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Unternehmensmeldungen

Fondsdepot Bank geht vollständig in FNZ Bank über

Anfang 2023 hat die FNZ Gruppe die Fondsdepot Bank übernommen. Noch existiert die Bank als eigene Marke neben der FNZ Bank – doch das soll sich ändern. Die beiden Unternehmen sollen verschmelzen und am Ende soll „nur noch“ die FNZ Bank am Markt übrigbleiben.

Schon bald wird die Fondsdepot Bank als Unternehmen unter der Leitung der FNZ Gruppe nicht mehr am Markt existieren. Das bestätigt die Pressestelle der Vermögensmanagementplattform FNZ auf Nachfrage von AssCompact. Im Januar 2023 hatte FNZ die Übernahme der Fondsdepot Bank abgeschlossen (AssCompact berichtete: FNZ schließt Übernahme der Fondsdepot Bank ab), seitdem waren die FNZ Bank und die Fondsdepot Bank nebeneinander aktiv.

Doch die beiden Banken sollen in den nächsten Monaten ineinander aufgehen. Als Marke und Firma übrigbleiben wird dann nur noch die FNZ Bank, ehemalige ebase.

Das steckt hinter der Verschmelzung der FNZ Bank und der Fondsdepot Bank

Hintergrund der Planungen sei es, so FNZ, die Kundenbeziehungen unter einer gemeinsamen Marke zu bündeln. Die FNZ Gruppe wolle schlichtweg mit einer Marke am deutschen Markt präsent sein und außerdem „die Skalierung nutzen, um Vorteile für unsere Partner und Kunden zu schaffen und damit das volle Potenzial der FNZ in Deutschland auszuschöpfen“.

Die Einzelheiten des Zeitplans stünden aktuell noch nicht fest – man arbeite derzeit an der konkreten Planung, wie man sich im Sinne der Partner am besten aufstellen könne. Deutliche Fortschritte solle es allerdings bereits im kommenden Jahr zu verzeichnen geben.

Auf die Nachfrage von AssCompact, ob es denn Pläne gibt, weitere Übernahmen zu vollziehen, gibt es von der FNZ-Pressestelle ein implizites, aber kein klares „Nein“. Man sei überzeugt, mit „unserem Angebot auch organisch ein gutes Wachstum erzielen zu können“.

Über die FNZ Gruppe

Die FNZ Group arbeitet mit mehr als 650 weltweit führenden Finanzinstituten und über 8.000 Vermögensverwaltungsfirmen zusammen. Insgesamt befinden sich über 1,5 Bio. US-Dollar im verwalteten Vermögen der Gruppe, 60 Mrd. US-Dollar davon kommen von der FNZ Bank. Diese war 2019, damals noch unter dem Namen ebase, von der FNZ Gruppe übernommen worden.

Bild: © Chanyanuch – stock.adobe.com

 

Getsafe übernimmt Deutschland-Geschäft von Luko

Der Digitalversicherer Getsafe übernimmt den deutschen Kundenstamm des französischen InsurTechs Luko Insurance. Das Portfolio umfasst 50.000 Verträge, darunter Haftpflicht-, Tierkranken- und Hausratversicherungen. Die Transaktion wurde Ende September 2023 von der BaFin genehmigt.

Das Heidelberger Versicherungs-Start-up Getsafe hat das Deutschland-Portfolio des französischen InsurTechs Luko Insurance gekauft. Es handelt sich um 50.000 Verträge, darunter Haftpflicht-, Tierkranken- und Hausratversicherungen. Damit baut Getsafe seine Reichweite in Deutschland weiter aus und zählt eigenen Angaben zufolge nun über 550.000 Kunden in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Österreich. Die Transaktion hat Ende September 2023 die Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten. Wie die Unternehmen mitteilen, wollen sie sich zu den Konditionen der Übernahme nicht äußern.

Die Übernahme des deutschen Portfolios von Luko bezeichnet Getsafe als wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. „Wir freuen uns, die deutschen Luko-Kundinnen und -Kunden bei Getsafe willkommen zu heißen. Unsere Technologieplattform ist von Tag eins an auf Skalierbarkeit ausgelegt und damit auch prädestiniert für die Konsolidierung von Versicherungsbeständen. Die Post-Merger-Integration hat nur wenige Wochen gedauert. Aus technischer Sicht war die Integration für uns so simpel wie die Einführung neuer Produkte auf unser eigenes Buch“, erklärt Christian Wiens, CEO und Gründer von Getsafe.

