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apoAsset rechnet 2024 mit mehr Multi-Asset

Auch 2024 dürfte ein spannendes Jahr für die Investmentbranche werden. Welche Herausforderungen stehen den Asset-Managern und den Anlegern bevor? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Claus Sendelbach, Geschäftsführer von apoAsset.

Herr Sendelbach, welche Themen und Entwicklungen werden Sie 2024 als Asset Manager besonders im Blick haben?

Am globalen Gesundheitsmarkt erwarten wir 2024 spannende neue Impulse, zum Beispiel durch Innovationen und M&A-Aktivitäten. Mit dem Ende des starken Zinsanstiegs dürften auch „abgestrafte“ Wachstumswerte wieder in den Fokus kommen. Auch zu beachten: „Fixed Income is back“, Multi-Asset-Strategien gewinnen durch diese Anlageklasse neue Möglichkeiten und Vorteile. Steigende regulatorische Anforderungen wie zum Beispiel durch ESG oder DORA zwingen außerdem zu weiteren Effizienzsteigerungen in allen Bereichen.

Welche Anlageprodukte werden unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen im Fokus stehen?

Vernachlässigte und mittlerweile günstige Small und Mid Caps vor allem aus dem Healthcare-Bereich sollten eine Renaissance erfahren.

Auch werden defensivere, rentenlastige Anlageprodukte im Rahmen von Multi-Asset-Strategien wieder mehr im Fokus stehen.

Welche vertrieblichen Vorhaben haben Sie?

Ziel in 2024 ist, unsere Vertriebsaktivitäten weiter zu intensivieren. Der Fokus der Vertriebsunterstützung wird dabei auf digitalem Content liegen. Unsere Partnerschaften sollen weiter ausgebaut und vertieft werden. Aus Effizienzgründen werden wir uns dabei noch stärker fokussieren.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Wir sammeln mit KI erste Erfahrungen im Bereich Marketing und Kommunikation und wollen diese später in weitere Unternehmensbereiche einbringen. Primäres Ziel wird dabei die Effizienzsteigerung sein.

Darüber hinaus investieren wir seit Jahren mit unseren Fonds in künstliche Intelligenz – zum einen mit Gesundheitsfonds in Unternehmen für KI in der Medizin, zum anderen mit unserem Multi-Themen-Fonds in den Megatrend KI allgemein.

 

Diese Risiken sollten Anleger und Berater beachten

Die traditionelle „Jahresendrallye“ an der Börse hat Ende 2023 eine euphorische Stimmung am Kapitalmarkt hinterlassen. Doch wie optimistisch sollten Anleger, Finanzberater und Portfoliomanager ins neue Börsenjahr 2024 starten? AssCompact hat bei mehreren Experten nachgefragt.

2023 war gewiss ein besseres Jahr an der Börse als 2022. Doch die hohen Zinsen, die seit Juli 2022 zehnmal in Folge von der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt erhöht wurden, die Inflation und die krisengezeichneten Umstände auf der Welt haben am Kapitalmarkt ihre Spuren hinterlassen. Aber dann ging, passend zur Adventszeit, ein Licht auf – die „Jahresendrallye“ setzte ein, der Deutsche Aktienindex notierte Mitte Dezember erstmals über 17.000 Punkte. Die Stimmung an der Börse war geradezu euphorisch.

Aber früher oder später holt einen eben doch die Realität ein. Die geopolitische Lage ist u. a. mit dem Ukraine-Krieg und dem Nahost-Konflikt über die Feiertage nicht ruhiger geworden. Und auch wenn die Zinshebel im Frankfurter Bankenviertel in der letzten Sitzung des Jahres unverändert blieben – der Hauptrefinanzierungssatz liegt nach wie vor bei 4,5% – ist die Inflation in Deutschland Dezember 2023 wieder auf 3,7% gestiegen. Werden die Risiken bei der Geldanlage derzeit unterschätzt? AssCompact hat bei mehreren Fondsgesellschaften nachgefragt und die Ergebnisse zusammengefasst.

„Zinsfantasien“ an der Börse

Zu viel Optimismus bei den Anlegern? Dr. Hans-Jörg Naumer, Director Global Capital Markets & Thematic Research bei Allianz Global Investors, denkt wohl schon. Seiner Meinung nach befinde man sich derzeit in einer „etwas eigenartigen Diskussionslage an den Kapitalmärkten“ wie er auf Nachfrage mitteilt. „Auf Zinsfantasien allein kann kein Markt mittelfristig aufbauen, genau das steckte aber hinter der sich über Wochen erstreckenden ‚Jahresendrallye‘.“ Bereits im Lauf des vergangenen Jahres ging man davon aus, dass die Kursgewinne, die teilweise unmittelbar nach Zinserhöhungen der EZB eingesetzt hatten, dadurch bedingt waren, dass die Anleger mit dem baldigen (oder schon erreichten) Zinszenit gerechnet hatten.

