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Fundinfo launcht neue Suchfunktion für Berater

Fundinfo hat einen neue Funktion gestartet. In der Datenbank des Schweizer Fondsdatenanbieters können Berater nun gezielt nach Fonds-Anteilsklassen suchen, die für Privatanleger zugelassen sind. Zudem können Nutzer schnell einsehen, ob Provisionen gezahlt werden oder nicht.

Um Fonds mit einem guten Chance-Risikoverhältnis zu finden helfen unter anderem Datenbanken wie Morningstar oder Fundinfo. Doch nicht jeder Fonds ist auch für Privatanleger zugelassen und damit für Berater im Endkundengeschäft tauglich. Bisher ließ sich das oft nur über eine händische Recherche der Fondsdokumente herausfinden, ob ein Fonds auch für Endkunden erhältlich ist.

Filter für Privatanlegerfonds

Das Analysehaus Fundinfo will das ändern. Die Schweizer haben einen Funktion freigeschaltet, über die Nutzer bei der Fondssuche eingrenzen können, dass nur die Produkte angezeigt werden, die in ihrem Land zum Vertrieb an sogenannte Retailanleger zugelassen sind. Alles anderen Portfolios werden dann bei der Ergebnisliste ausgeblendet. Die Funktion ist Teil der Anwendung Digital-Advisor.

Suche nach Provisionen

Darüber hinaus hat Fundinfo weitere Kriterien eingefügt. Nutzer der Plattform des Schweizer Hauses können ab sofort die Ergebnisse ihrer Fondssuche auch in Bezug auf Provisionen filtern. So können Berater bei der Suche festlegen, ob die gewünschte Anteilskleine eine Bestandsprovision ausschüttet oder nicht. (mh)

 

Finanzexperten fordern stärkere Regulierung von Kryptofinanzierungen

Statt über Börsengänge oder Investorenrunden finanzieren Unternehmen sich mittlerweile auch über Initial Coin Offerings (ICOs). Die Mehrheit der deutschen Finanzbranche blickt allerdings mit Skepsis auf diese Entwicklung. Angesichts der enormen Risiken sei eine stärkere Regulierung dringend notwendig.

ICOs werden insbesondere von jungen Start-up-Unternehmen zur Unternehmensfinanzierung durch die Ausgabe von Kryptowährungen, den sogenannten „Tokens“, genutzt. Diese können im Austausch gegen staatlich emittierte Währungen oder gegen virtuelle Währungen wie Bitcoin oder Ether erworben werden. Anders als bei IPOs werden Tokens ohne Beachtung strenger kapitalmarktrechtlicher Regeln ausgegeben, obwohl diese der Unternehmensfinanzierung dienen.

Stärkere Regulierung gefordert

Die deutsche Finanzbranche spricht sich angesichts der enormen Risiken eindeutig (70%) für eine stärkere Regulierung von ICOs aus und wünscht sich eine aktivere Rolle der BaFin auf diesem Gebiet (60%). Lediglich 12% der Befragten sehen in diesem bislang weitgehend unregulierten Feld Chancen für den Finanzplatz Deutschland. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Center for Financial Studies. Bisher hält sich die deutsche Finanzaufsicht auf dem Gebiet der Kryptowährungen und ICOs eher abwartend, dennoch stuft sie ICOs als hochspekulative Finanzanlagen ein.

ICO-Schwemme

„Der Markt wird derzeit von ICOs regelrecht überschwemmt. In Deutschland sehen wir hier zwar erst die Anfänge, aber die Welle neuer Tokens wird bald auch Deutschland erfassen. Die Umfrage verdeutlicht, dass auf dem Gebiet der ICOs dringender Handlungsbedarf besteht. Es bedarf eines klaren regulatorischen Rahmens mit einem entsprechenden Mandat für die Finanzaufsicht“, kommentiert Prof. Dr. Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies, die Umfrageergebnisse.

