AssCompact suche
Home

0954

Unternehmensmeldungen

ELEMENT-Pleite: Das sind die Folgen für Geschäft und Kunden

Nach der Insolvenz der ELEMENT wird bereits die Zukunft des InsurTechs ausgelotet. Denkbar ist, den Policenbestand auf andere Versicherer zu übertragen. Die Prüfung der Schadenfälle laufe weiter, Zahlungen aber erfolgten derzeit nicht mehr.

Zwei Tage nach seiner Bestellung zum vorläufigen Insolvenzverwalter der ELEMENT Insurance AG (ELEMENT) durch das Amtsgericht Charlottenburg (AG) hat der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade erste Abstimmungen mit den wesentlichen Partnern des Unternehmens – insbesondere Assekuradeure und MGA-Partner (Managing General Agent) – eingeleitet: „Schwerpunkte der Gespräche waren die weitere Bestandsbetreuung einschließlich der Schadenregulierung. Auch haben wir Möglichkeiten für die Neueindeckung einzelner Policen-Gruppen erörtert. Dabei werden wir uns auch weiterhin eng mit der BaFin abstimmen“, erklärte Friedemann Schade im Anschluss.

Der in Berlin ansässige Versicherer ELEMENT hatte der BaFin noch im Dezember 2024 nach der Kündigung seines wichtigsten Rückversicherers den Eintritt von Überschuldung gemäß der Insolvenzordnung angezeigt. Die BaFin hatte daraufhin beim zuständigen AG einen Insolvenzantrag für ELEMENT gestellt. Das Insolvenzgericht hat mit Beschluss vom 08.01.2025 Rechtsanwalt Friedemann Schade, Partner in der multidisziplinären Kanzlei BRL, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Versicherungsverträge laufen weiter

Die Versicherungsverträge laufen auch nach der Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung weiter, bestätigte nun der Insolvenzverwalter in einer Mitteilung, die AssCompact vorliegt. Der Betrieb des Unternehmens werde aktuell fortgeführt. Die bestehenden Policen werden von den Vertragspartnern der ELEMENT und den ELEMENT-Mitarbeitern weiterhin umfassend betreut. Die Gehälter der ELEMENT-Mitarbeiter sind durch Insolvenzgeldansprüche abgesichert.

Ziel der Unternehmensfortführung ist nach Angaben von Schade auch, gemeinsam mit der ELEMENT-Geschäftsleitung und der BaFin die Möglichkeiten für Bestandsübertragungen des ELEMENT-Vertragsportfolios auf eine solvente Versicherungsgesellschaft zu eruieren. Kommt es dazu nicht, werden die Versicherungsverträge binnen einer Monatsfrist nach der endgültigen Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gemäß § 16 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) enden, ohne dass es einer gesonderten Kündigung bedarf. Mit der Eröffnung dieses Insolvenzverfahrens durch das AG rechnet Schade im Februar 2025.

Prüfung der Schadenfälle wird fortgesetzt

Alle noch nicht regulierten Schadenfälle werden laut Insolvenzverwalter seit der Sicherungsanordnung des Insolvenzgerichts vom 08.01.2025 nach den Spezialvorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) und der Insolvenzordnung behandelt. Dies gilt gleichermaßen für bereits eingetretene, wie auch für künftige Schadenfälle. Die Prüfung der Schadenfälle wird von den Partnern der ELEMENT und von deren Mitarbeitern unverändert fortgesetzt.

Zahlungen auf Schadenfälle erfolgen hingegen zunächst nicht mehr. Stattdessen sind die Schäden nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens anzumelden und werden dann aus dem Sicherungsvermögen nach § 125 VAG bedient. Auf dieses Sicherungsvermögen, das das Unternehmen zur Absicherung der Ansprüche der Versicherten nach den Vorschriften des VAG zu bilden hatte, haben alle Schadengläubiger einen vorrangigen Anspruch vor allen anderen Gläubigern im Insolvenzverfahren. Sollte das Sicherungsvermögen zur vollständigen Regulierung aller Schäden nicht ausreichen, werden die Ansprüche quotal bedient.