Junge Kunden bei Getsafe im Fokus

Der Neoversicherer Getsafe legt den Fokus auf ein rein digitales Angebot für Kunden zwischen 20 und 40 Jahren. „Traditionelle Versicherungen sind für Digital Natives nicht attraktiv. Unsere Kundinnen und Kunden würden niemals das Büro eines Maklers betreten. Wir wollen die Anlaufstelle für die knapp 100 Millionen jungen Menschen in Europa werden, die in den nächsten zehn Jahren 300 Mrd. Euro für Versicherungen ausgeben werden“, sagt Wiens.

Fusion von Luko und Coya im Jahr 2022

Das 2018 gegründete französische InsurTech Luko hatte Anfang 2022 den Berliner Digitalversicherer Coya übernommen (AssCompact berichtete: Fusion von InsurTech Luko und Coya abgeschlossen). Im Sommer 2022 hatte Luko dann selbst einen Käufer gesucht und wurde von dem internationalen Finanzdienstleistungsunternehmen Admiral Group übernommen. Diese Transaktion umfasste aber nicht das deutsche und spanische Geschäft von Luko. (tk)

Bild: © Inna – stock.adobe.com

 

ETB Group bietet neue Lösung gegen Fachkräftemangel

Versicherer und Maklerhäuser leiden unter verstärktem Fachkräftemangel. Der türkische Servicedienstleister ETB bietet dafür eine Servicelösung. Dazu setzt der Anbieter auf in Deutschland ausgebildete und in die Türkei ausgewanderte junge Menschen.

Der türkische Servicedienstleister ETB Group (ETB) ist mit seinem Serviceangebot nun auch auf dem deutschen Markt aktiv. Die Unternehmensgruppe, die bekannt dafür ist, Serviceleistungen rund um die Dämpfung des Fachkräftemangels anzubieten, hat dazu nun eine eigene Tochtergesellschaft in Frankfurt am Main gegründet.

Gut ausgebildete türkische Mitarbeiter kommen zum Einsatz

Konkret umfasst das Dienstleistungsspektrum die operative Durchführung von aufseiten deutscher Unternehmen ausgelagerten Tätigkeiten aus den Bereichen Organisation, Verwaltung oder IT. Dabei setzt ETB auf in Deutschland geborene und gut ausgebildete türkische Mitarbeiter, die nach ihrer Ausbildung und ihren ersten Berufserfahrungen in die Türkei ausgewandert sind. Dabei kann ETB auch mit den Kostenvorteilen des Standortes Türkei punkten.

Mit der Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft bietet ETB nun Unternehmen aus Deutschland diesen Service an. Zusammen mit den ETB-Einheiten in der Türkei können deutsche Unternehmenskunden künftig je nach Anforderung flexibel aus Deutschland oder der Türkei heraus bedient werden. Laut Unternehmensangaben könne der Onboardingprozess der ETB-Einheiten in die organisationale Struktur des auftraggebenden Unternehmens innerhalb weniger Wochen erfolgen. Die ETB-Einheiten arbeiten dabei auf dem System und im Namen des Auftraggebers.

Vertriebskooperation mit Branchenexperten geschlossen

Für den Markteintritt und die Vertriebsexpansion in Deutschland kooperiert ETB mit The Mulberry Ventures des ehemaligen Versicherungsmanagers Christopher Lohmann. „Ich freue mich sehr, mit der eigenen Gesellschaft und in enger Kooperation mit Christopher Lohmann das Geschäft in Deutschland kräftig auszubauen. Es ist unser gemeinsames Ziel, die Erfolgsgeschichte von ETB in Benelux in Deutschland fortzuschreiben“, sagt Naci Eroglu, CEO von ETB. Und Christoper Lohmann ergänzt: „Schon lange überzeugt mich ETB mit seiner Verbindung aus qualifizierten Mitarbeitenden und den Kostenvorteilen des Standortes Türkei. Gemeinsam werden wir einen Beitrag leisten, den Herausforderungen Demographie und Fachkräftemangel in Deutschland aktiv zu begegnen.“ In Deutschland konnte ETB bereits fünf Unternehmenskunden gewinnen, darunter den Versicherer HDI.

