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BfV AG startet Vermögensverwaltungen für Finanzberater

Die Bank für Vermögen AG (BfV AG) stellt Finanzberatern und ihren Kunden ab sofort drei neue Vermögensverwaltungsstrategien zur Verfügung. Die Strategien der BCA-Tochter sind im Rahmen der fondsgebundenen Vermögensverwaltung PRIVATE INVESTING erhältlich.

Innerhalb ihrer fondsgebundenen Vermögensverwaltungslösung PRIVATE INVESTING stellt die BfV AG ihren angeschlossenen Finanzberatern ab sofort drei neue Vermögensverwaltungsstrategien bereit. Basierend auf der positiven Entwicklung vorhandener Zielmarktportfolios erfolgen Konzeption sowie Portfoliomanagement in kompletter Eigenregie. Das neue Fonds-Advisory-Angebot erweitert damit sein erfolgreiches PRIVATE INVESTING-Strategiespektrum um die zusätzlichen Anlageoptionen „Protect“, „Allrounder“ sowie „Futuretrends“.

Bewährte Zielmarktportfolios als Basis

Das neue Angebot von PRIVATE INVESTING stützt sich auf bewährte Zielmarktportfolios mit den damit verbundenen Markteinschätzungen und Fondsempfehlungen des BfV-Investment-Research-Teams. „Der Zuspruch nach unseren bereitgestellten Modellportfolios war nicht nur aufgrund der guten Anlagewertentwicklung derart hoch, dass wir uns entsprechend dem Wunsch vieler BCA-Partner nun dazu entschieden haben, hierzu drei neue PRIVATE INVESTING Lösungen als Direktanlage aufzulegen“, so Marc Sattler, Leiter PRIVATE INVESTING bei der BfV AG.

Kapitalerhalt im Nullzinsumfeld

Die defensive Strategie „BfV Protect“ richtet sich insbesondere an Anleger, die den Kapitalerhalt im Nullzinsumfeld im Fokus haben. Die Aktienquote beträgt maximal 30%, die Schwankungsbreite rund 5%. Zudem beinhaltet die Strategie eine Korrelationsüberwachung und -analyse auf Markt und Fondsebene. Der Mindestanlagehorizont ist auf fünf Jahre ausgelegt.

Lösung für kapitalmarktorientierte Anleger

Kapitalmarktorientierte Anleger mit einem Mindestanlagehorizont von 7 Jahren hat „BfV Allrounder“ im Visier. Dieses Angebot basiert auf den Erkenntnissen von Bridgewater Associates. Risikogewichtet, vollkommen flexibel und unabhängig von jeglicher Benchmark, sieht die Strategie eine Investition in sämtliche Asset-Klassen vor. Die maximale Schwankungsbreite der Strategie soll dabei auf 15% beschränkt werden.

Offensiver Investmentansatz

Die Vermögensverwaltung „BfV Futuretrends“ verfolgt einen noch offensiveren Investmentansatz. Die auf gut zehn Jahre angelegte Strategie soll speziell von den zukünftigen Motoren des globalen Wachstums profitieren und wird folglich zu mindestens 70% im Aktienmarkt investiert sein. Im Rahmen der Portfoliozusammenstellung liegt der Schwerpunkt auf dem Erwerb von Unternehmensbeteiligungen, die als zentrale Treiber des Wandels in Wirtschaft und Gesellschaft für globalen Fortschritt sowie Innovation sorgen. Die Schwankungsbreite soll bis zu 25% betragen dürfen. (mh)

 

So können Vermögensverwalter mit dem digitalen Wandel Schritt halten

Die Arbeit von vielen Finanzportfolioverwaltern läuft noch überwiegend analog ab. Der Kunde von heute und vor allem der Zukunft tickt hingegen immer stärker digital. Wenn Vermögensverwalter auch in der Zukunft noch Erfolg haben möchten, müssen sie sich aktiv den neuen Kundengewohnheiten anpassen.

Von Robert Fuchsgruber, Chief Business Officer von DAB BNP Paribas

Nicht nur die internen Prozesse, sondern auch die Interaktion der unabhängigen Vermögensverwalter mit ihren Kunden laufen heute noch immer weitgehend analog ab. Diese gehören in der Regel der mittleren oder älteren Generation an und ziehen den persönlichen Austausch mit ihrem Anlageberater vor. Aber die Digitalisierung des alltäglichen Lebens schreitet voran und mit der Zeit wächst eine Generation von Kunden nach, die andere Wege der Interaktion und Kommunikation gewohnt sind.

Doch wie „tickt“ der Kunde der Zukunft im Bereich unabhängige Vermögensverwaltung? Dazu hat DAB BNP Paribas im vergangenen Herbst eine Studie durchgeführt. Es wurden 500 junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren befragt. Ausgewählt wurde eine Zielgruppe mit hohem Bildungsgrad und überdurchschnittlichem Einkommen – also Personen, die in Zukunft Kunden von Finanzportfolioverwaltern werden könnten.

Apps werden wichtiger

Das persönliche Gespräch mit ihrem Vermögensverwalter hat für die jungen Menschen nur einen geringen Stellenwert – egal ob es persönlich vor Ort, telefonisch, per Videoanruf oder per Chat geführt wird. Die Befragten bewerten den persönlichen Austausch mit einem Finanzprofi als indifferent: Das Gespräch stiftet bei positivem Verlauf keine besondere Zufriedenheit, ist bei Misslingen aber auch kein Faktor für eine größere Unzufriedenheit.

Für viele der Befragten ist es dagegen wichtig, aktiv auf ihren Vermögensstatus zugreifen zu können. 45% der jüngeren Zielgruppe wollen sich zu jeder Zeit – beispielsweise über eine App – einen Überblick verschaffen können. 41% ziehen es dagegen vor, in regelmäßigen Abständen Infor­mationen zu erhalten.

Mitsprache zunehmend erwünscht

Im Unterschied zu den älteren Kunden, die ihre Geldanlage derzeit meistens vollständig an den Finanzexperten delegieren, möchten die jungen Menschen bei der Festlegung der Anlagestrategie ein Wort mitreden. 71% der Befragten äußern solch einen Mitsprachewunsch. 66% zeigen ein starkes Interesse daran, welche Anlageprodukte ausgewählt werden. Während man den Deutschen generell nachsagt, dass sie mit anderen nicht über Geldangelegenheiten sprechen, äußern immerhin 49% der jungen Leute den Wunsch, sich mit Freunden über ihre Anlageprodukte auszutauschen.

