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Franke & Bornberg Research GmbH

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Die besten Tarife im gewerblichen Rechtsschutz

Ein Rechtsstreit kann schnell teuer werden. Eine gute Rechtsschutzversicherung ist daher für Gewerbetreibende von großer Bedeutung.  Franke und Bornberg hat die besten Rechtsschutztarife für Selbstständige und Unternehmer sowie Forst- und Landwirte analysiert. Welche Anbieter können überzeugen?

Rechtsstreitereien können existenzgefährdend sein – auch und vielleicht sogar insbesondere für Gewerbetreibende. Eine Rechtsschutzversicherung kann helfen; nicht nur mit der finanziellen Belastung eines Rechtsstreits, sondern auch dabei, es im besten Fall gar nicht so weit kommen zu lassen. „Gute Rechtsschutzversicherungen übernehmen nicht nur Kosten, sondern unterstützen auch dabei unerwartete rechtliche Probleme einzudämmen, noch bevor sie großen Schaden anrichten können“, sagt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH. Um Vermittler und Kunden dabei zu unterstützen, die Marktlandschaft der gewerblichen Rechtsschutztarife einzuordnen, hat Franke und Bornberg den aktuellen Jahrgang seines Ratings in dieser Kategorie vorgelegt.

Die Analysten unterscheiden zwischen Selbstständigen und Unternehmern sowie Forst- und Landwirten. In einigen Kriterien haben beide Gruppen ähnliche Bedürfnisse, wie etwa bei Deckungssumme, Geltungsbereich sowie Leistungen für Strafkautionen, Assistance, telefonische Rechtsberatung und Mediation. In anderen Bereichen sind die Versicherten unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Daher bewerten die Analysten sie auch in zwei unterschiedlichen Teilratings. Es werden für das Rating nur Aspekte herangezogen, die für den gewerblichen Rechtsschutz relevant sind, so Franke und Bornberg. Private Risiken bleiben unberücksichtigt.

Das sind die Gewinner im Bereich Rechtsschutz für Selbstständige und Unternehmer
Die besten Tarife im gewerblichen Rechtsschutz

Im Bereich Rechtsschutz für Selbstständige und Unternehmer haben die Experten 81 Tarife von 23 Versicherern nach 60 Kriterien analysiert. Die Spitzenbewertung FFF+ („hervorragend“) erreicht dabei etwa jeder siebte Tarif (14,8%), jeder vierte Tarif bekommt die Note FFF („sehr gut“). Als Fortschritt wertet das Analysehaus, dass die beiden niedrigsten Bewertungsklassen F („mangelhaft“) sowie F- („ungenügend“) dieses Jahr erstmals unbesetzt bleiben (siehe Grafik).

Deutlicher Spitzenreiter bleibt wie im vergangenen Jahr die ARAG. Insgesamt acht Tarifvarianten des Versicherers bewertet Franke und Bornberg mit der Höchstnote FFF+. Zudem erhalten Tarife der folgenden drei Versicherer die Top-Bewertung:

  • Allianz
  • DEURAG
  • Roland Rechtsschutz

Mindestens einen Tarif in der Bewertungsklasse FFF („sehr gut“) haben die folgenden Versicherer:

  • Concordia
  • Itzehoer
  • NRV Neue Rechtsschutz
  • ÖRAG
  • VHV
  • Württembergische

Schwächere Tarife sind vor allem bei älteren Bedingungswerken sowie in kostengünstigen Basisversionen vertreten. Dort hapert es insbesondere in Bereichen wie Urheberrechtsverstöße, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Online-Rechtsberatung, AGB-, Dokumenten- und Vertragscheck. Im Arbeitsrecht gibt es bei niedriger bewerteten Tarifen oft Probleme mit leistungsfähigem Schutz für Aufhebungsvereinbarungen.

Das sind die besten Rechtsschutztarife für Land- und Forstwirtschaft

Im Teilrating Rechtsschutz für Land- und Forstwirtschaft hat Franke und Bornberg 45 Tarife von 22 Anbietern auf 42 Kriterien untersucht. In diesem Jahr haben die Analysten etwas mehr als jedem zehnten Tarif die Bestnote verliehen (11,1%). Über ein Viertel (26,7%) konnten sich mit der Gesamtnote FFF ein „sehr gutes“ Ergebnis sichern. Ein Tarif musste sich mit der Note F („mangelhaft“) begnügen, als „ungenügend“ wurde jedoch keiner der getesteten Tarife bewertet.

In diesem Jahr haben drei Versicherer die Höchstnote erreicht – neben Roland Rechtsschutz sind im aktuellen Jahrgang auch Tarife der Allianz und der ÖRAG in der Spitzengruppe zu finden.

Mit „sehr gut“ bewertet wird jeweils mindestens ein Tarif der folgenden Anbieter:

  • ARAG
  • Concordia
  • DEURAG
  • Itzehoer
  • NRV Neue Rechtsschutz
  • VHV
  • VGH
  • Württembergische
Nachhaltigkeitsaspekte lassen zu wünschen übrig

Wie ist es um die Nachhaltigkeit im Firmenrechtsschutz bestellt? Es ist noch Luft nach oben, so Franke und Bornberg. Leistungen wie Mediation und Online-Rechtsberatung können zwar helfen, Ressourcen zu schonen, aber das alleine macht die Tarife nicht nachhaltig. „Bislang sehen wir bei Versicherern wenig Engagement, ihre Firmenkunden auf dem Weg zu nachhaltigerem Wirtschaften zu begleiten“, so Christian Monke, Leiter Private Risiken. Als erste Ansätze empfehlen die Analysten Rabatte für E-Mobilität beim Verkehrsrechtsschutz oder für Gewerbeimmobilien mit niedrigem Ressourcenverbrauch.

Insgesamt zeichnen sich Verbesserungen in den neuen Tarifen ab, resümiert das Analysehaus. Diese kommen jedoch nicht immer dem Bestand zugute. Daher raten die Experten Vermittlern, neben den Risiken ihrer Kunden auch Produktneuerungen im Blick zu behalten. (js)

Die Ergebnisse des Ratings Gewerblicher Rechtsschutz 2025 können auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden.

 

map-report: Weniger BU-Versicherer mit Höchstnote

Franke und Bornberg hat den aktuellen Jahrgang des BU-Stabilitätsratings veröffentlicht. Drei Anbieter konnten sich die Höchstnote sichern, fünf weniger als im vergangenen Jahr. Laut dem Analysehaus ist die Talsohle des Prämienwettbewerbs noch nicht erreicht.

Der Markt in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist hart umkämpft, vor allem auch, wenn es um den Preis geht. Dieser langjährige Prämienwettbewerb rückt die Stabilität der BU-Versicherer in den Fokus, schreibt das Analysehaus Franke und Bornberg, das im Rahmen des map-Reports die sechste Auflage des BU-Stabilitätsratings vorgelegt hat. Die Analyse soll Vermittlern und Kunden aufzeigen, welche Versicherer auf lange Sicht stabil und zukunftssicher aufgestellt sind – ein essenzielles Kriterium bei BU-Anbietern.

39 Unternehmen erhalten Gesamtbewertung, 16 Teilbewertung

Für die Bewertung analysiert der map-Report 30 verschieden gewichtete Kriterien aus den Teilbereichen Beitrag, Stabilität und Finanzstärke. Insgesamt erhielten 39 Unternehmen eine Gesamtbewertung. 16 Anbietern konnte Franke und Bornberg nur eine Teilbewertung geben, weil wesentliche Daten nicht verfügbar waren, so die Analysten. Vier weitere Versicherer stellten sich dem noch umfangreicheren BU-Unternehmensrating, für das sie dem Analysehaus einen umfangreichen Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse gewähren. Aufgrund der zusätzlichen Information seien die Ergebnisse nicht vollständig miteinander vergleichbar.