Hinzu kommen für Naumer zum einen die Konjunkturdebatte – ob die USA doch noch durch eine Rezession muss und wie die Fed weiter agieren wird – sowie die geopolitische Situation, die für Volatilität sorgen dürften. „Euphorie allein ist keine Grundlage. Es muss gute Gründe dafür geben.“

Dementsprechend sieht auch die DWS von einer Erhöhung ihrer Jahresprognose für das Börsenjahr 2024 ab, meldet Global CIO Björn Jesch auf Anfrage – und das obwohl die von dem Vermögensverwalter für 2024 vorhergesagten Kursziele an den Aktienmärkten bereits zu Beginn des Jahres erreicht oder übertroffen wurden: „Momentan sehen wir keinen Grund, die Kursziele hochzuschrauben. Denn dafür müssten entweder die Renditen von zehnjährigen US-Staatsanleihen zum Jahresende deutlich unter den von uns erwarteten 4,2% liegen oder die Unternehmensgewinne deutlich besser ausfallen als bei unserer November-Prognose erwartet. Dafür gibt es momentan keine Anzeichen.“

Geopolitische Risiken sind präsent

Der Chef des Franklin Templeton Institute, Stephen Dover, sieht einen großen Risikofaktor in der Geopolitik: „Sollten sich die derzeitigen Kriege ausweisen, könnte die Energieversorgung gefährdet werden und die Risikoprämien würden in die Höhe schnellen. Höhere Energiepreise könnten dann die Zentralbanken in eine Zwickmühle bringen, da sie die Fortschritte bei der Desinflation abschwächen oder umkehren würden.“ Hier komme es dann stark auf die von den Zentralbanken in die Wege geleiteten Zinsentwicklungen an – wenn diese nämlich dann nur langsam „die Zügel lockern“, so Dover, würden die Aktienmärkte noch anfälliger sein, als Franklin Templeton erwarte. Ebenso könnte ein Ausbruch von Feindseligkeiten in anderen Ländern die Lieferketten für andere Rohstoffe oder Industriegüter unterbrechen, was wiederum nachteilige Folgen für die Anlegerportfolios hätte.

Das sollten Anleger und Berater beachten

Und trotz aller Risiken: Für Dr. Hans-Jörg Naumer von AllianzGI ist das größte Risiko ein „rein menschliches“, nämlich dass plötzliche Stimmungswechsel die Verlustaversion beflügeln und zu unüberlegten taktischen Anpassungen führen könnten, entstanden daraus, dass Finanzberater mit ihren Kunden in der Regel an einer längerfristigen Kapitalanlage arbeiten. Entscheidend sei hier, dass die Strategie des Portfolios, also die langfristige Ausrichtung, steht.

Berater sollten mit ihren Kunden überlegen, ob sich bei einer dauerhaft höher erwarteten Inflation genügend Sachwerte, also Aktien, in dem Portfolio befinden, um die Kaufkraft des Vermögens zumindest zu erhalten – und zwar unabhängig von der Tageslage. Unterschätzt werden sollte dabei nicht die stabilisierende Wirkung von Dividenden, denn Dividendenzahlungen hätten gerade in der jüngeren Vergangenheit in Europa stark zur Gesamtperformance von Aktien beigetragen, so Naumer.

Qualität im Fokus

Für Stephen Dover von Franklin Templeton sollten Anleger ebenfalls Dividenden im Auge behalten, allerdings liege für ihn die Präferenz hier nicht bei der reinen Dividendenrendite. Denn zu den Aktien mit hoher Dividendenrendite würden viele zyklische oder übermäßig fremdfinanzierte Unternehmen gehören. Deren Kurse würden in Zeiten schwacher Erträge grundlegend gedrückt. „Wir bevorzugen Qualität bei Dividenden. Qualitätsunternehmen, die auf der Grundlage nachhaltiger und weniger schwankungsanfälliger Rentabilitätsquellen beständige Dividendenzuwächse erzielen, können in schwierigen Märkten eine bessere Stabilität und einen besseren Schutz vor Kursverlusten bieten.“

Für Dover werden makroökonomisch bedingte Wachstums- und Gewinnenttäuschungen „wahrscheinlich global“ sein. Anleger sollten daher das Risiko auf zyklischere Sektoren und bis zu einem gewissen Grad auch Regionen reduzieren. Ein schwächerer Dollar werde sich auch auf die regionale Allokation auswirken. Gleichzeitig aber würden einige wenige leistungsstarke Unternehmen weiterhin die breiten US-Indizes anführen, bedingt durch das Versprechen der künstlichen Intelligenz und anderer digitaler Transformationen in der Wirtschaft. (mki)

Bild: © PiyawatNandeenoparit – stock.adobe.com

 

KI und Tech werden laut DJE weiter relevant bleiben

Auch 2024 dürfte ein spannendes Jahr für die Investmentbranche werden. Welche Herausforderungen stehen den Asset-Managern und den Anlegern bevor? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Thorsten Schrieber, Vorstand der DJE Kapital AG.