Präsenz in den sozialen Medien wird zum Standard. 46% der jungen Zielgruppe erwarten vom Vermögensverwalter einen Auftritt auf Businessplattformen wie LinkedIn oder XING, 44% auf eher privat orientierten Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter. Nur 22% erwarten gar keine Präsenz des Finanzexperten im Social Web.

Neue digitale Dienstleistungen

Zusammengefasst bedeutet dies: Junge Menschen haben heute ganz andere Wünsche an ihren Finanzberater oder Vermögensverwalter als die ältere Generation. Das persönliche Gespräch wird künftig einen geringeren Stellenwert haben als heute. Informationen über Apps oder soziale Medien spielen dagegen eine immer wichtigere Rolle. Wenn die Vermögensverwalter bei dieser Zielgruppe Erfolg haben möchten, müssen sie deutlich digitaler werden und ihre Strategien und Services über neue Kanäle anbieten. Zumal auch die bestehende Kundschaft immer internetaffiner wird und verstärkt digital unterwegs ist. Die Unternehmen der Finanzportfolioverwalter sind aber in der Regel so klein, dass es für sie schwierig ist, eine entsprechende technische Infrastruktur aufzubauen. Deshalb unterstützt DAB BNP Paribas die Finanzintermediäre durch die Bereitstellung neuer digitaler Dienstleistungen.

Dies fängt schon damit an, dass die Vermögensverwalter ihren Kunden eine eigene App zur Verfügung stellen können, über die diese jederzeit ihren Vermögensstatus und die aktuellen Informationen zu ihren Depots abrufen können. Die App steht als White-Label-Lösung zur Verfügung. Die Vermögensverwalter können sie mit ihrer eigenen Marke versehen und dadurch bei ihren Kunden mit einer eigenen App punkten. Dies kommt insbesondere den internetaffinen, häufig jüngeren Kunden entgegen, die sich jederzeit informieren möchten und die nicht auf monatliche oder vierteljährliche Reports warten möchten.

Schlankere Prozesse

Auch andere Prozesse werden deutlich vereinfacht. So gibt es die Möglichkeit einer papierlosen, voll in die Website der Vermögensverwalter integrierbaren digitalen Kontoeröffnung inklusive Videolegitimation. Auch die Produktabschlüsse können komplett online durchgeführt werden. So steht der WpHG-Analysebogen als Online-Formular zur Verfügung. Auf dieser Grundlage wird dann automatisch eine Strategie ausgewählt und ein Vermögensverwaltervertrag erstellt. Mit einem persönlichen Passwort haben die Endkunden des Vermögensverwalters Zugriff auf Vertragsunterlagen wie den Vermögensverwaltervertrag und den WpHG-Bogen. Außerdem stehen ihnen dort auch die Initialbankbelege online zur Verfügung – von den Kontoeröffnungsbelegen über die AGB bis hin zum Preis-Leistungs-Verzeichnis.

Tools erleichtern die tägliche Arbeit

Auch bei internen Prozessen können digitale Tools Vermögensverwalter gut unterstützen, wie etwa ein voll automatisiertes Honorarmanagement, über das sie stets den Überblick über das Gebührenprofil bewahren und automatische Buchungen zu vorgegebenen Zeitintervallen vornehmen lassen können.

Ein weiteres Element ist ein digitales Strategie-Tool. Damit können die Finanzportfolioverwalter Termine hinterlegen, an denen die Depots automatisch angepasst werden. Verzeichnen die Kunden Geldeingänge, so werden diese automatisch entsprechend der bestehenden Asset Allocation angelegt. Sollen umgekehrt Bestände veräußert werden, so werden die Papiere anteilig verkauft und das Geld automatisch auf das Referenzkonto überwiesen.

Neue Kundenzielgruppen erschließen

Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie sich Vermögensverwalter heute für die digitale Zukunft fit machen können. Darüber hinaus bietet die Digitalisierung Chancen für die Vermarktung der Dienstleistung an ganz neue Zielgruppen. Die Finanzexperten tun sich schwer, gerade auch jüngere Menschen für sich zu gewinnen, zumal sie in der Regel nur Kunden annehmen, die ein Portfolio mit mehreren Hunderttausend Euro mitbringen. Doch wie wäre es, wenn die Vermögensverwalter ihre Strategien über eine digitale Plattform auch bei kleineren Anlagesummen anbieten könnten? Die Kunden müssten nur angeben, wie viel Geld sie über welchen Zeitraum anlegen möchten und wie risikoaffin sie dabei sind. Dann werden ihnen passende Vermögens­verwalterstrategien vorgeschlagen, die sie mit nur wenigen Klicks abschließen können.

Neue Plattform in Arbeit

An solch einer Plattform arbeitet die DAB aktuell – sie wird in Kürze auf den Markt kommen. Sie ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Digitalisierung die Arbeit der Vermögens­verwalter verändern wird, aber auch, welche Chancen sie ihnen bietet, um sich fit für die Zukunft zu machen und auch jüngere Kunden für sich zu gewinnen.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2019, Seite 42 f. oder in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Robert Fuchsgruber

Deutschlands Aktienkultur in Zahlen

Das Deutsche Aktieninstitut hat die Aktionärszahlen 2018 veröffentlicht. Demnach haben sich viele Entwicklungen der Vorjahre fortgesetzt und die Niedrigzinsen haben weiter kaum Einfluss auf das Verhältnis der Deutschen zu Aktien. Vor allem gegen Produkte von Banken und Versicherungen sehen sie kein Land. Eine Bildergalerie.

 
von
 

Drohen bald Störfälle in der Kapitalanlage der Versicherungen?

Wie legen Versicherungen und Pensionseinrichtungen das Geld ihrer Kunden an? Dieser Frage ist Kommalpha in einer umfassenden Analyse nachgegangen. Demnach hat sich die Kapitalanlage der Versicherer in einigen Punkten massiv gewandelt. Dass es diesbezüglich in Zukunft zu „Störfällen“ kommen könnte, will Kommalpha nicht ausschließen.