Über ETB

ETB wurde 2003 von Erol Tazegül gegründet, der in Berlin aufgewachsen ist, bevor er in die Türkei auswanderte. Er positionierte ETB im Markt als Partner für hochwertige Servicedienstleistungen. Mit rund 1.500 Mitarbeitern ist das Unternehmen zum größten Anbieter von derartigen Serviceleistungen für europäische Unternehmen aus der Türkei gewachsen. Schwerpunktländer sind die Niederlande und Belgien. Das Unternehmen wird mittlerweile von Naci Eroglu geführt. (as)

Bild: © Tierney – stock.adobe.com

 

Ein Spezialmakler für die Immobilienbranche im Gespräch

Der Versicherungsmakler ease – vormals E+H Einzmann und Hanselmann – ist auf die Absicherung der Immobilienbranche spezialisiert. Das Unternehmen sieht sich als Risikomanager und Lösungsmakler. Mehr dazu erläutert Marcel Hanselmann, geschäftsführender Gesellschafter der ease GmbH, im Interview.

Herr Hanselmann, Sie haben vor Kurzem die E+H Einzmann und Hanselmann Versicherungsmakler GmbH in ease GmbH umbenannt. Können Sie uns die Hintergründe näher erläutern?

Wir begleiten schon seit vielen Jahren Kunden im Immobiliensektor. Die Umbenennung soll unserer strategischen und ausschließlichen Fokussierung im Immobilienbereich Rechnung tragen. Mit ease möchten wir uns auf das konzentrieren, was uns schon seit Jahren am Herzen liegt: Lösungen für mehr Entlastung und Vereinfachung für die Immobilienwirtschaft zu bieten. Der Name steht im Englischen für „vereinfachen“ und gibt unsere Firmenmission, Freiräume zu schaffen, noch stärkere Betonung.

Was ist mit den anderen Bereichen, die sie bislang auch im Angebot hatten?

Der Umbenennung ist eine Abspaltung unseres Firmen- und Privatkundengeschäfts vorausgegangen. Diesen Bereich haben wir im Zuge eines Verkaufs partnerschaftlich an MRH Trowe überführt.

Worin liegt denn der besondere Absicherungsbedarf im Immobiliensektor?

Es geht zum einen um die klassische Gebäudeversicherung. Hier braucht es aber aufgrund immer angespannterer Schadensverläufe und der damit verbundenen Prämiensanierungen durch die Versicherer neuartige und kreative Lösungen. Solche Lösungen basieren unseres Erachtens auf einem sehr intelligenten und umfassenden Datenmanagement sowie neuartiger Rahmenverträge.

Zusätzlich sehen wir immer mehr Bedarf im Bereich von Risikoprävention. Sprich: Wie kann ein Schaden ganz vermieden werden oder zumindest so früh erkannt werden, damit der Folgeschaden so gering wie möglich bleibt? Gerade im Bereich der Leitungswasserversicherung gibt es aufgrund der angespannten Schadensverläufe sowohl für die Immobilienmanager als auch für die Versicherer einen immensen Bedarf an innovativen Lösungen. Gleichzeitig sehen wir auch immer mehr, dass sich gerade durch IoT-Sensoren ganz neue Lösungsräume für die Versicherungs- und Immobilienbranche öffnen.

Hinzu kommt ein sehr hoher Bedarf, die gesamte Schadenabwicklung outzusourcen. Es werden Partner gesucht, die neben der Abwicklung von Versicherungsschäden auch zuverlässig die gesamte Steuerung und Koordination der Wiederherstellung übernehmen.

Wie darf man sich Ihren Kundenkreis konkret vorstellen? Und was umfasst Ihr Portfolio alles?

Wir begleiten Kunden aller Größenordnungen aus dem Immobiliensektor – sowohl Hausverwalter als auch Bestandshalter. Unser Fokus liegt dabei ausschließlich auf dem Komposit-Bereich, wobei wir unsere Tätigkeit heute sehr weit fassen: Wir verstehen uns als Risikomanager, die die Kunden in ihrem Sicherheitsanliegen umfassend begleiten. Dies können neben Versicherungen auch technische Lösungen sein sowie vor allem ein marktweit einmaliges Schadenmanagement-System.

Nun hat gerade der Immobilienmarkt bzw. die Baubranche schon bessere Zeiten erlebt. Inwiefern schlägt sich das in der Beratungspraxis nieder?

Da wir uns wie eben erwähnt auf Hausverwalter und Bestandshalter fokussieren, sind wir relativ unabhängig von der Entwicklung der Neubauten. Letztlich macht der vorhandene Baubestand unser Kundenportfolio aus – und das ist unabhängig von der Entwicklung der Neubauten vorhanden und muss beraten werden. Aber ja, die Entwicklungen generell im Immobiliensektor sind gerade sehr herausfordernd für viele Marktteilnehmer – vor allem für Projektentwickler.