Alternativen entwickeln

Angesichts des Betrugsrisikos von ICOs auf unregulierten Tauschplattformen sind 50% der Befragten der Meinung, dass etablierte Börsen eigene Handelsplattformen für Kryptowährungen als sicherere Alternative entwickeln sollten. „ICO-Plattformen an etablierten Börsen könnten durch transparente und standardisierte Abläufe zu mehr Vertrauen bei den Anlegern führen, wovon auch ausgebende Unternehmen profitieren könnten“, erläutert Brühl weiter. (mh)

 

App Audit offenbart Ertragslage und Gehälter deutscher Vermögensverwalter

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft App Audit hat die Ertragslage deutscher Vermögensverwalter analysiert. Demnach sind die Provisionsüberschüsse erstmals seit Beginn der Finanzkrise gesunken. Auch die Marge sinkt. Darüber hinaus hat App Audit erstmals auch die Vergütungen analysiert.

Die Überschüsse deutscher Vermögensverwaltet sind 2016 um 5% auf 520 Mio. Euro gesunken. Erstmals seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 lag der Wert damit unter dem Vorjahr. Das zeigt eine aktuelle Analyse von App Audit. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wertete zum vierten Mal die Jahresabschlüsse von rund 180 Unternehmen aus. Das Spektrum reicht dabei vom Ein-Mann-Betrieb bis zu Verwaltern mit eigenem Fondsmanagement. Basis sind die Jahresabschlüsse für 2016 aus, die seit Mitte Juni 2018 vollständig verfügbar sind.

Größenunterschiede

Vor allem die großen Vermögensverwalter mussten Federn lassen. Kleine und mittlere Anbieter mussten dagegen lediglich einen moderaten Rückgang hinnehmen. Während zudem die Erträge pro Mitarbeiter bei den zehn größten Anbietern rückläufig waren, nahmen sie in der Gesamtheit zu. Damit hat sich der Trend 2016 gedreht. In den Jahren zuvor waren die großen Vermögensverwalter noch deutlich stärker als der Durchschnitt gewachsen. Die Gesamtbilanz der Erträge dominieren dennoch weiter wenige große Häuser, insbesondere die Top 3 um Flossbach von Storch, PEH Wertpapier und DJE Kapital.

Steigende Kosten drücken auf die Marge

Die durchschnittliche Marge verschlechterte sich. Von einem Euro blieben den Vermögensverwaltern im Schnitt noch 0,41 Euro übrig. Im Vorjahr waren es noch 0,48 Euro. App Audit macht hierfür neben einer Ertragsschwäche vor allem gestiegene Verwaltungsaufwendungen verantwortlich. Insgesamt schwankt das Cost-Income-Ratio von Verwaltungsaufwendungen und Provisionserträgen zwischen den Anbieten aber stark.

236.000 Euro Durchschnittsgehalt der Geschäftsleiter

App Audit hat darüber hinaus erstmals auch die Vergütungsstrukturen analysiert. Das Gehalt der Geschäftsleitung machte demnach im Schnitt 12% der gesamten Personalkosten aus. Das durchschnittliche Gehalt eines Geschäftsleiters beziffert App Audit auf 236.000 Euro. Bei den zehn größten Anbietern lag das Durchschnittsgehalt mit 482.000 Euro mehr als doppelt so hoch. In der Spitze lag das durchschnittliche Gehalt der Geschäftsleitung sogar bei 849.000 Euro. (mh)

 

Ombudsstelle für Investmentfonds zieht erneut zufriedenes Fazit

Die Ombudsstelle für Investmentfonds hat ihren Jahresbericht 2017 veröffentlicht. Die Zahl der Verbraucherbeschwerden ist demnach im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Insgesamt bleibt sie aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Kritik gibt es fast ausschließlich an fondsbasierten Altersvorsorgeverträgen.

Bei der Ombudsstelle für Investmentfonds des Fondsverbands BVI sind 91 Beschwerden eingegangen. Das ist zwar ein Plus von elf Eingaben bzw. 14%. Angesichts der Millionen an Fonds in Deutschland zieht die Ombudsstelle dennoch ein positives Fazit, zumal die vom Bundesamt für Justiz anerkannte Verbraucherschlichtungsstelle des BVI in 50% der Fälle erfolgreich Verbrauchern und Fondsgesellschaften sowie -dienstleistern vermitteln konnte. Verbraucher hatten hierbei in 45 % der Fälle Erfolg. „Das Berichtsjahr ist, wie auch 2016, sehr erfreulich verlaufen“, sagt daher Ombudsmann Dr. h. c. Gerd Nobbe.

