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Immobilien bleiben die beliebteste Geldanlage der Bundesbürger

Immobilien sind die beliebteste Geldanlage der Bundesbürger. Das geht aus einer Umfrage des Hamburger FinTechs Exporo hervor. Auch neue Formen der Immobilienanlagen wie etwa Crowdinvestments finden immer mehr Zuspruch, vor allem bei der jüngeren Generation.

Aktien, Tagesgeld, Gold oder Immobilien – mit welchen Anlagen wollen die Bundesbürger ihr Vermögen vor den drohenden Turbulenzen an den Aktien- und Geldmärkten retten? Das wollte Exporo im Rahmen der Online-Umfrage „Drohende Rezession – wie retten Sie Ihr Vermögen?“ wissen, zu der 1.000 Bundesbürger befragt wurden. Favorit in Sachen Vermögenserhalt sind demnach Immobilien- 56% der Befragten halten sie trotz des teils hohen Preisniveaus weiter für sinnvoll.

Tagesgeld auf Rang 2

Platz 2 der beliebtesten Anlagen zum Vermögenserhalt belegt das Tagesgeld. 54% der Bundesbürger wollen diese Sparform nutzen, obwohl es für sie kaum noch Zinsen gibt. Immerhin 47% der Befragten geben sich gelassen und meinen, dass ihnen die Schwankungen an den Börsen nichts ausmachen, weil Aktienkurse langfristig immer stiegen. Gold bietet dagegen nur für jeden Dritten die größte Sicherheit für den Werterhalt.

Offenheit gegenüber neuen Anlageformen

Innerhalb der Anlageklasse der Immobilien findet die klassische Vermögensanlage zwar noch immer den höchsten Zuspruch. Etwa vier von zehn Befragten halten aber auch digitale und transparente Investments in einzelne, ausgewählte Immobilien für eine interessante Anlagemöglichkeit, wenn sie schon mit geringen Beiträgen investieren können. Bei den 18 bis 34-Jährigen sind es sogar bereits 46%. (mh)

 

Green Bond Fonds fassen Fuß am deutschen Markt

Das Emissionsvolumen von Green Bonds wächst weltweit rasant. Gleiches gilt für Fonds, die in diese grünen Anleihen investieren. Verglichen mit dem Gesamtmarkt sind Anzahl und Volumen der Fonds zwar verhältnismäßig klein. Letzteres hat sich laut einer aktuellen Scope-Auswertung aber innerhalb eines Jahres vervielfacht.

Anleihen, deren Emissionserlöse ausschließlich zur Finanzierung von Umweltprojekten verwendet werden dürfen, werden immer beliebter. Das weltweite Emissionsvolumen von Green Bonds hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Während es sich 2013 auf nur 12 Mrd. US-Dollar belief, waren es 2017 bereits 156 Mrd. US-Dollar. Im laufenden Jahr wurden bis Mitte November Anleihen mit einem Emissionsvolumen von 133 Mrd. US-Dollar platziert.

Anzahl der Green Bond Fonds legt kräftig zu

Das große Interesse an grünen Anleihen führt laut einer Scope-Auswertung auch zu einer deutlichen Zunahme von entsprechenden Fonds. Ende Oktober 2018 waren in Deutschland 23 Fonds für Green Bonds zum Vertrieb zugelassen. Davon richteten sich 20 an Privatanleger, drei explizit an institutionelle Investoren. Damit hat ihre Zahl deutlich zugenommen. Im Sommer 2017 standen deutschen Anlegern insgesamt nur 13 Fonds offen.

