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VOLKSWOHL BUND und wayly arbeiten zusammen

VOLKSWOHL BUND setzt bei der betrieblichen Vorsorge nun auf das digitale Beratungstool wayly. Dafür bietet wayly Lösungen in den Bereichen bAV und betriebliche BU. Das Tool soll dabei als Ergänzung zur persönlichen Beratung des Vermittlers dienen.

Der Maklerversicherer VOLKSWOHL BUND und wayly wollen kooperieren. Der Schwerpunkt liegt bei dem mittelständischen Versicherer auf dem bAV-Geschäft. Mit dem digitalen Beratungstool wayly will der VOLKSWOHL BUND nun die Digitalisierung in diesem Bereich vorantreiben.

Denn wayly bietet Lösungen in den Bereichen betriebliche Altersvorsorge (bAV) und betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Zudem setzen einige Makler, die auch den VOLKSWOHL BUND vermitteln, wayly bereits ein. Entwickelt wurde wayly von der Multi Robo Advisor GmbH aus Erlangen.

„Vermittlern bei Digitalisierung helfen“

Patrick Polowy, Hauptabteilungsleiter bAV beim VOLKSWOHL BUND, sagt: „Wir wollen den Vermittlern bei der Digitalisierung helfen und Unterstützung bieten für diejenigen, die noch nicht so stark im bAV-Geschäft sind. Dabei soll wayly nicht die persönliche Beratung ersetzen, sondern als kluge Ergänzung dienen. Wir sehen in der Kombination aus bAV und BU die Zukunft und wayly passt mit seiner Prozessexpertise wunderbar zu unserer Ausrichtung.“ (lg)

Bild: © Production Perig – stock.adobe.com

 

Gewerbemakler-Plattform von GGW Group und BERNHARD Assekuranz

Die BERNHARD Assekuranzmakler GmbH und die GGW Group GmbH haben zusammen eine digitale Plattform für Bestände kleiner und mittelgroßer Gewerbemakler gegründet. Darüber können Gewerbebestände und ganze Maklerhäuser gemanagt werden.

Zum 01.01.2024 erfolgte die Gründung einer digitalen Plattform für Bestände kleiner und mittelgroßer Gewerbemakler durch die BERNHARD Assekuranzmakler GmbH aus München gemeinsam mit der GGW Group GmbH. Sie soll unter BERNHARD Mittelstandsmakler GmbH firmieren. Mit der Unternehmensführung sind Thorsten Kuhr sowie Benjamin Wess, langjähriger Vertriebsdirektor Maklervertrieb bei AXA und HDI, betraut.

Maklerhäuser können GGW Group mithilfe von BERNHARD Assekuranz beitreten

BERNHARD Assekuranzmakler ist neues Partnerunternehmen der LEADING BROKERS UNITED mit Spezialisierung auf digitale Prozesse. In Kooperation mit der GGW Group bietet das Unternehmen ab sofort kleineren und mittelgroßen Gewerbemaklerhäusern die Möglichkeit, in die GGW Group einzutreten.

„Mit dem technologischen Prozessansatz werden wir in den nächsten fünf Jahren viele, auch vom Umsatz her, kleinere Maklerhäuser in Deutschland an unsere Gruppen anbinden können“, so Tobias Warweg, Gründer und CEO der GGW Group.

Management von Gewerbebeständen und Maklerhäusern

Über die digitale Plattform kann der hochspezialisierte Versicherungsmakler Gewerbebestände und ganze Maklerhäuser managen, wie die beiden Unternehmen bekannt geben. Dabei liege der Schwerpunkt laut GGW „sowohl auf Unternehmern, die im Rahmen der Nachfolgeplanung ihre Kunden in sichere Hände mit persönlicher Betreuung übergeben möchten, als auch auf Maklern, die bei prozessualen und digitalen Herausforderungen von der Stärke der gesamten Gruppe profitieren und die nächsten Jahre aktiv mitgestalten wollen“. (lg)

Bild: © Murrstock – stock.adobe.com

 

Kfz-Schadenregulierung mit KI: Kunden skeptisch

Der Anwendung künstlicher Intelligenz in der Kfz-Schadenbearbeitung stehen die Versicherten größtenteils noch abwehrend gegenüber. Laut einer aktuellen Untersuchung lehnen mehr als drei Viertel den Einsatz von KI im Regulierungsprozess ab. Nur knapp ein Viertel kann sich den Einsatz vorstellen.

Künstliche Intelligenz (KI) kommt in der Schadenregulierung und -bearbeitung von Versicherern immer stärker zum Einsatz. KI-Anwendungen automatisieren Routineaufgaben und manuelle Prozesse in der Schadenbearbeitung. So werden beispielsweise Zeugenaussagen, Polizeiberichte oder Fotos von der KI automatisiert geprüft, verwaltet und archiviert. Mithilfe von Algorithmen erfolgt die Bewertung von Schadensituationen auf Grundlage vorangegangener Schäden. Auch in der Kundenkommunikation kommt KI in Form von Chatbots zum Einsatz. Und schließlich ist auch die Betrugserkennung ein Anwendungsfeld für künstliche Intelligenz.

