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Neuer Allianz-Fonds investiert in den Megatrend Haustiere

Haustiere sind Begleiter, Beschützer, treueste Freunde und oft sogar Familienmitglieder. Fast jeder zweite deutsche Haushalt hat daher einen tierischen Mitbewohner. Und auch international boomen Haustiere. Das will sich ein neuer Fonds von Allianz Global Investors zunutze machen.

Allianz Global Investors hat den ersten Themenfonds in Deutschland aufgelegt, der sich auf die Chancen des globalen Haustiermarkts konzentriert. Hintergrund ist, dass die Zahlungsbereitschaft für Güter des tierischen Bedarfs wie Ernährung und Gesundheitsversorgung hoch und weitgehend unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld ist. Schätzungen von Grand View Research zufolge wird der globale Markt für Haustierpflege, der 2016 ein Volumen von gut 130 Mrd. Dollar hatte, bis 2025 im Schnitt um knapp 5% pro Jahr auf über 200 Mrd. Dollar wachsen. Damit sind Haustiere in den Augen von Allianz Global Investors ein globaler Megatrend.

Erster deutscher Themenfonds seiner Art

Von diesem Wachstum können Anleger –mit dem neu aufgelegten Allianz Pet an Animal Wellbeing profitierten. Als erster Fonds seiner Art in Deutschland investiert er weltweit in Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf Haustiere und Nutztiere ausgerichtet ist. Dazu zählen untere anderem Futtermittelhersteller, Onlinehändler für Haustiergüter, Tierversicherungen sowie das komplette Gesundheitswesen für Tiere.

Konzentration auf rund 30 Aktien

Die infrage kommenden Unternehmen sind laut Allianz Global Investors üblicherweise kleine oder mittelgroße Aktiengesellschaften. Aus diesem Universum stellt das Fondsmanagement, Bianca Schnieder, Portfolio-Managerin und Analystin im europäischen Aktienteam von Allianz Global Investors ein konzentriertes und aktiv verwaltetes Portfolio von rund 30 Aktien zusammen. (mh)

 

Vermögensverwaltende Fonds mussten 2018 Federn lassen

Nach fast zehn Jahren im Rallyemodus ging es an den Aktienmärkten 2018 turbulent zu. Die Heftigkeit der Korrektur hat auch einige Asset Manager kalt erwischt. Asset Standard hat daher nun analysiert, wie sich die Masse der vermögensverwaltenden Fonds in diesem Umfeld geschlagen haben.

2018 war das Jahr, an dem die Volatilität an zurückgekehrt und die Aktienmärkte teils zweistellige Verluste hinnehmen mussten. Die Weltaktienindex MSCI World lief dabei mit einem Minus von 3,6% noch deutlich stabiler als die europäischen Märkte, die um –12,0% nachgaben. Besonders schlecht lief es für deutsche Aktien. Der Dax gab um 18,3% nach.

Durchschnittliches Minus von 7,9%

Gerade in solch unruhigen Zeiten sollen sich aktives Management und speziell vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) bewähren. Wie sich VV-Fonds im vergangenen Jahr geschlagen haben, hat nun Asset Standard ausgewertet. Unterm Strich konnten sich VV-Fonds den Marktturbulenzen nicht entziehen. 2018 entwickelte sich kein Index der MMD-Indexfamilie positiv. Im Mittel lag die Jahresbilanz bei –7,9%, bei einem Maximum DrawDown von –9,4% und einer Volatilität in Höhe von 3,9%.

