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Unternehmensmeldungen

Schwierige Marktentwicklung hinterlässt Spuren bei Hypoport

Hypoport hat die vorläufigen Ergebnisse für 2022 präsentiert. Demnach erhöhte sich der Umsatz leicht. Aufgrund der schwierigen Lage im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung verringerte sich das EBIT um 48% auf 25 Mio. Euro. Für 2023 erwartet Hypoport einen EBIT-Rückgang von bis zu 30%.

Die Hypoport-Gruppe blickt auf das Geschäftsjahr 2022 zurück und bezeichnet es als „turbulent“. Ausgelöst durch angespannte Lieferketten als Corona-Folge und – auch durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – extrem hohe Energiepreise sorgte die hohe Inflation im Jahresverlauf für einen bisher nie dagewesenen Anstieg der Langfristzinsen. Dies hatte massive Auswirkungen auf den für Hypoport wichtigsten Markt der privaten Immobilienfinanzierung, wie der Konzern anlässlich der Vorstellung der vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr unterstrich.

Im ersten Halbjahr 2022 bewirkte diese Zinsentwicklung laut Hypoport noch eine erhöhte Abschlussneigung von Verbrauchern zur Erstfinanzierung und Anschlussfinanzierung von Immobilien und beschwerte dem Konzern mit dem Anfangsquartal 2022 sogar das erfolgreichste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Mit der deutlichen Verteuerung der Immobilienfinanzierung kam es dann aber ab Sommer 2022 zu einem drastischen Rückgang des Marktvolumens.

Europace mit geringerem Transaktionsvolumen

In der Folge entwickelte sich das Segment Kreditplattform mit dem internetbasierten B2B-Kreditmarktplatz Europace aufgrund der beschriebenen Marktentwicklung trotz eines hohen Wachstums im ersten Halbjahr auf Gesamtjahresbasis 2022 seitwärts. Das Transaktionsvolumen auf der Europace-Plattform ist trotz der Gewinnung von Marktanteilen auf Gesamtjahresbasis gegenüber 2021 um 7% auf 96 Mrd. Euro gesunken.

Wie Hypoport weiter mitteilt, wiesen die vertriebsunterstützenden Maklerpools eine ähnliche Entwicklung auf. Das White-Label-Ratenkreditgeschäft blieb stabil. Die Corporate Finance Beratung REM CAPITAL konnte im Gesamtjahr 2022 Wachstum verbuchen, wobei die verschlechterten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr ebenfalls zu einer spürbaren Abschwächung der Dynamik führten. Der gesamte Segmentumsatz zeigte sich mit 207 Mio. Euro stabil. Das EBIT verringert sich auf 44 Mio. Euro.

Privatkunden: Niedrigeres Vermittlungsvolumen bei Dr. Klein

Das Segment Privatkunden um die B2C-Marke Dr. Klein konnte trotz einer Verringerung des Vermittlungsvolumens um 7% auf 9,2 Mrd. Euro weitere Marktanteile gewinnen. Die Umsätze im Segment Privatkunden sind um 8% auf 125 Mio. Euro gesunken. Das EBIT ging auf 19 Mio. Euro zurück.

Zur Entwicklung im Segment Immobilienplattform

Das Segment Immobilienplattform stellte seit 2020 gemessen am Umsatz das größte Investitionsfeld der Hypoport-Gruppe dar. In diesem Bereich sind alle immobilienbezogenen Aktivitäten der Hypoport-Gruppe außerhalb der privaten Finanzierung gebündelt mit dem Ziel der Digitalisierung von Vermarktung, Bewertung, Finanzierung und Verwaltung von Immobilien.

2021 und 2022 hat der Konzern eigenen Angaben zufolge viel in die Transformation der erworbenen Unternehmen und die Plattform für Wohnen investiert. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz des Segments Immobilienplattform um 12% auf 65 Mio. Euro. Das EBIT sank infolge der hohen Zukunftsinvestitionen, ungeplanter Aufwendungen von rund 3 Mio. Euro im dritten Quartal durch „Regulierungswirrwarr zur Videobesichtigung“, wie es vonseiten Hypoports heißt, sowie durch Sondereffekte aufgrund der Kostensenkungen im vierten Quartal von –1 Mio. Euro auf –12 Mio. Euro im Jahr 2022.