Große Skepsis bei Versicherungskunden

Doch bei Versicherten hat die neue Technologie derzeit noch einen schweren Stand. Wie eine Untersuchung der Marktforscher vom Brand Science Institute (BSI) zeigt, lehnen 78% der Kunden die Anwendung von KI im Rahmen des Kfz-Schadenregulierungsprozesses ab. Lediglich 22% können sich den Einsatz von KI in ihrer Schadenbearbeitung grundsätzlich vorstellen. 8% sprechen sich für eine umfassende Nutzung der Technologie bei Versicherern aus.

Für die Analyse hat das BSI die Auswirkungen des Einsatzes von KI nicht nur aus der Innenperspektive der Versicherer beleuchtet, sondern den Einfluss auf die Akzeptanz und Zufriedenheit von Kunden untersucht.

Bei der Bewertung wurden zwei unterschiedliche Formen des KI-Einsatzes getestet: Schadenbearbeitung von einem menschlichen Schadenbearbeiter mit Unterstützung durch KI zum einen und die Regulierung vollautomatisiert von der KI unter Kontrolle eines Schadenbearbeiters zum anderen. Die höchste Zustimmung unter allen KI-affinen Versicherten fand dabei mit 81% die erste Variante, also Schadenbearbeitung von einem menschlichen Schadenbearbeiter unter Zuhilfenahme von KI.

Jüngere Versicherte aufgeschlossener für KI

Wie fast zu erwarten, stehen jüngere Menschen der Studie zufolge dem Einsatz von KI in der Schadenregulierung offener gegenüber. „Je jünger die Versicherten sind und je niedriger der Schadenwert, desto eher akzeptieren die Befragten einen umfassenden Einsatz künstlicher Intelligenz im Rahmen ihrer Schadensregulierung“, erklärt Dr. Nils Andres, Gründer und Geschäftsführer des Brand Science Institute sowie Initiator von BSI AI.

Je höher der Schaden, desto geringer die Akzeptanz

Doch wie die Untersuchung außerdem zeigt, führt ein höheres Maß an Vertrautheit mit KI nicht zwangsläufig zu einer grundsätzlich positiven Bewertung der Potenziale. Insbesondere bei hohen Schäden sinkt die Akzeptanz von KI in der Regulierung deutlich.

Von den älteren Menschen, die eine Schadenbearbeitung mit KI grundsätzlich befürworten, können sich 73% die Anwendung lediglich bei niedrigeren bis maximal mittleren Schadenswerten vorstellen – und auch dann nur von einem Schadenbearbeiter mit Unterstützung durch KI.

Faktor Mensch bleibt gefragt

Die Vorteile, die KI-Anwendungen für Versicherer mit sich bringen, wie die Zeitersparnis sowie eine schnellere und womöglich bessere Schadenregulierung, sind in der Wahrnehmung der Kunden laut BSI nicht präsent.

„Der Faktor Mensch bleibt in der Schadenbearbeitung von Versicherern die derzeit akzeptierteste Form“, so Andres. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die mit KI erzielbaren Qualitätssteigerungen heute noch nicht mit einer höheren Akzeptanz und Zufriedenheit gewürdigt werden und lediglich Zeit als zentraler Vorteil angesehen wird.“ (tik)

Bild: © Prostock-studio – stock.adobe.com

 

Helvetia: „Wir sind da, wenn es darauf ankommt“

Helvetia will schnellen und preiswerten Service in hoher Qualität bieten. Bei allen Maßnahmen und Entscheidungen will der Versicherer Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeitende in den Mittelpunkt stellen. Das gilt bei der Digitalisierung, dem Einsatz von KI sowie bei den Themen Nachhaltigkeit und Diversität.