Fondsvolumen noch relativ klein

Da mehr als zwei Drittel der Fonds einen Track Record von unter zwei Jahren aufweisen, sind die Volumina der Green Bond Fonds – bis auf wenige Ausnahmen – noch überschaubar: so weist mehr als die Hälfte der Fonds ein Fondsvolumen von weniger als 100 Mio. Euro auf, während nur drei Fonds Kundengelder von mehr als 200 Mio. Euro verwalten. Insgesamt beträgt das Volumen der 23 Fonds rund 2,7 Mrd. Euro. Das ist zwar immer noch überschaubar, bedeutet aber eine Vervielfachung seit dem Sommer 2017, als es die damals 13 Fonds zusammen nur 650 Mio. Euro verwalteten. Größter Fonds mit einem Volumen von 569 Mio. Euro ist derzeit der NN (L) Euro Green Bond.

Kaum Performanceunterschiede zu herkömmlichen Anleihen

Die Fonds erzielten im Jahr 2017 eine Performance in der Bandbreite von –3,5% bis +0,6%. Die beste Performance erzielte im vergangenen Jahr der rund 83 Mio. Euro große Raiffeisen-GreenBonds. Acht Fonds konnten im vergangenen Kalenderjahr hingegen keine positive Rendite erwirtschaften. Grundsätzlich unterscheiden sich Renditen von Green Bonds laut Scope nicht von herkömmlichen Anleihen. Die Bonität des Emittenten – und nicht der Zweck der Investition – bestimme die Rendite. Von den insgesamt 23 Fonds werden 21 Fonds aktiv und zwei Fonds passiv gemanagt.

Ausblick

Scope zufolge ist das Anlagesegment nach wie vor zu jung, um eine valide Aussage über seinen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise treffen zu können. Zudem würde weiter eine einheitliche Definition von Green Bonds und auch strenge Prüfkriterien, die Emissionen und Emittenten erfüllen müssen, um als „grün“ oder „nachhaltig“ zu gelten, fehlen. Dennoch werde der Boom bei den Green Bond Emissionen voraussichtlich anhalten. (mh)

 

Was man von der Nobelstiftung über Vermögensstruktur lernen kann

Am 10.12. werden jedes Jahr die Nobelpreise vergeben – am Todestag des Dynamiterfinders Alfred Nobel. Von der Strategie seiner Stiftung können Anleger auch heute noch lernen, meint Dr. Klaus Mühlbauer, Referent für Kapitalmarktseminare und Autor des Buchs „Die 111 wichtigsten Fragen zur Vermögensanlage“.

Der geniale Tüftler und clevere Geschäftsmann Alfred Nobel wurde durch seine Erfindungen zum „Sprengmeister der Welt“. Von großen Zweifeln über sein Lebenswerk geplagt, setzte Alfred Nobel sein Testament auf, das den größten Teil seines Vermögens in eine Stiftung einbrachte. Die Erträge daraus werden seitdem an die Preisträger der fünf Nobelpreis-Disziplinen ausgeschüttet:

  • Friedensbemühungen
  • Physik
  • Chemie
  • Medizin
  • Literatur

Zudem finanziert seit 1968 die Schwedische Reichsbank den Alfred Nobel Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.

Vermächtnis mit langfristigem Ziel

Alfred Nobel verfolgte mit seinem Vermächtnis ein langfristiges Ziel. 90% der erwirtschafteten Erträge werden an die Preisträger ausgeschüttet. 10% decken die Stiftungskosten und dienen als Sicherheitspuffer. Diese Denkweise kann sich auch jeder private Kapitalanleger zu Nutzen machen: Aus seinem während seines Erwerbslebens aufgebauten Vermögens, sollen regelmäßige Erträge in der Ruhestandsphase zur Finanzierung des „täglichen Lebens“ fließen. Ein Sicherheitspuffer sorgt zudem für ein höheres Maß an monetärer Flexibilität.

