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GELD.de kooperiert für neue Vermögensverwaltung mit der DWS

Die Vermittlungs- und Vergleichsplattform GELD.de bringt mit dem „GELD.de moneymaker“ eine eigene digitale Vermögensverwaltung auf den Markt. Bei der Umsetzung setzt die Plattform auf eine Zusammenarbeit mit der DWS, die neben der technischen Plattform auch menschliche Investmentexpertise einbringt.

moneymaker ist der Name einer neuen digitalen Vermögensverwaltung der Vermittlungs- und Vergleichsplattform GELD.de. Das neue Investmentangebot wurde gemeinsam mit der DWS entwickelt. Zum Start können Anleger eine Sonderaktion nutzen. Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt so bei 0,69%. Das sei günstiger als alle anderen Lösungen am deutschen Markt.

Vollständig digital

Anleger können mit der Vermögensverwaltung komplett online und nach ihrer individuellen Rendite-Risiko-Neigung investieren. Dabei müssen sie am Bildschirm oder auf dem Smartphone lediglich einige Daten zu ihrer Person eingeben wie Alter, Geschlecht, Risikoneigung, Renditeziel, verfügbares Einkommen und bestehende Verbindlichkeiten. Der Prozess entspricht den Regulierungsvorschriften und soll unter dem Regime der Finanzmarktrichtlinie MiFID II auch Vermittlern das Leben erleichtern.

Kooperation mit der DWS

Hinter dem GELD.de moneymaker steckt eine digitale Investmentplattform, die die Fondsexperten der DWS als White Label Investment Software Engine, kurz WISE, programmiert haben. Die dahinter liegenden Investmentprozesse unterscheiden sich dem Anbieter zufolge deutlich von anderen Robo-Angeboten auf dem Markt und setzen nicht nur Fonds und ETFs der DWS, sondern auf ein breites Produktangebot verschiedener Anbieter.

Kein reiner Algorithmus

Moneymaker nutzt neben Algorithmen hauptsächlich auf das Wissen und auf die Recherche von mehr als 600 Fondsmanagern und Analysten der DWS. Das Multi-Asset-Team der DWS legt Musterportfolios auf Basis des jeweils aktuellen Hausmeinung der Frankfurter Anlagespezialisten fest. Hinter den Portfoliolösungen und dem Portfoliomanagement steht somit ein menschlicher Prozess. (mh)

 

ODDO BHF startet Fonds für kurzlaufende Unternehmensanleihen

Kurzlaufende Unternehmensanleihen bieten laut ODDO BHF Asset Management im aktuellen Marktumfeld ein attraktives Risiko-Ertrags-Profil. Damit Anleger dieses nutzen können, hat die Gesellschaft nun den ODDO BHF Global Credit Short Duration aufgelegt.

Aufgrund des Erfolgs des ODDO BHF Euro Credit Short Duration, dessen Vermögensvolumen derzeit mehr als 1,8 Mrd. Euro beträgt, erweitert ODDO BHF Asset Management sein Angebot um den ODDO BHF Global Credit Short Duration. Der Fonds bietet Investoren Zugang zu einem global diversifizierten Portfolio aus kurzlaufenden Unternehmensanleihen.

Drei Hauptregionen

Der Fonds investiert überwiegend in Hochzinsanleihen mit einem Rating von mindestens B3 oder B-, kann den Anteil von Investment Grade-Anleihen entsprechend der Kreditzyklusphase allerdings auf bis zu 100% erhöhen. 75% der Anleihen werden eine Restlaufzeit von unter fünf Jahren aufweisen. Basierend auf einer BIP-gewichteten Allokation wird der Fonds in drei Hauptregionen investieren: Europa, Amerika und Asien. Darüber hinaus kann ein zusätzlicher Mehrwert durch die flexible Allokation auf verschiedene Länder und Anlagezonen generiert werden.

Attraktive Risiko-Ertrags-Profile

Kurzlaufende Unternehmensanleihen bieten laut ODDO BHF im derzeitigen Niedrigzinsumfeld ein attraktives Risiko-Ertrags-Profil. Da das Ausfallrisiko im zeitlichen Verlauf sinkt, würden Strategien profitieren, die ausschließlich auf Kurzläufer mit einem geringeren Ausfallrisiko setzen. Die Renditen bewegen sich derweil weiter auf einem attraktiven Niveau. Darüber hinaus weisen Kurzläufer eine geringere Sensitivität gegenüber Zinserhöhungen und Spreadbewegungen auf.