Niveau in Spitzentarifen kaum mehr zu toppen

Wie bereits im letzten Jahr können die Ergebnisse überzeugen, schreiben die Experten. Nach mehr als drei Jahrzehnten Qualitätswettbewerb habe die BU ein Niveau erreicht, das in den Spitzentarifen kaum noch zu toppen sei. Aus diesem Grund konzentrieren sich viele BU-Versicherer aktuell auf spezielle Zielgruppen, wie etwa Schüler, Studenten oder Teilzeitkräfte.

Trotz der hohen Qualität der Absicherung stagniert der Gesamtbestand der BU seit Jahren. Zudem sind viele Menschen, die eine BU abgeschlossen haben, unterversichert, heißt es.

Diese Unternehmen haben die Bestnote erhalten
map-report: Weniger BU-Versicherer mit Höchstnote

Im Gesamtergebnis haben die folgenden drei Gesellschaften die Höchstnote „mmm+“ erhalten:

  • LV 1871 (92,2%)
  • Continentale (86,4%)
  • Allianz (86,1%)

Für die Höchstnote müssen die Gesellschaften mindestens 85% der Gesamtpunktzahl erreichen. Im vergangenen Jahr hatten noch acht Anbieter die Spitzengruppe erreichen können.

Mehrere Versicherer verfehlten die Höchstbewertung jedoch nur geringfügig – das sind Zurich Deutscher Herold, InterRisk, Provinzial, Helvetia, Hannoversche und Swiss Life. Sie erhalten die Bewertung „mmm“ für sehr gute Leistungen. Insgesamt hat Franke und Bornberg 26-mal die zweithöchste Note vergeben.

Die vier Versicherer, die sich auch dem BU-Unternehmensrating gestellt haben, erhalten allesamt die Bewertung „FFF+“ („hervorragend“). Es handelt sich um die folgenden vier Anbieter:

  • NÜRNBERGER (88,4%)
  • HDI (87,4%)
  • Ergo Vorsorge (87,0%)
  • Generali (83,2%)

Die Ergebnisse des BU-Unternehmensratings haben aufgrund der Breite der Daten, die dem Rating zugrunde liegen, die höchste Wertigkeit, so die Analysten.

Kalkulatorische Risiken

Im vergangenen Jahr sind einige kritische Neuerungen in der BU in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Insbesondere der Verzicht auf die konkrete Verweisung sowie der Verzicht auf die Prüfung der Umorganisation bei Selbstständigen seien hier zu nennen, schreibt Franke und Bornberg. Die Neuerungen bergen das Risiko, „die Balance zwischen Versicherbarkeit und Solidität zu beeinträchtigen“. Insbesondere der Verzicht auf die konkrete Verweisung übertrete die Linie zwischen Versicherungsschutz und sinnlosen Geschenken an einzelne Versicherte. Aus diesem Grund haben die Analysten diese Aspekte als stabilitätsgefährdend im Rating aufgenommen und mit Punktabzügen berücksichtigt.

Als weiteres kalkulatorisches Risiko sehen die Analysten Versicherer mit kleinen Beständen von weniger als 15.000 Policen an. Insbesondere im Schadenfall sind solche Anbieter einem erhöhten wirtschaftlichen Risiko ausgesetzt. Das liegt an der fehlenden Risikostreuung, der Volatilität einzelner Schäden und fehlender Skaleneffekte. Eine stabile Schadenkalkulation basiert auf einem großen Versichertenpool, bei dem sich die Schäden im Durchschnitt ausgleichen – das ist für Versicherer bei einem kleinen Bestand nicht ohne weiteres möglich.

BU: Talsohle im Preiswettkampf noch nicht erreicht

Zudem herrscht in der BU weiterhin ein heftiger Preiskampf. Angesichts der Erhöhung des Höchstrechnungszinses von 0,25% auf 1,0% zum Jahreswechsel haben die meisten Anbieter ihre Prämien gesenkt. Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH sieht die Talsohle beim Preiskampf aber noch nicht erreicht. Stattdessen beobachten die Analysten eher eine Entwicklung zur „Klassengesellschaft“: Insbesondere für Akademiker wird das Angebot seit Jahren besser und günstiger. Für Menschen, die körperlich arbeiten, ist es wesentlich schwieriger – und teurer – eine BU abzuschließen; sie fallen daher oft durchs Raster.

Herausforderung für den Vertrieb

Für den Vertrieb sei die Herausforderung in der BU, das Bewusstsein für das individuelle BU-Risiko zu schaffen und Kunden von der Notwendigkeit der privaten Absicherung zu überzeugen, so Franke und Bornberg. „Policen zur Absicherung der Arbeitskraft sind Low-Interest-Produkte; sie werden nicht gekauft, sondern müssen verkauft werden“, resümiert Franke. (js)

 

„Luft nach oben“ bei KV-Zusatzversicherungen

Krankenzusatzversicherungen werden immer beliebter. In seinem aktuellen Rating hat das Analysehaus Franke und Bornberg untersucht, welche Tarife punkten können. Während Verträge im Bereich Zahnzusatz und stationäre Versorgung häufiger hohe Bewertungen einheimsen, gibt es im ambulanten Bereich noch viel Luft nach oben.

Die steigenden Beiträge und schrumpfenden Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lassen das Geschäft mit den privaten Krankenzusatzversicherungen boomen. Im letzten Jahr wuchs die Zahl der Versicherungen um 4% auf 31,02 Millionen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Verbands der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband). Die am häufigsten abgeschlossenen Zusatzversicherungen sind Zahnzusatzversicherungen: Rund 18,9 Millionen Versicherte haben aktuell einen Vertrag. Wie sieht es also derzeit in der Tariflandschaft der KV-Zusatzversicherung aus? Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die Tarife im diesjährigen Ratingjahrgang untersucht.

„Paketdeals“ oft komplex für Vermittler und Verbraucher

Oft werden Krankenzusatzversicherungen als Paket angeboten. Das erschwert Verbrauchern und Vermittlern jedoch den Durchblick, so Franke und Bornberg. Dafür „schnüre“ man anhand des Ratings „das Paket auf“. Für das modular aufgebaute Rating unterscheiden die Experten die Bereiche Zahnzusatz, stationär, Sehhilfen, Naturheilverfahren und Vorsorge.

Die meisten Anbieter decken dabei alle Bereiche ab, mit der Ausnahme von Unternehmen, die Krankenzusatztarife erst vor einigen Jahren in die Produktpalette aufgenommen haben. In diesem Fall konzentrieren sich diese Anbieter häufig auf den Bereich Zahnzusatz. In manchen Low-Budget Tarifen – oft Basic oder Classic genannt – fehlen laut den Experten einzelne Leistungsbereiche oder die Versicherer bieten diese als alleinstehende Tarife oder Zusatzbausteine an. Wie sieht es also in den einzelnen Kategorien aus?