Aktienmarktrisiken zumindest abgefedert

Vermögensverwaltende Fonds mussten 2018 Federn lassen
Die absoluten Zahlen dürften für viele Anleger zwar nicht befriedigend sein. Ihr Ziel, die Risiken im Vergleich zum Gesamtmarkt zu reduzieren, haben VV-Fonds aber erreicht. Vor allem die maximalen Verluste lagen deutlich unter denen der Aktienmarktindizes (siehe Grafik). Und auch die unterschiedlichen Ausrichtungen von defensiv bis offensiv haben sich entsprechend ihrer Vorgaben entwickelt. Defensive Fonds verbuchten nur ein Minus von 4,7%, bei einem Maximalverlust von 5,5%. Der Index für ausgewogene Fonds büßte mit –7,2 bzw. –8,7% deutlich stärker ein, gab aber deutlich weniger nach als der MMD-Index Offensiv und der MMD-Index Flexibel. (mh)
 

Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf Finanzanlagenvermittler

Trotz eines schwierigen Jahres an den Kapitalmärkten verbuchte der Vertrieb von Investmentfonds 2018 erneut hohe Zuflüsse. Welche Chancen und Herausforderungen 2019 auf Finanzanlagenvermittler warten, erläutern drei Experte der Produktanbieter im Gespräch mit AssCompact.

Wo sehen Sie 2019 die größten Chancen und Herausforderungen für Finanzanlagenvermittler?
Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf FinanzanlagenvermittlerRainer Kenner (Geschäftsführer, Gothaer Invest- und FinanzService GmbH) Herausforderungen für die Vermittler sind die Umsetzung der neuen FinVermV und, das Vertrauen der Kunden in Investments zurückzugewinnen. Chancen: wer schon in 2018 im aktiven Dialog mit seinen Kunden war, wird in 2019 die Erholung nutzen können.
 
 
 
 
Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf FinanzanlagenvermittlerCharles Neus (Leiter Vertrieb Versicherungen, Schroders Investment Management) Der Vermittler soll die nächsten drei Monate in sich selbst gehen und die Weichen für die nächsten fünf bis zehn Jahre stellen. Dabei sollte er das Thema Ruhestandsplanung der Generation 50+ ins Auge nehmen und sich in diesem Bereich eine Nische aufbauen. Daneben bietet auch die betriebliche Altersvorsorge noch sehr große Wachstumsmöglichkeiten. Also reichlich Herausforderungen und Chancen.
 
 
 
Diese Chancen und Herausforderungen warten 2019 auf FinanzanlagenvermittlerThorsten Schrieber (Vertriebsvorstand der DJE Kapital AG) Die aktuelle Marktlage sowie die steigenden regulatorischen Anforderungen stellen die Branche vor Herausforderungen. Kompetente Berater können aber gerade dann ihre Erfahrung und Kompetenz ausspielen und Synergien bündeln. Davon profitieren insbesondere professionell aufgestellte Pools. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung – und bietet vielen Vermittlern die Möglichkeit, neue Kundengruppen zu erschließen. Wünschenswert wäre, wenn sich Branchenverbände wie der Bundesverband Finanzdienstleistung (AfW), der Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) und der deutsche Fondsverband (BVI) stärker vernetzen, insbesondere auf politischer Ebene. Somit würden die kapitalmarktbasierte Altersvorsorge und die Finanzbranche generell stärkere Aufmerksamkeit erfahren. (mh)
 

Lesen Sie auch: Das erwarten Produktanbieter 2019 an den Kapitalmärkten

 
 

Das erwarten Produktanbieter 2019 an den Kapitalmärkten

2018 war ein herausforderndes Jahr an den Kapitalmärkten. Und auch der diesjährige Jahresauftakt verlief nicht ohne Turbulenzen. Ob 2019 dennoch die Hoffnung auf ein besseres Anlagejahr besteht, erläutern drei Experten der Produktanbieter für AssCompact.

Was erwarten Sie 2019 für die Kapitalmärkte?
Das erwarten Produktanbieter 2019 an den KapitalmärktenCharles Neus (Leiter Vertrieb Versicherungen, Schroders Investment Management) Es ist leicht, sich vom Marktpessimismus beeinflussen zu lassen. Mit den Kursverlusten an den Aktienbörsen ist jedoch mehr Realismus zu beobachten. Die Märkte preisen die von uns identifizierten Risiken stärker ein. Allein die Rendite der Dividenden sieht im Vergleich zu Bargeld oder Anleihen attraktiver aus als je zuvor. So sind die Hoffnungen berechtigt, dass die Marktrenditen 2019 positiver ausfallen könnten.
 
