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Franke & Bornberg Research GmbH

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Franke und Bornberg: Vier von zehn Grundfähigkeitstarifen sind top

Franke und Bornberg hat die aktuelle Auflage des Ratings zur Grundfähigkeitsversicherung veröffentlicht. Etwa vier von zehn Tarifen können überzeugen. Die Schwelle zum Erhalt einer GF-Leistung ist jedoch hoch, warnt Franke und Bornberg. Vermittler müssen daher in der Beratung die Erwartungen der Kunden relativieren.

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat die Ergebnisse seines aktuellen Ratings zur Grundfähigkeitsversicherung (GF) veröffentlicht. Insgesamt haben die Experten für den aktuellen Jahrgang 165 Tarife von 26 Anbietern untersucht.

Grundfähigkeitsversicherung keine „BU-Light“

In den Erläuterungen zum Rating erklärt Franke und Bornberg, dass es in der GF weiterhin keine einheitlichen Standards gibt. „Jede Gesellschaft entscheidet für sich, welche Fähigkeiten sie versichert, und woran deren Verlust gemessen wird“, so Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. „Bei 40 Grundfähigkeiten und mehr kommt die Übersicht schnell abhanden.“

Zudem seien die Produkte oft stark, die Beratung jedoch nicht immer. Die GF werde häufig zu nah an der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) dargestellt. In Realität sei die Schwelle zum Erhalt einer GF-Leistung jedoch hoch und unterscheidet sich grundlegend zur BU. „Die Grundfähigkeit ist keine BU-Light“, warnt Phillipp Wedekind, Leiter Rating Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg.

Beratung muss Leistungsvoraussetzungen klar machen

Häufig werden Leistungsanträge zu früh gestellt, wenn Kunden zwar gesundheitlich bereits erheblich beeinträchtigt sind, aber die versicherte Fähigkeit noch nicht ganz verloren ist. Das ist aber für eine Leistung noch nicht genug. „Viele Kunden unterschätzen, wie stark die Einschränkung sein muss, damit eine GF-Leistung greift“, so Wedekind. „Maßgeblich ist ausschließlich, ob die in den Bedingungen definierte Grundfähigkeit als verloren gilt.“ Genau das müsse auch in der Beratung transparent gemacht werden, so Wedekind. Vermittler sollten die Erwartungen ihrer Kunden relativieren, raten die Experten. Entscheidend sei eine „realitätsnahe Beratung mit verständlicher Erläuterung der Leistungsvoraussetzungen“.

Aktueller Jahrgang mit aktualisierten Kriterien

Das Erstrating in der GF veröffentlichte Franke und Bornberg im Jahr 2014. Das Rating konzentriert sich auf die in der Praxis relevantesten Fähigkeiten, um die tatsächliche Leistungsstärke der Tarife zu messen. Neu hinzugekommen ist für den aktuellen Jahrgang die Fähigkeit „Ziehen oder Schieben“. Damit steigt die Zahl der betrachteten Kerngrundfähigkeiten auf insgesamt 16:

  • Hände gebrauchen (Beweglichkeit)
  • Hände gebrauchen (Feinmotorik)
  • Hände gebrauchen (Greifen/Kraft aufwenden)
  • Sprechen
  • Treppensteigen
  • Knien oder Bücken
  • Stehen
  • Arme gebrauchen
  • Heben und Tragen
  • Autofahren
  • Sitzen
  • Sehen
  • Hören
  • Gehen
  • Ziehen oder Schieben
  • geistige Leistungsfähigkeit

Insgesamt werden 70 Kriterien bewertet. Weitere Neuerungen des aktuellen Jahrgangs beinhalten die Möglichkeit, die Vertragslaufzeit an die Regelaltersgrenze anzupassen. Für die Fähigkeiten „Stehen“ und „Sehen“ hat Franke und Bornberg die Bewertung zudem weiterhin präzisiert. Die maximal erreichbare Punktzahl sinkt im Vergleich zum Vorjahr um fast 20%. Das verhindere Punkte-Mitnahmeeffekte für Passagen, die mittlerweile Standard sind. So werden Kriterien aufgewertet, die tatsächlich einen Unterschied machen.

Diese Unternehmen haben mindestens einen Top-Tarif im Angebot

 

Franke und Bornberg: Vier von zehn Grundfähigkeitstarifen sind top

 

Es agieren aktuell 26 Gesellschaften mit 7.600 Tarifkombinationen auf dem Markt. Das Rating trennt die 165 analysierten Tarife nach klassischen Grundfähigkeitstarifen und „Grundfähigkeit-Plus“ – diese Tarife bieten Zusatzleistungen bei schweren Erkrankungen. Insgesamt erreichen knapp 40% der Tarife die Bestnote FFF+ („hervorragend“). Ein weiteres Drittel der Tarife scheitert an einer besseren Note vor allem, weil sie die neue Grundfähigkeit „Ziehen oder Schieben“ oder eine andere der 16 Kerngrundfähigkeiten nicht absichern.

Unternehmen, die mindestens einen Tarif, der mit der Note FFF+ anbieten, sind wie folgt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • Alte Leipziger
  • Baloise
  • Bayern-Versicherung
  • die Bayerische
  • Canada Life
  • Dortmunder
  • Hannoversche
  • HDI
  • NÜRNBERGER
  • SIGNAL IDUNA
  • Swiss Life
  • VOLKSWOHL BUND

Die vollständigen Ergebnisse des Ratings zur Grundfähigkeitsversicherung 2025 können auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden. (js)

 

Diese Versicherer sind top in der Betriebshaftpflicht

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat den aktuellen Jahrgang seines Ratings zur Betriebshaftpflicht veröffentlicht. Insgesamt analysieren die Experten Tarife für zwölf Branchen, neu dieses Jahr kamen IT-Unternehmen und das produzierende Gewerbe dazu. Welche Versicherer punkten können.

Mehr als 3 Millionen kleine und mittlere Betriebe gibt es in Deutschland. Sie erwirtschaften gemeinsam einen Umsatz von mehr als 2,64 Bio. Euro. Auch für die Versicherungsbranche ist das eine gute Nachricht, erklären die Experten des Ratinghauses Franke und Bornberg. Das Gewerbegeschäft werde zunehmen zum tragenden Pfeiler für Versicherer und Vermittler.

Eine unverzichtbare Absicherung für diese Unternehmen ist die Betriebshaftpflichtversicherung (BHV). Nun hat Franke und Bornberg den neuen Jahrgang des Ratings zur BHV veröffentlicht. Dieses Jahr hat das Ratinghaus insgesamt Tarife für zwölf verschiedene Branchen analysiert. Neu hinzugekommen sind IT-Unternehmen sowie Betriebe im produzierenden Gewerbe. Die anderen Branchen sind Bau, Dienstleistung, Freie Berufe, Gastronomie und Beherbergung, Handel, Handwerk, Heil- und Heilnebenberufe, Kfz, Landwirtschaft und Vereine.

Rating mit überarbeiteten Kriterien

Neben einem erweiterten Rating hat Franke und Bornberg auch die Bewertungsgrundlagen verschärft: Um die Bestnote FFF+ („hervorragend“) zu erhalten, muss ein Tarif nun eine Versicherungssumme von mindestens 10 Mio. Euro aufweisen. „Einem Top-Tarif für Unternehmen sollte auch bei hohen Schadensummen nicht die Luft ausgehen. Deshalb haben wir den Mindeststandard für die Bestnote FFF+ in der BHV jetzt auch auf dieses hohe Niveau“ erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, die Entscheidung.

Zudem haben die Analysten verschiedene Kriterien überarbeitet. Das betrifft unter anderem Auslandsschäden, Architekten- und Ingenieurleistungen, die erweiterte Produkthaftpflicht, Tätigkeitsschäden, Rechtsschutz sowie Risiken aus der Gastronomie und umweltrelevante Anlagen.

