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Fonds mit Spitzenrating schlagen den Markt

Scope hat die Performance von Investmentfonds mit Spitzenrating mit jener von passiven Anlageprodukten verglichen. Das Ergebnis: Aktiv gemanagte Top-Fonds konnten eine deutliche Outperformance erzielen. Spitzenratings könnten somit Indikatoren für ein zukünftig zu erwartendes Alpha sein.

Scope Analysis hat ausgewertet, wie gut sich aktiv gemanagte Fondsprodukte im Vergleich zu ihren passiven ETF-Pendants in den vergangenen Jahren geschlagen haben. Dabei stellten die Scope-Analysten fest, dass Fonds mit Spitzenbewertung in früheren Jahren sowohl drei als auch fünf Jahre nach Erhalt ihres Ratings eine höhere Rendite erzielten als der Marktdurchschnitt. Im besten Fall gelang den Top-Fonds eine Outperformance von bis zu 2,7 Prozentpunkten pro Jahr.

Studienaufbau

Um die Kapitalmärkte möglichst breit abzudecken, betrachteten die Analysten neun Anlagesegmente. Dazu zählten auf der Aktienseite die fünf Regionen Nordamerika, Europa, Japan, Asien-Pazifik ex Japan und Schwellenländer, auf der Anleihenseite die vier Kategorien Renten Euro, Renten Euro Global, Renten Emerging Markets Hartwährung und Renten Emerging Markets Lokalwährung.

Aus jeder Peergroup wurden jeweils die drei Fonds mit den höchsten Rating-Punktzahlen vor drei und vor fünf Jahren ausgewählt. Aus diesen erstellten die Scope-Analysten ein reines Aktienfonds-Portfolio und ein reines Rentenfonds-Portfolio. Zudem konstruierten die Analysten ein Balanced-Portfolio, das hälftig aus Aktien- und Rentenfonds besteht.

Gewichtung und Benchmark

In den Portfolios wurden die Fonds so gewichtet, dass ihre Verteilung den Standard-Benchmarks MSCI AC World Index (Aktien) und Bloomberg Euro Aggregate Bond Index (Anleihen) entspricht. Damit wurde sichergestellt, dass die Fonds-Portfolios mit dem breiten Markt vergleichbar sind. Alle drei Portfolios wurden monatlich auf die Ausgangsgewichtung zurückgesetzt, um Verzerrungen durch extreme Entwicklungen einzelner Fonds auszuschließen.

Um die Entwicklung des breiten Markts aus Anlegersicht möglichst realistisch wiederzugeben, setzten die Analysten ETFs ein. Als Vergleichsmaßstab für die Fonds-Portfolios verwendeten sie den iShares MSCI ACWI ETF auf der Aktienseite und den iShares € Aggregate Bond ETF auf der Rentenseite.

Auswirkung von Kosten auf die Performance

Die laufenden Kosten wurden in der Auswertung sowohl bei den Top-Fonds als auch bei den passiven Anlageprodukten bereits berücksichtigt. Anders sieht es bei den einmalig anfallenden Gebühren, wie den Ausgabeaufschlägen bei aktiv gemanagten Fonds oder den Trading-Gebühren bei den ETF-Produkten aus. Da sie nur einmalig anfallen, haben die Scope-Analysten sie bei der Berechnung der Performance außen vor gelassen.

Nach drei Jahren deutliche Outperformance

Besonders auffällig ist laut Scope das Bild auf der Aktienseite über einen Betrachtungszeitraum von drei Jahren. Das Portfolio aus den am besten bewerteten aktiven Fonds konnte gegenüber dem ETF auf den MSCI ACWI im Schnitt eine Outperformance von 2,7 Prozentpunkten pro Jahr erzielen: Das Fondsportfolio kam auf eine Wertentwicklung von 18,9% p.a., der ETF erzielte dagegen nur 16,2% p.a.

Das Aktienfondsportfolio mit der Fünfjahreshistorie konnte die Analysten ebenfalls überzeugen. Hier war der Abstand jedoch knapper: Das Portfolio erwirtschaftete im Mittel 13,8% p.a., der ETF 12,6%.

Bei Rentenfonds schwächerer Effekt

Auch auf der Anleihenseite, bei der aufgrund des Niedrigzinsumfelds die Gebühren stark auf die Performance durchschlagen, konnten sich die Fonds mit Top-Rating durchsetzen. Das Fondsportfolio erzielte auf Dreijahressicht eine Rendite von 3,6% p.a., der Renten-ETF kam lediglich auf 2,8%.

Über fünf Jahre liegen die Ergebnisse enger beieinander: Die Fonds stiegen um 2,1% p.a., der ETF um 1,8%.

Performance des Balanced-Portfolios

Da die Ergebnisse der Untersuchung sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite vorteilhaft für die aktiven Portfolios ausfielen, überrascht auch die Outperformance des Balanced-Portfolios nicht. Über drei Jahre konnte das aus den Aktien- und Rentenfavoriten zusammengesetzte Portfolio mit einer durchschnittlichen Wertentwicklung von 11,2% p.a. gegenüber 9,6% für den 50/50-Mix aus Aktien- und Renten-ETFs punkten.

Im Fünfjahresvergleich liegt das gemischte Fondsportfolio mit 8,0% nur knapp vor dem ETF-Mix (7,3% pro Jahr).

