsten ein bis zwei Jahren eingesetzt zu werden?

Aus unserer Sicht spielt vor allem die Passung zum eigenen Geschäftszuschnitt die Hauptrolle für den Einsatz von neuen Technologien. Unmittelbar relevant von den neu zu unserem Radar hinzugekommenen Trends sind wohl für viele Versicherer AI Search Engines und Generative AI, auch weil sie in vielen Commodity-Anwendungen schon integriert werden.

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Digital Insurance Podcast: ERGO und die KI-Transformation

Der Digitalexperte Jonas Piela spricht in der neuen Episode seines Podcasts mit Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group AG. Im Gespräch geht es um KPIs, Benchmarks und die Zukunftsstrategie der ERGO Group in Sachen digitaler Transformation.

Der Digital Insurance Podcast begrüßt in seiner neuesten Folge Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group AG. In einem ausführlichen Gespräch mit Moderator Jonas Piela beleuchtet Klein die umfassenden Veränderungen, die künstliche Intelligenz (KI) im Versicherungssektor mit sich bringt. Die Episode widmet sich nicht nur den technischen Integrationsherausforderungen, sondern vor allem der wichtigen Frage der Akzeptanz von KI-Systemen innerhalb der Unternehmensorganisation.

Die ERGO Group und ihr Ziel der digitalen Führungsrolle

Klein beschreibt das ambitionierte Ziel der ERGO, bis Ende 2025 die digitale Führungsrolle in der deutschen und internationalen Versicherungsbranche zu übernehmen. Er erläutert die dafür definierten Key Performance Indicators (KPIs), die den Fortschritt im Online-Vertrieb, der Kundenportalnutzung und der Einführung digitaler Produkte messen.

Der KI-Lebenszyklus im Versicherungswesen

Die Diskussion im Podcast konzentriert sich auf den aktuellen Stand der KI-Entwicklung und -Implementierung bei der ERGO. Klein unterscheidet dabei zwischen etablierten Technologien wie Predictive AI und dem noch jungen Feld der multimodalen generativen KI. Während erstere bereits seit einigen Jahren erfolgreich bei der ERGO im Einsatz ist (mit ersten Algorithmen bereits seit 2017), befindet sich die generative KI erst am Anfang ihrer Entwicklung. Klein betont jedoch, dass sich die Innovationszyklen in diesem Bereich rasant beschleunigen. Die schnelle Verfügbarkeit neuer Modelle und Technologien erfordert ein agiles Vorgehen und die ständige Anpassung der Strategien.

ERGO GPT: Ein Beispiel für erfolgreiche KI-Integration

Klein erläutert detailliert den Einsatz von ERGO GPT, einem internen KI-Tool, das auf Basis eines Large Language Models von OpenAI entwickelt wurde und seit April 2023 allen Mitarbeitern in Deutschland zur Verfügung steht. Der Fokus liegt dabei auf der Datensicherheit, der Einhaltung von Governance-Prozessen und der praktischen Nutzbarkeit für die Mitarbeiter.

Herausforderungen und Chancen der generativen KI

Außerdem geht Klein auf die Herausforderungen ein, die mit der Implementierung generativer KI-Systeme einhergehen. Das Thema der „Halluzinationen“ – also der Erstellung von falschen oder irreführenden Informationen durch KI-Modelle – wird ebenso angesprochen wie die Notwendigkeit von Qualitätssicherung und Stichprobenkontrollen. Er betont die Bedeutung des „Human-in-the-Loop“-Ansatzes, bei dem menschliche Expertise die KI-Ergebnisse überprüft und validiert.

KI im Schadenmanagement und die Zukunft der Versicherungsbranche

Weiter beschreibt der Chief Digital Officer der ERGO Group im Detail den Einsatz von KI im Schadenmanagement, insbesondere die automatisierte Klassifizierung und Extraktion von Informationen aus Dokumenten. Die KI unterstützt die Mitarbeiter, indem sie komplexe Prozesse vereinfacht und repetitive Aufgaben automatisiert. Klein sieht KI als unterstützendes Werkzeug und nicht als vollständigen Ersatz für menschliche Mitarbeiter. Der Fokus liegt auf der Optimierung der Arbeitsabläufe und der Verbesserung der Kundenerfahrung. Er spricht über die Bedeutung von Adoption Management und Change Management, um die Akzeptanz und den erfolgreichen Einsatz von KI-Systemen im Unternehmen zu gewährleisten.

Schlussfolgerung: KI als transformative Kraft

Die Episode endet mit einer Diskussion über die langfristige Vision für den Einsatz von KI bei der ERGO Group und in der Versicherungsbranche im Allgemeinen. Klein betrachtet KI als transformative Kraft, die die Arbeitsweise im Unternehmen grundlegend verändern wird. Er betont jedoch, dass die menschliche Expertise, insbesondere in Bereichen wie Empathie, Kreativität und Innovation, weiterhin unerlässlich bleiben wird. Die Zukunft der Versicherungsbranche liegt in der intelligenten Kombination von menschlicher Kompetenz und KI-gestützter Automatisierung.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter unter pielaco.com/podcast.

