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Franke & Bornberg Research GmbH

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Franke und Bornberg: Wohngebäudetarife besser, aber auch teurer

Die Tariflandschaft in der Wohngebäudeversicherung bleibt weiterhin sehr heterogen. Das zeigt das aktuelle Rating von Franke und Bornberg. Während jeder siebte Tarif – und damit mehr Tarife als im Vorjahr – die Bestnote erhält, werden knapp 13% weiterhin mit mangelhaft oder gar ungenügend bewertet.

Immobilienbesitzer mussten in den letzten Jahren tiefer in die Taschen greifen, um ihr Gebäude abzusichern. Ein Grund dafür sind die deutlich gestiegenen Schadenaufwendungen der Versicherer – allein von 2022 bis 2024 sind sie von 7,7 Mrd. Euro auf 9,7 Mrd. Euro geklettert. „Der Preisanstieg zieht sich durch den gesamten Markt“, erklärt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg im Zuge der Veröffentlichung der diesjährigen Auflage des Ratings zur Wohngebäudeversicherung. „Nach anfänglichem Zögern haben viele Unternehmen ihre Wohngebäudeversicherungsprämien jetzt deutlich heraufgesetzt, auch über den Anpassungsfaktor hinaus.“

Kaum neue Leistungen in der Wohngebäudeversicherung

Schutz fürs Wohngebäude ist also im Jahr 2025 teurer – aber gibt es auch Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr? Tatsächlich entdecken die Analysten im Vergleich zum Vorjahr kaum neue Leistungen, erklären die Experten, was mit den bereits stark steigenden Preisen zusammenhängt. „Echte Mehrleistungen kosten Geld und würden die Tarife noch teurer machen“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH den Stillstand. Als echte Neuerung der letzten Jahre zählt Franke die Aufnahme von Versicherungsschutz für Photovoltaik in die Tarife. Gute Tarife integrieren die Absicherung von fest mit dem Gebäude verbundene Anlagen in den Grundschutz ein, heißt es. Einige gehen sogar noch weiter und bieten einen separaten Photovoltaik-Baustein für ergänzende technische Gefahren oder Ertragsausfall an.

Jeder siebte Tarif erreicht Bestnote – Mehrheit im Mittelfeld

Für das diesjährige Rating haben die Experten 356 Wohngebäudetarife bzw. -tarifkombinationen von 89 Anbietern analysiert. Das Resultat: Einer von sieben Tarifen (14,3%) kann sich die Top-Note FFF+ („hervorragend“) sichern. Das ist eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr, als jeder zehnte Tarif ein hervorragendes Ergebnis aufweisen konnte. Insgesamt haben 24 Anbieter mindestens einen Tarif mit Bestnote im Angebot. Auch in der Verfolgerkategorie FFF („sehr gut“) sind dieses Jahr mit 25, 3% mehr Tarife als im letzten Jahr zu finden (22,9%).

 

Franke und Bornberg: Wohngebäudetarife besser, aber auch teurer

 

Die meisten Tarife bleiben weiterhin im Mittelfeld (siehe Grafik), doch knapp 13% kommen über eine mangelhafte oder gar ungenügende Bewertung nicht hinaus, einige weniger als im Vorjahr.

Wo Tarife mit niedriger Bewertung schwächeln

Die Bandbreite ist also groß. Die besten Tarife decken mehr als 85% aller Anforderungen ab – andere dagegen nicht einmal die Hälfte. Wo hapert es am häufigsten? Tarife, die weniger als 65% der Anforderungen erfüllen und damit eine Bewertung von FF („befriedigend“) oder niedriger erhalten, weisen oft Lücken auf, wenn es um Leistungen für Rohrbruch, Schäden durch Tiere, Graffiti und Vandalismus sowie für das Beseitigen und Wiederaufforsten umgestürzter Bäume geht. Leistungen bei Diebstahl von Zubehör wie etwa Wärmepumpen, bei Seng- und Schmorschäden sowie bei Hotelkosten zeigen sich ebenfalls als Schwachpunkte. Andere Tarife schwächeln beim Schutz im Falle eines Versichererwechsels. Ältere Tarife weisen häufiger Lücken auf als neuere. Unter den Top-Tarifen befinden sich viele Tarife, die erst seit kurzem auf dem Markt sind. Daher ist es ratsam für Kunden und Vermittler, den Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen, rät Franke und Bornberg.

Aspekte zur Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in der Wohngebäudeversicherung. Schadenregulierung bietet zahlreiche Hebel, eine Immobilie nachhaltiger und ressourcensparend zu machen, so die Experten. Mehrkosten für energetische Modernisierung werden, sofern versichert, in der Bandbreite von 5.000 Euro bis 50.000 Euro bezahlt. Manche Tarife übernehmen die Mehrkosten sogar bis zur Versicherungssumme.

Ein Aspekt zur Nachhaltigkeit, der zu selten bedacht werde, ist Prävention. „Schäden zu verhindern oder deren Folgen zu begrenzen, ist immer nachhaltig“, erklärt Monke. So könnten Versicherer beispielsweise Kunden helfen, Schäden durch Starkregen abzuwenden, Nachlässe für präventive Maßnahmen einzuräumen oder Selbstbehalte zu senken. „Von jedem Schaden, der verhindert wird, profitieren Versicherer, Versicherte und die Umwelt“, so Monke weiter. (js)

Die Ergebnisse des Franke und Bornberg Ratings Wohngebäude 2025 können hier eingesehen werden.

 

Franke und Bornberg: So steht es um die BU-Leistungspraxis

Rund sechs Monate dauert es im Schnitt, bis Versicherer über einen BU-Antrag entscheiden. In vier von fünf Fällen wird zugunsten des Antragstellers entschieden. Die Hälfte aller „Nicht-Leistungen“ beruht allerdings nicht auf einer Ablehnung. Das zeigt die neunte BU-Leistungspraxisstudie von Franke und Bornberg.

In vier von fünf Fällen erkennen Versicherer ihre Leistungspflicht in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) an. Das ist erst einmal positiv. Doch laut der kürzlich veröffentlichten neunten BU-Leistungspraxisstudie des Ratinghauses Franke und Bornberg kommt es häufig gar nicht so weit. „Zum ersten Mal seit dem Start unterer Untersuchung entscheiden Versicherer über weniger als die Hälfte aller gemeldeten BU-Fälle“, berichtet Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg.

Insgesamt haben sich 16 Versicherer von dem Ratinghaus in die BU-Karten schauen lassen, so viele wie noch nie. Darunter sind die größten BU-Versicherer der Branche. Geprüft werden im Rahmen der Leistungspraxisstudie BU-Leistungsanträge, die im Jahr 2023 entschieden worden, und zwar mindestens 125 Schadenakten pro Gesellschaft. Die 16 Unternehmen sind (in alphabetischer Reihenfolge): Allianz, Alte Leipziger, AXA, Continentale, Deutsche Ärzteversicherung, Dialog, DBV, ERGO, Generali, Gothaer, HDI, Münchener Verein, Nürnberger, SIGNAL IDUNA, Stuttgarter und Zurich.

Warum werden Anträge auf BU-Leistungen abgelehnt?

Was sind die Hintergründe hinter „Nicht-Leistungen“? In 51,18% der Fälle trifft der Versicherer gar keine Entscheidung, weil Versicherte erforderliche Nachweise nicht erbringen, also ihre Mitwirkungspflichten verletzt haben, oder ihren Antrag aktiv zurückgezogen haben (siehe Grafik). Bei knapp einem Viertel der Ablehnungen lag eine medizinische Ablehnung vor, also der vereinbarte BU-Grad wurde nicht erreicht. Zudem werde die Berufsunfähigkeit mit vorübergehender Arbeitsunfähigkeit verwechselt, so Franke.

