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Amundi legt ELTIF für Privatanleger auf

Die „ELTIF 2.0“-Verordnung macht den European Long-Term Investment Fund attraktiver für den Privatanleger-Bereich. Immer mehr Gesellschaften legen Produkte dieser Art auf. Mit Amundi reiht sich jetzt auch einer der führenden europäischen Asset-Manager ein und startet einen ELTIF für Privatanleger.

Der französische Vermögensverwalter Amundi kündigt die Auflegung des Amundi Private Markets ELTIF (Amundi Prima) an, wie aus einer Unternehmensmitteilung hervorgeht. Es handelt sich dabei um einen Evergreen-Fonds ohne festgelegte Laufzeit, bei dem Anleger regelmäßig nach einem festgelegten Zeitplan und zu bestimmten Bedingungen in den Fonds ein- und aussteigen können.

Privatanleger erhalten mit dem Amundi Prima den Zugang zu Investmentchancen an den europäischen Private Markets. Auch unterstütze der Fonds den klima-, gesellschaftspolitischen und digitalen Wandel. Amundi zufolge wollen auch Privatanleger vermehrt die Möglichkeit nutzen, ihre langfristigen Investmentstrategien zu diversifizieren. Diese Dynamik werde von den Regulierungsbehörden unterstützt, z. B. durch die „ELTIF 2.0“- Verordnung, die die Mindestanlageschwelle senkt, Liquiditätsoptionen anpasst und das Spektrum der möglichen Anlageklassen erweitert.

Aufteilung in verschiedene Anlageklassen

Der Amundi Prima bietet diversifizierte Anlagemöglichkeiten durch eine flexible Aufteilung zwischen Private Equity, Private Debt und Infrastruktur. Diese Anlagen bergen inhärente Risiken, insbesondere in Bezug auf Kapitalverlust, Liquidität und Bewertung.

Der neue Fonds ist nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung eingestuft und ermöglicht es Privatanlegern und professionellen Investoren, die europäische Wirtschaft zu fördern, indem sie wichtige Veränderungen ökologisch und digital (z. B. Infrastruktur für die Erzeugung erneuerbarer Energien oder Energienetze), gesellschaftlich und digital (z. B. Cybersicherheit oder Biotechnologien im Gesundheitswesen) und kommunale und digitale Projekte (wie städtische Projekte oder Infrastruktur zur Vernetzung ländlicher und städtischer Regionen) unterstützen.

Der Fonds bietet Anlegern die Möglichkeit einer monatlichen Zeichnung mit einem Mindestanlagebetrag von 1.000 Euro und unter bestimmten Bedingungen vierteljährliche Rücknahmemöglichkeiten. Der Amundi Prima ist für Anleger in Deutschland, Luxemburg, Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Italien, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich verfügbar. (mki)

Bild: © yellow_man – stock.adobe.com

 

Deutsche Fondsbranche erreicht Rekordvermögen

Der Fondsverband BVI hat für die ersten drei Quartale 2024 ein Wachstum von 6% verkündet – und das verwaltete Vermögen hat ein Rekordniveau von rund 4,4 Bio. Euro erreicht. Der Großteil entfällt auf Spezialfonds, für institutionelle Anleger, aber auch offene Publikumsfonds müssen sich nicht verstecken.

Die Fondsbranche verwaltet für Anleger in Deutschland ein Rekordvermögen von 4,413 Bio. Euro. Das meldet der Fondsverband BVI. Es handelt sich dabei um einen Zuwachs von über 6% seit Jahresanfang (4,149 Bio. Euro). Der Großteil entfällt mit 2,183 Bio. Euro auf offene Spezialfonds für institutionelle Anleger. Dazu gehören vor allem Altersvorsorgeeinrichtungen (768 Mrd. Euro) und Versicherer (536 Mrd. Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1,524 Bio. Euro, in Mandaten 645 Mrd. Euro und in geschlossenen Fonds 61 Mrd. Euro.

Aktienfonds an der Spitze

Nicht nur die Fondsbranche im Ganzen, sondern auch Aktienfonds für sich können ein Rekordvolumen verzeichnen. Diese liegen nämlich in der Kategorie der Publikumsfonds mit einem Volumen 709 Mrd. Euro deutlich vorne. In den letzten zehn Jahren (30.09.2014: 278 Mrd. Euro) ist ihr Bestand im Schnitt um 9,8% p. a. gestiegen. Es folgen Mischfonds mit 359 Mrd. Euro. Der Anteil aktienbetonter Mischfonds ist seit September 2014 von 24% auf 34% gestiegen, der Anteil ausgewogener Produkte von 52% auf 42% gesunken. Anleihebetonte Mischfonds machen unverändert 23% aus. Rentenfonds verwalten 236 Mrd. Euro; mit 72 Mrd. Euro sind Fonds, die in Anleihen mit einer Restlaufzeit von bis zu drei Jahren investieren (Kurzläufer-Rentenfonds), die volumengrößte Gruppe. Das Nettovermögen der Immobilienfonds beträgt 125 Mrd. Euro. Auf Geldmarktfonds entfallen 51 Mrd. Euro.

Deutsche Fondsbranche erreicht Rekordvermögen

In den ersten neun Monaten flossen der Branche netto 21,3 Mrd. Euro neue Gelder zu. 20,6 Mrd. Euro davon entfallen auf offene Publikumsfonds, die im Vorjahreszeitraum 14,0 Mrd. Euro erhielten. Die höheren Zuflüsse erklären sich vor allem aus dem starken Neugeschäft der Rentenfonds, so der BVI. Diesen flossen bis Ende September 2024 insgesamt 19,4 Mrd. Euro zu; allein Kurzläufer-Rentenfonds erhielten 13,8 Mrd. Euro. Zuletzt flossen Rentenfonds im Vergleichszeitraum 2012 mit 20,5 Mrd. Euro mehr zu. Die Zuflüsse bei Aktienfonds betrugen bis Ende September netto 7,9 Mrd. Euro, Aktien-ETFs 13,3 Mrd. Euro. Abflüsse müssten dagegen aktiv gemanagte Fonds hinnehmen, und zwar in Höhe von 5,4 Mrd. Euro. Geldmarktfonds verzeichneten 4,3 Mrd. Euro neue Mittel. Die Rückflüsse aus Mischfonds bezifferten sich auf 8,5 Mrd. Euro. Aus Immobilienfonds flossen 4,0 Mrd. Euro ab. Knapp die Hälfte davon entfällt auf das dritte Quartal. Anleger, die ihre Immobilienfonds nach dem 21.07.2013 gekauft haben, mussten vor der Rückgabe eine zwölfmonatige Kündigungsfrist einhalten.