Zahnzusatz: Viele Tarife im Mittelfeld

Im Bereich Zahnzusatz gibt es eine Neuerung: Hier untersucht Franke und Bornberg nun Zahnersatz und Zahnbehandlung in einer gemeinsamen Kategorie. Das erleichtere den Überblick, und zudem bieten neue Tarifgenerationen häufig sowieso beide Leistungen an. Neben der steigenden Bedeutung von Zahnbehandlungen steht auch Vorsorge im Vordergrund, schreiben die Experten. „Patienten wollen ihre Zähne erhalten, nicht ersetzen“, kommentiert Michael Franke, Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Zu den innovativen Leistungen im Bereich Zahnbehandlung gehören beispielsweise Bleaching sowie schmerzlindernde Maßnahmen wie Lachgas oder Akupunktur. Zudem bieten neue Tarife häufig gestaffelte Erstattungssätze von 75%, 90% oder 100%. Neu aufgenommen in den diesjährigen Ratingjahrgang haben die Analysten Kriterien zur Leistung für Kieferorthopädie, die besonders für Kinder und Jugendliche wichtig sind.

 

„Luft nach oben“ bei KV-Zusatzversicherungen

 

Im Bereich Zahnzusatz haben die Analysten 259 Tarife getestet. Das Fazit: Es bleibt „noch viel Luft nach oben“ (siehe Grafik). Während jeder sechste Tarif die Höchstnote FFF+ („hervorragend“) schafft, erhält gleichzeitig mehr als jeder fünfte die Note mangelhaft (F) oder ungenügend (F-). Der Rest bewegt sich im Mittelfeld – ein großes Potenzial für diese Tarife, um in die höchsten Wertungsklassen aufzusteigen, schreibt Franke und Bornberg.

Stationäre Leistungen: 43% der Tarife „sehr gut“ oder „hervorragend“

In der stationären Zusatzversicherung hat das Analysehaus 135 Tarife geprüft. Neben Erstattungen für ärztliche Leistungen wie Chefarzt- bzw. Privatarztbehandlung, vor- und nachstationäre Behandlung erstatten die Tarife auch Unterkunft im Ein- oder Zweibettzimmer und ermöglichen Versicherten die freie Krankenhauswahl. Seit diesem Ratingjahrgang bewertet Franke und Bornberg auch Leistungen für „Rooming-in“, also die Kostenübernahme für Eltern, die ihre Kinder im Krankenhaus begleiten sowie für gesetzliche Zuzahlungen beim Krankenhausaufenthalt.

Im Vergleich zum Vorjahr bleiben die Tarife mit einer Bewertung von FFF+ („hervorragend“) und FFF („sehr gut“) beinahe konstant bei 43%. Insgesamt 8% der Tarife (oder elf Tarife) werden als mangelhaft oder ungenügend bewertet. Fast jeder zweite Tarif befindet sich im Mittelfeld.

Sehhilfe: Starkes Mittelfeld, jeder fünfte Tarif „ungenügend“

In der Kategorie ambulante Zusatzversicherungen unterscheidet Franke und Bornberg nach Vorsorge, Sehhilfe und Naturheilverfahren. Bietet ein Tarif in einem der drei Sicherungsbereiche keine Leistungen, wird er in diesem Bereich mit „ungenügend“ bewertet.

Im Bereich Sehhilfen haben Versicherte die Wahl zwischen 142 Tarifen. Allerdings bewerten die Analysten hier nur jeden etwas mehr als jeden vierten Tarif (26%) als „hervorragend“ oder „sehr gut“. Jeder fünfte dagegen erhält ein „ungenügend“.

Nur wenige Tarife im Bereich Naturheilverfahren mit Bestnote

Im Bereich Naturheilverfahren erhalten 8% der Tarife ein „hervorragend“. 31% werden mit „sehr gut“ bewertet, eine erfreulich starke Besetzung, so Franke und Bornberg. In beiden Klassen zeigen sich leichte Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr, während in der unteren Hälfte Stillstand herrscht. Wie bereits im vorherigen Ratingjahrgang erhalten 39% der Tarife ein F- („ungenügend“).

Im Rating Vorsorge untersuchen die Experten, welche Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen über das gesetzliche Maß hinaus versichert. 15% der Verträge können die Bestnote FFF+ („hervorragend“) einheimsen, jeder vierte Tarif gilt als „gut“ FF+. Allerdings müssen auch 39% der Tarife ein „ungenügend“ hinnehmen.

Die Versicherer mit den meisten Höchstbewertungen

 

„Luft nach oben“ bei KV-Zusatzversicherungen

 

Um die Bestnote FFF* zu erreichen, muss ein Tarif mindestens 85% der maximal möglichen Punktzahl erreichen. Wird der Mindeststandard der jeweils höheren Klasse verfehlt, wird das Produkt automatisch eine Ratingklasse niedriger eingestuft – unabhängig von der Gesamtpunktzahl.

Von den 40 untersuchten Gesellschaften erhalten 33 in mindestens einer Kategorie die höchste Bewertung von FFF+. Die SKD sticht hervor: Sie kann in allen Kategorien mit einem Tarif die Höchstnote erringen (siehe Grafik). Viermal die höchste Bewertung sichern können sich die Barmenia, DKV sowie der Münchener Verein. (js)

Alle Ratingergebnisse des Franke und Bornberg Rating Krankenzusatzversicherungen 2025 können hier eingesehen werden.

 

Versicherer-Insolvenzen: Bedeutung der Finanzstärke für Makler

Das jüngste Insolvenzgeschehen lässt die Finanzstärke der Versicherer in den Fokus rücken. Denn die finanzielle Stabilität stellt die vertraglich zugesicherte Schadenregulierung sicher. Zuletzt hat die Finanzstärke des Versicherers bei Maklern als Auswahlkriterium an Relevanz gewonnen. Ihre Bewertung stellt Makler vor Probleme.

Ende November 2024 meldete der Cyberversicherer Cogitanda Insolvenz an, Anfang Januar 2025 der Versicherer und White-Label-Anbieter ELEMENT. Die Fälle zeigen deutlich: Die Finanzstärke eines Versicherers spielt eine entscheidende Rolle, sowohl für unabhängige Vermittler als auch für Versicherungsnehmer. Insbesondere bei sogenannten Vertrauensgütern, wie es also bei Vorsorgelösungen und Versicherungsschutz von Hab und Gut der Fall ist.

In der Beratung ihrer Kunden sollten Versicherungsmakler daher neben der Produktqualität auch auf die finanzielle Stabilität eines Anbieters achten. Schließlich hängen die angebotene Schadendeckung sowie eine ausreichende und vertraglich zugesicherte Schadenregulierung entscheidend davon ab. Und im Falle einer Insolvenz zahlt der Anbieter womöglich nicht mehr für entstandene Schäden. Tritt dieser Fall ein, müssen Versicherungsmakler ihre Kunden darüber informieren und ihnen schnellstmöglich Ersatzdeckungen anbieten, damit keine Versicherungslücken für die Kunden bestehen. „Eine umfassende Beratung und Dokumentation ist hier sehr wichtig“, empfehlen Vermittlerverbände.

Ausreichende Datenlage ist ein Problem

Als treuhänderischer Sachwalter des Kunden hat der Makler die generelle Pflicht über alle Umstände für die angestrebte Schadendeckung aufzuklären. „Die Pflichten des Maklers gehen bei der Beratung eines Kunden sogar so weit, die Finanzkraft eines Versicherers zu überprüfen, um nicht selbst später in eine Haftungsfalle zu geraten“, stellt Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) klar. Konkret bedeutet diese Aufgabe, dass Makler dazu verpflichtet sind, die Veröffentlichungen der Versicherungsaufsicht BaFin und weitere Pressemeldungen zu verfolgen, und zwar nicht nur beim Abschluss eines Neuvertrages, sondern auch „für die Überprüfung des Versicherungsschutzes eines laufenden Vertrages“, heißt es vom BVK.