Mehr als ein Viertel der Tarife erhalten Höchstnote

Über alle Branchen hinweg kann die Betriebshaftpflicht mit starken Tarifen aufwarten, erklärt Franke und Bornberg. 27% aller untersuchten Tarife erreichen die Topbewertung FFF+. Seit dem Erstrating im Jahr 2019 beobachten die Analysten „spürbare Fortschritte bei der Tarifqualität“, heißt es. Am besten abgeschlossen haben die Tarife für das produzierende Gewerbe.

Diese Versicherer punkten in der Betriebshaftpflicht für das Baugewerbe

Beispielhaft hat das Ratinghaus den Notenspiegel für einige Branchen veröffentlicht, darunter unter anderem das Baugewerbe. In dieser Branche bewertet Franke und Bornberg insgesamt 138 Tarife von 45 Gesellschaften. Aufgrund der Komplexität des Baugewerbes analysieren die Experten 118 Detailkriterien in 30 Untersuchungsbereichen.

 

Diese Versicherer sind top in der Betriebshaftpflicht

 

Die Bestnote erhalten 37 Tarife, oder 26,1%. Die Mehrheit der Tarife ist im oberen Mittelfeld zu finden: 26,8% werden mit FFF („sehr gut“) bewertet, 37%, oder 51 Tarife, erhalten die Note FF+ („gut“). Weitere 8,7% bewerten die Experten mit FF („befriedigend“). Jeweils ein Tarif erhält die Bewertung F+ („ausreichend“) und F- („ungenügend“), mit F („mangelhaft“) wird keiner der Tarife bewertet.

Der Tarif mit der höchsten Punktzahl kommt vom Spezialversicherer Markel, Angebote der Gothaer sowie der HFK 1767 folgen.

Diese Anbieter sind top im Bereich IT

 

Diese Versicherer sind top in der Betriebshaftpflicht

 

Ein weiteres Beispiel veröffentlicht Franke und Bornberg den Notenspiegel für Tarife für IT-Unternehmen. Zu den besonderen Gefahren dieser Branche zählen der elektronische Datenaustausch und Internetnutzung. Auch Schäden durch Viren und bösartige Software sowie die Verletzung von Datenschutzgesetzen und Persönlichkeits- und Namenrechten müssen höher bewertet werden als in anderen Branchen, erklärt Franke und Bornberg.

Insgesamt haben die Analysten 54 Tarife von 38 Anbietern analysiert. Mehr als 70% der Tarife erhalten entweder die Bestnote FFF+ oder die zweitbeste Bewertung FFF. Ein weiteres Viertel wird mit FF+ bewertet (siehe Grafik).

Auch hier erhält Markel die höchste Punktzahl, gefolgt von HFK 1676 und der Baloise. (js)

Die Ergebnisse der Ratings der verschiedenen Branchen in der Betriebshaftpflicht können auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden.

 

map-report: Wechsel an der Spitze im PKV-Bilanzrating

Wie ist es um die Bilanzen der privaten Krankenversicherer bestellt? Das hat Franke und Bornberg in seinem neuen map-report untersucht. Das Ergebnis: Während einige Unternehmen stagnieren, wachsen andere kontinuierlich in einem herausfordernden Umfeld. Vier Versicherer sichern sich die Bestnote, darunter ist auch ein neuer Spitzenreiter.

Der aktuelle map-report 940 des Analysehauses Franke und Bornberg nimmt die Bilanzkennzahlen der privaten Krankenversicherer unter die Lupe. Dabei gibt es, wie bereits im letzten Jahr, einen Wechsel an der Spitze: Erstmals führt die uniVersa mit 276,5 von 300 möglichen Punkten (92,2%) das Feld an. Der letztjährige Spitzenreiter LVM rutscht mit 273,5 Punkten (91,2%) auf den 2. Platz.

 

map-report: Wechsel an der Spitze im PKV-Bilanzrating

 

Neben der uniVersa und der LVM wurden noch zwei weitere Unternehmen mit der Bestnote mmm+ („hervorragend“) ausgezeichnet: die Alte Oldenburger kommt auf 272,5 Punkte (90,8%), die SIGNAL IDUNA zählt mit 264,5 Punkten (88,2%) ebenfalls noch zur Spitzengruppe (siehe Grafik; © Franke und Bornberg). Um die Bestnote zu erreichen, müssen die Unternehmen mindestens 85% der möglichen Punktzahl erreichen.

Sechs Anbieter in Verfolgergruppe

Weitere sechs Unternehmen erhalten die Gesamtnote mmm („sehr gut), die ab 75% vergeben wird. Es sind die VGH Provinzial (81,7%), Inter (79,3%), Hallesche (76,2%), Allianz (75,7%), R+V (75,3%) sowie die Landeskrankenhilfe (75,0%). Die VGH Provinzial war letztes Jahr noch in der Spitzengruppe zu finden. Zudem sind drei weitere Anbieter, die im Vorjahr noch die Gesamtnote mmm erreicht haben, in der aktuellen Auflage abgerutscht, nämlich die Gothaer, der Münchener Verein sowie die Continentale.

Die Grundlage des Ratings bilden insgesamt zwölf Kennzahlen. Sie werden als Fünfjahresdurchschnitt berechnet und bewertet – dieses Jahr sind dies die Zahlen aus den Jahren 2020 bis 2024. So lassen sich kurzfristige Ausschläge glätten, ohne sie völlig außer Acht zu lassen, erklärt das Ratinghaus.

Aufwendungen klettern weiter nach oben

Auch im Jahr 2024 stiegen die Schadenaufwendungen der Branche wieder deutlich an. Sie gingen um 2,95 Mrd. Euro auf 39,74 Mrd. Euro hoch, die durchschnittliche Schadenquote steigt auf 83,2% (Vorjahr: 81,7%).

Auch 2024 kletterten die Beitragseinnahmen weniger stark als der um 8,0% erhöhte Schadenaufwand. So verwundert es nicht, dass das Gros der Branche erneute höhere Schadenquoten als im Vorjahr aufweist, erklären die Analysten.

Kein Anbieter mit rückläufigen Beitragseinnahmen

Bei den Beitragseinnahmen konnten die Anbieter im Jahr 2024 mit einem Plus von 4,3% deutlich stärker zulegen als im Vorjahr (3,1%). Unter anderem haben hier neben Faktoren wie Wechselaktivität, Geburten, Todesfällen und Kündigungen auch die teilweise hohen Prämienanpassungen einen Einfluss auf die Einnahmen gehabt. Welchen Anteil diese Prämienanpassungen an den höheren Beitragseinnahmen haben, lässt sich den Jahresabschlüssen allerdings nicht entnehmen, erklärt das Ratinghaus.

Anders als im Vorjahr verzeichnete 2024 kein Versicherer rückläufige Beitragseinnahmen. Das höchste Wachstum verbuchten die ARAG (17,4%) und die Concordia (13,5%).

Kaum Transparenz um Neugeschäft in der Vollversicherung

Kritisch sieht das Analysehaus die fehlende Transparenz bei der Entwicklung des Neugeschäfts in der Vollversicherung. „In den Geschäftsberichten sind diesbezüglich nach wie vor kaum Angaben zu finden“, schreiben die Analysten. Bei der Mehrheit der Versicherer bleibe hier nur der Umweg über die Bestandsentwicklung. Positive Ausnahmen seien beispielsweise die Allianz, Debeka und Generali.

Bestandsabrieb bleibt Herausforderung für Branche

Insgesamt waren Ende 2024 8.739.206 Personen vollversichert. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus 0,34%, beziehungsweise von 29.563 Versicherten. Das sei „nicht besonders spektakulär“, aber immerhin der zweite Zuwachs in Folge und der höchste seit dem Jahr 2011, wird Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, zitiert. „Da es der Branche weiterhin schwer fällt den natürlichen Bestandsabrieb zu kompensieren und einige Versicherer seit Jahren schrumpfen, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie lange dieser Trend zu verkraften ist“, so Franke weiter.