So lief es bei den Spezialfonds

Das Neugeschäft offener Spezialfonds ist bislang deutlich geringer ausgefallen als in den Vorjahreszeiträumen. Während sie von Anfang Januar bis Ende September 2024 netto 13,3 Mrd. Euro erhielten, waren die Zuflüsse im Vorjahreszeitraum mit 25,9 Mrd. Euro fast doppelt so hoch. In den ersten neun Monaten 2022 flossen Spezialfonds sogar 51,7 Mrd. Euro zu. Ein Grund für den Rückgang im Neugeschäft dürfte laut BVI die Rückkehr der Zinsen sein. Denn in der Phase sinkender Zinsen und während der Nullzinsphase haben z. B. viele Versicherer aus dem Direktbestand festverzinsliche Wertpapiere mit langen Laufzeiten verkauft. Mit einem Teil der realisierten Kursgewinne haben sie den Aufbau der sogenannten Zinszusatzreserve zur Bildung von Rückstellung für Garantiezusagen finanziert. Den restlichen Betrag aus ihrem Wertpapierverkauf haben sie offenbar überwiegend in Spezialfonds angelegt. Durch die Rückkehr der Zinsen im Jahr 2022 ist dieser Effekt dem BVI zufolge entfallen, und viele Versicherer halten ihre Restbestände festverzinslicher Wertpapiere bis zur Fälligkeit im Depot. Bei anderen Anlegergruppen von Spezialfonds wie z. B. Altersvorsorgeeinrichtungen dürfte ein gestiegener Kapitalbedarf, z. B. für Auszahlungen an den gestiegenen Anteil von Rentnern, ein Grund für die Zurückhaltung bei Neuanlagen sein. (mki)

Bild: © Elmira – stock.adobe.com

 

Warum Versicherer mehr auf Venture Capital blicken sollten

Die Regierung will mit der „Initiative für Wagnis- und Wachstumskapital für Deutschland“ die Wirtschaft stärken. Patrick Dahmen und Marius Weber von dem Dachfonds-Anbieter AQVC erläutern, warum auch Versicherer die Anlageklasse Venture Capital in Zukunft mehr ins Visier nehmen sollten.

Interview mit Patrick Dahmen, Venture Partner bei AlphaQ Venture Capital (AQVC) und Gründer von Valytics, und Marius Weber, Gründungspartner von AQVC
Herr Dahmen, die Initiative für Wagnis- und Wachstumskapital für Deutschland nimmt Form an. Was sind ihre Schlüsselpunkte und inwiefern ist sie interessant für die Versicherungsbranche?

Patrick Dahmen: Diese Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, das Ökosystem und die Kultur für Wachstums- und Innovationskapital in Deutschland zu stärken. Es wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt. Der mit Abstand wichtigste Punkt ist, dass Vertreter von führenden Banken und Versicherungen eine Erklärung unterzeichneten, rund 12 Mrd. Euro bis 2030 in die weitere Stärkung des deutschen Venture-Capital-Ökosystems zu investieren.

Herr Weber, warum erfährt diese Art der wirtschaftlichen Förderung genau jetzt ein höheres Level an Aufmerksamkeit von der Bundesregierung?

Marius Weber: Deutschland ist geprägt durch den erfolgreichen Mittelstand. Start-ups, also der potenzielle Mittelstand von morgen, benötigen Kapital, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und zu Wohlstand und Innovation in Deutschland beizutragen. Das jährliche Deal-Volumen auf dem deutschen Markt hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als vervierfacht. Diese bisherigen Erfolge sollen durch Maßnahmen wie der WIN-Initiative weiter gestärkt werden.

Venture Capital gilt als eher riskant – nicht umsonst steckt „Wagnis“ darin. Sind Investments in diese Anlageklasse in Zukunft also attraktiver?

Marius Weber: Investitionen in Venture Capital (VC) sind traditionell als riskant bekannt, da sie in junge Unternehmen fließen, die zwar hohes Wachstumspotenzial, aber auch eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit haben. Dennoch ändert sich dieses Bild aufgrund verschiedener Entwicklungen und Trends.

In der heutigen Wirtschaft wird Innovation immer stärker als Wachstumstreiber angesehen, insbesondere in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Biotechnologie, nachhaltige Technologien (CleanTech), FinTech und erneuerbare Energien. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind zu wichtigen Faktoren bei Investmententscheidungen geworden. Viele VC-Fonds richten ihren Fokus zunehmend auf Unternehmen, die Lösungen im Bereich Environmental, Social, and Governance (ESG) bieten. Dieser Trend sollte das Risiko in VC-Investitionen verringern, da ESG-Kriterien häufig als eine langfristig wertsteigernde Strategie angesehen werden. Historisch niedrige Zinssätze und hohe Liquidität haben vermehrt Kapital in risikoreichere Anlageklassen wie Venture Capital gelenkt. Sollten die Zinsen in naher Zukunft relativ niedrig bleiben, könnten Investoren weiterhin nach höheren Renditen suchen, was das Interesse an VC-Investitionen aufrechterhalten oder sogar steigern wird.

Zudem hat sich die VC-Branche weiter professionalisiert, was zu einer besseren Risikosteuerung geführt hat. Erfahrene Fondsmanager nutzen mittlerweile ausgefeiltere Due-Diligence-Verfahren und haben Zugang zu umfangreichen Netzwerken, die es ihnen ermöglichen, die vielversprechendsten Start-ups zu identifizieren und strategisch zu unterstützen. Dies reduziert ebenfalls das Risiko und erhöht die Erfolgschancen.