Praxiserfahrenes Team

Der ODDO BHF Global Credit Short Duration wird in Düsseldorf von Alexis Renault, Global Head of High Yield bei ODDO BHF AM, sowie Janis Heck und Ivan Romanenko gemanagt. Das Team wird dabei von 13 Portfoliomanagern und Analysten unterstützt. Seit der Auflegung der ersten High Yield Strategie im Jahr 2000 hat das Team keinen einzigen Zahlungsausfall im Portfolio verzeichnet. (mh)

 

Was bedeutet Merkels Rückzug für die Aktienmärkte?

Angela Merkel will den Vorsitz der CDU abgeben. Der Rückzug der Bundeskanzlerin von Parteivorsitz beschäftigt nicht nur Parteien und politische Beobachter, sondern auch die Anleger. Am Tag danach haben sich bereits die ersten Investmentexperten mit Einschätzungen zu den Folgen des Merkel-Rückzugs für die Märkte zu Wort gemeldet.

Angela Merkel hat sich überraschend entschieden, auf den Parteivorsitz der CDU zu verzichten. Nach großen Verlusten bei den Bundes- und Landtagswahlen in den letzten Jahren und stark rückläufigen Umfragen will die CDU-Chefin nicht mehr kandidieren. Bundeskanzlerin will sie jedoch noch bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode bleiben. Zu den Folgen für die Anlagemärkte hat sich mit Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund, bereits ein erster Investmentexperte zu Wort gemeldet.

Kein gravierender politischer Wandel zu erwarten

„Selbst wenn Angela Merkel als Kanzlerin vorzeitig zurücktritt oder die SPD Neuwahlen fordert und einen Regierungswechsel provoziert, erwarte ich, dass eine mögliche neue Regierung immer noch von Parteien dominiert wird, die gemeinsame Werte wie pro Europa, pro Euro, pro Nato und pro UN teilen“, meint von Engelbrechten. Man müsse bedenken, dass deutsche Unternehmen dynamisch sind und sich bei der Anpassung an verschiedene, teils negative Rahmenbedingungen bewährt haben. „Dies spiegelt sich in der weltweit überdurchschnittlichen Gewinnentwicklung der letzten 20 Jahre wider. Und das trotz erheblichem Gegenwind durch eine vorübergehende Euro-Aufwertung von 85% (1998 bis 2008), starke Rohstoffpreiserhöhungen, einen Rückgang des Konsums von 2000 bis 2010 sowie Steuererhöhungen.“

Auf Innovation und Wachstum setzen

Der moderate wirtschaftliche Hintergrund ändere sich nicht. Daher bleibe es wichtig, in Unternehmen zu investieren, die in diesem Umfeld nachhaltig ein überdurchschnittliches Wachstum und Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielen können. „Insbesondere nach der jüngsten Marktvolatilität gibt es viele attraktive Investitionsmöglichkeiten in innovative und wachsende Unternehmen, die keine makroökonomische oder politische Unterstützung brauchen“, erläutert von Engelbrechten.

Kurz und langfristige Risiken

Skeptischer sieht Christopher Smart, Leiter der Abteilung Macroeconomic & Geopolitical Research bei Barings die Situation: „Die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist vermutlich unausweichlich angesichts der Tatsache, dass ihre persönliche Führungsrolle stark geschwächt ist. Aber es wird voraussichtlich die Auflösung der gegenwärtigen großen Koalition zu einem Zeitpunkt in Gang setzen, in dem die gemäßigten Kräfte Deutschlands in Bedrängnis geraten sind und die Wähler scheinbar zu den Extremen hingezogen werden.“ Kurzfristig bestehe das Risiko, dass Deutschland eine strenge Auslegung der EU-Regeln verfolgt, die sowohl einen harten Brexit als auch eine rasche Auseinandersetzung über das italienische Haushaltsdefizit erzwingen. Langfristig sieht Smart das Risiko, dass Deutschlands künftige Führung ihre Zukunft nicht länger als in der Europäischen Union verankert sieht.“ (mh)

 

Hauck & Aufhäuser startet digitale Vermögensverwaltung

Die Privatbank Hauck & Aufhäuser erweitert in Zusammenarbeit mit CREALOGIX ihr Produktangebot im Private Banking um eine digitale Vermögensverwaltung: Zeedin. Trotz komplett digitaler Prozesse soll dabei auch der persönliche Service nicht zu kurz kommen.