Seit dem Jahr 2011 hat die Branche 230.000 Vollversicherte verloren. Dieser Umstand und die schwierige Situation der Versicherer sei auch politisch forciert, heißt es in dem Report. Die immer weiter steigende Versicherungspflicht-Grenze mache es den Unternehmen schwerer, Neukunden zu akquirieren. Insgesamt konnten 14 der 30 Anbieter mit Vollversicherten im Jahr 2024 ihre Bestände ausbauen, so Franke und Bornberg, wobei die Analysten anmerken, dass Vigo und Ottonova wegen fehlender Geschäftsberichte nicht berücksichtigt werden konnten.

Wechselaktivität als Wettbewerbsmerkmal

Ein Problem stellen für die Versicherer auch Wechselaktivitäten dar. Haben Versicherte ihren Vertrag am oder nach dem 01.01.2009 abgeschlossen, dürfen sie bei einem Tarif- oder Anbieterwechsel einen Teil ihrer Altersrückstellungen mitnehmen. „Was als Schutzmechanismus für die Versicherten gedacht war, entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Schalthebel für Marktbewegungen in der Vollversicherung“, erklärt Reinhard Klages, Verantwortlicher des map-report. Für Versicherer wird dies vor allem zum Problem, wenn „gute Risiken“ abwandern und weniger attraktive Risiken zurückbleiben.

 

map-report: Wechsel an der Spitze im PKV-Bilanzrating

 

Der Teil, den wechselwillige Versicherte mitnehmen dürfen, die sogenannten „Übertragungswerte“, sind laut den Analysten längst zum harten Wettbewerbsfaktor geworden. Den größten Nettozufluss im Jahr 2024 verzeichnete die HanseMerkur mit 41,1 Mio. Euro, die ARAG ist mit einem Nettozufluss von 24,7 Mio. Euro ebenfalls ein Gewinner bei den Übertragungswerten (siehe Grafik; © Franke und Bornberg).

Branche im Wandel

Neben steigenden Leistungsausgaben sehen sich Versicherer zudem auch mit wandelnden Erwartungen vonseiten der Versicherten konfrontiert. „Wer als Anbieter bestehen will, muss Innovationen nicht nur ankündigen, sondern tatsächlich in marktreife Lösungen umsetzen“, heißt es in dem Report.

Digitale Anwendungen können einerseits Kosten senken, Abläufe beschleunigen und Kundenzufriedenheit erhöhen. Andererseits können neue Technologien und innovative Diagnostik- und Behandlungsmethoden sich durch ihre hohen Kosten auf die Bilanzen der Unternehmen niederschlagen. 

Die Zukunft der PKV hängt entscheidend davon ab, wie konsequent Anbieter auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren, resümieren die Experten. (js)

 

Franke und Bornberg wirft Versicherern Intransparenz vor

Die Rating-Agentur Franke und Bornberg hat ihr neues Rating zur Unfallversicherung für das Jahr 2025 veröffentlicht. Es gebe zwar Fortschritte bei der Qualität, doch das Unternehmen ist klar unzufrieden mit der fehlenden Übersichtlichkeit und der daraus folgenden Intransparenz in den Tarifen.

Ein Schritt vor, dafür woanders einen zurück – dieser Tenor geht aus der Mitteilung von Franke und Bornberg zum aktuellen Rating zur Unfallversicherung im Jahr 2025 hervor. Das Rating-Haus hat darin knapp 500 private Unfallversicherungstarife untersucht und dabei festgestellt: Fortschritte bei der Qualität, Rückschritte bei der Transparenz.

Überblick lässt zu wünschen übrig

Vor einem Jahr hatte Franke und Bornberg das Rating zur privaten Unfallversicherung deutlich gestrafft mit dem Ziel: weniger Komplexität, mehr Überblick. Doch Versicherer seien davon meilenweit entfernt, so die Rating-Agentur. Beabsichtigt oder nicht, die Versicherer würden stärker als je zuvor Intransparenz befeuern. Schuld daran seien wuchernde Vielfalt und fehlende Standards für das Kleingedruckte.

„Die GDV-Musterbedingungen für die private Unfallversicherung dienen heute für viele Versicherer bestenfalls als grobes Raster“, so Geschäftsführer Michael Franke. Insbesondere durch die vielfältigen Erweiterungen des Unfallbegriffs drifteten die Unfallbedingungen immer weiter auseinander, in der Struktur ebenso wie beim Wording. Identische Sachverhalte würden unterschiedlich benannt, fachlich zusammengehörende Passagen wirkten eher zufällig platziert oder würden thematisch vermischt. So könne sich bspw. der Einschluss von Vergiftungen je nach Anbieter sowohl bei den Erweiterungen des Unfallbegriffs als auch als Ausnahme bei den Ausschlüssen wiederfinden.

Erschwert Analysearbeit

Dieser Flickenteppich mache die Analyse von Unfall-Tarifen extrem aufwendig und zeitintensiv, meldet Franke. Das erschwere einen objektiven Vergleich und verwässere den Leistungskern der privaten Unfallversicherung. In Zukunft könne sich das rächen.

Noch zähle der GDV rund 24,8 Millionen private Unfallverträge. Das Neugeschäft stagniere jedoch seit Jahren und die Versicherten würden immer älter. Jüngere Kunden seien schwer zu erreichen. „Wenn es den Versicherern nicht gelingt, das Profil der Unfallversicherung zu schärfen, wird sie mittelfristig Kunden verlieren.“ Zudem könnten unklare Leistungsbilder Erwartungen wecken, die im Leistungsfall nicht erfüllt werden – und dann drohe laut Franke ein Imageschaden.

Unfall-Rating im Detail

Das Rating bewertet 486 Tarife von 93 Gesellschaften in 18 Untersuchungsbereichen mit 62 Detailkriterien. Fast 12% der Tarife schaffen es 2025 in die absolute Spitze (Note FFF+ hervorragend) – ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr (10%). Immerhin 25 Versicherer platzieren mindestens einen Tarif in der Spitzengruppe (Vorjahr 16). Mehr als jeder vierte Tarif (26%) erhält ein „sehr gut“ (FFF). Hier zeigt sich ebenfalls ein moderater Fortschritt. Im Gegenzug schrumpft das untere Feld leicht. Ebenso viele Tarife wie die Spitzenklasse weist das untere Ende der Qualitätsskala auf: 12% aller Tarife sind 2025 mangelhaft oder ungenügend.

 

Franke und Bornberg wirft Versicherern Intransparenz vor

 

Daran scheitern schwächere Unfall-Tarife

Der „erweiterte Unfallbegriff“ benennt Ereignisse, die bedingungsgemäß einem Unfall gleichgestellt werden, etwa Schäden durch Infektionen. Weniger gute Tarife scheitern, weil sie in diesen Fällen nicht zahlen. Gibt es kein Geld, wenn der Unfall durch Herzinfarkt, Schlaganfall und Krampfanfälle oder die Einnahme von Medikamenten ausgelöst wurde, schafft es ein Tarif ebenfalls nicht ganz nach oben. Andere Tarife scheitern an einer höheren Bewertung, weil Assistance-Leistungen oder die Einmalzahlung bei schweren Verletzungen (Soforthilfe) im Leistungskatalog fehlen.