Der Versichererverband GDV hat Maßnahmen angekündigt, in Ven­ture Capital investieren zu wollen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Was versprechen sich Versicherer davon?

Patrick Dahmen: Für Versicherer ist die Anlageklasse der Private Markets, also Private Equity und Private Debt, zu der ich auch Venture-Capital-Investments zähle, nicht neu und macht gemäß Aussagen der BaFin bei Versicherern ca. 10% der Kapitalanlagen aus. In Zeiten niedriger Zinsen bieten Private-Market-Asset-Klassen höhere Renditen bei gleichzeitig guten Korrelationseigenschaften mit den restlichen Kapitalanlagen. Venture Capital ist eine logische Ergänzung dieser auf Private Markets ausgerichteten Strategie – es bietet interessante Renditen und das Risiko lässt sich durch verschiedene Maßnahmen in den Griff bekommen.

Wie bewerten Sie selbst das Interesse der Versicherer an Venture Capital?

Patrick Dahmen: Die von vielen Versicherern unterzeichnete Erklärung, in Ven­ture Capital zu investieren, unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Versicherer. Neben dem Interesse an attraktiven Renditen bei gleichzeitig möglichst diversifiziertem Risiko gibt es sicherlich auch strategische Interessen. Venture-Capital-Investments ermöglichen den Zugang zu Start-ups in strategisch relevanten Kernthemen. Zudem wollen Versicherer auch einen Beitrag leisten, um den Standort Deutschland zukunftsfähig zu machen.

Herr Weber, Sie bieten bei AQVC selbst Investments in Venture Capital an, so z. B. über Dachfonds. Könnten Sie das Prinzip Ihrer Dachfonds bitte erläutern?

Marius Weber: Mit AlphaQ Venture Capital (AQVC) investieren wir als Dachfonds in Venture-Capital-Fonds. Es geht hierbei um das bestmögliche Risiko-Rendite-Profil in der Asset-Klasse VC. Mit nur einem VC-Fonds in einem Portfolio liegt die Wahrscheinlichkeit, das investierte Kapital nicht voll zurückzuerhalten, bei 24%. Durch eine Investition in einen VC-Dachfonds kann man das Risiko, weniger als das eingezahlte Kapital zurückzuerhalten, auf unter 1% reduzieren.

AQVC bietet eine gesunde Diversifizierung auf verschiedenen Ebenen an: Es wird in etablierte Fonds und aufstrebende Manager investiert. Das Portfolio deckt verschiedene Themen ab, wie zum Beispiel nachhaltige Technologie. Geografisch werden 60% des Anlagevolumens in Europa, 30% in den USA und 10% im Rest der Welt platziert. Auch sind frühe und spätere Phasen der Unternehmensentwicklung abgedeckt. Besonders wichtig ist die Diversifizierung der Anlage über mehrere Jahre, um das Risiko durch Schwankungen des Marktes in bestimmten Zeiten auszugleichen. Diese Diversifizierung aller Ebenen erhalten Investoren bei einem Investment in unseren Dachfonds umgehend, da sie an dem bereits bestehenden Portfolio partizipieren.

Welche Vorteile haben insbesondere Versicherer, wenn sie Ihre Dachfonds als Anlage wählen?

Patrick Dahmen: Versicherer profitieren von der Rendite und dem gleichzeitig deutlich gesunkenen Risiko dank einer umfangreichen Diversifikationsstrategie, denn ein Dachfonds verfolgt genau die gleiche Investmentphilosophie wie Versicherer – nämlich seine Eier in möglichst viele Nester zu legen und dadurch unabhängig von einzelnen Risiko-Events zu sein. Darüber hinaus bekommen Versicherer auch einen breiten Zugang zu Start-ups in strategisch relevanten Kernthemen.

Haben Sie schon erste Anfragen von Versicherern angesichts von WIN bekommen?

Patrick Dahmen: Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren die Basis gelegt und auch eine sehr beachtliche Rendite in unserem Dachfonds erzielen können, sodass wir auf dieser Basis und mit dem Rückenwind der WIN-Initiative sehr konkrete Gespräche mit Versicherern und Asset-Managern führen.

Denken Sie, dass WIN für eine nachhaltige Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Deutschland sorgen wird?

Marius Weber: Die WIN-Initiative hat das Potenzial, eine nachhaltige Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu bewirken, insbesondere indem sie Innovationen und nachhaltige Geschäftspraktiken fördert. Sie könnte dazu beitragen, Deutschland als Vorreiter in der nachhaltigen Wirtschaft zu positionieren und die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Landes in einer sich schnell verändernden globalen Wirtschaft zu stärken.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 11/2024 und in unserem ePaper.

 
Interview mit
Marius Weber
Patrick Dahmen

Anzahl der ETF-Sparpläne steigt deutlich

extraETF hat im Auftrag von BlackRock eine Untersuchung zur aktuellen Entwicklung der ETF-Sparpläne in Kontinentaleuropa durchgeführt. Das Ergebnis ist eindeutig: ETF-Sparpläne konnten bis September 2024 ein deutliches Wachstum verzeichnen. Deutschland bleibt führend.

Nach einer neuen Studie des Investorenportals extraETF, die im Auftrag des Asset-Management-Giganten BlackRock durchgeführt wurde, ist die Zahl der monatlich ausgeführten ETF-Sparpläne in Kontinentaleuropa bis Ende September 2024 um satte 42% auf 10,8 Millionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das jährliche Sparvolumen von Anlegern in ETF-Sparpläne kletterte auf 17,6 Mrd. Euro. Ende 2023 hatte extraETF die Zahl der ETF-Sparpläne noch auf 7,6 Millionen und das jährliche Sparvolumen auf 15 Mrd. Euro beziffert. Gerade bei langfristig orientierten Privatanlegern werden ETF-Sparpläne immer beliebter, meldet BlackRock in seiner Pressemitteilung zur Untersuchung.

