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„Der Vanguard-Effekt wird die Preise künftig weiter senken“

Der US-amerikanische ETF-Anbieter Vanguard Asset Management Limited ist seit gut einem Jahr auf dem deutschen Markt aktiv und belebt den Wettbewerb im ETF-Segment. Sebastian Külps, Head of Germany and Austria, und Markus Weis Deputy Head of Germany and Austria, sprechen im Interview über den Markt in Deutschland, den Wettbewerb, Vertriebswege und den Nutzen der ETFs für den Endanleger.

Vanguard ist der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt. In Deutschland war der Name bisher kaum ein Begriff. Warum kommt Vanguard erst jetzt auf den deutschen Markt?

Sebastian Külps Unsere Expansionspläne wägen wir grundsätzlich sehr sorgfältig ab. Deutschland ist ein spannender Markt, den wir schon lange beobachtet haben und in dem das Interesse an ETFs schnell voranschreitet. Und gerade weil wir den ETF als das Instrument sehen, das den Investmentmarkt für den Endinvestor demokratisiert, haben wir uns im vergangenen Jahr nicht nur dafür entschieden, ein Frankfurter Büro zu eröffnen, sondern gleichzeitig auch die gesamte UCITS-ETF-Serie von Vanguard an der Deutschen Börse zu listen. Dadurch bieten wir mit unserer globalen Erfahrung sowie den damit einhergehenden Skaleneffekten unseren Anlegern das Preis-Leistungs-Verhältnis, das sie verdienen.

Auf welche Weise gehen Sie in den Markt? Welche Vertriebswege sind für Sie von Bedeutung?

Markus Weis Neben den institutionellen Kunden werden wir uns in Zukunft besonders auf Intermediäre wie etwa Dachfonds, Vermögensverwalter, Versicherungen, Banken, Pools und unabhängige Berater konzentrieren. Sehr wichtig bei der Beratung ist uns, dass die Gebühren hierfür sauber und transparent und nicht zum Beispiel in der Fondsgebühr versteckt sind. Eine transparente Vergütung von Vertriebsservice und Asset-Management schafft nicht nur Transparenz, sondern ermöglicht auf diese Weise auch einen fairen Wettbewerb.

Auf welche Produkte beziehungsweise Produktkategorien setzten Sie Ihre Schwerpunkte?

SK Wir arbeiten auf der Grundlage von vier Prinzipien: klare und realistische Ziele setzen, das Anlagevermögen auf breit diversifizierte Fonds verteilen, Kosten minimieren und langfristig planen, um das Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren. Wir haben diese Philosophie seit über 40 Jahren angewandt und werden sie auch in Zukunft nutzen, um den Anlegern das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.

Als Schwerpunkt sehen wir dabei ETFs, denn diese bieten Anlegern in Deutschland einen Zugang zum Kapitalmarkt in Form von breit aufgestellten Portfolios, und dies zu Konditionen, die in der Vergangenheit häufig nur institutionellen Anlegern zugänglich waren. Die Anlage an den Kapitalmärkten ist ein wichtiger Baustein im langfristigen Vermögensaufbau. Vor Kurzem haben wir unser Produktangebot in Deutschland mit unserem Vanguard DAX UCITS ETF ergänzt. Dieses Produkt bietet Zugang zu 30 der größten und liquidesten Unternehmen in Deutschland und zahlt vierteljährlich die Dividendenerträge der Dax-Unternehmen aus.

Wie wollen sie sich von der ETF-Konkurrenz abheben, die bereits seit Längerem im Markt aktiv ist?

SK Unsere Philosophie, die durch unsere genossenschaftliche Struktur ermöglicht wird, gibt vor, dass wir Skaleneffekte in Form von Gebührensenkungen immer an den Endinvestor weitergeben. Dieses Prinzip verfolgen wir seit unserer Gründung und wir werden auch in Zukunft durch diesen „Vanguard-Effekt“ die Preise weiter senken. Genau dieser Effekt führt dann auch bei unseren Mitbewerbern zu geringeren Preisen. Somit erreichen wir unser Ziel der kosteneffizienten Anlagen, denn letztlich zählen geringere Kosten und bessere Konditionen für den Endinvestor zu den wichtigsten Faktoren für den langfristigen Erfolg bei der Kapitalanlage. Die Wachstumsrate bei Privatanlegern im ETF-Bereich steigt stetig an, da Privatanleger mehr und mehr die Vorteile der ETFs entdecken. Gleichzeitig realisieren Anleger, dass teure, oft aktiv gemanagte Fonds erhebliche Schwierigkeiten haben, den Index über lange Zeit zu schlagen. Wir sehen ETFs aufgrund ihrer Vorteile als eine große Bereicherung: niedrige Kosten, breite Diversifizierung, Transparenz und Liquidität.

Wie wichtig sind die Kosten nicht nur innerhalb der Fondswelt insgesamt, sondern gerade auch innerhalb der ETF-Welt?

MW Das aktive Fondsmanagement ist in die Kritik geraten. Das Geschäft ist hart umkämpft, doch die Gebühren bleiben konstant. Die Anleger erkennen zunehmend, dass kaum ein aktiver Manager langfristig den Index schlagen kann. Und so richtet sich das Interesse auf den ETF. Hier gibt es keine versteckten Produktkosten. Wir müssen einen Punkt deutlich feststellen: Europäische Anleger zahlen zu viel Gebühren. Ihnen können wir helfen, denn das ist eine Frage der Größe. Allein Vanguard verwaltet global 5,2 Bio. US-Dollar an Kundengeldern. Daher können die Gebühren für die Verwaltung natürlich viel geringer sein, denn der Aufwand für den Fondsmanager steigt ja mit wachsendem Volumen kaum.

Wie gehen Sie mit der Kritik um, dass ETFs in der nächsten Krise an den Märkten Probleme bekommen werden?