Doch dabei existiert eine Schwierigkeit. Denn eine ausreichende Datenlage über die Solvenz der Versicherer, ihre Eigenkapitalausstattung oder ihre Umsatzrentabilität ist in der Tat ein Problem für Vermittler, bestätigt der BVK auf AssCompact-Nachfrage. Ein gewisses Maß an Orientierung und Sicherheit bieten seriöse Ratings, die zur Bewertung der Produktgeber zur Verfügung stehen. Insbesondere sogenannte Finanzstärkeratings helfen unabhängigen Versicherungsvermittlern bei der Beurteilung der jeweiligen Anbieter. Neben den klassischen Ratings großer Ratingagenturen gibt es auch Unternehmensbewertungen, die die Interessen des Verbrauchers, also die des Versicherungsnehmers, in den Vordergrund stellen. Zu nennen sind hier zum Beispiel der map-report von den Analysten bei Franke und Bornberg sowie die Ratings von MORGEN & MORGEN.

Unter Maklern gewann die Finanzstärke an Bedeutung

Die Versicherungsmakler selbst schenken der Bewertung der Finanzstärke eines Versicherers von Jahr zu Jahr mehr Bedeutung. Das belegt eine Auswertung der AssCompact AWARD-Studien, die das Fachmagazin AssCompact regelmäßig unter Versicherungsmaklern und Mehrfachagenten durchführt. Das Leistungskriterium „Finanzstärke/finanzielle Stabilität“ hat demzufolge zwischen den Jahren 2021 und 2024 für die Studienteilnehmer an Einflussstärke bei der Gesamtbeurteilung eines Anbieters an Stellenwert gewonnen. Und auch bei den Rangplatzierungen innerhalb aller Leistungskriterien kletterte die Finanzstärke zuletzt nach oben. „Besonders in den Bereichen bAV, Private Vorsorge und BU gehört die Finanzstärke im Jahr 2024 zu den zentralen Leistungskriterien, was den Bedeutungszuwachs im Vergleich zu anderen Kriterien verdeutlicht“, stellt Dr. Mario Kaiser, Leiter AssCompact Studien, fest.

Finanzstärke der Versicherer: Solide, aber unter Druck

Wie ist es also derzeit um die Finanzstärke unter den Versicherern bestellt? Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wie Inflation und konjunktureller Flaute sowie den jüngsten Insolvenzfällen Cogitanda und ELEMENT bewerten Branchenanalysten die finanzielle Stabilität bei den Versicherern als solide. Sowohl Franke und Bornberg als auch MORGEN & MORGEN bescheinigen den Sparten mit langlaufenden Versicherungsverträgen wie den Lebens- und Krankenversicherern hierzulande eine stabile Finanzstärke. Risiken durch das steigende Zinsniveau oder Liquiditätsengpässe durch den Abfluss von Kundengeldern bei Lebensversicherern hätten sich bislang nicht bewahrheitet, resümiert Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Dagegen lägen für die Kranken- und Sachversicherer die Herausforderungen weniger in der konjunkturellen Entwicklung, sondern vielmehr im Management der steigenden Schadenaufwendungen. Bei den Krankenversicherern führte das zuletzt zu kräftigen Beitragserhöhungen. Auch deswegen, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet seien, die Beiträge zu erhöhen, sobald die Ausgaben um ein gewisses Maß steigen, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating beim Ratinghaus MORGEN & MORGEN.

Die Sachversicherer sehen sich wiederum vermehrt mit witterungsbedingten Schadenereignissen etwa durch Starkregen konfrontiert. Diese seien laut Franke und Bornberg zwar regional begrenzt, aber trotzdem sehr schadenträchtig. Allerdings: Im Bereich der Sachversicherung spielt angesammeltes Kapital keine so große Rolle – hier wird vor allem nach der Combined Ratio geschaut, also ob die Prämien auskömmlich sind, erläutert Saal. Zusätzlich komme dem Rückversicherer eine größere Bedeutung zu. „Außerdem können die Kunden können hier in der Regel flexibler auf etwaige Probleme des Versicherers reagieren und zu anderen Anbietern wechseln“, ergänzt Michael Franke.

Versicherer-Insolvenzen sind vergleichsweise selten

Die gute Nachricht ist: Im deutschen Versicherungsmarkt gibt es vergleichsweise wenig Insolvenzen. Das liege auch daran, dass die Versicherungsaufsicht die Kapitalstärke der Anbieter genau beobachte. Und für den Bereich der Lebensversicherer existiere beispielsweise die Auffanggesellschaft Protektor, die im Falle einer Insolvenz die Versicherungsbestände übernimmt. „Sollte sich eine Schieflage abzeichnen, wird häufig rechtzeitig reagiert und mit Run-off oder Fusionen Schlimmeres verhindert“, beschwichtigt Saal. Abgesehen davon sind Versicherer gemäß § 125 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) dazu verpflichtet, ein sogenanntes Sicherungsvermögen zu bilden. Dieses diene dazu, erklärt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), Ansprüche der Kund/-innen im Schadenfall ungeachtet der Insolvenz des Versicherers zu decken. Das aber schütze Makler nicht davor, die Finanzstärke des Anbieters als wichtiges Auswahlkriterium zu vernachlässigen. (as)

 

Franke und Bornberg analysiert Entwicklungen und Trends in der BU

Franke und Bornberg hat die Entwicklungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung 2024 beleuchtet und zeigt sich erleichtert, dass die befürchtete „Zeitenwende“ ausgeblieben ist. Zudem beleuchten die Experten, was sich 2025 in der Sparte tun könnte, etwa im Zuge der Anhebung des Höchstrechnungszinses.

Wie hat sich die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) im vergangenen Jahr entwickelt? Das hat das Analysehaus Franke und Bornberg zum Start ins neue Jahr untersucht. Laut den Experten war das Jahr 2024 geprägt von kontroversen Produktinnovationen. Insbesondere die Einführung des Verzichts auf die konkrete Verweisung vonseiten der HDI und der Bayerischen hat den Experten sauer aufgestoßen. „Diese Neuerungen bergen das Risiko, die Balance zwischen Versicherbarkeit und Solidarität zu beeinträchtigen“, so Franke und Bornberg.

Experten kritisieren Verzicht auf konkrete Verweisung

Was hat es damit auf sich? Durch die konkrete Verweisung muss der Versicherer nicht zahlen, wenn der Versicherte eine Tätigkeit ausübt, die sozial und finanziell vergleichbar mit seiner vorherigen Arbeit ist. Der Verzicht auf die konkrete Verweisung bedeutet, dass der Versicherer in einem solchen Fall trotzdem weiterzahlen würde. Der Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg, Michael Franke, äußerte sich bereits in einem Interview mit AssCompact Mitte vergangenen Jahres kritisch über die Entwicklungen. Der Verzicht auf die konkrete Verweisung könnte dazu führen, dass das Versicherungsprinzip auf den Kopf gestellt wird, sagte Franke im AssCompact Interview. Im Rückblick formuliert das Analysehaus seine Position zu der Entwicklung noch etwas deutlicher: Die Entwicklung übertrete die „Linie zwischen Versicherungsschutz und sinnlosen Geschenken an einzelne Versicherte“.

Keine Zeitenwende eingetreten

Erfreut zeigen sich die Analysten, dass die vom Analysehaus befürchtete „Zeitenwende“ nicht eingetreten ist, denn: Bislang ist kein weiterer Versicherer dem Beispiel gefolgt. „Die Entscheidung, an der konkreten Verweisung festzuhalten, unterstreicht die Bedeutung von Stabilität und Risikobewusstsein im Markt“, kommentiert Franke.