Meist gar nicht zuständig

26 Eingaben konnte die Ombudsstelle mangels Zuständigkeit nicht bearbeiten. Bei 14 Eingaben handelte es sich um Finanzstreitigkeiten im Sinne des § 14 Abs. 1 UKlaG, die die Ombudsstelle gemäß § 24 FinSV an jeweils zuständige Verbraucherschlichtungsstelle im Finanzbereich abgegeben hat. In 25 Fällen stellten Verbraucher keinen Schlichtungsantrag, sondern lediglich allgemeine Anfragen. Insgesamt war die Ombudsstelle nur für 40 der 91 Eingaben tatsächlich zuständig.

Klassisches Fondsgeschäft kaum betroffen

Das klassische Fondsgeschäft war wie in den Vorjahren nur in geringem Maß von Verbraucherbeschwerden betroffen. Die meisten Eingaben entfielen auf fondsbasierte Altersvorsorgeverträge wie zum Beispiel Riester, gefolgt von Eingaben zur Depotführung im Zusammenhang mit Fondsinvestments. Verbraucher beklagten insbesondere dem Ombudsmann zufolge in der Tat schlechte Performance der Verträge. Trotz erheblicher staatlicher Zulagen und boomender Aktienmärkte lag die jährliche Rendite in einigen Fällen noch unter der langjährigen Inflationsrate.

Niedrigzins als Performancebremse

Ursächlich für die schlechte Performance waren dem Ombudsmann zufolge insbesondere die andauernde verfehlte Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und die deshalb erforderliche Absenkung des Garantiezinses für Kapitalrentenversicherungen von 3,25% im Jahr 2003 auf nur noch 0,9% im Jahr 2017. Diese habe zum Beispiel auch zu einer deutlich höheren Einmalprämie für die abzuschließende Rentenversicherung nach Vollendung des 85. Lebensjahres geführt.

Kritik an Algorithmen

Neben diesen, von den Anbietern nicht zu beeinflussenden Faktoren, spielten aber auch ihre finanzmathematischen Algorithmen für die Anlage des Altersvorsorgekapitals eine wesentliche Rolle. „Deren Ergebnisse erschienen in mehreren Beschwerdefällen suboptimal, weil zum Beispiel die Chancen steigender Aktienmärkte über viele Jahre nicht genutzt wurden“, sagt Nobbe. Ganz nimmt er die Anbieter somit nicht aus der Verantwortung. (mh)

 

Dividendenausschüttungen in Deutschland: neues Allzeithoch

Dividenden sind ein wichtiger Teil der Gesamtrendite langfristiger Aktieninvestments. Im zweiten Quartal sind die Ausschüttungen kräftig gestiegen. Nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland haben sie einen neuen Rekord erreicht. Zwei deutsche Unternehmen gehören zu den zehn größten Dividendenzahlern der Welt.

Die weltweiten Dividendenzahlungen legten im zweiten Quartal 2018 um gut ein Achtel auf die Rekordsumme von 497 Mrd. Dollar zu. Dies geht aus dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index hervor. Der Index beendete das Quartal folgerichtig auf einem neuen Rekordstand von 182,0. Das bedeutet, dass die weltweiten Ausschüttungen seit 2009 um mehr als 80% gestiegen sind.

Besonders starkes Plus in Deutschland

Auch in zwölf einzelnen Ländern wurden neue Rekorde aufgestellt. Dazu zählt unter anderem Deutschland. Die Unternehmen in der Bundesrepublik schütteten gut ein Viertel mehr Dividenden aus als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt stiegen sie bundesweit auf 43,1 Mrd. Dollar (37,8 Mrd. Euro) ein Allzeithoch. Zwei deutsche Unternehmen rangieren sogar unter den zehn größten Dividendenzahlern der Welt: Daimler auf Platz 2 und die Allianz auf Platz 6.