<h5>Interview mit Volker Steck, CEO der Helvetia Versicherungen Deutschland</h5><h5>Herr Steck, können Sie anfangs schon etwas zum Geschäftsverlauf 2023 sagen?</h5><p>Wir sind im vergangenen Jahr gemessen am Geschäftsvolumen erneut stark gewachsen. Gleichzeitig haben wir die Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft gestellt, indem wir auf Profitabilität achten und ein transparenter sowie verlässlicher Partner sind.</p><p>In Komposit konnten wir Prämieneinnahmen und Produktion deutlich steigern. Auch in Leben sind wir angesichts sprunghaft gestiegener Zinsen und veränderter Liquidität des Marktumfelds mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Unsere vermögensorientierte Produktstrategie hilft uns, Marktumbrüche mitzugehen. In Komposit waren die Schadenereignisse vielschichtig und umfangreicher als zuvor. Die Gründe lagen in gestiegenen Aufwänden für Elementar- und Großschäden, zum Beispiel durch Feuer, Schadeninflation und schlechtere Rückversicherungskonditionen. Leider handelt es sich dabei wohl nicht um Einmaleffekte.</p><p>In diesem Fall lernen wir gerne von unseren Schweizer Kollegen. Jeder Kundentermin beinhaltet dort neben der Risikoanalyse gemeinsame Überlegungen zur Risikoreduktion, um das Risiko zu decken, das der Kunde nicht selbst tragen kann.</p><h5>Was erwarten Sie konkret für 2024?</h5><p>Die wirtschaftliche und demografische Entwicklung sowie regulatorische Anforderungen werden sich auf das Vorsorgeverhalten von Privatkunden und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen auswirken. Die Welt ist derzeit geprägt von geopolitischen Risiken, zum Beispiel Angriffe auf Handelsschiffe, Kriegen sowie Naturkatastrophen einerseits und neuen Technologien andererseits. All das in eine Prognose zu packen, scheint mir zu gewagt.</p><p>Wir wollen flexibel bleiben, indem wir vor allem unsere Mitarbeitenden stetig fördern und so zu unserem USP entwickeln. Denn die aktuellen Herausforderungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung, um erfolgreich zu bleiben. Für uns kommt es auch 2024 darauf an, unsere Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Wir sind nicht nur ein Versicherungsunternehmen, sondern vor allem auch Partner unserer Kunden, der in guten und schlechten Zeiten an ihrer Seite steht. Gemäß unserem Leitmotiv „Wir sind da, wenn es darauf ankommt“. Wir wollen viel und vor allem das Richtige tun. Wir setzen neue Technologien sinnvoll ein, um Komplexität zu reduzieren und Synergien zu nutzen.</p><p>Weitere Ziele sind Wachstums- und Profitsteigerung durch bedarfsorientierte Produkte, optimierte Portfoliosteuerung sowie eine geringere Schadenquote unter anderem durch die Minimierung von Kumulrisiken. Aufgrund der sich absehbar stabilisierenden Zinsen sind wir für die Geschäftsentwicklung unserer fondsgebundenen Lebensversicherung positiv gestimmt. Wir sind überzeugt, dass private Altersvorsorge unverzichtbar ist.</p><h5>Ein Fortschreiben der Digitalisierung steht vermutlich auch bei Helvetia auf der Agenda. Welche Projekte liegen hier im Fokus?</h5><p>Die Digitalisierung bringt große Chancen und die Notwendigkeit zum Handeln mit sich. Unsere Aufgabe ist, relevante Chancen zu erkennen und in der richtigen Dosierung einzusetzen. Wir denken Digitalisierung von unseren Kunden und Mitarbeitenden aus. Im Fokus steht der Kundennutzen. Wir wollen schnellen sowie preiswerten Service in hoher Qualität bieten und so Kundenbedürfnisse bestmöglich erfüllen. Die Herausforderung bei der Umstellung auf neue Technologien ist die Adaption der Prozesse und der Organisation. Wir arbeiten kontinuierlich daran und passen uns umsichtig und zielgerichtet an.</p><h5>Wird KI das Thema des Jahres?</h5><p>KI ist sicher eines der prägenden Themen. Als Schlüsseltechnologie hat sie gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Durch sie können wir Kunden und Vertriebspartner mit smarten Lösungen unterstützen. Sie ermöglicht schnellere und einfachere Schadenregulierung, effektive Betrugsbekämpfung, Datenstrukturierung und Risikobewertung, automatisierte Dokumentenverarbeitung sowie persönliche Beratung rund um die Uhr. Neue Kommunikationsstandards und veränderte Prozesse sind Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit. Den Vorteilen automatisierter Prozesse und KI-basierter Chatbots stehen Herausforderungen beim Datenschutz gegenüber. Wir prüfen, ob und wie uns KI in den vorhandenen Prozessen unterstützt oder hilft, Prozesse neu zu organisieren.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Der KI-Einsatz verspricht mehr Effizienz, ist er auch eine Teillösung für den Fachkräftemangel?--><h5>Der KI-Einsatz verspricht mehr Effizienz, ist er auch eine Teillösung für den Fachkräftemangel?</h5><p>Für uns ist wichtig, die Symbiose zwischen Menschen und Maschine zu fördern. Die Technologie soll eine wertvolle Hilfe sein und uns an den richtigen Stellen entlasten. Durch den Einsatz von KI können unsere Mitarbeitenden und Vertriebspartner ihre Arbeit effizienter gestalten und Kunden besseren Service bieten. Wenn KI erforderliche Daten in Schadenfällen erkennen und verifizieren kann, spart dies Zeit. Wenn sie auf Kundenanfragen adäquat reagieren und sofort den passenden Service anbieten kann, werden Mitarbeitende entlastet. Die frei gewordenen Ressourcen können zur Steigerung der Kunden­zufriedenheit eingesetzt werden. Dafür investieren wir in die Schulung unserer Mitarbeitenden und Vertriebspartner und stellen ihnen die Technologie zur Verfügung, die sie unterstützt und Mehrwert schafft.</p><p>Mir ist wichtig, unsere Vertriebspartner und Mitarbeitenden aktiv mitzunehmen, sie zu ermutigen und zu befähigen, mit KI neue Wege zu gehen. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Kunden von der digitalen Transformation profitieren.</p><h5>Was haben die Kunden und Vertriebspartner direkt von der Entwicklung? Helvetia scheint auch schon ein KI-Beratungstool einzusetzen.</h5><p>Wir werden flexibler, schneller, erhöhen die Qualität und sparen darüber hinaus Ressourcen. Damit schaffen wir mehr Zeit für Beratung, Betreuung und Service. Unsere Mitarbeitenden unterstützen persönlich, wo es unsere Vertriebspartner und Kunden schätzen. Helvetia Schweiz setzt den Chatbot Clara als einer der ersten Versicherer im direkten Kundenkontakt ein, um Versicherungs- und Vorsorgefragen zu beantworten. Clara nutzt ChatGPT sowie Helvetia-Informationen und wird laufend weiterentwickelt.</p><p>Neben der digitalen Transformation stehen die Versicherer auch vor der Herausforderung, ihr Unternehmen nachhaltig und divers aufzustellen. Kommen Sie da auch an Ihre Grenzen?</p><p>Wir engagieren uns für eine nachhaltige Zukunft, zum Beispiel Schutzwälder, Moore, soziale Projekte und den verantwortungsvollen Ressourcenumgang. Unsere Versicherungslösungen fördern Nachhaltigkeit, beispielsweise durch Summenerhöhungen im Schadenfall. Ohne unsere Mitarbeitenden wären wir nicht da, wo wir heute sind. Unsere Unternehmenskultur fördert Vielfalt, Vertrauen und Wertschätzung. Mit Unterzeichnung der Charta für Vielfalt haben wir uns klar positioniert. Wir schaffen die Voraussetzungen für ein vertrauensvolles Arbeits- und Entwicklungsumfeld. Es freut mich, dass wir zum dritten Mal in Folge als „Top Employer“ ausgezeichnet wurden.</p><h5>Wie sieht es auf Produkt- und Spartenseite aus? Welche Entwicklungen stehen hier im Fokus?</h5><p>Wir sind ein guter Partner für private und Firmenkunden. Unsere Komposit- und Lebenprodukte werden ständig weiterentwickelt. KMU als wichtige Zielgruppe bieten wir maßgeschneiderte Zielgruppenprodukte mit einfachen Verkaufsprozessen. Hier haben wir zum Beispiel aktuell für Autohäuser eine Auto-Abo-Versicherung entwickelt. Unsere Vertriebspartner unterstützen wir bei Risikobewertung und Angebotserstellung. Im Bereich Leben haben wir unsere Biometrieprodukte optimiert. Darüber hinaus setzen wir auf die Flexibilität unserer Altersvorsorgeprodukte in der Anspar- und Verfügungsphase. Wichtigster Faktor sind jedoch unsere Mitarbeitenden, die da sind, wenn es darauf ankommt. Und genau in diese investieren wir.</p><p>Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2024 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Volker Steck, Helvetia</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/5882526A-79BB-4F37-BAED-85150F2216DE"></div>