Das Beratungsunternehmen Kommalpha hat in einer aktuellen Analyse über 1 Million Datenpunkte von Versicherern und Pensionseinrichtungen ausgewertet. Versicherungen und Pensionseinrichtungen sind demnach die größten Anlegergruppen des institutionellen Asset Managements in Deutschland. Die Summe der Kapitalanlagen in Form der Finanzaktiva beträgt rund 2,8 Bio. Euro. Das entspricht was mehr als dem 8-Fachen des Bundeshaushaltes von 2018.

Investmentfonds dominieren

Investmentfonds dominieren mit deutlichem Abstand. Sie vereinen über 1,03 Bio. Euro der Finanzaktiva von Versicherungen und Pensionseinrichtungen auf sich und damit gut ein Drittel. Im Spezialfondsgeschäft sind Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen die mit Abstand dominierenden Kundengruppen. Sie vereinen einen Marktanteil von rund 60% des Spezialfondsvermögens von knapp 1,6 Bio. Euro auf sich. Die beiden Investorensegmente haben seit 2010 ausschließlich positives jährliches Nettomittelaufkommen in erheblicher Höhe verzeichnet. Bei Versicherungen beträgt das Spezialfondsvolumen 547 Mrd. Euro.

Aktien überholen Anleihen bei Versicherungen

In Bezug auf die Anlageklassen hat sich die Kapitalanlage der Versicherer innerhalb kürzester Zeit massiv gewandelt. Die historische Dominanz von Anleihen ist Geschichte. Insgesamt machen sie nur noch 43% der Kapitalanlage der Versicherer aus. Zum Vergleich: noch 2015 lag der Anteil bei 65%, also in etwa zwei Dritteln. Der Aktienanteil hat sich im Gegenzug fast verdoppelt. Waren es vor drei Jahren noch 24% sind es nun 46%. Damit haben Aktien erstmals sogar Anleihen überholt und die einseitige Dominanz von Anleihen definitiv beendet.

Immobilien und alternative Anlagen auf der Überholspur

Auch insgesamt setzen Versicherungen und Pensionseinrichtungen zunehmend auf Diversifikation. Seit einigen Jahren investieren sie den Daten von Kommalpha zufolge daher auch verstärkt auf Immobilien und alternative Anlagen. Mit 31 Mrd. Euro machen sie mittlerweile rund 10% aller Anlagen aus. Gut die Hälfte davon entfällt auf Immobilien. Auch innerhalb dieser Anlageklasse ist Diversifikation Trumpf. Waren vor vier Jahren noch 48% im heimischen Immobilienmarkt angelegt, ist der Anteil auf 39% gestiegen.

„Störfälle“ bei Versicherungen möglich

Kommalpha hat im Rahmen der Studie nicht nur die Kapitalanlage an sich analysiert. Das Beratungsunternehmen verweist zugleich darauf, dass Versicherungen und Pensionseinrichtungen im Gegensatz zur allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung eine extrem wichtige Rolle als Kapitalsammelstellen in Deutschland haben. Volkswirtschaftlich relevante Skandale und Zusammenhänge würden vor allem Banken zugeschrieben. Angesichts der Fragilität der Finanzmärkte ist es laut Kommalpha jedoch nicht auszuschließen, dass bestimmte Ereignisse oder Entwicklungen an den Finanzmärkten zu „Störfällen“ bei den Kapitalanlagen von Versicherungen und Pensionseinrichtungen führen, insbesondere wenn in einem relativ kurzen Zeitraum erhebliche Mittel allokiert werden. Diese „Defaults“ könnten Wertminderung, Abschreibungen oder sogar den kompletten Untergang von Vermögensgegenständen mit sich bringen.

Umfeld insgesamt sicher

Insgesamt bestehe aber kein dringender Anlass, ein negatives Szenario aufzubauen. Vielmehr überwiege die Tatsache, dass ein wesentlicher Teil der Kapitalanlagen von Versicherungen und Pensionseinrichtungen in einem juristisch und regulatorisch sicheren Umfeld erfolgt. Zudem sei die Kapitalanlage stark von Diversifizierung, Risikomanagement und Professionalität der involvierten Marktteilnehmer geprägt. (mh)

 

C-QUADRAT erschließt Anlegern das Potenzial der neuen Seidenstraße

C-QUADRAT hat einen neuen Aktienfonds im Angebot. Der C-QUADRAT Orient & Occident Fonds investiert mit einem Value-Ansatz in einer von westlichen Anlegern bislang vernachlässigten Region: der neuen Seidenstraße.

Über viele Jahrhunderte eine zentrale Handelsachse, reich an Rohstoffen, ist die historische Seidenstraßenroute inzwischen fast vollständig bei Investoren in Vergessenheit geraten. Heute ist sie laut C-QUADRAT einer der letzten weißen Flecken auf der Investmentlandkarte westlicher Investoren. Die neue Seidenstraße umfasst die sogenannte Region der Drei-Meere rund um das östliche Mittelmeer, das Schwarze Meer und das Kaspische Meer. Mit dem neu aufgelegten C-QUADRAT Orient & Occident Fonds will C-QUADRAT das Anlagepotenzial dieser Region heben.

Hoch attraktive Anlageregion

Die Drei-Meere-Region ist laut der Fondsgesellschaft wirtschaftlich hoch attraktiv. So arbeiten dort mehr als 500 Millionen Menschen, die eine jährliche Wirtschaftsleistung von über 4 Bio. Dollar und erzielen. Das erwartete durchschnittliche Wachstumsraten in den einzelnen Staaten liegt zwischen 4 und 9% pro Jahr bis 2022. Wachstumsimpulse erhält die Region durch die „One Belt, one Road“ Initiative der Volksrepublik China, auch „neue Seidenstraße“ genannt. China investiert in dieses Projekt Billionen US-Dollar Höhe.