Bereinigte Prognose angehoben

Die starke Zunahme der Ausschüttungen in allen Regionen der Welt hat Janus Henderson dazu veranlasst, seine Prognose für das bereinigte Dividendenwachstum im Gesamtjahr 2018 von 6,0 auf 7,4% anzuheben. Allerdings dürfte das Wiedererstarken des US-Dollars einen negativen Effekt. Die unbereinigte Prognose von Janus Henderson für 2018 bleibt daher unverändert bei 1,358 Bio. Dollar. Das entspricht immer noch einem absoluten Dividendenwachstum von 8,6% gegenüber dem Vorjahr. (mh)

 

Lingohr & Partner startet Nebenwertefonds

Lingohr & Partner Asset Management bietet seinen Kunden ab sofort die Möglichkeit auf Nebenwerte zu setzen. Für den neuen Lingohr Global Small Cap sucht das Fondsmanagement nach unterbewerteten Aktien von kleinen bis mittelgroßen Unternehmen.

Lingohr & Partner Asset Management legt eine Small-Cap-Strategie auf. Der unabhängige Asset Manager nutzt dazu den bisherigen Mantel des Lingohr Global Select. Um der neuen Strategie gerecht zu werden, wird der Fonds umbenannt und heißt ab sofort Lingohr Global Small Cap. Das globale Portfolio aus unterbewerteten Aktien kleiner bis mittelgroßer Unternehmen verfolgt das Ziel, eines langfristigen überdurchschnittlichen Wertzuwachses.

CHICCO-Investmentprozesses

Das investierbare Small-Cap-Universum umfasst etwa 7.000 Einzeltitel, fast doppelt so viele wie das Large-Cap-Segment. Wie bei dem Value-Experten aus Erkrath üblich, erfolgt auch beim Lingohr Global Small Cap die Identifikation und Auswahl der unterbewerteten Aktien mithilfe des disziplinierten, selbstentwickelten Investmentprozesses CHICCO. Nach intensivem Research wurde dieser Prozess über die letzten 18 Monate speziell für den Small-Cap-Bereich adaptiert und angepasst.

Portfolio aus rund 300 gleichgewichteten Aktien

Ein computergestütztes Screeningverfahren wählt die Einzeltitel auf Basis relevanter, fundamentaler Daten aus. Ein Portfoliomanagement-Team validiert zuletzt die Anlagevorschläge des Computers, in dem es Plausibilitätschecks durchführt und die Datengrundlage verifiziert. Am Ende des Prozesses entsteht eine Liste aus etwa 300 Aktien, die für die Portfoliokonstruktion des Lingohr Global Small Cap freigegeben und gleichgewichtet ins das Fondsportfolio wandern, um eine breite systematische Diversifizierung zu ermöglichen und Klumpenrisiken zu vermeiden. (mh)

 

Nach Unregelmäßigkeiten: GAM liquidiert mehrere Milliardenfonds

Tim Haywood managt mehrere große Absolut-Return-Fonds bei GAM. Die Schweizer Fondsgesellschaft hat Unregelmäßigkeiten bei den von ihm gemanagten Fonds festgestellt und alle Haywood-Fonds liquidiert. Der nun beschlossene Liquidierung erfolgt laut GAM zum Schutz der Anleger.

Der Schweizer Asset Manager GAM liquidiert alle Fonds, die von Tim Haywood betreut wurden. Das geht aus einem Anlegerschreiben hervor. Zuvor war der Portfoliomanager von dem Vermögensverwalter bereit wegen Unregelmäßigkeiten und Verstößen gegen interne Richtlinien suspendiert worden. GAM betont aber, dass Anleger nicht zu Schaden gekommen seien.