So viel kostet guter Unfallschutz

Leistungsfähige Unfalltarife gibt es schon ab 10 Euro im Monat, allerdings nicht für jeden. Ein guter Unfalltarif mit 100.000 Euro Versicherungssumme und 500% Progression kostet für 30-Jährige mit einem kaufmännischen Beruf jährlich rund 120 bis 200 Euro. Körperlich Tätige müssen tiefer in die Tasche greifen. Sie zahlen zwischen 200 und 400 Euro im Jahr. Wichtig sei laut Franke und Bornberg jedoch hier, nicht am falschen Ende zu sparen. Tarife mit hohen Progressionen, also dem Anstieg der Leistungen bei schweren Unfallfolgen, weisen zwar bei hohen Invaliditätsgraden teils beeindruckende Summen aus, schwächeln jedoch bei weniger gravierenden Unfallfolgen. Eine hohe Grundversicherungssumme ist daher wichtig.

Kaum neue Ideen bei Nachhaltigkeit

Zu den bekannteren Features nachhaltiger Unfalltarife zählen, neben ökologisch oder sozial ausgerichteten Investments, erhöhte Invaliditätsleistungen, wenn der Unfall beim ehrenamtlichen Engagement, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Einsatz als Nothelfer passiert.

Ansonsten entdecken die Analysten jedoch zum Thema Nachhaltigkeit aktuell kaum neue Ideen. Dabei biete gerade die Unfallversicherung einige Hebel, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg. „Prävention ist immer nachhaltig – auch in der privaten Unfallversicherung. Denkbar sind zum Beispiel Anreize und Tipps zur Unfallprävention oder konkrete Gesundheitsservices, aber auch Unterstützung bei rechtlicher Vorsorge, die nach einem Unfall greift. Dafür müssen Versicherer das Rad nicht neu erfinden: Hier bieten sich Kooperationen mit etablierten Dienstleistern an.“

Fazit und Ausblick

Die Unfallversicherung bleibt unübersichtlich, zieht das Rating-Haus Resümee. Komplexe Bedingungswerke und fehlende Standards schwächen ihr Profil. Prägnante und klare Leistungsbilder können helfen, jüngere Zielgruppen besser zu erreichen. Seit dem Relaunch der Ratingkriterien im Jahr 2024 steigt die Tarifqualität moderat. Aktuell bieten immerhin 25 Gesellschaften mindestens einen hervorragenden Tarif. Im Gegenzug werden schlechte Tarife seltener, machen aber immer noch einen nennenswerten Teil des Angebotes aus.

Die genauen Ergebnisse nach Tarif gibt es auf der Website von Franke und Bornberg. (mki)

 

Rating: Weiterhin schwaches Angebot bei privatem Cyberschutz

Cyberkriminalität nimmt weiter zu, aber die private Cyberabsicherung ist hinter den digitalen Gefahren zurückgeblieben. Nur wenige Unternehmen bieten eigenständige Tarife an – und davon erreicht keiner die beiden höchsten Bewertungsgruppen. Das zeigt ein aktuelles Rating von Franke und Bornberg.

Viele Menschen verbringen nicht nur beruflich, sondern auch privat viel Zeit im Netz. Doch die Gefahren, die dort lauern, verbreiten sich immer mehr. Laut dem Branchenverband Bitkom sind mehr als die Hälfte aller Internetnutzer in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberkriminalität geworden.

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat nun den aktuellen Ratingjahrgang im Bereich private Cyberversicherung veröffentlicht – und moniert die schleppende Verbreitung. Viele Versicherer, darunter auch Marktgrößen, haben sich noch nicht für den Markteintritt entschieden. „Der Markt für private Cyberversicherungen stagniert seit Jahren“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Häufig ist Cyberschutz nur ein Baustein zu Hausrat-, Haftpflicht- oder Rechtsschutzverträgen. „Das ist eine schlechte Nachricht für Verbraucher“, so Franke.

Derzeit keine Musterbedingungen für private Cyberabsicherung

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat bisher weder Musterbedingungen für private Cyberversicherungen noch aussagekräftige Statistiken veröffentlicht. Es gibt bisher lediglich „Musterbausteine für Cyber-Assistance-Leistungen“. Doch ohne Messgrößen bleibe die Tariflandschaft weiterhin heterogen, warnt das Ratinghaus. Für gewerbliche Cybertarife hat der GDV im Jahr 2017 Musterbedingungen veröffentlicht – seither hat sich nicht nur das Angebot verstärkt, sondern auch das Leistungsbild harmoniert, erklären die Experten.

Rating analysiert nur eigenständige Tarife

Für das Rating untersucht Franke und Bornberg nur eigenständige Cybertarife, Cyberbausteine und Einschlüsse zu anderen Tarifen bleiben außen vor. Die Bewertung erfolgt in elf Kategorien mit 68 Detailkriterien. Um die höchste Bewertungsklasse FFF+ („hervorragend“) zu erreichen, müssen Tarife auf eine Mindestpunktzahl kommen und sogenannte Mindeststandards erfüllen.

Die meisten Punkte gibt es für Leistungen bei Konto-, Daten- und Identitätsmissbrauch, Daten- und Geräterettung sowie Verlusten bei Interneteinkäufen. Um die Mindeststandards für die höchste Bewertungskategorie zu erreichen, muss die Versicherungssumme bei Konto- und Datenmissbrauch durch Pharming, also Umleitung auf betrügerische Websites, Phishing und Skimming (Betrug im Zusammenhang mit Zahlungskarten) sowie bei Käufen und Verkäufen im Internet mindestens 15.000 Euro betragen.

Diese Versicherer erhalten eine „gute“ Bewertung

Derzeit sind 14 Versicherer in Marktumfeld der privaten Cyberversicherung aktiv. Für das Rating hat Franke und Bornberg insgesamt 21 Tarife untersucht. Davon erreicht keiner die beiden höchsten Bewertungskategorien FFF+ („hervorragend“) und FFF („sehr gut“).

 

Rating: Weiterhin schwaches Angebot beim privatem Cyberschutz

 

Zwölf Tarife erhalten immerhin ein FF+ („gut). Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, so Franke und Bornberg (siehe Grafik). Vier weitere werden mit FF („befriedigend“) bewertet, knapp ein Viertel muss sich mit der Note „mangelhaft“ (F) oder „ungenügend“ (F-) zufrieden geben.

Die Versicherer, die mindestens einen guten Tarif im Angebot haben, sind die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ARAG
  • Bavaria Direkt
  • Debeka
  • INTER
  • Öffentliche Braunschweig
  • SV Sparkassenversicherung
  • VGH
  • WGV
Wo sind die Lücken im Versicherungsschutz?

Die Mehrzahl der Tarife leisten immer noch nicht, wenn Verbraucher eigene Fehler im Internet begehen, zum Beispiel eine Urheberrechtsverletzung oder Cybermobbing durch die eigenen minderjährigen Kinder. Zehn von 21 Tarifen begrenzen Leistungen bei Schäden durch Internetkäufe und -verkäufe aber 3.000 Euro, drei weitere zahlen gar nichts. Auch mangelt es häufig am fehlenden Haftpflicht- und Rechtsschutz. (js)

Die Ergebnisse des Franke und Bornberg Ratings Cyberversicherung Privatperson 2025 können hier eingesehen werden.

 

Franke und Bornberg: Wohngebäudetarife besser, aber auch teurer

Die Tariflandschaft in der Wohngebäudeversicherung bleibt weiterhin sehr heterogen. Das zeigt das aktuelle Rating von Franke und Bornberg. Während jeder siebte Tarif – und damit mehr Tarife als im Vorjahr – die Bestnote erhält, werden knapp 13% weiterhin mit mangelhaft oder gar ungenügend bewertet.