1.600 Unternehmen zur Auswahl

Der C-QUADRAT Orient & Occident Fonds investiert genau in diese Region und verfolgt dabei einen strikten Value-Ansatz. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt auf Grundlage eines fundamentalen Analyseprozesses. Das Anlageuniversum besteht aus über 1.600 Unternehmen, die in der Drei-Meere-Region angesiedelt sind oder dort den Hauptteil ihres operativen Geschäfts abwickeln. Die Aktien der Portfoliounternehmen werden entweder an liquiden Börsen in der Region oder an westeuropäischen Börsen gehandelt. (mh)

 

Janus Henderson Fonds sucht positive Rendite in allen Marktphasen

Janus Henderson Investors hat einen neuen Absolute Return Fonds aufgelegt. Der Janus Henderson Absolute Return Income Fund (EUR) richtet sich an Anleger, die nach stabilen Renditen bei zugleich niedrigen Schwankungen suchen. Hierzu setzt er vor allem auf Anleihen.

Für Anleger, die stabile Renditen bei geringer Volatilität suchen, hat Janus Henderson Investors den Janus Henderson Absolute Return Income Fund (EUR) neu aufgelegt. Er kann weltweit an Anleihemärkten anlegen und ist dabei an keine Benchmark gebunden. Der OGAW-Fonds ist in Euro notiert, in Dublin domiziliert und ergänzt einen bereits vorhandenen, auf US-Dollar basierenden Absolute Return Income Fund.

Positive Rendite in allen Marktphasen

Der Fonds strebt positive Renditen unabhängig vom vorherrschenden Marktumfeld an. Niedrige Volatilität und Kapitalstabilität stehen im Fokus, werden aber nicht garantiert. Im Kern besteht der Fonds aus global diversifizierten Investment-Grade-Wertpapieren mit kürzerer Laufzeit. Diesen wird eine kleine Zahl derivatebasierter Strategien beigemischt, um die Verlustrisiken zu steuern und zusätzliche Erträge zu generieren.

Erfahrenes Fondsmanagement

Gemanagt wird der Fonds von einem Team mit langjähriger Erfahrung in Steuerung festverzinslicher Absolute-Return-Strategien. Diese reicht zurück bis in das Jahr 2006, in welchem Con-Fondsmanager Nick Maroutsos und Kumar Palghat die auf globale festverzinsliche Absolute-Return-Instrumente spezialisierte Kapstream-Gruppe gründeten. Der neue Fonds wird denselben Investmentansatz nutzen wie die bestehende Absolute-Return-Income-Strategie. (mh)

 

„Das ist kein Aktionsplan, sondern allenfalls ein Reaktionsplan“

Die EU will nachhaltige Anlagen mit einem Aktionsplan fördern. Das Vorhaben stößt bei vielen Fondsgesellschaften auf heftige Kritik – auch bei Deutschlands Vorreiter ethisch-ökologischer Kapitalanlagen. Warum, erläutert Alexander Mozer, Leiter des Portfoliomanagements von ÖKOWORLD, im Gespräch mit AssCompact.

Herr Mozer, nachhaltige Kapitalanlagen boomen nicht nur, sondern haben es auch auf die Agenda der EU geschafft. Was halten Sie vom Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen?

Es ist erschreckend, wie spät der Aktionsplan vorgestellt wurde. Das ist ein typisches Beispiel für den fehlenden Mut der Politik zu prophylaktischem Handeln. Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass die Lage unseres Planeten sehr ernst ist. Die Finanzwirtschaft kann einen großen Einfluss darauf haben, dass sich daran etwas ändert. Umso bedauerlicher ist es, dass auf politischer Ebene erst jetzt eine politische Agenda für ein nachhaltiges Finanzwesen aufgestellt wird. Es ist daher kein Aktionsplan, sondern allenfalls ein Reaktionsplan.

Ein wichtiger Streitpunkt ist die Definition des Begriffs Nachhaltigkeit. Einige Finanzdienstleister wie Bert Flossbach befürchten, dass schon mit der Definition des Begriffs Nachhaltigkeit Schindluder getrieben werden könnte …

Eine berechtigte Befürchtung. Die Pläne der EU stehen und fallen mit der Definition von Nachhaltigkeit. Die Frage ist nicht zuletzt, wer die Definition vornimmt. Beim Blick auf die von der EU beauftragte Expertenkommission fällt auf, dass die Vertreter der Finanzbranche stark beteiligt sind.

Ist das eher gut oder eher schlecht?

Die klassischen Branchenvertreter machen nur einen mikroskopischen Teil ihres Geschäfts mit nachhaltigen Kapitalanlagen. Man kann sich vorstellen, was sie für ein Interesse an strengen ethischen und ökologischen Standards haben, wenn der Erfolg ihres Geschäftsmodells von konventionellen Anlagen abhängt.

Dürfte es einem Vorreiter wie ÖKOWORLD dennoch helfen, wenn „Nachhaltigkeit“ wie von der EU geplant zukünftig in Beratung und Produktempfehlung einfließen soll?

Viele Kunden sind offen für nachhaltige Kapitalanlagen. Wenn im Beratungsgespräch die Existenz solcher Anlagemöglichkeiten angesprochen wird, sollte das tatsächlich helfen. Es wird jedoch wichtig sein, dass der „Hinweis“ nicht in der Gemengelage der unzähligen Beratungserfordernisse untergeht.

Droht im Gegenzug aber nicht der Verlust eines wichtigen Wettbewerbsvorteils, wenn alle Gesellschaften sich mit nachhaltigem Investieren beschäftigen?

Das glaube ich nicht. Schließlich geht es bei der ethisch-ökologischen Kapitalanlage vor allem um Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit. First Mover sind diesbezüglich in der Regel in einer guten Position und ÖKOWORLD ist der Vorreiter in Deutschland. Der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC steht seit seiner Auflage im Jahr 1996 für konsequente Nachhaltigkeit. Vor allem der vom Portfoliomanagement unabhängige Anlageausschuss zeigt, wie ernst ÖKOWORLD ethisch-ökologisches Handeln nimmt. Im ÖKOVISION dürfen wir als Portfoliomanager nur Titel kaufen, die vom Anlageausschuss freigegeben werden. Somit haben wir im Anlageausschuss einen kongenialen Partner, der uns bei der ökologisch-sozialen Auswahl der Unternehmen den Rücken frei hält und der gewährleistet, dass das Portfolio immer zu 100% frei von Unternehmen ist, die keiner unserer Kunden haben möchte. Wir können uns im Gegenzug voll auf das Management der Portfolios konzentrieren. Ein Mitspracherecht haben wir bei den Ausschussentscheidungen ohnehin nicht.