 
Ein Interview mit
Volker Steck

SMART INSUR erweitert Verbraucherschutz-Tarifcheck

Die Versicherungsplattform SMART INSUR hat ihre Tarifbewertung nach Verbraucherschutzkriterien Smart Check um die Pflegezusatzversicherung ausgebaut. Makler können inzwischen Tarife in 15 Produktsparten des Sach-, Kranken-, Kfz- und Lebensversicherungsbereichs vergleichen.

Mit Smart Check ermöglicht die Versicherungsplattform SMART INSUR neben dem traditionellen Versicherungsvergleich auch einen Tarifcheck nach Kriterien des Verbraucherschutzes. Nun wurde SMART CHECK um die Pflegezusatzversicherung erweitert. Somit umfasst die Tarifbewertung nach Verbraucherschutzkriterien inzwischen 15 Produktsparten des Sach-, Kranken-, Kfz- und Lebensversicherungsbereichs.

„Angesichts steigender Pflegekosten bei zunehmendem Pflegerisiko wird die Beratung zur Pflegezusatzversicherung für Verbraucher immer wichtiger“, berichtet Sebastian Langrehr, Chief Sales Officer (CSO) der Smart InsurTech AG, die die Versicherungsplattform SMART INSUR betreibt.

16 Verbraucherschutzkriterien und acht Zusatzkriterien

„Mit Smart Check bieten wir unseren Partnern die Möglichkeit, Pflegezusatztarife anhand von 16 Verbraucherschutzkriterien und acht Zusatzkriterien zu vergleichen. Dies trägt dazu bei, die Lücke der Endkunden zwischen gesetzlicher Versorgung und den tatsächlichen Kosten für die Pflegeleistungen zu schließen.“ Die neue Produktart wurde auch in die Ergebnisliste der Beratungssoftware Smart Consult integriert. (tik)

Bild: © ipuwadol – stock.adobe.com

 

Bewerbungsfrist für Eisenhut-Award für Vertriebssoftware läuft

Der von KUBI und den Versicherungsforen Leipzig ausgelobte Eisenhut-Award feiert Silber-Jubiläum. Noch bis 16.02.2024 können sich Finanzdienstleister und Anbieter von Vertriebssoftware in der Assekuranz und im Finanzdienstleistungsbereich wie Versicherer, Vertriebsgesellschaften oder Softwarehäuser bewerben.