Hauck & Aufhäuser hat mit Zeedin eine digitale Vermögensverwaltung gelauncht. Mit ihr können Anleger ab 50.000 Euro in eine fondsgebundene Vermögensverwaltung investieren. Ab einem Anlagevolumen von 150.000 Euro ist auch der Abschluss einer digitalen Vermögensverwaltung mit Einzeltiteln möglich. Der gesamte Onboarding-Prozess ist MIFID-II-konform und wird von CREALOGIX gestellt.

Die ersten Schritte

Im ersten Schritt bekommt der Anleger mehrere Fragen zu seiner Risikotoleranz, seinen Investmentzielen, seinem Anlagehorizont oder auch seinen bisherigen Erfahrungen am Kapitalmarkt gestellt. Hieraus erstellt der Bionic Robo Advisor anschließend ein individuelles Anlegerprofil und macht einen Vorschlag für eine dazu passende Strukturierung seines Depots.

Berechnungsmethoden

Als Berechnungsmethoden werden die Monte-Carlo-Simulation sowie die Portfoliotheorie nach Markowitz eingesetzt. Über ein Dashboard können Kunden auf einen Blick nachvollziehen, in welche Branchen und Länder sein Vermögen investiert wird. Anschließend besteht noch die Möglichkeit, individuelle Anpassungen hinsichtlich der gewählten Risiko- und Anlageklassen bzw. des Anlageuniversums vorzunehmen und das Depot direkt online zu eröffnen.

Persönlicher Service

Ein besonderes Augenmerk will Hauck & Aufhäuser bei dem neuen Angebot auf persönlichen Service legen. Der Bionic Robo Advisor von CREALOGIX ermöglicht dies durch die Bereitstellung verschiedener Schnittstellen. So haben die Kunden die Möglichkeit, per Chat direkt mit einem Experten von Hauck & Aufhäuser in Kontakt zu treten oder die Co-Browsing-Funktion für ein weiterführendes Gespräch zu nutzen. „Durch den hybriden Beratungsansatz sind unsere Kundenberater immer für die Anleger da – digital und persönlich zugleich“, erläutert Michael Bentlage, CEO von Hauck & Aufhäuser. (mh)

 

„Es muss gewährleistet sein, dass Berater von ihrer Tätigkeit leben können“

Digitalisierung, Regulierung und Kostendruck verändern die Spielregeln der Finanzberatung. Berater und Vertriebe von Investmentfonds müssen in diesem Umfeld eine neue Mischung aus Mensch und Maschine finden. Gelingt das, werden Berater ein fester Bestandteil des Finanzvertriebs bleiben – meint Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

Herr Geyer, ebase analysiert regelmäßig das Verhalten der deutschen Fondsanleger. Gab es diesbezüglich im ersten halben Jahr auffällige Trends?

Der Fondsvertrieb ist ein permanenter Prozess. Je nach Marktsituation werden einzelne Fondskategorien wie Aktien- oder Rentenfonds mal mehr, mal weniger nachgefragt. Auch die Berater beschäftigen sich laufend mit den jeweils aktuellen Marktthemen. Diesbezüglich gab es im ersten halben Jahr keine besonderen Auffälligkeiten. Man muss sich darüber hinaus jedoch grundsätzlich die Frage stellen, ob wir uns in einem Käufer- oder in einem Verkäufermarkt befinden.

In welchem davon befinden wir uns aktuell?

Der Fondsmarkt ist historisch gesehen ein sehr starker Verkäufermarkt. Das heißt, dass der Berater aktiv auf den Kunden zugehen muss, nur die wenigsten Kunden kommen aktiv auf den Berater zu. Jedoch ist hier Bewegung im Markt, wir sehen mittlerweile immer mehr Direktvertriebspartner und Online-Vertriebslösungen. Dadurch findet ein gewisser Wandel hin zu einem Käufermarkt statt. Kunden haben heute 1.000 Möglichkeiten, um sich selbst zu informieren und anschließend Fonds direkt zu kaufen. Erkennbar ist dies beispielsweise auch daran, dass ETFs deutlich an Bedeutung gewinnen.

Also hält der Trend zu passiven Investments an?

Vor drei, vier Jahren konnten viele Privatanleger mit dem Begriff ETF noch nicht viel anfangen. Das hat sich definitiv geändert. Für den Trend zu passiven Anlagen und speziell ETFs spielen vor allem zwei Aspekte eine wichtige Rolle: Zum einen ist das die Glaubensfrage aktiv versus passiv, zum anderen die Preisdiskussion. Letztere ist insbesondere vor dem Hintergrund von MiFID II in den Fokus gerückt. Dadurch werden ETFs auch von Vertrieben stärker mitgenommen – sofern sie ein entsprechendes ergänzendes Ertragsmodell haben.