Herr Schrieber, welche Themen und Entwicklungen werden Sie 2024 als Asset Manager besonders im Blick haben?

Wir erwarten, dass das Jahr 2024 im Fondsvertrieb, wie auch 2023, stark von der Zinsentwicklung geprägt sein wird. Sollten sich die wirtschaftlichen Perspektiven weiter eintrüben und die Inflation sich weiter in die richtige Richtung bewegen, dann sind doch schneller Zinssenkungen möglich als allgemein angenommen. Das würde auch bedeuten, dass die derzeitigen attraktiven Angebote von Zinsderivaten und Zinsplattformen ihren kompetitiven Vorteil einbüßen und traditionelle Fondsanlagen wie Multi-Asset wieder in den Vordergrund rücken. Langfristig ist eine positive Real-Rendite letztendlich nur durch Investitionen in Produktivkapital möglich. Wir gehen davon aus, dass neben den Multi-Asset-Anlagen auch die KI-getriebenen Tech-Themen relevant sein werden. Mit Blick auf regulatorische Anpassungen auf europäischer Ebene kann auch das Thema ELTIF, gerade in Bezug auf Infrastrukturthemen, positives Momentum in 2024 erlangen. Bei erneuten krisenbezogenen Entwicklungen sollte der Gold- und Ressourcenbereich nicht unberücksichtigt sein.

Welche Anlageprodukte werden unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen im Fokus stehen?

Wie u. a. vom Deutschen Aktieninstitut belegt haben sich Aktien über 120 Jahre, von 1900 bis 2020, in 16 Industrienationen um den Faktor 750 vervielfacht, wohingegen Anleihen sich nur verelffachen konnten. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies, dass sie im Rahmen der individuellen Risiko-Ertragserwartung zumindest in Mischfonds investiert sein sollten. Wir glauben daher nach wie vor an diese Anlagekategorie. Aber solange das Kapitalmarktumfeld bei Staats- und Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich Renditen zwischen 4 und 6% abwirft, sollte man durchaus zugreifen. Hier empfehlen sich dann solide Rentenfonds wie der DJE – Zins Global, der aktuell eine Ablaufrendite von 5,6% aufweist.

Welche vertrieblichen Vorhaben haben Sie?

Für unser Haus liegt ein starker Schwerpunkt bei Banken und Sparkassen, das wird auch im kommenden Jahr so sein. Getrieben durch regulatorische Entwicklungen, insbesondere das Damoklesschwert des Provisionsverbots, werden wir dem Vermittlermarkt, insbesondere Pools, auch den Zugang zu unseren Vermögensverwaltungsdienstleistungen anbieten: sowohl bei Einzeltiteln mit unserer Online-Vermögensverwaltung Solidvest als auch mit unserer Fondsvermögensverwaltung (Fonds und ETFs), die bis Frühjahr 2024 dann komplett digitalisiert sein wird.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Digitalisierung bedeutet für uns u. a., KI-basierte Prozesse im Bereich Marketing und Vertrieb einzusetzen. Seit 2014 nimmt bei uns die Digitalisierung im Investmentprozess breiten Raum ein und wird ständig weiterentwickelt. Heute kümmern sich bereits fünf Datenanalysten darum, unsere Engine „Trendfinder“ im KI-Sinne zu begleiten. Als aktiver Fondsmanager gehen wir aber davon aus, dass auch morgen noch Anlageentscheidungen persönlich getroffen werden, aber KI das Werkzeug zur Datenaufbereitung und -interpretation sein wird.

 

Warum aktives Investieren 2024 wieder „in“ ist

Aktives Investieren gerät durch seine höheren Kosten immer wieder in die Kritik. Gerade Krisenzeiten gelten jedoch als „beste Zeit“, den Markt zu schlagen. Für BlackRock steht die aktive Strategie 2024 wieder mehr im Vordergrund. Kapitalmarktstratege Dr. Martin Lück erklärt die Hintergründe im Interview.

Interview mit Dr. Martin Lück, Leiter Kapitalmarktstrategie bei BlackRock für Deutschland, Österreich, die Schweiz und Osteuropa
Herr Dr. Lück, BlackRock rät in seinem globalen Kapitalmarktausblick für 2024 zu einem aktiveren Portfolio-Ansatz. Warum?

Wir denken, dass sich die Welt einerseits von den Folgen der Pandemie erholt, andererseits aber auch mit Klimakrise, demografischem Wandel und Veränderungen in der Geopolitik vor großen Herausforderungen steht. Vieles spricht dafür, dass sich in dieser neuen Welt die Anlageerträge wieder stärker unterscheiden als in früheren Jahrzehnten. Und genau das spricht für aktiveres Portfoliomanagement.