Braucht es einen Anlageausschuss oder Ethikrat für die gesamte Fondsbranche?

Wenn man die Ziele ernst nimmt, dann ja. Als Portfolioverantwortlicher hat man in erster Linie einen Blick auf die Rendite. Dadurch neigt man dazu, im Zweifel ein Auge zuzudrücken und ein Unternehmen trotz eventueller Zweifel ins Fondsportfolio aufzunehmen. Genau deshalb ist eine externe Stelle sinnvoll, für die Renditen keine Rolle spielen, sondern ausschließlich ökologische und soziale Kriterien.

Wie sehr schränken ökologische und soziale Kriterien die Freiheit eines Fondsmanagers und die Chance auf attraktive Renditen ein?

Natürlich verkleinert das unser An­lage­universum immens. Wenn man ethisch-ökologische Kapitalanlage ernst nimmt, geht das aber auch nicht anders. Die Renditen unserer Fonds zeigen aber, dass sich auch trotz dieser Einschränkungen langfristig ordentliche Renditen erzielen lassen. Der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC braucht sich zum Beispiel nicht nur hinter seinen nachhaltigen Konkurrenten nicht zu verstecken, sondern hat auch viele konventionelle Aktienfonds langfristig outperformt.

Wie schafft man das?

Meine Kollegen und ich lieben es, neue Unternehmen zu entdecken. Es macht unglaublichen Spaß, wenn man den Kollegen ein spannendes Geschäftsmodell vorstellen kann und dann intensiv darüber diskutiert. Zugleich öffnet es den Kopf für neue Möglichkeiten und Denkweisen. Diese Leidenschaft und Offenheit teilen alle Kollegen in unserem Portfoliomanagement. Sie ist neben der individuellen Erfahrung der Grundstein und die Motivation unserer Arbeit und trägt vermutlich auch zum Erfolg der Fondsportfolios bei.

Trotzdem kann man sich den Märkten nicht entziehen. 2018 war im Allgemeinen ein schwieriges Jahr für die Manager von Aktienfonds. Wie fällt Ihre Bilanz für das vergangene Jahr aus?

Es war in der Tat kein einfaches Jahr. Es ist nicht schön, wenn trotz all der Arbeit und Leidenschaft, die man in das Management der Portfolios steckt, am Ende des Jahres ein Verlust zu Buche steht. Relativ gesehen haben sich die Fonds zwar erneut gut geschlagen, unter anderem weil wir aus Vorsicht zeitweise bis zu 30% Cash hielten. Dennoch stellt es nicht zufrieden, wenn absolut ein Minus dabei herauskommt. Vor allem im letzten Quartal wurden auch unsere Portfolios abgestraft. Das bringt einen natürlich zum Nachdenken.

Mit welchem Ergebnis?

Wir sind in erster Linie Stockpicker. Wir haben uns daher die einzelnen Unternehmen und ihre Daten noch genauer angesehen. Wenn wie bei den meisten Unternehmen bei der Analyse nach wie vor alles passt, gibt es keinen Grund, sich von einer Aktie zu trennen. Stattdessen wandelt sich der Frust zumindest etwas in Freude über günstigere Einstiegskurse.

Wie zuversichtlich blicken Sie auf 2019?

Die Glaskugel rauszuholen, ist immer schwierig, weil vieles nicht vorhersehbar ist. Entscheidend wird unter anderem sein, wie sich der Handelsstreit zwischen China und den USA entwickelt. Hierzu lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt keine ernsthafte Prognose abgeben. Ich habe aber schon die Hoffnung, dass sich die Vernunft durchsetzen wird.

Positiv stimmt mich zudem, dass die Emerging Markets gegen Ende des Jahresverlaufs wieder angezogen haben. Wenn solch ein Markt, der eher risiko­bereite Investoren anspricht, wieder anzieht, ist das erfahrungsgemäß ein gutes Zeichen. Da wir viele sehr spezielle Geschäftsmodelle, die nicht so stark von der weltwirtschaftlichen Lage abhängig sind, im Portfolio haben und uns vor allem auf die Mikroebene der einzelnen Unternehmen konzentrieren, spielt das große Ganze für uns aber ohnehin eher eine untergeordnete Rolle.

Gibt es Anlagethemen oder Branchen, die aktuell besonders attraktiv für Investoren sind?

Für uns spielen vor allem die langfristigen gesellschaftlichen Trends eine Rolle. Digitalisierung und Gesundheit sind zwei Themen, die diesbezüglich spannend sind. Gerade im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen ist die Entwicklung offensichtlich. Speziell in den Schwellenländern wird dieser Markt aufgrund des vorhandenen Aufholbedarfs massiv wachsen – egal welche kurzfristigen Entwicklungen die Weltwirtschaft beuteln. Langfristig ist es daher ein sehr attraktiver Bereich. Irgendwann wird sich das Wachstum schließlich auch bei den Kursen bemerkbar machen. Und die langfristige Perspektive ist für uns als nachhaltigen Verwalter der Kundengelder viel wichtiger als kurzfristige Verwerfungen oder schnelle Kurschancen.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 02/2019, Seite 44 f. oder in unserem ePaper.

 
Ein Artikel von
Alexander Mozer

Finanzwissen ist Macht

Besorgniserregend wenig Sparern ist bekannt, dass Mischfonds und Multi-Asset-Anlagen auch im Niedrigzinsumfeld attraktive und regelmäßige Erträge bieten können. Finanzwissen ist nicht zuletzt deshalb der Schlüssel, damit aus Sparern endlich Anleger werden. Gerade verunsicherte Sparer würden von einer guten Finanzberatung profitieren.

Von Eric Bernbaum, Portfoliomanager für Income-Strategien bei J.P. Morgan AM Multi-Asset Solutions

Eine kluge Finanzplanung kann zu einem höheren Lebensstandard verhelfen und dazu beitragen, finanzielle Turbulenzen zu überstehen. Finanzwissen spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Dieses Bonmot von Ben Bernanke, dem ehemaligen Vorsitzenden der US-Notenbank Federal Reserve, ist im heutigen Niedrigzinsumfeld ganz besonders zutreffend, da viele Sparer an Finanzprodukten festhalten, die nur geringe bis gar keine Erträge erwirtschaften.