Steigender Höchstrechnungszins hat Einfluss auf BU-Verträge

Eine wichtige Veränderung, die im laufenden Jahr Einfluss auf BU-Verträge haben wird, ist der Anstieg des Höchstrechnungszinses von 0,25% auf 1,0%. Die Änderung ist zum Jahreswechsel erfolgt und viele Versicherer haben ihre Produkte entsprechend angepasst. In der Regel führt die Anhebung des Rechnungszinses zu einer proportionalen Reduzierung der Überschussbeteiligungen von 0,75%, was wiederum Auswirkungen auf die BU-Rente im Leistungsfall hat, erklären die Experten. Franke und Bornberg verweist auf positive Beispiele, bei denen Versicherer die Überschussbeteiligung moderater gestaltet haben, etwa die uniVersa (-0,25 Prozentpunkte), die Hannoversche (-0,45 Prozentpunkte) und die ERGO Vorsorge (-0,30 Prozentpunkte).

Weitere „Trends“ in der BU im Jahr 2025

Neben diesem „Trend“ beobachtet Franke und Bornberg noch weitere Entwicklungen in der BU. So heben immer mehr Versicherer die Grenze für den Verzicht auf die Prüfung der Umorganisation in Kleinbetrieben von fünf auf zehn Mitarbeiter an. Bei Selbstständigen verzichten mehr Versicherer auf die Prüfung von Umorganisation, wenn mindestens 90% der Arbeitszeit auf kaufmännische oder organisatorische Tätigkeiten entfällt. In der Vergangenheit war dies meist nur für Akademiker vorgesehen, wird aber nun auf eine breitere Zielgruppe ausgeweitet.

Als Verbesserung sehen die Analysten auch die vereinfachte Anerkenntnis der BU bei Vorliegen einer Erwerbsminderung an. „Dabei wird eine Berufsunfähigkeit automatisch anerkannt, wenn eine (volle) Erwerbsminderung durch die gesetzliche Rentenversicherung festgestellt wurde, was nicht selten der Fall ist“, schreibt Franke und Bornberg. Das verkürzt die Leistungsprüfung erheblich, was dazu führt, dass Versicherte einfacher und schneller ihre Leistungen erhalten. Immer mehr Versicherer nehmen dies in ihren Leistungskatalog auf. Erst im Dezember 2024 hat Franke und Bornberg die Ergebnisse seines Leistungspraxisratings in der BU veröffentlicht, wo die Analysten die Leistungspraxis von zehn deutschen BU-Versicherern untersucht hat. Durchschnittlich dauerte die Regulierung eines BU-Antrags im Jahr 2023 knapp 182 Tage, also fast ein halbes Jahr.

BU bleibt zuverlässiger Schutz im Bereich AKS

2024 war ein herausforderndes Jahr für die BU, resümiert Franke und Bornberg, die Marktstabilität konnte jedoch gewahrt werden. Mit einem verantwortungsvollen Umfang der Versicherer und gezielten Produktanpassungen bleibt die BU ein zuverlässiger Schutz vor existenziellen Risiken, prophezeien die Experten. (js)

 

Rating Wohngebäude: Nur jeder zehnte Tarif ist top

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die vielfältige Tariflandschaft der Wohngebäudeversicherung beleuchtet. Das diesjährige Rating wurde erneuert und verschlankt. Nur jeder zehnte Tarif erhält dabei die Topnote, die meisten Tarife befinden sich im Mittelfeld.

Ursprünglich veröffentlicht am 16.06.2024
 

Ein Hagelschaden verursacht durch ein Sommergewitter, ein geplatztes Leitungswasserrohr, ein Brandschaden nach einem Feuer: In diesem Fällen leistet die Wohngebäudeversicherung, was sie für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer zu einer der wichtigsten Absicherungen macht. Im Jahr 2022 zahlten deutsche Wohngebäudeversicherer etwa 7,7 Mrd. Euro aus. Die Hochwasserereignisse der vergangenen Monate werden zudem dafür sorgen, dass die Ausgaben auch im laufenden Jahr weiter steigen.

Rating wurde an Entwicklungen angepasst und verschlankt

Die Tariflandschaft in der Wohngebäudeversicherung ist vielfältig, der modulare Aufbau der Tarife erschwert sowohl Vermittlern als auch Kunden oftmals den Vergleich. Aus diesem Grund hat Franke und Bornberg sein aktuelles Rating, welches das Analysehaus kürzlich vorgelegt hat, dieses Jahr überarbeitet und verschlankt. Beispielsweise verzichtet das erneuerte Rating auf die Kategorien Grund-, Standard und Topschutz und bewertet alle Tarife nach einem einheitlichen Kriterienkatalog. Dank der neu eingeführten Höchstnote FFF+ können die Tarife in der Spitzengruppe differenzierter bewertet werden, so Franke und Bornberg. Um es in die oberen Leistungsklassen zu schaffen, müssen die Tarife zudem Mindeststandards erfüllen. Diese konzentrieren sich auf sogenannte Pain-Points, also Sachverhalte, die für Betroffene besonders unangenehm werden können, erklärt das Analysehaus. So legen die Analysten hier beispielsweise Wert auf die Zusicherung, dass der aktuelle Versicherer bei schleichenden Schäden leistet, deren Ursprung zeitlich nicht eindeutig eingeordnet werden kann.

Wiederum andere Kriterien wurden präzisiert. Dies sei notwendig gewesen, denn manchmal entscheidet bereits eine Nuance beim versicherten Leistungsumfang, ob der Versicherer leistet oder nicht, kommentiert Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Mehrheit der Tarife im Mittelfeld

Dem aktuellen Rating liegen 1.747 Tarife von 85 Anbietern zugrunde, die das Analysehaus allerdings auf 340 Tarifvarianten komprimiert hat, um eine bessere Übersicht zu gewähren. Die Vielzahl an Tarifen kommt daher, dass die meisten Anbieter modular aufgebaute Policen im Angebot haben. Insgesamt wurden die untersuchten Tarife auf 81 Kriterien geprüft.

 

Rating Wohngebäude: Nur jeder zehnte Tarif ist top

 

Die neue Höchstnote FFF+ (hervorragend) konnte dabei nur fast jeder zehnte Tarif (9,7%) erreichen (siehe Grafik). Fast ein Viertel (22,9%) der Tarife konnte die zweithöchste Bewertung FFF (sehr gut) einholen. Die meisten Tarife schneiden mit den Noten FF+ (gut) und FF (befriedigend) im Mittelfeld ab. Allerdings erhalten auch fast 30% der Tarife nur ein „ausreichend“ oder niedriger.

Die schwächer bewerteten Tarife bzw. Tarifkombinationen zeigen dabei laut dem Analysehaus vor allem Lücken bei Schäden an Ableitungsrohren, Schäden durch Tiere sowie bei Kostendeckung für das Beseitigen von umgestürzten Bäumen und Ausforstung. Auch Gebäudeschäden verursacht durch Graffiti und Vandalismus sowie Kosten für Sachverständige seien oft nicht ausreichend gedeckt.

Nachhaltigkeit hält Einzug in die Bedingungen

Den gerade häufig diskutierten Elementarschutz bieten die meisten Tarife nur optional, so Franke und Bornberg. In Deutschland sind laut Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) derzeit etwas mehr als die Hälfte (54%) der Gebäude gegen Elementarschäden versichert.