 

Franke und Bornberg: So steht es um die Leistungspraxis in der BU

 

Bewilligt wird eine BU-Rente am häufigsten zwischen dem 49. und 59. Lebensjahr. Bei jungen Erwachsenen ist die Ablehnungsquote besonders hoch – jede zweite Ablehnung wegen Verstoßes gegen die vorvertragliche Anzeigepflicht wird bis zum Alter 35 ausgesprochen.

Bei den anerkannten Leistungsfällen liegt bei mehr als 29% eine psychische Erkrankung zugrunde, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und bösartigen Neubildungen (Krebs).

Verweisung und Umorganisation spielen bei Ablehnungen kaum eine Rolle

Jede zweite Leistung zahlen die teilnehmenden Versicherer bis zum Ende der vertraglichen Leistungsdauer. In etwa 30% der Fälle endet die Leistung vor Vertragsablauf aufgrund eines verbesserten Gesundheitszustands des Versicherten.

Anders als häufig angenommen spielt die Verweisung auf eine andere Tätigkeit in der Praxis kaum eine Rolle, so die Studie. Als Differenzierungsmerkmal eigne sich der Verzicht auf abstrakte Verweisung daher bereits lange nicht mehr – die Quote liegt bei 0,12% beziehungsweise sieben Leistungsfällen aus dem Altbestand. Auch eine Forderung nach Umorganisation habe in weniger als 0,16% der Fälle zu einer Ablehnung geführt, schreiben die Experten. Verweisung – konkret und abstrakt – sowie Umorganisation sind insgesamt für weniger als 1% aller Ablehnungen bei den teilnehmenden Unternehmen verantwortlich.

Etwa 190 Tage von Antragseingang bis zur Entscheidung

Durchschnittlich 190 Tage vergehen von Eingang des Antrags auf BU-Leistung bis zur Entscheidung – bis zur Ablehnung dauert es mit 197 Tagen im Schnitt etwas länger als für eine positive Entscheidung (179 Tage). Während eine Entscheidung mit der Diagnose Krebs vergleichsweise schnell fällt, lässt sie bei Unfällen und psychischen Erkrankungen häufig länger auf sich warten. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in diesen Fällen häufig ärztliche Gutachten oder Berichte von Polizei oder Staatsanwaltschaft benötigt werden.

Die Versicherer haben Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Regulierungszeiten zu verkürzen, erklärt das Analysehaus. Darunter sind aktive telefonische Kontakte zum Kunden anstelle von postalischer Kommunikation, ebenso wie Unterstützung beim Ausfüllen des Fragebogens. Auch systematische Kategorisierung von Leistungsfällen, die von spezialisierten Teams bearbeitet werden, sowie digitale Tracking-Systeme für Versicherte und Sachbearbeiter haben sich positiv auf die Dauer der Leistungsregulierung ausgewirkt.

KI kein Ersatz für menschliche Mitarbeiter

Ein Hindernis zur schnelleren Regulierung bleibt jedoch weiterhin der Fachkräftemangel. „Der Markt für BU-Schadenregulierer ist wie leergefegt“, erklärt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit. Künstliche Intelligenz (KI) bietet derzeit jedoch keine wirkliche Alternative. „Eine KI-generierte Entscheidung von Leistungsfällen können sich die Verantwortlichen bislang nicht vorstellen“, so Wedekind. Auch gebe es Zurückhaltung bei den Kunden sowie hohe Hürden beim Datenschutz.

Während die KI zwar keine Entscheidungen trifft, beobachten die Analysten trotzdem „vielversprechende Ansätze“ beim Einsatz von KI und großen Sprachmodellen (LLM) zur Unterstützung von Mitarbeitern. Sie können beispielsweise Korrespondenz auswerten oder umfangreiche Berichte zusammenfassen. Künftig könnten sie potenziell auch zur Unterstützung beim Ausfüllen des Fragebogens eingesetzt werden. (js)

 

Franke und Bornberg kürt die besten Privathaftpflicht-Tarife

Eine Haftpflichtversicherung ist eine unverzichtbare Absicherung für jeden Privathaushalt. Häufig ist ein guter Tarif schon für kleines Geld zu haben. Franke und Bornberg hat die aktuelle Tariflandschaft analysiert. Etwa ein Sechstel der Tarife erhält die Höchstnote, doch auch schwächere sind weiterhin am Markt.

Nicht nur ist die Privathaftpflichtversicherung (PHV) eine der wichtigsten Absicherungen für Privathaushalte, sie ist auch für vergleichbar kleines Geld zu haben. Für Singles sind Tarife mit sehr guten Leistungen schon ab etwa 50 Euro im Jahr zu haben, erklärt das Ratinginstitut Franke und Bornberg. Für Familien starten die Prämien ab etwa 70 Euro. Die Ersparnis, wenn ein Basistarif statt einer leistungsfähigeren Variante gewählt wird, ist oft nur geringfügig, erklären die Experten. „Geiz lohnt sich nicht in der PHV, ganz im Gegenteil“, warnt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. „Wer am falschen Ende spart, zahlt im Schadenfall oft drauf.“

Neuerungen bei den Ratingkriterien

Das Ratinginstitut hat den diesjährigen Jahrgang seines Ratings zur Privathaftpflichtversicherung vorgelegt. Unterschieden wird zwischen Familien- und Singletarifen. Für die aktuelle Auflage hat Franke und Bornberg die Ratingkriterien nachgeschärft. Denn sie müssen die aktuellen Leistungsunterschiede widerspiegeln, so die Experten. Die Änderungen inkludieren eine Neuerung bei den Mindeststandards für die Bewertungsklassen FFF+ („hervorragend“) und FFF („sehr gut“). Hier beträgt die Deckungssumme für Personen- und Sachschäden nun mindestens 50 Mio. Euro bzw. 20 Mio. Euro statt bisher 10 Mio. Euro.

Zudem wurden die Detailkriterien zur Versehensklausel angepasst. Die Maximalbewertung erhalten Tarife, wenn der Versicherer auch zahlt, wenn Obliegenheiten versehentlich verletzt wurden. Das gibt Versicherten maximale Rechtssicherheit, so die Experten. Bei den Familientarifen findet sich ein neues Detailkriterium zum Versicherungsschutz für pflegebedürftige Personen.

Neu sind ebenfalls die Kriterien „Besitzstandsgarantie“ und „Bestleistungsgarantie“. Beide Klauseln können Mehrwert bieten, seien aber je nach Tarif mit Ausnahmen gespickt, heißt es. Abschläge in der Bewertung gibt es beispielsweise bei Leistungsausschlüssen oder zeitlichen Begrenzungen.

So schneiden die Tarife für Familien und Singles ab

Insgesamt hat Franke und Bornberg für das diesjährige Rating 304 Tarife für Familien sowie 300 Angebote für Singles von 92 Anbietern untersucht. Davon haben 34 Versicherer mindestens einen Tarif im Angebot, der mit der Bestnote FFF+ („hervorragend“) bewertet wird. Familientarife werden nach 23 Hauptkriterien und 72 Detailkriterien bewertet. Bei Singles sind es 20 Hauptkriterien und 60 Detailkriterien.

 

Franke und Bornberg kürt die besten Privathaftpflicht-Tarife

 

Die Verteilung ist in beiden Kategorien ähnlich. Bei den Familientarifen erhalten 48 Tarife, oder 15,8%, die Höchstbewertung (siehe Grafik). Bei den Singles sind es 46 Tarife oder 15,3%. Fast ein Drittel der getesteten Tarife in beiden Kategorien erhalten die Gesamtnote FFF („sehr gut“).

In der Kategorie Familie kommen auf der anderen Ende der Skala knapp 16% der Tarife nicht über die Bewertung F+ („ausreichend“) hinaus. Bei den Singles sind es knapp über 14%, die in den unteren Bewertungskategorien zu finden sind.