Finanzwissen ist für Sparer entscheidend, um den kaum verzinsten Spareinlagen zu entkommen und die Ertragschancen zu nutzen, die die globalen Kapitalmärkte nach wie vor bieten. Die Ergebnisse des Income-Barometers 2018 von J.P. Morgan Asset Management deuten darauf hin, dass viele europäische Sparer aufgrund mangelnder Kapitalmarktkenntnisse und fehlender Beratung davor zurückschrecken, vom Sparer zum Anleger zu werden.

Erträge verzweifelt gesucht

Das Income-Barometer zeigt, dass Sparer nach zehn Jahren niedriger Zinsen unzufrieden damit sind, was ihre Spareinlagen erwirtschaften. Dennoch haben nur wenige ihre Ersparnisse in höher rentierliche Anlageprodukte investiert, die ihnen beim Erreichen ihrer Sparziele helfen können.

Einer der Hauptgründe dafür, warum viele Sparer weiterhin an ihren Spareinlagen festhalten, ist fehlendes Kapitalmarktwissen. 23% der rund 8.200 Umfrageteilnehmer aus ganz Europa gaben an, dass sie einen Wechsel von traditionellen Spareinlagen nicht in Betracht ziehen, weil sie das Thema nicht verstehen und deshalb lieber die Finger davon lassen. 22% der Befragten wollen nicht am Kapitalmarkt investieren, weil sie Marktschwankungen und damit verbundene Verluste fürchten.

Großer Mangel an Wissen

Einer von zehn Befragten gibt fehlende Beratung als Grund dafür an, dem Kapitalmarkt fernzubleiben. Ganze 17% konnten gar keinen Grund nennen, warum sie keine Wertpapiere besitzen. Dies deutet darauf hin, dass viele Sparer verunsichert sind und von einer guten Finanzberatung profitieren würden. Einige dieser Sparer würden möglicherweise Investitionen in Betracht ziehen, wenn sie wüssten, dass ein diversifiziertes Anlageportfolio ihre Erträge steigern und gleichzeitig die Volatilität steuern helfen könnte.

Kaum Veränderungen

Trotz des Niedrigzinsumfelds haben nur wenige Sparer ihr Verhalten geändert. Nur 7% sind auf Kapitalmarktinvestments umgestiegen, um Ertragschancen zu erhöhen. Weitere 7% haben als Reaktion auf die niedrigen Zinsen mehr gespart. 19% gaben an, nicht zu wissen, ob sich ihr Verhalten geändert hat, was auf ein geringes Interesse an Themen rund um die Geldanlage hindeutet und dass vielen Sparern die möglichen Alternativen nicht vertraut sind. So gaben 22% der Befragten an zu befürchten, dass ihre Ersparnisse durch die Inflation an Wert verlieren könnten. Eine Lösung, wie sie dagegen vorgehen können, haben sie aber nicht.

Fehlendes Wissen wird teuer

Das Income-Barometer zeigt außerdem, dass die Unsicherheit groß ist, was Themen wie Sparziele, Anlagehorizont und Risikobereitschaft betrifft: Mit 26% weiß jeder vierte Befragte nicht, wie lange er sein Geld sparen möchte, und 15% der Befragten waren nicht in der Lage anzugeben, wofür sie sparen. Während sich ein Großteil als risikoavers einschätzt und für die vermeintliche Sicherheit lieber auf Ertragschancen verzichtet, konnten 16% keine Angaben zu ihrer Risikobereitschaft machen.

Diese in allen untersuchten europäischen Ländern anzutreffende Mischung aus Desinteresse und fehlendem Wissen rund um die eigene Geldanlage könnte Sparer teuer zu stehen kommen. Denn in den meisten Ländern haben die Sparzinsen in den letzten Jahren kaum mit der Inflation Schritt gehalten – viele Aktieninvestoren profitierten hingegen von attraktiven Kurszuwächsen und steigenden Erträgen durch Dividenden. Jedoch wissen 57% nicht, dass sich mit Aktien und Anleihen Erträge in Form von Dividenden und Zinsen erwirtschaften lassen, die unabhängig von Kapitalmarktschwankungen ausgezahlt werden. Und nur rund jedem dritten Befragten ist bewusst, dass man auf diese attraktiven Anlagechancen über Mischfonds zugreifen kann, die Anlegern die Arbeit der Geldanlage abnehmen und durch die breite Streuung über verschiedene Anlageklassen auch dabei helfen, die Volatilität am Markt abzumildern.

Mischfonds können attraktive Ertragschancen bieten

Besorgniserregend wenig Sparern ist bekannt, dass Multi-Asset-Anlagen auch im Niedrigzinsumfeld attraktive und regelmäßige Erträge bieten können und gleichzeitig das Marktrisiko managen. Dabei ermöglichen diese Fonds auch unerfahrenen Anlegern einen einfachen und breit gestreuten Zugang zu den Ertragschancen des Kapitalmarkts. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Mischfonds bereits für kleine Anlagebeträge zur Verfügung stehen. So eignen sie sich beispielsweise gut für regelmäßige Zahlungen im Rahmen eines Sparplans, wobei Anleger nicht nur vom Zinseszinseffekt profitieren, sondern auch sogenanntes Market-Timing vermeiden, da sie bei steigenden Kursen weniger, dafür bei sinkenden Kursen mehr Fondsanteile erwerben. Nicht zuletzt sorgen die regelmäßigen Abbuchungen für Spardisziplin.

Durch die breite Streuung über eine große Bandbreite an Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilienwerte hinweg können Multi-Asset-Portfolios einerseits das Schwankungsrisiko reduzieren und haben bessere Chancen auf eine positive Wertentwicklung. Andererseits werden die regelmäßigen Erträge unabhängig vom Marktumfeld ausgeschüttet. All dies sollte diejenigen Sparer beruhigen helfen, die sich aufgrund der Marktschwankungen von Kapitalmarktinvestments abhalten lassen.

Mischfonds können also auch hartnäckigen Sparern die ersten Schritte hin zu einem Kapitalmarktinvestment erleichtern und ihnen damit langfristig höhere Chancen zur Erreichung ihrer finanziellen Ziele ermöglichen.