Immobilienbesitzer mussten in den letzten Jahren tiefer in die Taschen greifen, um ihr Gebäude abzusichern. Ein Grund dafür sind die deutlich gestiegenen Schadenaufwendungen der Versicherer – allein von 2022 bis 2024 sind sie von 7,7 Mrd. Euro auf 9,7 Mrd. Euro geklettert. „Der Preisanstieg zieht sich durch den gesamten Markt“, erklärt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg im Zuge der Veröffentlichung der diesjährigen Auflage des Ratings zur Wohngebäudeversicherung. „Nach anfänglichem Zögern haben viele Unternehmen ihre Wohngebäudeversicherungsprämien jetzt deutlich heraufgesetzt, auch über den Anpassungsfaktor hinaus.“

Kaum neue Leistungen in der Wohngebäudeversicherung

Schutz fürs Wohngebäude ist also im Jahr 2025 teurer – aber gibt es auch Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr? Tatsächlich entdecken die Analysten im Vergleich zum Vorjahr kaum neue Leistungen, erklären die Experten, was mit den bereits stark steigenden Preisen zusammenhängt. „Echte Mehrleistungen kosten Geld und würden die Tarife noch teurer machen“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH den Stillstand. Als echte Neuerung der letzten Jahre zählt Franke die Aufnahme von Versicherungsschutz für Photovoltaik in die Tarife. Gute Tarife integrieren die Absicherung von fest mit dem Gebäude verbundene Anlagen in den Grundschutz ein, heißt es. Einige gehen sogar noch weiter und bieten einen separaten Photovoltaik-Baustein für ergänzende technische Gefahren oder Ertragsausfall an.

Jeder siebte Tarif erreicht Bestnote – Mehrheit im Mittelfeld

Für das diesjährige Rating haben die Experten 356 Wohngebäudetarife bzw. -tarifkombinationen von 89 Anbietern analysiert. Das Resultat: Einer von sieben Tarifen (14,3%) kann sich die Top-Note FFF+ („hervorragend“) sichern. Das ist eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, als jeder zehnte Tarif ein hervorragendes Ergebnis aufweisen konnte. Insgesamt haben 24 Anbieter mindestens einen Tarif mit Bestnote im Angebot. Auch in der Verfolgerkategorie FFF („sehr gut“) sind dieses Jahr mit 25, 3% mehr Tarife als im letzten Jahr zu finden (22,9%).

 

Franke und Bornberg: Wohngebäudetarife besser, aber auch teurer

 

Die meisten Tarife bleiben weiterhin im Mittelfeld (siehe Grafik), doch knapp 13% kommen über eine mangelhafte oder gar ungenügende Bewertung nicht hinaus, einige weniger als im Vorjahr.

Wo Tarife mit niedriger Bewertung schwächeln

Die Bandbreite ist also groß. Die besten Tarife decken mehr als 85% aller Anforderungen ab – andere dagegen nicht einmal die Hälfte. Wo hapert es am häufigsten? Tarife, die weniger als 65% der Anforderungen erfüllen und damit eine Bewertung von FF („befriedigend“) oder niedriger erhalten, weisen oft Lücken auf, wenn es um Leistungen für Rohrbruch, Schäden durch Tiere, Graffiti und Vandalismus sowie für das Beseitigen und Wiederaufforsten umgestürzter Bäume geht. Leistungen bei Diebstahl von Zubehör wie etwa Wärmepumpen, bei Seng- und Schmorschäden sowie bei Hotelkosten zeigen sich ebenfalls als Schwachpunkte. Andere Tarife schwächeln beim Schutz im Falle eines Versichererwechsels. Ältere Tarife weisen häufiger Lücken auf als neuere. Unter den Top-Tarifen befinden sich viele Tarife, die erst seit kurzem auf dem Markt sind. Daher ist es ratsam für Kunden und Vermittler, den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen, rät Franke und Bornberg.

Aspekte zur Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in der Wohngebäudeversicherung. Schadenregulierung bietet zahlreiche Hebel, eine Immobilie nachhaltiger und ressourcensparend zu machen, so die Experten. Mehrkosten für energetische Modernisierung werden, sofern versichert, in der Bandbreite von 5.000 Euro bis 50.000 Euro bezahlt. Manche Tarife übernehmen die Mehrkosten sogar bis zur Versicherungssumme.

Ein Aspekt zur Nachhaltigkeit, der zu selten bedacht werde, ist Prävention. „Schäden zu verhindern oder deren Folgen zu begrenzen, ist immer nachhaltig“, erklärt Monke. So könnten Versicherer beispielsweise Kunden helfen, Schäden durch Starkregen abzuwenden, Nachlässe für präventive Maßnahmen einzuräumen oder Selbstbehalte zu senken. „Von jedem Schaden, der verhindert wird, profitieren Versicherer, Versicherte und die Umwelt“, so Monke weiter. (js)

Die Ergebnisse des Franke und Bornberg Ratings Wohngebäude 2025 können hier eingesehen werden.

 

Franke und Bornberg: So steht es um die BU-Leistungspraxis

Rund sechs Monate dauert es im Schnitt, bis Versicherer über einen BU-Antrag entscheiden. In vier von fünf Fällen wird zugunsten des Antragstellers entschieden. Die Hälfte aller „Nicht-Leistungen“ beruht allerdings nicht auf einer Ablehnung. Das zeigt die neunte BU-Leistungspraxisstudie von Franke und Bornberg.

In vier von fünf Fällen erkennen Versicherer ihre Leistungspflicht in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) an. Das ist erst einmal positiv. Doch laut der kürzlich veröffentlichten neunten BU-Leistungspraxisstudie des Ratinghauses Franke und Bornberg kommt es häufig gar nicht so weit. „Zum ersten Mal seit dem Start unterer Untersuchung entscheiden Versicherer über weniger als die Hälfte aller gemeldeten BU-Fälle“, berichtet Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg.

Insgesamt haben sich 16 Versicherer von dem Ratinghaus in die BU-Karten schauen lassen, so viele wie noch nie. Darunter sind die größten BU-Versicherer der Branche. Geprüft werden im Rahmen der Leistungspraxisstudie BU-Leistungsanträge, die im Jahr 2023 entschieden worden, und zwar mindestens 125 Schadenakten pro Gesellschaft. Die 16 Unternehmen sind (in alphabetischer Reihenfolge): Allianz, Alte Leipziger, AXA, Continentale, Deutsche Ärzteversicherung, Dialog, DBV, ERGO, Generali, Gothaer, HDI, Münchener Verein, Nürnberger, SIGNAL IDUNA, Stuttgarter und Zurich.

Warum werden Anträge auf BU-Leistungen abgelehnt?

Was sind die Hintergründe hinter „Nicht-Leistungen“? In 51,18% der Fälle trifft der Versicherer gar keine Entscheidung, weil Versicherte erforderliche Nachweise nicht erbringen, also ihre Mitwirkungspflichten verletzt haben, oder ihren Antrag aktiv zurückgezogen haben (siehe Grafik). Bei knapp einem Viertel der Ablehnungen lag eine medizinische Ablehnung vor, also der vereinbarte BU-Grad wurde nicht erreicht. Zudem werde die Berufsunfähigkeit mit vorübergehender Arbeitsunfähigkeit verwechselt, so Franke.

 

Franke und Bornberg: So steht es um die Leistungspraxis in der BU

 

Bewilligt wird eine BU-Rente am häufigsten zwischen dem 49. und 59. Lebensjahr. Bei jungen Erwachsenen ist die Ablehnungsquote besonders hoch – jede zweite Ablehnung wegen Verstoßes gegen die vorvertragliche Anzeigepflicht wird bis zum Alter 35 ausgesprochen.

Bei den anerkannten Leistungsfällen liegt bei mehr als 29% eine psychische Erkrankung zugrunde, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und bösartigen Neubildungen (Krebs).

Verweisung und Umorganisation spielen bei Ablehnungen kaum eine Rolle

Jede zweite Leistung zahlen die teilnehmenden Versicherer bis zum Ende der vertraglichen Leistungsdauer. In etwa 30% der Fälle endet die Leistung vor Vertragsablauf aufgrund eines verbesserten Gesundheitszustands des Versicherten.

