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Trend zum passiven Investieren: Experten sind besorgt

Das passive Investieren in börsengehandelte Indexfonds wird zunehmend beliebter. Doch damit sind nicht alle zufrieden – manch einer ist sogar besorgt, wie beispielsweise die „Investment Professionals“ der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management.

Die Volumina passiver Aktienfonds steigen. Vor allem in den jüngeren Generationen erfreuen sich börsengehandelte Indexfonds (ETFs) immer größerer Beliebtheit, auch durch das Aufkommen der Neobroker wie Scalable Capital und Trade Republic. In den USA beispielsweise hatten die ETFs Ende 2023 ein größeres Volumen als aktiv verwaltete. Und auch der Fondsverband BVI meldete für das erste Quartal 2024 in Deutschland bei ETFs Zuflüsse von 5,4 Mrd. Euro, während bei aktiv gemanagten Fonds 1,6 Mrd. Euro abgeflossen waren.

ETFs bieten zugegebenermaßen diverse Vorteile, allen voran aber die sehr breite Streuung in tausende Aktien bei zugleich geringen Gebühren. Ziel ist dabei, den über Jahrzehnte hinweg stetig wachsenden Markt zu kaufen – nicht, ihn zu schlagen, wie aktive Fondsmanager es versuchen. Ob dies im großen Maße auch wirklich zum Erfolg führt und auch gut für die Wirtschaft ist, daran scheiden sich die Geister. Zweifel haben offenbar auch die Experten der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA). In der „Monatsfrage“ im Mai geben diese ihre Einschätzung zu den Auswirkungen der steigenden Popularität des passiven Investierens.

Negative Liquiditätswirkungen befürchtet

Seit mehr als zehn Jahren gilt laut DVFA das Augenmerk auch von Aufsehern wie dem Financial Stability Board (FSB), der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) besonders den Liquiditätswirkungen passiver Anlageformen, gerade in Krisenzeiten. Auch über 40% der DVFA Investment Professionals erwarten negative Folgen für die Marktliquidität infolge des weltweit gestiegenen passiv verwalteten Vermögens. Immerhin 32% jedoch nehmen positive Effekte an, 28% sehen keine Auswirkungen. Skeptisch gesehen werden vor allem getriggerte „Herdeneffekte“ passiver Fonds, sobald Kauf- und Verkaufsschwellen überschritten werden.

Erhöhte Korrelation und Konzentration bei Einzeltiteln erwartet

Folgerichtig wurde auch nach den Wirkungen auf Korrelationen und Konzentrationen bei Einzeltiteln gefragt. Hier war das Ergebnis eindeutig: Zwei Drittel (67%) der Teilnehmer sehen erhöhte Korrelationen, vor allem aber Konzentrationen als Folge der immer höheren passiv verwalteten Vermögen. Viele Teilnehmer sehen diese Entwicklung vor allem für dominante, im Index „schwere“ Werte sehen und weniger für die kleineren Titel.

Höheres Marktrisiko?

Infolgedessen sehen 59% ein erhöhtes Gesamtrisiko, d. h. vor allem eine größere Marktvolatilität, insbesondere in Abschwungphasen. Keine bzw. sich gegenseitig ausgleichende Effekte erwartet ein Drittel der Investment Professionals. Eine gewisse Tendenz zur Überbewertung könne allein schon durch stetige Nachfrage passiv verwalteter Fonds entstehen. Und umgekehrt kann durch passive Fonds in Krisenzeiten der bekannte „Drehtüreffekt“ deutlich verstärkt werden, so bei negativen Meldungen, plötzlich gehäuften Anteilsrückgaben respektive Portfolioumschichtungen. Das gelte laut DVFA für auf Spezialthemen gerichtete Indexprodukte. Als während der griechischen Staatsschuldenkrise die Athener Börse Mitte 2015 vorübergehend geschlossen war, warnten auch bekannte Investoren wie Carl Icahn und Bill Gross vehement vor den Folgen der ETFs, insbesondere vor einer „Liquiditätsillusion“ und dem plötzlichen Austrocknen der Märkte.

Deutlich entspannter sehen die Teilnehmer einen möglichen direkten (generischen) Effekt der passiv verwalteten Vermögen auf die Attraktivität von Börsengängen. 59% erkennen hier keine Auswirkungen, eher negativen Folgen für IPOs erwarten indessen 28%, positive Wirkungen nur 13%. Dies ist der DVFA zufolge insofern interessant, als frisch börsennotierte Aktien in der Regel noch in keinem Index enthalten und somit von Indexprodukten ausgeschlossen sind. Insbesondere Small Caps könnten daher bei zunehmend passiv verwalteten Vermögen tendenziell Nachteile haben.

„Unverzichtbar“

Für Ingo R. Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DVFA, sei es zu befürchten gewesen, dass eine Mehrheit der Investment Professionals die Zunahme passiv gemanagter Fonds eher mit negativen Folgen – höhere Konzentration und Volatilität – verbindet. „Das gilt vor allem für schwierige, krisenhafte Marktsituationen, und wenn man die Sache extrem denkt“, kommentiert er die Umfrage. Denn würden sämtliche Anlagegelder in passiven Indexprodukten liegen, gäbe es keine fakten- und datengetriebene mikroökonomische Preisbildung mehr. Die Asset-Preise könnten durch die Zuflüsse immer nur steigen. Für eine funktionierende Marktwirtschaft seien daher Research, Datenanalyse, menschliche Erfahrung und vorausschauendes, aktives und wirkungsorientiertes Fondsmanagement „unverzichtbar“.

Mainerts Fazit: „Der Begriff ‚passiv gemanagtes Produkt‘ ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Natürlich sind diese Instrumente nützliche Elemente des Kapitalmarktes, bringen den Anlegern durch Skalierungseffekte Vorteile hinsichtlich der Kosten und erleichtern die Diversifizierung. Aber ich sehe durch die jetzt erreichten Größenordnungen doch ein paar Risse im Ökosystem der Märkte und auch Gefahren für die Kapitalallokation.“ Mainert verweist außerdem auf mehrere Studien, u. a. kürzlich von der Frankfurter Goethe-Universität, die darauf hindeuten, dass Preise einer Asset-Klasse oder eines Einzelwerts durch den Passivtrend stärker von der Gewichtung in einem Index abhängen. Unternehmensspezifische Fundamentaldaten und dadurch generierte Preissignale würden tendenziell an Bedeutung verlieren, so Mainert, was volkswirtschaftlich problematisch und am Ende „vielleicht sogar nachteilig für die Finanzstabilität“ sei. (mki)

Bild: © Vanz Studio – stock.adobe.com

 

So relevant ist die Europawahl für die Märkte

Die Wahl zum Europäischen Parlament steht vor der Tür. Derartige Entscheidungen haben oft weitreichende Konsequenzen – nicht nur rein politische, sondern auch wirtschaftliche. Die DWS hat dies zum Anlass genommen, die möglichen Auswirkungen der Wahl auf die Märkte auszuarbeiten.