Den Eisenhut-Award für Vertriebssoftware in der Assekuranz und im Finanzdienstleistungsbereich gibt es bereits seit dem Jahr 2000. Der Wettbewerb richtet sich unter anderem an Finanzdienstleister, Versicherungsunternehmen, Vertriebsgesellschaften sowie Softwarehäuser, die Software für den Vertrieb in der Assekuranz und im Finanzdienstleistungsbereich im weitesten Sinne herstellen oder einsetzen. Ausgelobt wird der Award abermals von den Versicherungsforen Leipzig sowie von KuBI e. V., einer Initiative des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e. V. In diesem Jahr werden erneut Experten der Versicherungsforen Leipzig im Jury-Team vertreten sein, dem Vermittler, Wissenschaftler, Manager und Repräsentanten von Verbänden angehören.

Vorbildliche Softwarelösungen werden ausgezeichnet

Der Wettbewerb hat zum Ziel, eine hohe Qualität der Beratung von Privat- oder Firmenkunden zur Absicherung und Risikovermeidung durch geeignete Software zu unterstützen. Prämiert werden vorbildliche Softwarelösungen. Optimierungsmöglichkeiten werden den Bewerbern vertraulich und kostenlos mitgeteilt. Wie die Veranstalter mitteilen, fließen die Themen Gesetzeskonformität, Bedienungskomfort sowie die ausreichende Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Fähigkeiten von Kunden und Nutzern in die Jury-Bewertung ein.

Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 16.02.2024

Bewerbungen für den Award sind noch bis zum 16.02.2024 möglich. Die Auszeichnungen erfolgen dann am 17.05.2024. Die Bewerbungsunterlagen sowie Teilnahmebedingungen können formlos unter dem Stichwort „Eisenhut-Award“ angefordert werden per Mail an pfingsten@finanzdienstleistungswards.de oder per Download von der KuBI-Homepage unter kubiev.de. (tik)

Bild: © ZinetroN – stock.adobe.com

 

NÜRNBERGER digitalisiert bKV mit Xempus

Vermittler können künftig die bKV-Budgettarife der NÜRNBERGER digital beraten und abschließen. Gruppenverträge lassen sich online erstellen und direkt digital unterschreiben. Hierfür erweitert der Versicherer die Zusammenarbeit mit dem Technologieanbieter Xempus.

Die NÜRNBERGER VERSICHERUNG setzt bei der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) auf Digitalisierung und baut dafür die Kooperation mit dem Technologieanbieter Xempus weiter aus. Ab sofort haben Vermittler die Möglichkeit, alle Leistungsstufen der bKV-Budgettarife der NÜRNBERGER digital zu beraten und abzuschließen. In der digitalen Beratungsstrecke wird der Vertrieb im Verkaufsgespräch mit dem Arbeitgeber unterstützt und flexibel durch das Kundengespräch geführt. Zugleich lassen sich individuelle Beratungsschwerpunkte setzen. Wie der Versicherer weiter mitteilt, ermöglicht das browserbasierte Tool zudem den direkten Abschluss am Point of Sale. Gruppenverträge können online erstellt und direkt digital unterschrieben werden. 

Self-Services für Arbeitgeber werden ausgebaut

Der Arbeitgeber kann seine Mitarbeiter digital anmelden, und zwar entweder einzeln per Eingabemaske oder als Gruppe per Excel-Liste. Die Bestandsprozesse und Self-Services für den Arbeitgeber sollen nach und nach erweitert werden.

„Die bKV ist einer der größten Wachstumsmärkte in der Versicherungsbranche. Um hier erfolgreich zu sein, braucht es schlanke Prozesse und eine intuitive Software. Mit Xempus helfen wir den Vermittlern, die Chancen in diesem Markt effektiv zu nutzen“, erklärt Christian Barton, Kranken-Vorstand der NÜRNBERGER.

„Wir freuen uns sehr, die NÜRNBERGER VERSICHERUNG, neben der betrieblichen Altersversorgung, nun auch bei der Digitalisierung der betrieblichen Krankenversicherung zu unterstützen“, ergänzt Martin Bockelmann, Co-Vorstandsvorsitzender von Xempus. „Transparente Informationen, einfache Prozesse und datengetriebene Entscheidungen verändern die Beratung wesentlich und schaffen die notwendigen Skalierungseffekte, um zur Verbreitung der bKV beizutragen“, so Bockelmann weiter. (tik)

Bild: © NicoElNino – stock.adobe.com

 

KI im Vertrieb: „Anfangs war es noch sehr ungewohnt“

Die Selli AG hat sich zum Ziel gesetzt, Vertriebsmitarbeitenden die Arbeit mithilfe von KI zu erleichtern. Bei der Versicherungskammer Bayern kommt das Tool „move“ bereits zum Einsatz – mit Erfolg, wie Jürgen Hatz zu berichten weiß. Wie funktioniert das KI-Tool und wie wird es angenommen?

Interview mit Jürgen Hatz, Geschäftsführer der Versicherungskammer Bayern Versicherungs- und Vorsorgevermittlung GmbH
Herr Hatz, Sie nutzen das KI-gestützte Tool „move“ der schweizerischen Selli AG in Ihrem Vertrieb. Wie funktioniert es?