Sie bezeichnen sich explizit als „Lösungsmakler“? Können Sie uns das Konzept dahinter etwas näher erläutern?

Unser Ziel ist es, Lösungen aller Art anzubieten, die auf die Ziele unserer Kunden einzahlen, insbesondere was den Schutz der eigenen Werte und die Vermeidung und das Management von Störfällen betrifft. Deshalb Lösungsmakler. Durch die Digitalisierung, IoT-Sensorik und Datenauswertungen entstehen neuartige Lösungen.

Um hier ein konkretes Beispiel zu nennen: Wir statten heute bereits Gebäude mit IoT-Sensoren aus, um Leitungswasserschäden – und damit den Folgeschaden – viel früher zu erkennen. Der Schadensprozess beginnt damit außerdem sehr viel früher und kundenfreundlicher. Somit bieten wir neben Versicherungen weitere neuartige Lösungen an, die den Herausforderungen unserer Kunden Rechnung tragen – nämlich immer mehr Leitungswasserschäden aufgrund älter werdender Gebäude.

Lassen Sie uns noch auf die Versicherer eingehen: Wie gestaltet sich denn die Zusammenarbeit mit den Gesellschaften – gerade auch im Bereich der Gebäudeversicherung?

Hier möchte ich das Wort Lösungsmakler nochmals aufgreifen. Denn das richtet sich auch an unsere Versicherungspartner, denen wir mit diesem Ansatz auch ein innovativer Partner sein möchten. Es sollen dabei neue Lösungswege aufgezeigt werden, wie das aktuell oft angespannte Gebäudeversicherungsgeschäft zukünftig rentabler gestaltet werden kann.

Wahr ist aber auch, dass wir in diesem Bereich noch als Pioniere unterwegs sind und sehr viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Wir würden uns mehr Beweglichkeit und Offenheit wünschen, indem alte Denkmuster und althergebrachte Lösungen viel stärker hinterfragt und neuartigen Lösungen einfach mal eine Chance gegeben werden.

Abschließend noch einmal zurück zu Ihrer Zielgruppe: Worin sehen Sie für die Zukunft die größten Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft?

Wie in vielen anderen Branchen steht über allem sicherlich das Thema Digitalisierung, KI und Fachkräftemangel. Die Immobilienwirtschaft ist eine recht träge Branche mit großem Aufholbedarf. Gerade in der Vernetzung und Digitalisierung als Grundlage für sämtliche KI-Bemühungen hinkt sie hinterher und gibt es viel nachzuholen. Auch bedarf es intelligenter Outsourcing-Lösungen, die gewisse Tätigkeiten übernehmen, die traditionell von den Immobilienmanagern erbracht werden. Denn dafür lässt sich einfach kein Personal mehr finden. Ein Beispiel dafür ist, wie bereits beschrieben, der ganze Komplex des Schadenmanagements und der Handwerkersteuerung.

Da es sich teilweise um sehr tief greifende Veränderungen handelt, muss dieser Change-Prozess intensiv begleitet werden. Das ist auch der Grund, weshalb wir im Zuge der Fokussierung eine eigene Akademie ins Leben gerufen haben. In einem weiteren Schritt soll die Akademie mit ihren internen und externen Referenten auch Kunden zugänglich sein.

Bild: © Marcel Hanselmann

 

degenia von Hackerangriff betroffen

Die degenia Versicherungsdienst AG ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Infolgedessen ist die IT-Infrastruktur des Unternehmens heruntergefahren worden, schreibt degenia auf ihrer Website. Details oder Schäden wurden bis dato nicht mitgeteilt.

Die degenia Versicherungsdienst AG ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Als Reaktion auf diesen Vorfall habe das Unternehmen die IT-Infrastruktur vorübergehend vom Netz genommen. Unter anderem informierte der Versicherer aus Bad Kreuznach über einen Hinweis auf der Startseite der eigenen Website und die eigenen Newsletter-Kunden über eine Sondermeldung.

Details zu dem Cyberangriff und etwaigen Schäden teilte degenia bisher nicht mit. Anliegen können per Mail an die degenia unter info@degenia.de gerichtet werden. (as)

Bild: © issaronow – stock.adobe.com

 

Fusion Gothaer und Barmenia: Das sagen die CEOs

Am Freitag wurde bekannt, dass die Versicherer Barmenia und Gothaer fusionieren wollen. Beide Unternehmen sollen auf Augenhöhe und von einer Doppelspitze geführt werden. Nachgefragt bei Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia, und Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer.