Eine Entwicklung, die das Analysehaus ebenfalls anspricht, ist der Einzug von Nachhaltigkeit in die Versicherungsbedingungen – allerdings nicht bei allen Produktgebern. „Wohngebäudeversicherungen werden nachhaltiger, wenn auch nicht flächendeckend“, kommentiert Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. So seien beispielsweise Wärmepumpen inzwischen besser gegen Diebstahl geschützt. Echten Mehrwert im Bereich Nachhaltigkeit bieten aus Sicht von Monke unter anderem Leistungen wie die Übernahme von Mehrkosten für einen nachhaltigen Wiederaufbau oder die Kostenübernahme für energetische Sanierung und umweltfreundliche Baustoffe.

Prämien steigen, bleiben aber laut Analysten bezahlbar

Und wie sieht es mit der Prämienentwicklung in der Wohngebäudeversicherung aus? Laut Franke und Bornberg bleibt guter Schutz bezahlbar. Seit 2022 mussten Versicherungsnehmer allerdings Prämiensteigerungen von durchschnittlich über 20% in Kauf nehmen, da die Prämien der Entwicklung von Baupreisindex und dem Tariflohnindex für das Baugewerbe folgen. (js)

Die Ergebnisse des Ratings können hier auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden.

Bild: © gopixa – stock.adobe.com

 

Rating Grundfähigkeiten: Keine einheitlichen Leistungsauslöser

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein Leistungspraxisrating in der Grundfähigkeitsversicherung veröffentlicht. Alle drei untersuchten Unternehmen schneiden sehr gut ab. Einheitliche Leistungsauslöser gibt es aber in der Grundfähigkeitsversicherung bisher noch nicht.

Im Vergleich zum „Platzhirsch“ der Arbeitskraftabsicherung, der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), ist die Grundfähigkeitsversicherung (GF) noch weniger verbreitet. Trotzdem hat sie sich mittlerweile am Markt etabliert, schreiben die Experten des Analysehauses Franke und Bornberg. Für manche Versicherte kann sie eine Alternative zur BU darstellen, falls ein BU-Abschluss aus finanziellen oder anderen Gründen nicht möglich ist. Experten warnen jedoch, dass eine GF auch weniger Schutz bietet, schließlich leistet sie nur, wenn der Verlust der versicherten körperlichen Fähigkeiten eintritt.

Definitionen von Verlust der Grundfähigkeiten oft verschieden

Nun hat Franke und Bornberg ein Leistungspraxisrating für die Grundfähigkeitsversicherung veröffentlicht. Nach und nach rückt die Leistungsregulierung in dem Segment in den Fokus. Doch anders als in der BU gibt es in der GF bislang keine einheitlichen Leistungsauslöser. „Ob Gehen, Sitzen, Treppensteigen oder Gebrauch der Hände – jeder macht sich ein anderes Bild vom Verlust der Grundfähigkeiten“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. „Aber die Definitionen gehen manchmal stark auseinander.“ Das mache die GF-Leistungsprüfung zu einer Herausforderung für Versicherer und Versicherte.

Teilnehmer können überzeugen

Für das aktuelle Rating haben sich mit der Allianz, Gothaer und NÜRNBERGER drei Versicherer dem umfangreichen Prozess unterzogen. Grundlage des Ratings bilden Regulierungen aus dem Jahr 2023. Zusätzlich machen sich die Analysten – ähnlich wie beim kürzlich veröffentlichten BU-Leistungspraxisrating – ein Bild vor Ort bei den Versicherern.

Die Unternehmen erhalten eine Bewertung in den Bereichen Leistungsfall und Leistungsentscheidung sowie Unterstützung des Kunden.

Das Ergebnis konnte die Experten überzeugen: Die NÜRNBERGER – die sich zusätzlich noch im GF-Unternehmensrating in den Kategorien Antrag und Stabilität bewerten ließ – und die Allianz können mit FFF+ die Höchstnote („hervorragend“) erzielen. Die Gothaer erhält mit der Note FFF das Gesamturteil „sehr gut“.

 

Rating Grundfähigkeiten: Keine einheitlichen Leistungsauslöser

 

Als „Ratingpioniere“ ebnen die analysierten Unternehmen den Weg und liefern Benchmarks für Versicherer, die ihnen folgen.

Antrag auf Leistung wird oft zu früh gestellt

Wenn es um die Regulierung geht, ist der Prozess in der GF oft schneller als in der BU – durchschnittlich 137 Tage vergehen bei den teilnehmenden Versicherern zwischen Antragseingang und Entscheidung. In der BU sind es 45 Tage, oder gut 25%, mehr. Das liegt auch daran, dass in der GF der Beruf keine Rolle spielt, erklärt Leiter Rating Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg, Philipp Wedekind. „Damit entfällt die aufwendige Prüfung, ob und in welchem Umfang Antragssteller ihren Beruf noch ausüben können“, so Wedekind. Auch das Ausfüllen des Fragebogens auf Versichertenseite geht in der GF mit durchschnittlich 30 Tagen schneller als in der BU (40 Tage).

Obwohl die Ergebnisse aufgrund der niedrigen Fallzahlen nicht repräsentativ sind, liegen die Anerkennungsquoten tendenziell deutlich unter denen in der BU, kommentiert Franke und Bornberg. Das liege zum einen an den jungen Beständen. Zudem wird häufig der Grad der Einschränkung nach der Definition der betroffenen Grundfähigkeit nicht erreicht. „Das bedeutet im Umkehrschluss: Versicherte machen sich ein falsches Bild von ihrem Versicherungsschutz und stellen den Antrag auf Leistung zu früh“, sagt Wedekind.

Was in der Beratung wichtig ist

Versicherer und Vermittler müssen die Unterschiede zwischen Berufsunfähigkeit und Verlust einer Grundfähigkeit klarer herausarbeiten. In der Beratung müssen diese deutlich gemacht werden. Ansonsten drohen Reputationsschäden, warnt Franke und Bornberg. Einheitliche Leistungsauslöser könnten für mehr Klarheit und Vertrauen auf allen Seiten sorgen, so die Analysten. (js)

Die Bewertungsgrundlagen und Ergebnisse des GF-Leistungspraxisratings und des GF-Unternehmensratings können auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden.

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BU-Leistungspraxis: Diese Versicherer regulieren am besten

Franke und Bornberg hat die Leistungspraxis von zehn deutschen Berufsunfähigkeitsversicherern untersucht. Sieben von ihnen haben die Bestnote im Rating erreicht. Die Regulierung bei den teilnehmenden Unternehmen dauert jedoch inzwischen durchschnittlich etwa ein halbes Jahr.

Eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist mehr als nur die Versicherungsbedingungen und der Preis. Denn wie professionell, fair und kundenorientiert ein Versicherer tatsächlich handelt, das wird erst klar, wenn ein Antrag auf Leistungen eingeht, so das Analysehaus Franke und Bornberg. Das Hannoveraner Unternehmen hat nun seine aktuelle Auflage des BU-Leistungspraxisratings veröffentlicht. Zehn Teilnehmer haben an dem Rating teilgenommen, darunter auch die größten BU-Versicherer hierzulande.