Wie kann so ein Modell aussehen?

Das kann zum Beispiel die Umstellung auf Servicegebühren sein. Durch eine solche Umstellung des Ertragsmodells werden die Vermittler in ihrer Produktauswahl freier. Speziell in den letzten zwei Jahren haben solche Modelle deutlich an Relevanz gewonnen. Das war vom Gesetzgeber auch so gewünscht, da so für die Anleger scheinbar mehr Transparenz bei den Kosten entsteht. Dabei müssen die Kosten auf Produktseite mittlerweile ohnehin ex ante und ex post ausgewiesen werden. Die eigentliche Frage ist, ob der Anleger mit diesen ganzen Zahlen etwas anfangen kann und inwiefern sie sein Kaufver­halten beeinflussen.

Inwieweit hat ebase die Regulierung in den letzten Monaten beschäftigt?

Der zu leistende Aufwand war enorm. Wir und unsere angeschlossenen Partner waren pünktlich am 03.01.2018 bereit für MiFID II. Der ein oder andere am Markt musste zu diesem Zeitpunkt dagegen vielleicht noch ein bisschen nacharbeiten. Die Anpassung der letzten Feinheiten steht allerdings für alle Marktteilnehmer noch an. MiFID II hat schließlich noch an manchen Stellen Interpretationsspielraum gelassen. Die Überarbeitung der Finanzanlagenvermittlungsverordnung steht darüber hinaus auch noch komplett aus.

Welche Rolle spielen digitale Lösungen bei den regulatorischen Vorgaben?

Viele Themen lassen sich in einem digitalen Umfeld leichter lösen. Das wird neben der Anlage- auch auf der Versicherungsseite sehr deutlich. Viele Versicherer installieren digitale Prozesse oder Teilprozesse, um rechtssichere Abläufe zu gewährleisten. Im klassischen analogen Vertrieb von Investmentfonds ist das nicht anders. Es wird immer schwieriger, alle Schritte rechtssicher zu leisten. Zudem geht der zeitliche Aufwand dafür von der eigentlichen Aufgabe eines Anlageberaters, der Beratung der Kunden, ab.

Die in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen ohnehin schwer genug ist …

Das kommt natürlich stark auf den Anlagehorizont des Kunden an. Je kürzer dieser ist, umso schwieriger ist es heute, attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Ist der Anlagehorizont dagegen nicht so kurz, ist eine vernünftige Kapitalanlage weiterhin möglich. Gleichwohl dürften standardisierte Produkte wie ETF-Vermögensverwaltungen oder Robo-Advisor an Bedeutung gewinnen. Denn der Vermittler muss grundsätzlich darauf achten, dass er sich in Sachen Haftung nicht zu weit aus dem Fenster lehnt. Die Bewährungsprobe kommt dabei immer dann, wenn der Markt nach unten geht. In den letzten Jahren konnte es nicht so viele Kunden geben, die sich wegen einer schlechten Performance beschweren konnten. Der Markt ging ja mehr oder weniger kontinuierlich nach oben. Wenn es aber an den Märkten kracht, sehen sich einige wieder versucht, eine angebliche Falschberatung anzumahnen.

Solche Risikophasen günstig zu managen, ist das Ziel vieler Robo-Advisor. ebase setzt mit fintego selbst auf dieses Pferd. Ist das wirklich die Lösung der Zukunft?

Wir sind mit fintego 2014 als einer der ersten Anbieter mit einem Robo an den Markt gegangen. Damals haben wir noch von regelbasierter Anlage gesprochen, die wir technisch unterstützen. Der Begriff Robo kam erst später auf. Darunter subsummierten sich zunächst verschiedene Geschäftsmodelle. Mittlerweile kristallisiert sich heraus, dass damit ein Vermögensverwaltungsprodukt gemeint ist. Der Kunde erteilt einem Vermögensverwalter ein Mandat, das mit technischer Unterstützung umgesetzt wird. Aus Kostengründen setzen die meisten Robos zudem auf passive Produkte wie ETFs. Insgesamt hat der rasche Bedeutungsgewinn der Robo-Advisor einen völlig neuen Mix von Mensch und Maschine zur Folge.