MW ETFs sind relativ neu und im Gegensatz zur „guten alten Aktie“ noch nicht voll etabliert. Mit wachsendem Interesse an der Kapitalanlage über ETFs und damit auch wachsendem ETF-Kapital ist es doch verständlich, dass Anleger und auch Regulatoren diesen Bereich genau beobachten. Aber letztendlich bringen diese Produkte dem Anleger viele Vorteile: Risikostreuung, Transparenz, geringe Kosten. Obwohl sie manchmal als besondere Instrumente dargestellt werden, sind sie doch mit traditionellen Investmentfonds und Aktien vergleichbar.

Welche Arten von ETFs sind für den deutschen Kundenmarkt besonders spannend?

MW ETFs öffnen generell und damit auch den deutschen Kunden den Zugang zum Kapitalmarkt. Anleger erhalten breit aufgestellte Portfolios zu Kondi­tionen, die bislang häufig nur Investoren aus dem institutionellen Bereich zur Verfügung standen. In vielen Fällen ist es auch möglich, die hohen Vertriebskosten traditioneller Investmentfonds zu umgehen. Die Renditen auf Fest- und Tagesgeld sind über die Jahre stark geschrumpft. Die Anlage an den Kapitalmärkten ist daher ein immer wichtiger werdender Baustein im langfristigen Vermögensaufbau. Unsere sehr breit gestreuten Aktien- und Renten-ETFs bieten dabei mit ihrer physischen Replikation ein sehr gutes Index-Tracking.

Werden Sie auch mit Pools oder direkt mit Beratern und Vermittlern zusammenarbeiten?

SK Wir wollen das Leistungsangebot kontinuierlich weiter­entwickeln und Beziehungen zu Vertriebspartnern aufbauen. Allerdings ist es uns wichtig, dass unsere Vertriebspartner unsere Werte teilen. Vanguard hat beispielsweise noch nie Vertriebsprovisionen gezahlt, denn derartige Vereinbarungen stehen aus unserer Sicht im Widerspruch zu den Interessen unserer Fondsanleger. Daher sind für uns die Partner, die Vertriebs- und Servicekosten klar trennen und ausweisen, die Präferenz.

Wie wollen Sie die Zusammenarbeit gestalten? Werden Sie vertriebliche Anreize für die Vermittlung von ETFs bieten?

MW Die Anreize für unsere Partner liegen in unserem Service und unserer Unterstützung, nicht aber im finanziellen Bereich.

Mit Blick auf die Versicherungsbranche: Welche Rolle spielen Fondspolicen in Ihren Deutschlandplänen?

MW Fondspolicen sind ein wichtiges und in Deutschland etabliertes Produkt der privaten Altersvorsorge. Da viele Anbieter in ihren Tarifen die Fondskosten sauber von den Produkt- und Vertriebskosten trennen, können ETFs hier ein guter Baustein sein. Wir wollen daher in Zukunft unser Fondsangebot im Versicherungsmantel deutlich ausbauen.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 11/2018, Seite 70 f.

 
Ein Artikel von
Sebastian Külps
Markus Weis

Fidelity International legt nachhaltigen Wasser- und Abfallfonds auf

Fidelity International (Fidelity) hat die Auflegung des Fidelity Funds – Sustainable Water and Waste Fund bekannt gegeben. Der neue Fonds fokussiert sich auf nachhaltige Investments im Wasser- und Abfallsektor.

Bis 2050 werden voraussichtlich über 70% der Weltbevölkerung in Städten leben. In Entwicklungsländern setzt sich die rasante Urbanisierung fort, während Industrieländer zunehmend mit veralteter Infrastruktur zu kämpfen haben. Städte, die das Wasser- und Abfallmanagement nicht ausbauen, drohen zu kollabieren. Unternehmen, die an Lösungen für die damit verbundenen Herausforderungen arbeiten, stehen im Fokus des neu aufgelegten Fidelity Funds – Sustainable Water and Waste Fund.

Gesamte Wertschöpfungskette abbilden

Der Fonds strebt starke risikobereinigte Renditen über einen Marktzyklus an. Dazu investiert er weltweit in Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen rund um den Wasser- und Abfallsektor entwickeln, herstellen oder vertreiben. Zudem kann der Fonds entlang der kompletten Wertschöpfungskette der Wasser- und Abfallwirtschaft anlegen – auch in Unternehmen, die neue Technologien als Reaktion auf die stetig wachsende Nachfrage entwickeln.

Unteranalysierte Sektoren

Fondsmanager Bertrand Lecourt will die attraktivsten Anlagechancen in diesen unteranalysierten Sektoren aufspüren. Vor seinem Wechsel zu Fidelity International war er bei Polar Capital tätig. Er bringt über 18 Jahre Erfahrung in der Analyse von Wasser- und Entsorgungsunternehmen mit. Laut Lecourt sind die Themen Wasser und Abfall so alt wie unsere Zivilisation. Trotzdem fänden in diesen Sektoren tätige Unternehmen bei Anlegern immer noch wenig Beachtung. Dabei sorge die kontinuierlich steigende Nachfrage nach sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen für interessante Anlagechancen. Die Kombination von Investments im Wasser- und Abfallsektor und die globale Ausrichtung sollen derweil eine hohe Diversifizierung ermöglichen. (mh)

 

Carmignac schließt Erfolgsfonds für neue Anleger

Die französische Fondsboutique Carmignac Gestion hat den Long-Short European Equities Fonds vorübergehend für neue Anleger gesperrt. Grund für die Schließung des ehemals Carmignac Euro Patrimoine genannten Fonds sind zu hohe Mittelzuflüsse im bisherigen Jahresverlauf.

Der Long-Short European Equities Fonds, der bis Ende Februar noch unter dem Namen Carmignac Euro Patrimoine firmierte, steht ab sofort unter einem Soft Close. Neue Anleger können somit keine Anteilscheine mehr erwerben. Das teilte die französische Fondsboutique Carmignac Gestion in einer offiziellen Meldung mit.

