<p>Am 13.05.2014 findet die POOLS & FINANCE 2014 in Frankfurt am Main statt. Seit der ersten Veranstaltung vor drei Jahren haben sich die Markt- und Rahmendaten für Pools und Servicedienstleister geändert. Im Vorfeld der POOLS & FINANCE hat sich AssCompact Antworten von den neun Veranstaltern auf Fragen zu Unternehmen, Markt und zur Veranstaltung eingeholt. Diesmal: Nachgefragt bei Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.</p><p>AssCompact: Herr Wirth, wie würden Sie als ein Interessenvertreter der Pools Stimmung und Marktlage der Unternehmen beschreiben?</p><p>Norman Wirth: Da wir als AfW nicht nur die Pools vertreten sondern alle unabhängigen Finanzdienstleister und Versicherungsvermittler, welche bei uns Mitglied sind, beziehe ich mich besser auf alle Mitglieder – wobei die Einschätzung sicher auch auf die Pools zutrifft. Wir erleben derzeit eine äußerst gemischte Stimmung bei den Vermittlern. Die gesetzlichen Vorgaben aber auch die Unsicherheiten aus deren Anwendung lassen die eigentliche Tätigkeit beim und für den Kunden häufig in den Hintergrund rücken. Um so wichtiger ist es, gute Servicepartner an seiner Seite zu haben. Hier kommt den Pools eine wichtige Rolle zu. Durch Informationen und Service – insbesondere im IT-Bereich – können sie sich attraktiv für die Vermittler machen. </p><p>AC: Welche Rolle spielt dabei die Regulierung?</p><p>NW: Beim 6. AfW-Vermittlerbarometer 2013, einer Umfrage mit mehr als 600 Teilnehmern, wurden die Regulierungen der Versicherungsvermittler 2007 und der Finanzanlagenvermittler 2013 als überwiegend positiv angesehen. Ein Zeichen dafür, dass zunehmend qualitätsbewusste Vermittler am Markt sind, denen es auch auf ein positiv-reguliertes Berufsbild und damit auch ein positives Image ankommt. Ich will nicht verhehlen, dass es auch ein Zeichen dafür sein kann, dass nur mehrheitlich solch qualitätsbewusste Vermittler im AfW Mitglied sind oder an einer solchen Umfrage überhaupt teilnehmen. Diese positive Stimmung kann natürlich sehr schnell kippen, wenn z.B. das ständig herbei geredete, generelle Provisionsverbot kommen würde. Damit ist aber nicht zu rechnen. Weder MiFid 2 noch IMD 2 sehen das zwingend vor. Wir und andere Kollegen werden da unsere Arbeit im Interesse der Branche machen. Das bei den Vermittlern gerade zu diesem Thema eine erhebliche Unsicherheit herrscht, ist jedoch absolut nachvollziehbar. </p><p>AC: Wie bewerten Sie aktuell die Zusammenarbeit mit den Produktgebern?</p><p>NW: Differenziert. Im Bereich der Kapitalanlagen unkompliziert. Hier kämpft man gemeinsam mit den Vermittlern darum, die teilweise noch unklaren Vorgaben des Gesetzgebers im Zusammenhang mit §34 f Gewerbeordnung, der Finanzanlagenvermittlerverordnung und des Kapitalanlagegesetzbuches umzusetzen. Das geschieht jedoch in der Regel in einem Miteinander und nicht in einem Gegeneinander. Etwas anders sieht es bei den Versicherungsgesellschaften aus. Hier haben wir eine Vielzahl von Problemen in der Zusammenarbeit, jedoch auch nur mit manchen Versicherern. Das geht los bei der dem unsäglichen Versuch eine Diskussion über eine gesetzliche Provisionsdeckelung anzufachen, über die Frage der Korrespondenz mit Maklern, Vertriebsvorgaben als Bedingung einer Courtagezusage an Makler und einem irritierenden Verständnis der Umsetzung des GdV-Vertriebskodex, was soweit führt, dass sich manche Gesellschaft als zusätzliche Aufsichtsbehörde von Maklern ansieht.</p><p>AC: Welchen Hintergrund hat die AfW-Initiative „Pools für Makler“?</p><p>NW: Insbesondere die vorerwähnte, aus dem GdV heraus getragene Diskussion über eine Provisionsdeckelung im LV-Bereich führte dazu, dass auch seitens der maßgeblichen Pools erkannt wurde, dass es wichtig ist, Kräfte und Stimme zu bündeln. Hier gab es dann mit der „Berliner Erklärung“ im September 2013 ein erstes, hörbares Signal. Anschließend wurde die Initiative „Pools für Makler“ gegründet, der der AfW eine Plattform bietet. Es gab große Resonanz hierauf. Mehre Gesprächsrunden der Initiative fanden bisher statt und es wurden verschiedene, für alle Pools und damit auch die angeschlossenen Vermittler relevante Themen definiert, die nun gemeinsam bearbeitet werden und bei denen der AfW die gemeinsame Stimme der teilnehmenden Pools ist.</p><p>AC: Welche Erwartungen setzen Sie auf die POOLS & FINANCE 2014? </p><p>NW: Ich verspreche mir für die Besucher, dass sie sich einen guten Marktüberblick über die teilnehmenden Pools und Produktgeber verschaffen können. Persönliche Netzwerke können gepflegt und erweitert werden. Ganz wesentlich ist sicher auch die weiter ausgebaute Wissensvermittlung in den zahlreichen Workshops, wobei häufig sogar die Möglichkeit geboten wird, Weiterbildungspunkte im Rahmen der Initiative „gut beraten“ zu erhalten. Besonders freue ich mich persönlich auf den direkten Austausch zu aktueller Themen.</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/8D6306C4-5C9A-4EEC-AC7F-80145928F704"></div>