Über das weitere Prozedere zur Geltendmachung ihrer Forderungen werden alle Gläubiger des Unternehmens nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens detailliert unterrichtet. (as)

 

Nachfrage nach Immobilien zum Kauf legt deutlich zu

Laut ImmoScout24 ist das Interesse an Wohnimmobilien zum Kauf zuletzt deutlich gestiegen. So bewegte sich die Kaufnachfrage in den Großstädten Ende 2024 auf höherem Niveau als zum bisherigen Höhepunkt Ende 2020. Derweil entwickeln sich die Preise für Neubau- und Bestandswohnungen stabil.

Wie das ImmoScout24 WohnBarometer für das vierte Quartal 2024 zeigt, hat das Interesse an Wohnimmobilien zum Kauf in ganz Deutschland deutlich zugelegt. So hat die Kaufnachfrage für Wohnungen bundesweit um 16% zugenommen, für Einfamilienhäuser um 8%. Im Jahresvergleich hat sich die Nachfrage nach Eigentumswohnungen hierzulande um 31% erhöht. Einfamilienhäuser in Deutschland verzeichnen 24% mehr Nachfrage als vor einem Jahr.

Deutliche Zunahme in Städten und Metropolen

Ebenso deutlich hat sich die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in den Metropolen und Städten erhöht: Hier zeigt die ImmoScout24-Auswertung ein Plus um jeweils 31% gegenüber dem Vorjahr. Damit erreicht die Kaufachfrage in den Metropolen und Städten neue Rekordwerte: Die Städte weisen 14% mehr Nachfrage als zum bisherigen Höhepunkt im vierten Quartal 2020 auf. Die Metropolen verbuchen 21% mehr Nachfrage als zur Hochphase im zweiten Quartal 2021.

Im Umland der Metropolen ist das Interesse im Jahresvergleich um 27% gewachsen, im ländlichen Raum um 20%. Hier bleibt es aber noch unter dem Niveau des zweiten Quartals 2021.

Preise für Bestandswohnungen stabil

Bei den Preisen für Bestandswohnungen ist deutschlandweit im vierten Quartal eine Seitwärtsbewegung zu beobachten (-0,7%). In den acht Metropolen bewegen sich die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand entweder auf oder leicht über dem Vorquartalsniveau wie in Stuttgart (+1,1%), Leipzig (+1,1%) und Hamburg (+1,0%). Im Jahresvergleich zeigen sich bei Bestandswohnungen keine Preisabschläge mehr: In Stuttgart (+4,2%), Hamburg (+3,3%) und Köln (+3,2%) legen die Preise am stärksten zu. Auch in Berlin (+2,1%), Leipzig (+1,7%) und München (+1,4%) liegen die Preise für Bestandswohnungen über dem Niveau des Vorjahres.

Zur Preisentwicklung bei Neubauwohnungen zum Kauf

Ähnlich wie die Preise für Bestandswohnungen verharren auch die Preise für Neubauwohnungen im deutschlandweiten Durchschnitt im vierten Quartal 2024 nahezu auf Vorquartalsniveau (-0,2%). Regionale Unterschiede sind vor allem in den Metropolen festzustellen. Die stärksten Preissteigerungen innerhalb eines Quartals gibt es in Köln (+1,9%), Hamburg (+1,8%), Stuttgart (+1,5%) und Berlin (+1,4%). In der teuersten Metropole München bleiben die Preise konstant (+0,1%). Auch in Frankfurt am Main (-0,1%), Leipzig (+0,5 Prozent) und Düsseldorf (+0,8%) verläuft die Entwicklung der Neubaupreise seitwärts. Im Jahresvergleich sind in München (+4,2%), Köln (+3,0%) und Berlin (+2,5%) die deutlichsten Preiszuwächse zu beobachten. So ist der Quadratmeter in München mit knapp 11.200 Euro rund 4.600 Euro teurer als in Berlin und fast 5.100 Euro teurer als in Köln. Frankfurt am Main (-2,1%) und Düsseldorf (-1,2%) weisen im Vergleich der Metropolen noch Preisabschläge im Vergleich zum Vorjahr auf. (tik)

Weitere Informationen unter immobilienscout24.de.