Das Tool sammelt strukturierte und unstrukturierte Daten aus dem Internet und bereitet diese so auf, dass wir sie ohne weitere Recherchearbeiten für unseren Vertrieb nutzen können. Dabei werden alle im Netz auffindbaren öffentlichen Informationen zu einem Unternehmen, z. B. aus Handelsregistereinträgen, sozialen Medien, Nachrichtentexten, der Unternehmenswebseite usw. zusammengetragen. Man sieht so auf einen Blick Stichpunkte für Gesprächseröffnungen, die passenden Ansprechpersonen inklusive Kontaktdaten und mögliche Verbindungen in meinem bestehenden Netzwerk. So kann ich unmittelbar mit den potenziellen Neukunden in Kontakt treten, entweder direkt oder über Netzwerkkontakte. Verkürzt gesagt: Alles, was man vorher in zeitintensiver und mühsamer Recherchearbeit selbst zusammentragen musste, liefert das Tool in kürzester Zeit passgenau.

Was ist Ihr bisheriges Fazit?

Das Tool hat sich als wertvolle Unterstützung im Alltag erwiesen, die ich nicht mehr missen möchte. Der Hauptmehrwert des Tools liegt für meine Mitarbeitenden und mich in der Zeitersparnis und den dargestellten Informationen. In der Vergangenheit mussten wir viel Zeit für Recherchetätigkeiten aufwenden, die wir nun für die eigentlichen Vertriebstätigkeiten zur Förderung der Geschäftsentwicklung optimal nutzen können.

Gab es auch Skepsis unter den Mitarbeitenden oder auch von Ihnen selbst gegenüber der KI? Und hat sich das inzwischen gelegt?

Anfangs war es zugegebenermaßen noch sehr ungewohnt, mit einem KI-getriebenen Tool umzugehen. Dass eine Anwendung in diesem Maße mitdenkt und entsprechende Ergebnisse liefert, daran muss man sich erst gewöhnen. Sobald man sich aber damit auseinandergesetzt hat, fügt sich die KI nahezu reibungslos in den Arbeitsalltag ein und die Mitarbeitenden erleben durch einen optimalen Einsatz der KI eine Unterstützung in ihrer Arbeit. Digitalisierung und Automatisierung sind nicht nur für die Kundenzufriedenheit entscheidend, denn spätestens, wenn die sogenannten Babyboomer im nächsten Jahrzehnt in Rente gehen, nimmt der Bedarf an Mitarbeitenden noch stärker zu als aktuell im derzeitigen Kontext des Fachkräftemangels.

Wir haben „move“ mit dem erklärten Ziel eingeführt, unsere Mitarbeitenden zu unterstützen, damit sie mehr Zeit haben, ihre Stärken im Vertrieb besser ausspielen zu können. Die Berufsbilder werden sich stetig verändern und weiterentwickeln. Es ist wichtig, dass Mitarbeitende mit den neuen Technologien umgehen und diese gewinnbringend für ihre Tätigkeiten einsetzen können.

Wo sehen Sie denn für sich den Mehrwert in der Verwendung dieses Tools? Geht es hauptsächlich um Zeitersparnis bei der Neukundengewinnung?

Zeitersparnis ist sicherlich ein Hauptaspekt, der größere Folgen nach sich zieht, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Denn unsere Abschlussquoten haben sich seit der Nutzung von der Anwendung deutlich gesteigert, da unsere Mitarbeitenden in weniger Zeit mehr Kunden ansprechen können. Dadurch und durch die administrative Entlastung steigt auch die Zufriedenheit im Team. Alles in allem steigert das Tool sowohl Effizienz als auch Effektivität unserer vertrieblichen Leistungen.

Was kann KI Ihrer jetzigen Erfahrung nach (noch) nicht?

Ein Beispiel ist der direkte Kundenkontakt. Der Vertrieb lebt vom Faktor Mensch, insbesondere in einem sensiblen Bereich wie Versicherungen. Hier geht es um Vertrauen und Integrität, daher ist es unvorstellbar, dass die KI z. B. Vertriebsgespräche führt, selbst, wenn sie dazu eines Tages in der Lage ist. Alles, was „move“ zum jetzigen Zeitpunkt macht – Assistenz-, Recherche- und administrative Aufgaben – ist bereits eine sehr gute Basis. Hier sind wir bei der Frage nach dem disruptiven Potenzial von KI und ob die Veränderungen, die sie mit sich bringt, in allen Bereichen solchen gravierenden Einfluss nehmen werden wie oft angenommen.

Sehen Sie denn auch allgemeine Risiken, die durch KI entstehen könnten?

Die allgemeine Herausforderung im Umgang mit KI-gestützten Tools liegt darin, sich nicht das eigenständige Denken und den gesunden Menschenverstand abzugewöhnen. Das wäre insbesondere im Vertrieb, wo der persönliche Kontakt eine tragende Rolle spielt, hinderlich. Die KI kann keine Empathie, das persönliche Miteinander und die Kreativität ersetzen. Generell müssen wir die Balance finden, mit der Technik zu gehen und gleichzeitig unser bestehendes Know-how aufrechtzuerhalten.