Schon bald, am zweiten Juniwochenende, werden die Kreuzchen gesetzt – das Europäische Parlament lädt ein zur Wahl. Ein wegweisendes Ereignis in mehrfacher Hinsicht, weswegen auch die Weltwirtschaft gespannt auf die Ergebnisse und vor allem deren Auswirkungen blickt. So z. B. auch die DWS, Asset-Manager-Tochter der Deutschen Bank, die in einer Pressemitteilung versucht, aufzuzeigen, mit welchen Auswirkungen bei der Europawahl am 09.06.2024 zu rechnen sein könnte.

Eher lang- als kurzfristig

Ganz generell dürfte die Wahl der Einschätzung der DWS zufolge keinen „merklichen Einfluss“ auf den Finanzmarkt haben. Das leite sich aus dem ab, was im Nachgang der Europawahlen der vergangenen Dekaden zu beobachten gewesen sei. Weder habe im Zeitraum um die jeweiligen Wahlen der Economic Policy Uncertainty Index, als Maßstab für die zu messende Unsicherheit, merkliche Ausschläge aufgewiesen, die Volatilität von Dax und EuroStoxx habe sich ebenfalls wenig auffällig verhalten. Und auch in diesem Jahr, so die DWS, scheine der Fokus der Marktteilnehmer eher auf anderen geopolitischen und konjunkturellen Problemfeldern zu liegen als auf Straßburg und Brüssel, den Sitzen des Europaparlaments.

Dabei liege in der Weiterentwicklung bzw. der Stärkung insbesondere des Finanz- und Bankensektors in der EU der Einschätzung der DWS nach eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre, um die Finanzierung der in der Priorisierungsliste ganz oben stehenden Transformationen, sei die grüne, die digitale oder die zu mehr Wehrhaftigkeit, zu gewährleisten und darüber hinaus die europäische Wettbewerbsfähigkeit zukünftig sicherzustellen. Der Vertiefung der Kapitalmarktunion komme dabei eine sehr hohe Relevanz zu.

Wahl als Trendspiegel

Die DWS geht davon aus, dass der Wahlausgang Ausdruck allgemein zu beobachtender Tendenzen und Veränderungen sein wird. Ob beispielsweise das Vorantreiben der Energiewende auch nach der Wahl ganz oben auf der Prioritätenliste steht, bleibe abzuwarten. Aber auch protektionistische Entwicklungen, die bereits in unterschiedlichen EU-Mitgliedsstaaten zu beobachten sind, dürften ihren Weg in die europäische Ebene finden. Laut dem Vermögensverwalter dürfte die so dringend benötigte politische Integration Europas auch weiterhin auf sich warten lassen.

Andererseits jedoch sei es auch so, dass die politischen Kräfte auf europäischer Ebene wohl auch zukünftig nicht die Treiber der eigentlich gewollten Entwicklung sein dürften. So sei beispielsweise zwar das europäische Parlament das einzige direkt demokratisch gewählte Organ innerhalb der EU. Im Gegensatz zu den meisten Parlamenten habe es jedoch kein formelles Initiativrecht, welches fast ausschließlich bei den Exekutivorganen der EU, der Kommission und – in begrenztem, aber zunehmendem Maße – beim Europäischen Rat liege. Folglich werde das EU-Parlament weiterhin seine bestehenden Befugnisse nutzen – die Prüfung und Abstimmung bei der Ernennung von EU-Kommissaren, das Ändern und Überprüfen jeglicher Kommissionsvorschläge für neue EU-Gesetzgebungen sowie das Anspornen der Kommission zu Handlungen bei Themen, die es als entscheidend ansieht. Das sei letztendlich das, was die Bedeutung der diesjährigen Europawahlen in die richtige Perspektive rücke. (mki)

Bild: © Pedro – stock.adobe.com

 

Wie politisch sind die Kapitalmärkte?

Was beeinflusst die Kurse an den Kapitalmärkten? Im Makro-Blick gibt es zahlreiche Wechselbeziehungen, z. B. Regulatorik, Geld-, Fiskal- und Geopolitik, die Einfluss auf Märkte und Kurse nehmen. Einige politische Faktoren bleiben ein kurzes Rauschen, andere bringen schleichende, aber nachhaltige Verschiebungen.

Ein Artikel von Michael Blümke, Senior Portfolio Manager bei ETHENEA Independent Investors S.A.

Politische Börsen haben kurze Beine“, heißt es unter Börsianern. Gemeint ist damit, dass Marktentwicklungen hauptsächlich durch sich längerfristig verändernde Fundamentaldaten und nicht durch kurzfristigen „Lärm“ auf der politischen Bühne beeinflusst werden. Grundsätzlich hat dieser Gedanke nicht nur Charme, sondern natürlich seine Berechtigung. Aber: Die Beziehung zwischen Politik und Kapitalmärkten ist tatsächlich komplizierter und vielschichtiger. Sie ist durch ein komplexes Zusammenspiel von Geld-, Fiskal- und Geopolitik, Regulatorik und wirtschaftlichen Faktoren gekennzeichnet. Die Kapitalmärkte – das heißt die Gesamtheit an Aktien-, Anleihen-, Rohstoff- und Währungsmärkten – werden nicht unbeträchtlich durch politische Entscheidungen und Maßnahmen gesteuert. Politische Entwicklungen wiederum werden häufig durch wirtschaftliche Bedingungen und die Dynamik der Finanzmärkte gelenkt. Diese Wechselwirkungen sind für Anleger, politische Entscheidungsträger und Analysten gleichermaßen wichtig.

Fiskalpolitik

Gerade in einem Jahr wie 2024, in dem fast die Hälfte der Weltbevölkerung zum Urnengang aufgefordert wird, gewinnt die Frage nach der Relevanz von Fiskalpolitik für die Börsen an Bedeutung. Staatsausgaben, Steuern und Haushaltsentscheidungen beeinflussen nicht nur die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch die daraus abgeleiteten Markterwartungen und nicht zuletzt die Stimmung der Anleger. So kann eine expansive Finanzpolitik in Form von Infrastrukturausgaben oder Steueranreizen das Wirtschaftswachstum ankurbeln und den Optimismus an den Märkten steigern. Sparmaßnahmen hingegen können einen gegenteiligen Effekt haben. Gewonnenes oder auch verlorenes Vertrauen der Anleger führt zu Kapitalbewegungen zwischen Asset-Klassen oder Währungen und verursacht Kursverschiebungen.