6,3 Mrd. Euro betroffen

Nach Bekanntwerden der Suspendierung wollten viele Anleger ihre Anteile an den Absolut-Return-Fonds mit uneingeschränktem Anlageansatz (ARBF) verkaufen. Daraufhin ließ GAM Portfolios mit einem Volumen von umgerechnet 6,3 Mrd. Euro einfrieren. Zudem warf die Gesellschaft schon damals eine Auflösung der Fonds in den Raum. Konkret betroffen sind der GAM Absolute Return Bond, GAM Absolute Return Bond Defender, GAM Absolute Return Bond Plus, GAM Star Absolute Return Bond Defender, GAM Star Absolute Return Bond Plus, GAM Star Absolute Return Bond, GAM Star Dynamic Global Bond, GAM Absolute Return Bond Defensive (AU Domicile), GAM Absolute Return Bond Master Fund AUD und der GAM Unconstrained Bond Fund.

Liquidation zum Schutz der Anleger

Der Handelsstopp und die nun beschlossene Liquidierung seien zum Schutz derjenigen Anleger, die ihre Investments fortführen möchten. Die Liquidation gebe den Anlegern die Möglichkeit, die Erlöse schneller zu erhalten und stelle eine Gleichbehandlung sicher. Bei einer Massenflucht aus den Fonds hätten massenhaft Anleihen verkauft werden müssen, was Kurseinbrüche zur Folge gehabt hätte, die letztlich die verbliebenen Anleger der Fonds getroffen hätten. Durch die Liquidation könnten die Papiere nur schrittweise verkauft werden. Anleger erhalten ihr Geld dann nach und nach ausbezahlt. Für Anleger, die Investoren, die bei GAM bleiben wollen, soll zudem ein Nachfolgefonds werden. (mh)

 

BlackRock startet nachhaltige Fonds für Anleihen aus Schwellenländern

BlackRock hat eine Reihe von Schwellenländer-Anleihenfonds aufgelegt, die Umwelt- und Sozialkriterien sowie Aspekte guter Unternehmensführung berücksichtigen. Sie werden aktiv gemanagt und an Indizes gemessen, die der Vermögensverwalter jüngst in Zusammenarbeit mit J.P. Morgan aufgelegt hat.

Der Vermögensverwalter BlackRock hat eine neue UCITS-Fondsreihe gestartet, die bei der Auswahl der Einziltitel nachhaltige Kriterien berücksichtigt. Sie ergänzt das bestehende Angebot der Gesellschaft im Bereich der Schwellenländeranleihen und soll Anlegern eine Auswahl an Produkten zur Verfügung zu stellen, mit denen sich finanzielle Ziele und Anlagepräferenzen gleichermaßen erreichen lassen.

Kooperation mit J.P. Morgan

Die Fonds werden aktiv gemanagt und an ESG-Indizes gemessen, die J.P. Morgan in Zusammenarbeit mit BlackRock im April 2018 aufgelegt hat – die sogenannten JESG EMD Indizes. Anleger erhalten über die Fonds Zugang zu Schuldverschreibungen, die von Regierungen, lokalen öffentlichen Behörden und Unternehmen aus Schwellenländern begeben wurden. Die neue Produktreihe umfasst insgesamt viert Fonds: BGF ESG Emerging Markets Bond Fund, BGF ESG Emerging Markets Local Currency Bond Fund, BGF ESG Emerging Markets Corporate Bond Fund, BGF ESG Emerging Markets Blended Bond Fund. (mh)

 

Mr. Dax: „Es droht der größte Crash der letzten Jahrzehnte“

Dirk Müller ist einer der bekanntesten Börsenexperten in Deutschland. Im Gespräch mit AssCompact sieht Mr. Dax aktuell alle Ingredienzen für den größten Crash der letzten Jahrzehnte beisammen. Einen Crash, den Anleger mutig für sich nutzen sollten – auch wenn in den kommenden Jahren Kursverluste von über 40% drohen.

Herr Müller, wie gefährlich ist der aktuelle Handelskrieg für Menschen und Märkte?