Fondsvolumen fast verdoppelt

Hintergrund der Schließung ist, dass das Fondsvolumen allein seit März 2018 von 280 auf 528 Mio. Euro gestiegen ist. Durch das nun erreichte Volumen bestehe die Gefahr, dass die Anlagestrategie des Fonds nicht mehr angemessen umgesetzt werden kann. Mit der Schließung für neue Anleger werde gewährleistet, dass ein angemessener Bestand für die aktive und flexible Verwaltung des Fondsvermögens gewahrt bleibt.

Weitere Einschränkungen möglich

Sollte das Fondsvolumen trotz dieser Beschränkungen die Marke von 1,3 Mrd. Euro übersteigen, will Carmignac weitere Maßnahmen umsetzen. So sollen Kunden dann maximal 500.000 Euro investieren dürfen. Zum Erfolg des Fonds hat unter anderem seine Performance beigetragen. 2016 erzielte er eine Wertsteigerung von 8,9%, ein Jahr später waren es sogar 14,6%. Im bisher alles andere als einfachen Verlauf des aktuellen Jahres beträgt das Plus rund 3%. (mh)

 

Die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen: CTA oder Pensionsfonds?

Die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen ist gängige Praxis, um insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen von den Folgen der andauernden Niedrigzinsphase zu entlasten. Mögliche Auslagerungsformen sind Pensionsfonds und CTA, sagt Michael Hoppstädter, Geschäftsführer der Longial GmbH.

In der Praxis hat sich die Auslagerung der Verpflichtungen auf einen nicht-versicherungsförmig kalkulierten Pensionsfonds durchgesetzt. Dieser hat mehrere Vorteile. Unter anderem ist die für die Auslagerung zu zahlende Einmalprämie deutlich günstiger als bei versicherungsförmigen Lösungen. Das liegt zum einen an den Kalkulationsvorgaben. Nicht-versicherungsförmige Lösungen sind in der Auswahl wesentlich freier. Anstatt am aktuellen Höchstrechnungszins, orientiert sich der Zins zur Beitragskalkulation an der zu erwartenden Wertentwicklung der vereinbarten Kapitalanlage. Für die Lebenserwartung wird nicht die Sterbetafel der Versicherer (aktuell DAV 2004R) verwendet, sondern meist die Tafel, mit der auch die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt.

Zum anderen müssen nicht-versicherungsförmige Lösungen nicht jedes versicherte Risiko in der Kalkulation berücksichtigen, wie das bei versicherungsförmigen Lösungen der Fall ist. Meist wird nur die zugesagte Altersleistung bei Auslagerung betrachtet. Alle übrigen Versorgungleistungen bleiben in der Kalkulation zunächst unberücksichtigt. Die Folge: Die für die Auslagerung erforderliche Einmalprämie einer nicht-versicherungsförmigen Lösung beträgt häufig weniger als die Hälfte der Prämie bei der versicherungsförmigen Variante. Natürlich birgt dies auch Risiken. Während die versicherungsförmige Lösung eine Garantie aller versicherten Leistungen zusagt, liegen bei der nicht-versicherungsförmigen Auslagerung Chancen und Risiken beim Unternehmen – Stichwort „Nachschussverpflichtung“.

Das zweite Modell: CTA – die Treuhandlösung

Große Unternehmen nutzen zur Finanzierung bestehender Pensionsverpflichtungen häufig ein CTA (Contractual Trust Arrangement). Hier werden Vermögenswerte auf einen Treuhänder (Trust) übertragen. Er wacht unter anderem darüber, dass die Mittel ausschließlich zur Finanzierung der Pensionsverpflichtungen verwendet werden. Bei Insolvenz des Trägerunternehmens haben die Versorgungsberechtigten einen direkten Anspruch gegen den Treuhänder.

Ein CTA ist keine Auslagerung im klassischen Sinne, denn es ist kein Durchführungsweg der bAV. Es ist eine Methode, Vermögensmittel zweckgebunden aus dem Unternehmen zu separieren, und wird daher nur zur ganzen oder teilweisen Finanzierung der Verpflichtungen genutzt. Dabei wird der Treuhänder rechtlicher Eigentümer des Vermögens (sogenanntes Treugut), das Unternehmen bleibt wirtschaftlicher Eigentümer. Ohne Vereinbarung eines festen Ausfinanzierungsgrades mit dem Treuhänder entfällt die Verpflichtung, Nachschüsse zu leisten, wenn sich die Realität beispielsweise von den angenommenen Wertentwicklungen unterscheidet.

Die Dotierungshöhe eines CTA orientiert sich häufig an den in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen. Legt man die Erfüllungsbeträge nach Handelsgesetzbuch (HGB) zugrunde, werden Rechnungsgrundlagen verwendet, die denen einer nicht-versicherungsförmigen Pensionsfondslösung sehr ähneln: Heubeck-Richttafel RT 2005G und ein an der Kapitalanlage orientierter Zins. Abgesehen von den Kosten des Pensionsfonds bzw. des CTAs ist die Prämie in eine nicht-versicherungsförmige Pensionsfondslösung gleich der Dotierung in ein CTA.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen CTA und Pensionsfonds

Zwischen den beiden Modellen CTA und Pensionsfonds gibt es einige Unterschiede, wie nachstehend beschrieben:

Aufsicht und VAG

Pensionsfonds unterliegen der BaFin- Aufsicht und den Bestimmungen des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG). In der Regel werden zur Kapitalanlage Spezialfonds angeboten. Diese können meist miteinander kombiniert werden, andere Lösungen stehen aber nicht zur Verfügung. Ein CTA ist weder von der BaFin beaufsichtigt noch gelten VAG-Bestimmungen und es ist daher in der Ausgestaltung der Kapitalanlage vollkommen frei. Einzel-CTAs können mit jedwedem Vermögensmittel dotiert werden (Wertpapiere, Immobilien, Edelmetalle usw.). Über sogenannte Gruppen-CTAs, das heißt von Dienstleistern gegründete und am Markt verfügbare CTAs, können in der Regel alle in Deutschland handelbaren Publikumsfonds genutzt werden. Sowohl in Pensionsfonds als auch in CTAs können bereits bestehende Rückdeckungsversicherungen meistens eingebracht werden.