Die Bekanntgabe, dass Gothaer und Barmenia fusionieren wollen, bewegt den Markt. Was können die beiden Unternehmen gemeinsam besser?

Dr. Andreas Eurich: Mit dem geplanten Zusammenschluss verbinden sich zwei Unternehmen auf Augenhöhe, die beide eine ausgesprochen starke Marktposition haben und die sich komplementär ergänzen. Wir agieren also aus einer Position der Stärke und wollen diese Stärken zukünftig miteinander noch stärker vernetzen und gemeinsam weiterwachsen.

Sind Einzelunternehmen in der Größenordnung heute nicht mehr wettbewerbsfähig?

Oliver Schoeller: Selbstverständlich sind Unternehmen in der Größenordnung heute noch wettbewerbsfähig, das zeigt die aktuelle Entwicklung beider Häuser. Die Barmenia steht aktuell auf Rang 21, die Gothaer auf Rang 14 im Versicherungsmarkt. Gemeinsam würden wir den Weg in die Top Ten schaffen. Dadurch können wir noch mehr bewegen.

Liegt es an den Kosten? Oder auch daran, dass Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit wenig Möglichkeiten haben, sich Geld für Investitionen zu beschaffen?

Dr. Andreas Eurich: Es geht hier nicht um Kostensenkung, sondern um Wachstum. Wir kommen nicht aus der Not. Beide Häuser haben überproportionales Wachstum. Wir wollen gemeinsam noch erfolgreicher sein. Der Vereinsgedanke hingegen ist uns sehr wichtig. Die Tradition, dass wir unseren Mitgliedern verpflichtet sind, wollen wir gemeinsam beibehalten.

Oliver Schoeller: Wir wollen gemeinsam besser werden, für unsere Vertriebspartner, unsere Kundinnen und Kunden und für unsere Mitarbeitenden.

Erwarten Sie denn nun eine weitere Konsolidierung am Versicherermarkt?

Dr. Andreas Eurich: Das können wir nicht absehen. Wir werden uns jetzt auf unser gemeinsames Vorhaben konzentrieren.

Barmenia ist stärker in der PKV, die Gothaer in Komposit und in Leben. Mit Blick auf die einzelnen Sparten: Welche Ziele gibt es hier?

Oliver Schoeller: Wir sehen Bereiche, in denen wir Skaleneffekte generieren können. Aber das ist nicht der Treiber. Es geht vor allem darum, wo wir Stärken haben, die wir gemeinsam noch weiter ausbauen können. Die leistungsfähige private Krankenversicherung der Barmenia kann im Zusammenspiel mit dem starken Firmenkundenzugang der Gothaer zu einem der wirklichen Markttreiber werden. Hinzu kommt die starke Position der Gothaer in der Kompositversicherung. Unsere Vertriebspartnerinnen und -partner könnten also auf die besten Produkte aus beiden Welten zurückgreifen.

Für die Mitarbeiter gibt es eine vorläufige Beschäftigungsgarantie, die Standorte bleiben.

Dr. Andreas Eurich: Das ist richtig. Die Gesellschaften und die jeweiligen Versicherer werden ihren Sitz in Köln und Wuppertal behalten. Gemeinsam wollen wir eine gemeinsame Finanzholding gründen, die den Namen Barmenia Gothaer Finanzholding AG tragen soll.

Oliver Schoeller: Der Zusammenschluss ist auf gemeinsames Wachstum ausgerichtet. Dafür brauchen wir alle Menschen in den Unternehmen. Daher wollen wir eine dreijährige Beschäftigungsgarantie ab dem Zeitpunkt des Zusammenschlusses aussprechen.

Können Sie schon sagen, was der Zusammenschluss für den Vertrieb bedeutet?

Dr. Andreas Eurich: Vertrieb kann man nie genug haben, die zusammengefassten Vertriebskapazitäten werden deutlich größer sein. Wir glauben auch im digitalen Zeitalter an die persönliche Beratung. Die 2.700 Vertriebspartner der Barmenia sind schon jetzt ein Pfund. Bei der Gothaer kommen noch einmal 1.500 Ausschließlichkeitsvermittler dazu. Zusammen gehören wir mit 4.200 Beraterinnen und Beratern künftig zu den großen Organisationen in Deutschland.