Anders als häufig angenommen spielt die Verweisung auf eine andere Tätigkeit in der Praxis kaum eine Rolle, so die Studie. Als Differenzierungsmerkmal eigne sich der Verzicht auf abstrakte Verweisung daher bereits lange nicht mehr – die Quote liegt bei 0,12% beziehungsweise sieben Leistungsfällen aus dem Altbestand. Auch eine Forderung nach Umorganisation habe in weniger als 0,16% der Fälle zu einer Ablehnung geführt, schreiben die Experten. Verweisung – konkret und abstrakt – sowie Umorganisation sind insgesamt für weniger als 1% aller Ablehnungen bei den teilnehmenden Unternehmen verantwortlich.

Etwa 190 Tage von Antragseingang bis zur Entscheidung

Durchschnittlich 190 Tage vergehen von Eingang des Antrags auf BU-Leistung bis zur Entscheidung – bis zur Ablehnung dauert es mit 197 Tagen im Schnitt etwas länger als für eine positive Entscheidung (179 Tage). Während eine Entscheidung mit der Diagnose Krebs vergleichsweise schnell fällt, lässt sie bei Unfällen und psychischen Erkrankungen häufig länger auf sich warten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in diesen Fällen häufig ärztliche Gutachten oder Berichte von Polizei oder Staatsanwaltschaft benötigt werden.

Die Versicherer haben Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Regulierungszeiten zu verkürzen, erklärt das Analysehaus. Darunter sind aktive telefonische Kontakte zum Kunden anstelle von postalischer Kommunikation, ebenso wie Unterstützung beim Ausfüllen des Fragebogens. Auch systematische Kategorisierung von Leistungsfällen, die von spezialisierten Teams bearbeitet werden, sowie digitale Tracking-Systeme für Versicherte und Sachbearbeiter haben sich positiv auf die Dauer der Leistungsregulierung ausgewirkt.

KI kein Ersatz für menschliche Mitarbeiter

Ein Hindernis zur schnelleren Regulierung bleibt jedoch weiterhin der Fachkräftemangel. „Der Markt für BU-Schadenregulierer ist wie leergefegt“, erklärt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit. Künstliche Intelligenz (KI) bietet derzeit jedoch keine wirkliche Alternative. „Eine KI-generierte Entscheidung von Leistungsfällen können sich die Verantwortlichen bislang nicht vorstellen“, so Wedekind. Auch gebe es Zurückhaltung bei den Kunden sowie hohe Hürden beim Datenschutz.

Während die KI zwar keine Entscheidungen trifft, beobachten die Analysten trotzdem „vielversprechende Ansätze“ beim Einsatz von KI und großen Sprachmodellen (LLM) zur Unterstützung von Mitarbeitern. Sie können beispielsweise Korrespondenz auswerten oder umfangreiche Berichte zusammenfassen. Künftig könnten sie potenziell auch zur Unterstützung beim Ausfüllen des Fragebogens eingesetzt werden. (js)

 

Franke und Bornberg kürt die besten Privathaftpflicht-Tarife

Eine Haftpflichtversicherung ist eine unverzichtbare Absicherung für jeden Privathaushalt. Häufig ist ein guter Tarif schon für kleines Geld zu haben. Franke und Bornberg hat die aktuelle Tariflandschaft analysiert. Etwa ein Sechstel der Tarife erhält die Höchstnote, doch auch schwächere sind weiterhin am Markt.

Nicht nur ist die Privathaftpflichtversicherung (PHV) eine der wichtigsten Absicherungen für Privathaushalte, sie ist auch für vergleichbar kleines Geld zu haben. Für Singles sind Tarife mit sehr guten Leistungen schon ab etwa 50 Euro im Jahr zu haben, erklärt das Ratinginstitut Franke und Bornberg. Für Familien starten die Prämien ab etwa 70 Euro. Die Ersparnis, wenn ein Basistarif statt einer leistungsfähigeren Variante gewählt wird, ist oft nur geringfügig, erklären die Experten. „Geiz lohnt sich nicht in der PHV, ganz im Gegenteil“, warnt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. „Wer am falschen Ende spart, zahlt im Schadenfall oft drauf.“

Neuerungen bei den Ratingkriterien

Das Ratinginstitut hat den diesjährigen Jahrgang seines Ratings zur Privathaftpflichtversicherung vorgelegt. Unterschieden wird zwischen Familien- und Singletarifen. Für die aktuelle Auflage hat Franke und Bornberg die Ratingkriterien nachgeschärft. Denn sie müssen die aktuellen Leistungsunterschiede widerspiegeln, so die Experten. Die Änderungen inkludieren eine Neuerung bei den Mindeststandards für die Bewertungsklassen FFF+ („hervorragend“) und FFF („sehr gut“). Hier beträgt die Deckungssumme für Personen- und Sachschäden nun mindestens 50 Mio. Euro bzw. 20 Mio. Euro statt bisher 10 Mio. Euro.

Zudem wurden die Detailkriterien zur Versehensklausel angepasst. Die Maximalbewertung erhalten Tarife, wenn der Versicherer auch zahlt, wenn Obliegenheiten versehentlich verletzt wurden. Das gibt Versicherten maximale Rechtssicherheit, so die Experten. Bei den Familientarifen findet sich ein neues Detailkriterium zum Versicherungsschutz für pflegebedürftige Personen.

Neu sind ebenfalls die Kriterien „Besitzstandsgarantie“ und „Bestleistungsgarantie“. Beide Klauseln können Mehrwert bieten, seien aber je nach Tarif mit Ausnahmen gespickt, heißt es. Abschläge in der Bewertung gibt es beispielsweise bei Leistungsausschlüssen oder zeitlichen Begrenzungen.

So schneiden die Tarife für Familien und Singles ab

Insgesamt hat Franke und Bornberg für das diesjährige Rating 304 Tarife für Familien sowie 300 Angebote für Singles von 92 Anbietern untersucht. Davon haben 34 Versicherer mindestens einen Tarif im Angebot, der mit der Bestnote FFF+ („hervorragend“) bewertet wird. Familientarife werden nach 23 Hauptkriterien und 72 Detailkriterien bewertet. Bei Singles sind es 20 Hauptkriterien und 60 Detailkriterien.

 

Franke und Bornberg kürt die besten Privathaftpflicht-Tarife

 

Die Verteilung ist in beiden Kategorien ähnlich. Bei den Familientarifen erhalten 48 Tarife, oder 15,8%, die Höchstbewertung (siehe Grafik). Bei den Singles sind es 46 Tarife oder 15,3%. Fast ein Drittel der getesteten Tarife in beiden Kategorien erhalten die Gesamtnote FFF („sehr gut“).

In der Kategorie Familie kommen auf der anderen Ende der Skala knapp 16% der Tarife nicht über die Bewertung F+ („ausreichend“) hinaus. Bei den Singles sind es knapp über 14%, die in den unteren Bewertungskategorien zu finden sind.

Wo Tarife Lücken aufweisen

Bei vielen Anbietern können Versicherte zwischen mehreren Tarifstufen, angefangen bei einer Basisversion bis zum Topschutz, auswählen. Vor allem in der Basisversion schwächeln Tarife jedoch häufig beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte (bei den Familientarifen), selbstständige nebenberufliche Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz.

So grün ist die Privathaftpflicht

Einige Versicherer können inzwischen auch in der Privathaftpflicht mit nachhaltigen Produktfeatures aufwarten. Häufig bedeutet das, dass ein Versicherer die Mehrkosten für eine Reparatur oder ressourcensparenden Ersatz übernimmt.