Auszahlungsniveau über mehr als 100 Jahre real stabil

Bei der ersten Verleihung des Nobelpreises im Jahr 1901, also der ersten Ausschüttung der Stiftung, konnten jedem der fünf Preisträger – umgerechnet in die heutige Zeit – 700.000 Euro gut geschrieben werden. 2017 konnten die Nobelpreisträger sogar 860.000 Euro auf Ihren Konten verbuchen. Die Stiftungsverwalter haben es also geschafft, das Auszahlungsniveau über mehr als 100 Jahre real – also nach Abzug der Inflation – auf einem vergleichbar hohen Level zu halten. Und gerade im aktuellen geldpolitischen Umfeld niedriger Zinsen und wahrnehmbarer Inflation gibt es einige Parallelen zu historischen Einflüssen auf die Nobelpreisstiftung. Es lässt sich für seine eigene Geldanlage einiges lernen:

  • Bestandsgrößen: Entscheidend ist nicht der nominale Anlagebetrag, sondern der reale Anlagebetrag, bei dem die Inflation bereits abgezogen ist.
  • Stromgrößen: Nicht der monatliche Geldbetrag, welcher aus einem Vermögen zufließt, ist von Bedeutung. Vielmehr geht es um Waren und Dienstleistungen, welche man für diesen Geldbetrag tatsächlich kaufen kann.

In den vielen Jahre Ihres Bestehens durchlebte die Nobelstiftung viele Höhen und Tiefen. Die Geschichte der Nobelstiftung ist geprägt durch Inflation und durch die Bedeutung einer passenden Vermögensstruktur. Zu Beginn wurde das gesamte Stiftungskapital in schwedischen Staatsanleihen angelegt. Diese Anlagestrategie hatte jedoch bereits nach wenigen Jahren zur Folge, dass durch die geringen Renditen und die herrschende Inflation der reale Wert von Kapitalsockel und Ausschüttungen sank. Noch wollte man aber von der ausschließlichen Geldanlage in schwedischen Staatsanleihen nicht abweichen. Als Ventillösung dieses Dilemmas befreite das Parlament die Nobelstiftung im Jahr 1946 von der Einkommensteuer. Das ist insofern von besonderer Bedeutung, als die Stiftung zu dieser Zeit der größte einzelne Steuerzahler Schwedens war.

Öffnung für neue Anlagen

Bereits 1953 stand die Nobelstiftung jedoch erneut vor dem Aus. Das Klumpenrisiko der alleinigen Investition in schwedische Staatsanleihen war schlichtweg zu groß geworden. Nur ein gesunder Vermögensmix aus Geldwerten (z.B. Staatsanleihen) und Sachwerten (z.B. Aktien und Immobilien) bot die Sicherheit zum Erhalt der Kapitalsubstanz. Somit konnte erstmalig auch in Aktien investiert werden. Das Risiko von Aktienmarktschwankungen nahm man also bewusst in Kauf, weil nur durch ein solides Maß an Aktieninvestments die Stiftung überhaupt erhalten werden konnte.

Regelmäßige Überprüfung der Strategie

Die bewährte Anlagestrategie wurde mehrmals in der Geschichte intensiven Prüfungen unterzogen. Zuletzt durchlebte die Nobelstiftung schwere Zeiten zu Beginn der Finanzkrise 2008. Für Anfang des Jahres 2008 ist folgende Vermögenstruktur der Stiftung dokumentiert:

  • 64% Aktien
  • 20% Festverzinsliche Wertpapiere
  • 16% Immobilien und alternative Anlagen

Der Konkurs der Investmentbank Lehman Brothers am 15.09.2008 und der anschließende Crash an den internationalen Aktienmärkten hat das Stiftungsvermögen dramatisch absinken lassen. Aber nur durch eine gute Vermögensstreuung konnten seitdem weiter gute Erträge erwirtschaftet werden.

Die heutige Vermögensaufteilung ist wie folgt strukturiert:

  • 50% Aktien
  • 20% festverzinsliche Wertpapiere
  • 30% alternative Investments (z.B. Immobilien, Hedgefonds, etc.)

Diese Anteile können +/-10% um diese vorgegebene Struktur variieren.