Zustimmung Versorgungsberechtigte

Die Auslagerung auf einen Pensionsfonds ist ein Wechsel des Durchführungsweges. In den meisten Fällen ändert sich deshalb die Besteuerung der Versorgungsleistungen: Während die Direktzusage im Rentenalter Einkünfte nach § 19 EStG darstellt, handelt es sich bei Renten aus Pensionsfonds um „Sonstige Einkünfte“ nach § 22 Nr. 5 EStG. Nicht zuletzt deshalb ist bei einer Pensionsfondsauslagerung die Zustimmung des Versorgungsberechtigten erforderlich. Das CTA ändert den Durchführungsweg nicht. Es bleibt bei der Direktzusage, denn es werden lediglich Vermögenswerte auf den Treuhänder übertragen. Die Zustimmung ist daher nicht nötig.

Steuerliche Flankierung

Die Auslagerung auf einen Pensionsfonds ist steuerlich flankiert. Die Unternehmen können die zu zahlende Prämie nach § 4e EStG in Verbindung mit § 3 Nr. 66 EStG steuerlich geltend machen. Auch wenn ein steuerlicher Effekt nicht sofort, sondern über die zehn der Auslagerung folgenden Wirtschaftsjahre erzielt wird, ergibt sich meist ein positiver steuerlicher Effekt. Die Dotierung eines CTAs ist keine steuerliche Betriebsausgabe, da das Unternehmen wirtschaftlich Eigentümer des Vermögens bleibt.

PSVaG und andere Kosten

Die Auslagerung auf einen Pensionsfonds reduziert in der Regel laufende Kosten, die im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen anfallen, insbesondere die Bemessungsgrundlage für den Beitrag an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) auf ein Fünftel. Darüber hinaus übernimmt der Pensionsfonds in der Regel die Verwaltung der Zusagen und entlastet damit die Personalabteilung des Unternehmens. Durch die Dotierung eines CTAs ändert sich die Bemessungsgrundlage des PSVaG nicht. Die Zusagenverwaltung übernimmt bei einem unternehmenseigenen CTA meist weiterhin die Personalabteilung. Nur bei einem Gruppen-CTA wird die Pensionsverwaltung häufig mitangeboten.

Insolvenzsicher

Als insolvenzsicherungspflichtiger bAV-Durchführungsweg unterliegt der Pensionsfonds den Höchsthaftungsgrenzen des PSVaG. Über ein CTA können dagegen auch Versorgungszusagen insolvenzsicher ausfinanziert werden, die die monatliche Grenze von aktuell 9.135 Euro (West) bzw. 8.085 Euro (Ost) übersteigen.

Kosten für Pensionsfonds und CTA

Pensionsfonds haben die Kalkulation der BaFin zur Genehmigung der Pensionspläne vorzulegen. Der für die Auslagerung zu zahlende Einmalbeitrag beinhaltet neben der eigentlichen Prämie die Einrichtungs- und Abschlusskosten, die Verwaltungskosten sowie die Gewinnmarge. Die Kosten für die Fonds-Gründung zahlt der Kunde anteilig mit den anfallenden Einrichtungskosten. Ein CTA kann von jedem Unternehmen gegründet werden, in der Regel in der Rechtsform „eingetragener Verein“ (e.V.), womit die für die Vereinsgründung entstehenden Kosten zu vernachlässigen sind. Anders sieht es bei Satzung und Treuhandvertrag aus: Hier fallen Kosten für spezialisierte Rechtsanwälte oder Beratungsdienstleister an, die diese Unterlagen individuell für den Auftraggeber erstellen. Wird ein CTA als Gruppen-CTA angeboten, wird ein KMU Trägerunternehmen der Treuhandlösung. Statt Gründungskosten fallen hier meist Einrichtungskosten sowie laufende Verwaltungskosten an. Bei beiden Auslagerungsmethoden sind darüber hinaus die Kosten für die Kapitalanlage zu berücksichtigen.

Fazit: Pensionsfonds und CTA sind für KMU geeignete Lösungen zur Auslagerung/Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen. Welche Lösung sich am besten eignet, hängt wie so oft von den individuellen Ausgangssituationen sowie den Zielen und Wünschen des Unternehmens ab.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2018, Seite 58 f.

 
Ein Artikel von
Michael Hoppstädter

Bleibt die Jahresendrallye bei Dax & Co. in diesem Jahr aus?

Wenn sich das Kalenderjahr dem Ende zuneigt, ist das im Allgemeinen eine positive Zeit an den Aktienmärkten. In diesem Jahr ist die Jahresendrallye bisher dagegen ausgeblieben, weil gleich mehrere politische Unruhen die Anleger verunsichern. Wird sich daran im Schlussspurt noch etwas ändern?

Der deutsche Leitindex ist derzeit von einer Jahresendrallye weit entfernt. Auch insgesamt war das Börsenjahr 2018 kein einfaches für Anleger. Der Dax hat seit Jahresbeginn mehr als 10% eingebüßt. Die traditionelle Jahresendrally müsste mittlerweile schon historisch ausfallen, damit der Leitindex den ersten Jahresverlust seit 2011 noch abwendet. Zuletzt musste er stattdessen sogar mehrfach die psychologisch wichtige Marke von 11.000 Punkten verteidigen.