Fonds mit Spitzenrating schlagen sich gut

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass zumindest einige Anbieter aktiv gemanagter Fonds, die wegen ihrer teils hohen Gebühren unter Rechtfertigungsdruck stehen, durchaus einen Mehrwert gegenüber passiven Anlageprodukten aufweisen. Fonds, die in der Vergangenheit eine hervorragende Leistung erbracht haben und entsprechend gut bewertet sind, dürften der Auswertung zufolge eine höhere Chance haben, auch künftig Alpha zu generieren.

Scope stellt weitere Erhebungen in Aussicht

Ob sich diese Beobachtung erhärtet, wird die Zukunft zeigen. Immerhin plant Scope, die Untersuchung regelmäßig zu wiederholen, um so herauszufinden, inwiefern diese für Spitzenfonds ermutigenden Ergebnisse Bestand haben. (tku)

Bild: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com

 

Die Zukunft der Geldanlage ist digital und persönlich

Das gesteigerte Interesse der Deutschen an Aktien ist eher digitalen Anbietern zuzuschreiben denn den etablierten Banken. Whitebox (whitebox.eu) ist so ein digitaler Vermögensverwalter. Er setzt auf die Zusammenarbeit mit Vermittlern und hat in einer Studie die Entwicklungen bei Wertpapierdepots untersucht.

<h5>Ein Artikel von Salome Preiswerk, CEO der Whitebox GmbH</h5><p>Wer hätte das noch vor ein paar Jahren für möglich gehalten: Deutschland scheint sich tatsächlich langsam, aber sicher zu einem Land der Aktionäre zu entwickeln. Nachdem die Zahl der Depots in Deutschland seit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes stetig zurückgegangen ist, steigt sie seit 2016 kontinuierlich an. Das zeigt die aktuelle Studie von Whitebox, die der digitale Vermögensverwalter gemeinsam mit den Datenexperten von Barkow Consulting durchgeführt hat.</p><h5>Covid-19-Pandemie als Treiber</h5><p>Als zusätzlicher Treiber dieser Entwicklung erweist sich ausgerechnet die Covid-19-Pandemie. Diese hat die Investitionen in Wertpapiere auf ein neues Rekordhoch getrieben. Zwischen 2020 und 2021 stieg die Zahl der neuen Depots so stark wie seit dem Aktienboom um die Jahrtausendwende nicht mehr. Im ersten Halbjahr 2021 wurden 1,4 Millionen neue Depots eröffnet. Das sind fast so viele wie im gesamten Jahr 2020 (1,7 Millionen), dem Jahr mit dem bislang höchsten Wachstum seit 2001. Mit einem Plus von 9,4% gegenüber dem Vorjahr erreichte das Wachstum an Neu-Depots im Juni 2021 einen vorläufigen Höhepunkt. Insgesamt gab es in Deutschland zum Ende des ersten Halbjahres 26,6 Millionen Depots.</p><p>Mit der Anzahl der Aktionäre steigt auch das Volumen der Wertpapierinvestitionen an. 2020 haben Privatanleger 39,4 Mrd. Euro in Aktien sowie weitere 41,6 Mrd. Euro in Fonds (inkl. ETFs) investiert. Das ist der höchste Wert seit 2001. In diesem Jahr dürfte diese Marke erneut durchbrochen werden: Allein im ersten Halbjahr 2021 investierten private Anleger 57,4 Mrd. Euro in Aktien und Fonds. Insgesamt haben die Deutschen zum Ende des ersten Halbjahres damit 496 Mrd. Euro in Aktien investiert, 841 Mrd. Euro stecken in Fonds und ETFs.</p><p>Von einem Ende des Aktienbooms kann also keine Rede sein. Insgesamt deutet viel darauf hin, dass sich die Aktienkultur in Deutschland auch über die Covid-19-Pandemie hinaus nachhaltig positiv entwickelt. Das wäre ein gutes Signal für die Vermögensbildung und damit die Altersvorsorge in Deutschland.</p><h5>Wer partizipiert am Aktienboom?</h5><p>Doch ist es auch ein gutes Signal für die Banken und Sparkassen des Landes? Mitnichten! Denn die Whitebox-Studie zeigt: Nicht alle Anbieter profitieren vom aktuellen Aktionärsboom. Zwar verwahren die traditionellen Institute hierzulande knapp zwei Drittel der Depot­bestände. 77% der neuen Depots werden allerdings bei digitalen Anbietern wie Neobanken und Robo-Advisorn eröffnet.</p><p>Diese Zahlen sollten jede Bank und jede Sparkasse aufrütteln. Überraschend kommen sie aber nicht. Denn Kunden wünschen sich einen einfachen, bequemen und kostengünstigen Zugang zur Geldanlage. Viele Banken und Sparkassen haben diese Entwicklung jedoch verschlafen. Bei einigen ist es sogar bis heute nicht möglich, online ein Depot zu eröffnen. Bei anderen müssen am Ende des Eröffnungsprozesses Dokumente ausgedruckt, unterschrieben und per Post an die nächste Filiale geschickt werden.</p><p>Das ist den meisten Kunden zu umständlich. Sie wenden sich daher den sogenannten FinTechs zu, die eine einfache, nutzerfreundliche und komplett digitale Customer Journey bieten.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Kunden sind digital, aber keine Selbstentscheider--><h5>Kunden sind digital, aber keine Selbstentscheider</h5><p>Als Erstes hat das Handelsblatt exklusiv über die Studie berichtet. In ihrem ausführlichen Artikel haben sie unter anderem einen Experten befragt, der auf die Beratung von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken spezialisiert ist. Für ihn liegt der Grund, warum Sparkassen und Genossenschaftsbanken kaum vom gestiegenen Aktieninteresse der Deutschen profitiere darin, dass diese Institute nun einmal sehr stark auf das Geschäft mit Bestandskunden und damit auch auf die Beratung ausgerichtet seien. Sie hätten mithin wenig Interesse an den digitalen Kunden, die ihre Entscheidungen autark treffen und deshalb auch für die Banken und Sparkassen weniger ertragreich seien.</p><p>Diese Schlussfolgerung ist jedoch ein Trugschluss. Denn sie unterstellt, dass Kundinnen und Kunden, die sich eine digitale Lösung wünschen, immer auch Selbstentscheider sind. Umgekehrt setzen nach dieser Logik Kundinnen und Kunden, die Wert auf eine persönliche Beratung legen, auf den analogen Kontakt.</p><p>Dabei schließen sich digital und persönlich eben nicht aus. Mehr noch: Die Zukunft der Geldanlage ist digital und persönlich.</p><h5>Auch FinTechs benötigen guten Kundenservice</h5><p>Aus dieser Überzeugung hat Whitebox von Anfang an großen Wert auf einen ausgezeichneten Kundenservice gelegt. Das Team besteht ausschließlich aus erfahrenen Bankkaufleuten, die für die Kundinnen und Kunden, aber auch für alle Interessenten persönlich ansprechbar sind – sei es nun vor Ort, per Videochat, E-Mail, Chat oder telefonisch.</p><p>Genau aus diesem Grund arbeitet der digitale Vermögensverwalter auch mit Vermittlern zusammen. Die Aufgaben sind dabei klar verteilt: Die Vermittler kümmern sich um die Betreuung ihrer Kunden, Whitebox um den Rest. Das umfasst die Vermögensverwaltung ebenso wie die Vertragserstellung, die Gebührenabrechnung sowie die Umsetzung und Einhaltung sämtlicher regulatorischer und administrativer Vorgaben.</p><h5>Zusammenarbeit mit Vermittlern</h5><p>Der Vermittler beziehungsweise die Vermittlerin erhält eine attraktive Vergütung, die er bzw. sie auf Wunsch flexibel mit einer individuellen Servicegebühr anpassen kann. Und sie schaffen sich durch diese einfache Lösung nach dem „Plug-and-play“-Prinzip wertvolle Zeit, die sie der Beratung ihrer Kunden widmen können. Ansonsten entstehen dem Vermittler keinerlei Kosten oder Verpflichtungen. Auch die bei vielen Finanzvermittlungsgeschäften notwendige Erlaubnis nach § 34f Abs. 1 GewO entfällt, da die Vermittlung von Vermögensverwaltungsverträgen keine erlaubnispflichtige Anlagevermittlung darstellt. Darüber hinaus unterstützt das Whitebox-Team seine Partner bei Bedarf auch im Vertrieb flexibel – von gemeinsamen Kundenterminen bis hin zur Übernahme der gesamten Kundenkommunikation rund um die Vermögensverwaltung.</p><p>Damit verbindet Whitebox das Beste aus beiden Welten: Dort, wo der persönliche Kontakt einen echten Mehrwert stiftet, also in der Beratung, setzt der Vermögensverwalter auch weiterhin auf den Austausch von Mensch zu Mensch – sei es nun durch das geschulte und erfahrene Fachpersonal oder die Vermittler, mit denen sie zusammenarbeiten. In allen übrigen Bereichen aber sind die Prozesse und Abläufe komplett digital und damit effizient, nutzerfreundlich und kostengünstig.</p><p>Für Whitebox ist dieses Modell die Zukunft der Geldanlage: digital und persönlich.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2022, S. 58 f., und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/asscompact-01-2022/66145716&quot; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © vegefox.com – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/33B2A7F4-C8DA-4DEA-B29C-B19D08E3F68D"></div>