Geldpolitik

Veränderungen in der Verfügbarkeit von Liquidität und des zugehörigen Preises dafür, also der Zinsen, haben eine ähnliche Wirkung. Sowohl Staaten – in der Regel über die Aufnahme von Schulden – als auch Notenbanken im Rahmen ihrer Geldpolitik können steuernd eingreifen. Insbesondere aber die Zentralbanken spielen durch ihre geldpolitischen Entscheidungen eine zentrale Rolle bei der Liquiditätsversorgung der Real- und Kapitalmärkte – und damit auch bei der Steuerung von Inflationserwartungen. Durch ihre Maßnahmen wie Zinsanpassungen und quantitative Lockerung oder Straffung beeinflussen sie direkt die Refinanzierungskosten für Unternehmen, die Verfügbarkeit von Investitions- bzw. Spekulationskapital und damit indirekt die Preisveränderungen von Vermögenswerten – sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Fiskal- und Geldpolitik haben damit entscheidenden Einfluss auf Wohl und Wehe der Märkte.

Regulatorik und politische Rahmenbedingungen

Prägenden und meistens sogar nachhaltigeren Einfluss besitzt der erweiterte Komplex aus Regulatorik und Gesetzgebung. Denn Gesetze und Vorschriften, die die Finanzmärkte regulieren, die für grundsätzliche Rechtssicherheit sorgen, die den Arbeitsmarkt steuern, die die Energieversorgung sicherstellen, die Innovationen und Investitionen unterstützen, haben deutlich längerfristige Auswirkungen. Da sie sich in der Regel nicht sofort merklich auswirken, dienen sie Politikern weniger im Rennen um wahlkampfrelevante Stimmen – anders als die von Legislaturperiode zu Legislaturperiode veränderliche Fiskal- und Geldpolitik. Für einen funktionierenden und prosperierenden Kapitalmarkt ist jedoch ein verlässlicher politischer Rahmen eine unerlässliche Grundlage.

Geopolitik

Geopolitische Spannungen können erhebliche Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben, was sich auf das Anlegerverhalten, die Preise von Vermögenswerten und die politischen Reaktionen auswirken kann. Sie erhöhen tendenziell die Risikowahrnehmung der Anleger, was dazu führt, dass Risiken neu bewertet werden. In der Folge kann es sowohl zur Flucht in sichere Anlagen wie Gold, Staatsanleihen oder in Währungen von als sicher eingestuften Ländern kommen als auch zur Preisanpassung bei sonstigen Vermögenswerten. Geopolitischer Stress kann politische Entscheidungsträger Maßnahmen ergreifen lassen, die sich direkt oder indirekt auf die Kapitalmärkte auswirken. Änderungen in der Geldpolitik, der Handelspolitik oder durch fiskalische Anreize könnten Versuche sein, wirtschaftliche Auswirkungen geopolitischer Ereignisse zu mildern. Anhaltende geopolitische Auseinandersetzungen können aber auch längerfristige Anlageentscheidungen beeinflussen. Sowohl durch die Anpassung der strategischen Asset-Allokation als auch durch das Überdenken von Investitionszielen kann der Geopolitik Rechnung getragen werden, indem beispielsweise Regionen oder Branchen über- oder untergewichtet werden.

Dynamische Wechselbeziehungen

Die Beziehung zwischen Politik und Kapitalmärkten ist kompliziert und dynamisch. Sie ist gekennzeichnet durch einen stetigen Austausch von Einflüssen zwischen politischen Entscheidungen, geopolitischen Ereignissen und Marktdynamiken. Anleger und politische Entscheidungsträger müssen sich in dieser komplexen Beziehung zurechtfinden, um das Marktverhalten zu verstehen, Risiken zu antizipieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Als Investoren müssen wir entsprechende Entscheidungen für unsere zu betreuenden Portfolios treffen. Für einen nachhaltigen Vermögensaufbau kommt es weniger darauf an, jede politische Entscheidung oder Entwicklung in eine Transaktion umzumünzen. Trotz der Liebe zum Detail und der vermeintlichen Sicherheit, die ein hochfrequentes Umschichten suggeriert, ist es von viel größerer Bedeutung, die großen politischen Veränderungen im Auge zu behalten.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Pairat – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Blümke

Wächst der ELTIF-Markt weiter?

Das Analysehaus Scope hat den Markt für European Long Term Investment Funds (ELTIFs) untersucht. 2023 haben Anzahl und Volumen dieser Fonds demnach um rund ein Viertel zugelegt. Weiteres Wachstum könnte aufgrund der neuen Regulierung anstehen.

Der ELTIF-Markt rückt mehr und mehr in den Fokus, vor allem vor dem Hintergrund der „ELTIF 2.0“-Verordnung, die in der Europäischen Union Anfang des Jahres in Kraft getreten ist. Die Ratingagentur Scope hat dahingehend den europäischen ELTIF-Markt untersucht und Anbieter befragt. Im Ergebnis zeigt sich, dass europaweit 95 ELTIFs von 41 unterschiedlichen Asset-Managern registriert sind. Davon wurden 20 im vergangenen Jahr aufgelegt. Eine ähnliche Anzahl kam bereits 2022 hinzu.

Mehr und mehr ELTIFs

Von den 95 ELTIFs wurden bislang 85 aktiv an Anleger vertrieben. Scope beziffert das aggregierte Volumen dieser Fonds für Ende 2023 auf 13,6 Mrd. Euro. Gegenüber Ende 2022 ist das verwaltete Vermögen um rund 2,7 Mrd. Euro gestiegen, was einem Zuwachs von 24% entspricht.

Die größten drei Fonds – Meridiam Infrastructure Europe III SLP, klimaVest und der GF Infrastructures Durables SLP – vereinen rund ein Viertel des gesamten Fondsvolumens. Die zehn größten ELTIFs repräsentieren fast die Hälfte.

Bei den Asset-Klassen verteilt sich das Fondsvolumen recht gleichmäßig auf Private Equity (31%), Infrastruktur (31%) und Private Debt (30%). Das restliche Fondsvolumen entfällt Scope zufolge auf gemischte Strategien und Immobilien.

Zu den aktivsten Anbietern gehören Amundi, Azimut, BlackRock, BNP Paribas, Commerz Real, Generali Investments, Muzinich, Neuberger Berman und Partners Group. Die meisten ELTIFs, nämlich 60, sind bei der Luxemburger Aufsichtsbehörde (CSSF) registriert.

Ausweitung des Produktangebots nach ELTIF-2.0-Verordnung

Der Zuwachs des verwalteten Vermögens im vergangenen Jahr ist, so Scope, zwar solide, erfüllt jedoch noch nicht die immensen Erwartungen und Hoffnungen, die mit ELTIFs verbunden sind. Dass das Volumen und die Zahl der ELTIFs im vergangenen Jahr nicht stärker gestiegen ist, hat Scope zufolge vor allem zwei Gründe:

Zum einen war 2023 kein gutes Jahr für Privatmarktinvestments, da viele Anleger attraktive Renditen mit Zinsanlagen erzielen konnten. Andere Anlageformen haben es in diesem Umfeld schwer. Zum anderen haben sich Fondsanbieter 2023 zurückgehalten, um auf das ELTIF-2.0-Regime zu warten, das seit dem 10.01.2024 angewendet wird. Die neuen Regeln bringen eine Reihe von Erleichterungen sowohl für Anbieter als auch für den Vertrieb. Allerdings herrscht immer noch keine vollständige Klarheit über die exakte Ausgestaltung einiger neuer Regeln, was die Auflage zahlreicher Produkte weiter verzögert.