Extrem gefährlich, und zwar vor allem in seinen mittelbaren Auswirkungen. Die Strafzölle umfassen 200 Mrd. Dollar. Das ist nichts anderes als eine Abschöpfung der Kaufkraft der Bürger. Wenn ich mir eine Harley Davidson kaufe und die jetzt 25% teurer ist, kostet mich das zusätzliche Kaufkraft. Das Geld geht aber nicht an das Unternehmen, das es investieren oder als Gewinn an die Aktionäre geben könnte, sondern an den Staat und verschwindet dort im Steuersäckel. Durch den Handelskrieg wird direkt und weltweit Kaufkraft abgeschöpft. Bei den Amerikanern genauso wie bei den Europäern und Chinesen.

In den USA sind die Preise für Stahl durch die Zölle bereits massiv gestiegen. Dadurch gehen auch die Preise aller Produkte nach oben, die diesen Stahl in der Produktion brauchen. Auf der anderen Seite brechen die Preise für Sojabohnen in den USA stark ein, weil die Chinesen Gegenzölle erhoben haben. Dadurch werden weniger Sojabohnen nach China exportiert. Sie bleiben also in den USA. Das so entstandene Überangebot drückt dramatisch auf den Preis, weil die Bauern ihre Ware schwerer losbekommen. Fast alle Branchen sind von der entstandenen Unsicherheit betroffen. Keiner weiß, was als Nächstes kommt. Welche Zölle kommen nächste Woche? Und was heißt das für meine Handels- und Lieferketten? Diese Fragen treiben die Unternehmer derzeit weltweit um.

Was hat das für Folgen?

Man wird jetzt rund um den Globus sehr schnell die Investitionen zurückfahren. Man kann schlechter kalkulieren und wenn man nicht weiß, was kommt, reduziert man die Investitionen. Das in Kombination mit der Abschöpfung der Kaufkraft führt letztlich zu einer sehr, sehr starken Abkühlung der Wirtschaft – und zwar weltweit. Und das in einer Situation, in der die Weltwirtschaft ohnehin an ihrem Scheitelpunkt ist. Insgesamt haben wir also eine sehr, sehr gefährliche Lage.

Wird das auch an den Kapitalmärkten ankommen?

In China ist es jetzt schon angekommen. Während Dax und Dow Jones sich noch relativ stabil halten, hat der chinesische Aktienmarkt bereits rund 30% verloren. Das ist schon eine Hausnummer.

Warum halten sich die westlichen Indizes noch gut?

Wir haben, speziell in den USA, extreme Aktienrückkaufprogramme durch die Repatriierung ihrer ausländischen Gelder infolge der US-Steuerreform. Wir erleben die größte Aktienrückkaufwelle in der Geschichte. US-Firmen haben im ersten Halbjahr 680 Mrd. Dollar in eigene Aktien investiert. Das stützt natürlich den Markt immens. Tatsächlich sind die Unternehmen die einzigen Nettokäufer, die momentan am Markt sind.

Alle anderen Gruppen – von ETFs über Profiinvestoren bis hin zu Insidern – verkaufen seit Monaten Aktien ab. Der Markt fällt aber nicht, weil die Unternehmen ihre eigenen Aktien kaufen. Selbst die Vorstände verkaufen überwiegend ihre eigenen Aktien, weil sie ihnen zu teuer erscheinen. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die führenden Angestellten einer Firma verkaufen Aktien der Firma mithilfe des Geldes ihrer Firma. Das ist eine Perversion, wenn auch eine ganz legale Perversion. Wenn die Insider und die Großanleger verkaufen, sollte sich der Kleinanleger jedenfalls gut überlegen, ob es der richtige Zeitpunkt ist, um Aktien zu kaufen.

Herrscht also eine gewisse Crashgefahr?

Ich sehe sogar die Gefahr eines großen Crashs jenseits der 40%. Es droht der größte Crash der letzten Jahrzehnte. Wir haben alle Ingredienzen hierfür zusammen. Wir haben einen reifen Markt. Wir haben in China die größte Blase der Weltwirtschaftsgeschichte. Und wir sehen, dass die USA einen ganz aggressiven Kurs fahren, um China den Stecker zu ziehen. Es ist ja nicht nur so, dass die Zölle angehoben werden. Gleichzeitig heben die USA die Zinsen an. Das führt dazu, dass sehr schnell sehr viel Geld aus China abgezogen wird. Das sieht man an den Aktienmärkten, aber auch an den Immobilienmärkten und an den Währungsreserven. Ich sage seit Jahren, dass China die größte Blase der Weltwirtschaftsgeschichte ist – und steigende US-Zinsen sie zum Platzen bringen werden. Dazu kommt nun noch der Handelskrieg obendrauf. Es ist alles angerührt, um China in die Katastrophe zu führen. China lebt von permanentem Wachstum und Investorengeldern. In dem Moment, wo sich das umdreht, bricht das Kartenhaus zusammen.