 
Ein Artikel von
Salome Preiswerk

Vermittler blicken optimistisch auf das Börsenjahr 2022

Die ebase-Vertriebspartner blicken für 2022 optimistisch auf das deutsche Börsengeschehen. Laut Vermittler-Fokus-Umfrage erwarten nur 10% der Befragten im laufenden Jahr ein sinkendes Dax-Niveau. Einer zweiten ebase-Umfrage zufolge, wollen die Deutschen insgesamt stärker auf Fonds anstatt Festgeld setzen.

Trotz Inflationssorgen, aktuell zunehmenden Corona-Inzidenzwerten und den Unklarheiten um die Omikron-Variante sind Anlagevermittler für die Entwicklung des deutschen Aktienindex Dax in diesem Jahr sehr positiv gestimmt. Das geht aus der aktuellen Vermittler-Fokus-Umfrage der European Bank for Financial Services GmbH (ebase) hervor.

Überwiegende Mehrheit ist optimistisch

Für die Erhebung hat ebase seine Vertriebspartner online nach ihren Erwartungen für das Börsenjahr 2022 gefragt. 70% der 170 Befragten gehen für das neue Jahr von einer weiterhin positiven Entwicklung des Dax aus. Ein Fünftel wiederum erwartet ein gleichbleibendes Aktienkursniveau.