Aktives Investieren hat in letzter Zeit im Vergleich zu passiven Anlagen häufig den Kürzeren gezogen – zumindest laut einigen Studien. Wird sich dann also jetzt der Spieß umdrehen?

Sagen wir es so: Im bisherigen Anlageregime, in dem lange geringe Volatilität und extrem niedrige Zinsen vorherrschten, gab es weniger Möglichkeiten, Überträge zu generieren. In einem Umfeld von mehr Unsicherheit kommt es wieder eher auf die Expertise der Manager an. Die Chance für geschickte Investoren, den „Markt zu schlagen“, wird also wieder größer.

Die Ansage ist aber nicht „aktiv statt passiv“… oder? BlackRock ist über die iShares-Marke ja stark im ETF-Geschäft vertreten.

Wir plädieren für einen Gesamtportfolioansatz. Also eine Kombination aus Index- und Alpha-Strategien. Aktives und indexbasiertes Investieren ergänzen sich also, statt sich gegenseitig auszuschließen.

Die Entscheidung, aktiv zu investieren, ist nur der erste Schritt. Welche aktiven Investitionen würden Sie den Anlegern 2024 denn konkret empfehlen?

Der aktive Part beginnt schon bei der richtigen Einordnung der Makro-Konstellation. Es wäre zum Beispiel aus unserer Sicht ein Fehler, auf die gesamtwirtschaftliche Lage durch die Brille eines typischen Konjunkturzyklus zu blicken. Und die Einschätzung, dass uns das Risiko von Angebotsknappheiten, etwa im Bereich Energie, Rohstoffe oder Arbeitskräfte, und damit einer höheren Volatilität an den Kapitalmärkten erhalten bleiben wird, verdeutlicht die Notwendigkeit, das Depot öfter aktiv zu überprüfen, statt es auf Autopilot laufen zu lassen.

Die unruhige Weltlage wird morgen nicht vorbei sein. Bleibt aktives Investieren aus Ihrer Sicht erstmal der „Way to go“ – trotz der häufig kritisierten hohen Gebühren?

Wie gesagt: die Kombination entscheidet. Die höheren Gebühren für aktiv gemanagte Fonds rechtfertigen sich ja durch die Aussicht auf Übererträge. Die ist in einigen Teilen des Portfolios vielversprechender als in anderen. Ausschlaggebend sind immer die individuellen Anlageziele, vor allem also Ertragserwartung, Risikobereitschaft sowie Zeithorizont.

Wie wird sich das Ende der restriktiven Geldpolitik der Notenbanken darauf auswirken? Zumindest dieses steht ja im Lauf des Jahres in Aussicht.

Die Aussicht auf ein Ende der Zinsanhebungen hat ja schon zu einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk für Anleger geführt. Wenn sich diese Erkenntnis im Laufe des Jahres bestätigt, es also keine weiteren Zinserhöhungen gibt, dürfte das weitgehend eingepreist sein. Eher steht die Frage im Raum, ob bezüglich schon bald anstehender Zinssenkungen die Markterwartungen nicht ein bisschen weit vorgeprescht sein könnten.

Ein Schlusswort mit Blick auf die Reise, die den Anlegern 2024 bevorsteht?

Auch 2024 dürfte volatil bleiben. Wichtig ist es, trotz vielfältiger Unsicherheiten investiert zu sein.

Bild: © ipopba – stock.adobe.com; © BlackRock

 

Amundi greift 2024 den ELTIF an

Auch 2024 dürfte ein spannendes Jahr für die Investmentbranche werden. Welche Herausforderungen stehen den Asset-Managern und den Anlegern bevor? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Alexander Koch, Head of Third-Party Distribution von Amundi Deutschland.

Welche Themen und Entwicklungen werden Sie 2024 als Asset-Manager besonders im Blick haben?

Zinsen. Hier wird es spannend zu sehen, wie sich diese 2024 entwickeln und welche Auswirkungen dies z. B. auf Tagesgeld hat. Für uns zählen ETF-Sparpläne daher auch 2024 zu den Trendthemen. Zudem das Thema Altersvorsorge und Anlagethemen rund um Vorsorge. Und last, but not least: das Thema Nachhaltigkeit. Real Assets über ELTIFs bieten hier Investmentoptionen, die nicht nur für institutionelle Investoren interessant sind, sondern nach der Anpassung der Investmentvorgaben für ELTIFs auch für Privatanleger.

Welche Anlageprodukte werden unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen im Fokus stehen?

Bei den Kunden stehen 2024 zinsnahe oder thematische Investitionslösungen im Fokus. Zudem diskutieren wir mit unseren Kunden die Themen Real Assets sowie Dividendenstrategien.

Welche vertrieblichen Vorhaben haben Sie?