Sachwerte als Vermögensschutz

Vor Inflation schützende Sachwerte sind fester Bestandteil des Stiftungsvermögens. Die Investition auch in Aktien zahlte sich also trotz der damit einhergehenden Schwankungen aus. Vor vielen Jahren brachte der Komiker Danny Kaye das Zusammenwirken von Geld- und Sachwerten auf den Punkt: „Geld alleine macht nicht glücklich. Man braucht auch Aktien, Gold und Grundstücke.“

 
Ein Artikel von
Dr. Klaus Mühlbauer

Deutsche Anleger blicken skeptisch auf 2019

Die Sparer in Deutschland blicken mit Sorge auf die Unruheherde in Großbritannien und Italien. Jeder Dritte rechnet vor diesem Hintergrund damit, dass sich auch hierzulande die Konjunktur eintrübt und die Aktienkurse fallen. Beim Blick auf die eigene finanzielle Situation herrscht hingegen Gelassenheit.

Die Stimmung unter deutschen Anlegern hat sich in diesem Quartal deutlich verschlechtert. Mit Blick auf die konjunkturelle Situation in Deutschland rechnet bereits fast jeder Dritte (32%) mit einer Eintrübung im nächsten halben Jahr. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im letzten Quartal. Auch der Entwicklung am Aktienmarkt hierzulande stehen die Sparer eher skeptisch gegenüber, wie das aktuelle Anlegerbarometer von Union Investment zeigt, bei dem Finanzentscheider in deutschen Haushalten befragt wurden.

Drohendes Aufflammen der Eurokrise

Neben den Brexit-Verhandlungen drückt auch der aktuelle Streit zwischen der EU-Kommission und der italienischen Regierung um deren Haushaltsdefizit auf die Stimmung der Befragten. 82% der deutschen Anleger zeigen sich besorgt in Bezug auf die italienische Haushaltslage. Zwei Drittel befürchten sogar ein Aufflammen der Eurokrise wie im Jahr 2010, sollte Italien an der geplanten Neuverschuldung von 2,4% des Bruttoinlandsproduktes für das kommende Jahr weiter festhalten.

Aktienpessimisten gewinnen die Oberhand

Für den deutschen Aktienmarkt haben sich die Erwartungen stark eingetrübt. 31% gehen im kommenden halben Jahr von fallenden Aktienkursen aus. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im vorigen Quartal und 16 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig ist die Zahl der Optimisten von 24 auf 22% gesunken. Im vierten Quartal 2017 waren noch 36% der Sparer zuversichtlich gestimmt. Rückläufig ist mit 31% auch der Anteil der Befragten, die mit konstanten Aktienkursen in den nächsten sechs Monaten rechnen. Im letzten Quartal betrug dieser noch 37%.

Entspannter Blick auf eigene Finanzen

Mehr Anleger erwarten schwächeres Wirtschaftswachstum in Deutschland

In Bezug auf die eigene finanzielle Situation bleiben die Deutschen hingegen entspannt. Zwei Drittel gehen davon aus, dass sich ihre eigene finanzielle Lage nicht verändert. Rund ein Viertel erwartet sogar eine Verbesserung, während nur jeder zehnte Sparer von einer Verschlechterung ausgeht. (mh)

 

Erstes deutsches Indexinvestment für Cannabis-Aktien aufgelegt

Unter dem Namen Cannabis Total Opportunity Index ist der erste Index für Cannabis-Aktien in Deutschland gestartet. Initiator ist die Swissquote Group Holding AG, der größte Online-Broker der Schweiz. Auch ein dazugehöriges Indexinvestment in Form eines Tracker Zertifikats wurde aufgelegt.

Die Swissquote Group Holding AG hat mit dem Cannabis Total Opportunity Index den ersten Index für Cannabis-Aktien in Deutschland vorgestellt und live geschaltet. Der Finanzproduktespezialist Leonteq hat dazu bereits das erste Tracker Zertifikat auf den Cannabis Total Opportunity Index an der Börse Frankfurt Zertifikate AG notiert. Anleger können sich an diesem diversifizierten Cannabis-Produkt ab rund 90 Euro beteiligen.