Positiver Trend setzt sich fort

Die optimistische Grundstimmung hat sich, basierend auf den bisherigen ebase-Umfragen, in den vergangenen drei Jahren deutlich verstärkt. Während die Optimisten mittlerweile 70% der Umfrageteilnehmer ausmachen, waren es vor einem Jahr noch rund zwei Drittel und im Jahre 2019 nur 45% der Befragten.

Nur ein Zehntel erwartet fallende Kurse

„Aufgrund der anstehenden Zinswende stehen wir vor einer wahrscheinlich volatileren Marktphase. Es wird spannend sein zu sehen, ob die Optimisten unter den Finanzprofis recht behalten“, sagt Kai Friedrich, CEO der ebase. „Nur 10% der befragten Finanzvermittler gehen für 2022 von einem sinkenden Aktienmarktniveau aus, 4% von einem stark sinkenden Dax.“

Deutsche wollen verstärkt in Fondsprodukte investieren

Der überwiegende Optimismus unter den Finanzvermittlern deckt sich mit einer aktuellen repräsentativen Umfrage der ebase zu den finanziellen Vorsätzen der Deutschen für 2022. Erstmals haben in der jährlichen Umfrage mehr Umfrageteilnehmer angegeben, künftig in Fonds und ETFs investieren zu wollen anstatt ihr Geld auf Festgeldkonto und Sparbuch liegen zu lassen.

ebase sieht sich gut aufgestellt

Um die zu erwartende, steigende Nachfrage nach Investments am Kapitalmarkt sowohl von Anlegern als auch von Finanzberatern optimal bedienen zu können, sieht sich ebase sehr gut aufgestellt. „Über unser Haus können Anleger auf rund 9.000 Investmentfonds, ca. 1.200 ETFs sowie je nach Interesse auch zahlreiche andere Wertpapiere zurückgreifen“, betont der ebase-CEO. (tku)

Bild: © GOD Bless – stock.adobe.com

 

LOIM ermöglicht Investment in „Fallen Angels Recovery“-Strategie

Vermögensverwalter LOIM setzt mit seiner neu lancierten „Fallen Angels Recovery“-Strategie auf Investitionen in Anleihen von Unternehmen, die deutlich herabgestuft wurden, aber gute Zukunftsaussichten ausweisen. Dadurch möchte LOIM von Erholungen profitieren und das Anlagerisiko mindern.

Der Vermögensverwalter Lombard Odier Investment Managers (LOIM) hat sein Angebot an festverzinslichen Wertpapieren mit der Lancierung der „Fallen Angels Recovery“-Strategie erweitert.

Positive Zukunftsaussichten ...

Die bereits am 30.11.2021 aufgelegte High-Conviction-Strategie investiert in Unternehmen, die im Rating-Spektrum zurückgefallen sind, jedoch nach Einschätzung von LOIM Aussicht auf eine Erholung haben und eine attraktive Bewertung aufweisen. Per Ende Dezember 2021 verfügte die Strategie bereits über ein verwaltetes Vermögen von 86 Mio. US-Dollar.

... bei begrenztem Risiko

Fallen Angels sind Anleihen, die von Investment Grade auf High Yield herabgestuft wurden, aber vergleichsweise stark unterbewertet sind. Laut LOIM biete die „Fallen Angels Recovery“-Strategie, die auf einem researchbasierten High-Conviction-Ansatz beruht, den Anlegern attraktive risikobereinigte Renditen über den gesamten Zyklus hinweg und ermögliche ein starkes Marktengagement bei einer Erholung, während das Engagement bei einer Korrektur begrenzt wird.

Fundamentalanalyse berücksichtigt Nachhaltigkeitsaspekte

Der Anlageansatz kombiniert Alpha- und Beta-Management, um Risiken und Drawdowns zu mindern und gleichzeitig Bottom-up-Chancen zu nutzen. Die rund 100 Beteiligungen, von denen etwa 90% mit BB bewertet sind, werden auf der Grundlage einer Fundamentalanalyse des Emittenten ausgewählt, wobei Nachhaltigkeit laut LOIM in den gesamten Anlageprozess einbezogen wird.

Investment-Team

Der „Fallen Angels Recovery“ wird von Yannik Zufferey, CIO für den Bereich Fixed Income, beaufsichtigt und von Ashton Parker, Lead Portfolio Manager und Head of Credit Research, verwaltet. Zufferey und Parker werden von einem spezialisierten Investmentteam unterstützt, das aus Jerome Collet, Anando Maitra und Denise Yung besteht.

Management sieht vielversprechenden Ansatz

Zufferey kommentiert: „Ein erster Blick auf die historische Performance von Fallen Angels im Vergleich zu anderen Unternehmenskreditsegmenten ist äußerst vielversprechend, und unsere Untersuchungen zeigen, dass die risikobereinigten Renditen für Fallen Angels in den letzten 16 Jahren anhaltend besser waren.“ (tku)

Bild: © gguy – stock.adobe.com

 

Riester-Run-off: Deka kehrt Neugeschäft den Rücken

Die Deka zieht sich komplett aus dem Riester-Neugeschäft zurück. Damit kehrt nach der DWS das zweite große Fondshaus in Deutschland dem Riestern komplett den Rücken. Und auch Union Investment weist nur noch ein stark eingeschränktes Angebot auf.