Wir sind in Deutschland bei institutionellen und Third-Party-Kunden sowie im Retailgeschäft gut verankert. Dabei profitieren wir von unserem umfangreichen aktiven wie passiven Produktangebot, aber auch von unseren Möglichkeiten, maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Unsere regionale Aufstellung im Retail-Bereich kommt bei den Kunden sehr gut an. Wir pflegen einen intensiven Austausch mit ihnen, der 2024, in dem eine dynamische Allokation in den Portfolios notwendig ist, noch wichtiger wird.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Die Abläufe zwischen Front- und Backoffice leiden unter der zunehmenden Komplexität, die durch neue Produkte, insbesondere im Bereich der alternativen Investments, sowie die regulatorischen Veränderungen ausgelöst werden. Amundi investiert bereits seit Gründung 2010 in die Weiterentwicklung seiner eigenen Portfoliomanagement Plattform ALTO. Die Expertise und das Know-how, das sich der Konzern über diese Zeit aufgebaut hat, ist enorm. Seit 2021 bieten wir ALTO daher auch unseren Kunden und Dritten an.

 

ÖKOWORLD will mit „dunkelgrün“ auch die Jüngeren ansprechen

Auch 2024 dürfte ein spannendes Jahr für die Investmentbranche werden. Welche Herausforderungen stehen den Asset-Managern und den Anlegern bevor? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Andrea Machost, Vorständin für den Privatkundenvertrieb bei ÖKOWORLD.

Frau Machost, welche Themen und Entwicklungen werden Sie 2024 als Asset-Manager besonders im Blick haben?

Das Greenwashing einzelner Anbieter hat in den vergangenen Jahren zu einer starken Verunsicherung der Verbraucher gegenüber nachhaltigen Anlageprodukten geführt. Da wir jedoch diejenigen sind, die sich seit vielen Jahren auf strenge, transparente und konsequente Kriterien in unseren Fonds spezialisiert haben, erwarten wir schon bald wieder eine steigende Nachfrage. Weitere Themen für 2024 sind: Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien, Emerging Markets. Besonders für aktive Stockpicker sehen wir top Chancen.

 Welche Anlageprodukte werden unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen im Fokus stehen?

Sowohl auf der Anlageseite als auch im Vorsorgebereich sehen wir Chancen für eine Weiterentwicklung unserer dunkelgrünen Produkte. Beispielsweise wollen wir für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge auch ratierliche Anlagen mit in unser Angebot aufnehmen. Zusätzlich planen wir, unsere Aktivitäten im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge weiter auszubauen.

Welche vertrieblichen Vorhaben haben Sie?

ÖKOWORLD war in der Vergangenheit stark auf eine ältere Zielgruppe ausgerichtet. Das wollen wir ändern. Wir werden in Zukunft deutlich stärker auch jüngere Menschen ansprechen, ohne unsere bisherige Zielgruppe zu vernachlässigen. Jüngere Menschen sind überaus umweltbewusst und engagieren sich sehr stark für Nachhaltigkeit und für den Klimaschutz. Diese Veränderung wird Einfluss haben auf unsere Aktivitäten in den Bereichen Marketing und Vertrieb.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

Die neuen Möglichkeiten für den Einsatz von künstlicher Intelligenz verfolgen wir sehr intensiv. Mehr noch: Wir überlegen, hier diese Technik zu nutzen, um künftig einfachere Standardprozesse zu automatisieren.

 

Ausblick: Chancen schaden nur denen, die sie nicht nutzen

Auch 2024 dürfte ein spannendes Jahr für die Investmentbranche werden. Welche Herausforderungen stehen den Asset-Managern und den Anlegern bevor? Robert Halver von der Baader Bank AG schaut für AssCompact u. a. auf die Themen Geldpolitik, Rohstoffe, Aktienmärkte und Kryptos.

Ein Artikel von Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG

Welche Daten sind im nächsten Börsenjahr bestimmend und was heißt das für die Anlageklassen?

Wenn dich der deutsche Standort nicht liebt, wie gut, dass es noch andere gibt

Die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland ist getrübt. Tatsächlich sind ideologische „Wirtschaftsexperimente“ kaum geeignet, die massiven Strukturdefizite und Verunsicherung bei Unternehmen und Konsumenten zu beheben.

Doch für Aktienkurse positiv, findet eine zunehmende Verlagerung deutscher und europäischer Unternehmen in Standorte wie Amerika und Asien statt, die massiv in zukünftiges Wachstum investieren. So machen sie sich unabhängiger von den heimischen Niederungen und laben sich an den weltwirtschaftlichen Perspektiven.

Geldpolitik: Die Wende der Zinswende

In den USA und der Eurozone sind 2024 Inflationsraten von 2% möglich. Nach einem Verweilen auf dem aktuellen Zinsplateau rechnen die Finanzmärkte ab Frühjahr jeweils mit drei Zinssenkungen. Da wir uns also auf dem Zinsgipfel mit anschließendem Abstieg befinden, sind Anlagen in möglichst lang laufende Staats- und Unternehmensanleihen zu empfehlen, um vom Kurshebel zu profitieren. Festgelder sind aber mit Vorsicht zu genießen: Mit den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank werden auch die Anlagezinsen fallen.