 
Das erwarten Produktanbieter 2019 an den KapitalmärktenThorsten Schrieber (Vertriebsvorstand der DJE Kapital AG) 2019 wird voraussichtlich ähnlich wie 2018 ein Jahr mit hoher Volatilität. Wie 2018 könnte das Jahr saisonmäßig bedingt positiv beginnen. Im vierten Quartal 2018 haben sich sehr viel Pessimismus bzw. Barreserven aufgebaut, so dass markttechnisch vorübergehend Rückenwind entstehen könnte. Andererseits wird es 2019 erst dann wieder besser an den Weltbörsen werden, wenn die USA eine 180-Grad-Wende bei ihrer monetären Bremspolitik hinlegt.
 
 
Das erwarten Produktanbieter 2019 an den KapitalmärktenRainer Kenner (Geschäftsführer, Gothaer Invest- und FinanzService GmbH) Wir gehen bei den Aktienmärkten von anhaltender Volatilität bei moderater Erholung aus. Die Rentenmärkte bleiben unter Druck. Die Fundamentaldaten sind besser als die Stimmung an den Märkten. Politische Risiken bleiben weiter bestehen.(mh)

 

 

DJE strafft das Fondsangebot

Die DJE Kapital AG strafft ihr Fondsangebot. So wird der DJE – Buyback & Dividend zukünftig Teil des DJE – Dividende & Substanz. Die Verschmelzung erfolgt laut DJE steuerneutral. Zugleich stärkt der Vermögensverwalter den Teamansatz beim Management.

Der DJE – Buyback & Dividend geht zum 01.03.2019 komplett im DJE – Dividende & Substanz auf. Das DJE-Flaggschiff setzt international und unabhängig von Index-Vorgaben vorrangig auf dividenden- und substanzstarke Aktien. Verantwortlicher Fondsmanager des DJE – Dividende & Substanz ist Dr. Jan Ehrhardt. Neben regulären Dividenden werden im DJE – Dividende & Substanz auch Buybacks als Teilkomponenten des Total Shareholder Returns (TSR) immer stärker berücksichtigt. Insgesamt ist er damit laut DJE optimal geeignet, um den DJE – Buyback & Dividend aufzunehmen.

Steuerneutrale Verschmelzung

Bei der Fusion von DJE – Buyback & Dividend und DJE – Dividende & Substanz handelt es sich um eine steuerneutrale Verschmelzung nach den gültigen gesetzlichen, aufsichtsbehördlichen und vertraglichen Bestimmungen gemäß § 17a des Investmentsteuergesetzes. Die bisherige Wertpapierkennnummer (WKN) und Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) des DJE – Dividende & Substanz bleiben erhalten.

Personeller Umbau im Fondsmanagement

Der Vermögensverwalter aus Pullach darüber hinaus seine Verantwortlichkeiten im Fondsmanagement neu aus. Der bisherige Co-Fondsmanager René Kerkhoff verantwortet künftig den DJE – Mittelstand & Innovation. Co-Manager wird Maximilian-Benedikt Köhn. Der bisherige Invesmtentansatz wird hingegen beibehalten. Der DJE – Europa steht in Zukunft unter der operativen Leitung von Maximilian-Benedikt Köhn. Er soll den Fonds mit einem Teamansatz aus dem Research-Prozess heraus managt, wie bislang auch schon der DJE – Equity Market Neutral Europe und der DJE – Alpha Global. (mh)

 

BaFin prangert weitere Bitcoin-Plattform an

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weist in einer aktuellen Mitteilung darauf hin, dass Bitcoin TradeRobot kein nach § 32 KWG zugelassenes Institut ist. Demnach fehlt der Plattform die Erlaubnis zum Betrieb von Bankgeschäften und Erbringen von Finanzdienstleistungen.