Nachdem die DekaBank ihr Riester-Neugeschäft im vergangenen Jahr bereits massiv heruntergefahren hatte, zieht das Wertpapierhaus der Sparkassen nun endgültig die Reißleine. Zum 01.06.2022 stellt die Deka ihr Riester-Neugeschäft vollständig ein. Aktuell betroffen von diesem Schritt sei das Produkt Deka-ZukunftsPlan in den Varianten Classic und Select, wie einer Mitteilung der Deka zu entnehmen ist.

Ausstieg kündigte sich bereits 2021 an

Die Deka hatte das Riester-Neugeschäft 2021 bereits stark eingeschränkt, indem sie die angebotenen Riester-Fondsverträge nicht mehr aktiv bewarb und den Ausgabeaufschlag auf 0% absenkte. Auf diese Weise wurden Riester-Verträge auch für den Vertrieb unattraktiv, wie AssCompact bereits berichtete.

Keine Änderungen für Bestandskunden

Für Bestandskunden bedeutete das sogar eine Verbesserung. Sie mussten von nun an keinen Ausgabeaufschlag mehr entrichten. Diesmal hingegen ändert sich für Bestandskunden überhaupt nichts. Ihre Verträge werden laut Angaben der Deka unverändert weitergeführt.

Fondshäuser kehren Riester den Rücken

Die Deka ist das dritte große Fondshaus, das sich aus dem Angebot von Riester-Verträgen ganz oder teilweise verabschiedet. Bereits zuvor hatte die DWS dem Riester-Neugeschäft komplett den Rücken gekehrt. Union Investment wiederum bietet zwar noch Verträge an, fordert jedoch bei Neukunden eine Mindestlaufzeit von 20 Jahren. Das Angebot richtet sich folglich nur an Personen, die noch mindestens 20 Jahre bis zum Renteneintrittsalter aufweisen. Aktuell müssen Interessenten bei Union Investment also jünger als 47 Jahre sein.

Und auch die Deka selbst hatte ihr Angebot an Riester-Produkten bereits zuvor ausgedünnt und schon zum 01.08.2017 das Neugeschäft mit dem Produkt Deka-Bonusrente eingestellt.

Niedrigzinsumfeld und Beitragsgarantien

Der Grund für den Rückzug aus dem Riester-Geschäft ist bei allen drei großen Fondsanbietern ähnlich. Die Beitragsgarantie in der staatlich geförderten, privaten Vorsorge bei gleichzeitig anhaltend niedrigen Zinsen stellt die Anbieter vor nahezu unlösbare Herausforderungen. Aus diesem Grund setzt die Deka zukünftig auf garantiefreie Produkte.

„Gerade bei langfristigen Anlagezielen wie der Altersvorsorge ist es wichtig, Chancen am Kapitalmarkt zu nutzen, um später davon zu profitieren“, sagt Frank Kalter, Leiter Vertriebsmanagement und Marketing bei der Deka. Künftig wird sich die Deka daher auf garantiefreie Vorsorgelösungen, wie etwa Wertpapiersparpläne, konzentrieren. Über sechs Millionen Wertpapier-Sparpläne verwaltet die Deka derzeit. „Ziel ist es, unseren Kunden in Zeiten niedriger Zinsen und anziehender Inflation transparente und flexible Vorsorgelösungen zu bieten“, erklärt Kalter.

Zukunft der Riester-Rente ungewiss

Wie und ob sich die neue Bundesregierung mit einer großen Reform der staatlich geförderten, privaten Altersvorsorge auseinandersetzt, wird sich noch zeigen. Bereits die vorherige Große Koalition hatte sich – immerhin trotz Verankerung im Koalitionsvertrag – nicht auf eine derartige Reform verständigen können. Die Deka wiederum befürwortet grundsätzlich Reformvorschläge, die eine Förderung von privaten Anlageprodukten ohne Beitragsgarantie anerkennen. (tku)

Bild: © Zerbor – stock.adobe.com

 

Aus Oyster-Fonds werden iMGP Funds

iM Global Partner hat seine in Luxemburg ansässige Fondspalette in iMGP Funds umbenannt. Mit dem Rebranding reagiert der Vermögensverwalter auf das schnelle Unternehmenswachstum und stellt einen einheitlichen Markenauftritt sicher. Die Umbenennung wurde zum 10.01.2022 wirksam.

Das weltweite Netzwerk aus Asset Managern, iM Global Partner, ändert den Namen seiner in Luxemburg ansässigen Oyster-Fondspalette in iMGP Funds. Die Änderung steht im Mittelpunkt einer umfassenden Rebranding-Initiative, die iM Global Partners als Reaktion auf das schnelle Unternehmenswachstum und eine erneuerte Vision des Unternehmens durchführt.

Änderungen sind bereits wirksam

Der neue Markenname, der seit 10.01.2022 für die in Luxemburg ansässige SICAV (Investmentgesellschaft mit variablem Grundkapital nach luxemburgischem Recht) gilt, ist bereits am 16.12.2021 für die US-Fonds eingeführt worden.

Positiver Jahresrückblick

Auf das Jahr 2021 blickt iM Global Partner positiv zurück. Der grenzüberschreitende Vermögensverwalter hat eigenen Angaben zufolge sein Netzwerk im vergangenen Jahr um zwei neue Partner erweitert: Richard Bernstein Advisors im Juli 2021 und Asset Preservation Advisors im September 2021.