Die größten Cannabis-Unternehmen in einem Index

Aufgelegt hat den Index die Düsseldorfer LIXX Index Innovation, ein Unternehmen der Chartered Investment Germany. Er ist ab sofort für den deutschen wie auch den europäischen Markt live geschaltet. Der Index besteht aus bis zu 20 Unternehmen, deren Hauptgeschäftstätigkeit in der Cannabis-Industrie angesiedelt ist. Die meisten Unternehmen stammen aus den USA und Kanada. Die Zusammensetzung des Index wird quartalsmäßig überprüft und neu gewichtet. Zur Auflage wurden 19 Titel aufgenommen, welche die Mindestkriterien an Marktkapitalisierung (50 Mio. US-Dollar) sowie Liquidität (100 000 US-Dollar pro Tag) erfüllen. Größte Positionen zum Startzeitpunkt sind Aurora Cannabis, Zynerba Pharmaceuticals, GW Pharmaceuticals und Neptune Wellness Solutions Inc.

Breit gestreut in einen Boom-Sektor investieren

Die Produktion und der Vertrieb von Cannabis ist weltweit ein stark wachsender Markt und war zuletzt einer der erfolgreichsten Branchen an den weltweiten Aktienmärkten. Hintergrund ist vor allem, dass mehrere US-Bundesstaaten sowie Kanada den Konsum von Freizeit-Cannabis legalisiert haben. „Der Markt für Investments in Cannabis-Aktien ist stark fragmentiert und für Investoren oft unübersichtlich“, erläutert aber LIXX-Geschäftsführer Markus Fehn. Mit dem neuen Index und dem ersten Tracker Zertifikat soll Anlegern die Möglichkeiten gegeben werden, in die wichtigsten Player zu investieren und am boomenden Cannabis-Markt zu profitieren. (mh)

 

Neuberger Berman startet drei neue Anleihefonds

Neuberger Berman erweitert seine Fondspalette um drei neue Produkte. Alles drei Fonds setzen auf europäische Anleihen. Sie unterscheiden sich insbesondere in Bezug auf die angestrebten Renditen und Volatilitätsgrenzen.

Der unabhängige US-amerikanische Vermögensverwalter Neuberger Berman legt drei neue Strategien für europäische Anleihen auf. Alle drei Portfolios der neuen Anleihefonds Neuberger Berman Euro Short Term Enhanced Cash, Neuberger Berman Euro Opportunistic Bond und Neuberger Berman Euro Bond Absolute Return werden von einem sechsköpfigen Team verwaltet, das im Sommer von BNP Paribas Asset Management zu Neuberger Berman kam.

Unterschiedliche Renditen und Volatilitäten

Der Neuberger Berman Euro Short Term Enhanced Cash Fund zielt auf eine Outperformance gegenüber seiner Cash-Benchmark von 1% über einen Anlagehorizont von einem Jahr bei einer Volatilitätsbeschränkung auf 1% ab. Der Neuberger Berman Euro Opportunistic Bond Fund zielt auf eine Outperformance gegenüber dem BBG Euro Aggregate Index von 1% über einen Anlagehorizont von drei Jahren basierend auf einem von starken Überzeugungen getragenen Ansatz ab. Die Zinsduration beträgt dabei zwischen +2 und +8 Jahren, während die Volatilität auf 4% beschränkt ist.

Marktunabhängige Zielrendite

Der Neuberger Berman Euro Bond Absolute Return Fund zielt unabhängig vom jeweiligen Marktumfeld auf eine Outperformance gegenüber liquiden Mitteln von 3,5% über einen Anlagehorizont von drei Jahren ab. Die Zinsduration beträgt dabei zwischen –3 und +6 Jahren, während die Volatilität auf 6% beschränkt ist. (mh)

 

Im Merzen richtig

Friedrich Merz hat in den letzten Tagen für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Wenige Tage vor der Abstimmung über den neuen CDU-Vorsitz forderte er, dass der Staat die Altersversorgung mit Aktien fördert. Der Vorstoß ist zwar politisch unklug. Das ändert aber nichts an seiner Richtigkeit.