 

Markel wird Investor bei Perseus

Der Spezialversicherer Markel steigt als Minderheitsaktionär bei dem Cybersicherheitsdienstleister Perseus ein. Markel wird neben dem Versicherer HDI der zweite Investor bei Perseus. Die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen besteht bereits seit 2019.

Das Cybersicherheitsunternehmen Perseus und der Spezialversicherer Markel werden künftig ihre seit dem Jahr 2019 bestehende Zusammenarbeit intensivieren. Das kündigten die beiden Unternehmen in einer Pressemitteilung zum Jahresanfang an. Demnach wird Markel als Minderheitsaktionär bei Perseus einsteigen. Neben Markel zählt bereits der Versicherer HDI zu den Investoren von Perseus.

Seit dem Jahr 2016 bietet Markel Deckung von Cyberrisiken vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland an. Die Dienstleistungen von Perseus ergänzen den Cyberschutz des Unternehmens seit dem Jahr 2019. Der Einstieg als Investor ermögliche es Markel nun, die „Leistungen von Perseus aktiv mitgestalten und so noch optimaler auf die Ansprüche der Kunden und Kundinnen anpassen zu können“, heißt es in der Mitteilung.

Der Markt für Cyberversicherungen bleibe herausfordernd. Neue Bedrohungsszenarien, die steigende Anzahl von Angriffen und höhere Schadenssummen machen es unerlässlich, Lösungen zu finden, die diese dynamischen Risiken nachhaltig vermindern, abdecken und langfristige Versicherbarkeit gewährleisten, schreiben die beiden Unternehmen. (js)

 

Dentolo mit neuem Namen und neuer Dachmarke

Das InsurTech Dentolo, eine Tochter der Zurich Gruppe Deutschland, heißt künftig getolo. Im Zuge der Umfirmierung werden die bestehenden Marken in den Bereichen Zahnzusatz-, Tier- und Krankenzusatzversicherung – dentolo, petolo und vitolo – unter einer Dachmarke gebündelt.

Die 2015 gegründete Dentolo Deutschland GmbH, eine Tochter der Zurich Gruppe Deutschland, agiert künftig unter dem Namen getolo GmbH. Mit der Umfirmierung vereint das Unternehmen die bestehenden Marken des Produktportfolios – dentolo, petolo und vitolo – unter einer Dachmarke. Ziel ist es den Unternehmensangaben zufolge, Prozesse zu optimieren, Marktanforderungen schneller zu begegnen und die interne sowie externe Kommunikation zu vereinheitlichen.

„Mit der Einführung der Dachmarke getolo möchten wir eine klare Linie in der Kommunikation schaffen und gleichzeitig unsere Position als führendes InsurTech weiter ausbauen. Mit der neuen Dachmarke können wir unseren Wachstumskurs weiter fortsetzen und neue Märkte erschließen“, erläutert Daniel Gadea, CEO der getolo GmbH.

Die Marken dentolo (Zahnzusatzversicherung), petolo (Tierversicherung) und vitolo (Krankenzusatzversicherung) bleiben eigenständig. Mit der Einführung einer einheitlichen Dachmarke will das Unternehmen seinen Wachstumskurs festigen und zusätzliche Marktanteile gewinnen. Die Dachmarke fördere sowohl die Weiterentwicklung bestehender Produktlinien als auch die Entwicklung neuer Versicherungslösungen, wie es vom Unternehmen dazu heißt. (tik)

 

Hannoversche startet Grundfähigkeitsversicherung

Die Hannoversche hat eine Grundfähigkeitsversicherung gelauncht. Zusätzlich zum Grundtarif können Versicherte aus mehreren optionalen Bausteinen wählen, die bei bestimmten psychischen und physischen Erkrankungen leisten oder den Verlust von Bauhandwerksfähigkeiten absichern.