„Neuerdings beobachten wir, dass Gesellschaften den PHV-Schutz auf Wallboxen und Wandladestationen für E-Autos ausweiten“, fügt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg, hinzu. Das gelte allerdings nur in der privaten Nutzung. Zudem seien bei einigen Versicherern – häufig aber nur im Topschutz – auch Mietsachschäden an E-Scootern und E-Bikes mitversichert.

Die Tarifqualität hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Aber auch bei der Privathaftpflicht ist der Blick ins Kleingedruckte unverzichtbar – und, so betonen die Analysten, fachkundige Beratung zahlt sich aus. (js)

Die Ergebnisse des Ratings Franke und Bornberg Privathaftpflicht 2025 können hier eingesehen werden.

 

Solvabilität der Lebensversicherer und PKV-Anbieter

Im Rahmen des aktuellen map-report hat Franke und Bornberg die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer im Hinblick auf deren Solvabilitätsquoten unter Solvency II beleuchtet. Die Analyse zeigt die Solvabilität im Vergleich von 2015 bis 2024 und umfasst auch Übersichten zu den Beitragseinnahmen.

Die Gesellschaften haben erneut ihre SFCR-Berichte veröffentlicht. Die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer wurden vom map-report einer Analyse der Solvabilitätsquoten nach dem Solvency-II-Regime unterzogen. Neben der Größe des Unternehmens und der Marktlage im jeweiligen Segment ist auch das individuelle Risikoprofil zu berücksichtigen. Individualisierungsmöglichkeiten wie die Nutzung von unternehmensspezifischen Parametern oder internen Modellen wirkten sich dabei ebenfalls auf die Höhe der Bedeckung aus, wie es vom Analysehaus Franke und Bornberg, dem Herausgeber des map-report Nr. 939, dazu heißt.

Neuberechnung hat Auswirkungen auf Bedeckungsquoten

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Versicherer im Sommer 2024 aufgefordert, das Rückstellungstransitional neu zu berechnen. Dabei handelt es sich um eine Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen, die eingeführt wurde, um den Gesellschaften wegen der niedrigen Zinsen den Übergang auf Solvency II zu erleichtern. Der Zinsanstieg seit 2022 hat bei den Versicherern zu deutlich niedrigeren versicherungstechnischen Rückstellungen unter Solvency II und damit zu höheren Eigenmitteln geführt. Auch die Solvenzkapitalanforderungen verringerten sich – entsprechend erhöhten sich die Bedeckungsquoten 2022 und 2023. Ende 2023 lagen die Rückstellungen nach Solvency II meist unter denen nach Solvency I. „Die ursprünglich zur Entlastung gedachte Übergangsmaßnahme des Rückstellungstransitionals ist damit in ihrer bisherigen Form nicht mehr notwendig und kann inzwischen sogar Fehlanreize schaffen. Denn sie soll zwar Marktverwerfungen abfedern, zugleich aber zur raschen Anpassung an die Solvency-II-Anforderungen motivieren“, erläutert Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, die Anordnung der BaFin.

Die von der Aufsichtsbehörde veranlasste Neuberechnung soll diesem Problem entgegenwirken und das Rückstellungstransitional an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen. „Bei den meisten Versicherern hat es inzwischen keinen finanziellen Effekt mehr – es beträgt faktisch null. Für Versicherer, die das Rückstellungstransitional nutzen, führt die Neuberechnung dadurch zu niedrigeren Bedeckungsquoten“, ergänzt Reinhard Klages, Analyst des map-report.

Solvenzquoten der Lebensversicherer

Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote der Lebensversicherungsbranche (anrechenbare Eigenmittel der Branche im Verhältnis zum SCR der Branche inklusive Übergangsmaßnahmen) beträgt 340,3%. Verglichen mit Ende 2023 (663,6%) hat sich die Kennzahl somit um rund 323,3% verringert. Hier kommen deutlich die Auswirkungen der von der BaFin angeordneten Neuberechnung des Rückstellungstransitionals zum Tragen. Sie führt dazu, dass bei vielen Versicherern der Übergangseffekt deutlich verringert oder gar eliminiert wurde. Wie Franke und Bornberg anmerkt, sind in diesem Durchschnittswert die Lebensversicherer nicht enthalten, die auf Übergangsmaßnahmen verzichten.

Hohe Spannweite in der LV

Die Quoten der einzelnen Anbieter liegen nach wie vor sehr weit auseinander. Den höchsten Wert weist die LV 1871 auf mit einer Quote von 716,4%. Auch die Quoten von WGV (701,6%), SV Sparkassenversicherung (673,9%), Ideal (671,0%) und Provinzial (643,3%) beliefen sich auf das Sechs- bis Siebenfache der geforderten Bedeckung. Die niedrigsten Quoten unter Berücksichtigung sämtlicher Übergangsmaßnahmen verzeichnen Concordia Oeco (103,9%), LPV (122,9%) und Athora (145,1%).

Mit dem überwiegenden Wegfall und den deutlichen Reduzierungen der Übergangsmaßnahmen für die versicherungstechnischen Rückstellungen, hätten die Übergangshilfen den Solvenzquoten auch nicht mehr den Auftrieb der vergangenen Jahre gegeben, heißt es von den Autoren des map-report. In den Vorjahren lag der Unterschied zwischen der Basisquote (ohne VA und/oder ÜM) und dem aufsichtsrechtlichen Nachweis häufig bei mehr als 300 Prozentpunkten, nicht selten sogar weit über 500 bis hin zu 1.100 Prozentpunkten. Marktdurchschnittlich betrug die Abweichung im Jahr 2023 noch 342,9 Prozentpunkte. Ende 2024 notierte die Basis-SCR-Quote mit 308,6% nur noch rund 32,0 Prozentpunkte niedriger.

Quoten haben sich marktweit geringfügig verringert

Marktweit sind die Quoten nach Abzug der VA und ÜM geringfügig gesunken. In der Berechnung ohne Maßnahmen hat sich die Solvenzquote des Marktes von 320,8% im Vorjahr auf 308,6% verringert. Auch bei dieser Kennzahl ist eine breite Streuung der Ergebnisse festzustellen. Die höchsten Quoten weisen die LVM auf mit 730,1% (2023: 767,5%) und die LV 1871 mit 715,7% (Vorjahr 599,2%).

 

Solvabilität der Lebensversicherer und PKV-Anbieter

 

Drei Lebensversicherer erreichten Ende 2024 die Bedeckungsquote ohne Hilfs- und Übergangsmaßnahmen von 100% nicht. 21 Gesellschaften waren es noch bei der erstmaligen Berichterstattung nach Solvency II Ende 2016.

PKV-Anbieter gut aufgestellt

Bei den privaten Krankenversicherern fällt die Streuung ähnlich breit aus wie in der Lebensversicherung. Die PKV-Anbieter präsentieren sich durchweg solvent, wobei die Spanne von 990,7% (UKV) bis hin zu 191,1% (ERGO) reicht. Die PKV ist laut map-report dank anderer Spielregeln als in der Lebensversicherung gut gerüstet. Hier können die Beiträge angepasst werden, wodurch ein Großteil des Risikos von den Kunden getragen wird. Insgesamt hat der Markt die SCR-Bedeckung ohne VA und ÜM von 527,4% in 2023 auf 483,0% in 2024 verringert. Die Ergebnisse der einzelnen Unternehmen weichen sehr deutlich voneinander ab.