Gilt Gleiches für die Zusammenarbeit der Versicherungsmakler?

Oliver Schoeller: Die Expertisen in den Häusern für die einzelnen Segmente, die man heute bedient, sind hoch. Deshalb ist das kein Widerspruch in der Zusammenarbeit mit den Versicherungsmaklern, sondern fügt sich wunderbar zusammen. Die Barmenia ist stark im Bereich des privaten Gesundheitsgeschäfts. Die Gothaer deckt den gewerblichen Teil ab, der durch die Barmenia gar nicht bedient wird.

Mit welchem Zeitraum rechnen Sie für die Due-Diligence-Prüfung?

Dr. Andreas Eurich: Das lässt sich heute noch nicht genau sagen. Das kann mehrere Monate dauern.

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Summitas Gruppe und SÜDVERS geben Übernahmen bekannt

Die Summitas Gruppe hat eine weitere Übernahme bekannt gegeben: Nach dem Kauf der Münchener Versicherungsmakler GmbH hat das Unternehmen nun mit der EASiE AG seine zweite Transaktion getätigt. Auch das Freiburger Unternehmen SÜDVERS hat weiter zugekauft.

Im Juli hatte die Summitas Gruppe mit der Übernahme der Münchener Versicherungsmakler GmbH ihre erste Transaktion getätigt (AssCompact berichtete). Nun folgt auch gleich die Zweite: Am Mittwoch gab der Ankäufer die Übernahme der EASiE Assekuranzmakler-AG bekannt.

Realisiert wurde die Transaktion mit dem Unternehmen aus dem hessischen Vellmar am 29.09.2023. Die EASiE Assekuranzmakler-AG bleibt als eigenständiges Unternehmen erhalten. Über die finanziellen Details der Transaktion wird Stillschweigen bewahrt, heißt es in der Mitteilung.

EASiE AG wurde 2009 gegründet

Die EASiE AG konzentriert sich neben dem traditionellen Vermittlergeschäft überwiegend auf die Übernahme kleinerer Maklerhäuser inklusive deren Inhaber, die im Rahmen einer Nachfolgeregelung noch für einen gewissen Übergangszeitraum den Integrationsprozess begleiten. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 vom derzeitigen Vorstand Michael Moog gegründet und verfügt aktuell über ein Bestandsvolumen über alle Sparten von knapp 6 Mio. Euro.

Mit dem Kauf durch Summitas profitiere die EASiE AG von den Möglichkeiten, die die Plattformtechnologie der Summitas-Partnergesellschaft JDC Group biete, so das Unternehmen.

Die Summitas Gruppe mit Sitz in München wurde 2022 durch ein Joint Venture von BainCapital, Canada Life Irish Holding Company Limited und JDC Group gegründet.

SÜDVERS übernimmt Schweizer Assicura AG komplett

Auch im benachbarten Baden-Württemberg wurde diese Woche eine Übernahme vermeldet. Die Schweizer Assicura AG gehört nun komplett zu dem Freiburger Versicherungs- und Risikoexperten SÜDVERS. SÜDVERS hat per dem 31.05.2023 die verbleibenden Aktien des Schweizer Unternehmens übernommen. Seit dem Jahr 2021 gehörte die Assicura AG zunächst mit einem Beteiligungsanteil von 65% zu SÜDVERS.

Mit der Übernahme strebe SÜDVERS an, künftig die Tätigkeit in der Schweiz noch effizienter steuern zu können, wie der Käufer gegenüber der Presse mitteilt.

Knut Richter als Assicura-Geschäftsführer ernannt

Mit der Übernahme hat sich auch eine neue Personalie ergeben: Knut Richter hat zum 01.10.2023 die Geschäftsführung der Assicura AG übernommen. Richter wird vom Assicura-Standort in St. Gallen arbeiten. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Aufbau und in der Begleitung von Brokergesellschaften in der Schweiz und in Frankreich. (js)

Bild: © Summitas Gruppe, (v.l.n.r.) Jovan Zafirov (CFO Summitas), Michael Moog (Vorstand EASiE AG), Stephan Ommerborn (Geschäftsführer Summitas

 

Barmenia und Gothaer wollen fusionieren

Barmenia und Gothaer planen einen Zusammenschluss. Dies gaben die beiden Versicherungsvereine am Freitag bekannt. Beide Unternehmen bleiben auf Augenhöhe und es wird eine Doppelspitze geben. Gemeinsam will man unter die Top Ten der deutschen Versicherungsbranche.