Grundsätzlich gilt: Wenn Zinsen der natürliche Feind der Aktien sind, haben Letztgenannte 2024 wenig zu befürchten.

Rohstoffe: Für und Wider

Öl hat um die 80 US-Dollar je Barrel eine Unterstützung. Doch ist aufgrund der Revitalisierung von Fracking, Kernkraft und Kohle sowie dem Ausbau von alternativen Energien auch nicht mit Notierungen in Richtung 100-US-Dollar-Marke oder darüber zu rechnen. Längerfristig spricht das Megathema Klimaschutz für höhere Metallnachfrage. Mit der Zinsentspannung in Amerika und daher Dollar-Beruhigung ist ein Goldpreis deutlich über 2.000 US-Dollar je Unze zu erwarten.

Aktienmärkte: Die Wiederentdeckung Europas

US-Aktien bleiben zwar der Anlageklassiker. Doch sprechen eine weiche US-Konjunkturlandung sowie eine Wirtschaftsstabilisierung in China deutlich für europäische Export- und Industriewerte auch aus der zweiten Reihe. Nicht zuletzt wird 2024 wieder ein gutes Dividendenjahr.

Ein politisches Risiko für Europa ist allerdings die US-Präsidentschaftswahl Ende 2024, bei der nach Umfragen ein Republikaner in das Weiße Haus einziehen könnte. In Japan bleibt die freizügige Bank of Japan der beste Freund des Aktienmarkts.

Schwellenländer: Wieder einen Blick wert

Aufgrund der Zinsentspannung der Fed werten die Währungen der Schwellenländer auf, was die Kapitalflucht in die USA bremst und den Schuldendienst für Dollar-Kredite senkt. Insbesondere profitieren zyklische oder techlastige Märkte in Südkorea, Taiwan oder Indien. Von der Verschiebung der US-Produktion aus China profitieren Mexiko und Brasilien. Zu einem echten Aktien-Durchbruch in China kommt es erst, wenn mehr Marktwirtschaft betrieben wird.

Branchenbetrachtung: Die Wiedergeburt der Substanzwerte

Tech-Aktien auch aus der zweiten Reihe bleiben wegen der Zinsberuhigung und angesichts der Digitalisierung und KI aussichtsreich.

Über die Reflation der Weltkonjunktur stehen aber auch zyklische europäische Konjunkturwerte im Fokus, die teilweise dramatisch unterbewertet sind.

Kryptos: Sie gehören mittlerweile zur Anlage-Familie, sind aber spekulativ

Mit den Zinssenkungsfantasien und der Vielzahl an Anträgen auf Bitcoin- und Ethereum-ETFs kommt es zu weiterem Tauwetter im „Krypto-Winter“. Doch aufgrund der im Vergleich z. B. mit Aktien erschwerten Einschätzung sind Kryptos nicht als klassisches Investment zu betrachten.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Baader Bank

 
Ein Artikel von
Robert Halver

Zahl der Aktionäre in Deutschland sinkt

Das Deutsche Aktieninstitut hat seine jährliche Bilanz zu Aktionären in Deutschland veröffentlicht. Zum vierten Mal in Folge liegt die Zahl dieser über 12 Millionen, allerdings ist sie gegenüber dem Höchststand von 2022 auch um gut eine halbe Million gesunken.

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland liegt nun schon seit einigen Jahren im historischen Vergleich nicht schlecht. 2022 waren es stolze 12,9 Millionen Menschen, die in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investiert haben – ein Rekordwert. Wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) nun mitteilt, sind es auch 2023 wieder deutlich über 12 Millionen. Gesunken ist die Anzahl der Aktiensparer aber dennoch. Laut dem Bericht des DAIs waren 2023 12,3 Millionen Bundesbürger an der Börse investiert. Das entspricht 17,6% der Bevölkerung ab 14 Jahren.

Der Rückgang ist somit absolut betrachtet nicht zu verachten – immerhin sind es etwa 570.000 Aktiensparer weniger. Dennoch ändere sich an dem langfristigen Trend nach oben nichts: „Gut jeder Sechste in Deutschland ist 2023 in Aktien investiert. Angesichts von Zinswende, anhaltend hoher Inflation und eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten ist die Zahl der Aktiensparer ein gutes Ergebnis“, findet die Geschäftsführende Vorständin des DAIs, Dr. Christine Bortenlänger.

ETFs besonders bei den Jüngeren beliebt

Die beliebteste Form der Aktienanlage waren laut DAI auch in 2023 aktienbasierte Fonds und ETFs. Darin investierten rund 10,3 Millionen Anleger, was dem Vorjahresniveau entspricht. Besonders die Jüngeren entscheiden sich dabei für ETFs. Während 35% der Aktiensparer im Alter unter 40 Jahren mit ETFs sparen, sind es bei den Älteren nur 17%. Zudem sind ETFs bei Männern verbreiteter als bei Frauen. Während bei den Aktiensparern jeder Vierte einen ETF im Depot hat, ist es bei den Aktiensparerinnen nur jede Sechste.