Die Hannoversche Lebensversicherung AG hat ihre Produktpalette um eine neue Grundfähigkeitsversicherung erweitert. In der Basistarifvariante sichert das Produkt den Verlust von 18 elementaren Fähigkeiten ab. Dazu zählen Sprechen, Gehen, der Gebrauch des Armes, die geistige Leistungsfähigkeit sowie die eigenständige Versorgung. In der Tarifvariante Premium kommen noch die Fähigkeiten Heben und Tragen, Knien und Bücken, Bildschirmtätigkeit, Benutzung der Tastatur, des Smartphones oder Tablets, Radfahren und die Nutzung der öffentlichen Personennahverkehrs dazu.

Sollte einer der versicherten Grundfähigkeiten beispielsweise durch eine Krankheit oder einen Unfall verloren gehen, wird eine monatliche Rente ausgezahlt, so die Hannoversche. Die Versicherung kann ab einem Alter von sechs Jahren abgeschlossen werden.

Optionale Bausteine

Neben dem Grundtarif können Versicherte aus mehreren optionalen Bausteinen wählen. Beim Baustein „Psyche“ erhalten Versicherte bei Erschöpfungszuständen oder Konzentrationsverlust eine Einmalleistung in Höhe einer Jahresrente. Zudem enthält der Baustein einen sogenannten „Krisen-Airbag“, der etwa bis zu 2.000 Euro für Hilfe zur Trauerbewältigung zahlt.

Der Baustein „Schwere Erkrankungen“ leistet bei Krebserkrankungen oder Einschränkungen der Herz- oder Lungenfunktion. Zudem erhalten Versicherte eine komplette Jahresrente, wenn ein eigenes Kind schwer erkrankt oder durch einen Unfall mehr als zwei Wochen stationär im Krankenhaus behandelt werden muss.

Typische Bauhandwerksfähigkeiten wie etwa auf Knien arbeiten, Benutzung eines Baugerüstes sowie den Arbeitsunfall sichert der Baustein „Bauhandwerk“ ab. Bei einer Krankschreibung für mindestens sechs Monate zahlt die Hannoversche über den Baustein „Arbeitsunfähigkeits-Leistung“ eine Rente für maximal 24 Monate.

Flexibilität bei Nachversicherung, Dynamik, Verlängerungsoption

Des Weiteren enthält die Versicherung Nachversicherungsgarantien bis 48.000 Euro, auf Wunsch hohe Dynamiksätze mit Erhöhungen bis 120.000 Euro und eine Verlängerungsoption bei Anhebung der Rentenregelaltersgrenze. Sollte der Leistungsantrag abgelehnt werden, unterstützt die Hannoversche Versicherte bei den Kosten, die bei der Leistungsfallprüfung entstehen. (js)

Bild: © K. A./peopleimages.com – stock.adobe.com

 

Scout24 übernimmt bulwiengesa

Das Analyse- und Bewertungsunternehmen für gewerbliche Immobilien bulwiengesa AG wird Teil von Scout24 SE. Der Betreiber der Plattform ImmoScout24 erweitert mit der Übernahme von bulwiengesa sein Angebot um Gewerbeimmobilien. Neuer CEO von bulwiengesa wird der bisherige COO Sven Carstensen.

Das Digitalunternehmen Scout24 SE, Betreiber der Plattform ImmoScout24, hat die Übernahme der bulwiengesa AG bekannt gegeben, einem Daten-, Analyse- und Bewertungsunternehmen für die gewerbliche Immobilienbranche in Deutschland. bulwiengesa wurde 1983 gegründet und bietet datenbasierte Beratungen, Bewertungen, Markt- und Standortanalysen sowie die Datenbank RIWIS, in der seit 1990 Daten zu Wohn- und Gewerbeimmobilien gesammelt werden. Das Produktportfolio von bulwiengesa unterstützt Projektentwickler, Investoren, Bauträger, Banken und Kommunen dabei, Immobilienstrategien effektiv umzusetzen.