Die Finanzaufsicht BaFin weist darauf hin, dass die Plattform „Bitcoin TradeRobot“ keine Erlaubnis gemäß § 32 Kreditwesengesetz (KWG) zum Betreiben von Bankgeschäften oder Erbringen von Finanzdienstleistungen im Inland erteilt hat. Das Unternehmen untersteht allerdings nicht der Aufsicht der BaFin, da Bitcoin laut einem Urteil des Kammergerichts Berlin nicht als Finanzinstrument oder Rechnungseinheit im Sinne des Kreditwesengesetz (KWG) anzusehen sind.

Automatisierter Handel von Bitcoin

„Bitcoin TradeRobot“ bietet unter bitcointraderobot.com auch deutschen Kunden die Teilnahme am angeblichen automatisierten Handel von Bitcoin gegen gesetzliche Währungen an. Das Unternehmen behauptet laut der BaFin, Millionen von Kunden zu haben und die intelligenteste Art der Investition in Bitcoin anzubieten. Die Domain bitcointraderobot.com sei aber anonym registriert und das Unternehmen weder seine Rechtsform noch seinen Sitz. (mh)

Lesen Sie auch: Bitcoin: Kammergericht pfeift BaFin zurück

 

Private Alpha lanciert KI-Fonds

Künstliche Intelligenz (KI) kommt allmählich auch in der Fondsindustrie an. Der Schweizer Fondsberater Private Alpha hat nun einen Mischfonds aufgelegt, einen Teil des Portfolios mithilfe von Algorithmen steuert. Er ist einer der ersten KI-Fonds, der über die Fondsplattform von Universal-Investment aufgelegt wurde.

Der in Zürich ansässige Fondsberater Private Alpha Switzerland hat in Zusammenarbeit mit Universal-Investment einen Mischfonds aufgelegt, der mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) das Risiko bei der internationalen Aktienauswahl steuert. Der Private Alpha AI Global Opportunity Fund zielt darauf ab, durch ein unvoreingenommenes Risikomanagement und eine regelbasierte Aktienauswahl, langfristig attraktive Anlagerenditen zu erreichen. Er ist einer der ersten KI-unterstützten Fonds, der über die Universal-Investment Plattform aufgelegt wurde.

Zwei Algorithmen im Einsatz

Der Mischfonds setzt auf ein Zusammenspiel zweier Algorithmen. Der erste Algorithmus steuert die Auswahl der globalen Aktien nach einem Bottom-up-Ansatz und überwacht 5.000 Papiere. Der zweite, KI-unterstützte Algorithmus, richtet seinen Blick auf die globalen Börsen, um regionale Markttrends zu identifizieren und einen möglichst optimalen Aktienexposure im Fonds zu gewährleisten.

Kühl, nüchtern, effizient

Die Risikosteuerung durch die KI erfolgt auf der Basis proprietärer Deep- und Machine-Learning Technologie, die auf Finanzmarktindikatoren zurückgreift. Bei negativer Signalkonstellation wird die KI-Steuerung aktiv und reduziert mittels eines Short Overlays das Marktrisiko der gehaltenen Aktien. Aufgrund des Verzichts auf menschliche Eingriffe soll die Risikoüberwachung kühl, nüchtern und sehr effizient geschehen. Im aktuell sehr negativen Marktumfeld hätten sich diese Charakteristika bereits bewährt. (mh)

 

Berenberg lanciert flexiblen Multi-Asset-Fonds

Berenberg und Universal-Investment haben den Berenberg Variato aufgelegt. Der Multi-Asset-Fonds investiert ohne fixe Quoten oder Bandbreiten für einzelne Vermögensklassen. Die jährliche Zielrendite liegt bei 4% nach Kosten über einen mittelfristigen Zeitraum von fünf Jahren.

Berenberg hat zusammen mit Universal-Investment einen neuen benchmarkfreien Multi-Asset-Fonds aufgelegt. Der Berenberg Variato wird von Dr. Bernd Meyer, Leiter Multi Asset und Chefanlagestratege, und seinem Team gemanagt. In dem Fonds werden die besten Ideen der Berenberg-Plattform gebündelt. Strategische Positionen in langfristig attraktiven Segmenten der Kapitalmärkte werden ergänzt um thematische Investments und opportunistisch-taktische Positionen. Die jährliche Zielrendite liegt bei 4% nach Kosten über einen mittelfristigen Zeitraum von fünf Jahren.