Das starke Wachstum in diesem Jahr untermauert die Prognose von extraETF aus dem Jahr 2023, wonach in Kontinentaleuropa die Zahl der monatlich ausgeführten ETF-Sparpläne bis 2028 auf 32 Millionen steigen dürfte. Über denselben Zeitraum erwartet das Investorenportal in Europa einen Anstieg des jährlichen Sparvolumens von Privatanlegern in ETF-Sparplänen auf über 64,3 Mrd. Euro.

Deutschland bleibt wichtigster Markt

Deutschland bleibt nach wie vor einer der Schlüsselmärkte mit 9,5 Millionen monatlichen ETF-Sparplanausführungen Ende September 2024. Laut extra ETF entspreche das einem Anstieg von 34% gegenüber den 7,1 Millionen ETF-Sparplänen vom September 2023. Parallel dazu wuchs in Deutschland auch das jährliche Sparvolumen in ETF-Sparpläne kräftig um 11% von 14 Mrd. Euro auf 15,6 Mrd. Euro.

Außerhalb Deutschlands ist der ETF-Sparplanmarkt ebenfalls rasant gewachsen, nämlich um 160% auf 1,3 Millionen ausgeführte ETF-Sparpläne. 2023 waren es noch 0,5 Millionen. Das in ihnen angelegte Vermögen verdoppelte sich von 1 Mrd. Euro auf 2 Mrd. Euro.

Sparrate sinkt – das hat einen Grund

Die durchschnittliche monatliche Sparrate in Kontinentaleuropa ist von 164 Euro im Jahr 2023 auf 136 Euro im Jahr 2024 gesunken. Grund dafür: Die Angebote der ETF-Sparplan-Anbieter sollen gezielt jüngere Menschen ansprechen, die häufig einen Mangel an Geld als Hindernis für eine Geldanlage anführen, schreibt BlackRock. Mit gesenkten Mindestsparraten für ETF-Sparpläne wollen sie einer neuen Anlegergeneration den Einstieg in die Geldanlage erleichtern.

Mehr Anbieter

Auch die Zahl der Anbieter von ETF-Sparplänen nimmt zu. In Europa können Anleger inzwischen aus einer Palette von mehr als 3.500 ETFs wählen, und immer mehr Emittenten und Broker nehmen ETFs in ihr Angebot auf. (mki)

Über die Studie

Die Studie deckt den deutschen Markt und den Rest von Kontinentaleuropa mit Schwerpunkt auf Frankreich, Italien, Spanien und Österreich ab. Einbezogen wurden auch die Schweiz, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Finnland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Für Deutschland veröffentlicht extraETF bereits seit 2020 Studien. Der aktuelle Report baut auf den historischen Daten und der Entwicklung der früheren Studien für diesen Markt auf. Die Annahme für das übrige Kontinentaleuropa basiert auf einem ähnlichen historischen Wachstum wie in Deutschland in den ersten Jahren von 2016 mit 400.000 ETF-Sparplänen bis 2021 mit 4,9 Millionen ETF-Sparplänen, was einem Wachstum um das Zwölffache entspricht. Der Rest von Kontinentaleuropa befindet sich in einem ähnlichen frühen Entwicklungsstadium wie Deutschland im Jahr 2014. Für diese Region wird ein Anstieg von 1,3 Millionen ETF-Sparplänen im Jahr 2024 auf 10,7 Millionen ETF-Sparpläne im Jahr 2028 prognostiziert. Dies entspricht einem achtfachen Wachstum, zu dessen Einordnung berücksichtigt werden muss, dass die Bevölkerung dieser Schwerpunktländer mit jetzt 180 Millionen Menschen mehr als doppelt so groß ist wie die von Deutschland.

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Wie viel Vermögen lassen sich Sparer ohne Aktien entgehen?

Eine aktuelle Analyse der DZ Bank zum Weltspartag hat errechnet, wie viel mehr Geld deutsche Privathaushalte zur Verfügung hätten, wenn sie in Aktien investiert hätten. Das Ergebnis ist stattlich: Laut der Untersuchung lassen sich die Deutschen einen hohen dreistelligen Betrag entgehen.

Michael Stappel, Analyst bei der DZ Bank, hat in einer aktuellen Untersuchung eine Berechnung durchgeführt, wie sich das Vermögen der privaten Haushalte in Deutschland mit Aktien im Portfolio verändert hätte. Untersucht wurde der Zeitraum von 2011 bis Mitte 2024, also vorrangig die Niedrigzinsphase.

Vermögensbildung mit vs. ohne Aktien

Eine seiner Annahmen bei der Analyse ist, dass das angesparte Vermögen nicht vor allem in Bargeld und Sichteinlagen geparkt worden, sondern mehr Investitionen in Aktien geflossen wären. Vier durchschnittliche Monatsnettoeinkommen dienen als Liquiditätspuffer. Die restliche Geldvermögensbildung dieser Asset-Klasse fließt in Stappels Simulation in Aktien – die Mittel, die in Fonds, Versicherungen, Rentenpapiere und andere Bankeinlagen angelegt werden, bleiben unverändert.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Durch den höheren Anteil von Aktien in unserem Modell profitiert das private Geldvermögen insgesamt stärker von Kursgewinnen an den Aktienmärkten und schrumpft schneller bei Kursverlusten. Tatsächlich weist Stappels Modell in der Anfangsphase mehrere Quartale auf, in denen das private Geldvermögen durch Kurseinbußen bei Aktien langsamer wächst als in der Realität. Über einen längeren Zeitraum jedoch vermehr sich das Geldvermögen mit einem höheren Aktienanteil in der Regel besser. Wuchs das private Geldvermögen von Anfang 2011 bis Mitte 2024 in der Realität um 4,6 auf 9,2 Bio. Euro, errechnet sich im Modell der DZ Bank in diesem langen Zeitraum ein Zuwachs um 5,3 Bio. Euro auf 9,9 Bio. Euro. Das sind 715 Mrd. Euro oder knapp 8% mehr als in der Realität. (mki)

Weitere Informationen zu der Analyse der DZ Bank gibt es hier.