Wo Tarife Lücken aufweisen

Bei vielen Anbietern können Versicherte zwischen mehreren Tarifstufen, angefangen bei einer Basisversion bis zum Topschutz, auswählen. Vor allem in der Basisversion schwächeln Tarife jedoch häufig beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte (bei den Familientarifen), selbstständige nebenberufliche Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz.

So grün ist die Privathaftpflicht

Einige Versicherer können inzwischen auch in der Privathaftpflicht mit nachhaltigen Produktfeatures aufwarten. Häufig bedeutet das, dass ein Versicherer die Mehrkosten für eine Reparatur oder ressourcensparenden Ersatz übernimmt.

„Neuerdings beobachten wir, dass Gesellschaften den PHV-Schutz auf Wallboxen und Wandladestationen für E-Autos ausweiten“, fügt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg, hinzu. Das gelte allerdings nur in der privaten Nutzung. Zudem seien bei einigen Versicherern – häufig aber nur im Topschutz – auch Mietsachschäden an E-Scootern und E-Bikes mitversichert.

Die Tarifqualität hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Aber auch bei der Privathaftpflicht ist der Blick ins Kleingedruckte unverzichtbar – und, so betonen die Analysten, fachkundige Beratung zahlt sich aus. (js)

Die Ergebnisse des Ratings Franke und Bornberg Privathaftpflicht 2025 können hier eingesehen werden.

 

Solvabilität der Lebensversicherer und PKV-Anbieter

Im Rahmen des aktuellen map-report hat Franke und Bornberg die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer im Hinblick auf deren Solvabilitätsquoten unter Solvency II beleuchtet. Die Analyse zeigt die Solvabilität im Vergleich von 2015 bis 2024 und umfasst auch Übersichten zu den Beitragseinnahmen.

Die Gesellschaften haben erneut ihre SFCR-Berichte veröffentlicht. Die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer wurden vom map-report einer Analyse der Solvabilitätsquoten nach dem Solvency-II-Regime unterzogen. Neben der Größe des Unternehmens und der Marktlage im jeweiligen Segment ist auch das individuelle Risikoprofil zu berücksichtigen. Individualisierungsmöglichkeiten wie die Nutzung von unternehmensspezifischen Parametern oder internen Modellen wirkten sich dabei ebenfalls auf die Höhe der Bedeckung aus, wie es vom Analysehaus Franke und Bornberg, dem Herausgeber des map-report Nr. 939, dazu heißt.

Neuberechnung hat Auswirkungen auf Bedeckungsquoten

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Versicherer im Sommer 2024 aufgefordert, das Rückstellungstransitional neu zu berechnen. Dabei handelt es sich um eine Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen, die eingeführt wurde, um den Gesellschaften wegen der niedrigen Zinsen den Übergang auf Solvency II zu erleichtern. Der Zinsanstieg seit 2022 hat bei den Versicherern zu deutlich niedrigeren versicherungstechnischen Rückstellungen unter Solvency II und damit zu höheren Eigenmitteln geführt. Auch die Solvenzkapitalanforderungen verringerten sich – entsprechend erhöhten sich die Bedeckungsquoten 2022 und 2023. Ende 2023 lagen die Rückstellungen nach Solvency II meist unter denen nach Solvency I. „Die ursprünglich zur Entlastung gedachte Übergangsmaßnahme des Rückstellungstransitionals ist damit in ihrer bisherigen Form nicht mehr notwendig und kann inzwischen sogar Fehlanreize schaffen. Denn sie soll zwar Marktverwerfungen abfedern, zugleich aber zur raschen Anpassung an die Solvency-II-Anforderungen motivieren“, erläutert Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, die Anordnung der BaFin.

Die von der Aufsichtsbehörde veranlasste Neuberechnung soll diesem Problem entgegenwirken und das Rückstellungstransitional an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen. „Bei den meisten Versicherern hat es inzwischen keinen finanziellen Effekt mehr – es beträgt faktisch null. Für Versicherer, die das Rückstellungstransitional nutzen, führt die Neuberechnung dadurch zu niedrigeren Bedeckungsquoten“, ergänzt Reinhard Klages, Analyst des map-report.

Solvenzquoten der Lebensversicherer

Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote der Lebensversicherungsbranche (anrechenbare Eigenmittel der Branche im Verhältnis zum SCR der Branche inklusive Übergangsmaßnahmen) beträgt 340,3%. Verglichen mit Ende 2023 (663,6%) hat sich die Kennzahl somit um rund 323,3% verringert. Hier kommen deutlich die Auswirkungen der von der BaFin angeordneten Neuberechnung des Rückstellungstransitionals zum Tragen. Sie führt dazu, dass bei vielen Versicherern der Übergangseffekt deutlich verringert oder gar eliminiert wurde. Wie Franke und Bornberg anmerkt, sind in diesem Durchschnittswert die Lebensversicherer nicht enthalten, die auf Übergangsmaßnahmen verzichten.

Hohe Spannweite in der LV

Die Quoten der einzelnen Anbieter liegen nach wie vor sehr weit auseinander. Den höchsten Wert weist die LV 1871 auf mit einer Quote von 716,4%. Auch die Quoten von WGV (701,6%), SV Sparkassenversicherung (673,9%), Ideal (671,0%) und Provinzial (643,3%) beliefen sich auf das Sechs- bis Siebenfache der geforderten Bedeckung. Die niedrigsten Quoten unter Berücksichtigung sämtlicher Übergangsmaßnahmen verzeichnen Concordia Oeco (103,9%), LPV (122,9%) und Athora (145,1%).

Mit dem überwiegenden Wegfall und den deutlichen Reduzierungen der Übergangsmaßnahmen für die versicherungstechnischen Rückstellungen, hätten die Übergangshilfen den Solvenzquoten auch nicht mehr den Auftrieb der vergangenen Jahre gegeben, heißt es von den Autoren des map-report. In den Vorjahren lag der Unterschied zwischen der Basisquote (ohne VA und/oder ÜM) und dem aufsichtsrechtlichen Nachweis häufig bei mehr als 300 Prozentpunkten, nicht selten sogar weit über 500 bis hin zu 1.100 Prozentpunkten. Marktdurchschnittlich betrug die Abweichung im Jahr 2023 noch 342,9 Prozentpunkte. Ende 2024 notierte die Basis-SCR-Quote mit 308,6% nur noch rund 32,0 Prozentpunkte niedriger.

Quoten haben sich marktweit geringfügig verringert

Marktweit sind die Quoten nach Abzug der VA und ÜM geringfügig gesunken. In der Berechnung ohne Maßnahmen hat sich die Solvenzquote des Marktes von 320,8% im Vorjahr auf 308,6% verringert. Auch bei dieser Kennzahl ist eine breite Streuung der Ergebnisse festzustellen. Die höchsten Quoten weisen die LVM auf mit 730,1% (2023: 767,5%) und die LV 1871 mit 715,7% (Vorjahr 599,2%).

 

Solvabilität der Lebensversicherer und PKV-Anbieter

 

Drei Lebensversicherer erreichten Ende 2024 die Bedeckungsquote ohne Hilfs- und Übergangsmaßnahmen von 100% nicht. 21 Gesellschaften waren es noch bei der erstmaligen Berichterstattung nach Solvency II Ende 2016.

PKV-Anbieter gut aufgestellt

Bei den privaten Krankenversicherern fällt die Streuung ähnlich breit aus wie in der Lebensversicherung. Die PKV-Anbieter präsentieren sich durchweg solvent, wobei die Spanne von 990,7% (UKV) bis hin zu 191,1% (ERGO) reicht. Die PKV ist laut map-report dank anderer Spielregeln als in der Lebensversicherung gut gerüstet. Hier können die Beiträge angepasst werden, wodurch ein Großteil des Risikos von den Kunden getragen wird. Insgesamt hat der Markt die SCR-Bedeckung ohne VA und ÜM von 527,4% in 2023 auf 483,0% in 2024 verringert. Die Ergebnisse der einzelnen Unternehmen weichen sehr deutlich voneinander ab.

Zur Entwicklung der LV-Beitragseinnahmen

Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen gemäß SFCR-Berichten betrugen in der Lebensversicherung im vergangenen Jahr 90,46 Mrd. Euro. Zum Vergleich: 2023 waren es 87,73 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus von 3,1% und nach drei Jahren in Folge mit rückläufigen Beitragseinnahmen den erhofften Umschwung. 40 Gesellschaften konnten die Beitragseinnahmen steigern, sieben Versicherer bewegten sich mit Veränderungen zwischen +1,0% und –1,0% in etwa auf Vorjahresniveau und 29 Versicherer haben ein Minus eingefahren im Bereich von –2,0 und –33,8%. Relativ gesehen weisen die Beitragseinnahmen bei der BL die Bayerische den größten Rückgang auf um 33,8% auf 408,7 Mio. Euro. Es folgen die Cosmos mit einer Verringerung von 17,8% auf 1,40 Mrd. Euro, die im Run-off befindliche Frankfurter mit einem Minus von 14,8%, die R+V a.G. mit einem Rückgang um 11,5% und die IDEAL mit einem Minus von 11,1%.

Deutlich zulegen konnte dagegen die seit Juli 2024 wieder mit aktivem Neugeschäft agierende und unter neuem Namen auftretende BY die Bayerische Vorsorge, ehemals BBV. Sie verzeichnet eine Steigerung von 315,3% auf 337,03 Mio. Euro. Ebenfalls im Plus: SIGNAL IDUNA AG (46,6%), myLife (30,2%), VPV (24,5%), Dortmunder (21,0%) und HanseMerkur (20,3%).

Bruttobeiträge der PKV-Anbieter

Die verdienten Bruttobeiträge der privaten Krankenversicherer haben 2024 um 4,3% auf 50,49 Mrd. Euro zugelegt. Auf die einzelnen Gesellschaften entfallen sehr unterschiedliche Anteile. Ottonova, als jüngste Gesellschaft, legte ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 33,2% relativ am stärksten zu. Unter den Top-Anbietern mit über 1 Mrd. Beitragseinnahmen konnten die Hallesche (7,6%), HUK-COBURG (5,7%), Barmenia (5,6%), HanseMerkur (4,9%), Debeka (4,7%) und SIGNAL IDUNA (4,3%) die Bruttobeiträge relativ am deutlichsten steigern. (tik)

 

 

Franke und Bornberg kürt die besten Hausrattarife

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die Ergebnisse des neuen Hausrat-Ratings vorgelegt. 356 Tarife von 96 Gesellschaften wurden beleuchtet. Jeder dritte Tarif kann überzeugen, doch bei einigen Angeboten besteht Luft nach oben. Was eine gute Hausrat ausmacht und woran es bei schwachen Tarifen hakt.

Beim aktuellen Hausrat-Rating von Franke und Bornberg erhalten 118 von 356 Tarifen die Top-Note FFF+ und sind damit „hervorragend“. Dem Analysehaus zufolge stellt dies eine neue Bestmarke in der Geschichte des Ratings dar. Neben Elementarschutz, den die Analysten als unverzichtbar erachten, fällt dem Umgang mit grober Fahrlässigkeit eine besonders hohe Gewichtung zu. Hierbei kommt es auf Aspekte wie fahrlässiges Verhalten als Schadensursache, bei Obliegenheitsverletzungen sowie eingeschränkte Leistungen bei grober Fahrlässigkeit an.

Ein Vertrag, der auch bei fehlerhaftem Verhalten zahle, biete mehr Schutz und bedeute für Versicherte weniger Stress im Schadenfall, heißt es von den Analysten. Kunden müssten mit dem Versicherer nicht über den Grad der Fahrlässigkeit streiten und würden sich fair behandelt fühlen. „Der Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit ist gelebter Verbraucherschutz. Das senkt Komplexität und fördert Vertrauen“, betont Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Bei Umgang mit grober Fahrlässigkeit trennt sich Spreu vom Weizen

In niedrigpreisigen Basis-Varianten werde die Einrede der groben Fahrlässigkeit aber oft nicht ausgeschlossen. Manche Versicherer würden ihren Verzicht auf Schäden bis 25.000, 20.000 oder sogar 10.000 Euro beschränken, so Franke weiter. Im Rating erhalten nur Tarife die Bestnote, die grobe Fahrlässigkeit nicht zulasten von Versicherten auslegen.

Jeder dritte Tarif kann punkten

Die Experten von Franke und Bornberg haben die Tarife von 96 Gesellschaften anhand von 87 Kriterien unter die Lupe genommen. Die Tarife müssen für bessere Noten neben einer hohen Bewertungspunktzahl bestimmte Mindestkriterien erfüllen. Hierunter fallen neben Leistung auch bei grober Fahrlässigkeit, dass Bargeld außerhalb von Wertschutzschränken bis 2.000 Euro versichert ist und neu angeschaffte Gegenstände mit einem Vorsorgebetrag von mindestens 15% abgedeckt sind.

Seit der Neuregelung der Ratingkriterien im Jahr 2023 nimmt die Zahl der Tarife mit Bestnote zu. 2024 gab es für 100 von 362 Tarifen die Bestnote, was einem Anteil von fast 28% entspricht. Im aktuellen Rating liegt der Anteil der Tarife mit Höchstwertung bei knapp über 33%. 66 Tarife von 365 der insgesamt untersuchten Angebote können die Note FFF (sehr gut) einheimsen und damit rund 18,5%. Für 64 Tarife vergeben die Analysten die Bewertung FF+ (gut), was einen Anteil von fast 18% bedeutet.

 

Franke und Bornberg kürt die besten Hausrattarife

 

Zu den Spitzentarifen zählen laut Franke und Bornberg viele junge Bedingungswerke. Am unteren Ende der Rangliste tummeln sich insbesondere Tarifgenerationen, die schon drei Jahre oder länger am Markt sind.

Woran es bei schwachen Hausratversicherungen hakt

Nur „befriedigend“ oder schlechter schneiden häufig Tarife mit zu niedrigen Leistungen bei Onlineschäden und unberechtigtem Gebrauch von Kreditkarten ab. Auch beim Thema Diebstähle, ob Trickdiebstahl, aus dem Auto, auf Reisen oder am Arbeitsplatz, schwächeln diese Tarife. Das gilt ebenfalls für Diebstähle von Gartenmöbeln, Grills und Kinderwagen. Auch was versicherte Leistungen für Seng- oder Schmorschäden sowie für Schäden durch Rauch und Ruß angeht, haben schwache Tarife Luft nach oben.

Was eine gute Hausratversicherung kostet

Als Beispiel für viel Versicherungsschutz zum kleinen Preis führen die Experten von Franke und Bornberg folgendes Beispiel an: Ein leistungsfähiger Hausrattarif etwa in Hannover für 100 m2 Wohnfläche und 65.000 Euro Versicherungssumme ab 140 Euro im Jahr – inklusive Elementarschutz. Doch Vergleichen lohne sich, so die Analysten, denn manche Anbieter würden bis zu 300 Euro oder mehr verlangen. Fahrräder sind in diesen Verträgen, wenn überhaupt, oft standardmäßig mit höchstens 1.000 Euro gegen Diebstahl abgedeckt. Höhere Leistungen sind entweder über die Hausratversicherung kostenpflichtig oder als eigenständiger Vertrag möglich. Für ein Fahrrad im Wert von 6.000 Euro kann die Mehrprämie auf 50% oder sogar 100% der Hausratprämie kommen.

Fazit: Verträge prüfen, Wechsel kann sich auszahlen

Zusammenfassend lässt sich eine zunehmende Qualität von Hausratversicherungen feststellen. Nutznießer sind aber häufig nur Kunden mit neuen Verträgen. Michael Franke empfiehlt, Hausratverträge regelmäßig unter anderem auf Versicherungssumme, Absicherung von Wertsachen und Elementarschäden zu überprüfen. Kunden könnten von einem Wechsel profitieren.

Die Bewertungsrichtlinien für die Tarife und die Ergebnisse des Hausrat-Ratings im Detail gibt es auf der Website von Franke und Bornberg. (tik)

Lesen Sie außerdem:

Hier die Ergebnisse aus einem weiteren aktuellen Rating von Franke und Bornberg:

 

BU-Rating: Das sind die besten Anbieter laut Franke und Bornberg

Ein Relaunch der BU-Ratingkriterien des Analysehauses Franke und Bornberg hat darin resultiert, dass nur noch ein Drittel der Tarife die Topbewertung erreichen. Im Kern des Segments hat sich laut der Experten jedoch nichts geändert: Die Tarifqualität ist aufgrund des jahrelangen Wettbewerbs weitgehend ausgereizt.

Der jahrzehntelange Wettbewerb und Vergleich durch Produktratings hat die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) laut den Experten des Analysehauses Franke und Bornberg zur Produktkategorie mit dem höchsten Qualitätsniveau gemacht. „Verbesserungen sind im Leistungskern kaum noch möglich“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Die Versicherungsbedingungen der meisten Tarife seien inzwischen „ohne ernsthaften Makel“, so die Analysten.

Seit 15 Jahren befinden sich die Anbieter zudem in einem harten Preiswettbewerb. Was sich im ersten Moment positiv für potenzielle Kunden anhört, kann sich aber auch negativ auswirken, sowohl für Versicherer als auch für Kunden. „Läuft der Wettbewerb aus dem Ruder, kommen Überschüsse unter Druck und bei der Leistungsregulierung wird auf die Bremse getreten“, warnt das Analysehaus im Zuge der Veröffentlichung seines aktuellen BU-Rating-Jahrgangs.

Ratingkriterien angepasst

Franke und Bornberg hat daher seine Ratingkriterien angepasst. Standardleistungen, die sich nicht länger zur Differenzierung eignen, werden im neuen Rating weniger stark gewichtet. „Für Selbstverständlichkeiten gibt es keine Extrapunkte mehr“, erklärt Franke. Diese Kriterien blieben allerdings weiterhin als Mindeststandards im Rating. Das soll verhindern, dass Versicherer einmal erreichte Standards unterlaufen oder für Kunden negative Regeln einführen. Darunter sind beispielsweise weltweiter Versicherungsschutz, der Verzicht auf abstrakte Verweisung bei Erstprüfungen oder kundenfreundliche Regelungen, wenn die Anzeigepflicht schuldlos verletzt wird.

Mehr Punkte als zuvor vergeben die Experten beispielsweise für schnelle Leistung bei Arbeitsunfähigkeit oder für besonders kundenfreundliche Regelungen bei Wegfall von Krankengeld.

Des Weiteren zieht Franke und Bornberg seit dem Jahr 2019 auch das Abschneiden beim BU-Leistungspraxisrating zur Bewertung von BU-Tarifen heran, ebenso wie aktuelle Ergebnisse aus dem map-report BU-Stabilität, der unter anderen untersucht, wie zukunftsfähig BU-Versicherer aufgestellt sind.

Die besten Anbieter in der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung

 

BU-Rating: Das sind die besten Anbieter laut Franke und Bornberg

 

Im Rating zur Selbstständigen BU (SBU) haben die Experten 121 Tarife und Tarifkombinationen von 54 Versicherern nach 74 Kriterien analysiert. Das Update der Ratingkriterien hat die Ergebnisse im aktuellen Jahrgang verschoben: Im vergangenen Jahr hat noch mehr als jeder zweite Tarif (57%) die Bestnote FFF+ erhalten. Dieses Jahr ist es nur noch jeder dritte Tarif (34,71%, siehe Grafik). Insgesamt konnten 17 Versicherer mindestens einen Tarif in der Spitzengruppe platzieren. Es sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • Alte Leipziger
  • AXA
  • Continentale
  • DBV Deutsche Beamtenversicherung
  • Deutsche Ärzteversicherung
  • Dialog
  • ERGO
  • Gothaer
  • Hannoversche
  • HDI
  • LV 1871
  • Münchener Verein
  • NÜRNBERGER
  • SIGNAL IDUNA
  • Stuttgarter
  • Zurich Deutscher Herold
Die besten Anbieter in der selbstständigen Erwerbsversicherung (SEU)

Für das Rating in der selbstständigen Erwerbsunfähigkeitsversicherung (SEU) hat Franke und Bornberg 18 Tarife und Tarifvarianten von zwölf Versicherern analysiert. Das Angebot in der SEU schrumpft seit Jahren. „Oft wird unterstellt, sie biete Versicherungsschutz zweiter Klasse“, kommentieren die Experten. Doch gerade für körperlich Arbeitende stelle sie eine bezahlbare Alternative zur BU dar. Zudem leistet sie auch bei Erwerbsunfähigkeit bei psychischer Erkrankung.

 

BU-Rating: Das sind die besten Anbieter laut Franke und Bornberg

 

Die Qualität erweist sich als hoch. Acht von 16 Tarifen werden als „hervorragend“ (FFF+) bewertet, weitere acht erhalten die zweitbeste Note „sehr gut“ (FFF). Eine schlechtere Gesamtbewertung erhält keiner der getesteten Tarife (siehe Grafik). Sechs der zwölf Anbieter haben mindestens einen Tarif mit der Höchstnote im Angebot. Das sind die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Continentale
  • Dialog
  • EUROPA
  • Provinzial
  • VOLKSWOHL BUND
  • Zurich Deutscher Herold
Aktuelle Trends in der BU

Welche „Trends“ gibt es gerade in der BU? Auch das hat Franke und Bornberg im Rahmen des Ratings untersucht. Ein solcher Trend geht beispielsweise zu höheren Nachversicherungsgarantien. Laut Franke und Bornberg sind Nachversicherungsgarantien zwar nützlich und wichtig, Versicherer sollten jedoch darauf achten, zusätzliche Leistungen ohne erneute Risikoprüfung nur in einem „vertretbaren Rahmen“ zu gewähren. „Andernfalls besteht die Gefahr, dass Rentenhöhen erreicht werden, die die üblichen und berechtigten Annahmekriterien umgehen“, warnt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg.

Kritisch sehen die Analysten die Entwicklung bei bisher drei Versicherern, auf die konkrete Verweisung zu verzichten. Durch solche „großzügigen Geschenke an wenige Versicherte“ werde das Kollektiv der Versicherten zur Kasse gebeten und die Stabilität des Bestands gefährdet. Es fehlen Rechengrundlagen und Erfahren, so Franke und Bornberg. Ähnlich sauer stößt den Experten der vollständige Verzicht auf Umorganisation bei Selbstständigen auf. „Wenn Versicherer bei Betrieben mit weniger als fünf oder mittlerweile zehn Beschäftigten auf Umorganisation verzichten, geht das in Ordnung. Ein genereller Verzicht ohne Ansehen der individuellen Gegebenheiten aber ist auf unserer Watchlist in Sachen Stabilität.“ (js)

Die Ergebnisse des Ratings zur SBU 2025 und des Ratings zur SEU 2025 können auf der Franke und Bornberg Website eingesehen werden.

 

Deutscher Versicherungs-Award 2025: Das sind die Gewinner

Franke und Bornberg, das Deutsche Institut für Service-Qualität und ntv haben die diesjährigen Gewinner des Deutschen Versicherungs-Awards bekannt gegeben. Insgesamt wurden 38 Anbieter in 31 Kategorien ausgezeichnet. Wer konnte sich bei der achten Auflage unter der Konkurrenz durchsetzen?