Beratung kann helfen, klarer zu sehen

Sofern nicht mehr Sparer bereit sind, Kapitalmarktinvestments wie breit gestreute Mischfonds zu nutzen, werden sie in absehbarer Zukunft auch weiterhin nicht das Ertragsniveau erzielen, das sie sich erhoffen. Das Income-Barometer zeigt aber, dass es Nachfrage von Sparern an ertragsorientierten Anlagelösungen (Stichwort: „Income“) gibt: 29% der Befragten gaben an, dass sie an Anlagechancen interessiert wären, die regelmäßige Erträge bieten. Weitere 23% waren nicht sicher, ob sie ein diesbezügliches Interesse haben – was aber zumindest darauf hindeutet, dass sie bei einer fundierten Beratung dieser Strategie gegenüber offen sein könnten. So ist es auch weiterhin essenziell, eine gute Anlageberatung anzubieten und das Finanzwissen der Sparer zu steigern, damit zumindest ein Teil der Billionen Euro, die in kaum verzinsten Spareinlagen verkümmern, auf den globalen Märkten ertragbringend investiert werden kann.

 
Ein Artikel von
Eric Bernbaum

ETF-Portfolios als Alternative zu klassischen Mischfonds

Nach dem Siegeszug von ETFs bei Profianlegern finden sich die kostengünstigen und transparenten Indexprodukte zunehmend auch in Privatanlegerdepots wieder. Doch eignen sich ETFs als Bausteine für komplette Portfolios, die sich mit klassischen Mischfonds messen lassen können?

Von Dr. Til Rochow, Head of Investment Products bei WeltSparen

Mit einem Gesamtvolumen von über 4,4 Bio. Euro weltweit sind ETFs die erfolgreichste Fondsinnovation der letzten Jahrzehnte. Auch in Europa machen ETFs laut dem Analysehaus Moodys mittlerweile bereits rund 15% des gesamten Fondsmarktes aus. Allein bei deutschen Direktbanken werden mittlerweile über 800.000 aktive Sparpläne auf ETF-Basis gezählt – mit einem Wachstum von über 40% im letzten Jahr.

Effiziente Marktabbildung

Der Erfolg von ETFs lässt sich auf konkrete Produktaspekte zurückführen. ETFs verfolgen einen passiven Ansatz: Mit ihrer Hilfe werden Märkte möglichst effizient abgebildet. Das macht sie in der Theorie transparent, günstig und performant.

ETF-Portfoliolösungen im Überblick

Mittlerweile gibt es ETF-Komplettlösungen, die sich für ein Gros der Anleger eignen. Dabei handelt es sich meist um langfristig ausgelegte, global diversifizierte Portfolios mit automatisiertem Rebalancing. Oft werden die Produkte online in Verbindung mit einem Depot angeboten. Grundsätzlich sind drei Modelle zu unterscheiden:

1. Automatisierte ETF-Portfoliolösungen

Hier handelt es sich um standardisierte ETF-Portfolios, die sich im Hinblick auf Aktienquote oder Portfolioallokation unterscheiden. Es wird jedoch immer ein passiver Anlageansatz verfolgt. Der Kunde investiert dabei unmittelbar in die den Portfolios zugrunde liegenden ETFs. Hohe Transparenz und besonders niedrige Gesamtkosten machen diese Angebote attraktiv. Unser eigenes Produkt WeltInvest fällt in diese Gattung.

2. ETF-Dachfonds

Bei ETF-Dachfonds wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt, jedoch wird die ETF-Anlage mittels eines Fondsmantels umgesetzt. Dies kann steuerliche Vorteile haben und ermöglicht einen aktiven Allokationsansatz, ist aber in der Regel mit höheren Kosten und geringerer Transparenz verbunden. Bekannte ETF-Dachfonds sind die Easyfolios und die Comstage Vermögensstrategie-Produkte.

3. Robo-Advisor

Robo-Advisor bieten neben der Portfoliolösung auch weitergehende Unterstützung bei der Portfolioauswahl. Dabei wird meist eine vollständige Vermögens­verwaltung angeboten – für Kunden, die bereit sind, Anlageentscheidungen vollständig zu delegieren. Robo-Advisor nutzen zumeist ETFs, setzen in einigen Fällen jedoch aktive Strategien um. Zu den größten deutschen Anbietern in diesem Bereich gehören Scalable Capital, cominvest und quirion.

ETF-Portfolios und Mischfonds im Vergleich

ETF-Portfoliolösungen und Mischfonds verfolgen ein ähnliches Ziel: Privatanlegern eine möglichst einfache, langfristige sowie breit gestreute Anlage zu ermöglichen. Doch es lassen sich klare Unterschiede in den Ansätzen feststellen, wie diese Ziel erreicht werden soll.

Strategie und Performance

ETF-Portfolios und Mischfonds investieren in mehrere Anlageklassen – zumeist mit weltweiter Diversifikation. ETF-basierte Lösungen bieten Anlegern dabei eine besonders breite Risikostreuung und bilden in der Regel mehr als 5.000 Einzeltitel ab. Mischfonds-Portfolios sind hingegen deutlich konzentrierterer mit oftmals unter 50 Titeln auf der Aktienseite. Entsprechend geringer fällt die Diversifikation über Länder und Sektoren aus. Der größte Unterschied zu ETF-Portfolios ist sicherlich der durchgängig aktive Managementansatz bei Mischfonds, der den Anlegern eine aktive Titelauswahl und Portfoliosteuerung verspricht.

Dabei belegt eine Vielzahl von Studien die Underperformance von aktivem Management. Laut dem aktuellen Aktiv-Passiv-Barometer von Morningstar erzielten 70 bis 80% der aktiv verwalteten Fonds über fünf bzw. zehn Jahre eine geringere Rendite als vergleichbare ETFs und Indexfonds. Fondsportfolios auf der Basis von Indexfonds schneiden einer Studie von Richard A. Ferri und Alex C. Benke zufolge in allen Marktphasen besser ab als aktiv gemanagte. Und eine aktuelle Untersuchung von Morningstar stellt auch für Mischfonds fest, dass diese deutlich underperformen, und bescheinigt ihnen „ein verlorenes Jahrzehnt“.