Zur Entwicklung der LV-Beitragseinnahmen

Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen gemäß SFCR-Berichten betrugen in der Lebensversicherung im vergangenen Jahr 90,46 Mrd. Euro. Zum Vergleich: 2023 waren es 87,73 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus von 3,1% und nach drei Jahren in Folge mit rückläufigen Beitragseinnahmen den erhofften Umschwung. 40 Gesellschaften konnten die Beitragseinnahmen steigern, sieben Versicherer bewegten sich mit Veränderungen zwischen +1,0% und –1,0% in etwa auf Vorjahresniveau und 29 Versicherer haben ein Minus eingefahren im Bereich von –2,0 und –33,8%. Relativ gesehen weisen die Beitragseinnahmen bei der BL die Bayerische den größten Rückgang auf um 33,8% auf 408,7 Mio. Euro. Es folgen die Cosmos mit einer Verringerung von 17,8% auf 1,40 Mrd. Euro, die im Run-off befindliche Frankfurter mit einem Minus von 14,8%, die R+V a.G. mit einem Rückgang um 11,5% und die IDEAL mit einem Minus von 11,1%.

Deutlich zulegen konnte dagegen die seit Juli 2024 wieder mit aktivem Neugeschäft agierende und unter neuem Namen auftretende BY die Bayerische Vorsorge, ehemals BBV. Sie verzeichnet eine Steigerung von 315,3% auf 337,03 Mio. Euro. Ebenfalls im Plus: SIGNAL IDUNA AG (46,6%), myLife (30,2%), VPV (24,5%), Dortmunder (21,0%) und HanseMerkur (20,3%).

Bruttobeiträge der PKV-Anbieter

Die verdienten Bruttobeiträge der privaten Krankenversicherer haben 2024 um 4,3% auf 50,49 Mrd. Euro zugelegt. Auf die einzelnen Gesellschaften entfallen sehr unterschiedliche Anteile. Ottonova, als jüngste Gesellschaft, legte ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 33,2% relativ am stärksten zu. Unter den Top-Anbietern mit über 1 Mrd. Beitragseinnahmen konnten die Hallesche (7,6%), HUK-COBURG (5,7%), Barmenia (5,6%), HanseMerkur (4,9%), Debeka (4,7%) und SIGNAL IDUNA (4,3%) die Bruttobeiträge relativ am deutlichsten steigern. (tik)

 

 

Franke und Bornberg kürt die besten Hausrattarife

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die Ergebnisse des neuen Hausrat-Ratings vorgelegt. 356 Tarife von 96 Gesellschaften wurden beleuchtet. Jeder dritte Tarif kann überzeugen, doch bei einigen Angeboten besteht Luft nach oben. Was eine gute Hausrat ausmacht und woran es bei schwachen Tarifen hakt.

Beim aktuellen Hausrat-Rating von Franke und Bornberg erhalten 118 von 356 Tarifen die Top-Note FFF+ und sind damit „hervorragend“. Dem Analysehaus zufolge stellt dies eine neue Bestmarke in der Geschichte des Ratings dar. Neben Elementarschutz, den die Analysten als unverzichtbar erachten, fällt dem Umgang mit grober Fahrlässigkeit eine besonders hohe Gewichtung zu. Hierbei kommt es auf Aspekte wie fahrlässiges Verhalten als Schadensursache, bei Obliegenheitsverletzungen sowie eingeschränkte Leistungen bei grober Fahrlässigkeit an.

Ein Vertrag, der auch bei fehlerhaftem Verhalten zahle, biete mehr Schutz und bedeute für Versicherte weniger Stress im Schadenfall, heißt es von den Analysten. Kunden müssten mit dem Versicherer nicht über den Grad der Fahrlässigkeit streiten und würden sich fair behandelt fühlen. „Der Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit ist gelebter Verbraucherschutz. Das senkt Komplexität und fördert Vertrauen“, betont Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Bei Umgang mit grober Fahrlässigkeit trennt sich Spreu vom Weizen

In niedrigpreisigen Basis-Varianten werde die Einrede der groben Fahrlässigkeit aber oft nicht ausgeschlossen. Manche Versicherer würden ihren Verzicht auf Schäden bis 25.000, 20.000 oder sogar 10.000 Euro beschränken, so Franke weiter. Im Rating erhalten nur Tarife die Bestnote, die grobe Fahrlässigkeit nicht zulasten von Versicherten auslegen.

Jeder dritte Tarif kann punkten

Die Experten von Franke und Bornberg haben die Tarife von 96 Gesellschaften anhand von 87 Kriterien unter die Lupe genommen. Die Tarife müssen für bessere Noten neben einer hohen Bewertungspunktzahl bestimmte Mindestkriterien erfüllen. Hierunter fallen neben Leistung auch bei grober Fahrlässigkeit, dass Bargeld außerhalb von Wertschutzschränken bis 2.000 Euro versichert ist und neu angeschaffte Gegenstände mit einem Vorsorgebetrag von mindestens 15% abgedeckt sind.

Seit der Neuregelung der Ratingkriterien im Jahr 2023 nimmt die Zahl der Tarife mit Bestnote zu. 2024 gab es für 100 von 362 Tarifen die Bestnote, was einem Anteil von fast 28% entspricht. Im aktuellen Rating liegt der Anteil der Tarife mit Höchstwertung bei knapp über 33%. 66 Tarife von 365 der insgesamt untersuchten Angebote können die Note FFF (sehr gut) einheimsen und damit rund 18,5%. Für 64 Tarife vergeben die Analysten die Bewertung FF+ (gut), was einen Anteil von fast 18% bedeutet.

 

Franke und Bornberg kürt die besten Hausrattarife

 

Zu den Spitzentarifen zählen laut Franke und Bornberg viele junge Bedingungswerke. Am unteren Ende der Rangliste tummeln sich insbesondere Tarifgenerationen, die schon drei Jahre oder länger am Markt sind.

Woran es bei schwachen Hausratversicherungen hakt

Nur „befriedigend“ oder schlechter schneiden häufig Tarife mit zu niedrigen Leistungen bei Onlineschäden und unberechtigtem Gebrauch von Kreditkarten ab. Auch beim Thema Diebstähle, ob Trickdiebstahl, aus dem Auto, auf Reisen oder am Arbeitsplatz, schwächeln diese Tarife. Das gilt ebenfalls für Diebstähle von Gartenmöbeln, Grills und Kinderwagen. Auch was versicherte Leistungen für Seng- oder Schmorschäden sowie für Schäden durch Rauch und Ruß angeht, haben schwache Tarife Luft nach oben.

Was eine gute Hausratversicherung kostet

Als Beispiel für viel Versicherungsschutz zum kleinen Preis führen die Experten von Franke und Bornberg folgendes Beispiel an: Ein leistungsfähiger Hausrattarif etwa in Hannover für 100 m2 Wohnfläche und 65.000 Euro Versicherungssumme ab 140 Euro im Jahr – inklusive Elementarschutz. Doch Vergleichen lohne sich, so die Analysten, denn manche Anbieter würden bis zu 300 Euro oder mehr verlangen. Fahrräder sind in diesen Verträgen, wenn überhaupt, oft standardmäßig mit höchstens 1.000 Euro gegen Diebstahl abgedeckt. Höhere Leistungen sind entweder über die Hausratversicherung kostenpflichtig oder als eigenständiger Vertrag möglich. Für ein Fahrrad im Wert von 6.000 Euro kann die Mehrprämie auf 50% oder sogar 100% der Hausratprämie kommen.

Fazit: Verträge prüfen, Wechsel kann sich auszahlen

Zusammenfassend lässt sich eine zunehmende Qualität von Hausratversicherungen feststellen. Nutznießer sind aber häufig nur Kunden mit neuen Verträgen. Michael Franke empfiehlt, Hausratverträge regelmäßig unter anderem auf Versicherungssumme, Absicherung von Wertsachen und Elementarschäden zu überprüfen. Kunden könnten von einem Wechsel profitieren.

Die Bewertungsrichtlinien für die Tarife und die Ergebnisse des Hausrat-Ratings im Detail gibt es auf der Website von Franke und Bornberg. (tik)

Lesen Sie außerdem:

Hier die Ergebnisse aus einem weiteren aktuellen Rating von Franke und Bornberg: