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Franke & Bornberg Research GmbH

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BU-Versicherung: Das spricht gegen Verzicht auf konkrete Verweisung

Der Verzicht auf die konkrete Verweisung könnte negative Auswirkungen haben, meint Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer des Analysehauses Franke und Bornberg. AssCompact hat mit dem Pionier des BU-Ratings darüber gesprochen, warum er die Neuerung skeptisch sieht und welche Folgen sie für das Versichertenkollektiv haben könnte.

Interview mit Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg
Herr Franke, Sie haben ausführlich zum Thema „Verzicht auf die konkrete Verweisung in der Berufsunfähigkeitsversicherung“ recherchiert und Gespräche mit Rückversicherern und Rechtswissenschaftlern geführt. Warum ist eine qualifizierte Beratung bei der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) so wichtig?

Eine qualifizierte Beratung ist essenziell, da sie sicherstellt, dass die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Kunden im Mittelpunkt stehen. Das beginnt mit einer gründlichen Ermittlung der Kundenwünsche, um das passende Produkt zu identifizieren. Mich hat insbesondere die Frage interessiert, ob der Verzicht auf die konkrete Verweisung von Maklern dabei zu berücksichtigen ist. Und wenn ja, in welcher Weise.

Fangen wir mit grundsätzlichen Überlegungen zum Beratungsgespräch an. Der BU-Markt befindet sich schon viele Jahre in einem Leistungswettbewerb. Wie steht es um die finanzielle Realisierbarkeit einer BU für viele Kunden?

Das ist ein heikles Thema. Viele Kunden schließen BU-Verträge mit pauschalen Rentenhöhen von 500 oder 1.000 Euro ab, was in der Realität oft nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu halten. Hier sehen wir eine Diskrepanz zwischen der idealen Absicherung und den finanziellen Möglichkeiten der Kunden. Diese Diskrepanz kann sich durch den Verzicht auf die konkrete Verweisung noch verschärfen. Wir sehen aber auch Schwächen in der Beratung, denn zu niedrige BU-Renten bringen kaum Vorteile. Es sei denn, man sieht die Entlastung der Sozialsysteme als einen Vorteil an.

Sie spielen auf die Anrechnung der BU-Rente auf beispielsweise das Bürgergeld an?

Richtig. Bei solch niedrigen Renten wird offensichtlich keine Szenariobetrachtung angestellt und die Anrechenbarkeit von BU-Renten auf die Sozialleistungen außen vorgelassen. Diese Diskrepanz führt regelmäßig zu einer mangelhaften Absicherung, die nicht nur die Kunden in eine schwierige Lage bringen, sondern für Makler auch Haftungsprobleme mit sich bringen kann.

Gibt es Alternativen zur BU, die vielleicht kostengünstiger sind?

Ja, die Grundfähigkeitsversicherung und die private Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU). Vor allem die private EU wird zu selten in Betracht gezogen. Sie ist für viele eine kostengünstigere Option, bietet aber dennoch eine wichtige Absicherung. Beispielsweise ist die Psyche vergleichbar gut abgesichert wie bei der BU. Der Schwerpunkt sollte auf einer Beratung liegen, die die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigt und den Kunden über die Konsequenzen seiner Entscheidungen informiert.

Haben Sie eine Faustformel für das Verhältnis von Absicherungsqualität und Absicherungshöhe?

Allerdings. Der neuralgische Punkt ist die Anrechenbarkeit der BU-Rente auf die Sozialleistungen. Daher macht eine Absicherung der Arbeitskraft erst ab einer bestimmten Rentenhöhe Sinn. Diese Höhe muss im Einzelfall errechnet werden, aber in jedem Fall muss sich auch nach Anrechnung auf Sozialleistungen eine spürbare Verbesserung der finanziellen Absicherung im Leistungsfall ergeben. Wenn das Budget für eine ausreichend hohe BU-Rente nicht ausreicht, dann ist beispielsweise eine private EU in angemessener Höhe der bessere Rat. Auch wenn die Leistungen erst bei einem entsprechenden Erkrankungsgrad greifen.

Der Versicherer HDI etwa launchte zu Beginn dieses Jahres eine Neuerung in seinen BU-Bedingungswerken, nämlich der Verzicht auf die konkrete Verweisung. AssCompact hatte darüber kürzlich mit HDI und einem Rechtsexperten gesprochen. Welche Implikationen hat diese Neuerung in der BU aus Ihrer Sicht?

Auf den ersten Blick stellt der Verzicht eine Leistungserweiterung dar, was aus Kundensicht zu begrüßen wäre und damit auch für Makler eine Rolle spielt. Immerhin ist es entscheidend, dass Kunden die bestmögliche Option für ihre Situation wählen können.

Welche Gründe könnten einen Versicherer dazu bewegt haben, auf diese Klausel zu verzichten?

Der Verzicht auf die konkrete Verweisung könnte darauf abzielen, den Versicherten mehr Sicherheit zu bieten und ihnen im Leistungsfall weniger Hürden aufzuerlegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob dies tatsächlich die Motivation war und ob dieser Verzicht dem Versicherungsgedanken und Bedarf entspricht. Und nicht zu vernachlässigen ist auch die Frage, ob dadurch möglicherweise die Beiträge aller Versicherten beeinflusst werden.

Was genau meinen Sie mit „ob dieser Verzicht dem Versicherungsgedanken entspricht“?

Der grundlegende Gedanke einer Versicherung ist es, finanzielle Risiken abzusichern, die durch unvorhergesehene Ereignisse entstehen. Wenn nun Versicherte durch den Verzicht auf die konkrete Verweisung seitens des Versicherers in die Lage versetzt werden, sowohl eine BU-Rente als auch volles Erwerbseinkommen zu erzielen, könnte dies dazu führen, dass die Versicherungsleistung nicht mehr nur zur Absicherung eines Einkommensverlusts, sondern zur finanziellen Besserstellung dient. Dies könnte das Versicherungsprinzip auf den Kopf stellen und dazu führen, dass die Beiträge aller Versicherten dafür verwendet werden, um wenigen einen nicht am Bedarf orientierten Vorteil zu verschaffen.

Welche Risiken sehen Sie in Bezug auf die Stabilität der Versicherungsbeiträge?

Auch wenn Rechnungsgrundlagen fehlen, kann als gesichert angesehen werden, dass ein Verzicht auf die konkrete Verweisung nicht kostenneutral ist. Wenn Versicherer also die Beiträge nicht entsprechend anpassen, könnte dies den Druck auf die Überschüsse erhöhen und zu Anpassungen der Zahlbeiträge führen. Dies würde alle Versicherten betreffen, auch jene, die von dieser Regelung nicht profitieren. Langfristig könnte dies die finanzielle Stabilität des Versicherungsportfolios gefährden.

Wie beurteilen Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere die Zumutbarkeit einer konkreten Verweisung?

Die Zumutbarkeit ist ein zentrales Kriterium bei der konkreten Verweisung. Gerichtsurteile haben festgelegt, dass eine konkrete Verweisung nur erfolgen kann, wenn durch Versicherte freiwillig eine andere Tätigkeit aufgenommen wird, die in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht vergleichbar mit der vorherigen Tätigkeit ist. Es gibt also in solchen Fällen keinen Bedarf mehr für eine zusätzliche Rentenzahlung und zudem kann kein Versicherer Leistungsempfänger zu der Aufnahme einer Tätigkeit zwingen. Die aktuellen Versicherungsbedingungen berücksichtigen diese Rahmenbedingungen, um eine faire Behandlung der Versicherten zu gewährleisten.

Was wäre Ihre Empfehlung an Versicherer im Umgang mit diesem Thema?

Versicherer sollten sorgfältig abwägen, ob ein Verzicht auf die konkrete Verweisung im Einklang mit dem Versicherungsgedanken steht und wie sich dies auf die Beitragsstabilität auswirkt. Da es weder einen Bedarf für eine solchen Schritt noch belastbare Rechnungsgrundlagen gibt, ist ein solcher Schritt von vornherein infrage zu stellen. Konsequenterweise müssten die Versicherer auch ihre Annahmerichtlinien anpassen, denn bestimmte Berufe oder Zielgruppen sind in diesem Szenario kaum noch versicherbar.

An welche Zielgruppen denken Sie dabei?

Einen nicht geringen Anteil im Neugeschäft vieler Versicherer machen beispielsweise Schüler, Studenten und Auszubildende aus. Man denke nur an solche Fälle, in denen Auszubildende beispielsweise aufgrund von Allergien ihre Ausbildung nicht fortsetzen können. Ebenso könnten Studenten aufgrund von Prüfungsängsten nicht in der Lage sein, ihr Studium zu beenden. Bei der heutigen Tätigkeitsdefinition von diesen Zielgruppen ist es im Extremfall denkbar, dass der Versicherer während der kompletten Leistungsdauer, zumindest aber über viele Jahre, die Renten zahlen muss, während die Versicherten einen anderen Berufsweg einschlagen und die Rente als Zubrot zum Einkommen erhalten. Bisher stellte die vergleichsweise niedrige versicherbare Rente ein Sicherheitsnetz für das Versichertenkollektiv dar. Mit dem Verzicht auf konkrete Verweisung ist dieses Netz verschwunden.

Abschließend noch die Ausgangsfrage: Sehen Sie Makler in der Pflicht, Anbieter mit Verzicht auf konkrete Verweisung zu bevorzugen?

Diese Pflicht sehe ich schon deshalb nicht, da wir hier nicht über einen Bedarf bzw. ein versichertes Interesse reden. Das Ziel der BU-Beratung ist üblicherweise, einen Einkommensverlust bei Verlust oder Beeinträchtigung der Arbeitskraft abzusichern. Mit diesem Bedarf hat der Verzicht auf konkrete Verweisung aber – wie vorhin ausgeführt – nichts zu tun. Ein Haftungsrisiko sehe ich vielmehr in den Fällen, in denen eine Rente zu niedrig abgeschlossen wird, ohne auf die Konsequenzen hinzuweisen.

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg hat zum Thema bereits spannende Gespräche mit Bettina Bredow, Head of Claims Life & Health – für Continental Europe und Israel bei der MunichRe (Podcast Episode 1), mit Fabian von Löbbecke, Vorstand HDI Lebensversicherung AG (Podcast Episode 2) und Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, Rechtswissenschaftler, Humboldt-Universität zu Berlin (Podcast Episode 3) geführt.

Bild Newsletter: © pixelkorn –stock.adobe.com; Porträtfoto: © Franke und Bornberg

 

Franke und Bornberg: Unfalltarife werden immer leistungsfähiger

Die Tarifqualität in der Unfallversicherung steigt von Jahr zu Jahr. Das ist das Fazit der Ratingagentur Franke und Bornberg, die ihr aktuelles Rating in der Unfallversicherung vorgelegt hat. Trotzdem erhält weniger als jeder zehnte Tarif die Höchstnote. Die Mehrheit ist im oberen Mittelfeld zu finden.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die aktuelle Ausgabe ihres Ratings zur privaten Unfallversicherung veröffentlicht. Schon gleich zu Beginn haben die Analysten gute Nachrichten: Unfallversicherungen leisten mehr denn je. Laut Franke und Bornberg hat sich die Tarifqualität seit dem Erstrating im Jahr 2011 stetig verbessert. Der kleine Wermutstropfen: Für Versicherer und Verbraucher wird es dadurch zunehmend komplex, den geeignetsten Tarif zu finden.

Neuerungen in der aktuellen Auflage

Für das diesjährige Rating hat das Analysehaus einige Änderungen vorgenommen. Das liegt unter anderem an der gestiegenen Qualität. „Unfalltarife sind mittlerweile so leistungsfähig, dass wir auf die Unterteilung in Grund- und Topschutz verzichten können“, kommentiert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Der neue Ansatz orientiert sich dabei am bisherigen Topschutz-Niveau.

Zudem unterscheidet das aktuelle Rating nicht mehr zwischen Tarifen mit und ohne Gesundheitsprüfung. Bisher hatten Tarife mit Gesundheitsprüfung in der Regel einen höheren Mitwirkungsanteil – also einen prozentual festgelegten Prozentsatz, bis zu dem Versicherer auf eine Leistungskürzung verzichten, wenn eine Vorerkrankung die gesundheitlichen Folgen eines Unfalls verschlimmern. „Da inzwischen auch Tarife ohne Gesundheitsfragen hohe Mitwirkungsanteile vorsehen, bewerten wir jetzt alle Unfalltarife in einer einzigen Gruppe und nach einheitlichen Kriterien“, so Franke.

Eine weitere Anpassung: Die Analysten haben einige Punkte zum „erweiterten Unfallbegriff“ klarer gefasst. Darunter fallen beispielsweise die Aspekte Eintrittswege und Stoffe. Hier seien allerdings „verlässliche Standards“ nötig, denn Versicherer seien beim erweiterten Unfallbegriff bislang „recht kreativ unterwegs“. „Das macht einen aussagekräftigen Vergleich für Vermittler nicht leichter“, sagt Franke.

Etwa jeder zehnte Tarif mit Topnote

Für die diesjährige Auflage des Ratings wurden insgesamt 417 Tarife von 76 Versicherern analysiert. Ungefähr jeder zehnte davon (9,6% bzw. 40 Tarife) erhielt die Höchstnote FFF+ (hervorragend). Fast die Hälfte der untersuchten Tarife wurden mit FFF (sehr gut) bzw. FF+ (gut) bewertet (siehe Grafik).

 

Franke und Bornberg: Unfalltarife werden immer leistungsfähiger

 

Rund jeder dritte Tarif tummelt sich im unteren Mittelfeld. Knapp 16% der Tarife sind als mangelhaft (F) oder sogar ungenügend (F-) bewertet worden.

Versicherer, die mit mindestens einem Tarif die Bestnote FFF+ erhalten haben, sind (in alphabetischer Reihenfolge): Alte Leipziger, Baloise, die Bayerische, Die Haftpflichtkasse, Gothaer, HanseMerkur, IDEAL, INTER, Interlloyd, Janitor, RheinLand, Rhion, Stuttgarter, VGH, VHV und WWK.

Verfehlen der Mindeststandards resultieren in niedrigerer Ratingklasse

Neben einer bestimmten Punkteanzahl muss ein Tarif auch bestimmte Mindeststandards erreichen, sonst wird er, unabhängig von den erreichten Punkten, eine Ratingklasse niedriger eingestuft. Für die Bestnote FFF+ beispielsweise müssen Tarife neben 85% der möglichen erreichbaren Punkte auch einen leistungsschädlichen Mitwirkungsanteil von mindestens 75% aufweisen und unter anderem die Kosten für Zahnbehandlungen und Zahnersatz übernehmen, wenn natürliche Zähne bei einem Unfall beschädigt werden.

Erste Nachhaltigkeitsansätze zu beobachten

Neben Leistungen untersucht das Analysehaus als Teil ihrer Ratings auch den Bereich Nachhaltigkeit. Auf den ersten Blick gebe es abgesehen von Kapitalanlage und umweltbewusstem Geschäftsbetrieb kaum Hebel für Nachhaltigkeit in der Unfallversicherung, so die Analysten. Doch nun könne man bei ersten Versicherern interessante Ansätze beobachten, wie etwa doppelte Leistung, wenn der Unfall im Ehrenamt, als Nothelfer oder als Helfer von Hilfsorganisationen passiert. „Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz“, kommentiert Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. „Wir begrüßen es, wenn Unfalltarife zunehmend soziale Aspekte aufgreifen.“

Die anteilige Kostenübernahme für Biolebensmittel oder -kosmetik bei unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit falle dagegen eher in die „bemerkenswert kreative“ Kategorie, so die Analysten.

Neue Tarife sind besser als alte

Für die Zukunft erwartet Franke und Bornberg eine weitere Verbesserung der Qualität. Für Verbraucher und Vermittler bedeute dies, dass sich eine Prüfung von länger bestehenden Verträgen lohnt. Manchmal sei ein Neuabschluss die richtige Wahl, auch im Sinne eines besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses. „Ob hilfreiche Assistance-Leistungen, umfangreiche Erweiterungen des Unfallbegriffs, Sofortleistungen oder Updategarantieren – diese Features machen aus einem Standardprodukt maßgeschneiderten Schutz. Ältere Tarife können da oft nicht mithalten“, resümiert Monke. (js)

Das aktuelle Rating zur privaten Unfallversicherung von Franke und Bornberg kann hier eingesehen werden.

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Rating der besten Krankenversicherungen für Beamte

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat eine neue Auswertung hervorgebracht: private Krankenversicherungen für Beamte. Im Ergebnis zeigt sich, dass sich zwar schon etwas am Markt tue, viele Tarife allerdings in die Jahre gekommen seien. Es gibt also ordentlich Luft nach oben.

Beamte und deren Angehörige sind eine sehr wichtige Zielgruppe für die private Krankenversicherung. Denn während sich Beamte im Dienst befinden, übernimmt der Staat bei Krankheit i. d. R. 50% der Behandlungskosten, bei Ruheständlern 70% – die Lücke zwischen den Leistungen des Dienstherrn und den Gesamtkosten schließen Beamte meist mit privatem Versicherungsschutz. Die AssCompact AWARD Studie zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung bestätigt, dass es sich bei Beamten um eine wesentliche Zielgruppe handelt: Immerhin 22% der vermittelten privaten Krankenversicherungstarife werden laut Angaben der Teilnehmer der AssCompact Studie an Beamte bzw. Beschäftigte des öffentlichen Dienstes vermittelt.

Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus Franke und Bornberg eine neue Untersuchung veröffentlicht: Ein Rating von privaten Krankenversicherungen mit Fokus auf Beamten. Aktuell engagieren sich 28 Krankenversicherer in diesem Marktsegment – mit unterschiedlicher Intensität. Laut Franke-und-Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke wirke die Tariflandschaft für Beamte auf den ersten Blick etwas behäbig. Viele Tarifwerke seien in die Jahre gekommen und hätten schon etwas Staub angesetzt. Es wirke fast, als würden sich manche Versicherer nicht ernsthaft um Beamte bemühen und wenigen Platzhirschen das Feld kampflos überlassen. Der Markt gerate jedoch langsam in Bewegung, so Franke, denn zwei Krankenversicherer hätten neue, moderne Beamtentarife auf den Markt gebracht, um die Zielgruppe anzugreifen, was sich auch zum Startsignal für andere Versicherer entwickeln könnte.

Tarifbausteine über Tarifbausteine

PKV-Tarife für Beamte bestehen häufig aus mehreren Tarifbausteinen, um vollständigen Schutz zu generieren – laut Franke und Bornberg gerne auch einmal zehn oder mehr. Seit 2009 müssen Beamte zusätzlich zur Beihilfe eine Krankenversicherung abschließen, in der PKV häufig Beihilfetarife genannt. Das führe jedoch in die Irre, denn diese Tarife übernehmen gerade jenen Anteil, der von der Beihilfe nicht gedeckt ist. Passender, wenngleich etwas sperriger, ist der Begriff Beihilferestkostenversicherung. Diese biete, so die Ratingagentur, Tarifbausteine für ambulante und stationäre Leistungen, die wiederum in Tarife mit Unterbringung im Mehrbett-, Zweibett- oder Einzelzimmer unterteilt sind. Weiterhin kommen Bausteine zur Zahnversorgung dazu. Und weil die Beihilfe im Ruhestand von 50 auf 70% steigt, splitten Versicherer die Leistungen i. d. R. in einen Baustein mit 30% sowie einen weiteren mit 20% Erstattung – der 20%-Baustein fällt später weg.

Komplett ist der Schutz mit einem Beihilferestkostentarif jedoch noch nicht, denn der Dienstherr erkennt nicht sämtliche Kosten als beihilfefähig an. So würden Beamte z. B. bei bestimmten Zahnarztleistungen auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben, weil nur 40% der Aufwendungen für Material- und Laborkosten beihilfefähig sind, schildert Franke und Bornberg. Ein zusätzlicher Beihilfeergänzungstarif schließt diese Lücke und kompensiert außerdem auf Wunsch fehlende Wahlleistungen im Bereich der stationären Beihilfe.

Das Ratingverfahren

Die Experten von Franke und Bornberg haben sich auf 912 Tarife bzw. Tarifkombinationen konzentriert und leistungsgleiche Konstellationen aussortiert. Die möglichen Bausteinkombinationen lagen bei rund 13.000. Für die höchste Bewertungsstufe FFF+ (hervorragend) muss ein Beamtentarif 45 Mindeststandards erfüllen. Für die Note FFF (sehr gut) sind es noch 43 Standards. Zu den wichtigsten Qualitätsforderungen zählt, dass ein Tarif den tatsächlichen Restkostensatz ohne versteckte Eigenbeteiligungen abdeckt. Abschläge werden mit Punktabzug geahndet.

Nicht immer liefert die Beihilfe das Maß aller Dinge, so das Analysehaus, z. B. mit Blick auf die Gebührenordnung. Für die Top-Note FFF+ verlangt das Rating deshalb freie Arztwahl und Erstattung oberhalb der Höchstsätze der GOÄ bzw. GOZ (ambulant, stationär und zahn). Vorsorgeleistungen müssen für ein FFF+ ebenfalls über das gesetzliche Maß hinaus erstattet werden. Insgesamt vergleicht das Rating Tarife nach 16 Kriterien mit 126 Detailkriterien. Dabei entfällt ein Viertel der maximalen Punkte auf erstattungsfähige Leistungen für ambulante Behandlungen. Für die wichtigen Leistungen zur Ergänzung der Beihilfeseite wurden spezielle Kriterien eingeführt.

Die besten Krankenversicherungen für Beamte

Von den 912 untersuchten PKV-Tarifen erreichen nur 18 (2%) die Höchstnote FFF+ (hervorragend). 55 (6%) erhalten FFF (sehr gut). Die überwältigende Mehrheit ist bei FF+ und FF angesiedelt, nämlich 417 (45,7%) bzw. 422 (46,3%). Eine schlechtere Bewertung gab es nicht.

Vier Versicherer bieten mindestens eine Tariflinie, die in der Konstellation mit Wahlleistung ein Einbettzimmer im Krankenhaus und Beihilfeergänzungstarif mit der Höchstnote FFF+ (hervorragend) ausgezeichnet wird: Barmenia mit der Tariflinie „Genau Für Sie“, DBV/AXA mit der Tariflinie „B-U“, Signal Iduna (Marke Deutscher Ring) mit der Tariflinie „BK“ und Hallesche mit der Tariflinie „CAZ“. DBV (35,2%), Barmenia (17,6%) und die Signal Iduna Gruppe (7,7%) sind auch die Top-3-Anbieter der privaten Krankenvollversicherungen bei Beamten bei den Teilnehmern der AssCompact AWARD Studie zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung.

Hohe Anforderungen

Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg, erläutert die hohen Anforderungen, die die Agentur an die Tarifqualität im neuen Rating stellt. Diese liege darin begründet, dass auch Beamte hohe Ansprüche an ihre Krankenversicherung stellen würden – bedingt durch ihre gehobene soziale Stellung, aber auch durch die besonders hohen Belastungen, denen einige Berufsgruppen ausgesetzt sind. „Zweibettzimmer-Tarife sehen wir daher nicht in der absoluten Spitzengruppe, die Anforderung liegt hier auf der Einbringung im Einbettzimmer. Und für Tarife mit abgespeckten Leistungen, die etwa Selbstständige nachfragen, gibt es bei Beamten nur geringe Erfolgsaussichten. Wir erkennen darin jedenfalls keinen erfolgversprechenden Trend.“ (mki)

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Luft nach oben bei der privaten Haftpflicht

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein neues Rating zur privaten Haftpflichtversicherung veröffentlicht. Fazit: Ein positiver Trend zu mehr Qualität ist zwar erkennbar, aber: da geht mehr. Weniger als ein Fünftel der Tarife erhalten die Bestnote. Gute Nachrichten gibt es beim Thema Nachhaltigkeit.

Seit 2015 analysiert Franke und Bornberg die Versicherungsbedingungen von privaten Haftpflichtversicherungen (PHV). Jetzt hat das Analysehaus erneut eine aktuelle Auswertung veröffentlicht. Fast 48 Millionen Menschen stehen in Deutschland unter dem Schutz einer solchen Versicherung, wodurch Transparenz für eine informierte Kaufentscheidung unverzichtbar sei, so Franke und Bornberg.

Laut Geschäftsführer Michael Franke hätten die Versicherer ihre Tarifwerke spürbar modernisiert, weswegen schlechte Leistungen vorwiegend bei veralteten Tarifgenerationen zu finden seien. Allerdings setzen Versicherer in der Regel auf ein mehrstufiges Tarifsystem. Die preisgünstige Basisvariante decke meist nur das Pflichtprogramm ab, Topvarianten dagegen würden zahlreiche weitere Features bieten. Wichtig ist hierbei grundsätzlich der Bedarf des Versicherten, denn auch positiv bewertete Tarife decken nicht alle gleich gut ab, weswegen Versicherungsschutz „von der Stange bei der PHV selten eine gute Idee“ sei, so Franke.

Die besten PHV-Tarife 2024

Für das PHV-Rating haben die Tarifexperten von Franke und Bornberg 316 Tarife und Tarifvarianten von 96 Haftpflichtversicherern untersucht. Das Rating unterscheidet zwischen Produkten für Singles und Familien. Von 308 Single-Tarifen erhalten 52 (17%) die Höchstnote „hervorragend“ FFF+. Von 316 PHV-Tarifen für Familien können sich aktuell 45 (14%) für FFF+ qualifizieren. Im Vergleich zum PHV-Rating 2023 wächst der Anteil der Bestnote geringfügig um 3 (Single) bzw. 2 (Familie) Prozentpunkte. Einige Tarife mit der Note FFF scheitern an der Bestnote FFF+, weil sie Mindeststandards verfehlen. Das betrifft häufig fehlenden Schadenersatzrechtsschutz im Rahmen der Forderungsausfalldeckung sowie unzureichende Regelungen für Schäden an gemieteten oder geliehenen Sachen.

Am unteren Ende der Bewertungsskala gibt es im Vergleich zu 2023 kaum Fortschritte. Die Noten F+, F und F- (ausreichend, mangelhaft und ungenügend) erhalten in der Kategorie Familie 51 Tarife (16%). In der Kategorie Single sind es 44 Tarife (14%). In dieser Gruppe zeigen sich häufig Schwächen beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte, selbstständige Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz.

Preislich liegen die Top-Tarife für Familien bei rund 70 Euro im Jahr und gehen bis ca. 150 Euro. Bei Single-Tarifen reicht die Spanne von rund 50 Euro bis 120 Euro jährlich. Das Preisniveau bleibt damit gegenüber dem Vorjahr konstant.

Best-Leistungsgarantie: Nicht immer das Gelbe vom Ei

Seit einiger Zeit beobachtet Franke und Bornberg einen Anstieg von Tarifen mit einer sogenannten Best-Leistungsgarantie. Dieses Versprechen sei der Ratingagentur jedoch nicht immer so wertvoll, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken. „Viele Versicherer bieten ein nach Leistung gestaffeltes Tarifwerk. Bei der besten Variante ist das Feature ‚Best-Leistungsgarantie‘ meist enthalten oder kann als Zusatzleistung hinzugewählt werden. Das klingt nach einem automatischen Anspruch auf Leistung aus dem besten Tarif am Markt. Aber ganz so schön ist die Welt dann doch nicht.“

Denn im Schadenfall müsse der Versicherte erst einmal wissen, dass es einen besseren Tarif gebe und dies nachweisen. Zudem formulierten manche Versicherer Ausnahmen von der Regel, zum Beispiel bei Auslandsschäden, Cyberschäden sowie bei Schäden, die über die gesetzliche Haftung hinausgehen. Oft erlösche die Garantie auch, falls der Versicherer die fragliche Leistung in einem anderen Tarif oder Zusatzbaustein selbst anbiete.

Wie PHV-Tarife nachhaltiger werden

Bei der Nachhaltigkeit tue sich laut Franke und Bornberg etwas. In der Privathaftplicht gehe es dabei in der Regel um „nachhaltigen Schadenersatz“. So übernehmen Versicherer, manchmal anteilig, Mehrkosten für eine nachhaltige Beschaffung oder Reparatur. Das betreffe etwa energieeffizientere Geräte, Produkte mit Umweltsiegel und Reparatur statt Ersatz.

Schlanke Schadenregulierung und effiziente Prozesse machen PHV-Tarife ebenfalls ein Stück nachhaltiger.

Fazit und Ausblick

Für Franke und Bornberg kann die PHV „mehr als jemals zuvor“. Trotzdem lohne sich ein kritischer Blick, denn jeder siebte Tarif sei nur ausreichend oder noch schlechter. Die Best-Leistungsgarantie garantiere nicht in jedem Fall Bestleistungen. Nachhaltigkeit halte langsam, aber sicher Einzug in die PHV-Bedingungen. Je stärker das Feature nachgefragt wird, umso schneller werde sich der Wandel vollziehen. (mki)

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Krankenzusatzversicherung: Viele Tarife noch steigerungsfähig

Franke und Bornberg hat die Produktlandschaft der Krankenzusatzversicherung seiner jährlichen Untersuchung unterzogen. Die Analysten vollends überzeugen konnten nur rund ein Fünftel der Tarife. Nur ein Versicherer bekommt in allen sechs Kategorien die Top-Note.

Angesichts steigender Gesundheitskosten und dem Wunsch vieler Menschen nach besserer medizinischer Versorgung bleibt die Nachfrage nach Krankenzusatzversicherungen hoch. Das Angebot an Tarifen am Markt ist entsprechend groß. Versicherungsvermittler und ihre Kunden haben die Wahl. Doch nicht alle angebotenen Tarife können auch tatsächlich überzeugen. Zu diesem Fazit kommt das aktuelle Rating-Update des Analysehauses Franke und Bornberg. In den Teilbereichen ambulant, stationär und Zahn hat in dem Rating nur rund jeder fünfte Tarif die Höchstnote FFF+ erhalten.

Zahnzusatzversicherung sehr beliebt

Für das Rating wurden fast 700 Tarife von 40 Versicherern untersucht. Die Analysten haben die Kategorien Zahnersatz, Zahnbehandlung, stationär, Sehhilfen, Naturheilverfahren und Vorsorge unter die Lupe genommen. Michael Franke, Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, hebt im Rahmen des Ratings zwei Entwicklungen hervor: „Der wichtigste Leistungsbereich für die Kunden ist die zahnärztliche Versorgung. Hier zeigen sich die Versicherer am innovativsten, was die Produktentwicklung angeht. Leistungszusagen wurden auf breiter Front erhöht, ohne Angebot einer 90%igen oder sogar 100%igen Absicherung für Zahnersatz ist man als Produktgeber längst nicht mehr wettbewerbsfähig.“ Daneben sieht Franke die betriebliche Krankenversicherung dank der Einführung von Budgettarifen nach langer Anlaufphase im Aufwind.

SDK ist Spitzenreiter mit Höchstnote in sechs Kategorien

Von insgesamt 40 untersuchten Gesellschaften haben 36 mindestens in einer Kategorie die höchste Bewertung „hervorragend“ (FFF+) erhalten.

  • Allrounder und damit Spitzenreiter ist wie im vergangenen Jahr die SDK. Sie bietet in jeder Kategorie mindestens einen Tarif mit der Höchstnote.
  • Danach folgt die Barmenia mit fünf Höchstnoten. Bei den Sehhilfen hat es hier nicht zur Top-Bewertung gereicht.
  • Gleich mit der Barmenia zieht der Münchener Verein. Hier sind es die Naturheilverfahren, die schlechter bewertet wurden.
  • In vier Kategorien die Höchstnote erhielten ARAG, Concordia, DFV, DKV, Gothaer und INTER.
Die Bewertungen beim Zahnschutz

Den größten Wettbewerb liefern sich die Versicherer im Bereich der Zahnbehandlungen und des Zahnersatzes. Hier wurden für das Rating dann auch die meisten Tarife untersucht. In der Kategorie Zahnbehandlung inklusive Zahnprophylaxe und professionelle Zahnreinigung erhielten 21% der Tarife die Top-Note. Gut ein Viertel der Tarife wird als ungenügend bewertet, allerdings liegt dies auch daran, dass beispielsweise die Zahnreinigung nicht inkludiert ist. Beim Zahnersatz, zum Bespiel Kronen, Implantate und Inlays, erzielt etwa jeder fünfte Tarif ein „hervorragend“.

Knapp ein Viertel der stationären Tarife sind top

Mit Blick auf die stationären Tarife prüfte Franke und Bornberg insbesondere die Erstattung für ärztliche Leistungen (Chef-/ bzw. Privatarztbehandlung), vor- und nachstationäre Behandlung, Leistungen für das Ein- oder Zweibettzimmer sowie die freie Krankenhauswahl. 23% der Tarife schneiden dabei „hervorragend“ ab. 27 von 123 Tarifen kommen über die Note „befriedigend“ nicht hinaus. Darunter fallen auch Angebote, die nur für Unfälle und/oder schwere Erkrankungen leisten und damit nur eine Ausschnittsdeckung bieten, berichtet das Analysehaus.

Das Abschneiden bei Sehhilfe, Naturmedizin und Vorsorge

In den Kategorien Sehhilfe, Naturheilverfahren und Vorsorge werden die Spitzenbewertungen dann weniger. Im Bereich Sehhilfen erhielten 14% der Tarife ein FFF+, bei den Naturheilverfahren 7%. Hier untersuchte Franke und Bornberg, welche alternativen Heilmethoden ein Tarif abdeckt und wie viel Prozent der Kosten dieser übernimmt. Für einen Top-Tarif sind mindestens 80% bis zu einem Rechnungsbetrag von 1.000 Euro ein Muss.

In der Kategorie Vorsorge wurden beispielsweise die Fragen gestellt, welche Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen über das gesetzliche Maß hinaus versichert sind und wie viel erstattet der Tarif jeweils. 16% der Tarife können hier in allen Aspekten überzeugen. Bei diesen drei Kategorien wurden ambulante Tarife untersucht, es flossen also auch Tarife ein, die die Leistungen der jeweiligen Kategorie gar nicht enthalten. Weitere Informationen zum Rating finden sich auf der Website von Franke und Bornberg. (bh)

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Zwei Drittel der Hausratversicherer haben Toptarif im Angebot

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ihr Rating Hausratversicherung aktualisiert und bescheinigt den Tarifen ein gutes Niveau. Fast zwei von drei getesteten Anbietern haben mindestens einen top bewerteten Tarif im Angebot. Bei der Integration nachhaltiger Elemente zeichnen sich Fortschritte ab.

Das aktuelle Rating Hausratversicherung von Franke und Bornberg hat sich mit der Qualität der am Markt erhältlichen Tarife beschäftigt. Während der Grundgedanke einer Hausratversicherung ist, all das zu schützen, was in einer Wohnung oder einem Haus nicht niet- und nagelfest ist, leisten viele Tarife inzwischen deutlich mehr, so Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. „Die Qualität einer Hausratversicherung zeigt sich nicht nur in den eigenen vier Wänden“, so Franke. „Gerade unterwegs und im Internet lauern zahlreiche Gefahren.“

Hundert Tarife erhalten Spitzenbewertung

Das aktuelle Rating hat 362 Tarife von insgesamt 95 Anbietern unter die Lupe genommen, die aufgrund von 87 Ratingkriterien ausgewertet wurden. Tarifkombinationen gäbe es deutlich mehr, so das Analysehaus. Da fast alle Anbieter modulare Tarife im Programm haben, sind damit insgesamt rund 1.000 Tarifvarianten zu haben. Für das Rating hat sich Franke und Bornberg für die Auswertung einer Tariflinie in jeweils der besten Ausprägung, ggf. mit allen optionalen Zusatzbausteinen, und die schwächste Ausprägung entschieden. Die Kriterien blieben im Vergleich zum Vorjahresrating unverändert.

Das Niveau ist „erfreulich hoch“, schreibt das Analysehaus. Von den 362 untersuchten Tarifen erhalten 100, oder 28% (Vorjahr: 26%), die Topbewertung FFF+ (hervorragend). Damit haben 60 von 95 Anbietern mindestens einen Tarif in der Spitzengruppe. 21% der Tarife etablieren sich in der Verfolgergruppe mit der Note FFF (sehr gut), im Vorjahr waren es 20%.

Wo niedrig bewertete Tarife schwächeln

Bei vielen Tarifen scheitert es beim Vorsorgebeitrag an einer besseren Bewertung, sie verfehlen damit den FFF-Mindeststandard von 15%. Der Vorsorgebetrag hilft, Neuanschaffungen und Preissteigerungen während des laufenden Versicherungsjahres auszugleichen. Die Qualitätsspanne ist jedoch weit. Fast 20% der Tarife werden mit der Note ausreichend oder schlechter bewertet (siehe Grafik).

 

Rating: Zwei Drittel der Hausratversicherer haben Toptarif im Angebot

 

Bei Tarifen, die niedriger bewertet werden, hapert es vor allem in Zusammenhang mit Leistungen bei Seng- und Schmorschäden, Schäden durch Rauch und Ruß, Diebstählen aus dem Auto und auf Reisen sowie bei der Versicherung von Wertsachen. Weitere Leistungsunterschiede tun sich zudem bei Onlineschäden und dem unberechtigten Gebrauch von Kreditkarten auf.

Hausrattarife werden grüner

Fortschritte gibt es dagegen im Bereich der Nachhaltigkeit zu verzeichnen. Mussten die Analysten nachhaltige Elemente zuvor laut Franke und Bornberg noch „mit der Lupe suchen“, sind viele Tarife inzwischen grüner geworden. „Einige Hausratversicherer greifen den Wunsch vieler Verbraucher auf und setzten vermehrt auf Nachhaltigkeit“, kommentiert Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken.

So sind bei einigen Versicherern inzwischen Mehrleistungen für nachhaltige Ersatzprodukte, die Übernahme von Mehrkosten für Reparatur statt Neukauf, energetische Modernisierungen von Haushaltsgeräten sowie Reparatur oder Wiederbeschaffung durch nachhaltige Unternehmen im Leistungskatalog integriert. Bei einer Fortsetzung dieses Trends können sich die Analysten vorstellen, Nachhaltigkeit als Ratingkriterium aufzunehmen, heißt es vonseiten des Ratinghauses.

Auch mit aufgenommen in die Analyse, aber noch nicht im Rating, wurde der Versicherungsschutz für Balkonkraftwerke. Der Schutz vor Elementargefahren sollte angesichts steigender Naturextreme nicht länger eine Ausnahme darstellen, sondern zum Standardschutz avancieren. (js)

Das aktuelle Rating kann hier eingesehen werden.

Bild: © altitudevisual – stock.adobe.com

 

Franke und Bornberg: Luft nach oben in der Tierhalterhaftpflicht

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat erstmals ein Rating für Tarife in der Tierhaftpflichtversicherung vorgelegt. Sowohl in der Qualität als auch im Preis gibt es große Unterschiede. Insgesamt bleibt laut den Analysten noch einiges an Luft nach oben.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sein Erstrating in der Tierhalterhaftpflichtversicherung (THV) veröffentlicht. Hintergrund ist die zunehmende Bedeutung von Haustieren für viele Familien – die Mehrheit der Halter sieht ihre Vierbeiner als vollwertiges Familienmitglied an und möchte diese dementsprechend schützen.

Der Markt für Versicherer ist groß: Insgesamt leben mehr als 35 Millionen Haustiere in der Bundesrepublik „Die Zeit war reif für ein faktenbasiertes Rating zur Tierhalter-HV“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH.

Franke rät, die Entscheidung für eine THV „nicht emotional, sondern anhand harter Fakten“ zu treffen. Dies sei vor allem wichtig, da die Qualitätsunterschiede in den Tarifen „beträchtlich“ seien – sowohl in der Qualität als auch im Preis. Die meisten Versicherer bieten inzwischen mehrere Tariflinien an, um sowohl preisbewussten als auch sicherheitsorientierten Haltern ein attraktives Produkt zu bieten. Die Bedingungen zu lesen, lohnt sich allerdings für alle Besitzer. „Erst das Kleingedruckte zeigt, wieviel Sicherheit tatsächlich in einer Tierhalter-HV steckt“, so Franke.

Hunde und Pferde nicht über Privathaftpflicht abgesichert

Für das Erstrating hat das Analysehaus die Tarife in zwei Kategorien unterteilt: Hundehalterhaftpflicht und Pferdehalterhaftpflicht. Während Schäden, die durch Kleintiere wie Katzen oder Vögel verursacht werden, durch die private Haftpflichtversicherung abgedeckt sind, ist dies bei größeren Vierbeinern nicht der Fall. In sechs Bundesländern besteht sogar eine Versicherungspflicht für Hundehalter.

Um die Tarife miteinander zu vergleichen, hat das Ratinghaus wesentliche Qualitätskriterien entwickelt. Zentrale Aspekte beinhalten laut Franke und Bornberg dabei Deckungssumme, Ausfallsdeckung sowie Mitversicherung an gemieteten und geliehenen Sachen. Auch wichtig sind Leistungen, die auch in der privaten Haftpflichtversicherung von Bedeutung sind, wie Versehensklausel oder Best-Leistungs-Garantie. Gut bewertete Produkte müssen zudem Mindeststandards garantieren, um in eine bestimmte Bewertungskategorie eingestuft zu werden.

Die Ergebnisse im Teilrating Hundehalterhaftpflicht

In der Hundehalterhaftpflicht untersuchte das Ratinghaus 164 Tarife von 83 Anbietern. Dafür wurden 35 Kriterien zur Bewertung hinzugezogen. Die Bestnote FFF+ (hervorragend) können auf Anhieb nur 3,7% – oder sechs Tarife – erhalten. Diese erfüllen alle Mindeststandards wie 20 Mio. Euro Deckungssumme für Personen- und Sachschäden, Versicherungsschutz für Schäden an gemieteten und geliehenen beweglichen Sachen sowie Schadensersatzrechtsschutz im Rahmen der Forderungsausfalldeckung. Etwas mehr als jeder fünfte Tarif (22%) konnte die Note „sehr gut“ erzielen. Die meisten analysierten Tarife bewegen sich im Mittelfeld, allerdings muss sich auch mehr als ein Viertel der Tarife (27,5%) mit der Bewertung „ausreichend“ oder niedriger zufriedengeben (siehe Grafik).

 

Franke und Bornberg: Luft nach oben in der Tierhalterhaftpflicht

 

Auch in der Prämie sind die Unterschiede groß – so kann die Prämie für einen Labrador je nach Tarif zwischen 60 und 150 Euro liegen. Bei anderen Rassen und insbesondere bei sogenannten Listenhunden kann sie jedoch auch deutlich höher ausfallen.

Mindestens einen Tarif mit Bestnote erhalten die folgenden Versicherer (in alphabetischer Reihenfolge): ADCURI (Barmenia), Alte Leipziger, Barmenia, GVO, uniVersa und Württembergische.

Die Ergebnisse im Teilrating Pferdehalterhaftpflicht

Im Teilrating Pferdehalterhaftpflicht wurden 128 Tarife von 71 Anbietern untersucht. Hier ist die Spitzengruppe etwas größer – etwa jeder zehnte Tarif konnte sich die Bestnote sichern, weitere 23,4% erhielten eine „sehr gute“ Bewertung. Im Mittelfeld sieht es ähnlich aus wie bei den für Hunde bestimmten Tarifen: Die Anzahl der niedriger bewerteten Tarife, die ein „ausreichend“ oder darunter erzielen, sind im Vergleich zu den bellenden Vierbeinern etwas weniger (22,7%). Auch hier ist die Prämienspanne groß, schreiben die Analysten – der Jahresbeitrag variiert in etwa zwischen 90 und 320 Euro im Jahr.

In dieser Kategorie kommen die als „hervorragend“ bewerteten Tarife von den folgenden Anbietern (in alphabetischer Reihenfolge): ADCURI (Barmenia), Alte Leipziger, ARAG, Barmenia, Gothaer, GVO, Helvetia, NV-Versicherungen – die auch als „Maklerfavorit“ in der AssCompact Studie Trends I/2024 in den Top Drei rangiert – sowie von Prokundo (VOLKSWOHL BUND) und der Württembergischen.

Fazit der Analysten: Da geht noch mehr

Das Fazit der Analysten: „Bei vielen Tierhalter-HV gibt es Luft nach oben. Ich bin mir sicher: Da geht noch was“, resümiert Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg. Die Tarife können noch kundenfreundlicher gestaltet werden. Eine Neuerung für die Zukunft könnte auch die Integration nachhaltiger Features wie Reparatur statt Ersatz und Mehrleistung für ersetzte Gegenstände mit besserer Umweltbilanz in die Bedingungen aufgenommen werden, so Franke und Bornberg. (js)

Die vollständigen Ergebnisse des Ratings können hier eingesehen werden.

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BU-Rating: Qualität stimmt meist, Preis mitunter nicht

Franke und Bornberg hat erneut Berufsunfähigkeitsversicherungen beleuchtet. Mehr als die Hälfte der 123 untersuchten Tarife erhalten die Bestnote. Die Analysten warnen aber vor ungleichen Chancen auf bezahlbaren Versicherungsschutz und sind skeptisch beim Verzicht auf konkrete Verweisung.

Die Qualität von selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherungen (SBU) ist „so gut wie nie zuvor“. So lautet das Fazit des Analysehauses Franke und Bornberg anhand der Ergebnisse des aktuellen SBU-Ratings 2024. „Seit unserem ersten Tarifrating im Jahr 1995 werden BU-Tarife immer leistungsfähiger“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Trotz anspruchsvoller Kriterien erhielten im aktuellen Rating über die Hälfte aller Tarife die Bestnote FFF+.

Viel Licht, aber auch Schatten

Die Analysten haben aber nicht nur Positives zu vermelden. Dabei geht es nicht um die Qualität, sondern den Preis. Die Freude über leistungsfähige Tarife werde laut Michael Franke durch ungleiche Chancen auf bezahlbaren Versicherungsschutz getrübt. „BU-Versicherer schreiben die Entwicklung zur Klassengesellschaft fort. Insbesondere für Akademiker wird das Angebot seit Jahren nicht nur besser, sondern noch günstiger. Wer körperlich arbeitet, muss sich den teuren BU-Schutz hingegen vom Mund absparen“, betont der Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Pflegeberufe etwa oder auch Handwerker würden durchs Raster fallen. Für eine Positionierung der Branche als eine ergänzende Säule der Sozialsysteme reiche das bei Weitem nicht aus, so Franke weiter.

Stärkere Ausdifferenzierung der Berufsbilder keine Lösung

An die Produktentwickler adressiert Franke die Empfehlung, sich stärker auf breitentaugliche SBU-Tarife zu konzentrieren, anstatt für eine kleine Gruppe von Beschäftigten immer bessere Tarife zum niedrigeren Preis vorzuhalten. Eine immer stärkere Ausdifferenzierung der Berufsbilder sei keine Lösung. „Je differenzierter die Berufe, umso mehr Verlierer wird es geben. Was einige an Prämie sparen, zahlen andere drauf“, betont Franke.

123 SBU-Tarife von 55 Anbietern unter der Lupe

Für das aktuelle BU-Rating hat Franke und Bornberg in der dritten Schicht (private SBU) 123 Tarife von 55 Gesellschaften anhand von bis zu 73 Einzelkriterien analysiert, die gegenüber dem Vorjahr nicht verändert wurden. Im Vergleich zum Vorjahresrating hat sich der Anteil der Top-Tarife auf 56,91% erhöht: 70 SBU-Tarife schneiden mit der Bestnote „hervorragend“ (FFF+ ) ab. Weitere 21 Tarife und damit 17% erhalten die Note „sehr gut“ (FFF). Die Bewertung „gut“ (FF+) haben die Analysten an 17 Tarife vergeben (13,82%). Eine schlechtere Wertung gab es für lediglich 15 Tarife (12,2%).

So steht es um BU-Direktversicherungen

Auf den Prüfstand gestellt hat Franke und Bornberg auch selbstständige BU-Direktversicherungen – wobei das Angebot eher überschaubar ist. Lediglich 25 Gesellschaften haben Tarife zur SBU über den Arbeitgeber im Portfolio. Dabei gilt gerade dieses Marktsegment als zukunftsfähig, wie die Analysten anmerken. Insgesamt 32 Tarife wurden beleuchtet. Davon haben 20 die Auszeichnung „hervorragend“ (FFF+) erhalten. Für sechs Tarife gab es die Note „sehr gut“ (FFF) und für vier Tarife die Bewertung „gut“ (FF+). Lediglich zwei Tarife schnitten schlechter ab.

Nur zwölf Versicherer bieten noch Erwerbsunfähigkeitsversicherungen

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) als Alternative zur BU-Versicherung zahlt meist, wenn Versicherte krankheitsbedingt weniger als drei Stunden täglich einer Erwerbstätigkeit nachgehen können – egal, aus welchem Grund. Laut Franke und Bornberg haben nur noch zwölf Gesellschaften eine EU im Angebot. „Anders als die Grundfähigkeitsversicherung leistet ein EU-Tarif bei jedem Auslöser. Psychische Erkrankungen, die immer relevanter werden, sind hier umfassend abgesichert. Daher ist es unverständlich, dass so wenige Versicherer auf die EU setzen“, betont Franke. Die 15 analysierten Tarife können in Sachen Qualität punkten. Die Rater vergeben fünf Tarifen die Bewertung hervorragend (FFF+) und zehn Tarifen die Note sehr gut (FFF).

Beamte im Visier der Gesellschaften

Die Experten von Franke und Bornberg sehen seit einiger Zeit den Trend zu Zielgruppenkonzepten. Insbesondere Beamte stehen bei den Versicherern als attraktive und wachsende Zielgruppe hoch im Kurs. Wie Philipp Wedekind erläutert, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg, diene als Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb die Dienstunfähigkeitsklausel (DU), die momentan 22 Gesellschaften anbieten. „Einen echten Mehrwert bietet die DU-Klausel nur, wenn sich der Versicherer ohne Wenn und Aber dem Votum des Dienstherrn anschließt. Das ist jedoch nur bei Top-Klauseln der Fall“, so Wedekind. Am kundenfreundlichsten sei eine DU-Klausel mit „Günstiger-Prüfung“. Sie zahle auch, wenn zwar keine Dienstunfähigkeit, aber eine mindestens 50%-ige Berufsunfähigkeit vorliege.

Skepsis bei Verzicht auf konkrete Verweisung: Folgen kaum absehbar

Mit Skepsis blickt Wedekind auf den Verzicht auf konkrete Verweisung. Die Folgen seien kaum absehbar und damit auch nur schwer zu kalkulieren. „Schon jetzt ist das BU-Geschäft für viele Versicherer nicht mehr sehr lukrativ. Jeder weitere ungewisse Leistungsauslöser kann die Bestände belasten und zu Überschusssenkungen und damit zur Anpassung der Zahlbeiträge führen“, gibt der Experte zu bedenken. (tik)

Weitere Informationen und das Rating gibt es hier.

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Diese Versicherer erhalten Deutschen Versicherungs-Award

Franke und Bornberg, das Deutsche Institut für Service-Qualität und ntv verleihen – jetzt schon zum siebten Mal – jährlich den Deutschen Versicherungs-Award. In diesem Jahr dürfen sich 42 Versicherer in 35 Produktbereichen darüber freuen. Wer sind die Sieger 2024?

Bereits zum siebten Mal verleihen die Ratingagentur Franke und Bornberg, das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) und der Nachrichtensender ntv den Deutschen Versicherungs-Award. In 35 Kategorien werden 42 Preisträger ausgezeichnet. Der Award wird jährlich vergeben.

Orientierungshilfe für Verbraucher

Dabei berücksichtigen die Award-Verleiher eigenen Angaben nach alle wichtigen Produktbereiche im Versicherungsbereich, was eine gute Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher darstellt. Die Preisverleihung findet wieder in der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin statt.

Oft versteckt im Kleingedruckten

Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, erklärt: „Qualität, aber auch Stolpersteine verstecken sich oft im Kleingedruckten von Versicherungen. Seit 30 Jahren prüfen wir Produkte und Versicherungsunternehmen auf Herz und Nieren, damit Versicherte auch im Ernstfall keine negativen Überraschungen erleben. Für diesen Award filtern wir die leistungsstärksten und besten Angebote aus dem Markt.“

Leistungs- und Serviceanalyse

Für den Award haben Franke und Bornberg und DISQ Versicherer und deren Produkte untersucht. Anhand von über 5.000 Versicherungsdatensätzen wurde eine Leistungsanalyse durchgeführt. Es folgte eine umfassende Serviceanalyse der einbezogenen Unternehmen mit den besten Produkten. Diese fand mithilfe von verdeckt initiierten Telefonberatungen, E-Mail-Anfragen und Internet-Usability-Tests statt. Insgesamt flossen 930 Servicekontakte ein. Beim Gesamtergebnis der Kategorien spielen zudem die Resultate der Leistungsanalyse (Leistungen und Prämien) mit 66,7% und die der Serviceanalyse mit 33,3% eine Rolle.

The winners are …

Diese Versicherer erhalten den Deutschen Versicherungs-Award 2024

Und wer sind nun die diesjährigen Sieger? In der Kategorie „Altersvorsorge“ liegt Europa als Gesamtsieger ganz vorne. In der Kategorie „Fahrzeugversicherung“ verteidigt HUK-Coburg den Gesamtsieg aus dem letzten Jahr. In der Kategorie „Rechtschutzversicherung“ dürfen sich in diesem Jahr Allrecht, Auxilia und Württembergische freuen. Gesamtsieger beim „Privatschutz“ wird VHV.

In der Kategorie „Gesundheit“ gibt es einmal den Gesamtsieger im Bereich „PKV-Vollversicherung“: ARAG. Und im Bereich „PKV-Zusatzversicherung“: SDK.

Die Kategorie „Risiko und Unfall“ führen heuer bei der „Risikolebensversicherung“ CosmosDirekt, Ideal sowie LV 1871 an. In derselben Kategorie dürfen sich im Bereich „Unfallversicherung“ Baloise, Die Haftpflichtkasse und Interrisk Sieger nennen.

Dieses Jahr landet in der Kategorie „Arbeitskraftabsicherung“ VOLKSWOHL BUND auf Platz 1. In der Kategorie „Gewerbeversicherung“ sind bei „Cyberversicherung“ Baloise, Provinzial und VHV vorne mit dabei. Die beste Beurteilung in derselben Kategorie im Produktbereich „Betriebshaftpflichtversicherung“ holen sich Allianz, BGV und VHV, bei „Gewerbliche Rechtsschutz“ sind es ARAG, Roland und VHV, bei „Inhaltsversicherung“ Allianz, BGV und Generali Deutschland.

In der Kategorie „Private Cyberversicherung“ gibt es ebenfalls drei Sieger: Inter, Öffentliche Sachversicherung Braunschweig und VGH Versicherungen. Die Kategorie „Nachhaltigkeit“ gewinnt als Unternehmen Barmenia. Die Preisträger finden sich in der Tabelle, weitere Informationen zum Award gibt es unter vers-award.de. (lg)

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Rating Risikolebensversicherungen: Vielen Tarifen fehlt es an Flexibilität

Die Analysten von Franke und Bornberg haben Tarife bei Risikolebensversicherungen unter die Lupe genommen. Demnach gibt es zwar mehr Tarife mit der Höchstnote. Dennoch bleiben einige Angebote hinter den Möglichkeiten zurück. Unter den Top-Tarifen befinden sich auch Anbieter, die zu den Maklerfavoriten zählen.

Die meisten Risikolebensversicherungen bleiben hinter den Möglichkeiten einer attraktiven Tarifgestaltung zurück. Das ist das Ergebnis des aktualisierten Ratings von Risikolebensversicherungen durch das Analysehaus Franke und Bornberg. Zugleich steht das Neugeschäft in der Sparte „Risikoleben“ unter Druck: Die Absatzentwicklung ist nämlich stark vom Nachfrageeinbruch bei Wohnimmobilien beeinträchtigt, erläutert Franke und Bornberg. Und das führe zu weniger neuen Hypothekenfinanzierungen, die häufig mit einer Risikolebensversicherung abgesichert würden. Außerdem verzichten viele Menschen aufgrund politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf Konsum und neue Kredite. Die Folge: Die Bestände sinken kontinuierlich, Absatzchancen schwinden.

Nur ein Drittel der Versicherer bietet ein Top-Produkt

Doch die Versicherer könnten sich gerade in diesem schwierigen Marktumfeld durch kundenfreundliche Tarife positionieren. Viele Anbieter verpassen laut Rating von Franke und Bornberg aber diese Chance. „Aktuell fehlt vielen Versicherern der Ehrgeiz, Top-Tarife auf den Markt zu bringen. Bei manchem Produktentwickler fristet die Risikolebensversicherung noch immer ein Schattendasein“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH.

Für das aktuelle Rating hat Franke und Bornberg insgesamt 112 Tarife von 60 Gesellschaften nach 38 Kriterien analysiert und dabei festgestellt: Nur 18 der 60 Anbieter haben mindestens ein hervorragendes Produkt im Angebot. Die Bestnote FFF+ erreichen für einen oder mehrere Tarife (alphabetische Reihenfolge) nur folgende Versicherer: Allianz, Baloise, Bayern-Versicherung (Versicherungskammer Bayern), Continentale, CosmosDirekt, Delta Direkt, Dialog, Dortmunder, Europa, Ideal, Hannoversche, HUK 24, HUK-COBURG, LV 1871, Provinzial Rheinland, Signal Iduna, Versicherer im Raum der Kirchen, VPV und Zurich.

Über die Hälfte der Tarife befindet sich im Mittelfeld

Konkret erhalten im aktuellen Rating 26 Tarife und Tarifvarianten die Bestnote FFF+ „hervorragend“. Sie erfüllen Franke und Bornberg zufolge die Mindeststandards und erreichen mindestens 85% der maximal möglichen Punktzahl.

Rating Risikolebensversicherungen: Vielen Tarifen fehlt es an Flexibilität

Die zweithöchste Bewertung FFF „sehr gut“ erreichen nur zehn Tarife. Ungefähr die Hälfte aller Produkte werden hingegen lediglich mit FF+ oder FF bewertet. Die Gruppe der Minderleister (F+, F und F-) ist gegenüber dem Erstrating deutlich geschrumpft. „Gegenüber dem Erstrating 2020 gibt es mehr Toptarife. Hier zeigt unser Rating erste Erfolge. Was jedoch fehlt, ist ein starkes Verfolgerfeld“, resümiert Michael Franke.

Maklerfavoriten decken sich mit Rating

Interessantes Detail: Unter den oben genannten Top-Anbietern befinden sich auch einige Maklerfavoriten aus der Sparte „Risikolebensversicherung“. So wollte das Fachmagazin AssCompact turnusgemäß in der Studie „AssCompact TRENDS I/2024“ von Versicherungsmaklern und Mehrfachgenten u. a. die Top-3-Favoriten im Bereich „Risikoleben“ wissen. Und auf den vordersten Plätzen landeten schließlich die Hannoversche, Dialog und Europa – und damit Anbieter, die auch im Franke-und-Bornberg-Rating sehr gut abschneiden.

Daran hakt es bei den analysierten Tarifen

Doch woran hakt es bei den Tarifen, die im breiten Mittelfeld des Ratings liegen? Zu viele Tarife scheiterten an Top-Noten, weil es ihnen an Flexibilität mangele, schreiben die Analysten. Konkret seien Features gefragt, die sich besser an die sich rasch verändernden Lebensbedingungen der Menschen anpassen. Dazu zählen laut Franke und Bornberg etwa Nachversicherungsgarantien, Sofortleistungen oder auch Verlängerungsoptionen. Aber auch kundenfreundliche Regelungen bei Zahlungsschwierigkeiten sowie Zusatzleistungen bei Tod durch Unfall oder im Ausland sind im Vergleich zu früheren Jahren wichtig geworden. Ohne diese flexiblen Leistungen würde es jedenfalls kein analysierter Risikolebentarif in die Top-Ratingbewertungen schaffen, erklärt Franke und Bornberg.

Sind leistungsfähigere Tarife in der Pipeline?

Es gebe aber Anzeichen, dass Gesellschaften die Neugeschäftsflaute nutzten und an neuen, leistungsfähigeren Tarifen arbeiteten, beobachtet Franke und Bornberg. Der Zeitpunkt wäre gut gewählt, wie Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg, erläutert: „Ein Anstieg des Höchstrechnungszinses auf 1,00 Prozent zeichnet sich ab. Die deutsche Aktuarvereinigung hat sich bereits dafür ausgesprochen. Ich bin optimistisch, dass die Neukalkulation von einem deutlichen Qualitätsschub für Risikolebensversicherungen begleitet wird.“ Noch aber blieben die meisten Risikolebensversicherungen teils weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. (as)

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