Kommentar von Michael Herrmann, AssCompact

Friedrich Merz hat es geschafft. Der Comeback-Politiker der CDU hat gezeigt, dass die alten Aktien-Beißreflexe nichts an ihrer Wirkung verloren haben. Landauf, landab empören sich Politiker über seine Forderung, dass der Staat den Aktienkauf zur Altersvorsorge fördern soll. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sieht in Merz' Vorstoß einen „milliardenschweren Gefallen für Reiche“. Fabio De Masi, Finanzpolitiker der Linken, keift, dass er von einer „billigen Schnorrer-Mentalität der BlackRock-Gruftis“ zeuge. Kurzum: Merz wolle nur seine Millionärsfreunde beglücken.

In der breiten Öffentlichkeit kommt die Entrüstung gut an. Falsch ist sie dennoch. Durch die im internationalen Vergleich viel zu niedrige Aktienquote verschenken die Bundesbürger jedes Jahr Milliarden. Milliarden, die sie angesichts des mehr als zehnjährigen Zinsdilemmas dringend benötigen würden. Ob ein Freibetrag das beste Mittel der Aktienförderung ist, darüber kann man diskutieren. Dass die Deutschen ihre Altersvorsorge durch ihre Aktienphobie massiv erschweren, ist hingegen Fakt.

Statt Aktien als Spielzeug für Millionäre zu diskreditieren, wird es Zeit, die Aktienphobie zu bekämpfen. Hierzu muss in der breiten Öffentlichkeit endlich über den tatsächlichen Zweck der Aktie gesprochen werden: die Beteiligung am volkswirtschaftlichen Produktionskapital. Oder einfach gesagt: mit Aktien können sich normale Arbeiter oder Angestellte an den Rekordgewinnen und dem langfristigen Wachstum der Unternehmen beteiligen. Das scheinbar böse marktliberale Instrument ist damit im Grunde ein sehr soziales. Es verteilt das Kapital und die Gewinne der Unternehmen auf die breite Masse.

Auch das Argument, dass vielen Bürgern das Geld fehlt, um nennenswert Aktien zu kaufen, ist wohlfeil. Schließlich sind Sparpläne schon ab 25 Euro pro Monat möglich und sogar flexibel aussetzbar und änderbar. Gerade mithilfe einer staatlichen Förderung könnte man zudem gezielt die einkommensschwachen Haushalte beim Aktienkauf unterstützen. Um über konkrete Maßnahmen zu diskutieren, bräuchte die Politik aber zunächst den Mut, das jahrzehntelange Feindbild der Aktienanlage über Bord zu werfen – so wie es Friedrich Merz im Übrigen schon lange vor seiner Zeit bei BlackRock getan hat.

 
Ein Artikel von
Michael Herrmann

Sachkundige Anleger gehen höhere Risiken ein

Sachkundige Investoren aus der ganzen Welt legen knapp ein Viertel ihrer Portfolios in risikoreiche Kapitalanlagen an. Zudem legen sie weniger Wert auf Barmittel als Anfänger ohne viel Erfahrung am Kapitalmarkt. Zu diesen Ergebnissen kommt die Schroders Global Investor Study 2018.

Anleger, die sich selbst als „fortgeschritten/sachkundig” bezeichnen, gehen höhere Risiken ein. Sie investieren daher durchschnittlich rund ein Viertel ihrer Portfolios in risikoreiche Kapitalanlagen. Dagegen legen laut der Schroders Global Investor Study 2018 „Anfänger/Anleger mit rudimentären Kenntnissen” nur 14% ihrer Ersparnisse in solche Instrumente an.