Trotz des Ringens um die Ausgestaltung der technischen Regulierungsstandards sind die Marktakteure zuversichtlich, dass die Zukunft von Privatmarktanlagen für breite Anlegerschichten dem ELTIF gehört. Für die Frage nach dem dauerhaften Erfolg des ELTIFs wird das Rendite-Risiko-Profil von entscheidender Bedeutung sein. Belastbare Erkenntnisse dazu werden sich jedoch erst über die kommenden Jahre hinweg entwickeln.

Auf Basis der Umfrage und der Gespräche mit den Asset-Managern geht Scope davon aus, dass das europäische ELTIF-Volumen bis Ende 2026 auf 30 bis 35 Mrd. Euro steigen kann. Scope erwartet, dass in Europa in den kommenden zwölf Monaten mindestens 20 neue ELTIFs auf den Markt kommen werden. (mki)

Bild: © Sagohachi – stock.adobe.com

 

Verwaltetes Vermögen steigt nahezu auf Rekordwert

Der Fondsverband BVI hat aktuelle Zahlen zur Fondsbranche in Deutschland veröffentlicht. Auf Jahressicht ist das verwaltete Vermögen zum 31.03.2024 in den letzten zwölf Monaten stark angestiegen – um 9%. Damit liegt es fast wieder auf seinem Rekordwert aus dem Jahr 2021.

Fondsgesellschaften verwalteten für Anleger in Deutschland insgesamt 4,289 Bio. Euro zum Stichtag 31.03.2024. Das geht aus einer aktuellen Statistik des Fondsverband BVI hervor. Es handelt sich dabei um einen Zuwachs von 9% in den letzten zwölf Monaten. Am 31.03.2024 betrug das verwaltete Vermögen in Deutschland 3,922 Bio. Euro.

So verteilt sich das Vermögen

Durch den Anstieg liegt das Vermögen nur knapp unter dem Rekordwert von 4,311 Bio. Euro zum Jahresende 2021. Der Großteil entfällt mit 2,125 Bio. Euro auf offene Spezialfonds für institutionelle Anleger. Dazu gehören vor allem Altersvorsorgeeinrichtungen (748 Mrd. Euro) und Versicherer (543 Mrd. Euro). In offenen Publikumsfonds verwalten die Fondsgesellschaften 1,459 Bio. Euro, wovon 680 Mrd. Euro auf Aktienfonds entfallen. Vor allem die gestiegenen Aktienkurse sorgten laut BVI dafür, dass der Anteil der Aktienfonds in den letzten fünf Jahren von 36% auf 47% stieg. Es folgen Mischfonds mit 350 Mrd. Euro und Rentenfonds mit 217 Mrd. Euro. Deren Anteil fiel von 28% auf 24% bzw. 20% auf 15%. Der Nettovermögen der Immobilienfonds beträgt 129 Mrd. Euro.

Verwaltetes Vermögen in Deutschland nahezu auf Rekordwert

In geschlossenen Fonds weist die BVI-Statistik ein Vermögen von 55 Mrd. Euro aus. Vor fünf Jahren waren es 10 Mrd. Euro. In Mandaten managen die Fondsgesellschaften derzeit 651 Mrd. Euro.

Performance im ersten Quartal 2024

Im ersten Quartal 2024 flossen der Branche netto 21,7 Mrd. Euro Gelder zu. Davon entfallen 9,5 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds. Offenen Publikumsfonds flossen 3,8 Mrd. Euro zu. Das liegt über dem Mittelwert der Quartale im Jahr 2023 (3,2 Mrd. Euro). Von Anfang Januar bis Ende März 2024 steuerten ETFs 5,4 Mrd. Euro bei (davon 3,6 Mrd. Euro Aktien-ETFs und 1,9 Mrd. Euro Renten-ETFs), aus aktiv gemanagten Fonds jedoch flossen 1,6 Mrd. Euro ab.

Beim Blick auf die Anlageklassen liegen Rentenfonds vorne. Ihr Neugeschäft von insgesamt 5,4 Mrd. Euro dominieren Fonds mit Schwerpunkt auf Anleihen von kurzer Laufzeit, das heißt einer (Rest-)Laufzeit von bis zu drei Jahren (insgesamt 3,4 Mrd. Euro). Es folgen Aktienfonds mit Zuflüssen von 2,5 Mrd. Euro und wertgesicherte Fonds mit 1,2 Mrd. Euro. Bei den Mischfonds setzten sich die Abflüsse seit Mitte 2022 fort. Im ersten Quartal flossen 4,5 Mrd. Euro ab. Aus Immobilienfonds zogen Anleger 0,9 Mrd. Euro ab, nachdem im vierten Quartal 2023 netto 0,8 Mrd. Euro abgeflossen waren. Geschlossene Fonds erhielten 1,1 Mrd. Euro neue Gelder, Mandate verzeichneten Zuflüsse von 7,2 Mrd. Euro.

Spezialfonds

Bei Spezialfonds ist dem BVI zufolge die Auslagerung des Portfoliomanagements an konzernfremde Asset-Manager weit verbreitet. Sie beträgt bei Wertpapierfonds 45% des verwalteten Vermögens. Das liegt laut dem Verband daran, dass viele Spezialfonds bei Master-KVGs aufgelegt sind. Die Fonds bündeln einzelne Segmente mit unterschiedlichen Anlagezielen. Spezialisierte Vermögensverwalter können dann unabhängig voneinander die Assets in den Segmenten managen. Die Anleger profitieren insbesondere vom einheitlichen Reporting sowie von der zentralen Risikosteuerung über alle Fonds hinweg durch die Fondsgesellschaft.

Bei Immobilien-Spezialfonds hat die Auslagerung des Portfoliomanagements erst in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen und nähert sich langsam der bei Wertpapierfonds üblichen Größenordnung an, so der BVI. Inzwischen betreuen Manager außerhalb des Konzerns 35% des Vermögens. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es 26%. (mki)

Bild: © id512 – stock.adobe.com; Grafik: © BVI

 

Sparer legen mehr in Wertpapieren an

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken hat das Anlageverhalten der Sparer in Zeiten der Zinswende untersucht. Fazit: Die gestiegenen Zinsen hinterlassen ihre Spuren bei der Portfoliogestaltung.

Die deutschen Sparerinnen und Sparer reagieren umsichtig auf die Zinswende – das hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) herausgefunden. In einer Studie untersuchte der Verband die Geldvermögensbildung der Bundesbürger analysiert.