Weiteres Abwärtspotenzial bei Fall unter 11.000 Punkte

Damit der Schlussspurt am deutschen Aktienmarkt in diesem Jahr nicht ausfällt, ist es wichtig, dass diese Marke hält. „Falls der Dax die 11.000-Punkte-Marke nach unten durchbricht, könnte die Jahresendrallye ausfallen und weiteres Abwärtspotenzial bestehen“, sagte Jens Stumpp, Bereichsleiter Asset Management bei der Südwestbank. Schließlich würden auf fundamentaler Seite der Brexit und der italienische Haushaltsstreit weiter belasten. Und auch die amerikanischen Börsen durchlaufen erstmals seit langer Zeit einer länger anhaltenden Schwächephase.

Bereits viel Negatives eingepreist

Henning Gebhardt, Leiter Wealth and Asset Management bei Berenberg, und Dr. Bernd Meyer, Leiter Multi Asset und Chefanlagestratege, sind hingegen optimistisch für den weiteren Börsenverlauf in diesem Jahr. Nach einem stürmischen Herbst dürfte es laut dem Expertenduo zu einer Bodenbildung kommen, und zwar sowohl an den Aktienmärkten als auch bei den Konjunkturfrühindikatoren. Der mittlerweile deutlich höhere Anteil an Pessimisten als an Optimisten im Markt signalisiere, dass bereits viele negative Nachrichten an den Märkten eingepreist scheinen. Laut der jüngsten Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors (AAII) ist der Anteil der Pessimisten unter Privatanlegern auf gut 47% gestiegen.

Tina droht Scheidung

Auch Frank Fischer von der Shareholder Value Management AG kann dem negativen Markt-Sentiment Positives abgewinnen. Die niedrigen Erwartungen hinsichtlich der Unternehmensmargen sowie die sehr gedämpften weltweiten Konjunkturerwartungen bieten für ihn Raum für positive Überraschungen: Über das Jahr hinaus sollte derweil die Zinsentwicklung im Auge behalten werden. „Bei Aktien galt bisher: ‚There Is No Alternative’, kurz Tina. Das ändert sich gerade, denn mit rund 2,6% ist der Libor mittlerweile durchaus wieder eine Alternative“, so Fischer. „Umfragen unter institutionellen Investoren zeigen, dass bei einem Zins von 3,7% die Scheidung von Tina droht.“

Wo Probleme sind, gibt es auch Lösungen

Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank, sieht zwar ebenfalls die Vielzahl der aktuellen Krisenherde. Doch „bei so vielen Problemen gibt es vielleicht auch Lösungen“, meint Halver. So sei der aktuelle Brexit-Kompromiss gar nicht so schlecht. Und auch über die Italien-Krise muss der Kapitalmarktexperte schmunzeln. Italien sei nie ein finanzpolitisch vorbildliches Land gewesen. Das Defizit könne daher niemanden überraschen. Nun gehe es darum, das Beste aus dieser erwartbaren Lage zu machen. „Man wird einen Schuldenkompromiss finden“, ist sich Halver sicher. Gleiches gelte auch für den Handelskrieg zwischen China und den USA. Und wenn es auch nur ein bisschen Licht in der aktuellen Dunkelheit gebe, ist nach Ansicht Halvers noch immer eine Jahresendrallye möglich. (mh)

 

Altersvorsorge: „Kosten sind nicht das einzige gute Argument für ETFs“

Kosten gewinnen bei der Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung. Auf der Produktseite punkten in dieser Hinsicht naturgemäß passive Investments wie Indexfonds. Doch für den Finanzexperten Thomas Lau sind die Kosten längst nicht der einzige Punkt, der für den Einsatz von ETFs in der privaten Altersvorsorge spricht.

Interview mit Thomas Lau, Buchautor und Inhaber der Aixpertio Honorarberatung GmbH & Co. KG.
Herr Lau, sind ETFs nur wegen der Kosten interessant für die Altersvorsorge?

Die im Vergleich zu anderen Anlageprodukten niedrigen Kosten sind ein gutes Argument für ETFs, aber keineswegs das einzige. Mindestens genauso spricht für Indexfonds, dass sie die Idee vom wissenschaftlichen Investieren nahezu idealtypisch umsetzen. Rein passives Investieren bedeutet nicht, schlechter zu performen als aktive Fonds. Vier von fünf aktiven Fonds schneiden nach Kosten nicht besser ab als ihr Vergleichsindex. Gerade Aktien-ETFs bieten eine gute Möglichkeit, breit gestreut und systematisch Vermögen aufzubauen und so fürs Alter vorzusorgen. Die Renditeperspektiven sind nachweislich besser als bei verzinslichen Anlagen oder klassischen Lebens- oder Rentenversicherungen. Beide Anlageformen leiden unter der anhaltenden Niedrigzinssituation und ermöglichen derzeit kaum einen realen Kapitalerhalt, geschweige denn eine Vermögensmehrung.

Sind sie auch in der bAV einsetzbar?

Im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge (baV) gibt es inzwischen ebenfalls einige sehr exklusive ETF-basierte Lösungen. Dabei werden Honorartarife, auch Nettotarife genannt, angeboten. Das sind Tarife, die ohne die üblichen Abschlusskosten und Bestandsprovisionen kalkuliert sind und die üblicherweise nur über Honorarberater erhältlich sind. Es handelt sich um einen überschaubaren Markt. Beispiele für Netto-Direktversicherungen sind etwa InterRisk myIndex Police, MyLife, ALTE LEIPZIGER oder Condor.

Direktversicherungen mit Nettotarif-ETF-Policen bieten einen doppelten Kostenvorteil: durch den Provisionsverzicht, günstigere Verwaltungskosten und die niedrigen laufenden ETF-Kosten. Auch für Unternehmen mit Pensionszusagen existieren ETF-basierte Lösungen als Alternative zur klassischen Rückdeckungsversicherung. Mittlerweile gibt es viele mittelständische Unternehmen, die bereit sind, in ihre Mit­arbeiter zu investieren, und die bAV über Honorarberatung mit Nettotariflösungen anbieten.