Weniger Barmittel

Sachkundige Anleger halten zudem ein Drittel weniger Barmittel als Anfänger. Insgesamt machen solche liquiden Instrumente 21% ihrer Portfolios aus, verglichen mit 32% bei Anlegern mit geringeren Kenntnissen. Im Schnitt investieren sachkundige Anleger 34% ihrer Gelder in Aktien, 19% in Anleihen, 13% in Immobilien und 12% in Alternative Investments. Jeder dritte Sachkundige hält sein Portfolio daher auch für breit diversifiziert. Bei den Anfängern sind es nur 9%.

Reagieren statt ignorieren

Bei erfahrenen Anlegern besteht auch eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie rascher auf einen Kursrückgang an den Aktienmärkten reagieren, indem sie die Portfolio-Anteile von Aktien, Anleihen, Immobilien und Barmitteln anpassen. Bei den Anlegern mit geringeren Kenntnissen gaben dagegen 58% an, dass sie nichts unternehmen, wenn die Märkte fallen. 17% der Anfänger räumten sogar ein, dass sie gar nicht auf das Marktgeschehen achten. (mh)

 

Friedrich Merz fordert Steuervorteile für Altersvorsorge mit Aktien

Friedrich Merz kämpft derzeit zusammen mit Jens Spahn und Annegret Kram-Karrenbauer um den Parteivorsitz der CDU. Im Vorfeld der Wahlen auf dem CDU-Parteitag hat er sich nun für neue Regeln zur Besteuerung der aktienbasierten Altersvorsorge ausgesprochen.

Friedrich Merz hat sich bereits in der Vergangenheit für die steuerliche Begünstigung der Altersvorsorge mit Aktien stark gemacht. Daran hat sich auch nach seinem Comeback und der Kandidatur für die Nachfolge von Angela Merkel auf dem CDU-Parteitag Ende der Woche in Hamburg nichts geändert. In der ARD-Sendung Bericht aus Berlin hat er sich erneut klar für eine solche Steueränderung ausgesprochen.

Steuerliche Begünstigungen neu ausrichten

„Ich spreche über eine ergänzende Altersvorsorge, die neben die gesetzliche Rentenversicherung treten muss”, so der frühere Unionsfraktionschef in der ARD. Merz verwies darauf, dass es bereits eine ganze Reihe an steuerlichen Begünstigungen gebe. Diese würde der CDU-Politiker gerne bündeln und vor allem auf die Altersversorgung ausrichten.

Jährlicher Freibetrag

Konkretisiert hat Merz seine Pläne im Gespräch mit der Welt am Sonntag. „Denkbar wäre ein jährlicher Freibetrag, unter dem man einen auf Aktien basierten Spar- oder Vorsorgeplan aufbaut“, erläuterte Merz der Zeitung. „Dieser dürfte im Alter nicht mehr nachversteuert werden. Zentral ist, dass dieses Aktienpaket ausschließlich der Alterssicherung dient und erst dann abschlagsfrei aufgemacht werden darf, wenn die gesetzliche Altersgrenze erreicht worden ist.“

Kein Interessenskonflikt wegen BlackRock

Die Forderung nach Steuervorteilen für Aktieninvestments steht laut Merz nicht im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender von BlackRock Deutschland. Schließlich habe er schon lange vor seinem Engagement für den Vermögensverwalter für die private Altersvorsorge ausgesprochen. „Ich musste meine Meinung da nie ändern und werde sie auch nicht ändern“, so Merz im Bericht aus Berlin. Die „langfristige Beteiligung am Produktivkapital der Unternehmen” sei zudem eine verlässliche Form der Vorsorge, vor allem wenn man schon in jungen Jahren mit kleinen Beträgen anfange. (mh)

 

Die verhängnisvolle Vorliebe deutscher Anleger

Das Flossbach von Storch Research Institute hat in Zusammenarbeit mit der Marktforschung GfK eine große deutsche Anlegerstudie erstellt. Deutsche Geldanleger haben demnach nicht nur ein Umsetzungsproblem, sondern vor allem ein Erkenntnisproblem – und eine verhängnisvolle Vorliebe.