Bild: © auremar – stock.adobe.com

 

Multi-Asset: Worauf es beim Investieren wirklich ankommt

Multi-Asset-Fonds verteilen das Geld der Anleger auf verschiedene Anlageklassen, um Kapitalmarktrisiken zu begrenzen. In den vergangenen Jahren haben sie deutlich an Popularität gewonnen. Zuletzt gab es aber heftige Kritik an den Fonds, weil sie in Krisenzeiten nicht hielten, was sie versprochen hätten. Ist die Kritik berechtigt?

Ein Artikel von Stephan Fritz, Portfolio Director Multi Asset bei Flossbach von Storch

Multi-Asset-Fonds standen zuletzt in der Kritik. Zu teuer, zu wenig krisenresistent. Das Jahr 2022 war der ultimative Härtetest: Nicht nur die Aktienmärkte gerieten angesichts des Krieges in der Ukraine und der nach oben schnellenden Inflationsraten unter Druck, sondern auch und insbesondere die Anleihenkurse – weil die Notenbanken der Teuerung etwas entgegensetzen und die Zinsen rasch anheben mussten.

Für viele Multi-Asset-Fonds, allen voran die defensiveren, deren Portfolio zu großen Teilen aus Bonds besteht, war das ein Problem. Der Crash am Rentenmarkt traf also vor allem jene Anleger, deren Risikotoleranz nicht sonderlich ausgeprägt ist. Die Volatilität meiden. Die Enttäuschung war nachvollziehbarerweise groß.

Denn eines der wesentlichen Verkaufsargumente für Multi-Asset-Produkte war stets die negative Korrelation zwischen Aktien und Anleihen: Wenn es „früher“ turbulent zuging an den Aktienmärkten, die Kurse kräftig zurückfielen, dann waren Anleihen erstklassiger (Staats-)Schuldner gefragt – als sichere Häfen. US-Staatsanleihen beispielsweise. Oder deutsche Bundesanleihen. Die Kursverluste auf der einen Seite (Aktien) wurden so über Kursgewinne auf der anderen (Anleihen) kompensiert, zumindest teilweise. 2022 wurde mit dieser Gewissheit gebrochen ...

Die richtige Erwartungshaltung

Der Abgesang auf defensive Multi-Asset-Fonds ließ daher nicht lange auf sich warten. Warum braucht es diese Produkte überhaupt noch, wenn sie ihre ureigene Aufgabe, nämlich Vermögen in Krisenzeiten zu schützen, nicht oder nur unzureichend erfüllen?

2022 war die Ausnahme, nicht die Regel. Und Multi-Asset-Fonds sind gewiss keine Alleskönner. Das waren sie im Übrigen nie. Die Frage sollte deshalb ein wenig grundsätzlicher beantwortet werden, um zu klären, was von diesen Produkten realistischerweise zu erwarten ist – und was nicht.

Es gibt leider keine einheitliche Definition von Multi-Asset-Fonds. Je nach Anbieter oder Fondsrating-Agentur wird sie anders ausfallen. Nach dem Verständnis von Flossbach von Storch ist ein Multi-Asset-Fonds weitgehend frei, was die Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen, Einzeltitel, Regionen und Währungen betrifft. Das Fondsmanagement orientiert sich an keinem Referenzindex. Oberstes Ziel ist, langfristig attraktive Renditen für die Anleger zu erwirtschaften, also eine „absolute Renditestrategie“. Dem Anleger soll erspart bleiben zu hören, wie sich sein Fondsmanager brüstet, „nur“ 25% verloren zu haben, während der Referenzindex 30% abgerutscht ist.

Ein langer Anlagehorizont

Dieser Ansatz führt zum Ursprung allen Investierens: Anlagegelegenheiten erkennen und nutzen, das heißt mit kalkulierbaren Risiken attraktive Renditen erzielen. Jedem Kaufmann leuchtet dies ein. Und doch wird es oft fehlinterpretiert, wenn erwartet wird, dass jedes Jahr eine bestimmte Zielrendite erfüllt werden muss – und niemals ein Verlust anfallen darf.

Voraussetzung für den Erfolg absoluter Renditestrategien ist vielmehr ein langfristiger Anlagehorizont. Es gibt Phasen, in denen man mehr, und Phasen, in denen man weniger interessante Investments findet. Unterstellt man für reine Aktienengagements einen sinnvollen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren – damit die Kursgewinne aus den starken Phasen die Verluste der schwächeren wettmachen können –, dann sollte er bei Multi-Asset-Strategien mindestens fünf Jahre betragen.

Die Kernkompetenz des Fondsmanagers besteht darin, permanent Chancen und Risiken potenzieller und bereits bestehender Anlagen abzuwägen. Das wiederum setzt ein kaufmännisch geprägtes Risikoverständnis voraus, das nicht selten der Risikointerpretation an den Finanzmärkten entgegensteht. Ein deutlicher Kursrückgang etwa erhöht die Volatilität einer Aktie. Aus Sicht von Anhängern der Portfoliotheorie steigt damit auch das Risiko, obwohl der Preis nun viel niedriger ist. Für den kaufmännisch denkenden Investor dagegen ist es umgekehrt: Ein tieferer Einstiegskurs bedeutet ein geringeres Risiko, weil er das Renditepotenzial erhöht – vorausgesetzt, an der Substanz des Unternehmens hat sich nichts verändert. Volatilität ist aus seiner Sicht nichts Böses, im Gegenteil, sie beschert ihm Sonderangebote. Der Gewinn liegt bekanntlich (auch) im Einkauf.

Eine absolute Renditestrategie bietet dem Fondsmanager große Freiräume. Deshalb wird sie auch als „aktive“ Strategie bezeichnet, wobei der Begriff nicht bedeutet, dass ständig das Portfolio umgeschichtet wird.