Zum Segment Versicherungsplattform

Im Segment Versicherungsplattform ist der zum Jahreswechsel 2021/2022 gestartete Prozess zur verbesserten strategischen Ausrichtung durch Trennung in die drei Bereiche Privatversicherung, Industrieversicherung und betriebliche Altersvorsorge weiter vorangeschritten. Wie Hypoport berichtet, erhöhten sich die Umsätze in diesem Segment inklusive der Umsätze der nun eingebundenen Gesellschaft AMEXPool um 26% auf 61 Mio. Euro. Das EBIT lag aufgrund der weiterhin hohen Investitionen und Sondereffekte im Zuge der Kostenanpassung in Höhe von mehr als 1 Mio. Euro bei –5 Mio. Euro.

Kosten einsparen

„Die verteuerte Immobilienfinanzierung bei zunächst nur gering gesunkenen Immobilienpreisen und sogar weiter angestiegenen Baukosten bewirkte eine immer schwerere Finanzierbarkeit der Wunschimmobilie. Wir haben auf diese Marktentwicklung auch im Hinblick auf unsere in der Vergangenheit aufgebauten sehr hohen Zukunftsinvestitionen reagiert. Wir haben unsere Kostenbasis an dieses kurzfristig stark veränderte Marktumfeld angepasst. Die Anpassungen wurden im vierten Quartal 2022 nahezu vollständig umgesetzt, sodass die für 2023 geplante Kostenreduktion 35 bis 40 Mio. Euro beträgt“, erklärt Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Hypoport SE.

Hypoport erwartet für 2023 Umsatzrückgang von bis zu 10%

Der Wunsch nach Wohneigentum sei bei vielen Verbrauchern aktuell größer denn je. Und dieser Wunsch werde auch dank langsam sinkender Immobilienpreise und steigender Einkommen bereits wieder realistischer. „Seit Oktober 2022 bewegt sich das Zinsniveau seitwärts. Insofern rechnen wir, nach einer Phase der Stabilisierung des Marktes seit Oktober 2022 auf niedrigem Niveau, im Jahresverlauf 2023 mit einer teilweisen Normalisierung. Dies führt zu einer positiven Entwicklung von unserem Umsatz und Ertrag im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022. Aufgrund des Basiseffektes aus dem starken ersten Halbjahr 2022 innerhalb des Vergleichsjahres 2022 rechnen wir für das Gesamtjahr 2023 noch mit einem Umsatzrückgang von bis zu 10% und einem EBIT-Rückgang von bis zu 30%“, so Ronald Slabke weiter. Entscheidend für die Umsatz- und Ertragsentwicklung werde die weitere Dynamik hin zur Normalisierung sein. Ab 2024 geht der Hypoportvorstandsvorsitzende wieder von einem prozentual zweistelligen Wachstum von Umsatz und EBIT aus. (tk)

Bild: © Eightshot Studio – stock.adobe.com

 

blau direkt hat an seiner Kundenapp „simplr“ gefeilt

Der Infrastrukturdienstleister blau direkt präsentiert seine Kundenapp „simplr“ in einer aktualisierten Version. Neben einem komplett neuen Design bietet die App auch zusätzliche Funktionen wie etwa den Dokumentengenerator für die Digitalisierung von Anträgen und Rückfragen durch Kunden.

Die Kundenapp „simplr“ von blau direkt erscheint nach vollständiger Neuentwicklung in einer aktualisierten Version. Dem Lübecker Infrastrukturdienstleister zufolge scheint die Popularität von Endkundenapps im Bereich von Maklerverwaltungsprogrammen oder Maklerpools immer weiter zu schwinden. Inzwischen würden nahezu alle Lösungen nicht mehr via App angeboten. Diesem Trend trotzt simplr, wie blau direkt unterstreicht.