Die Barmenia und die Gothaer Versicherungen schließen sich zusammen. Dies gaben die beiden Unternehmen am Freitag bekannt, nachdem die jeweiligen Mitarbeiter zuvor informiert wurden. Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit den Mitgliedervertreterversammlungen der beiden Versicherer. Es ist die erste Fusion seit Langem am deutschen Versicherungsmarkt.

Der Zusammenschluss beider Unternehmen soll auf Augenhöhe als gleichwertige Partner erfolgen. Beide Marken und Firmensitze sollen ebenso wie die Versicherungsvereine an der Spitze bestehen bleiben. Die gemeinsame Holding darunter soll den Namen Barmenia Gothaer Finanzholding AG tragen. Als weiteres Zeichen für die Parität beider Partner ist eine Doppelspitze mit Dr. Andreas Eurich und Oliver Schoeller als Co-Vorstandsvorsitzende vorgesehen. Ebenso ist beabsichtigt, dass an der Spitze der Aufsichtsräte Dr. h. c. Josef Beutelmann und Prof. Dr. Werner Görg stehen sollen.

Im Rahmen der in Kürze startenden Due-Diligence-Phase sollen die gemeinsamen Überlegungen konkreter ausgestaltet werden. Wie lange die Prüfung dauern wird, ist schwer vorauszusagen, sie wird aber wohl einige Monate dauern. 

Für die Kundinnen und Kunden beider Unternehmen ändere sich nichts, teilen die Unternehmen mit. Verträge und zugesagte Leistungen hätten weiter Bestand, zukünftig wolle man aber ein noch breiteres und besseres Angebot machen, so die Versicherer in ihrer Mitteilung. Für die Beschäftigten soll mit dem Zusammenschluss eine Beschäftigungsgarantie von drei Jahren ausgesprochen werden. In Verbindung mit dem Beibehalt der Firmensitze dürften für die Belegschaft wichtige Punkte vorweggenommen worden sein. 

„Die Barmenia und die Gothaer ergänzen sich perfekt. Durch einen Zusammenschluss können wir unsere Wettbewerbs- und Marktposition deutlich ausbauen und rücken unter die Top 10 der deutschen Versicherungsbranche auf“, erklärt Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Finanzholding AG. „Die Barmenia hat ihre besondere Stärke in der Krankenversicherung, die Gothaer ist sehr stark im Bereich Komposit. Die Gothaer wächst insbesondere im Firmenkundenbereich über alle Sparten, die Barmenia zeigt eine sehr dynamische Entwicklung im Privatkundengeschäft“, ergänzt Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia, zu den gemeinsamen strategischen Überlegungen.

„Beide Unternehmen haben eine ähnliche Kultur und ähnliche Werte. Uns verbinden als Versicherungsvereine mit langer Tradition Werte wie Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und ein starkes Miteinander. All das ist eine ideale Basis für den Ausbau unserer Zusammenarbeit", so Eurich weiter.

Bild Newsletter: © peterschreiber.media – stock.adobe.com; Bild oben: © Gothaer / Barmenia

 

DFV bleibt Sponsoringpartner von Eintracht Frankfurt

Die Deutsche Familienversicherung hat ihre Partnerschaft als Sponsor des Fußball-Bundesligaclubs Eintracht Frankfurt verlängert. Teil des Pakets sind Versicherungsprodukte mit Vorteilen für Mitglieder des Fußballvereins.