Zahl der Aktiensparerinnen bleibt konstant

4,7 Millionen Frauen hatten 2023 Aktien, Aktienfonds oder ETFs im Depot, was dem Niveau des Vorjahres entspricht. Somit machten Frauen 2023 38% aller Aktiensparer aus. Da die Zahl der Männer mit einem Aktieninvestment um 520.000 auf 7,6 Millionen sinkt, verringert sich der Abstand zwischen Aktiensparerinnen und -sparern das zweite Jahr in Folge.

Westen ist investitionsfreudiger

Einen deutlichen Unterschied gibt es den Zahlen zufolge in der Investitionsfreudigkeit bei den Bewohnern der westlichen und östlichen Bundesländer. Im Westen sind 19,2% an der Börse investiert, im Osten lediglich 10,2%. Den höchsten Anteil an Aktionären hat Baden-Württemberg mit 26,4%, gefolgt von Bayern mit 21,2%.

Deutlicher Anstieg bei jungen Aktiensparern

Langfristig gesehen hat die Anzahl der jüngeren Anleger (14 bis 39 Jahren) den größten Sprung gemacht. 2023 gab es in dieser Altersgruppe 3,6 Millionen Anleger, 2014 waren es noch deutlich unter 2 Millionen.

Bild: © m.mphoto – stock.adobe.com

 

J.P. Morgan AM geht „back to the roots“

Auch 2024 dürfte ein spannendes Jahr für die Investmentbranche werden. Welche Herausforderungen stehen den Asset-Managern und den Anlegern bevor? AssCompact hat nachgefragt – heute bei Holger Schröm, Executive Director bei J.P. Morgan AM.

Herr Schröm, welche Themen und Entwicklungen werden Sie 2024 als Asset Manager besonders im Blick haben?

Wir sehen den Trend des „Back to the roots“: zurück zu bewährten (globalen) Kerninvestments statt Themenfonds. Aus Bewertungssicht sind Dividendentitel mit Wachstumskomponente derzeit besonders aussichtsreich. Und die Rückkehr des Zinses führt zu steigenden Ertragserwartungen, was Mischfonds und Rentenfonds als bessere „Cash“-Alternative wieder attraktiv macht. Nicht zuletzt gewinnen aktive ETFs weiter an Bedeutung.

Welche Anlageprodukte werden unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen im Fokus stehen?

Wie oben beschrieben sind performante, aktiv gemanagte Kernanlagen vor allem langfristig attraktiver als Geldmarktinvestments. Die aktuell vorherrschenden hohen Bewertungsdivergenzen sind ein gutes Umfeld für aktives Management, sodass wir mit unseren aktiv gemanagten Fonds und ETFs wichtigen Mehrwert in Form von Alpha bieten können.

Welche vertrieblichen Vorhaben haben Sie?

Wir bieten weiterhin für alle B2B-Kanäle umfangreiche Servicebausteine mit maßgeschneiderten Konzepten an und setzten auf die Kombination von Schulungen und Events vor Ort und digitalen Konzepten. Wo gewünscht ist auch Nachhaltigkeit weiterhin im Fokus, denn wir erweitern kontinuierlich unsere Palette, etwa mit aktiven ETFs mit „SRI Paris Aligned“-Benchmark und Artikel-9-Einstufung, verbunden mit starkem aktivem Investment Stewardship und Engagement.

Welche Pläne haben Sie zum Einsatz von KI?

J.P. Morgan Chase investiert jedes Jahr mehrere Mrd. US-Dollar in Technologie und Digitalisierung. Wir haben beispielsweise für unser Portfoliomanagement die marktführende Investment-Plattform „SPECTRUM“ entwickelt, die uns von der Datenanalyse über das Research bis hin zur Umsetzung und Reporting dank KI-Modulen hilft, effizienter und vernetzter zu arbeiten. Auch das Marktresearch profitiert von schnelleren Prozessen: Unser beliebter „Guide to the Markets“ wird seit einigen Wochen täglich auf Deutsch aktualisiert.

 

SEC genehmigt Bitcoin-ETFs

Die US-Börsenaufsicht SEC hat nach jahrelanger Gegenwehr eingelenkt: Bitcoin-ETFs sind in den USA ab sofort zulässig. In Deutschland sind die ETFs aus Regulationsgründen vom Tisch – wenngleich auch hierzulande Kleinanleger von der Genehmigung profitieren könnten.