Mehr Diversifikation bei den Anlegern

Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass die deutschen Sparer ihre Bestände an Termineinlagen und Rentenpapieren 2023 im Vergleich zum Vorjahr um gut die Hälfte ausbauten und das gehaltene Volumen an Sparbriefen verfünffachten. Auch Wertpapiere sind laut der Studie weiter im Aufwind. In der Niedrigzinsphase und im Zuge der Corona-Pandemie hätten Aktien und Investmentfonds besonders hohe Zuflüsse verzeichnet. Doch nun lebten auch die festverzinslichen Anlagen wieder auf. Für BVR-Chefvolkswirt sei dies eine „Rückkehr zur Normalität positiver Zinsen verbunden mit einer stärkeren Diversifizierung der Sparformen.

In den nächsten Jahren dürfte der Anteil von Wertpapieren am Geldvermögen weiter steigen, so der BVR. Die Niedrigzinsphase habe zu einer größeren Offenheit für Aktien und Investmentfonds in breiteren Bevölkerungskreisen geführt als zuvor. Dass mit Festgeld und Rentenpapieren auch andere Anlagen an Beliebtheit gewinnen, sei positiv, da Anleger aus einer größeren Vielfalt an attraktiven Anlageformen für ihre individuellen Sparziele schöpfen könnten.

Sparer legen mehr in Wertpapieren an
So entwickelte sich die Vermögensbildung

Die privaten Haushalte in Deutschland bildeten 2023 netto Geldvermögen in Höhe von 245,6 Mrd. Euro nach 215,5 Mrd. Euro im Jahr 2022. Die Sparquote stieg von 11,1% auf 11,4% und liegt weiterhin im oberen Bereich ihres Durchschnitts seit der Wiedervereinigung. Erstmals seit 2006 floss mit 106,2 Mrd. Euro der größte Anteil in Wertpapiere. Der zweitgrößte Anteil entfiel mit 88,3 Mrd. Euro auf Bankkonten. Ein geringerer Teil entfiel mit 36,9 Mrd. Euro auf Versicherungen, u. a. aufgrund einer Abwärtskorrektur bei Ansprüchen der Versicherungsnehmer aus Rückstellungen der Versicherer.

Run auf Zinsen

Ein Blick auf die einzelnen Bestandteile der Sparformen zeigt laut BVR: Sowohl bei Wertpapieren als auch bei Bankeinlagen legten höher verzinste Optionen deutlich zu. So stieg das in Termingeldern angelegte Vermögen mit 194,2 Mrd. Euro per Ende 2023 um gut die Hälfte (55,2%) im Vergleich zum Vorjahr. In Sparbriefen waren zum Jahresende 101,1 Mrd. Euro mehr angelegt als Ende 2022, ein Zuwachs um 453%. Das in Rentenpapieren angelegte Geldvermögen stieg um 51,2% auf 229,7 Mrd. Euro.

Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,9% auf 2,358 Bio. Euro und damit im gleichen Maße wie die Inflation. Der Konsum stieg jedoch um leicht geringere 5,6% auf 2,09 Bio. Euro, da die Privathaushalte sich aufgrund der unsicheren Konjunkturlage aufgrund der hohen Inflation zurückhielten. Dadurch stieg die Sparquote auf die erwähnten 11,4%.

Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte, zu denen nicht nur Erwerbstätige und sonstige Privatpersonen, sondern auch wirtschaftlich Selbstständige und Organisationen wie etwa Vereine, Gewerkschaften und Kirchen gezählt werden, belief sich Ende 2023 auf 7,94 Bio. Euro. Demgegenüber standen Verbindlichkeiten in Höhe von 2,174 Bio. Euro. Die Verbindlichkeiten gingen damit relativ zum Einkommen zurück, und zwar von 96,7% des verfügbaren Einkommens 2022 auf 92,2% 2023. Das Nettogeldvermögen belief sich pro Haushalt damit auf 139.500 Euro, wovon durchschnittlich rund 41% bei Banken, 30% in Versicherungen und 29% in Wertpapieren angelegt sind. (mki)

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Gibt es eine Zeitenwende in der Weltwirtschaft?

Am Mittwoch, den 08.05.2024, stand wieder die „Amundi Investment Konferenz“ ins Haus. Geblickt wurde dieses Mal sehr global: Auf die EZB, die Fed, die Inflationsentwicklung, allen voran aber die aktuellen geopolitischen Verhältnisse. Ein Experte sieht eine weitere „Zeitenwende“ kommen.

Je mehr Zeit vergeht und je mehr sich die Welt verändert, umso mehr könnte man den Eindruck gewinnen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Rede zur Zeitenwende, unmittelbar nach Beginn des Ukraine-Kriegs, Recht gehabt haben könnte – bei aller Kritik, die er als Person des öffentlichen Lebens, sei sie verdient oder unverdient, einstecken muss. Denn mehr und mehr taucht der Begriff „Zeitenwende“ nicht nur auf nationaler und europaweiter Ebene auf (finanzpolitisch auch in der Variante „Zinswende“), sondern auch global sieht das Feld zunehmend anders aus. Und das könnte großen Einfluss auf wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Faktoren haben.

U. a. war die „Zeitenwende in der Weltwirtschaft“ Thema der „Amundi Investment Konferenz“, die alle paar Monate stattfindet. Am vergangenen Mittwoch war es wieder soweit. Moderiert wurde die Sendung wie gewohnt von ntv-Börsenexpertin Sabrina Marggraf. Im Fokus diesmal: die Zinsen (natürlich) und die Inflation, die aktuelle Marktlage, vor allem aber die derzeitigen globalen geopolitischen Fragen.

Was machen die Notenbanken?

Mittlerweile sind sich die meisten Experten sicher: Die erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt im Juni, also bei der nächsten Sitzung. So sieht es auch Amundi-Chefanlagestratege Thomas Kruse. Für den Rest des Jahres erwartet er drei weitere Schritte nach unten.

Doch wie sieht es mit der Inflation aus? Hier sieht vor allem Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Deutschland, aktuell mehr Druck und erwartet daher eine eher zurückhaltende Politik von Fed und EZB. Ende des Jahres rechnet Brzeski in der Eurozone mit einer Teuerungsrate von 2,5 bis 3%. Den Inflationsdruck sieht er vor allem auf geopolitischer Ebene, u. a. aus den USA mit der potenziellen Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Diese könne die EZB zu einer weiteren geldpolitischen Wende zwingen und auch zu Spekulationen, über etwaige Handelskriege oder aber die Mitgliedschaft der USA in der NATO, führen. Sollte Trump wiedergewählt werden und seine Wirtschaftspolitik für ein schwaches Wachstum in Europa sorgen, werde die EZB umdenken und die Zinsen stärker senken, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen, so Brzeski.

Dem entgegenwirken könnte der Export der Disinflation aus China, wo aktuell eine schwächelnde Wirtschaft vorherrscht. Doch das würde, findet Brzeski, nicht reichen, um den Inflationsdruck, der bspw. von Lohnsteigerungen durch den demografischen Wandel oder gestiegene Kosten durch den Umbau von Lieferketten ausgelöst wird, auszugleichen.