Bereits zum achten Mal haben die Ratingagentur Franke und Bornberg, das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) und der Nachrichtensender ntv den Deutschen Versicherungs-Award verliehen. Die Awards werden jährlich vergeben. Dieses Jahr wurden insgesamt 38 Anbieter in 31 Kategorien ausgezeichnet.

Awards bieten Orientierung für Verbraucher

Alle relevanten Produktbereiche der Branche sind abgedeckt, heißt es. Damit dient die Auszeichnung auch als Orientierung für Verbraucherinnen und Verbraucher. „Versicherungen sind oft komplex, und wichtige Qualitätsunterschiede finden sich nicht immer auf den ersten Blick“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Vor allem im puncto Kundenorientierung gebe es erhebliche Unterschiede zwischen den Versicherern, so DISQ-Geschäftsführerin Bianca Möller. „Die ausgezeichneten Versicherer überzeugen dagegen mit einer gelungenen Kombination aus attraktiven Konditionen und verlässlichem Service.“

Wie ausgewertet wird

Für die Auswertung analysieren Franke und Bornberg und DISQ die Versicherer und die angebotenen Produkte. Die Leistungsanalyse wurde anhand von 5.000 Versicherungsdatensätzen durchgeführt. Zudem wurden die Unternehmen mit den besten Produkten noch anhand einer Service-Analyse, die verdeckt initiierte Telefonberatungen, E-Mail-Anfragen und Internet-Usability-Tests umfasste, bewertet. Die Leistungsanalyse (Leistungen und Prämien) machte zwei Drittel des Gesamtergebnisses aus, die Serviceanalyse ein Drittel.

And the winner is...

Welche Versicherer konnten sich dieses Jahr durchsetzen? Im Bereich Altersvorsorge konnte der Vorjahressieger Europa seine Spitzenposition als Gesamtsieger verteidigen. In den beiden Produktbereichen Kfz-Versicherung und Kfz-Versicherung Elektro konnten jeweils CosmosDirekt, Europa und die HUK-Coburg punkten, die HUK-Coburg geht auch als Gesamtsieger aus der Kategorie Fahrzeugversicherung hervor.

 

Deutscher Versicherungs-Award 2025: Das sind die Gewinner

 

Im Bereich Rechtsschutz stehen die ARAG, Auxilia und die Württembergische ganz oben. In der Privathaftpflichtversicherung geht der Sieg an Die Haftpflichtkasse, die Gothaer und die VHV. Die Produktkategorie Hausrat wird von AXA, Baloise und InterRisk angeführt, die Sieger in der Wohngebäudeversicherung heißen GEV Grundeigentümer-Versicherung, InterRisk und VHV. Die VHV konnte auch den Gesamtsieg in der Kategorie Privatschutz verteidigen.

Die Gewinner in den Bereichen Gesundheit, AKS & Co.

Im Bereich Gesundheit wird die ARAG – wie bereits im Vorjahr – als Gesamtsieger PKV-Vollversicherung ausgezeichnet, der Gesamtsieg in der Kategorie PKV-Zusatzversicherung geht dieses Jahr an die Allianz.

Die Produktkategorie Risikolebensversicherung können die Allianz, Baloise und CosmosDirekt für sich entscheiden, bei der Unfallversicherung landen Baloise, Die Haftpflichtkasse und die Stuttgarter auf Platz 1.

Bei der Arbeitskraftabsicherung gewinnt die Zurich, die Produktkategorie Berufsunfähigkeitsversicherung führen Baloise, Dialog und die Hannoversche an. Im Bereich Gewerbe konnten sich Alte Leipziger, Baloise und VHV in der Cyberversicherung durchsetzen. Die Sieger in der Kategorie Betriebshaftpflicht heißen Allianz, Baloise und BGV.

Auch eine Auszeichnung für Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit wurde vergeben. Dieser Preis geht in diesem Jahr an die Allianz, HDI und VOLKSWOHL BUND. (js)

 

Privater Rechtsschutz: Franke und Bornberg beleuchtet Tarife

In Rahmen des aktuellen Ratings zur privaten Rechtsschutzversicherung hat Franke und Bornberg 258 Tarife und Tarifvarianten von 38 Versicherern unter die Lupe genommen. Die Qualität hat weiter zugelegt, aber nicht alle Angebote können punkten. Die Analysten nennen die Schwachstellen.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat abermals die Tariflandschaft im privaten Rechtsschutz auf den Prüfstand gestellt. Im Rahmen des Ratings Privater Rechtsschutz haben die Analysten die Tarifkombination Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen untersucht und unterscheidet dabei Angebote für Familien und Singles. Insgesamt wurden 258 Tarife und Tarifvarianten von 38 Gesellschaften beleuchtet. Im Vergleich zu den Vorjahren hat das Angebot auf dem Markt weiter an Qualität zugenommen. Aber so mancher Tarif hat Luft nach oben.

Angepasste Ratingkriterien 2025

Die Ratingkriterien passt Franke und Bornberg laufend den rechtlichen Entwicklungen und Marktgegebenheiten an. In der Neuauflage 2025 wurden beim Privatrechtsschutz im Internet Identitätsmissbrauch und das Entfernen rufschädigender Inhalte in den Kriterienkatalog aufgenommen. Neu ist außerdem das Kriterium Verwaltungsrechtsschutz bei Streit um die Studienplatzvergabe. Das Merkmal „Fahrer fremder Fahrzeuge“ dagegen ist weggefallen, da es laut den Analysten bei den Tarifen praktisch keinen Unterschied mehr gibt. Aus diesem Grund wurde auch die Gewichtung für „weltweiten Versicherungsschutz“ von Faktor 3 auf 1,5 verringert.

Daran hakt es beim Rechtsschutz

Die Mindeststandards sollen gewährleisten, dass gut bewertete Produkte durchgängig überdurchschnittliche Qualität bieten. Je höher die Bewertungsklasse, umso strenger die Mindeststandards. Eine Schwachstelle, aufgrund derer etliche Angebote nicht die Höchstwertung erzielen, ist nach wir vor der Mindeststandard „vorsorgliche Rechtsberatung“. Laut Franke und Bornberg würden viele sehr gute Tarife an der Top-Note FFF+ scheitern, weil sie keine anwaltliche Beratung bieten, wenn noch kein Rechtsschutzfall vorliegt.

Bei Tarifen, für die es für die beiden höchsten Bewertungsstufen nicht reicht, hapert es am Arbeitsrechtsschutz, Immobilienrechtsschutz sowie am außergerichtlichen Verwaltungs-, Steuer- oder Sozialrechtsschutz. Im Rechtsschutz für Erb-, Familien- und Lebenspartnerschaftsrecht würden diese Policen den Ratern zufolge ebenfalls Lücken aufweisen.

Mehr Rechtsschutztarife für Familien mit Höchstnote

Zur Bewertung der Tarife für Familien hat Franke und Bornberg 81 Kriterien herangezogen und damit sechs mehr als im Vorjahr. Die Qualität ist in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Der Anteil der Tarife in der Top-Klasse FFF+ („hervorragend“) hat sich um 3,1 Prozentpunkte vergrößert. 25 von 258 Tarifkonfigurationen heimsen im Rating 2025 die Bestnote ein. Noch stärker hat die Gruppe mit der zweitbesten Bewertung FFF zugelegt. Mit 127 Tarifkonfigurationen erhalten somit inzwischen fast die Hälfte aller analysierten Familientarife die Note „sehr gut“. 2024 lag ihr Anteil erst bei knapp 43%. Doch nicht alle Tarife können überzeugen: Mehr als jeder fünfte Familientarif kommt über die Note „befriedigend“ oder schlechter nicht hinaus.

So schneiden Rechtsschutztarife für Singles ab

Für das Rating Singles analysiert Franke und Bornberg 74 Kriterien und damit vier mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Tarife der Kategorie FFF+ hat sich von 7,4% im Vorjahr auf 9,7% erhöht: 25 Tarife erhalten die Note hervorragend. Der Anteil der Tarife in der Gruppe FFF ist von 41,8% im Vorjahr auf 48% gestiegen. 124 Tarife schneiden mit „sehr gut“ ab. 23% aller Tarife erzielen die Note „befriedigend“ oder schlechter.