Beim Projektstart lag der Fokus auf der Überarbeitung und Neugestaltung der relevanten Schnittstellen zum Maklerverwaltungsprogramm Ameise. Zum Ende des Sommers wurde laut blau direkt dann der Designentwurf finalisiert. „Ganz besonders freut mich, dass unsere Maklerpartner und partnerinnen einen wesentlichen Anteil zum Update von simplr beigetragen haben“, erklärt Marcel Canales, Chief Product Officer bei blau direkt, der das Projekt initiiert und begleitet hat.

Testphase mit Maklern

Nachdem Technik und Design festgelegt waren, galt es, diese beiden Komponenten benutzerfreundlich miteinander zu vereinen. Im Rahmen einer Testphase haben angebundene Maklerpartner mit ihren eigenen Einschätzungen und Meinungen zum Feinschliff von simplr beigetragen. wie blau direkt weiter mitteilt.

Neues Design und zusätzliche Funktionen

Neben einem neuen Design bietet die neue Version neue zusätzliche Funktionen wie beispielsweise der Dokumentengenerator für die Digitalisierung von Anträgen und Rückfragen durch den Kunden, neue Möglichkeiten zum Teilen von Dokumenten, eine neue Accountverwaltung, eine neue Datei Upload-Funktion sowie die Umstellung der simplr Accounts auf oAuth.

Die aktualisierte Version von simplr ist für Android (ab Android Version 8) und iOS (ab iOS 13) erhältlich und lässt sich über den jeweiligen App Store herunterladen. (tk)

Bild: © chinnarach – stock.adobe.com

 

wefox stoppt Neugeschäft bei Switch-Tarifen

Der Versicherer wefox setzt das Neugeschäft bei seinen Switch-Tarifen vorerst aus. Im Rahmen seiner Strategie zur Steigerung der Rentabilität werde das derzeitige Portfolio überprüft, wie das Unternehmen mitteilt.

Die wefox Insurance AG stellt ihr Neugeschäft bei bestimmten Tarifen vorerst ein. Darüber hatte zuerst das VersicherungsJournal berichtet und sich auf ein Schreiben des Versicherers an Vertriebspartner und Maklerpools bezogen. Auf Nachfrage von AssCompact hat das Unternehmen mitgeteilt, dass es das Neugeschäft der Switch-Tarife aussetzt. „Wir bieten nach wie vor in jeder Versicherungssparte von wefox Insurance Tarife an, die von unseren Partnern an ihre Kunden verkauft werden können und verkauft werden“, so wefox gegenüber AssCompact weiter. Bei den Switch-Tarifen handelt es sich um spezielle Tarife von wefox. „Wir nehmen die Prämie und die Leistung der Vorversicherung und reduzieren die Jahresprämie um 5%“, erklärt das InsurTech dazu auf seiner Website.

Zudem wird wefox offenbar von seinem Sonderkündigungsrecht nach Regulierung eines Kfz-Schadens im laufenden Versicherungsjahr Gebrauch machen. Die hohe Inflation und gestiegene Aufwendungen im Schadenbereich würden insbesondere jüngere Versicherer wie wefox zwingen, ihre Tarife an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen, wie das VersicherungsJournal aus dem Schreiben von wefox an die Partner zitiert.

Portfolio wird auf Rentabilität geprüft

„Wir bei wefox sind uns unserer Verantwortung als Versicherungsunternehmen bewusst, unsere Versicherten vor unterbewerteten Risiken zu schützen. Im Rahmen unserer Strategie zur Steigerung der Rentabilität überprüfen wir unser derzeitiges Produktportfolio, um innovativere Lösungen anbieten zu können, ohne dabei den Service für bestehende Kunden zu beeinträchtigen. Eine Kündigung seitens wefox wird wie bei anderen Versicherern geprüft, wenn die in die Zukunft gerichtete Risikobewertung des Vertrags in einem unpassenden Verhältnis zur Prämie steht. Unser Vertriebsteam informiert die Makler im Voraus, wenn ihre Kunden mit Vertragsanpassungen rechnen müssen. Die frühzeitige Information der Makler ermöglicht es, gemeinsam mit dem Kunden die passende Ausrichtung für den Versicherungsschutz zu finden,“ heißt es vonseiten der wefox Insurance.