Droht der Faktor Mensch in der Finanzberatung also nicht komplett durch Maschinen ersetzt zu werden?

Das sehe ich überhaupt nicht. Die rund 30 Robo Advisor, die am deutschen Markt tätig sind, haben sich in der Regel recht schnell von ihrer Idee verabschiedet, nur online mit den Kunden in Kontakt zu treten. Der Faktor Mensch wird auch hier mittlerweile wieder stärker ins Spiel gebracht – was durchaus vernünftig ist. Auf diese Weise kommt man den Vorstellungen des durchschnittlichen deutschen Privatanlegers wieder ein Stückchen näher. Ein gut austarierter Mix zwischen Mensch und Maschine ist der goldene Mittelweg. Ein guter Anteil der Maschine ist notwendig, damit der Preis des Angebotes durch die Automatisierung stimmen kann. Aber wenn der Faktor Mensch an der richtigen Stelle eingesetzt wird, trägt dies insgesamt zum Erfolg dieser neuen Formen der Geldanlage bei.

Schaffen die günstigen Produkte am Ende den Spielraum für Gebühren für den Faktor Mensch in der Beratung?

Noch haben sich die meisten Vertriebe nicht auf ein finales Vergütungsmodell geeinigt. Aktuell befinden wir uns in einer Übergangsphase. Auch das Fehlen der neuen Finanzanlagenvermittlungsverordnung kommt hier zum Tragen. Je nachdem, wie sich die Inhalte der neuen Verordnung darstellen, werden sich die Vertriebe nach und nach darauf einstellen. Sie müssen eine Mitte zwischen dem, was sie regulatorisch leisten müssen, und dem, wie sie die Bedürfnisse ihrer Kunden am besten abdecken, finden. Dabei muss gewährleistet sein, dass auch die Berater von ihrer Tätigkeit leben können.

Wird sich bei einer schwierigen Phase auch bei den Robos die Spreu vom Weizen trennen?

Das dürfte sicherlich der Fall sein. Zunächst ist es aber notwendig, dass es verlässliche Reports über die Qualität der verschiedenen Robo-Advisor gibt. Es braucht einen gewissen Standard, um eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Angebote und speziell auch deren Wertentwicklung herzustellen. Insbesondere bei der Erschließung neuer Kundengruppen ist das auch ein wichtiger Faktor. Denn die meisten Robos wurden ursprünglich für den normalen Retail-Kunden gebaut. Wir haben in letzter Zeit aber festgestellt, dass die Nachfrage auch seitens der Unternehmen zunimmt. Hier geht es sowohl um die Anlage von Betriebsvermögen als auch um die bAV. Beispielsweise haben wir erste Anfragen, ob ein Robo-Advisor als Rückdeckung in der betrieblichen Altersvorsorge eingesetzt werden kann.

Dieses Interview ist ursprünglich erschienen in AssCompact 10/2018. Das vollständige E-Paper der Ausgabe finden Sie hier.

 
Ein Artikel von
Rudolf Geyer

Nachhaltige Fonds bleiben stark gefragt

Das aktuelle ebase Fondsbarometer Nachhaltigkeit zeigt, dass die Nachfrage nach nachhaltig investierenden Fonds im dritten Quartal erneut sehr groß war. Trotz der allgemeinen Marktturbulenzen haben die Käufe die Verkäufe deutlich überwogen. Doch nicht jede Kategorie war gleich stark gefragt. Zum Teil gab es sogar Abverkäufe.

Obwohl die Aktienmärkte im dritten Quartal 2018 aufgrund zunehmender Unsicherheiten und zahlreicher weltweiter Krisenherde deutlich schwankten, war das Interesse an nachhaltig anlegenden Fonds sehr groß. Während die Handelsaktivität zwischen Juli und September hinter dem Durchschnitt des letzten Jahres zurückgeblieben ist, waren die Mittelzuflüsse signifikant positiv.

Deutlich mehr Käufe als Verkäufe

Über das gesamte dritte Quartal hinweg lag der Fundflow-Faktor bei 1,53. Das heißt, die ebase-Kunden haben um 53 Prozentpunkte mehr Geld in nachhaltig anlegende Fonds investiert als aus solchen abgezogen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der historisch eher nachfrageschwachen Sommermonate beachtenswert. „Es ist gut möglich, dass der Wunsch der Kunden, nachhaltig anzulegen, durch die zunehmenden Unsicherheiten weiter gefördert wird. Auch die Diskussionen, wie wir Sie zum Thema Braunkohle in Deutschland oder aber dem aktuellen Klimabericht erleben, tragen sicherlich dazu bei, dass das Thema Nachhaltigkeit sehr präsent ist“, kommtiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung, die neuesten Zahlen.