Zeitenwende…

Als hochkarätigen Gast aus der Wirtschaftsforschung hatte Amundi Moritz Schularick, den Präsidenten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, eingeladen. Sein 30-minütiger Vortrag beschäftigte sich mit der „Weltwirtschaft von morgen“ und der Frage, ob es derzeit auch in der Weltwirtschaft eine Zeitenwende gibt – und die Devise „Wandel durch Handel“ noch aktuell ist.

Grundsätzlich habe die Globalisierung ihr ökonomisches Versprechen erfüllt, denn viele Menschen seien aus der Armut gehoben worden, die Welt insgesamt sei reicher geworden. Tatsache sei aber: Die Welt ist kein stabilerer, sichererer Ort. Durch das „Globalisierungsparadigma“ seien wir verletzlich, denn es seien viele Abhängigkeiten entstanden. Jetzt jedoch bewege sich die Welt von einem regelbasierten System hin zu einem System, in dem politische Entscheidungen das Ausmaß der wirtschaftlichen Öffnung und die Handelsströme bestimmen. Die Marktintegration werde bei der Entscheidungsfindung nun geopolitischen Zielen untergeordnet und ökonomische Werkzeuge werden vermehrt für diese Ziele eingesetzt. Machtfragen werden immer prominenter, es herrsche vermehrt wieder das Recht des Stärkeren. Der „Geoökonomische Giftschrank“ komme in solchen Situationen zum Einsatz, der bspw. die Versicherung der Versorgung mit Schlüsselrohstoffen beinhalte, oder den Erwerb und Erhalt absoluter technologischer Vorteile.

Was wäre, wenn…?

Schularick ging auch auf die potenziellen Auswirkungen ein, die eine wirtschaftliche Trennung von China für Deutschland nach sich ziehen könnte. Angenommen, Deutschland müsste sich über Nacht von China trennen, würde man einen kurzfristigen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts von 5% bis 7% verspüren. Dies wäre ein harscher Wirtschaftseinbruch verglichen mit dem in der Finanzkrise oder der Coronapandemie – aber auch kein zweistelliger Verlust. Deutschland wäre zwar in Europa am stärksten betroffen, wäre allerdings „in einer zweiten Runde“ auch Profiteur, da Deutschland einen komparativen Vorteil bei der Herstellung von diversen Kapitalgütern habe.

Problematisch sei für Schularick auch die Tatsache, dass die deutsche und europäische Politik darauf beruhe, dass die USA unsere Rückversicherung sei. Doch in einem Land, in dem man sich gerne gegen alles Mögliche versichere, halte er dies für eine recht riskante Strategie. So langsam verstehe man in Berlin allerdings, dass man dauerhaft sehr viel mehr für Investitionen in „unsere Sicherheit“ ausgeben müssen.

In Deutschland sei man bei der Politik drei Wetten eingegangen: günstige russische Energie, die Globalisierung und chinesisches Wachstum als Exportmotor sowie die amerikanische Sicherheitsgarantie und die Dauerhaftigkeit der Friedensdividende. Doch aus diesen drei Wetten seien mehrere hausgemachte Herausforderungen entstanden: der Rückstand bei der Digitalisierung und der öffentlichen Infrastruktur, die abnehmende Innovations- und Risikobereitschaft, eine Strukturkrise bei der Autoindustrie oder die Wachstumsbremse am Wohnungsmarkt. (mki)

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US-Bürger sparen weniger – haben am Ende aber mehr

Eine Studie vom Flossbach von Storch Research Institute hat die Erfolge von Sparern in den USA und in Deutschland untersucht – das Ergebnis ist nicht gerade berauschend. Obwohl die Deutschen absolut betrachtet mehr Geld zurücklegen, erwirtschaften die US-Sparer nach hinten ein größeres Vermögen.

„Im Sparen sind wir Deutschen immer noch Weltspitze“, so eröffnet Sven Ebert, Senior Research Analyst beim Flossbach von Storch Research Institute, seine Untersuchung „Sparen in Deutschland und den USA – ein Vergleich“. Doch wie Ebert selbst in seinem Blogbeitrag zur Analyse darlegt, stimmt das nur auf dem Papier, denn so ganz siegreich steht der gemeine deutsche Sparer gegen den US-Sparer, betrachtet am erwirtschafteten Vermögen, nicht dar. Und das, obwohl die Sparrate beim Deutschen deutlich höher ist. Der legt nämlich laut Eberts Untersuchung, die sich hier auf Daten von Statista aus 2019 bezieht, 11% seines verfügbaren Einkommens zurück, der US-Amerikaner nur 6% (laut Statistischem Bundesamt waren es 2022 sogar nur 3,7%).

Mehr Sparen = mehr Vermögen? Von wegen…

Leider jedoch, so Ebert, machen wir zu wenig aus unserer Spartugend: Der deutsche Rentner ist ärmer als sein amerikanischer Altersgenosse. Das verfügbare Einkommen von Menschen über 65 Jahren liegt in Deutschland unter 90% des durchschnittlich verfügbaren Einkommens der Gesamtbevölkerung. In den USA beträgt dieser Wert fast 95%. Dazu leben in Deutschland nur knapp 60% der Rentner in einer eigenen Immobilie. In den USA sind es fast 80%.

Wer mehr spart, am Ende aber weniger Vermögen besitzt, legt offenbar mit geringerer Verzinsung an. Die hierfür entscheidende Nettorendite ergibt sich aus drei Komponenten: Den Wertsteigerungen der Kapitalanlagen, den Steuern und den Gebühren. Die letzten beiden werden von den Wertsteigerungen abgezogen, versteht sich.

Sparen über 401(k) in USA

Wo sind also die Unterschiede? Warum bekommt der US-Bürger am Ende „mehr raus“, als der so sparbedachte Deutsche? Ein wesentlicher Grund ist für Ebert die unterschiedliche Handhabung der betrieblichen Altersvorsorge in den beiden Nationen.

Eine dominierende Form der bAV in den USA ist der sog. 401(k)-Plan. Dabei handelt es sich um einen Sparplan, in dem der Angestellte die Chancen und Risiken seiner Kapitalanlage selbst trägt. Der Arbeitgeber gibt lediglich einen Zuschuss zu den Sparraten. 76% aller amerikanischen Angestellten besitzen Zugang zu einem 401(k)-Plan. Fast 79% davon sparen im Rahmen des Plans fürs Alter, so Ebert. Somit nutzen sechs von zehn amerikanischen Beschäftigten die betriebliche Altersversorgung mit einem 401(k)-Plan.

Im Aggregat zeichnen sich die Pläne durch solide Aktienquoten aus: Über 70% der Sparer haben mindestens 7 von 10 US-Dollar in Aktien investiert. Bei den Unter-40-Jährigen sind es laut Ebert sogar mehr als 90%. Die Folge davon: Das durchschnittliche 401(k)-Konto legte 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 14% auf 118.600 US-Dollar zu und die Zahl der 401(k)-Millionäre stieg um 11,5%.