Deutsche Geldanleger haben laut einer aktuellen Studie des Flossbach von Storch Research Institutes eine verhängnisvolle Vorliebe: Nominalwerte. An der Vorliebe für Sparbücher, Girokonten & Co. hat sich auch im 10. Jahr der Niedrigzinspolitik nicht wesentlich etwas verändert. Nur etwa jeder 3. der insgesamt mehr als 10.000 befragten Sparer hat der Anlegerstudie zufolge sein Sparverhalten in den vergangenen Jahren geändert. Die meisten Anleger sehen daher auch in der Volatilität das größte Anlagerisiko.

Die verhängnisvolle Vorliebe deutscher Anleger
Keine Änderung in Sicht

Selbst bei einem langfristigen Sparplan würde nicht einmal jeder vierte Deutsche sein Geld langfristig und kontinuierlich in Aktien und Aktienfonds anlegen. Sechs von zehn Befragten würden stattdessen trotz niedriger Zinsen weiter in Nominalwerte investieren. Das Flossbach von Storch Research Institute folgert daraus, dass vielen Menschen das notwendige Wissen über grundsätzliche Zusammenhänge fehlt. Eine Geldanlage in Nominalwerte könne in einem Umfeld niedriger Zinsen und steigender Inflation schließlich keinen nachhaltigen Erfolg erzielen.

Die verhängnisvolle Vorliebe deutscher Anleger
Falsche Renditeerwartungen

Vor allem bei der Rendite haben die Deutschen falsche Erwartungen. Während in der aktuellen Situation der Zinssatz für Nominalwerte wie Sparbuch, Festgeld oder Bundesanleihe in der Regel bei 0,5% liegt, erwarten drei Viertel der Befragten eine jährliche Rendite auf ihre Ersparnisse von über 2%. Davon wollen zwei Drittel sogar eine Rendite von über 3%. Das entspricht mehr als der Hälfte aller Sparer.

Altersvorsorge wichtigstes Sparziel

Die Erwartung von Renditen ist nachvollziehbar, vor allem weil für die meisten Befragten die Altersvorsorge der wichtigste Zweck des Sparens ist, gefolgt von Rücklagen für Schadensfälle und Konsumvorhaben. Etwas abgeschlagen an 4. Stelle steht das Immobiliensparen. Die Altersvorsorge gewinnt aber erst in höherem Alter an Priorität und erreicht in der Alterskohorte 50 bis 59 seinen Höchststand mit 40%. Die Forscher sehen darin ein Indiz dafür, dass die Wichtigkeit der Altersvorsorge häufig zu spät erkannt wird.

Die verhängnisvolle Vorliebe deutscher Anleger
Auch die Jugend setzt aufs Sparbuch

Selbst bei den Sparern, die noch einen besonders langen Anlagehorizont hätten, bleiben Sparbuch und Girokonto die erste Wahl. Müssten sie 18 Jahre lang jeden Monat 100 Euro zur Seite legen, würden über 55% der Deutschen zwischen 18 und 29 Jahren dieses Geld am liebsten auf ein Sparbuch oder Girokonto einzahlen. „Die Ergebnisse sind auch deswegen so alarmierend, weil vor allem diejenigen Anleger renditeschwache Anlageklassen bevorzugen, die eigentlich auf die Erträge aus ihren Ersparnissen angewiesen wären“, warnt daher Thomas Mayer, Gründer des Flossbach von Storch Research Institutes.

Prägende Faktoren

Besonders stark ist die Abneigung gegenüber Aktien und Fonds unter Frauen ausgeprägt. Das Einkommen und der Bildungsgrad spielen bei der Einstellung zur Geldanlage ebenfalls eine wichtige Rolle. Je niedriger das Einkommen, desto eher bevorzugen Anleger das Sparbuch oder Girokonto. Menschen mit abgeschlossenem Studium neigen hingegen eher zu Aktien und Aktienfonds als Menschen mit Haupt- oder Realschulabschluss bzw. Abitur. (mh)