Gesellschaften mit mindestens einem Tarif mit Höchstnote

Wie Franke und Bornberg mitteilt, haben die folgenden Versicherer 2025 mindestens einen Tarif mit der Bestnote FFF+ im Angebot:

  • ARAG
  • Lippische Landesbrand
  • ÖRAG
  • Provinzial Nord Brandkasse
  • Provinzial Versicherung
  • Roland

Alle Gesellschaften bieten Tarife, die sowohl im Familien- als auch im Single-Segment die Höchstwertung erhalten haben.

Was sehr guter Rechtsschutz kostet

Für einen sehr guten Tarif mit 150 Euro Selbstbehalt zahlen Singles laut Franke und Bornberg jährlich ab 300 Euro aufwärts. Für Angebote für Familien fallen 350 Euro oder mehr an. Dass die Prämien in absehbarer Zeit sinken könnten, gilt als unwahrscheinlich, wie die Analysten anmerken. „2024 haben Rechtsschutzversicherer laut GDV-Zahlen gut 7% mehr für Schäden aufgewendet als im Vorjahr. Mit einer Schaden-Kostenquote von 98% schrammt die Sparte nur knapp an der Verlustzone vorbei“, sagt Christian Monke, Leiter Ratings Private Risiken bei Franke und Bornberg.

Die Zahl der Anbieter stagniere aktuell. Wettbewerb finde hier über die Qualität statt, nicht aber über den Preis, so Monke. Nachhaltigkeit habe sich als Alleinstellungsmerkmal bislang nicht etablieren können. (tik)

Die vollständigen Rating-Ergebnisse zum privaten Rechtsschutz finden sich unter franke-bornberg.de.

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Tierhalterhaftpflicht: Die besten Tarife laut Franke und Bornberg

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat Haftpflichttarife für Hunde- und Pferdebesitzer unter die Lupe genommen. Insgesamt standen 307 Tarife von 87 Gesellschaften auf dem Prüfstand. Gegenüber dem ersten Rating sehen die Analysten Fortschritte, aber keinen großen Qualitätsschub.

Im vergangenen Jahr hat Franke und Bornberg erstmals ein Rating zur Tierhalterhaftpflicht (THV) vorgelegt. Nun hat das Ratinghaus erneut Haftpflichttarife für Hunde- und Pferdebesitzer beleuchtet. Insgesamt wurden 307 Tarife von 87 Gesellschaften für „Hund“ und „Pferd“ in Augenschein genommen.

Im Vergleich zur Untersuchung 2024 sehen die Analysten Fortschritte bei den Versicherungsbedingungen. „Unsere Ratingkriterien zeigen Wirkung. Der Haftpflichtschutz für Besitzer von Hunden und Pferden wird kundenfreundlicher. Wer heute eine Haftpflichtversicherung für sein Tier abschließen will, findet bessere Leistungen als noch vor einem Jahr“, erklärt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH.

Verbesserte Leistungen, aber kein deutlicher Schub

Für die Verbesserungen bei den Tarifen sorgt nach Ansicht von Franke und Bornberg der zunehmende Wettbewerb. So legt die Zahl der Anbieter von Haftpflichtschutz für Tierhalter kontinuierlich zu. Ein „riesiger Qualitätsschub“ zeichne sich bisher aber nicht ab, so Franke: „Echte Trends sehen wir derzeit nicht. Verbesserungen wie die Neuwertentschädigung finden nur schrittweise Eingang in die Bedingungswerke. Je neuer ein Tarif, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit für Topleistungen“.

Tarife für Hunde und Pferde separat betrachtet

Die Tierhalterhaftpflichttarife wurden erneut getrennt unter die Lupe genommen, um eine „treffsichere Bewertung“ zu erhalten, wie die Rater dazu anmerken. Viele Mindeststandards für Bestnoten seien in beiden Gruppen gleich. An anderer Stelle gebe es zumindest im Detail einige Unterschiede. Ein Beispiel ist die Absicherung der sogenannten Figuranten, also Menschen, die in der Ausbildung von Schutz- und Rettungshunden als Übungsgegner oder -opfer fungieren, in der Hundehalterhaftpflicht. Eine Besonderheit in der Pferdehalterhaftpflicht wiederum sind Mietsachschäden an Transportanhängern, Kutschen und Schlitten sowie Mitversicherung von Jungtieren und Fohlen für mindestens zwölf Monate.

Die besten Hundehaftpflichttarife

Die Zahl der Anbieter für Haftpflichtversicherungen für Hundehalter hat sich im Vergleich zum Erstrating von 83 auf 87 Gesellschaften erhöht. Fortschritte bescheinigen die Analysten den Anbietern auch in puncto Qualität. Für 15 Tarife (8,7%) gibt es die höchste Bewertungsstufe FFF+ („hervorragend“. 2024 konnten nur sechs Tarife (3,7%) die Bestnote einfahren. Auch in der zweitbesten Kategorie FFF („sehr gut“) ist ein leichter Zuwachs zu verbuchen. Hier finden sich aktuell 44 Tarife (25,4%). Im Jahr 2024 waren es nur 36 Tarife (22%).

Die folgenden Versicherer erhielten für mindestens einen THV-Tarif Hund die Bestnote (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ADCURI (Barmenia)
  • Alte Leipziger
  • AMMERLÄNDER
  • andsafe
  • Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG
  • die Haftpflichtkasse
  • GVO
  • HanseMerkur
  • INTER
  • uniVersa
  • Württembergische
Dafür gab es Punktabzüge

Punkte abgezogen haben die Analysen häufig, weil Schäden an gemieteten oder geliehenen beweglichen Sachen und am Inventar der Reiseunterkunft nicht oder nur unzureichend abgedeckt sind. Auch bei Forderungsausfalldeckung, Neuwertentschädigung sowie Leistungen für geschädigte Figuranten machte das Ratinghaus bei schlechteren Tarifen Schwächen aus. Die sogenannte Versehensklausel regelt den Umgang mit versehentlichen Verletzungen einer vertraglichen Obliegenheit. Schlechter schnitten Tarife ab, die in diesen Fällen nicht oder nur eingeschränkt zahlen.

Die besten Pferdehaftpflichttarife

Im Bereich Pferd hat Franke und Bornberg 134 Tarife von 74 Anbietern untersucht. Auch hier hat sich die Zahl der Versicherer im Vergleich zum Erstrating (71 Anbieter) leicht erhöht. Auch hier konstatierten die Analysten Fortschritte gegenüber dem Vorjahr: Die Zahl der hervorragenden Tarife (FFF+) hat von 13 (10,2%) auf 17 (12,7%) zugelegt. In der zweitbesten Wertungsklasse FFF („sehr gut“) ist die Zahl von 30 auf 41 Tarife gestiegen.

Diese Versicherer erhielten für mindestens einen THV-Tarif Pferd die Bestnote (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ADCURI (Barmenia)
  • Alte Leipziger
  • ARAG
  • Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG
  • die Haftpflichtkasse
  • GVO
  • Gothaer Allgemeine Versicherung AG
  • Helvetia
  • INTER
  • NV-Versicherungen
  • prokundo GmbH (VOLKSWOHL BUND)
  • Württembergische
Woran es bei schwächeren Tarifen hakt

Bei einigen Tarifen für Pferdehalter hapert es an Kriterien wie Forderungsausfalldeckung, Schäden an gemieteten oder geliehenen beweglichen Sachen wie Transportanhängern, Kutschen und Schlitten, Neuwertentschädigung oder Besitzstandsgarantie. Unter Besitzstandsgarantie verstehen die Analysten, dass Kunden nach einem Versichererwechsel in keinem Punkt schlechter gestellt werden als zuvor.