BU-Leistungspraxis bei vielen Versicherern ein „gut gehütetes Geheimnis“

Bei Franke und Bornberg ist man nicht überrascht, dass nicht alle BU-Versicherer sich an dem umfangreichen Rating beteiligen. Denn anders als die Prämien und die Versicherungsbedingungen ist die Leistungspraxis bei vielen Unternehmen ein „gut gehütetes Geheimnis“, das nicht öffentlich einsehbar ist, so Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. „Viele Versicherer spekulieren damit, Fehler in der Kalkulation oder zu großzügige Leistungsversprechen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bei einzelnen Kunden zu „korrigieren.“

Rating basiert auf Daten und Vor-Ort-Untersuchungen

Die Grundlage für das diesjährige Rating bilden BU-Regulierungsfälle aus dem Jahr 2023. Dieses Jahr haben sich zehn Versicherer dem Rating gestellt, einer mehr als im vergangenen Jahr. Um an dem Rating teilzunehmen, müssen Versicherer detailliertes Datenmaterial liefern. Zusätzlich machen sich die Experten des Analysehauses anhand umfangreicher Untersuchungen, Interviews und Stichproben ein Bild vor Ort. Vier der zehn Versicherer lassen sich zusätzlich im BU-Unternehmensrating in den Kategorien Antrag und Stabilität bewerten. Die Ergebnisse des Unternehmensratings hat Franke und Bornberg vor wenigen Wochen veröffentlicht.

Durchschnittliche Dauer für Regulierung deutlich gestiegen

Wie steht als also um die Leistungspraxis bei den BU-Versicherern? Die Regulierung dauerte im Jahr 2023 auf jeden Fall deutlich länger. Durchschnittlich waren es knapp 182 Tage, also ziemlich genau ein halbes Jahr. 2021 waren es noch 166 Tage gewesen. Was steckt dahinter? Zum einen das zunehmende Alter der Versicherten. „Die BU-Bestände werden reifer. Und mit dem Alter der Versicherten steigt die Zahl der Anträge auf BU-Leistungen“, erklärt Philipp Wedekind, Leiter Rating Vorsorge und Nachhaltigkeit. „Das stellt derzeit viele Leistungsabteilungen vor Herausforderungen.“ Um sich besser aufzustellen, stellen viele Versicherer derzeit neues Personal ein und bilden Nachwuchs aus.

Auch die Beantwortung der BU-Fragebögen verlangsamt den Regulierungsprozess – durchschnittlich allein 40 Tage brauchen Antragsteller, um ihn auszufüllen und zu übersenden. Abhilfe schaffen digitale Tools wie Online-Kundenportale sowie telefonische Prozesse. „Telefonie verkürzt die Regulierungsdauer und erhöht die Kundenzufriedenheit“, so Wedekind.

Nur wenige Fälle landen vor Gericht

Als Neuerung im diesjährigen Kriterienkatalog nennt Franke und Bornberg Quoten zu Gutachten und Prozessen. Beide Punkte gelten zwar als Kritik an der Regulierungspraxis, doch aktuell spielen sie nur eine untergeordnete Rolle, stellt das Analysehaus fest. Vor Gericht landeten im Jahr 2023 lediglich 2,17% der Fälle, oder etwa jeder 50. Und die Gutachtenquote ist in den letzten Jahren gesunken, von 6,01% im Jahr 2019 auf 2,87% im Jahr 2023. Hohe Kosten, die häufig mangelhafte Qualität und lange Antwortzeiten sind verantwortlich für den Rückgang, so Wedekind. Stattdessen setzten Versicherer hier häufig auf eigenes Know-how durch Mitarbeiterweiterbildung oder die Einbindung eines Gesellschaftsarztes.

Diese BU-Versicherer erhalten Bestnoten

Die analysierten Unternehmen werden in den Teilbereichen Qualität der Leistungsfallbearbeitung (50%), Unterstützung der Kunden (25%) und Qualität der Leistungsentscheidung (25%) bewertet. Die Ergebnisse werden wie üblich bei Franke und Bornberg auf einer Skala von FFF+ („hervorragend“) bis F- („ungenügend“) eingeordnet.

 

BU-Leistungspraxis: Diese Versicherer regulieren am besten und fairsten

 

Im aktuellen Rating können die Versicherer überzeugen (siehe Grafik). Sieben der zehn teilnehmenden Gesellschaften können sich die Höchstnote FFF+ („hervorragend“) sichern. Das sind (in alphabetischer Reihenfolge): Allianz, ERGO, Generali, HDI, NÜRNBERGER, Signal Iduna und Zurich. Die Dialog und Gothaer schneiden mit der Note FFF „sehr gut“ ab, die Continentale kann eine Gesamtnote von FF+ („gut“) vorweisen. (js)

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map-report: Neuer Spitzenreiter unter den PKV-Unternehmen

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat zum 24. Mal den map-report zur privaten Krankenversicherung veröffentlicht. Drei Anbieter konnten die Höchstbewertung erhalten, darunter ein neuer Spitzenreiter. Steigende Gesundheitskosten stellen laut den Experten ein Risiko für die Stabilität der Beiträge dar.

Zum 24. Mal hat das Analysehaus Franke und Bornberg den map-report zur privaten Krankenversicherung vorgelegt. Für das Rating werden Anbieter von Krankenvollversicherungen in den Bereichen Bilanz, Service und Transparenz sowie Vertrag nach mehreren klar definierten Kriterien untersucht, denen jeweils eine maximal erreichbare Punktzahl zugeordnet ist. Genau wie im letzten Jahr bewerten die Experten den privaten Krankenversicherungsmarkt als intransparent – dies erhöhe das Risiko für Fehlentscheidungen sowohl für Kunden als auch für Vermittler.

So analysiert Franke und Bornberg die Gesellschaften

Für den diesjährigen Ratingjahrgang lieferten elf Anbieter die für das Rating erforderlichen Daten. Diese Gesellschaften repräsentieren zusammen einen Marktanteil von rund 42%. Weitere 19 Unternehmen haben keine Kennzahlen an Franke und Bornberg geliefert. Hier wertet der map-report die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen sowie Beschwerdequoten aus.

Insgesamt können die untersuchten Unternehmen maximal 100 Punkte erreichen. In den beiden Teilbereichen Bilanz sowie Service und Transparenz vergeben die Analysten eine maximale Punktzahl von jeweils 30 Punkten, im Teilbereich Vertrag können in der Beitragsentwicklung und den -anpassungen 30 Punkte erreicht werden, und weitere zehn bei Flexibilität.

Dieser Versicherer ist der neue Spitzenreiter

Drei Versicherer erreichen die Bestnote „mmm+“ für hervorragende Leistungen, einer mehr als im Vorjahr. Zudem hat sich aus dem diesjährigen Rating ein neuer Spitzenreiter ergeben. Mit einem Gesamtergebnis von 89,00 Punkten kann die LVM den langjährigen Sieger Debeka vom Siegertreppchen verdrängen. Dabei gelang dem Versicherer neben dem Gesamtsieg auch, die beste Bewertung im Bereich Bilanz zu erringen. Im Bereich Service erreichte die LVM den zweiten Platz, im Bereich Verträge die Bronzeposition (siehe Grafik). Im letzten Jahr hatte die LVM mit einem Ergebnis von 84,40 Punkten eine sehr gute Bewertung („mmm“) erhalten.

 

map-report: Neuer Spitzenreiter unter den PKV-Unternehmen

 

Ebenfalls die Gesamtbewertung „mmm+“ sicherten sich die Signal Iduna mit 88,85 Punkten und auch die Debeka mit insgesamt 85,70 Punkten.

Die Ergebnisse in den Kategorien „mmm“ (sehr gut) und „mm“ (gut)

Nur knapp die Topbewertung verfehlt hat mit 83,80 Punkten die Allianz, die auf die Bewertung „mmm“ für sehr gute Leistungen kommt. Weitere Gesellschaften in dieser Bewertungskategorie sind die Alte Oldenburger (82,45 Punkte), VGH Provinzial (81,98 Punkte), R+V (80,47 Punkte) SDK (79,65 Punkte) und Concordia (75,16 Punkte).