Scout24 erweitert Daten- und Bewertungsangebot um Gewerbeimmobilien

Scout24 hat sich zum Ziel gesetzt, in den Datenbereich zu expandieren, um alle Zielgruppen miteinander zu vernetzen und das Unternehmen über eine Anzeigenplattform hinaus weiterzuentwickeln. Im Jahr 2023 hat Scout24 Sprengnetter erworben, den Anbieter von Immobiliendaten und -bewertungen für Wohnimmobilien. Mit der Übernahme von bulwiengesa baut Scout24 sein Daten- und Bewertungsangebot um den Bereich Gewerbeimmobilien aus.

RIWIS wird in Portfolio von ImmoScout24 integriert

Die Immobiliendatenbank RIWIS von bulwiengesa wird in das Produktportfolio von ImmoScout24 eingebunden. Somit sollen gewerbliche Kunden von höherer Markttransparenz, innovativen datengetriebenen Produkten und mehr Komfort bei der Entscheidungsfindung rund um die Immobilie profitieren, wie es in der Pressemitteilung dazu heißt.

„bulwiengesa ist eines der führenden Unternehmen für Immobilienmarktdaten – basierend auf der umfangreichen Datenbank RIWIS sowie der starken Marke. Wir freuen uns sehr, bulwiengesa als neues Mitglied in der Scout24-Familie zu begrüßen. Mit bulwiengesa erweitern wir unser Datenangebot um den gewerblichen Immobiliensektor. Die führenden Datendienste ergänzen unser Produktangebot und passen perfekt zu unserer Strategie, der führende Anbieter von Immobilieninformationen in Deutschland zu werden“, erklärt Tobias Hartmann, CEO der Scout24 SE.

Sven Carstensen wird neuer CEO von bulwiengesa

Der derzeitige Geschäftsführer von bulwiengesa, Ralf Koschny, wird Mitglied des Aufsichtsrats von bulwiengesa. Neuer CEO von bulwiengesa wird Sven Carstensen. Er ist seit fast 20 Jahren für das Unternehmen tätig und seit 2020 COO.

„bulwiengesa hat in den letzten Jahren seine Position als Immobilienmarktexperte für Bewertungen, Analysen und Daten konsequent ausgebaut. Mit unseren Dienstleistungen für Wertermittlungen für sämtliche Nutzungsarten und für alle Bewertungsanlässe erweitert bulwiengesa das Produktportfolio von ImmoScout24 passgenau, zugleich können wir unseren Kunden die bekannten Leistungen weiterhin anbieten“, unterstreicht Ralf Koschny, bisheriger CEO der bulwiengesa AG.

Details der Transaktion werden nicht offengelegt. Die Transaktion unterliegt den marktüblichen Abschlussbedingungen. (tik)

Bild: © XaMaps – stock.adobe.com

 

ARAG: „Soziale Inflation“ macht sich in Zahlen bemerkbar

Die herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen machen sich durch „soziale Inflation“ in den Kennzahlen der ARAG SE bemerkbar: Die Zahlen der Rechtsstreitigkeiten sind gestiegen. Trotz eines starken Beitragswachstums erwartet der Konzern daher ein geringeres versicherungstechnisches Ergebnis für das Jahr 2024.

Der Düsseldorfer Konzern ARAG SE hat seine vorläufigen Kennzahlen für das endende Geschäftsjahr vorgestellt. Der Versicherer erwartet deutlichere Auswirkungen der sogenannten „sozialen Inflation“ als in den vergangenen Jahren auf die Kennzahlen. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der ARAG, Renko Dirksen, während des Pressegesprächs. Unter „sozialer Inflation“ versteht man die zunehmende Konfliktbereitschaft der Verbraucher. Der wachsende Druck im Arbeitsmarkt und die Inflationsfolgen für Mieter machen sich bei dem Versicherer in der Zunahme von Verkehrs-, Arbeits- und Mietrechtsfällen bemerkbar.