Regionale und sektorale Unterschiede

Bei den ebase-Kunden war im dritten Quartal das Interesse insbesondere an solchen Fonds groß, die den Nachhaltigkeitskriterien „frei von Atomenergie“ und „frei von Rüstung“ gerecht werden. Daneben waren die Themen „frei von Gentechnik“ sowie „Anerkennung des UN Global Compact“, in welchem soziale und ökologische Mindeststandards definiert werden, von hervorgehobener Bedeutung. Regional standen insbesondere weltweit investierende Fonds (Fundflow-Faktor: 1,85) sowie solche, die in den USA anlegen, im Fokus (Fundflow-Faktor: 2,08). Jedoch wurden auch in der Anlageregion Europa bei den ebase-Kunden die Bestände an nachhaltig investierenden Fonds ausgebaut. Weniger gefragt waren dagegen Fonds, die in Emerging Markets investieren. Sie wurden im dritten Quartal überwiegend verkauft. (mh)

 

So haben sich vermögensverwaltende Fonds 2018 entwickelt

MMD hat die Performance vermögensverwaltender Fonds im bisherigen Kalenderjahr untersucht. In den ersten drei Quartalen haben alle Vermögensverwaltenden Kategorien mit Verlusten abgeschlossen. Vor allem defensive Fonds hatten Probleme. Bei der Verlustbegrenzung fällt das Fazit positiv aus.

Der Dax verlor im ersten Halbjahr 5,2%. Der DJ Euro Stoxx 50P musste Verluste in Höhe von 0,6% verbuchen, während der MSCI World EUR GRTR 9,5% gewann. Wie sich das Segment der vermögensverwaltenden Fonds in diesem Umfeld geschlagen hat, haben die Analysten von MMD für insgesamt 1.300 solcher Fonds untersucht. Die durchschnittliche Wertentwicklung der untersuchten VV-Fonds lag von Januar bis Ende September 2018 bei einem Minus von 0,9%. Zudem hat die Volatilität signifikant zugenommen. „Die Vermögensverwaltenden Fonds hatten mit den schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen“, kommentiert Nicolai Bräutigam von der MMD die Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf.

Geringere Draw-Downs

Dennoch konnten sich die VV-Fonds laut MMD durch aktives Risikomanagement auszeichnen und Verluste im Vergleich zur Benchmark minimieren. Die maximalen Verluste fielen im Durchschnitt für alle VV-Kategorien niedriger aus als bei den großen europäischen Vergleichsindizes. „Die maximalen Draw-Downs, also der maximale Verlust in diesem Zeitraum, fällt bei allen vier Anlagestrategien – relativ gesehen – niedrig aus“, so Bräutigam. Der maximale Draw-Down bei den offensiven Anlagestrategien lag im Schnitt bei 4,6%- Der Dax musste zur gleichen Zeit hingegen Verluste in Höhe von 8,3% hinnehmen.

Defensive Fonds mit Problemen

Die Bandbreiten in den Anlagestrategien vermitteln einen tieferen Eindruck über die Wertentwicklungen. Während die beste Performance unter den defensiven Fonds +5,4% beträgt, musste der schlechteste Fonds einen Verlust von 7,8% verbuchen. Der Medianwert liegt bei –1,4%. Der Anteil der Fonds, die ein positives Ergebnis erzielt haben, liegt insgesamt niedrig: Nur knapp über 13% der defensiven Fonds können positive Ergebnisse für 2018 ausweisen.

Bessere Bilanz bei ausgewogenen und offensiven Fonds

Besser abgeschnitten haben die Anlagestrategien ausgewogen und offensiv. So liegt der Anteil positiv performender VV-Fonds bei der ausgewogenen Kategorie doppelt und bei der offensiven Kategorie mehr als dreimal so hoch. Dabei sind die jeweils höheren Aktienquoten in diesen Klassen ausschlaggebend für die besseren Ergebnisse. Bei den ausgewogenen Fonds performten 29% und bei den offensiven Fonds sogar 48% positiv. Die Medianwerte liegen bei –1,1% und –0,1%. Auffällig ist MMD zufolge, dass von den schwächsten ausgewogenen VV-Fonds hinsichtlich Performance vier von fünf VV-Fonds ihren Fokus auf Schwellenländer legen. Auch bei der offensiven Kategorie befinden sich zwei Emerging Markets Fonds unter den schwächsten Fünf.