Performance und Kosten von ETF-Portfolios

Mit ETF-Portfolios ließen sich in den letzten Jahren hingegen sehr gute Renditen erzielen: So lag bei einem regelbasiert zusammengestellten, global diversifizierten Portfolio mit einer Aktienquote von 50% im Zeitraum 11/2008–11/2018 die Rendite bei 105% bzw. 7,5% jährlich (30% Aktienquote: 73%, 5,6%; 70% Aktienquote: 141%, 9,2%). Das ist deutlich über dem Durchschnitt der ausgewogen ausgerichteten Mischfonds in Deutschland in diesem Zeitraum.

Kosten

ETF-Portfoliolösungen und Robo-Advisor zeichnen sich durch niedrige Kosten von durchschnittlich 1,2% jährlich aus. Erstere sind dabei besonders günstig – bei Produkten wie WeltInvest summieren sich die Gesamtkosten auf nur 0,49% p. a. der Anlagesumme. Darin enthalten sind neben den Fondskosten auch sämtliche Order- und Depotgebühren.

Im Vergleich gelangt das Gebührenmodell klassischer Mischfonds zunehmend unter Druck. Laut der europäischen Wertpapieraufsicht kosten Mischfonds pro Jahr durchschnittlich rund 2%. Eine Stichprobe ausgewählter deutscher Fondsflaggschiffe zeigt, dass sich zu laufenden Kosten von im Schnitt 1,6% oftmals Performance-Fees von 10 bis 20% addieren. Mit Ausgabeaufschlägen sowie Depot- und Orderkosten schlägt die Anlage so mit bis zu 2,5% jährlich zu Buche.

Transparenz und Fazit zu ETF-Portfolios

ETFs sind leicht verständlich, weil sie einen Index abbilden mit jederzeit einsehbarer Zusammensetzung. Dies gilt insbesondere bei (vollständiger) physischer Replikation. Bei regelbasierten ETF-Portfoliolösungen wissen Anleger immer genau, wie angelegt wird. Bei ETF-Dachfonds und Robo-­Advisorn mit aktivem Ansatz ist die Transparenz hingegen eingeschränkter. Gleiches gilt für Mischfonds, für die Flexibilität in der Anlagestrategie und der Einsatz von Derivaten in den meisten Fällen nur einen stichtagsbezogenen Gesamtblick auf die Portfoliozusammensetzung zulässt. Ausführliche Fondskommentierungen sind hier jedoch positiv hervorzuheben.

Einfacher und komfortabler Zugang zu Kapitalmärkten

ETF-Portfolios bieten einen einfachen und komfortablen Zugang zu den globalen Finanzmärkten. Dabei müssen sie sich gegenüber klassischen Mischfonds keineswegs verstecken. Gute historische Performance, niedrige Kosten und hohe Transparenz sprechen für ETF-basierte Portfolios – sofern Anleger auf die Versprechen aktiven Managements verzichten können. Vor dem Hintergrund zunehmenden Kostenbewusstseins und steigender Kundennachfrage sollten entsprechende Lösungen fester Bestandteil in einem modernen Produktangebot für Privatanleger sein. (mh)

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2019, Seite 56 f. oder in unserem ePaper.

 

Erbbaurecht: Ein alternatives Anlagevehikel für Investoren?

Das Niedrigzinsumfeld zwingt Investoren dazu, vermehrt alternative Anlagevehikeln zu kaufen, die Renditeanforderungen genügen und ein konservatives Risikoprofil haben. Eine aktuelle Studie von IREBS und Union Investment zeigt nun, welches Potenzial Erbbaurecht für Anleger hat.

Wegen der rasant gestiegenen Kauf- und Mietpreise geraten Nischenprodukte wie Mikrowohnen, Parkhäuser oder Gesundheitsimmobilien zunehmend in den Fokus der Investoren. Ein weiteres Nischenprodukt könnten Erbbaurechte im klassischen Investitionssegment der institutionellen Anleger sein. Welchen Besonderheiten dieser bisher wenig erforschte Markt mit sich bringt und welche Potenziale sich dahinter verbergen, hat der Lehrstuhl Immobilienfinanzierung der IREBS an der Universität Regensburg unterstützt durch Union Investment in einer umfassenden Studie ermittelt.

Interessante Anlageform für institutionelle Investoren

„Aufgrund seiner langen Laufzeiten und des sicheren Cashflows aus dem Erbbauzins stellt das mit einem Erbbaurecht belastete Grundstück eine per se interessante Anlageform für institutionelle Investoren dar. Der Mangel an attraktiven Angeboten im Volleigentum macht die Vergabe von Erbbaurechten zu einer möglichen Investmentalternative“, sagt Wolfgang Kessler, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Institutional Property GmbH.

Nutzen von Vertragsgestaltung abhängig

Der Nutzen hänge jedoch insbesondere in Deutschland stark von der Vertragsgestaltung ab. Es seien zum Beispiel dingliche und schuldrechtliche Vereinbarungen, Vorkaufsrechte, Berechnungsverfahren sowie etwaige andere Verpflichtungen zu überprüfen. Aufgrund der Komplexität übersteigt der Aufwand laut Union Investment für Privatpersonen häufig den Nutzen. Auch aufgrund der finanziellen und zeitlichen Gestaltungsspielräume sind institutionelle Investoren ein prädestinierter Anlegerkreis.

Kleiner und illiquider Markt

Die Studienautoren geben allerdings auch zu bedenken, dass es sich beim Erbbaurecht um einen noch kleinen und illiquiden Markt handelt. „Hier ist dringend mehr Transparenz erforderlich, um den Markt für Erbbaurechte attraktiver für Investoren zu gestalten. Dies fängt bereits bei der Datenerhebung an. Daten bezüglich Erbbauzins oder dem Volumen der Transaktionen mit Erbbaurecht sind vereinzelt in den Kommunen vorhanden, werden allerdings nicht verarbeitet und veröffentlicht“, sagt Prof. Dr. Steffen Sebastian von der IREBS an der Universität Regensburg. Mit der Studie habe man daher den Impuls setzen wollen, sich in weiteren Untersuchungen intensiver mit dieser alternativen Anlageform zu beschäftigen. (mh)

Die Studie steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.