Welche ETFs eignen sich besonders gut zur langfristigen Kapitalanlage?

Generell eignen sich solche ETFs besonders gut für einen langfristigen Vermögensaufbau, die eine Anlageklasse möglichst breit abdecken und daher ein besonders gutes Verhältnis von Rendite und Risiko bieten. Ein Dax-ETF bezieht sich zum Beispiel nur auf den deutschen Aktienmarkt, ein EuroStoxx 50-ETF nur auf die 50 größten europäischen Werte. Besser ist hier ein ETF mit MSCI-World-Bezug. Beim MSCI World werden mehr als 1.600 Titel aus 23 Industriestaaten berücksichtigt. Analog gilt dieses Prinzip unter anderem auch bei ETFs für Staats- oder Unternehmensanleihen. Für Vermögensaufbau sollten ETFs „in Reinform“ genutzt werden. Innovative ETF-Lösungen wie Smart-Beta-ETFs enthalten ein spekulatives Element und sind daher weniger geeignet.

Gleicht sich der Kostenvorteil nicht durch Servicegebühren oder Beratungshonorare aus?

Honorarberatung verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem nicht das Produkt, sondern die Zielsetzung und der Vorsorgebedarf des Anlegers im Fokus stehen. Sie ist dadurch per se zielgerichteter und effizienter als eine produktorientierte Beratung. Das Honorar-Modell rechnet sich für sehr viele Anleger – auch bereits bei niedrigeren Anlagesummen. Gerade die Nettotarife im Rahmen einer privaten Altersvorsorge können dazu beitragen, dass sich Honorarberatung rentiert. Grundsätzlich sollten Beratungshonorare nicht als „sunk costs“ verstanden werden, sondern als Kosten, denen ein echter Mehrwert gegenübersteht. Und provisionsbasierte Beratung ist nicht dadurch kostenlos, dass die Kosten nicht sichtbar sind.

Sind ETFs nur für Honorarberater geeignet oder gibt es auch Provisionsmodelle?

Natürlich kommen ETFs nicht nur im Rahmen der Honorarberatung zum Einsatz. Auch Banken und andere Finanzdienstleister bieten Vermögensverwaltung und -beratung mit ETFs an – allerdings auf Provisionsbasis, das heißt ohne den Einsatz von Nettotarifen. In vielen Fällen kommt dies unter dem Strich deutlich teurer.

Wie oft sollte die grundlegende Altersvorsorgestrategie überdacht werden?

Keine Anlage- oder Altersvorsorgestrategie sollte statisch und „für alle Zeit festgeschrieben“ sein. Denn die Rahmenbedingungen, unter denen Vermögensbildung stattfindet, können sich im Zeitablauf ebenso ändern wie die persönlichen Zielsetzungen. Deshalb empfiehlt es sich, die eigene Strategie in gewissen Zeitabständen einer Revision zu unterziehen. Dabei ist zu prüfen, ob die ursprünglichen Zielsetzungen weiter Bestand haben und ob die Voraussetzungen, unter denen die Strategie einst entwickelt wurde, noch stimmen. Bei Abweichungen sollte eine Strategieanpassung erfolgen. Natürlich ist es nicht notwendig, sich permanent damit zu befassen. Es reicht, einmal im Jahr eine Revision durchzuführen. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Häufigkeit.

Braucht es für passgenaue Altersvorsorge nicht flexible aktive Lösungen?

Dass es viele gute Gründe für ETFs gibt, bedeutet nicht, vollständig und immer auf aktive Fonds zu verzichten. Tatsächlich können aktive Lösungen in interessanten Teilmärkten durchaus besondere Chancen bieten. Dabei kommt es auch auf die „Marktlage“ an. In volatileren Zeiten können aktive Fonds tendenziell besser performen als bei einer stabilen Aufwärtsentwicklung. Die sogenannte Core-Satellite-Strategie hat sich auch im Hinblick auf die Altersvorsorge bewährt. Dabei besteht das Gros der Vermögensanlagen aus ETFs und ein kleinerer Teil aus aktiven Fonds, um überdurchschnittliche Chancen in Marktnischen zu nutzen. Solche Nischen können zum Beispiel Small und Mid Caps, Value-Titel oder bestimmte regionale Märkte sein. Beim Einsatz aktiver Fonds sind natürlich stets die Risikoeinstellung und die Präferenzen der Anleger ausschlaggebend.

Wie wichtig ist, dass ETFs das Portfolio real und nicht synthetisch nachbilden?

„Echte“ ETFs mit realer Index-Nachbildung sind für Anleger transparent und gut nachzuvollziehen. Synthetisch replizierte ETFs erreichen den Indexbezug dagegen sozusagen auf Umwegen. Trotzdem ist die synthetische Nachbildung manchmal die technisch elegantere und auch kostengünstigere Lösung. Allerdings besteht hier ein gewisses Kontrahentenrisiko, das aber auch nicht überschätzt werden sollte. Der Trend ging in den letzten Jahren mehr in Richtung echter ETFs. Für das Vorsorgevermögen ist die Frage „real oder synthetisch“ eher von untergeordneter Bedeutung. Ich persönlich würde aber tatsächlich voll replizierende ETFs bevorzugen, damit ich auch die Wertpapiere bekomme, die ich haben möchte.

Wie viele ETFs sind für eine gute Streuung notwendig?

ETFs basieren wie Investmentfonds generell per se auf dem Prinzip der Risikostreuung. Ein breit gestreutes Vermögensportfolio sollte mehrere Anlageklassen umfassen. Wie viele ETFs dafür erforderlich sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt natürlich wesentlich von der Auswahl der jeweiligen ETFs ab. Wer zum Beispiel die Anlageklasse Aktien breit gestreut abbilden will, kann das unter anderem mit einem ETF realisieren, der sich auf den MSCI World bezieht, oder mit mehreren ETFs, die die wichtigsten Aktienmärkte auf dem Globus abbilden. Grundsätzlich ist es möglich, bereits mit einem Portfolio von einem Dutzend geeigneter ETFs – oder sogar weniger – eine gute Streuung zu erzielen.