wefox wurde 2015 von Julian Teicke, Fabian Wesemann und Dario Fazlic gegründet. wefox ist die Muttergesellschaft der wefox Insurance, dem hauseigenen regulierten Versicherungsunternehmen des InsurTechs. Erst vor Kurzem hat wefox eine Neuerung in der Chefetage bekannt gegeben: Dr. Günther Blaich wurde zum Country Lead Germany ernannt. Er soll zusammen mit dem Chief Insurance Officer Peter Huber das InsurTech profitabel machen (AssCompact berichtete: Günther Blaich ist neuer Deutschland-Chef bei wefox). (tk)

Bild: © Monster Ztudio – stock.adobe.com

 

25 Jahre AssCompact: Glückwünsche von Dr. Norbert Rollinger

AssCompact feiert in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum. Zu den Gratulanten zählt auch Dr. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverband Deutscher Versicherer (GDV) e. V. und Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung.

„Liebes AssCompact Team, herzlichen Glückwunsch zu einem Vierteljahrhundert hervorragendem Versicherungs- und Finanzjournalismus! Ihr Magazin gehört für uns – auch für mich persönlich – zur Pflichtlektüre. Als kritischer, fairer und stets gut informierter Begleiter haben Sie sich einen hervorragenden Ruf in der Versicherungs- und Finanzwelt erarbeitet. An dieser Stelle möchte ich besonders Dieter Knörrer erwähnen, der nicht nur AssCompact, sondern auch die Fachmesse DKM geprägt hat – und den ich als Branchenkenner und Mensch sehr schätze. Ihre fundierte Berichterstattung ist umso wichtiger, da die Themen Altersvorsorge und Risikoschutz für jeden Menschen in unserem Land bedeutsam sind und künftig noch relevanter werden. Gehen Sie deshalb Ihren bisherigen Weg weiter und berichten Sie über unsere Branche – fachkundig, ausgewogen und kritisch."

Weitere Informationen und Glückwünsche zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © R+V

 

AssCompact wird 25: Michael Reeg gratuliert

Das Fachmagazin AssCompact informiert seit nunmehr 25 Jahren über Trends und Entwicklungen aus der Finanz- und Versicherungsbranche. Zu den Gratulanten aus der Maklerschaft zählt Michael Reeg, Geschäftsführer der Hoesch & Partner GmbH und Vorsitzender des AssCompact Maklerbeirats.

„Meinen Glückwunsch zum stolzen Jubiläum dieses führenden Branchen-Magazins, dem einzigen übrigens, das ich gerne auch offline lese. AssCompact gelingt der Mix aus Information, Marktüberblick und Entertainment – eben Infotainment. Insbesondere das Vorwort von Brigitte Horn ist immer auf dem Punkt. Ich bin stolz, als AssCompact-Maklerbeirats­vorsitzender gemeinsam mit meinen Beiratskolleginnen und -kollegen diese starke Marke unterstützen zu dürfen. Ich wünsche AssCompact weiterhin nur das Allerbeste und freue mich, spätestens auf der nächsten DKM mit Brigitte Horn, Christian Durchholz, Konrad Schmidt und – dem Grand Senior – Dieter Knörrer sowie allen anderen das Glas zu erheben.“

Weitere Informationen zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © Hoesch & Partner

 

Glückwunsch von Michael H. Heinz zu 25 Jahren AssCompact

In diesem Jahr feiert AssCompact Jubiläum: Das Fachmagazin für die Finanz- und Versicherungsbranche erschien vor 25 Jahren zum ersten Mal. Unter den Gratulanten befindet sich auch Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK).