Akquisitionen und Wachstum

Das Unternehmen erwarb außerdem 100% des Vermögensverwaltungs- und Fondsgeschäfts von Litman Gregory und stärkte damit seine Vertriebspräsenz und -kapazitäten in den USA. Das verwaltete Vermögen von iM Global Partner verdoppelte sich im Jahr 2021 nahezu von 19,6 Mrd. US-Dollar im Dezember 2020 auf 38 Mrd. US-Dollar im Dezember 2021. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 50 auf 115.

„Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein und bietet uns die einmalige Gelegenheit, sicherzustellen, dass unsere Marke zum Synonym für Qualität wird“, sagt Philippe Couvrecelle, CEO und Gründer von iM Global Partner.

Ambitionierte Zukunftspläne

Couvrecelle erklärt, das Unternehmen plane, in drei bis vier Jahren 60 bis 65 Mrd. US-Dollar und bis zum Jahr 2030 150 Mrd. US-Dollar Assets under Management zu erreichen. Des Weiteren sollen zwischen vier und sechs neue Partner bis 2023/2024 an Bord geholt werden. (tku)

Bild: © Dzmitry – stock.adobe.com

 

Neuer Aktienfonds verbindet Klimaneutralität und Dividende

Die Möglichkeiten nachhaltiger Investments wachsen auch 2022 weiter an. Gleich zu Jahresbeginn lanciert die EB-SIM einen neuen Aktienfonds, der Klimaneutralität mit einer Dividendenstrategie vereint.

Die EB – Sustainable Investment Management GmbH (EB-SIM), Vermögensverwalter der evangelischen Bank für nachhaltige Investments im deutschsprachigen Raum, erweitert ihr Angebot um den nachhaltigen Aktienfonds namens „EB Dividendenstrategie Klima Global“. Der neue Fonds ist seit dem 03.01.2022 über die Vertriebspartner der EB-SIM erhältlich. Er investiert weltweit ausschließlich in nachhaltige Unternehmen, die attraktive Dividenden- sowie Wachstumschancen bieten. Der Fonds steht außerdem im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. „Klimaneutralität und hohe Dividendenausschüttungen gehen bei vielen Unternehmen Hand in Hand“, sagt Dr. Oliver Pfeil, Geschäftsführer und Chief Investment Officer bei der EB-SIM. „Unternehmen, die eine niedrige CO2-Intensität aufweisen, sind häufig gleichzeitig sehr profitabel und schütten entsprechend hohe Dividenden aus. Der EB Dividendenstrategie Klima Global macht sich das zunutze, indem er gezielt in Unternehmen investiert, die sich in beiden Feldern positiv hervortun.“

Auswahlkriterien des Portfolios

Bei der Zusammenstellung des Anlageuniversums wendet die EB-SIM strenge Ausschlusskriterien an. So darf der Fonds ausschließlich in Unternehmen investieren, die keine deutlich negative Wirkung auf eines der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) in Verbindung mit einer unterdurchschnittlichen Nachhaltigkeitsbewertung aufweisen. Nach Anwendung dieses Filters bleiben etwa 1.200 Unternehmen übrig. Im nächsten Schritt untersucht das Fondsmanagementteam rund um Philipp Hohmann die verbleibenden Unternehmen hinsichtlich ihrer Unternehmenskennzahlen, der Dividendenqualität, des Ratings sowie des Wachstumspotenzials. Zusätzlich berücksichtigt die EB-SIM bei der Aktienauswahl unter anderem das Geschäftsmodell und die Marktpositionierung der Unternehmen. Regional liegt der Fokus des Fonds zum Start auf Nordamerika (45%), Westeuropa (38%) und Asien Pazifik (17%). (as)

Bild: © Arthon – adobe.stock.com

 

Anlageexperten verraten ihre Investmenttipps für 2022

Die Kapitalmärkte haben sich 2021 dynamisch entwickelt. Nullzinsen und eine sprunghaft angestiegene Inflation ließen die Nachfrage nach Wertpapieren explodieren. Doch was bringt das Jahr 2022? Fünf Anlageexperten haben AssCompact dazu eine Einschätzung gegeben.

Die Kursverläufe internationaler Aktienindizes wie beim Dow Jones Industrial Average, beim S&P 500 oder beim Deutschen Aktienindex im Jahr 2021 lassen es bereits erahnen: Die Kapitalmärkte haben sich 2021 wiederholt sehr positiv entwickelt. Die niedrigen Zinsen gepaart mit der sprunghaft anschwellenden Inflationsdynamik im Euroraum haben zusammen mit einem Boom bei nachhaltigen Kapitalanlagen die Nachfrage nach Wertpapierprodukten förmlich explodieren lassen, wie AssCompact auch bereits berichtete; Verwahrentgelte oder bisweilen sogar Negativzinsen bei Banken und Sparkassen taten ihr Übriges. Wie aber geht es nun im Jahr 2022 auf den Kapitalmärkten weiter? Dazu hat AssCompact bei namhaften Investmentgesellschaften um eine Einschätzung gebeten:

 

Thorsten Schrieber, Vorstand Vertrieb, Sales Support sowie Marketing & PR der DJE Kapital AG

 

Worauf müssen sich Anleger und Vermittler 2022 einstellen?