Noch kein „Trend“ bei Höhe des Schadenaufwands erkennbar

Trotz des starken Neugeschäfts – der Konzern geht von einem Beitragswachstum von 16,2% auf 2,76 Mrd. Euro aus – erwartet die ARAG daher ein Minus beim versicherungstechnischen Gewinn. Er wird im laufenden Jahr voraussichtlich bei etwa 100 Mio. Euro liegen, verglichen mit 138 Mio. Euro im Vorjahr. Darin sei allerdings eine „ergebnismindernde Zuführung zur Schwankungsrückstellung von 30 Mio. Euro berücksichtigt, so der Versicherer. Beim Anstieg des Schadenaufwands als „Trend“ zu sprechen, sei allerdings noch zu früh, heißt es von Dirksen. Die Combined Ratio wird vermutlich von 87,6% im Vorjahr auf 89,6% ansteigen.

Erwartetes Kapitalanlageergebnis deutlich stärker

Eine deutliche Steigerung erwartet das Unternehmen beim Kapitalanlageergebnis. Dies soll auf 148 Mio. Euro steigen, im Vergleich zum Vorjahreswert von 121 Mio. Euro. Insgesamt erwarte man ein weiterhin gutes Ergebnis vor Steuern in Höhe von 110 Mio. Euro – an das Vorjahresergebnis von 136 Mio. Euro kann man aber nicht anknüpfen.

PKV-Geschäft bleibt Wachstumstreiber

Im Kerngeschäft Rechtsschutz erwartet der Konzern, auch getrieben durch den Erwerb des englischen Rechtsschutzversicherers DAS UK, Einnahmen von 1,63 Mio. Euro. Im Jahr 2023 waren es 2023 1,42 Mio. Euro gewesen. In Deutschland werden es Bruttoeinnahmen von 599 Mio. Euro sein, mit einem Marktanteil von 12%. Im internationalen Rechtsschutzgeschäft wird der Konzern voraussichtlich um fast 20% wachsen und mit erwarteten Beitragseinnahmen von etwas über 1,0 Mrd. Euro erstmals die Milliardengrenze überschreiten.

Ein Wachstumstreiber bleibt auch im laufenden Jahr das Krankenversicherungsgeschäft. Hier rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg der Beitragseinnahmen von 638 Mio. Euro im Vorjahr auf 744 Mio. Euro im laufenden Jahr. 65% der Monatssollbeiträge des Gesamtbestandes werden über die Krankenvollversicherung erwirtschaftet.

Im Kompositgeschäft werden die Beitragseinnahmen vermutlich von 319 Mio. Euro auf 381 Mio. Euro steigen.

Konzern setzt auf KI, um Mitarbeiter zu entlasten

Im neuen Jahr möchte das Unternehmen im internationalen Markt weiter expandieren. Mit der Hilfe der Konzerntochter HELP Fosikring möchte ARAG dann auch in Finnland Fuß fassen. Derzeit warte man noch auf die behördliche Genehmigung, um die Expansion angehen zu können.

Zudem sollen die Möglichkeiten des Einsatzes künstlicher Intelligenz im Geschäftsalltag weiter ausgebaut werden. Unter dem Begriff ACE (ARAG Claims Engine) arbeitet der Konzern an einem System, das Schadenakten lesen, Zusammenstellungen erfassen und Bearbeitungsszenarien vorschlagen kann. Damit sollen Mitarbeiter entlastet werden.