„AssCompact hat sich in den letzten 25 Jahren als führendes Fachmagazin für die Finanz- und Versicherungsbranche etabliert. In bewährter und ansprechender Weise haben Sie in dieser Zeit stets kompetent über die Ver­sicherungs- und Vermittlerbranche informiert. Der Markt für unabhängige Vermittler ist in den letzten Jahren durch zunehmende Konsolidierungen stark in Bewegung geraten. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in diesen Zeiten gegenseitig mit Impulsen zu befruchten. Die im letzten Jahr gegründeten und wechselseitig besetzten Maklerbeiräte bei AssCompact und BVK sind Ausdruck unserer intensiven langjährigen Kooperation. Im Namen des BVK wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg als medialer Leuchtturm der Versicherungs- und Vermittlerbranche.“

Weitere Informationen zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © BVK

 

Gratulation an AssCompact von Dr. h. c. Josef Beutelmann

Das Fachmagazin AssCompact ist im Jahr 1998 zum ersten Mal erschienen. Zum 25-jährigen Bestehen gingen zahlreiche Glückwünsche aus der Finanz- und Versicherungsbranche ein. So gratuliert auch Dr. h. c. Josef Beutelmann, Vorsitzender der Aufsichtsräte der Barmenia Versicherungen.

„In Verbundenheit gratuliere ich dem Redaktionsteam und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact. Seit einem Vierteljahrhundert ist Ihr Magazin nun am Puls der Zeit und berichtet in professioneller Weise rund um die wichtigen Trends und Themen vor allem der unabhängigen Vermittler – intelligent, informativ und interessant. Es zeichnet AssCompact besonders aus, dass über die Berichte hinaus erfolgreiche Konzept- und Lösungsansätze im Mittelpunkt der Beiträge stehen. Diesen hohen Anspruch erfüllt AssCompact gewiss auch in der Zukunft, für die ich Ihnen das Allerbeste wünsche.“

Weitere Informationen zum 25-jährigen Jubiläum von AssCompact finden sich hier.

Bild: © Barmenia

 

Cyberschutz: So will Finlex Absicherung für KMU vereinfachen

Mit der „Cyber Fast Lane“ bietet Finlex einen neuen und einfachen Prozess, um kleine bis mittelgroße Unternehmen gegen Cybergefahren abzusichern. Wie das Konzept funktioniert und wie Makler das Angebot nutzen können, dazu hat AssCompact bei Finlex nachgefragt.

Interview mit Sabine Sander, Non-Executive Director bei Finlex, und Sebastian Klapper, Gründer und CEO von Finlex
Frau Sander, Herr Klapper, schnell zur Cyberpolice, das verspricht Finlex mit einem neuen Angebot. Was steckt dahinter?

Sabine Sander: Das breite und vielfältige Angebot an Cyberversicherungen ist für den Unternehmer, teils auch für Makler und Vermittler, sehr komplex und eine Vergleichbarkeit ist häufig nicht gegeben. Hier braucht es einen neuen Weg, der die Cyberangebote „für den Hausgebrauch“ nutzbar macht. Speziell bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Umsatzlage bis 50 Mio. Euro darf die Entscheidung über den Abschluss einer Cyberversicherung nicht zu einem „Projekt“ ausarten.

Sebastian Klapper: Mit der neuen Cyber Fast Lane etablieren wir einen neuen und einfachen Prozess. Mit nur drei Angaben erhalten Unternehmen direkt einen umfassenden Marktüberblick und eine Vergleichbarkeit mehrerer Angebote. Dann geht es mit einem Klick und einer Bestätigung über die für die jeweilige Unternehmensgröße entsprechenden IT-Mindestschutzmaßnahmen auch direkt zur Police. Das ist der schnellste und einfachste Weg zur Absicherung der Cyberrisiken für KMU-Kunden bei gleichzeitig hoher Qualität der Deckungskonzepte.

Nun richten Sie sich mit der Police an Unternehmen bis immerhin einen Umsatz von 50 Mio. Euro. Wir stellen uns vor, dass in der Größe die Risiken bereits differenzierter sind, oder?

Sebastian Klapper: Die Differenzierung kommt selbstverständlich auch über die Unterscheidung der Branchen und den damit verbundenen, in der Plattform hinterlegten Reaktionen der Versicherer. Die Plattform kann diese Unterscheidungen gut und verständlich abbilden, die bis zu der Größe noch überschaubar sind.