Nichts ist „passiv“

Dem gegenüber steht die Strategie des „passiven“ Investierens, die sogenannten „Exchange Traded Funds“ (ETFs), börsennotierte Indexfonds. Anleger, die ein absolutes Renditeziel verfolgen, werden sich jedoch fragen, welche ETFs sie kaufen sollen, um ebendieses Ziel zu erreichen. Damit ist die Diskussion – aktiv oder passiv – eröffnet und sogleich beendet. Denn jede Auswahl eines bestimmten ETFs setzt viele aktive Entscheidungen voraus.

So muss anfangs die Anlagestrategie definiert werden: Wie soll die Zusammenstellung des Portfolios aussehen, welche Anlagen kommen in Betracht: Aktien, Anleihen, Wandelanleihen, Gold oder Rohstoffe? Und wie sollen die einzelnen Bausteine gewichtet werden? Nachdem diese Entscheidungen getroffen sind, geht es darum, für die Anlageklassen passende Regionen zu definieren. Wer all das „aktiv“ beantwortet hat, kann beginnen, „passiv“ zu investieren.

Natürlich sind ETFs für Investoren, die ihre Vermögensallokation selbst in die Hand nehmen, ein sehr gutes Instrument. Zumal die Mehrheit der aktiven Manager es tatsächlich nicht schafft, dauerhaft den Vergleichsindex zu schlagen. Die meisten dieser Manager sind aber nicht wirklich aktiv, sondern legen die Fondsgelder indexkonform an. Damit ist nicht nur das Potenzial, besser abzuschneiden als der Index, limitiert, sondern wegen der Kosten auch fast schon garantiert, hinter dem Index zurückzubleiben. Insofern dürften die Mittelzuflüsse in ETFs anhalten – vor allem zulasten der pseudoaktiven Fonds.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 10/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Lemonsoup14 – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Stephan Fritz

Allianz auf der Suche nach Partner für Fondstochter AllianzGI

Einem Medienbericht zufolge, der sich auf Insider-Informationen beruft, soll die Allianz nach möglichen Partnern für ihre Fondstochter Allianz Global Investors suchen. Möglich seien mehrere Szenarien – eine Übernahme, aber auch ein teilweiser Verkauf.

Verschiedene Medien griffen eine Erstmeldung der Nachrichtenagentur Reuters auf, in der es Insider-Informationen zufolge heißt, dass der Versicherungskonzern Allianz Ausschau nach Partnern für ihre europäische Fondstochter Allianz Global Investors (AllianzGI) hält. Vier mit den Überlegungen vertraute Personen hätten demnach vermeldet, dass sowohl eine Übernahme als auch ein Teil-Verkauf der Sparte im Raum stehe.

Einer der Insider habe mitgeteilt, dass es „um Wachstum“ gehe – AllianzGI solle mehr Schlagkraft erhalten. Reuters erläutert, dass sich AllianzGI derzeit „im Schatten des US-Vermögensverwaltungsriesen PIMCO“ befinde, der ebenfalls zur Allianz gehört.

Kontrolle abgeben?

Laut dem Bericht soll der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Oliver Bäte, auch bereit sein, die Kontrolle über AllianzGI abzugeben, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person mitgeteilt habe. Auf AssCompact Nachfrage bei der AllianzGI-Pressestelle heißt es lediglich, dass man sich zu Marktspekulationen nicht äußere. Offiziell bestätigt sind die Gerüchte also nicht.

Ende Juni verwaltete AllianzGI 555 Mrd. Euro, davon 389 Mrd. Euro für Dritte. Der Rest stammt aus den Lebens- und Sachversicherungstöchtern der Allianz. PIMCO erreicht beinahe das dreifache Volumen an verwaltetem Vermögen für Dritte, nämlich ca. 1,4 Bio. Euro. Für Allianz-Einheiten verwalten beide zusammen weitere gut 500 Mrd. Euro. Reuters meldet unter Berufung auf einen Insider, dass der Wert von AllianzGI bei über 4 Mrd. Euro liege.

Konsolidierung im Asset-Management?

Auch in der Asset-Management-Branche scheint sich, sofern die Berichte um AllianzGI stimmen sollten, eine Art Konsolidierung zu verbreiten. Im Sommer hatte bereits die französische Großbank BNP Paribas einen „Milliardendeal“ über 5,1 Mrd. Euro mit der AXA zur Übernahme von AXA IM vereinbart.

„Logische Fusionskandidaten“ für AllianzGI wären laut Reuters Amundi oder die Deutsche-Bank-Tochter DWS, wie zwei Insider melden. Statements von den betreffenden Unternehmen gab es auch gegenüber Reuters nicht. (mki)

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Europavergleich: Deutsche investieren am meisten in ETFs

BlackRock und YouGov haben in der Umfrage „People & Money 2024“ die Einstellung der Europäer zum Thema Geldanlage untersucht. Hierbei zeigten sich einige Trends, zum Beispiel, dass immer mehr Frauen am Kapitalmarkt investieren. Auch fehle es vielen Menschen, die nicht investieren, am dafür nötigen Geld.

Wer investiert in Europa eigentlich am Kapitalmarkt? Wie wird sich dies in den nächsten Jahren verändern? Und: Welche Gründe gibt es für Menschen, nicht an der Börse zu investieren? Diese und andere Fragen wurden in der Studie „People & Money 2024“, in Auftrag gegeben von BlackRock und durchgeführt von YouGov, untersucht. Sie soll die Einstellungen aktueller und potenzieller Anleger in 14 europäischen Ländern herausarbeiten.

Generation Z, Millennials und Frauen führen Trend an

Frauen aus allen Altersgruppen sowie die Generation Z und die Millennials, zu denen die 25– bis 34-Jährigen zählen, haben in den letzten zwölf Monaten die Anlegerzahlen in Europa nach oben getrieben, so heißt es in einer Mitteilung zur Studie. Bemerkenswert hierbei: Die Zahl der Anlegerinnen ist im Vergleich zum Vorjahr um 11% auf 29% gestiegen, während es bei Männern im gleichen Zeitraum 4% mehr waren auf nunmehr 47%. Da Männer traditionell einen Großteil der Anleger ausmachen, sei dies ein deutliches Zeichen dafür, dass sich immer mehr Teile der Gesellschaft für das Geldanlegen öffnen. Bei Frauen seien die Zuwächse am höchsten, aber bis sie zu den Männern aufschließen, bleibe noch viel zu tun. Bei den 25– bis 34-Jährigen ist die Zahl der Anleger weiterhin um 13% gestiegen.