Zudem setzt der Konzern Hoffnungen auf die Liberalisierung des Fremdbesitzverbots von Anwaltskanzleien, über das der Europäische Gerichtshof diese Woche entscheiden wird. Der Ausgang des Verfahrens sei interessant, da es Hinweise liefern werde, ob der „deutsche Gesetzgeber die starke Abschottung des nationalen Rechtsmarktes lockern muss.“ Derzeit blockiere das Anwaltsmonopol in der Rechtsberatung und das Fremdbesitzverbot „zeitgemäße Zugänge“ für rechtssuchende Verbraucher. (js)

Bild: © ARAG SE

 

Hiscox startet Allgefahrendeckung für Schmuck und Sammlerstücke

Hiscox hat eine Allgefahrendeckung für Uhren, Schmuck und Sammlungen gestartet. Die weltweite Absicherung besteht aus zwei verschiedenen Modulen, eins für Schmuck und Uhren, eins für Kunst und Sammlungen, die unabhängig voneinander abgeschlossen werden können.

Der Spezialversicherer Hiscox hat eine Allgefahrenversicherung für wertvollen Besitz und Sammlungen lanciert. Der Tarif Schmuck und Sammlung by Hiscox besteht aus zwei Versicherungsmodulen, die unabhängig voneinander abgeschlossen werden können: Schmuck & Uhren sowie Kunst & Sammlungen.

Neben „konventionellen“ Wertgegenständen, wie Schmuckstücken, Armbanduhren, Ringen, Gemälden oder Fotokunst können auch andere wertvolle Objekte und Sammlungen aller Art abgesichert werden, beispielsweise Designertaschen, Wein- oder Spirituosensammlungen, Sneakers bis hin zu seltenen Überraschungseierfiguren oder historischem Spielzeug.

Weltweite Deckung

Die Police kann unabhängig von einer bestehenden Hausratversicherung abgeschlossen werden und deckt als Allgefahrenversicherung alle Risiken und Schadenarten ab, die nicht explizit ausgeschlossen sind, so der Versicherer. Bei Neuanschaffungen ist automatisch eine Wertsteigerung von bis zu 30% der aktuellen Versicherungssumme mit abgedeckt.

Der Tarif gilt weltweit, der Transport ist ebenfalls mitversichert. Die Objekte sind abgesichert unabhängig davon, als ob sie sich zu Hause, als Leihgabe in einer Ausstellung oder etwa als Verkaufsobjekt in einem Auktionshaus befinden. Es gibt keine Mindestversicherungssummen. Für Werte bis 100.000 Euro kann ein zusätzliches Upgrade für die Lagerung von Wertsachen im Safe gebucht werden.

Auf Anfrage erstellt Hiscox auch individuelle Angebote. Makler können die Policierung online erstellen und abschließen. Zudem weist der Versicherer auf mögliche Kombilösungen mit einer Hausrat- und Gebäudeabdeckung über Haus & Kunst by Hiscox hin. (js)

Bild: © Kwangmoozaa – stock.adobe.com

 

Swiss Life erweitert Beraterbasis, um junge Kunden zu erreichen

Die Swiss Life will als Teil ihrer neuen Drei-Jahres-Strategie ihre Beraterbasis deutlich ausbauen. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf junge Berater, um Kunden der Generationen Y und Z lebensnah beraten zu können. Im Versicherungsgeschäft soll die AKS-Produktpalette erweitert werden.

Die Swiss Life Gruppe will in den kommenden drei Jahren die Anzahl ihrer Finanzberaterinnen und -berater deutlich ausbauen. Bereits seit dem Jahr 2017 konnte das Unternehmen seine Beraterbasis um 9% auf aktuell rund 6.000 steigern. Im Vergleich: Der Markt schrumpfte im gleichen Zeitraum um etwa 2%. Bis zum Jahr 2027 will Swiss Life auf 7.200 Beraterinnen und Berater kommen – und damit auch die Gebühreneinnahmen auf mehr als 1 Mrd. Euro Fee Income erhöhen.

Dies und mehr verkündete der CEO von Swiss Life, Dirk von der Crone, während der Vorstellung des neuen Strategieprogramms „Swiss Life 2027“.