Sabine Sander: Für die Unternehmen in Umsatzlagen unterhalb von 50 Mio. Euro sind die Risiken nach unserer Erfahrung ähnlich und auch ähnlich bewertbar. In der Regel haben wir es hier mit Unternehmen zu tun, die keine oder nur wenige Tochtergesellschaften haben. Wir sprechen also nicht über weit verzweigte internationale Unternehmensstrukturen. Dies führt dazu, dass auch die Kernrisiken Cyberangriff und Datenschutzrechtsverletzung in der Regel über zentrale und klare Verantwortlichkeiten bei den Unternehmen gemanagt werden, was in Sachen IT-Sicherheitsmanagement und auch Schadenmanagement in der Krise sehr klare Pluspunkte sind.

Wenn wir es richtig verstehen, geht es auch darum, dass Versicherer immer mehr an Sicherheit und Prävention verlangen, bevor eine Deckung gezeichnet wird. Welche Lösung sehen Sie hier vor?

Sabine Sander: Die Versicherer verlangen nicht immer mehr an Sicherheit und Prävention. Es ist vielmehr so, dass die Gesellschaften nicht zuletzt aus den Schadenerfahrungen der letzten Jahre mittlerweile gelernt haben, welche IT-sicherheitstechnischen Schutzmaßnahmen wirklich ganz wesentlich dafür sind, einen für die Kriminellen erfolgreichen Cyberangriff zu vermeiden und – sollte der Schaden doch eingetreten sein – das Schadenausmaß möglichst gering zu halten.

Die Anforderungen des einzelnen Versicherers an das IT-Sicherheitsniveau der Unternehmen sind daher nicht mehr, sondern schlichtweg präziser geworden – und dadurch für die Unternehmen leichter umsetzbar. Darüber hinaus hat sich über die Zeit ein Kanon an Schutzmaßnahmen herausgebildet, der von fast allen Cyberversicherern als zwingend vorausgesetzt wird. Datensicherung, um nur ein Beispiel zu nennen, wird allgemein vorausgesetzt und gehört ganz sicher zur unternehmerischen „Grundausstattung“. Welcher Versicherer nun aber ein tägliches, welcher ein wöchentliches Back-up verlangt, das unterscheidet sich.

Unsere Cyber Fast Lane gibt hierzu Transparenz und zeigt im direkten Vergleich, welcher Versicherer welche IT-Schutzmaßnahmen als zwingend voraussetzt und welcher eben nicht.

Wie schnell wird dann policiert?

Sebastian Klapper: Die Versicherer policieren direkt in unserem System und die Daten werden unmittelbar durch die Eingaben des Maklers mit den ausgewählten Parametern befüllt. Das sichert einen reibungslosen Prozess, der wenig fehleranfällig ist. Ab April folgt dann auch die Implementierung der rechtssicheren digitalen Unterschrift der Kunden, was den Prozess weiter beschleunigt.

Können Sie uns bitte ein kurzes, konkretes Beispiel nennen – anhand eines typischen Unternehmens mit typischen Risiken, das für die Cyber Fast Lane infrage kommt?

Sabine Sander: Die beiden zentralen Risiken, die mit der Cyberversicherung abgedeckt werden – Cyberangriff und Datenschutzrechtsverletzung – sind mittlerweile in wirklich allen Unternehmen präsent und relevant. Unternehmen, die mit moderner Bürokommunikationstechnik arbeiten (wer nutzt heute keine E-Mails?) und auch weitere Prozesse digitalisiert haben (smarte Produktion und Lagerhaltung), können sich leicht vorstellen, welche Auswirkungen es auf die betrieblichen Prozesse hat, wenn Programme und Daten nicht oder nicht mehr in einer konsistenten Form zur Verfügung stehen.

Unternehmen mit sensibler Datenhaltung wie zum Beispiel Patienten- und Mandantendaten sind dann noch einer weiteren Belastung ausgesetzt und benötigen im Datenschutzfall professionelle Unterstützung.