Was im Vorfeld schon erwartet worden war, ist am Mittwochabend deutscher Zeit nun eingetreten: Die United States Securities and Exchange Commission, kurz SEC, hat Bitcoin-ETFs für zulässig erklärt. Bereits am Dienstagabend hatte eine Falschmeldung für starke Unruhen gesorgt: Der X-Account der SEC war gehackt worden und hatte sozusagen vorschnell die Genehmigung der Bitcoin-ETFs verkündet, woraufhin auch der Kurs der Kryptowährung auf rund 43.800 Euro anstieg, ehe er kurz darauf wieder auf etwa 41.500 Euro sank.

Bitcoin-ETFs erhalten grünes Licht

Am Mittwochabend wurde es dann mit einer Mitteilung des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler offiziell gemacht: Ab Donnerstag, 11.01.2024, sind börsengehandelte Fonds, die in Bitcoin investieren und dessen Kurs abbilden, erlaubt. In der Vergangenheit hatte man derartige Produkte zurückgewiesen, so bspw. auch einen Antrag vom weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock. Hintergrund waren befürchtete Preismanipulationen.

Doch nun wurden die Karten neu gemischt, wie es auch Gensler in der SEC-Mitteilung darlegt. Nachdem die SEC einen Antrag von Grayscale, einem US-amerikanischen Verwalter für digitale Vermögenswerte, für einen Bitcoin-ETF abgelehnt hatte, ging das Thema vor den United States Court of Appeal, das Berufungsgericht der Vereinigten Staaten. Die SEC musste dort eine Niederlage hinnehmen, da es nach Ansicht des Berufungsgerichts keine ausreichende Erklärung abgegeben hatte, warum das Produkt abgelehnt wurde. Kurzum: Es gibt nach Ansicht der SEC und Gensler keine rechtliche adäquate Grundlage mehr, Bitcoin-ETFs kein grünes Licht zu geben.

Aber nichtsdestotrotz: In selbiger Mitteilung betont Gary Gensler auch die Gefahren und Risiken von Kryptowährungen. Primär sei Bitcoin ein spekulatives und volatiles Asset, das auch für illegale Aktivitäten verwendet werde, so z. B. Geldwäsche, Cyberkriminalität oder Terrorismusfinanzierung. Offiziell unterstützt wird Bitcoin von der SEC und Gensler also nach wie vor nicht.

So reagiert der Bitcoin-Kurs

Der große Hype um Bitcoin lässt sich nach der Entscheidung, die am Mittwoch etwa um 22:30 Uhr deutscher Zeit verkündet wurde, noch nicht erkennen. Betrachtet man den Bitcoin-Kurs, bspw. auf der Handelsplattform Coinbase, verläuft dieser eher seitwärts – mit einem kurzen Aufbäumen auf etwa 43.500 Euro um die Mitternachtszeit. Am Donnerstagvormittag schwankte der Wert zwischen 42.000 und 43.000 Euro. Hintergrund könnten die starken Anstiege des Kurses in den letzten Monaten sein, die aus den Erwartungen resultierten, dass Bitcoin-ETFs schon bald zugelassen werden, erläutert bspw. das Handelsblatt unter Berufung auf die Tech-Investorin Cathie Wood. Da dies nun eingetreten ist, verkaufen viele Anleger ihre Anteile jetzt wieder und nehmen die Gewinne mit.

Generell wird jedoch mit einem langfristig steigenden Bitcoin-Kurs gerechnet – gerade jetzt, wo das Produkt durch ETFs einer breiteren Masse zugänglich gemacht wird, das dann auch sicherer reguliert wird. Gerhard Summerer, Geschäftsführer von DZ Financial Markets der deutschen DZ Bank in New York, erklärt bei tagesschau.de: „Der große Vorteil von diesen ETFs ist – wenn sie bei Firmen mit hoher Reputation wie BlackRock gekauft werden – der, dass sie die Unsicherheit und Risiken minimieren.“

Keine Bitcoin-ETFs in Deutschland

Bereits ab Donnerstag dürfen Bitcoin-ETFs also an den Start gehen. Geplant sind derzeit schon mehrere, u. a. von BlackRock, VanEck, Wisdom Tree und Fidelity.

Aber: In Deutschland wird es, zumindest nach dem aktuellen rechtlichen Stand, keine Bitcoin-ETFs geben. Hintergrund ist die UCITS-Richtlinie, an die sich alle ETFs in Europa halten müssen. Darin ist auch vorgegeben, dass ETFs in Europa nur bei einer ausreichenden Diversifikation zugelassen werden. Da Bitcoin-ETFs allerdings nur einen einzigen Wert abbilden – den von Bitcoin selbst –, ist diese Voraussetzung nicht erfüllt.

Im Gegensatz zu Bitcoin-ETFs allerdings können sowohl Bitcoin selbst als auch andere börsengehandelte Produkte wie ETP- und ETN-Anteile erworben werden, die den Bitcoin-Kurs abbilden. Auch bei diesen schlagen sich Kursgewinne nieder. Sie bringen jedoch den Nachteil mit sich, dass das Kryptovermögen der Anleger im Falle einer Insolvenz des Anbieters nicht geschützt ist. (mki)

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