Durchschnittsalter von Beratern deutlich unter Marktdurchschnitt

Fokussiert werden soll dabei die Beratung von jungen Kundinnen und Kunden aus den Generationen Y und Z mit einem Modell der „phygitalen“ Beratung – eine Kombination aus physischer und digitaler Beratung. Das Durchschnittsalter der Beraterinnen und Berater der Swiss Life liegt mit 35 Jahren deutlich unter dem Marktdurchschnitt von 51 Jahren. So können sie auf Augenhöhe mit jungen Kundinnen und Kunden beraten, da sie in der „Lebenswirklichkeit der Kunden zu Hause sind“, so von der Crone.

Fokus auf Arbeitskraftabsicherung

Im Bereich Versicherung will die Swiss Life ihre Marktposition in der Arbeitskraftabsicherung weiter stärken. Bereits Anfang des kommenden Jahres möchte das Unternehmen seine Produktpalette ausbauen, angefangen bei einer überarbeiteten Berufsunfähigkeitsversicherung und einer neuen Grundfähigkeitsversicherung. Im Konsortialgeschäft sollen Verbesserungen bei Dienstleistungen, im Kundenservice und beim Kundennutzen fokussiert werden.

Einen weiteren Schwerpunkt legt Swiss Life auf den Ausbau der betrieblichen Altersversorgung (bAV). In diesem Bereich seien konkret Weiterentwicklungen durch Produkterweiterungen, verstärkte digitale Services und einer erhöhten Marktpräsenz geplant, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Höchstrechnungszins ermöglicht Riester-Renaissance

Eine aktuelle Entwicklung beschreibt von der Crone ebenfalls: Angesichts der Steigerung des Höchstrechnungszinses zum Jahreswechsel von 0,25% auf 1% erlebt der Versicherer derzeit eine „Riester-Renaissance“. „Hier sehen wir sehr deutliche Bewegung“, erklärt von der Crone. Aber auch bei anderen Altersvorsorgeprodukten liegt die Nachfrage auf hohem Niveau. „Das Bedürfnis der Kunden nach Sicherheit ist hoch.“ (js)

Bild: © Swiss Life Gruppe

 

Stabile Überschussbeteiligung bei LV 1871, Provinzial, Athora

Immer noch deklarieren weitere Versicherer ihre Überschussbeteiligung für das kommende Jahr. Nun haben auch die LV 1871, Provinzial und Athora ihre Verzinsung bekannt gegeben. Wie viele andere auch halten die Unternehmen 2025 am Wert des laufenden Jahres fest.

Die Lebensversicherung von 1871 a. G. (LV 1871) hält ihre Überschussbeteiligung im Jahr 2025 stabil. Für Neu- und Bestandskunden ergibt sich dieses Jahr inklusive Bewertungsreserven eine Gesamtverzinsung von bis zu 3,6% – das gehört zu den höchsten Werten am Markt, so die LV 1871. Für Neuverträge ergibt sich seit Januar eine laufende Verzinsung von 2,7%. Diese setzt sich zusammen aus 1,0% Rechnungszins und 1,7% Zinsdividende. Dazu kommen die Schlussüberschussbeteiligung und die Beteiligung an den Bewertungsreserven, die je nach Tarif zusammen bei bis zu 0,9% liegen.

Provinzial hält Überschussbeteiligung stabil

Beim neu fusionierten Lebensversicherer des Provinzial Konzerns, der Provinzial Lebensversicherung AG, bleibt die laufende Verzinsung für das Jahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls unverändert. Für das Neugeschäft beträgt sie im Regelfall weiterhin 3,25%. Inklusive endfälliger Überschussanteile ergibt sich so je nach Tarif eine Gesamtverzinsung von bis zu 4,05%, so der Konzern.

Athora: Verzinsung im fünften Jahr stabil

Auch bei der Athora Lebensversicherung AG bleibt die Überschussbeteiligung im kommenden Jahr auf Vorjahresniveau – und das zum fünften Jahr in Folge. Die Gesamtverzinsung für das Jahr 2025 beträgt 4% und setzt sich aus einer laufenden Verzinsung von 3,0% und einem Schlussbonus von 1,0% zusammen. Das solide Kapitalanlageergebnis macht die hohe Verzinsung möglich, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. (js)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com