Und dieser Crash wird sich dann auch auf den Rest der Welt auswirken …

Absolut. Durch die globale Vernetzung wird es einen Crash geben, der sich rund um den Globus zieht und eine immense Dimension haben wird, schlichtweg weil China so groß ist. Der Knall wird laut werden und durch die Globalisierung wird er nicht regional bleiben.

Warum provoziert Amerika eine Situation, unter der man selber leiden wird?

Sie haben gar keine andere Möglichkeit, als genau das zu tun. China ist drauf und dran, Amerika als Weltmacht Nummer eins abzulösen. China rüstet sogar das Militär so auf, dass das Land in die Lage kommen soll, einen Krieg mit den USA zu gewinnen. Wann immer in der Weltpolitik eine aufstrebende Macht auf den Plan kam, die den bestehenden Hegemon abzulösen drohte, war dies in nahezu allen Fällen ein Grund für einen großen Krieg zwischen dem alten und dem aufstrebenden Hegemon. China möchte das durch eine hohe Geschwindigkeit verhindern. Doch Amerika ist auch nicht blöd. Die sehen das natürlich und wollen sich dagegen wehren, solange sie noch können. Genau das passiert gerade. Amerika nimmt zwei Jahre Weltwirtschaftskrise in Kauf dafür, dass man weitere Jahrzehnte die Weltmacht Nummer eins bleibt.

Also ist nicht nur der „unberechenbare“ Donald Trump der Auslöser?

Trump ist kein einsamer, irrer Diktator, der sich über Nacht an die Macht geputscht hat. Niemand wird in Amerika Präsident ohne den Einfluss großer Machtnetzwerke. Unter den genannten Aspekten ist es sogar völlig logisch, was Trump macht. Die Strategen im Hintergrund werden ihm nach dem Crash genau das anlasten und ihn als Alleinverantwortlichen für die globale Abschottung darstellen. Anschließend wird man die Lehre ziehen, dass man mit der Globalisierung richtig lag. Die Zölle und Nationalismen, die in die Katastrophe geführt haben, werden dann durch eine neue große Welle der Globalisierung mit einem weitreichenden Freihandel abgelöst. Dagegen wird sich keiner mehr stellen, weil man ja gesehen hat, zu welcher Katastrophe Zölle führen.

Sollte man so lange in Krisenwährungen wie Gold flüchten?

Wenn der Crash kommt, wird es einen starken Rückgang über alle Asset-Klassen geben. Es dürfte ein ähnlicher Liquiditäts­crash werden, wie wir ihn 2008 gesehen haben – nur in einer größeren Dimension. Für mich ist die Strategie, die ich selbst und in meinem Fonds fahre, die einzig richtige.

Wie sieht diese aus?

In Aktien investieren, aber diese gleichzeitig abzusichern. Im Dirk Müller Premium Aktien Fonds sind wir momentan zum Beispiel zu 100% abgesichert. Wenn es nach unten geht, bleibt das Portfolio stabil oder steigt an manchen schwachen Tagen sogar an, weil die Absicherung mehr einfährt als die Aktien verlieren und sich die ausgewählten Aktien besser als der Gesamtmarkt schlagen.

Warum nicht lieber gleich in Cash gehen, sprich das Geld aufs Bankkonto legen?