Keine fixen Quoten

Der Berenberg Variato verfolgt eine flexible, Benchmark-unabhängige Strategie ohne fixierte Quoten oder Bandbreiten für einzelne Vermögensklassen. Investiert werden kann in Einzeltitel, Fonds, ETFs und Derivate. Ziel ist ein Portfolio aus 25 bis 45 Positionen, wobei nachhaltige Anlagen wenn möglich bevorzugt werden sollen.

Unterschiedliche Schwerpunkte

Im Kernportfolio liegt der Fokus unter anderem auf europäischen Micro Caps und Frontier-Market-Anleihen. Bei den thematischen Ideen spielen die Megatrends Demografie, Digitalisierung und Sicherheit eine große Rolle. An taktischen Opportunitäten setzt der Fonds zum Start auf Schwellenländer-Aktien und ein breites Rohstoffexposure. Die Risikokontrolle erfolgt, indem die Sensitivitäten zu wesentlichen Risikofaktoren geprüft werden, gegebenenfalls steuert das Management dann durch den Einsatz von Derivaten entgegen. (mh)

 

Deutschland bleibt ein Land der Aktienmuffel

Eine aktuelle Studie der Börse Stuttgart und des Deutschen Aktieninstituts (DAI) hat die Haltung der Deutschen zur Aktie beleuchtet. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsen haben die Deutschen demnach weiter große Vorbehalte gegenüber Aktienanlagen.

Die Vorurteile gegenüber Aktien halten sich weiter hartnäckig. 65% der Deutschen, die keine Aktien besitzen, sehen Aktien für sich weiterhin als zu riskant an. Nur 19% geben an, dass die Aktienanlage auch bei kleinen Anlagebeträgen sinnvoll ist. Zudem hält fast jeder zweite Nicht-Aktienbesitzer die Aktienanlage für umständlich. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Börse Stuttgart und des DAI auf Basis einer repräsentativen Umfrage unter rund 2.000 Teilnehmern.

Geringes Interesse an Aktien

Das Interesse an der Aktienanlage bleibt entsprechend gering. Nur rund jeder achte Nicht-Aktienbesitzer hat nach eigener Aussage in den letzten Jahren eine Anlage in Aktien oder Aktienfonds in Betracht gezogen. Die Offenheit für die Aktienanlage dürfte gleichwohl insgesamt größer sein: So geben immerhin 39% der Nicht-Aktienbesitzer an, dass sie in Aktien investieren würden, wenn sie 10.000 Euro langfristig frei zur Verfügung hätten.

Aktienbesitz ändert Einschätzung diametral

Ein ganz anderes Bild zeichnet sich unter denjenigen ab, die bereits Aktien besitzen. Fast drei Viertel der Aktionäre sind der Ansicht, dass Aktien und Aktienfonds geeignete Instrumente zur Vermögensbildung sind, bei Nicht-Aktienbesitzern nur jeder Dritte. 71% der Aktionäre sind zudem davon überzeugt, dass Aktien oder Aktienfonds langfristig mehr Rendite bringen als andere Anlageformen, während Nichtbesitzer diese Einschätzung nur zu 29% teilen.

Aufforderung an die Politik

Dr. Christine Bortenlänger vom DAI Deutschen Aktieninstitut sieht vor diesem Hintergrund, dass nicht nur Unternehmen, Banken und Börsen mit ihren Bildungsinitiativen gefordert sind: „Vor allem die Politik muss sich für die Aktie einsetzen, damit die Deutschen Aktie und Kapitalmarkt stärker für den Vermögensaufbau und die Sicherung des Lebensstandards im Alter nutzen.“ Viel wichtiger als eine mögliche staatliche Förderung sei dabei, dass Aktien bei Reformen des staatlichen Altersvorsorgesystems eine deutlich stärkere Berücksichtigung finden. „Hierin liegt der größte Hebel für eine höhere Aktienquote in Deutschland“, so Bortenlänger. Flankierend müssten zudem regulatorische Hürden in der Beratung gesenkt und der ökonomischen Bildung ein fester Platz in den Schulen eingeräumt werden. (mh)