Wo sehen Sie in Zukunft die größten Veränderungen im Versicherungsvertrieb?

Die Komplexität im Versicherungsvertrieb und damit auch in Versicherungsagenturen nimmt immer mehr zu. Hieraus resultiert die Fokussierung auf Vertriebsschwerpunkte am POS und eine konsequente Strukturierung interner Abläufe. Der Einsatz von KI unterstützt dabei mit Zeitersparnis bei verschiedenen Vorgängen.

Über das KI-Tool „move“

„move“ ist eine KI-gestützte Vertriebsassistenz der Selli AG, die fortlaufend unstrukturierte Daten aus dem Internet sowie strukturierte Daten, wie Handelsregistereinträge, erhebt und analysiert. Diese Daten werden Vertriebsmitarbeitenden dann in einem personalisierten, digitalen Portal zur Verfügung gestellt. Die Vertriebsmitarbeitenden erhalten so Erkenntnisse über Bestands- und Neukunden sowie Impulse, mit bestehenden oder potenziellen Kunden in Kontakt zu treten, z. B. bei Veränderungen von Firmenstrukturen, Mandatsträgern oder Netzwerken.

Über die Selli AG

Das Schweizer Start-up will laut eigenen Angaben Vertriebsanwendern mit selbstlernenden, humanoiden KI-Produkten mehr Effizienz, Wachstum und letztlich mehr Work-Life-Harmony ermöglichen. Mit der bereits bestehenden Web-Lösung „move“, richtet sich das Angebot zunächst branchenübergreifend auf das Unternehmensgeschäft, mit dem Fokus auf Banken und Versicherungen. Bis 2024 soll ein Sales-Eco-System etabliert werden, welches insbesondere mobile Applikationen und Use Cases für alle Business-Anwender unterstützt. Die Selli AG hat Standorte in Cham, Zürich und Bratislava. Weitere internationale Standorte sollen folgen.

Bild: © Jürgen Hatz, Versicherungskammer Bayern

 
Ein Interview mit
Jürgen Hatz

Wie Vermittler Erfolg mit Mitarbeitern haben

Steffen Ritter ist Geschäftsführer des Instituts Ritter. Außerdem ist er Autor, Trainer, Redner und Mitinitiator des Jungmakler Awards. Für AssCompact gibt er Maklern in seiner monatlich erscheinenden Kolumne praktische Tipps, um besondere und alltägliche Herausforderungen zu meistern.

Viele Vermittler machen immer häufiger die Erfahrung, dass es echt schwer ist, gute Mitarbeiter zu finden. Es ist mitunter sogar schwer, überhaupt Mitarbeiter zu finden. Ist das eine rein subjektive Wahrnehmung oder ist dem wirklich so? Wir bemerken in Beratungen und Trainings, dass sich gerade die Spreu vom Weizen trennt. Die einen haben schlichtweg keine Probleme in der Personalgewinnung, die anderen wiederum scheinbar keine Chance. Woran liegt das?

Fünf Hebel für Erfolg mit Mitarbeitern

Es sind in der Regel fünf Komponenten, die den Erfolg in der Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern forcieren. In diesem Beitrag sind diese fünf Punkte nur kurz angerissen. In den nächsten Beiträgen gehe ich nacheinander auf alle Punkte und auf Best Practices der Branche detailliert ein.

1. Attraktive Außendarstellung

Es reicht nicht aus, gut zu sein. Andere müssen genau das auch wahrnehmen. Vermittler können sich abheben, wenn sie sich professionell, authentisch und sympathisch präsentieren. Social Media kann ein geniales Instrument dafür sein. Passend zu den Menschen, denen ich auffallen will, sollten die Plattformen gewählt werden.

2. Positives Unternehmensklima

Super Außendarstellung wird nachhaltig nur dann zum Erfolg führen, wenn das tatsächliche Erleben im Unternehmen dem auch gerecht wird. Erst ein positives Unternehmensklima sorgt dafür, dass auch Mitarbeiter über ihre Arbeit berichten, also auch selbst für Reichweite sorgen und Multiplikator sind.

3. Durchdachte Aufgabenzuordnung

Mitarbeiter anziehende Unternehmen entstehen genau dann, wenn bestehende Mitarbeiter sich wohlfühlen. Das tun sie, wenn sie insbesondere stärkengerecht eingesetzt werden, Spaß an ihrer Arbeit haben und Klarheit über Aufgaben, Zuständigkeiten und Co. besteht.

4. Professionelle Standardfixierung

Damit auch „normal befähigte“ Mitarbeiter überdurchschnittlich zum Erfolg beitragen können, ist es hilfreich, für die Kernprozesse Standards zu fixieren. Hat man diese nicht, muss man den einen genialen Super-Mitarbeiter suchen, den man wahrscheinlich nicht findet.

5. Systematische Mitarbeiterentwicklung

Damit die richtigen Leute dauerhaft zum Erfolg beitragen, persönlich entwickelt und zugleich gebunden werden, sollte auch die Zusammen­arbeit mit den Mitarbeitern, also Feedback- und Entwicklungsge­spräche, Teammeetings usw., systematisch erfolgen.