Weil im Falle eines Inflationsszenarios das Geld dann deutlich an Wert verlieren würde. Wenn ich in Aktien bleibe, besteht diese Gefahr nicht. Wenn das Geld auf der Bank liegt, bin ich zudem der Gefahr eines Bail-in ausgesetzt. Macht die Bank dicht, ist mein Geld möglicherweise einkassiert. Aktien sind dagegen Sondervermögen und werden nicht kassiert, sondern im Notfall an eine andere Bank übertragen und mir wieder ausgehändigt. Durch die Absicherung der Aktienkurse generiere ich zudem die Liquidität, um während des Ausverkaufs günstig nachzukaufen. Bei vielen großen Vermögen wurde der Grundstein dadurch gelegt, dass die Menschen die Ausverkäufe in Krisenzeiten mutig für sich genutzt haben. Das ist für mich auch die Königsstrategie für die momentane Situation.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2018, Seite 64 f.

 
Ein Artikel von
Dirk Müller

Deutsche Fondsbranche sammelt über 50 Mrd. Euro ein

Trotz vieler regulatorischen Herausforderungen flossen Investmentfonds im ersten Halbjahr 2018 unterm Strich mehr als 50 Mrd. Euro zu. Insgesamt dominieren weiter offene Spezialfonds. Bei den Publikumsfonds führen Mischfonds die Absatzliste mittlerweile im sechsten Jahr in Folge an.

Investmentfonds flossen deutschlandweit im ersten Halbjahr netto 50,7 Mrd. Euro neue Mittel zu. Den Großteil steuerten offene Spezialfonds mit 39,4 Mrd. Euro bei. Offene Publikumsfonds sammelten 10,5 Mrd. Euro ein, geschlossene Fonds 0,8 Mrd. Euro. Aus freien Mandaten zogen institutionelle Anleger 10,8 Mrd. Euro ab. Insgesamt verwaltete die Fondsbranche Ende Juni 2018 ein Vermögen von über 3 Bio. Euro.

Mischfonds führen Publikumsfonds seit 2013 an

Mischfonds führen die Absatzliste der offenen Publikumsfonds im sechsten Jahr in Folge an. Sie sammelten im ersten Halbjahr 2018 netto 12,2 Mrd. Euro ein. Wie im Vorjahr standen Produkte, die zu gleichen Teilen in Aktien und Anleihen anlegen, mit 8,8 Mrd. Euro im Fokus. Immobilienfonds erzielten Zuflüsse von 2,7 Mrd. Euro. Aktienfonds sammelten 1,2 Mrd. Euro ein. Aus Rentenfonds zogen Anleger hingegen 2,9 Mrd. Euro ab. Abflüsse verzeichneten insbesondere Fonds für Unternehmensanleihen.

Altersvorsorgeeinrichtungen dominieren

Bei den offenen Spezialfonds führten Altersvorsorgeeinrichtungen wie in den beiden Vorjahren die Absatzliste an. Sie vertrauten den Fonds von Anfang Januar bis Ende Juni 2018 netto 12,1 Mrd. Euro neue Mittel an. Das ist etwa ein Drittel des Neugeschäfts von Spezialfonds. Gemessen am Gesamtvermögen der Spezialfonds in Höhe von 1,6 Bio. Euro ist der Anteil von Altersvorsorgeeinrichtungen seit Ende 2016 von 22 auf 28% gestiegen. Die volumengrößte Anlegergruppe sind weiterhin Versicherungsgesellschaften. Sie haben ein Vermögen von 556 Mrd. Euro angelegt. Ihr Anteil ist seit Ende 2016 von 37 auf 34% gesunken.

Auch geschlossene Fonds gewinnen hinzu

Das Netto-Vermögen geschlossener Fonds ist seit Jahresanfang von 6 auf 7 Mrd. Euro gestiegen. Davon entfallen 5 Mrd. Euro auf geschlossene Spezialfonds und 2 Mrd. Euro auf geschlossene Publikumsfonds. Im ersten Halbjahr dominierten Spezialfonds mit 0,7 Mrd. Euro das Neugeschäft. Zum Vergleich: Im gesamten Kalenderjahr 2017 sammelten geschlossene Fonds 2,9 Mrd. Euro ein. Spezialfonds steuerten 2,6 Mrd. Euro bei. (mh)