In Deutschland spiegle sich dieser Trend ebenfalls wider: Hier ist der Frauenanteil bei Anlegern um knapp ein Viertel gestiegen – von 23% im Jahr 2022 auf 29% im Jahr 2024.

Erwartet werde zudem, dass Frauen und junge Menschen in den nächsten zwölf Monaten einen Großteil der Erstanleger in Deutschland ausmachen werden. 41% von ihnen werden voraussichtlich zwischen 18 und 34 Jahre alt und 48% Frauen aller Altersgruppen sein, verglichen mit aktuell 34% bzw. 40%. Auch die zukünftigen deutschen ETF-Anleger werden voraussichtlich jünger und häufiger weiblich sein. Mehr als die Hälfte (56%) der ETF-Erstanleger werden den Prognosen zufolge zwischen 18 und 34 Jahre alt sein, gegenüber 32% heute. Die Gruppe der Anlegerinnen, die auf ETFs setzen, wird von 34% auf 39% ansteigen.

Es fehlt an Geld oder Wissen

In Deutschland gibt die Mehrheit der Befragten (65%), die derzeit nicht investieren, als Grund dafür zu wenig verfügbares Geld an, melden BlackRock und YouGov. Mögliche Verluste mit Geldanlagen machen Deutschen weniger Sorgen als Menschen aus anderen europäischen Ländern. Nur 19% der Deutschen, die derzeit nicht anlegen, geben als Grund die Sorge an, Geld zu verlieren – gegenüber 25% der Befragten aus anderen europäischen Ländern.

Weiterhin spielt das Alter in Deutschland eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, wie sachkundig sich die Befragten in punkto Geldanlage einschätzen. Von den 18– bis 34-Jährigen gaben mit 49% doppelt so viele wie bei den Über-35-Jährigen (23%) an, dass sie nicht wissen, wie man und in was man investiert oder was die Vorteile des Investierens sind.

Online-Plattformen erleichtern Zugang

Ein Großteil der ETF-Anleger der Generation Z und der Millennials investiert über digitale Plattformen wie Online-Anlageplattformen von Brokern und Banken oder über Robo-Advisor. Bei den 18– bis 34-Jährigen sind es 80%.

Auch deutsche Anleger entscheiden sich überwiegend für den ETF-Handel über digitale Plattformen, wobei 79% dazu entweder die Online-Plattform ihrer Bank oder eines anderen Anbieters nutzen.

Deutsche führen Statistik bei ETFs an

Aktien sind in Deutschland die beliebteste Anlageklasse. Mehr als die Hälfte aller Anleger (52%) entscheidet sich für sie. Deutsche Anleger investieren jedoch auch doppelt so häufig in börsengehandelte Fonds wie der europäische Durchschnitt. 40% von ihnen halten börsengehandelte Fonds. Die deutschen Anleger bilden damit die größte Gruppe der ETF-Anleger in Europa, wo die Quote bei durchschnittlich 20% liegt. Die Befragten aus Deutschland geben auch am häufigsten an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten voraussichtlich in ETFs einsteigen werden. Erwartet wird ein Anstieg von 21%. Fast ein Drittel der Befragten, die derzeit keine Anlageprodukte halten, könnten sich vorstellen, mit ETFs zu beginnen (31%). Ein knappes Viertel der Nicht-ETF-Anleger in Deutschland gibt an, dass „Informationen darüber, wie sich ETFs von anderen Anlageoptionen unterscheiden“, es ihnen leichter machen würden, in ETFs zu investieren. (mki)

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Vermögensübertragung größte Herausforderung für Berater

Die Investmentgesellschaft Natixis IM hat eine Umfrage unter 2.700 Finanzberatern durchgeführt, welche Herausforderungen sie für ihr Geschäft sehen. An der Spitze steht die Vermögensübertragung auf die nächste Generation, bei der sie regelmäßig Kunden verlieren.

Der „High-Net-Worth and Ultra-High-Net-Worth Markets 2021“-Bericht von Cerulli Associates besagt, dass in den nächsten 20 Jahren insgesamt 84 Bio. US-Dollar von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Für Finanzberater besteht hier die größte Herausforderung darin, in diesem Transfer ihre Kunden zu behalten, wie der Vermögensverwalter Natixis IM in einer Umfrage unter weltweit 2.700 Finanzberatern ermittelt hat.

Schwierigkeiten bei Nachkommen

Fast die Hälfte (46%) gibt Natixis IM zufolge an, dass dies eine „existenzielle Bedrohung“ für ihr Unternehmen darstelle, 43% machen sich Sorgen, ob sie die Betreuung der Vermögenswerte von den Ehepartnern oder Erben der nächsten Generation behalten werden. Und tatsächlich macht ein Drittel (33%) der Berater die Angabe, durch den Generationenwechsel Mandate in erheblichem Umfang verloren zu haben. Daher räumen die Vermögensverwalter und -berater der Kundenbindung und Akquise höchste Priorität ein.

Noch ganz gut klappt der Übertrag, wenn ein Ehepartner erbt. Denn in diesen Fällen berichten die Berater, dass sie zu 72% die Kundenbeziehung aufrechterhalten können. Wenn jedoch die Kinder des Kunden erben, gelinge dies nur in der Hälfte der Fälle (50%).

Zusatzleistungen gefragt

Vor allem in Europa sehen die dort befragten 1.050 Berater die Notwendigkeit, Zusatzleistungen anzubieten, die über die Allokation des Portfolios hinausgehen. Über die Hälfte von ihnen gibt an, dass Angebote wie Karriereplanung, der Zugang zu Netzwerken, die Planung von Nachlässen oder die Strukturierung von Treuhandvermögen für die Kundenbindung wichtig sind. 88% der Finanzberater in Europa gelingt es allerdings Natixis IM zufolge trotzdem nicht, sich auf die Altersgruppe der 18– bis 34-Jährigen zu fokussieren. 40% konzentrieren sich eigenen Angaben zufolge bei der Akquisition neuer Kunden auf die Über-50-Jährigen.