 

So reagieren Finanzexperten auf die verlorene Brexit-Abstimmung

Theresa May hat im britischen Parlament eine Abfuhr für ihre Brexit-Pläne erhalten. Das Votum ist nicht nur auf politischer Ebene mit Interesse aufgenommen worden. Auch Finanzexperten haben sich zu den Folgen der gescheiterten Abstimmung geäußert.

Die Brexit-Frage hat die Finanzmärkte in den vergangenen Monaten relativ kalt gelassen. Dass Theresa May am Dienstag mit ihren Plänen im britischen Parlament deutlich gescheitert ist, sorgt dennoch auch bei Finanzexperten für Aufsehen. Für Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer (CIO) der DWS, bleibt der Brexit-Prozess offen und vieldeutig. „Welchen neuen Wurf Theresa May nach überstandenem Misstrauensvotum dem Parlament am Montag genau präsentieren möchte, ist uns ein Rätsel“, so Kreuzkamp.

Weiterer Prozess völlig offen

Ohnehin werde auch der nächste Schritt wieder nur eine weitere Etappe zu einer weiteren Entscheidung darstellen. Damit sei in Sachen Brexit unverändert alles möglich. „Insbesondere auch Neuwahlen, eine Verlängerung der Frist für Artikel 50 oder auch ein zweites Referendum“, so Kreuzkamp.

Ausstrahlung auf Deutschland

Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), bedauert das Scheitern Theresa Mays. „Das Abkommen hätte die notwendige Planungssicherheit [...] für britische und europäische Unternehmen sowie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf beiden Seiten des Ärmelkanals ermöglicht.“ Wegen der gravierenden Unsicherheiten über den Brexit erwartet Kolak, dass sich die Konjunktur Großbritanniens weiter abschwächen und das auch negativ auf Deutschland ausstrahlen wird.

Erhebliche Verunsicherung an den Märkten

Zu den Folgen für die Finanzmärkte hat sich unter anderem Pieter Jansen, Seniorstratege Multi Asset bei NN Investment Partners, geäußert. Er erwartet eine erhebliche Verunsicherung. „Wir gehen davon aus, dass die Renditen britischer Staatsanleihen zurückgehen“, so Jansen. Auch Aktien dürften unter Druck bleiben, solange es nicht mehr Klarheit in Bezug auf den Brexit gibt. Das meint jedenfalls Karen Watkin, Portfoliomanagerin All Market Income bei AllianceBernstein (AB). Schließlich dämpfe die Gefahr einer größeren Unsicherheit die Investitionsbereitschaft und beschädige das Vertrauen der Unternehmen und Verbraucher.

Holprige Fahrt für britische Vermögenswerte

Ähnlich skeptisch ist Neil Dwane von Allianz Global Investors. „Anleger und Unternehmen müssen sich auf eine Vielzahl von Szenarien und anhaltende Unsicherheit einstellen“, so der globale Stratege. Der Brexit bedeute vor allem für britische Vermögenswerte eine holprige Fahrt. Allerdings sei der britische Aktienmarkt nicht gleichbedeutend mit der britischen Wirtschaft. Schließlich würden die Unternehmen des britischen FTSE 100 etwa 70% ihrer Umsätze im Ausland erzielen.

Auf Grundlegendes besinnen

Stephanie Kelly, politische Volkswirtin bei Aberdeen Standard Investments, rät dazu, sich von eventuellen Turbulenzen an den Märkten nicht verunsichern zu lassen. Zwar dürften die Märkte in den kommenden Tagen unruhig sein. „Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass sich nichts Grundlegendes geändert hat“, so Kelly. Das Klügste, was Investoren kurzfristig tun können, sei daher: nichts. (mh)