Entwicklung der flexiblen Vermögensverwaltenden Fonds

Bei der flexiblen Anlagestrategie liegt der Anteil positiv performender Fonds leicht unter dem der ausgewogenen VV-Fonds. Hier haben 26% der Fonds einen positiven Ertrag generiert, der Medianwert liegt bei –1,6%. Die Bandbreite der flexiblen Fonds reicht von –13,4% bis +11,4%. Damit stellt die flexible Kategorie, im Hinblick auf die Performance, sowohl den besten als auch den schlechtesten VV-Fonds im MMD-Index All Fund Basis. Diese großen Unterschiede in der Performance erschweren laut MMD die Selektion eines flexiblen VV-Fonds und benötigen daher eine sehr genaue Analyse im Vorfeld. (mh)

 

Fondsmanager weltweit so pessimistisch wie zuletzt 2007

Die zunehmenden globalen Handelsspannungen und eine drohende Wende der US-Zinspolitik sorgen bei Fondsmanagern zunehmend für Skepsis. Laut einer Umfrage von Bank of America Merrill Lynch sind sie so skeptisch wie zuletzt während der Finanzkrise.

Die Bank of America Merrill Lynch hat Fondsmanager weltweit nach ihrer aktuellen Stimmungslage befragt. Das Ergebnis zeugt von großem Pessimismus. Die Anlageexperten befürchten, dass die lange Phase der positiven Wirtschaftsentwicklung zu Ende geht. 85% der Fondsmanager sind der Ansicht, dass die Weltwirtschaft in der Spätphase des Zyklus ist. Das ist ein neuer Rekordwert. Der bisherige Höchststand datiert auf Dezember 2007 und lag noch immer elf Prozentpunkte darunter.

Düstere Aussichten

38% der Befragten rechnen damit, dass sich das Wachstum bereits in den nächsten zwölf Monaten verlangsamt. So schlecht fiel der Jahresausblick zuletzt im November 2008 aus. Entsprechend sinken auch die Erwartungen für die Unternehmensgewinne. Diese dürften auch aufgrund des globalen Handelskriegs unter Druck geraten.

Neue Rolle der Notenbanken

Zur Skepsis trägt auch die Rolle der Notenbanken bei, die bei einem erneuten Crash nicht mehr, die Möglichkeiten wie bei der letzten Finanzkrise hätten. Eine mögliche Straffung sieht zudem fast jeder dritte Fondsmanager als größtes Risiko für die Märkte an. Damit hat sich der Anteil mehr als verdoppelt. Hauptursache der Ängste der Fondsmanager bleibt aber der globale Handelskrieg. Michael Hartnett, Chef-Anlagestratege der Bank of America Merrill Lynch, rät Anlegern vor diesem Hintergrund, mögliche Rallyes im vierten Quartal für Verkäufe zu nutzen. (mh)

 

Mayflower Capital präsentiert neues Vertriebsmodell für Finanzberater

Mayflower Capital stellt seinen Finanzvertrieb in Deutschland neu auf. Das neue Vertriebsmodell soll ohne Hierarchie, dafür aber mit einem Haftungsdach aufwarten. Bisherige Vertriebseinheiten arbeiten an den bestehenden Standorten künftig in Sozietäten zusammen.

Das Finanzberatungsunternehmen Mayflower Capital AG stellt sich neu auf und bietet Finanzberatern ab sofort ein für den Finanzvertrieb in Deutschland neues Geschäftsmodell. Demnach schafft Mayflower alle Hierarchiestufen ab, so dass die Berater nicht mehr wie so häufig in Finanzvertrieben von ihren Provisionen an obere Hierarchien abgeben müssen. Gleichzeitig bietet Mayflower den Beratern ein Haftungsdach, die Unterstützung eines hochwertigen Backoffices sowie die Community und den Austausch unter Kollegen.

Finanzberatung im Wandel

„Der Markt für freie Finanzberatung wandelt sich derzeit stark“, kommentiert Mayflower-Vorstand Christoph Fink den Neustart. „Unabhängige Finanzberater von Akademikern und gehobenen Privatkunden suchen heute ein Umfeld, in dem sie ihre Kunden ohne Hierarchien und Vorgesetze betreuen können. Dem kommen wir entgegen.“ Eine Kombination aus unternehmerischen Entscheidungsfreiheiten, der Sicherheit durch ein Haftungsdach, dem vollem Support durch Backoffice und Kompetenzzentrum sowie die Zugehörigkeit zu einer Community und vor allem eine maximalen Provision machen das Konzept laut Mayflower einzigartig im deutschen Markt.