Unrealistische Erwartungen

Die Berater warnen ebenfalls davor, dass sich die Anleger nach einem längeren Anstieg der Aktienkurse ihrer unrealistischen Erwartungen bewusst sein sollten (29%). Bei einer anderen Befragung im Jahr 2023 gaben Privatanleger nämlich an, dass sie langfristig eine Rendite von 12,8% über der Inflation erwarten. Die Berater hingegen sehen in der aktuellen Umfrage eine Rendite von 8,3% über der Inflation als realistischer an. 

Drei von zehn Beratern betrachten Private Assets als einen der wichtigsten Wachstumsbereiche für ihr Unternehmen. Mehr als die Hälfte (56%) planen angesichts der gestiegenen Nachfrage von Investoren, nicht gelistete Vermögenswerte innerhalb der nächsten fünf Jahre in ihre Portfolios aufzunehmen. Zwei Drittel (65%) geben derweil an, dass die größte Herausforderung darin bestehe, ein Portfolio aus Privatvermögen in großem Umfang aufzubauen. (mki)

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Start des Vertriebsmodells Anadi Connect in Deutschland

Die Austrian Anadi Bank AG bringt nun Ihren bereits in Österreich erfolgreichen Ratenkredit für Privatkunden auch nach Deutschland. Sie bietet hiermit Vermittlern und Tippgebern exklusiven Zugang zu neuesten Prozessstrecken mit besten Konditionen.

Nach der erfolgreichen Markteinführung von „Anadi Connect“ in Österreich startet die Anadi Bank das innovative Geschäftsmodell auch in Deutschland. Das Institut ist bereits mit Kreditprodukten für Kammerberufler und Mittelständler in Deutschland aktiv. Die Expansion des Tablet-Based Banking stellt einen weiteren wichtigen Schritt im forcierten Geschäftszweig Digital Banking dar.

Vertriebspartner bei Anadi Connect sind Finanzdienstleister:innen, bei denen Kund:innen direkt über die Anadi Infrastruktur mit eigenen Anadi Tablets Ratenkredite beantragen können. In Österreich hat die Bank seit Herbst 2022 schon über 950 Finanzdienstleister:innen für Anadi Connect gewonnen.

Wir unterstützen bereits heute in unserem Heimatmarkt Österreich unsere Kund:innen mit unkomplizierter Liquidität und unsere Vertriebspartner:innen mit effizienten Produkten. Der Erfolg hat uns dazu bewogen, unseren Ratenkredit auch in Deutschland anzubieten. Wir sind überzeugt, dass die unproblematische Verfügbarkeit von Liquidität ein wichtiges Thema unserer Zeit ist. Unser Fokus liegt hierbei darauf, mit Hilfe neuester Technologie und neuesten Prozessen den Arbeitsaufwand für Kund:innen und Vertriebspartner:innen auf ein neues Level zu reduzieren. Nach dem durchschlagenden Erfolg hierzulande erwarten wir auch in Deutschland eine gute Resonanz.“, zeigt sich Markus Herzl, Head of Digital Sales der Anadi Bank überzeugt.

Anadi Connect punktet mit Effizienz auf allen Ebenen: So dauert das Onboarding eines Finanzdienstleisters oder einer Finanzdienstleisterin – von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Schulung – weniger als eine Woche. Danach ist der Vertriebspartner oder die Vertriebspartnerin bereit für die ersten Kreditfälle. Dank digitaler, schlanker Prozesse bietet Anadi Connect Kund:innen attraktive Konditionen und hohe Entscheidungsgeschwindigkeit. Der Kreditantrag ist in 15 Minuten erledigt, die Kreditentscheidung fällt meist am selben Geschäftstag. Die Auszahlung erfolgt in 80 % aller Fälle innerhalb von 1,5 Geschäftstagen.

Wir sind in der Abwicklung fast drei Mal effizienter als mit traditionellen Kreditsystemen. Unsere Vertriebspartner:innen können mit Anadi Connect vertriebsstarke Bankprodukte unkompliziert in ihr Sortiment aufnehmen, mit einem fairen und agilen Bankpartner an ihrer Seite – und dies mit einem in Österreich bereits etablierten und erfolgreichen Produkt. Das innovative Geschäftsmodell, die einfache Handhabung ohne lästigen Papierkram und die hohe Skalierbarkeit bei rein variablen Kosten machen Anadi Connect zu einem wichtigen Wachstumstreiber für die Digital Strategie der Anadi Bank“, erläutert Markus Herzl, Head of Digital Sales der Anadi Bank.

Weitere Produkte sollen auf Basis der Anadi Infrastruktur in Abhängigkeit des Kunden- und Vermittlerbedarfs folgen.

Hier können Sie Partner:in werden:

Start des Vertriebsmodells Anadi Connect in Deutschland
Über Anadi Bank

Die Austrian Anadi Bank AG (Anadi Bank) ist eine österreichische Bank mit den Geschäftsfeldern Digital Banking, Public Finance und Corporate Banking. Gegründet wurde die Anadi Bank 1896 als Landeshypothekenanstalt und ist nun zuverlässiger Bankpartner für Privatkunden, Unternehmen und die öffentliche Hand. Ziel ist es, mit einem „digital first“ Ansatz, den Kund:innen in Österreich und weiteren europäischen Ländern einen unkomplizierten Zugang zu Finanzprodukten zu ermöglichen. Die Anadi Bank beschäftigt insgesamt rund 180 Mitarbeiter:innen.

Besuchen Sie die Anadi Bank auf der DKM Leitmesse vom 29.-30.10.2024 in Dortmund in Halle 3 bei Stand Nr. G10: die-leitmesse.de/anadi/2024