<p>Die Deutsche Familienversicherung AG (DFV) hat die Partnerschaft mit der Eintracht Frankfurt Fußball AG um drei Jahre verlängert. Bereits seit der Saison 2011/2012 ist die DFV Sponsor des Fußball-Bundesligaclubs, u. a. als Versicherungspartner und Strategischer Partner. Diese Zusammenarbeit wird durch den neu abgeschlossenen Vertrag bis ins Jahr 2026 weitergeführt und in den Bereichen des Vereins und der Versicherungsangebote für Mitglieder intensiviert.</p><p>„Seit über zehn Jahren ist die Deutsche Familienversicherung an der Seite von Eintracht Frankfurt, unabhängig davon, ob in der zweiten Bundesliga oder der Champions League. Aufgrund der engen Verbundenheit freut es mich besonders, dass es uns erstmals gemeinsam mit der Eintracht gelungen ist, greifbare Mehrwerte für die Fans und Mitglieder der Eintracht zu schaffen“, kommentiert Ansgar Kaschel, Vertriebsvorstand der DFV.</p><h5>Fokus auf den Verein und die Mitglieder als „Strategischer Partner“</h5><p>In der Funktion als „Versicherungspartner von Eintracht Frankfurt“ bietet die DFV über den sogenannten Eintracht-Versicherungsshop Produkte mit Vorteilen für Eintracht-Mitglieder an. Zusätzlich wird ab sofort über die Eintracht-App „mainaqila“ die On-Demand Unfallversicherung „DFV Snap“ allen Fans und Stadionbesuchern mit besonderen Vorteilen für Mitglieder angeboten. Bei „DFV Snap“ handelt es sich um eine 24-Std. On-Demand Unfallversicherung, welche alle SGE Fans auf der Reise durch Europa, nach Abschluss in der „mainaqila“-App, schützen wird. Für Eintracht Frankfurt Mitglieder gilt der Schutz exklusiv 48-Std. Die DFV wird den kommunikativen Fokus auf die Fans und Mitglieder von Eintracht Frankfurt behalten und ab der Saison 2023/24 als „Strategischer Partner“ und Versicherungspartner von Eintracht Frankfurt weiterarbeiten.</p><h5>Zwei Adler für Frankfurt</h5><p>Aufgrund der besonderen Bedeutung für den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt von Eintracht Frankfurt in Frankfurt am Main, im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus, ist der vorliegende Vertrag auch strategischer Bestandteil der ESG-Strategie der DFV, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Als Frankfurter Unternehmen fördert die DFV mit dieser Partnerschaft die Nachhaltigkeitsbemühungen von Eintracht Frankfurt insbesondere in den Bereichen Fans & Mitglieder, Antidiskriminierung, Soziales Engagement, Innovation und Umweltbewusstsein. (as)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © uslatar– stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/2223B95A-D2AE-4C67-8013-7A55E439FEFC"></div>

 

Kompass Group wird zur AG

Die Kompass Group ändert ihre Rechtsform: Das Karlsruher Unternehmen wird zur Aktiengesellschaft und firmiert künftig als Kompass Group AG. Dieser Schritt soll das weitere Wachstum unterstützen und die Sichtbarkeit bei internationalen Investoren erhöhen.

Aus der Karlsruher Kompass Group wird eine Aktiengesellschaft. Hierzu wurde die Satzung der Kompass Group AG am 21.09.2023 notariell beurkundet. Das InsurTech verspricht sich von der neuen Rechtsform Vorteile für seinen weiteren Wachstumskurs und eine größere Sichtbarkeit bei internationalen Investoren.

„Der Versicherungsmarkt innerhalb der DACH-Region steht in den kommenden Jahren vor einem Umbruch. Viele Finanzdienstleister suchen Nachfolger. In den vergangenen beiden Jahren ist es der Kompass Group gelungen, mehr als 70.000 Kunden an sich zu binden. Diese Geschichte wollen wir mit der neuen Rechtsform noch ambitionierter fortschreiben“, sagt Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group.

Mitarbeiteraktienprogramm angekündigt

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, soll nach der Umfirmierung auch ein Mitarbeiteraktienprogramm aufgelegt werden.

Was die Führungsebene angeht, entspricht die bisherige Geschäftsführung der Kompass Group auch dem Vorstand der AG. Neben Matthias Schmidt als CEO zeichnen auch weiterhin René Fuchs als COO, Sandro Scheffler als CFO und Marcus Renziehausen als CSO für Führungsaufgaben verantwortlich.

Fünfköpfiger Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen: Dem Gremium gehören der Vertriebsexperte Hans-Gerd Coenen an sowie der Investor Mike Wlach, der Management-Berater Martin Ulmer, der Investor Uwe Ludwigs und der Finanzexperte Matthias Bauer von der FNZ-Bank. „Wir freuen uns, für unser Aufsichtsgremium derart kompetente und erfahrene Experten gewonnen zu haben. Sämtliche Mitglieder waren der Kompass Group schon zuvor verbunden und werden unseren gemeinsamen Wachstumskurs auch weiterhin aktiv unterstützen“, erklärt Schmidt.

Über die Kompass Group

Die 2020 gegründete Kompass Group kauft, digitalisiert und skaliert Finanzdienstleistungsunternehmen, wie das Unternehmen über sich schreibt. Im September 2023 hat das InsurTech eine Seed-Finanzierung über 5 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen. Eine Kapitalerhöhung im Rahmen der Umfirmierung der Gesellschaft erfolgte nicht. (tk)

Bild: © Kompass Group