 

ERGO: Vorstände tauschen Verantwortlichkeiten

Zum Jahresbeginn 2025 tauschen Theo Kokkalas und Oliver Willmes ihre Ressortzuständigkeiten im Vorstand von ERGO. Kokkalas soll künftig das internationale Geschäft leiten, während Willmes die Verantwortung für das Geschäft in Deutschland übernimmt.

Bei ERGO kommt es zu einem Führungswechsel: Theo Kokkalas, derzeit Vorsitzender des Vorstandes der ERGO Deutschland AG und Chief Operating Officer von ERGO Deutschland, und Oliver Willmes, derzeit Vorsitzender des Vorstandes der ERGO International AG und Chief Operating Officer von ERGO International, tauschen zum 01.01.2025 ihre Ressortzuständigkeiten. Dementsprechend wird Kokkalas künftig das internationale Geschäft von ERGO und Willmes die Aktivitäten von ERGO in Deutschland verantworten.

Kokkalas arbeitet seit 2004 für ERGO. Von 2004 bis 2020 verantwortete er als Vorsitzender des Vorstandes die Aktivitäten von ERGO in Griechenland, ab 2012 zusätzlich auch in der Türkei. Seit Mai 2020 ist er Chief Operating Officer und Vorsitzender des Vorstandes der ERGO Deutschland AG.

Willmes begann seine Karriere bei ERGO ebenfalls im Jahr 2004. Nach unterschiedlichen Führungspositionen im In- und Ausland der ERGO Group AG übernahm er 2019 als Chief Operating Officer und Vorsitzender des Vorstandes die Verantwortung der ERGO International AG.

„Bevor wir 2026 mit der Umsetzung unseres nächsten Strategieprogramms beginnen, stellen wir mit dem Ressorttausch im kommenden Jahr bereits eine wesentliche Weiche für den weiteren Erfolg von ERGO“, sagt Markus Rieß, CEO der ERGO Group, über den Hintergrund des Wechsels. (sts)

Bild: © ERGO

 

Diese Sportarten führen am häufigsten zu Verletzungen

 „Sport ist Mord" heißt eine alte Redewendung – tatsächlich ist regelmäßige Bewegung essenziell für ein gesünderes und längeres Leben. Verletzungen gibt es trotzdem häufiger mal, in manchen Sportarten mehr als in anderen. Die ERGO hat dazu ihre jährliche Sportunfall-Statistik veröffentlicht.

 
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ERGO macht gemeinsame Sache mit O2

ERGO, O2 Telefónica und Telefónica Insurance kooperieren im Bereich Embedded-Insurance: Unter „O2 Care“ können Privatkunden von O2 künftig Zusatzversicherungen digital abschließen. Beim ersten Angebot handelt es sich um eine Mobilitätsgarantie, weitere Produkte sollen folgen.

Unter Embedded Insurance fallen bekanntlich Versicherungslösungen, die in die Produkte oder Dienstleistungen eines Drittanbieters eingebunden werden – etwa ein Geräte- oder Warenschutz beim Kauf eines Elektronikartikels. Der Versicherer ERGO, O2 Telefónica und Telefónica Insurance haben nun in diesem Bereich eine Zusammenarbeit vereinbart. O2-Privatkunden können künftig Zusatzversicherungen online buchen. Die Abrechnung erfolgt über die bestehende O2-Rechnung.

Mobilitätsgarantie zum Start

Als erstes Angebot ist mit „O2 Care | Mobility“ eine Mobilitätsgarantie erhältlich falls ein geliehenes Fahrzeug liegen bleibt oder das Fahrrad eine Panne hat. Nutzer erhalten außerdem über eine 24/7-Assistance-Hotline telefonische Unterstützung. Zudem gibt es die Option, den Selbstbehalt pro Schaden bei sogenannten Shared-Mobility-Angeboten wie Autos, (E)-Bikes oder Scooter zu verringern.

Auslandskrankenversicherung für Herbst angekündigt

Im Herbst 2024 soll mit „O2 Care | Travel“ das zweite Angebot. Dieses umfasst unter anderem eine Auslandskrankenversicherung mit Krankenrücktransport, die Erstattung von Rettungs- und Bergekosten sowie eine durchgängige Reise- und Notfall-Assistance. Die Versicherung kann sowohl für Einzelpersonen als auch für Familien abgeschlossen werden.

Künftig soll es außerdem zwei weitere Produkte für andere Lebensbereiche geben.

„Embedded Insurance ist eine der dynamischsten Entwicklungen, die wir aktuell auf dem digitalen Versicherungsmarkt sehen. Sie ermöglicht es, traditionelle Versicherungspolicen mit modernster Technologie und digitalen Dienstleistungen zu verknüpfen. Mit Embedded Insurance machen wir aus dem klassischen Versicherungsschutz ein Insurance-as-a-Service-Angebot“, sagt Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group.

Embedded Insurance auf Wachstumskurs

Im Online-Geschäft punkten „Embedded-Versicherungen“ vor allem bei jüngeren Kunden. Der Umsatz ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Laut “Global Insurance Report 2023” der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey & Company dürften bis 2030 allein im Bereich Schaden und Unfall schätzungsweise mehr als 30% der Prämien im weltweiten Privatkundengeschäft über entsprechende Ökosysteme vertrieben werden. (tik)

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