Inwiefern sind ETFs auch in der Auszahlphase attraktiv?

Im Prinzip lassen sich auch Auszahlpläne mit ETFs gestalten. Dies kann gerade bei Aktien-ETFs wegen der höheren Renditeerwartung attraktiv sein, weil dann mehr Geld für Entnahmen zur Verfügung steht. Das Problem sind mögliche Wertschwankungen im Zeitablauf, sodass sich ein solcher ETF-basierter Auszahlplan nicht so exakt kalkulieren lässt wie bei verzinslichen Anlagen. Es gibt aber „Näherungslösungen“ wie Stufenpläne, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das bieten, was erreicht werden soll. Hier ist eine gute Finanzberatung besonders gefordert.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 11/2018, Seite 56 f.

 
Ein Artikel von
Thomas Lau

Ethisch-ökologisches Anlagekonzept auf ETF-Basis präsentiert

Die Investmentberatung fondsprofis aus dem bayerischen Gröbenzell hat mit „Grüne Welt“ eine rein auf ETFs basierende Anlagestrategie entwickelt, die ethisch-ökologische Anlagekriterien konsequent anwendet. Dabei wird ein Bündel von strengen Ausschlusskriterien mit einem Best-in-Class-Ansatz kombiniert.

Das Thema Nachhaltigkeit bei Investments gewinnt an Bedeutung. Die fondsprofis e. K. aus Gröbenzell bei München haben gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsexperten Dr. Stefan Klotz von der vif-klotz consulting eine rein auf ETFs basierende Anlagestrategie mit konsequenten ethisch-ökologischen Anlagekriterien entwickelt. Zwar gebe es inzwischen verschiedene Nachhaltigkeits-ETFs, aber kein umfassendes Anlageportfolio dazu, wie die „fondsprofis“ unterstreichen. Mit den Anlageportfolios des Konzepts „Grüne Welt“ soll eine am verantwortlichen Investieren interessierte Anlegerschicht kosteneffizient Zugang erhalten zu einem global diversifizierten Investment, das die gleichen Ertragsperspektiven bietet wie herkömmliche Angebote.

Kombination von Aktienmodul und Anleihemodul

Bei „Grüne Welt“ gibt es die Möglichkeit, verschiedene Risikoprofile darzustellen, indem ein Aktienmodul und ein Anleihemodul entsprechend kombiniert werden. Das Aktienmodul nutzt weltweit die Chancen der Aktienanlage, indem alle relevanten Anlageregionen in einer selbst entwickelten Methodik zu einer Struktur zusammengefügt werden. Das Anleihemodul konzentriert sich auf bonitätsstarke Euro-Anleihen und sorgt damit für die Sicherheit im Portfolio.

Best-in-Class-Ansatz und Ausschlusskriterien

Außerdem verbindet die „Grüne Welt“ ein Bündel von strengen Ausschlusskriterien mit einem Best-in-Class-Ansatz. So werden Unternehmen ausgeschlossen, deren Geschäftsmodelle mit kontroversen Waffen oder mit Kernenergie in Zusammenhang stehen oder die gegen mindestens einen der vier Bereiche des UN Global Compact verstoßen: Menschenrechte, Arbeitsrechte, Umweltschutz sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Beim Best-in-Class-Ansatz erfolgt die Bewertung der Firmen innerhalb ihrer Branche und eine Einstufung nach der Nachhaltigkeitsleistung. „Ökologie“, „Soziales“ und „Ganzheitliche Unternehmensführung“ (ESG-Kriterien) werden berücksichtigt. Angelegt wird dann in die gemäß ESG-Rangfolge jeweils besten Unternehmen pro Branche.

ETFs, die Nachhaltigkeitsstrategie anwenden

Zur Umsetzung der Strategie in ein Anlageportfolio werden ETFs identifiziert, die eine solche Nachhaltigkeitsstrategie anwenden. Zur Abbildung jeder vorgesehenen Anlageklasse wird ein ETF ausgewählt. Dabei ist die jeweilige Kostenstruktur (TER sowie Geld-Brief-Spanne) des jeweiligen ETFs von zentraler Bedeutung. Berücksichtigung finden aber auch Größe, Alter, Tracking Error und weitere Kriterien. (tk)

 

DJE Kapital setzt noch stärker auf Nachhaltigkeit

Ihr Fondsangebot richtet die DJE Kapital AG künftig noch stärker auf Nachhaltigkeitsprinzipien aus und hat vor Kurzem die Selbstverpflichtungserklärung der UNPRI zum nachhaltigen Investieren unterzeichnet.

Die DJE Kapital AG richtet ihre Investmentstrategie fortan noch stärker an den weltweit gültigen „Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren“ der Vereinten Nationen aus. „Wir haben den Nachhaltigkeitsgedanken schon seit Jahren verinnerlicht. Jetzt stellen wir weitere Weichen für umsichtiges Investieren über das gesamte Unternehmen hinweg,“ erklärt Thorsten Schrieber, im Vorstand verantwortlich für Vertrieb, Sales Support sowie Marketing und PR. DJE hat vor Kurzem die Selbstverpflichtungserklärung der United Nations Principles for Responsible Investing (UNPRI) zum nachhaltigen Investieren unterzeichnet und sich den zehn universellen Nachhaltigkeitsprinzipien des United Nations Global Compact (UNGC) verpflichtet. Beim UNGC handelt es sich um die weltweit größte Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung, die beispielsweise Korruption und Umweltverschmutzung vorbeugen will. Getragen wird die Initiative von den Vereinten Nationen.