In vielerlei Hinsicht wird das Jahr 2022 eine Reihe von Herausforderungen für unsere Kunden und Vertriebspartner bereithalten. Auf der einen Seite dominieren die nach wie vor hohe Unsicherheit über den Covid-Verlauf, Inflationsängste, die Lieferketten-Problematik sowie Engpässe in der Versorgung mit Hightech-Komponenten. Darüber hinaus stehen generelle technologische Umbrüche an, wie die Elektromobilität und das Thema Nachhaltigkeit. Für unsere Kunden dürfte die wesentliche Botschaft sein, dass es kaum Alternativen zur aktienorientierten Anlage gibt. Die Zentralbanken werden möglicherweise ihre Liquiditätsflutung der Märkte reduzieren, aber insbesondere in Europa nicht gänzlich aufgeben. Dadurch bleibt uns ein weiterhin niedriges Zinsniveau erhalten, welches die Basis für steigende Kurse sein wird. Eine zeitweilig höhere Inflation scheinen die Zentralbanken tolerieren zu wollen, da viele Basiseffekte in den aktuell höheren Zahlen stecken. Für den Vertrieb besteht die Herausforderung darin, den Anlegern ausgewogene Portfolien je nach Risikoneigung und Anlagehorizont anzubieten.

Welche Schwerpunkte (Länder, Themen, Branchen, Fondsansätze, …) stehen 2022 im Fokus?

Es kann nicht die Quintessenz sein, nur auf die Hightech-Aktien der Vergangenheit zu setzen. Vielmehr sollte man sich stärker mit den Märkten in Europa sowie Substanz- und Dividendenorientierung auseinandersetzen, ergänzt durch nachhaltige Investitionen. Hier gilt es aber die Spreu vom Weizen zu trennen und nicht in eine regulatorisch getriebene „grüne Falle“ zu laufen. Bis vor Kurzem schwebte zudem das Damoklesschwert „Provisionsverbot“ über den deutschen Finanzberatern. Zum Glück hat sich die FDP hier auf die Seite unserer Branche gestellt, und konnte im Rahmen der Koalitionsverhandlungen Schlimmeres verhindern. Dadurch bleibt die flächendeckende Qualitätsberatung in der Finanzbranche gesichert. Wir geben unseren Vertriebspartnern folgende Themen mit ins Neue Jahr:

  • Aktien bleiben das Maß der Dinge
  • Rendite-Erwartung für 2022 eher im einstelligen Bereich
  • Europa möglicherweise interessanter als US-Aktien
  • Stärkerer Value-Tilt
  • Bei Gold kein Hype, aber sequenzielle Beimischung sinnvoll
  • Interessant bleiben themenorientierte Fonds wie DJE – Alpha Global
  • Substanz- und Dividenden-Anlagen wie beim DJE – Dividende & Substanz
Martin Stenger, Vertriebsdirektor bei Franklin Templeton

 

Worauf müssen sich Anleger und Vermittler 2022 einstellen?

Die regulatorischen Anforderungen und Herausforderungen für vermögensbildende Versicherungsprodukte werden nochmals komplexer und schnelllebiger. Bereits ab dem 02.08.2022 müssen Anlageberater in ihren Beratungsgesprächen die Nachhaltigkeitspräferenz ihrer Kunden abfragen. Darin muss festgestellt werden, welche Finanzprodukte für die nachhaltige Geldanlage einbezogen werden muss. Kein leichtes Unterfangen, denn stimmt ein Finanzprodukt nicht mit den Nachhaltigkeitspräferenzen des Kunden überein, darf der Berater keine Empfehlung aussprechen, die ihn in die Nähe einer Falschberatung führen könnte.

Welche Schwerpunkte (Länder, Themen, Branchen, Fondsansätze, …) stehen 2022 im Fokus?

Auch hier ist ein Fokusthema sicherlich nachhaltige Anlagen. Gleichzeitig sucht der Markt nach fortschrittlichen und robusten Diversifikationsmöglichkeiten. Eine solche Lösung haben wir mit dem Franklin ESG-Focused Balanced Fund im Sommer 2021 initiiert. Diese ESG-Mulit-Asset-Strategie kombiniert die proprietäre ESG-Analyse von Franklin Templeton mit fundamentalem Research von Aktien und Anleihen. Gleichzeitig ist der Fonds konform mit Artikel 8 und ist mit dem FNG-Siegel ausgezeichnet.

Dominik Issler, Head of Germany and Austria bei Jupiter Asset Management

 

Worauf müssen sich Anleger und Vermittler 2022 einstellen?

In den vergangenen 20 Monaten ging es an den Finanzmärkten fast nur nach oben, egal in welchem Anlagesektor: Seit dem Einbruch im März 2020 sind die Kurse trotz Covid-Krise und dank Geldschwemme mancherorts auf ein Allzeithoch gestiegen. Dunkle Wolken sind jedoch am Horizont: Die Inflationsanzeichen mehren sich und die Staatsverschuldung ist schwindelerregend. Andererseits lässt die steigende Arbeitslosigkeit kaum Zinserhöhungen zu. 2022 steht in diesem Spannungsfeld zwischen Konsolidierung und Momentum.

Welche Schwerpunkte (Länder, Themen, Branchen, Fondsansätze, …) stehen 2022 im Fokus?

Dieses Umfeld bietet große Chancen, erfordert jedoch ein differenziertes Vorgehen: Statt lediglich mit dem Gesamtmarkt mitzuschwimmen, sollte man jetzt zusammen mit seinem Anlageberater die Positionen im Portfolio aktiv überprüfen: Ein diversifiziertes Aktienportfolio ist langfristig nach wie vor der Grundbaustein. Um sich aber vor Zinsanstiegen zu schützen, sind im Rentenbereich sogenannte “unconstrained” Ansätze eine interessante Lösung. Goldfonds können als langfristige Beimischung sinnvoll sein.