Professionalität ist Zukunftsgarant

Um mit noch mehr Vermittlern, deren Teams und mit betreuenden Führungskräften hieran arbeiten zu können, eröffnen wir – übrigens auch inhouse – am 15.01.2024 unsere Vermittlerschule. So vereinfachen sich Vermittler ihre Entwicklungsarbeit und ersparen sich manch aufwendige Unternehmensberatung. Zugleich sorgen Versicherer dafür, dass ihre Führungskräfte am Puls der Zeit ihre Vermittler betreuen und ihnen Mehrwert bieten können. Unsere Erfahrungen zeigen: Entwicklung kann richtig Spaß machen!

Auf www.agenturberatung.de gibt es alle Infos. Oder gleich auf agenturberatung.de/vermittlerschule anmelden.

Informationen zum Jungmakler Award und Teilnahmebedingungen unter jungmakler.de
Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem ePaper.
 
Ein Artikel von
Steffen Ritter

Sieben Risiken für den Finanzsektor im Visier der BaFin

In einem aktuellen Bericht beschreibt die BaFin die größten Gefahren für das deutsche Finanzsystem – allen voran IT-Risiken. Störungen müssten nicht einmal bei Banken oder Versicherern selbst auftreten, sondern bei IT-Dienstleistern. Die Aufsicht fordert, in operationelle Sicherheit und Stabilität zu investieren.

In dem Bericht „Risiken im Fokus der BaFin 2024“ nennt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die aus ihrer Sicht sieben größten Gefahren für die Finanzstabilität und die Integrität des deutschen Finanzsystems. Cyber-Attacken oder IT-Pannen bilden nach Ansicht der Aufsichtsbehörde eines der Hauptrisiken, auf die sie ihr Augenmerk richtet. Denn mit der zunehmenden Digitalisierung wird der Finanzsektor zwar schneller, effizienter und wettbewerbsfähiger, aber zugleich auch verwundbarer. Die Gefahr von Cyberangriffen steigt, die Abhängigkeiten von einigen großen IT-Dienstleistern nehmen zu.

Risiken durch Konzentration auf wenige IT-Dienstleister

Denn hierzulande betreuen in einigen Bereichen wenige spezialisierte IT-Dienstleister einen Großteil der Kreditinstitute oder auch der Versicherer. Die BaFin warnt vor den Gefahren, die dies mit sich bringt. „Störungen müssen nicht einmal bei Banken oder Versicherern selbst auftreten. Auch plötzliche Probleme bei von ihnen beauftragten Dienstleistern können das ganze System beeinträchtigen“, wie die BaFin schreibt. Risiken aus Konzentrationen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen zählen deshalb auch zu den Gefahren, die die Aufsichtsbehörde 2024 besonders im Blick hat. Zusätzliche Risiken könnten sich durch die Weiterverlagerungen von IT-Dienstleistungen auf Subdienstleister ergeben.

BaFin-Präsident mahnt zu Risikovorsorge

„Die Unternehmen des Finanzsektors müssen resilient sein – gegen finanzielle und operationelle Risiken“, betonte BaFin-Präsident Mark Branson bei der Veröffentlichung des Berichts. Die Finanzbranche verdiene aktuell gut oder sehr gut, so Branson. „Von den Gewinnen sollten nicht nur Aktionäre profitieren. Die Risikovorsorge darf nicht zu kurz kommen“. Die Unternehmen müssten auch mehr denn je in ihre operationelle Sicherheit und Stabilität investieren, forderte der BaFin-Präsident.

Diese sieben Risiken hat die BaFin im Fokus

Insgesamt befasst sich die Finanzaufsicht 2024 vorrangig mit den folgenden sieben Risiken:

  • Risiken aus signifikanten Zinsanstiegen
  • Risiken aus Korrekturen an den Immobilienmärkten
  • Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten
  • Risiken aus dem Ausfall von Krediten an deutsche Unternehmen
  • Risiken aus Cyber-Attacken mit gravierenden Auswirkungen
  • Risiken aus unzureichender Geldwäscheprävention
  • Risiken aus Konzentrationen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen

Banken und Versicherer ruft die BaFin im Bericht dazu auf, diese Risiken einzudämmen und ihre Widerstandskraft gezielt zu erhöhen.

Die Aufsichtsbehörde analysiere bereits, welche Aktivitäten und Prozesse die Unternehmen des Finanzsektors auf welche Dienstleister ausgelagert hätten. Anhand einer Auslagerungsdatenbank verschafft sich die BaFin einen Überblick über Auslagerungsbeziehungen, um Verflechtungen und Konzentrationsrisiken am Finanzmarkt zu identifizieren. Mehr zu den Aktivitäten findet sich im Bericht „Risiken im Fokus der BaFin 2024“.

Rekordinvestitionen der Versicherer in IT

Die Versicherer haben derweil im Jahr 2022 so viel für den Aus- und Umbau ihrer IT ausgegeben wie noch nie. Dies zeigen aktuelle Daten des GDV. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ausgaben auch vor dem Hintergrund der genannten Risiken weiter entwickeln werden. (tik)

Bild: © Who is Danny – stock.adobe.com