Was guter Haftpflichtschutz für Tierhalter kostet

Den Preis einer Hundehalterhaftpflichtpolice bestimmt die Rasse. Ein guter Tarif für einen Labrador, aktuell die beliebteste Rasse, kommt laut Franke und Bornberg auf 60 Euro oder mehr im Jahr. Für einen Jack Russel müssen Besitzer mindestens 40 Euro einplanen. Bei als gefährlich geltenden Hunden wie Staffordshire und American Pitbull Terrier geht es bei 84 Euro los und reicht bis hin zu 223 Euro im Jahr. Für Pferde gibt es keine Preisunterschiede. Einen guten Schutz gibt es ab 110 Euro jährlich.

Qualität nimmt zu, etliche Tarife haben Luft nach oben

Die Qualität in der Tierhalterhaftpflichtversicherung steigt und anspruchsvolle Mindeststandards liefern die Blaupause für weitere Fortschritte, so das Fazit von Franke und Bornberg. Doch zugleich merken die Analysten an, dass nach wie vor 40% aller Tarife nur befriedigend oder schlechter abschneiden.

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Risikolebensversicherungen: „Stillstand“ bei Tarifqualität

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die aktuelle Tariflandschaft bei Risikolebensversicherungen untersucht. Fazit: Die Kunden erwarten flexible Risikotarife, doch vielen Versicherern fehlt die Innovationsfreude. Es gibt zwar mehr Verträge, doch bei der Qualität sieht man kaum Fortschritte.

Bei den Risikolebensversicherungen stehen die Zeichen zum ersten Mal seit 2019 wieder auf Wachstum. Das meldet die Ratingagentur Franke und Bornberg in ihrem aktuellen Rating zu Risikolebensversicherungen unter Berufung auf den map-report für das Jahr 2023. Demnach standen bei Lebensversicherern in Deutschland Ende 2023 insgesamt 9.885.952 Risikolebensversicherungen in den Büchern – gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 4,34 %.

Bei der Qualität hingegen herrscht Stillstand, sagt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH: „Trotz der großen Verbreitung sehen wir bei den Versicherern in den letzten Jahren wenig Ehrgeiz, den gestiegenen Erwartungen von Verbrauchern gerecht zu werden.“ Die Assekuranz wirke erstaunlich ambitionslos, so Franke. Viele Versicherer hätten noch nicht einmal den neuen Höchstrechnungszins von 1 % als Anlass für Tarifänderungen genutzt, wo sich auch das mangelnde Engagement der Branche zeige.

Flexibilität in der Risikolebensversicherung

Bei der Risikolebensversicherung geht es darum, Hinterbliebene zu versorgen, gegenseitige Ansprüche abzusichern oder Kreditgeber über den Tod hinaus zu bedienen. Da jedoch nicht alles im Leben planbar ist, kommen flexible Optionen wie Nachversicherungsgarantien dem Wunsch vieler Kunden entgegen, da sie mehr Schutz ohne Gesundheitsprüfung versprechen – bei Anlässen wie Heirat, Geburt oder Adoption eines Kindes ebenso wie bei Existenzgründung oder Gehaltsplus.

Franke und Bornberg bewertet Nachversicherungsoptionen allerdings nicht uneingeschränkt positiv: „Versicherte mit gesundheitlichen Problemen nutzen diese Angebote stärker als gesunde Altersgenossen“, sagt Michael Franke. Damit steige die Wahrscheinlichkeit für mehr risikoreiche Verträge im Bestand. Versicherer müssten bei Nachversicherungsgarantien also stets Augenmaß beweisen.

Was kostet eine Risikolebensversicherung?

Im Durchschnitt hat der neue Rechnungszins die Prämie bei gleicher Versicherungssumme um ca. 4 % gesenkt, brutto wie netto. Aussagen zum Preis sind laut Franke und Bornberg allerdings schwierig, denn die meisten Gesellschaften haben traditionell mindestens ein preisaggressives Basis-Produkt sowie ein höherpreisiges Top-Produkt im Programm. Einige Anbieter bedienen den Hang zur Mitte mit einem weiteren Produkt, das sich beim Preis und in den Leistungen zwischen Basis- und Top-Produkt bewegt. Über die gesamte Breite des Marktes reicht die Spanne aktuell von 58,89 bis 294,49 Euro im Jahr.

Die besten Risikolebensversicherungen 2025

 

Risikolebensversicherungen: „Stillstand“ bei Tarifqualität

 

Franke und Bornberg definiert in diesem Jahr anspruchsvollere Benchmarks für die maximale Punktzahl. Das betrifft den Umgang mit kurzfristigen Zahlungsschwierigkeiten ebenso wie noch flexiblere Nachversicherungsoptionen. Neu im Kriterienkatalog ist die Nachversicherungsgarantie bei Kauf oder Finanzierung einer Immobilie. Gestrichen wurde hingegen die Überprüfung des Nichtraucherstatus während der Laufzeit.

Für das Rating RLV 2025 hat Franke und Bornberg 103 Tarife und Tarifvarianten von 56 Gesellschaften nach 36 Kriterien untersucht. Mit 28 Produkten (27,2 %) wächst die Spitzengruppe im Vergleich zum Vorjahr nur leicht. Die zweithöchste Bewertung FFF „sehr gut“ erreichen gerade einmal 13 Tarife (12,8 %). Knapp die Hälfte aller Produkte wird mit FF+ „gut“ bewertet. Befriedigend oder schlechter ist fast jeder fünfte Tarif.

Nur 20 Versicherer haben mindestens ein hervorragendes Produkt im Angebot. Die Bestnote FFF+ erreichen für einen oder mehrere Tarife die folgenden Unternehmen (alphabetische Reihenfolge):

  • Allianz
  • Baloise
  • Bayern-Versicherung
  • Continentale
  • CosmosDirekt
  • Credit Life
  • Delta Direkt
  • Dialog
  • Die Dortmunder
  • Europa
  • Hannoversche
  • HUK-Coburg
  • HUK24
  • IDEAL
  • LV 1871
  • Provinzial
  • SIGNAL IDUNA
  • VPV
  • Versicherer im Raum der Kirchen
  • Zurich

Viele gute Tarife verfehlen laut Franke und Bornberg eine Top-Bewertung, weil sie Mindestkriterien der beiden höchsten Bewertungsstufen nicht erfüllen. Dazu erläutert Philipp Wedekind, Leiter des Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit: „Ohne kundenfreundliche Verlängerungsoptionen schafft es ein Tarif bei uns nicht an die Spitze. Ist etwa die Hypothek noch nicht getilgt oder wohnen unterhaltsberechtigte Kinder noch im elterlichen Haushalt, muss ein Top-Tarif eine längere Laufzeit erlauben.“ Die vorgezogene Todesfallleistung sei ein weiterer Mindeststandard. Diese garantiere die Zahlung der Versicherungssumme bereits für den Fall, dass eine Lebenserwartung von weniger als zwölf Monaten diagnostiziert werde, so Wedekind.

Fazit und Ausblick

Franke und Bornberg kommt zu dem Schluss, dass Risikolebensversicherungen ein solides Niveau bieten, aber zu wenige Spitzenergebnisse. Der erwartete Qualitätsschub als Folge des neuen Rechnungszinses ist demnach bislang ausgeblieben. Fast die Hälfte aller Tarife scheitert noch immer an den Noten FFF+ und FFF, weil es ihnen an Flexibilität mangelt.

Die steigende Nachfrage bei Immobilien werde das Geschäft mit Risikolebensversicherungen weiter beflügeln, erläutert Franke. Versicherer seien also gut beraten, sich eine gute Ausgangsposition für den zu erwartenden Qualitätswettbewerb zu schaffen. (mki)

Auf der Website von Franke und Bornberg gibt es das vollständige Rating sowie die Bewertungsrichtlinien.