Eine gute Bewertung („mm“) erhält die Württembergische (68,13 Punkte) und die HanseMerkur (67,70 Punkten).

Beitragsanpassungen höher als im Vorjahr

Laut den Auswertungen der Experten fielen im Jahr 2024 die Beitragsanpassungen höher aus als noch im letzten Jahr. So lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung für Angestellte zum Jahresbeginn 2024 bei knapp 5,3%. Im Vorjahr waren es 3,5%. Ein Versicherer nahm keine nennenswerten Beitragsanpassungen vor, weitere Versicherer lagen zwischen 1,6% und 15,9%. Im Untersuchungszeitraum der Jahre 2000 bis 2024 lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung im Branchenschnitt bei 3,9%.

In der Beitragsrechnung für Bundesbeamten lag die durchschnittliche Erhöhung für den Zeitraum von 2000 bis 2024 bei 3,2%. Zum Jahresanfang 2024 wurde der Beitrag durchschnittlich um 5,9% erhöht, im Vorjahr waren es noch durchschnittlich 1%. In diesem Musterfall schwankten die Erhöhungen der Versicherer zwischen 1,3% und 18,3%.

In der stationären Zusatzversicherung lag die durchschnittliche Erhöhung in den letzten Jahren nur bei 0,1%, zum Jahresanfang 2024 gab es in diesem Musterfall eine durchschnittliche Beitragsreduzierung von –3,6%.

Beitragserhöhungen nach BaFin-Nachweisung

Eine weitere Beispielrechnung zur Beitragssteigerung basiert auf der BaFin-Nachweisung 230. Im Gegensatz zu exemplarischen Fallstudien oder spezifischen Tarifkombinationen betrachtet diese Variante den gesamten Vertragsbestand anhand der Monatssollbeiträge. „Wir betrachten diese Beispielrechnung als besonders aussagekräftig“, so Michael Franke.

Auf Basis dieser Berechnung lagen die durchschnittlichen jährlichen Beitragsanpassungen von 2014 bis 2023 bei 2,8%. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Anpassung bei 2,4%, genau wie im Jahr zuvor.

Ausblick: Steigende Schadenaufwendungen als Risiko für Beitragsstabilität

Die Experten sehen die steigenden Leistungsausgaben als erhebliche Herausforderung für die privaten Krankenversicherer. Allein im Jahr 2023 stiegen die Schadenaufwendungen um 3 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr, so Franke und Bornberg. Die steigenden Kosten seien ein Risikofaktor für die Beitragsstabilität. Die Versicherer müssen Wege finden, um „Kosten zu kontrollieren und gleichzeitig weiterhin hochwertige Leistungen zu gewährleisten“, resümieren die Analysten.

Auch die langanhaltende Niedrigzinsphase habe Spuren bei den PKV-Versicherern hinterlassen, trotz des inzwischen wieder angestiegenen Zinsniveaus. „Ein bedeutender Anteil der Beitragsanpassungen zu Beginn des Jahres 2024 ist direkt auf die weitere Reduzierung des Rechnungszinses zurückzuführen“, heißt es in der Pressemitteilung. Es bestehe jedoch die Hoffnung, dass eine Stabilisierung der Kapitalmärkte weiteren Senkungen des Rechnungszinses entgegenwirkt und so dies zumindest kein Faktor mehr in Beitragssteigerungen spielt. (js)

Ein Auszug aus dem map-report 2024 zur Privaten Krankenversicherung kann hier eingesehen werden.

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Rating: Versicherer setzen im „BU-Dreikampf“ Maßstäbe

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die Ergebnisse seines diesjährigen BU-Unternehmensratings veröffentlicht. Erneut haben sich nur vier Unternehmen dem „anspruchsvollen Verfahren“ gestellt. Wie sie im Rating abgeschnitten haben.

Seit 2004 untersucht das Analysehaus Franke und Bornberg mit dem BU-Unternehmensrating die Antrags- und Leistungspraxis sowie die Stabilität mehrerer Versicherer in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Zum wiederholten Male haben sich nur vier Versicherer dem Verfahren gestellt. Die Generali, HDI und NÜRNBERGER sind seit Anfang an dabei, die ERGO Vorsorge kam im Jahr 2007 hinzu.

Dass weiterhin nur wenige Gesellschaften an dem freiwilligen Rating teilnehmen, überrascht Michael Franke, den geschäftsführenden Gesellschafter von Franke und Bornberg, nicht. Die Teilnahme erfordere Transparenz auch in „sensiblen Bereichen“, beispielsweise aus internen Daten und Berichten.

Mehrere Faktoren spielen in der BU eine Rolle

Kunden wollen bei einem Unternehmen versichert sein, das „Prämienstabilität bietet und in der Leistungsregulierung ein zuverlässiger und fairer Partner ist“, so Franke und Bornberg. Ein guter BU-Tarif allein garantiere dabei nicht, dass der BU-Schutz hält, was er verspricht. „Stabiles BU-Geschäft erfordert eine adäquate Risikoprüfung und intelligentes Controlling“, betont Franke. „Beides bewahrt das Versichertenkollektiv vor nicht sachgerechten Lasten und sinkenden Überschüssen. Auf der anderen Seite erwarten Versicherte zurecht, dass ihr Antrag auf BU-Leistungen fair, professionell und zügig bearbeitet wird. Die Regulierung ist der Lackmustest für jeden BU-Vertrag.“

Gesamtergebnis setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen

Für das Rating nutzt Franke und Bornberg ausschließlich selbst erhobene Daten. Diese werden bei den Unternehmen vot Ort geprüft und verifiziert, schreibt das Analysehaus. Das Fundament des Ratings bilden dabei über 500 Einzelpositionen. Diese werden in die drei Bereiche Kundenorientierung in der Angebots- und Antragsphase, Kundenorientierung in der Leistungsregulierung und Stabilität des BU-Geschäfts aufgeteilt. Letzterer Bereich fließt mit 50% in die Gesamtwertung ein, die anderen beiden mit jeweils 25%.

In den Teilbereich „Stabilität“ fließen dabei auch die Ergebnisse des map-reports „Stabilitätsrating BU“ ein. Der Prüfprozess für das Rating umfasst dabei alle Arbeitsschritte der Risiko- und Leistungsprüfung, so Franke und Bornberg. Für den aktuellen Zyklus wurde der Prozess um zwei wichtige Parameter erweitert: Quoten für Gerichtsprozesse und Gutachten.

Alle teilnehmenden Versicherer mit Höchstbewertung

Alle vier Versicherer können die Höchstnote FFF+ („hervorragend“) erreichen. Diese wird nur dann vergeben, wenn die Unternehmen mindestens 80% der maximalen Punktzahl erreicht, zwei von drei Teilbereichen mindestens bei 80% liegen und kein Bereich unter 75% liegt. Die Bewertung der Einzelbereiche können der Grafik entnommen werden.

 

Rating: Versicherer setzen im „BU-Dreikampf“ Maßstäbe

 

Alle Teilnehmer zeichnen sich durch „herausragende Leistungen“ aus, schreibt das Analysehaus, ein Ergebnis von Entschlossenheit, Disziplin und nachhaltigen Anstrengungen der Anbieter. „Wer im BU-Dreikampf aus Antrag, Schaden und Stabilität auf höchstem Niveau bestehen will, braucht Ehrgeiz, Geduld und Engagement, um seine Fähigkeiten und Prozesse zu perfektionieren“, so Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg. Die Ergebnisse der Teilnehmer können andere Versicherer dazu motivieren, zu ihnen aufzuschließen. (js)

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