Laut Ebert überzeugt Sparen mit 401(k) in allen drei Bestandteilen der Nettorendite: Die Wertsteigerungen der Kapitalanlagen – auch Bruttorendite genannt – ist durch die hohen Aktienquoten auskömmlich für einen echten Vermögensaufbau, bei durchschnittlich zwischen 5 und 8%. Auch gebe es durch nachgelagerte Besteuerung einen Steuervorteil im Alter. Außerdem sei der regulatorische Rahmen übersichtlich, wodurch das Angebot für die Arbeitnehmer transparent und nachvollziehbar sei.

bAV in Deutschland eine „Dschungelexpedition“

Die betriebliche Altersversorgung in den USA gleiche Ebert zufolge einem gut ausgebauten Highway, während die in Deutschland eher einer Dschungelexpedition gleiche. Denn der Unternehmer müsse sich auf der Suche nach guten Lösungen für seine Arbeitnehmer durch ein Dickicht an Verordnungen kämpfen. Derartige Verordnungen, sprich die damit verbundene Regulatorik, würden zusätzlich auch die Kosten antreiben: Zum einen werde die Verwaltung der Assets aufwendig, zum anderen entstünden Eintrittsbarrieren für neue Anbieter, wodurch der Wettbewerb eingeschränkt sei.

Ein weiteres Problem sei das „Steuerdickicht. Beiträge bis zu einer Grenze von 3.624 Euro pro Jahr sind von Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Der doppelte Betrag ist von der Einkommensteuer ausgenommen. Im Alter sind die Auszahlungen aus einer Betriebsrente dann als Einkommen zu versteuern und Sozialabgaben zu entrichten. Daher werden oberhalb der Freibeträge mitunter zweimal Steuern und Abgaben fällig – eine sogenannte Doppelverbeitragung. Dagegen sind Einzahlungen in Direktzusagen unbegrenzt steuerfrei und für die Krankenversicherungsbeiträge gibt es in der Auszahlungsphase mittlerweile einen Freibetrag. Beiträge zur Pflegeversicherung sind hingegen in voller Höhe zu entrichten. Kapitalertragssteuer fällt grundsätzlich nicht an.

Bei der bAV in Deutschland gibt es also steuerliche Konditionen, die sich zwar mit etwas Abstand betrachtet denen des 401(k)-Plans in den USA ähneln, aber nicht so vorteilhaft für den Arbeitnehmer seien. Die Freibeträge belaufen sich nur auf 15 bzw. 30% des US-Niveaus. Ausnahmen versuchen dies auszugleichen. Ein grundsätzlicher regulatorischer Vorteil der deutschen bAV hinsichtlich Steuern und Sozialabgaben entstehe so aber nicht, sagt Ebert. (mki)

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Exklusiv: Sustainable-Finance-Experte Christian Klein im Interview

Nachhaltige Geldanlagen sind eine entscheidende Einflusskomponente für die Nachhaltigkeitstransformation. Doch welche Hemmnisse halten Kleinanleger von einem Investment ab? Und zahlen sich nachhaltige Anlagestrategien finanziell aus? Prof. Dr. Christian Klein, Sustainable-Finance-Experte und bekannt aus FAZ und Tagesschau, erläutert die Zusammenhänge.

Interview mit Prof. Dr. Christian Klein, Fachgebietsleiter Nachhaltige Finanzwirtschaft an der Universität Kassel sowie Mitglied der Wissenschaftsplattform Sustainable Finance
Herr Klein, welche Herausforderungen sehen Sie für nachhaltige Geldanlagen im aktuellen Marktumfeld?

Mein Eindruck ist, dass nach einer ersten Euphorie eine gewisse Ernüchterung eingetreten ist. Sozusagen der Kater nach der Party. Ich sehe zwei Gründe hierfür: Erstens wird die Regulierung in diesem Zusammenhang von vielen als zu umfangreich empfunden. Zweitens hat sich seit Beginn des Krieges in der Ukraine vieles verschoben: In den letzten zwei Jahren waren große Renditen vor allem mit Öl, Gas und Rüstung möglich, und diese Themen sind in den meisten nachhaltigen Geldanlagen nicht enthalten. Zudem scheinen viele zu denken, dass wir jetzt andere Probleme haben und dass dieses Nachhaltigkeitsdings keine so hohe Priorität mehr hat. Das ist natürlich eine schlimme Schlussfolgerung, wenn man bedenkt, dass dem Klimawandel ziemlich egal ist, was wir gerade sonst noch so für Probleme haben.

Man gewinnt den Eindruck, dass nachhaltige Geldanlagen bei Kleinanlegern in letzter Zeit an Stellenwert verloren haben. Teilen Sie diese Einschätzung?

Jein. Wir haben ja seit dem 02.08.2022 die verpflichtende Nachhaltigkeitspräferenzabfrage bei der Kundenberatung. Die Berater und Beraterinnen müssen also fragen, ob der Kunde bei seiner Investition Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen will. Aus unserer Forschung wissen wir, dass anscheinend diese Frage meistens mit „nein“ beantwortet wird. Das ist erstaunlich, denn wir wissen aus unseren Umfragen auch, dass die meisten Deutschen nach wie vor Nachhaltigkeit als sehr wichtig erachten und sich auch bei der Geldanlage wünschen, dass darauf eingegangen wird.

Woran liegt das?

Wahrscheinlich daran, dass der zweite Schritt, der auf ein „ja“ folgen würde, einfach zu komplex ist. Die Beratung zu nachhaltigen Anlageprodukten, die die Regulierung vorschreibt und definiert, scheint sowohl Kunden als auch Beratern zu umständlich zu sein.

Abgesehen vom allgemeinen Marktumfeld: Welche konkreten Hemmnisse halten Kleinanleger denn von einem Investment in eine grüne Kapitalanlage ab?

Ein Hauptgrund ist immer noch das fehlende Wissen. Immer noch erstaunlich viele Kleinanleger wissen gar nicht, dass es so etwas wie nachhaltige Geldanlagen überhaupt gibt. In einer Umfrage, die wir gerade durchgeführt haben, wusste über die Hälfte der Befragten nicht, was der Begriff „ESG“ bedeutet. Dann kam als nächste Nennung „Environmental and Sustainable Goals“ ...

Und wie können Intermediäre wie Vermittler hier für eine Verbesserung sorgen?

Indem sie Aufklärung betreiben. Viele machen das ja schon sehr gut.

Wie unterscheidet sich denn das Anlageverhalten nachhaltiger Kleinanleger von traditionellen Investoren, insbesondere in Bezug auf Risikobereitschaft und Renditeerwartungen?