Wie können Versicherungsmakler das Angebot bzw. die Plattform insgesamt nutzen?

Sebastian Klapper: Bestehende Kooperationspartner können das Produkt in unserer Plattform ganz bequem auswählen. Wir freuen uns, interessierte Kooperationspartner an unsere Sales und Broker Teams zu verweisen. Für Fragen oder Interesse stehen wie gerne zur Verfügung. Kontaktdaten finden sich auf unserer Webseite finlex.io.

Welche Zielerwartungen haben Sie in etwa?

Sebastian Klapper: Wir freuen uns, gleich in den ersten Wochen nach Start eine hohe Nachfrage für diese schnelle und einfache Produktlinie bestätigen zu können. Der Markt für Cyberversicherungen ist weiter sehr dynamisch. Auch neue Anbieter mischen sich unter die bereits heterogene Versichererlandschaft und machen eine Vergleichbarkeit für Kunden und Makler immer komplexer. Insbesondere für kleinere Kunden muss der Prozess daher besonders effizient sein. Die weiter hohen Anforderungen an IT-Mindestschutzmaßnahmen erfordern zudem eine qualitativ hochwertige und punktgenaue Kommunikation zwischen Makler und Kunden. Durch die schnelle und einfache Vergleichbarkeit mehrerer Produkte in einem Prozess mit entsprechenden Qualitätsstandards helfen wir Maklern mit der Cyber Fast Lane bei der effektiven Bearbeitung des KMU-Segments. Wir erwarten, dass die Nachfrage weiter steigt. Gleichzeitig helfen wir den Versicherern beim Bedienen dieser wachsenden Nachfrage über automatisiertes Underwriting und effizientere Prozesse am Point of sale.

Der Markt der Cyberpolicen bleibt schwierig. Welche Entwicklung erwarten Sie im Allgemeinen?

Sabine Sander: Wir sehen, dass sich der Markt stabilisiert und sich die Prämienvorstellungen der Versicherer allmählich auf ein für alle Parteien gesundes Niveau einpendeln. Die ersten, die dies spüren, sind in der Tat gerade die kleinen bis mittelgroßen Unternehmen in der Cyber-Fast-Lane-Umsatzlage.

Bild: © Song_about_summer – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sabine Sander
Sebastian Klapper

InsurTech launcht KI für die Schadenbearbeitung

Die Sichtung von Dokumenten in der Schadenbearbeitung kostet Zeit und Geld. An diesem Punkt setzt das InsurTech DGTAL an. DGTAL hat nämlich eine Künstliche Intelligenz auf den Markt gebracht, die die Schadenbearbeitung vereinfachen soll. Erste Unternehmen wenden die Software bereits an.

Die Versicherungsbranche ist eine dokumentenintensive Branche. Eine Vielzahl an Dokumenten wie Urteile, Gutachten und Rechnungen beschäftigen bei der Schadenregulierung sowohl Rückversicherer, Versicherer als auch Vermittler. Das kostet Zeit und Geld, der Hebel für Effizienzsteigerungen mittels digitaler Anwendung ist entsprechend groß. Die neuesten Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) wie GPT und ähnliche sogenannte Large Language Models (LLMs) bieten nun die Möglichkeit, riesige Mengen an Textinformationen sehr schnell zu verstehen und zu verarbeiten.