Alle Berater nach DIN-Norm zertifiziert

„Wir legen dabei wie in der Vergangenheit allen Wert darauf, ein exklusives Qualitätsberatungsunternehmen für unabhängige Top-Finanzberater zu sein“, meint Fink. So sei es beispielsweise Bedingung, dass alle Mayflower-Berater vom Defino Institut nach der kommenden DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ zertifiziert werden.

Aus Finanzberatern werden Partner

Ziel der Mayflower Capital ist es, Heimat für ausschließlich erfahrene und unternehmerisch handelnde Finanzberater – Partner – zu sein. Bisherige Vertriebseinheiten arbeiten an den bestehenden Standorten künftig in Sozietäten zusammen. Die bestehenden Mayflower-Vertriebspartner haben das neue Geschäftsmodell laut der Gesellschaft bereits einhellig angenommen. (mh)

 

DWS startet Allianz mit Tikehau Capital

Nachdem sich Tikehau hat im Rahmen des Börsengangs der DWS bereits an der Tochter der deutschen Bank beteiligt hat, haben beide Vermögensverwalter nun eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. Die Vereinbarung umfasst unter anderem die mögliche Einführung und den Vertrieb von gemeinsamen Produkten.

Die DWS Group und Tikehau Capital haben eine strategische Allianz vereinbart, die ihre Beziehungen nach der Beteiligung von Tikehau am Börsengang der DWS im März 2018 weiter vertieft. Mit der Vereinbarung wollen die beiden Vermögensverwalter ab sofort verschiedene Geschäftsansätze identifizieren und entwickeln.

Präsenz bei alternativen Anlagen stärken

„Diese Allianz ist vollständig darauf ausgerichtet, unsere Präsenz im Bereich der alternativen Anlagen weiter auszubauen, einem Bereich, in dem wir ein stark wachsendes Kundeninteresse sehen“, sagte Nicolas Moreau, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der DWS. „Mit dieser strategischen Allianz schaffen wir die Voraussetzungen, um auf der Grundlage unserer jeweiligen Expertise einen signifikanten Mehrwert zu liefern“, ergänzt Antoine Flamarion, Mitbegründer von Tikehau Capital. Das zeige, wie sinnvoll es war, am Börsengang der DWS teilzunehmen. Man arbeite nun eng zusammen, um die jeweiligen Wachstumsstrategien umzusetzen und zusätzliche Initiativen zu entwickeln.

Mehrere Initiativen ausloten

DWS und Tikehau Capital beabsichtigen, eine Reihe von Initiativen Auszuloten. So wollen beide zum Beispiel DWS und Tikehau Capital ein gemeinsames Produkt auf den Markt bringen, das die Expertise und die Plattformen der beiden Unternehmen im Bereich alternativer Vermögensanlagen nutzt. Die Einführung dieses neuen Produkts ist für 2019 geplant. Darüber hinaus beabsichtigen DWS und Tikehau Capital, gegenseitig in die jeweiligen Fonds zu investieren. Die DWS soll sich dabei im Bereich nachrangiger Finanzanlagen beteiligen, Tikehau an der Nachhaltigkeits- und Impact-Investing-Expertise der DWS.

Gemeinsame Sache bei Private Equity und Infrastrukturprojekten

Beide Vermögensverwalter beabsichtigen zudem, ihre Zusammenarbeit bei Private Equity und nicht börsennotierten Infrastrukturprojekten zu verstärken. DWS und Tikehau werden sich gegenseitig Nutzen und Expertise liefern, und versprechen sich davon erheblichen positiven Auswirkungen auf die gemeinsame Finanzierung von Vorhaben und gemeinsame Anlagemöglichkeiten. Die beiden Vermögensverwalter sehen insbesondere Chancen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Impact Investing.

Vertriebssynergien prüfen

Weitere Initiativen umfassen die Zusammenarbeit bei der Identifizierung von Fonds für den potenziellen Vertrieb über die jeweiligen Kanäle der beiden Unternehmen sowie die Suche und Prüfung von gemeinsamen Anlagemöglichkeiten für Fonds, die entweder von der DWS oder von Tikehau verwaltet werden. (mh)