Es gibt Studien, die Hinweise finden, dass Investoren, die auf Nachhaltigkeit achten, eher langfristig orientiert sind und deswegen auch ihre Geldanlage nicht wieder sofort verkaufen, wenn es einmal nicht so gut läuft. Bei der Renditeerwartung sehen wir auch, dass es durchaus Anleger gibt, die bereit wären, auf etwas Rendite zu verzichten, wenn sie dafür eine ökologische oder soziale Rendite sehen würden.

Es bestehen ja schon Unsicherheiten darüber, inwiefern sich nachhaltige Anlagestrategien für den Kleinanleger finanziell auszahlen. Welche Ergebnisse liefert die Wissenschaft?

Unterschiedliche. Es gibt ältere Metastudien, die gezeigt haben, dass in der Vergangenheit nachhaltige Geldanlagen im Mittel mindestens genauso gut performt haben wie konventionelle. Hier muss man allerdings vorsichtig sein: Erstens dürfte sich das in den letzten zwei Jahren aus den genannten Gründen deutlich geändert haben. Zweitens müssen wir endlich differenzieren, um welche Art von „nachhaltiger Geldanlage“ es sich überhaupt handelt.

Was meinen Sie damit?

Aus meiner Sicht laufen unter der Überschrift „Nachhaltige Geldanlage“ zwei Denkansätze bei der Investition, die beide richtig und wichtig sind – aber eben völlig unterschiedlich. Erster Ansatz: Ich berücksichtige bei der Investition sogenannte Nachhaltigkeitsrisiken. Ich überlege also, was beispielsweise das Pariser Klimaschutzabkommen für Folgen für die Unternehmen hat. Und investiere dann nicht in Öl und Kohle, sondern in Windkraft. Aber auch in Amazon, Meta, Alphabet und Microsoft, da diese Unternehmen nicht wirklich von dem Klimaabkommen betroffen sind. So gehen die meisten „nachhaltigen“ Fonds vor. In diesem Fall wetten Sie auf eine Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens, nicht mehr und nicht weniger. Diese Wette hat sich vor dem Ukraine-Krieg offensichtlich ausgezahlt.

Und was ist der zweite Ansatz?

Hier habe ich den Anspruch, dass meine Investition einen Beitrag dazu leistet, dass unsere Welt ein besserer Ort wird. Dass also beispielsweise weniger CO2 in die Luft gelangt, bedingt durch meine Investition. Wir sprechen von „Impact“. Ein inflationär verwendeter Begriff, obwohl es dann sehr schnell sehr komplex wird, wenn man sich in diesen Bereich hineindenkt.

Wie beurteilen Sie überhaupt die Auswahlmöglich­keiten im Markt für nachhaltige Finanzprodukte? Ist für jedes Anlegerinteresse etwas dabei?

Aus Sicht der Anleger eigentlich ja. Wir haben ja inzwischen alles, vom dunkelgrünen Impactfonds bis zum hellgrünen Girokonto. Aus Sicht der Anbieter, die der Regulierung unterworfen sind, bräuchten wir mehr Produkte, die sich an der EU-Taxonomie – ein Regelwerk, das EU-weit festlegt, was als ökologisch nachhal­tige wirtschaftliche Aktivität gilt – orientieren.

Welche Trends sehen Sie in der nahen Zukunft im Bereich nachhaltiger Geldanlagen?

Drei Dinge: Erstens wird die Differenzierung zwischen Produkten, die Nachhaltigkeitsrisiken beachten, und Produkten, die versuchen, eine Wirkung zu erzeugen, deutlicher werden. Als Folge wird zweitens die Diskussion um „Impact“ zunehmen und wir werden hier völlig neue Innovationen sehen. Aber gleichzeitig wird sich drittens der Fokus ändern: Statt nur „nachhaltige“ Unternehmen zu finanzieren, wird es immer mehr darum gehen, großen Unternehmen die Transformation zu ermöglichen. Konkret: Wir erkennen gerade, dass die Auswirkungen viel größer sind, wenn wir zum Beispiel einem Zementhersteller dabei helfen, seine Produktionstechnik CO2-neutral zu bekommen, als wenn wir einen Windradhersteller mit Geld zuschütten.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 04/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Prof. Dr. Christian Klein bzw. LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Prof. Dr. Christian Klein

Franklin Templeton legt ETF mit „katholischen Grundsätzen“ auf

Der Asset-Manager Franklin Templeton hat einen Artikel-8-ETF mit Investments in Unternehmen aufgesetzt, die nicht nur über sehr gute ESG-Kennzahlen verfügen, sondern auch „den katholischen Grundsätzen entsprechen“. Grundlage ist der MSCI World Catholic Principles.

Der „Franklin MSCI World Catholic Principles ETF“ ist ein neuer ETF aus dem Hause Franklin Templeton, der Ende April für europäische Investoren aufgesetzt wurde. Das Anlageziel dieses neuen globalen Aktienindex-ETF besteht darin, ein Engagement in Aktien von Unternehmen mit großer und mittlerer Marktkapitalisierung zu bieten, die als umwelt- und sozialverträglich gelten, und zwar in entwickelten Marktländern.

Catholic-Principles-ETF von Franklin Templeton

Der ETF ist als Artikel-8-ETF klassifiziert und bildet die Wertentwicklung des MSCI World Select Catholic Principles ESG Universal and Low Carbon Index ab. Der Index konzentriert sich auf Unternehmen mit einem geringeren Kohlenstoffanteil und höheren Umwelt-, Sozial- und Governance-Ratings (ESG). Die im Index enthaltenen Unternehmen müssen mindestens ein „BB“-ESG-Rating von MSCI ESG Ratings aufweisen. Der Index schließt Unternehmen aus, die in umstrittene Geschäfte involviert sind wie z. B. zivile Schusswaffen, Atomwaffen sowie umstrittene und konventionelle Waffen.

Investitionen in Unternehmen, die in Glücksspiel, Tabak und Kraftwerkskohle involviert sind, sind erheblich eingeschränkt und basieren auf den Einnahmen, die aus diesen Aktivitäten erzielt werden. Um den katholischen Werten gerecht zu werden, enthält der Index außerdem zusätzliche Ausschlüsse: Abtreibung und Verhütungsmittel, Tierversuche und Stammzellenforschung. Daraus ergibt sich ein aktuelles MSCI ESG-Rating von AA, das die Stärke des Nachhaltigkeitsprofils unterstreicht, so heißt es in der Mitteilung von Franklin Templeton. Über 65% der Aktien im Portfolio erreichen demnach derzeit ein MSCI ESG-Rating zwischen A und AAA.

Der Franklin MSCI World Catholic Principles UCITS ETF ist laut Unternehmensmitteilung das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen Franklin Templeton, MSCI und dem Ethik-Berater Nummus.Info. Er wird gemanagt von Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management, und Lorenzo Crosato, ETF-Portfoliomanager bei Franklin Templeton. Die jährliche Gesamtkostenquote beträgt 0,27%. (mki)

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