Software versteht den Kontext versicherungsbezogener Dokumente

An diesem Punkt nun setzt das InsurTech DGTAL mit seiner auf künstlicher Intelligenz basierenden Software namens Driller an. Die Software von DGTAL kann den Kontext versicherungsbezogener Dokumente lesen und verstehen – fast wie ein Mensch, verspricht das InsurTech. Mithilfe von maschinellem Lernen wurde die Software bereits mit Millionen von Dokumenten trainiert. Und auf diese Weise entstand eine semantische Datenbank für Versicherungen, die die Grundlage für die Suchmaschine von DGTAL bildet. Die Datenbank ist als LLM konzipiert und übersetzt menschliche Sprache mittels Software in einen Algorithmus. Dazu erklärt Arndt Gossmann, CEO von DGTAL: „KI wird das grundsätzliche Konzept der Versicherung nicht verändern, aber sie wird die Betriebsmodelle des Ökosystems drastisch prägen. Nicht nur wird sie LLMs für Suchmaschinen, für analytische Zwecke oder für Vorhersagen über ganze Portfolios hinweg nutzbar machen. Vielmehr wird sie uns auch in die Lage versetzen, die Bearbeitung des Schadenfalls selbst zu überdenken und mehr Automatisierung ermöglichen.“

KI leistet in den Sparten Sach und Kranken gute Ergebnisse

Konkret könne die neue Software innerhalb von Sekunden ein 50 Seiten langes Gerichtsurteil zusammenfassen, Relevanz und Umfang eines offenen Anspruchs bewerten, Prioritäten festlegen und mit einer Regulierungsempfehlung an den Schadenbearbeiter weiterleiten, heißt es gegenüber AssCompact. Laut Gossmann leistet Driller in den Sparten Sach (insbesondere Kfz) und Kranken bereits gute Ergebnisse. In der Praxis wird laut Gossmann die neue KI bereits von einem Versicherer und einem Managing General Agent (MGA) angewendet. Weitere Vertragsanbahnungen laufen. (as)

Bild: © Lee – stock.adobe.com

 

25 Jahre Informationen für die Finanz- und Versicherungsvermittlung

AssCompact feiert Jubiläum: Im Februar 1998 erschien erstmals das Fachmagazin AssCompact. Die Idee von damals gilt auch heute noch: Informationen für ungebundene Finanz- und Versicherungsvermittler zur Verfügung zu stellen – aus der Praxis für die Praxis.

AssCompact fand vor 25 Jahren erstmals seinen Platz auf den Schreibtischen der ungebundenen Finanz- und Versicherungsvermittler. Das Fachmagazin war angetreten als Informationsmittler zwischen Anbietern der Finanz- und Versicherungswirtschaft und ihren freien Vertriebspartnern. Die Idee hinter dem Magazin gilt auch heute noch, auch wenn sich das inhaltliche Spektrum deutlich erweitert hat und der Stellenwert von AssCompact als medialer Begleiter und Impulsgeber der Branche immer weiter gestiegen ist.

Fachthemen im Fokus

Kurz nach der Liberalisierung des Versicherungsmarktes stieg der Bedarf an beruflicher Information und Fortbildung. Am Markt entstanden zudem immer mehr Dienstleister, die sich auf dem Fachgebiet der unabhängigen Finanz- und Versicherungsvermittlung betätigten. Im Umfeld der wachsenden Informationsflut benötigten Finanz- und Versicherungsmakler kompakte Darstellungen, deren Inhalte schnell erfasst und umgesetzt werden konnten. Je umfassender und komplexer die Themen wurden, umso mehr zogen Fachartikel, Interviews und weitere Formate in das Magazin ein. Regulierung, Finanzkrisen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind nur einige der Themen, über die AssCompact regelmäßig berichtet und damit über die Produktwelten hinaus die wichtigen Geschehnisse rund um die Branche beleuchtet.

Printheft als Ankerangebot in der AssCompact Informationswelt

Das Printmagazin ist weiterhin das Ankerangebot von AssCompact. Immer wieder wird von Lesern und Leserinnen, aber auch von Autoren und Autorinnen betont, wie sehr sie die Papierausgabe – oder auch das entsprechende E-Paper schätzen. Für das tägliche Update dienen der gern gelesene AssCompact Newsletter, die Website und die Posts in den sozialen Medien.

Moderne Medien verbinden Wissen, Information, Interaktion und Kommunikation – für AssCompact gehört dies seit jeher zusammen. Studien, Foren, Symposien und Events verknüpfen die Komponenten perfekt miteinander. Und natürlich begleitet AssCompact intensiv die DKM, die im vergangenen Jahr zum 25. Mal in Präsenz stattfand.