Aktienfonds auf ESG-Kriterien ausgerichtet

Im Oktober dieses Jahres hat DJE bereits den Aktienfonds DJE – Equity Market Neutral Europe auf die übergreifenden Nachhaltigkeitskriterien Environment, Social und Governance (kurz: ESG) ausgerichtet. „Kriterien wie ESG spielen für uns bereits seit längerem eine große Rolle. Als eigentümergeführtes Familienunternehmen orientieren wir uns seit jeher an Nachhaltigkeitsprinzipien,“ unterstreicht Schreiber. So habe DJE in den Portfolios von Beginn an auf Unternehmen verzichtet, die Atom- oder Lenkwaffen, Landminen und Streubomben herstellen. Bei den größten Fonds, DJE – Dividende & Substanz und DJE – Zins & Dividende, seien Firmen ausgeschlossen, die von Palmölanbau und Abholzung des Regenwaldes profitieren.

Wachsendes Kundenbedürfnis nach verantwortungsvollem Investieren

„Nun wollen wir weitere Weichen für umsichtiges Investieren stellen, womit wir auch wachsenden Kundenbedürfnissen gerecht werden,“ so Schrieber weiter. Zugleich würden nun weitere Unternehmensrisiken ausgeschlossen, wie etwa Reputationsschäden bei Verstoß gegen Menschen- und Arbeitsrechte sowie Umweltverschmutzung.

Für eine konsequente Umsetzung der Nachhaltigkeitsprinzipien kooperiert DJE mit MSCI ESG Research, einem unabhängigen und international führenden Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen und Ratings im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG). (tk)

 

DAB BNP Paribas startet voll digitale Vermögensverwaltung

Unabhängigen Vermögensverwaltern ermöglicht DAB BNP Paribas ab sofort eine komplett digitale Vermögensverwaltung. Die neuen Services umfassen die digitale Kontoeröffnung, ein Online-Produktabschluss, die Online-Verfügbarkeit aller Vertragsdaten und -belege sowie ein vollautomatisches Honorarmanagement.

DAB BNP Paribas ermöglicht unabhängigen Vermögensverwaltern ab sofort eine voll digitale Vermögensverwaltung. Darin enthalten sind eine digitale Kontoeröffnung inklusive Videolegitimation über die Deutsche Post. Auch Produktabschlüsse lassen sich vollständig online durchführen. So steht der WpHG-Analysebogen als Online-Formular bereit. Auf dieser Basis wird automatisch eine Strategie ausgewählt und ein Vermögensverwaltervertrag erstellt.

Kunden können online auf Unterlagen und Belege zugreifen

Die Kunden des Vermögensverwalters haben über ein persönliches Passwort Zugriff auf ihre Vertragsunterlagen wie beispielsweise den Vermögensverwaltervertrag und den WpHG-Bogen. Online finden Kunden außerdem Inititalbankbelege von den Kontoeröffnungsbelegen über die AGB bis hin zum Preis-Leistungsverzeichnis.

Vollautomatisches Honorarmanagement

Die digitale Vermögensverwaltung bietet zudem ein Modul, mit dem Vermögensverwalter ein vollautomatisiertes Honorarmanagement nutzen können. Somit haben sie stets den Überblick über das Gebührenprofil und können automatische Buchungen zu festgelegten Zeitintervallen vornehmen lassen. „In Kombination mit dem vollautomatisierten Strategieabgleich, der seit Oktober 2017 nutzbar ist, geben wir unseren Partnern mit diesen neuen Services jetzt die Möglichkeit, neben ihrer klassischen auch ganz einfach eine Online-Vermögensverwaltung anzubieten,“ erklärt Robert Fuchsgruber, Chief Business Officer, DAB BNP Paribas. Wie Fuchsgruber zudem unterstreicht, werde die Zukunft den Häusern gehören, die mit hybriden oder Multi-Channel Vermögensverwaltungsmodellen den Markt weiter erschließen können. (tk)

 

Candriam launcht Lernplattform für nachhaltiges Investieren

Der Asset-Manager Candriam hat die weltweit erste frei zugängliche Online-Lernplattform für nachhaltiges Investieren online geschaltet. Die Plattform will das Bewusstsein für nachhaltiges Investieren schärfen und richtet sich insbesondere an Finanzvermittler.

Candriam lanciert die „Candriam Academy“ in Deutschland und Österreich. Die weltweit erste frei zugängliche Lernplattform für nachhaltiges Investieren ist ab sofort unter https://academy.candriam.com/de/willkommen/ online. Die Plattform des europäischen Asset-Managers von New York Life Investment Management soll anhand von Lernmaterialien das Bewusstsein von Finanzintermediären, Anlegern und der gesamten Finanz-Community für Sustainable and Responsible Investing, kurz SRI, zu schärfen, sie weiterbilden und Wissen vermitteln.

Auf Finanzvermittler zugeschnitten

Die Online-Akademie von Candriam ist insbesondere auf die Anforderungen von Finanzvermittlern zugeschnitten und kann kostenfrei genutzt werden. Auch alle anderen Nutzergruppen finden auf der Plattform aber Lernmodule, die umfassend in die Thematik des nachhaltigen Investierens einführen. Dazu gehören Multimedia-Inhalte, Videos, Berichte, Infografiken und Umfrageergebnisse. Am Ende jedes Moduls stehen ein zusammenfassendes Video und ein Multiple-Choice-Test.

Zunehmende Bedeutung in Deutschland

„Die Bedeutung von nachhaltigem Investieren nimmt in Deutschland stark zu“, kommentiert Achim Gilbert, Leiter der Deutschland-Niederlassung von Candriam, den Start des neuen Informationsportals. „Unsere Vertriebspartner sind sich einig, dass sie sich im Wettbewerb differenzieren können, wenn sie Nachhaltigkeitsaspekte einbeziehen. Die Candriam Academy wird in diesem Kontext einen wertvollen Beitrag leisten, um Investoren über die Bedeutung und Anwendung von SRI aufzuklären.“ (mh)