David Wenicker, Leiter Wealth Sales bei BlackRock in Deutschland

 

Worauf müssen sich Anleger und Vermittler 2022 einstellen?

Viele der 2021 beherrschenden Themen dürften auch in das neue Jahr hineinwirken. Die Covid-19-Pandemie ist noch nicht ausgestanden. Die Inflation bleibt ein Thema. Allerdings gehen wir davon aus, dass der Preisdruck aufgrund einsetzender Basiseffekte und einer Normalisierung des Nachfrageüberhangs langsam zurückgeht. Die Unternehmensgewinne dürften weiterwachsen, wenn auch auf niedrigerem Niveau, und dürften so für ein positives Aktienmarktumfeld sorgen. Die US-Notenbank hat die Märkte bereits seit Längerem auf die geldpolitische Wende eingestimmt.

Welche Schwerpunkte (Länder, Themen, Branchen, Fondsansätze, …) stehen 2022 im Fokus?

Nachhaltigkeit ist unser neuer Investmentstandard. Mit der geplanten Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen im Rahmen der Geeignetheitsprüfung dürfte Nachhaltigkeit auch in der Beratungs- und Anlagepraxis das zentrale Thema werden. BlackRock erweitert das Spektrum an nachhaltigen Kapitalanlagen bei Aktien, Anleihen und Multi Asset sowie im ETF-Angebot von iShares. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Fonds, die auf die Erreichung der Pariser Klimaziele ausgerichtet sind, sowie auf nachhaltigen Fonds mit geografischem Fokus auf Asien. Ebenso stehen 2022 neue Themenfonds auf der Agenda.

Holger Schröm, Executive Director bei J.P. Morgan Asset Management

 

Worauf müssen sich Anleger und Vermittler 2022 einstellen?

Die Suche nach laufenden Erträgen bleibt im aktuellen Umfeld von Verwahrentgelten und anhaltenden Negativzinsen auch im Jahr 2022 eines der drängendsten Kundenanliegen. In der Beratung können ausschüttungsorientierte Strategien (sei es Multi Asset Income oder auch Dividendenfonds) eine Lösung für die Herausforderungen sein, den Weg der Endkunden vom „Sparen zum Anlegen“ zu begleiten. Wir unterstützen diesen Weg sehr gern – mit innovativen digitalen Tools und zunehmend mit nachhaltigen Lösungen.

Welche Schwerpunkte (Länder, Themen, Branchen, Fondsansätze, …) stehen 2022 im Fokus?

Im Fokus steht trotz des holprigen Starts weiterhin die „Dekade Asiens“, denn die wachstumsstarke Region mit Chancen der aufstrebenden Mittelschicht und dem größten Freihandelsabkommen der Welt (RCEP) ist bei vielen Anlegern strategisch untergewichtet. Die neuste Ergänzung unserer immer stärker nachhaltig ausgerichteten Fondspalette investiert in innovative Unternehmen mit Lösungen gegen den Klimawandel und verbindet dazu künstliche Intelligenz und menschliche Expertise.

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Vermögensverwalter Amundi schließt Übernahme von Lyxor ab

Der Vermögensverwalter Amundi und die französische Großbank Société Générale haben den Abschluss der Übernahme von Lyxor bekannt gegeben. Amundi lässt sich diese Übernahme etwa 825 Mio. Euro kosten.

Die Fusions- und Übernahmewelle in der europäischen Fondslandschaft geht weiter. Wie der französische Vermögensverwalter Amundi nun bekannt gegeben hat, ist die Übernahme der Société-Générale-Tochter Lyxor abgeschlossen. Bereits im April 2021 wurden die Verhandlungen über Lyxor zwischen den beiden großen französischen Finanzmarktinstitutionen bekannt, wie AssCompact auch berichtete. Amundi und die französische Großbank einigten sich dabei auf einen Kaufpreis in Höhe von etwa 825 Mio. Euro. Alle erforderlichen aufsichtsrechtlichen und wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen wurden eingeholt, sodass die Übernahme zwei Monate früher besiegelt werden konnte als ursprünglich geplant.

Europäischer ETF-Pionier

Lyxor wurde 1998 gegründet und ist einer der Pioniere auf dem europäischen ETF-Markt. Noch heute ist die Gesellschaft der drittgrößte ETF-Anbieter in Europa. ETFs stehen nach Unternehmensangaben für rund zwei Drittel des insgesamt von Lyxor verwalteten Vermögens. Mit der Übernahme von Lyxor steigt Amundi nun nach eigenen Angaben zum führenden ETF-Anbieter in Europa auf. (as)

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„ETFs haben auch die Kosten für aktive Anleger drastisch gesenkt“

Der ETF-Experte und Vermögensverwalter Dr. Gerd Kommer ist überzeugt, dass das Geschäftsmodell Honorarberater selten funktioniert. Im Interview spricht der Bestseller-Autor, der selbst als Honorarberater tätig ist, über informationseffiziente Märkte und darüber, welche Faktorprämien Anleger abschöpfen können.

Interview mit Dr. Gerd Kommer, Geschäftsführer und Gründer von GKI und GKC
Herr Kommer, Sie haben zwei verschiedene Unternehmen. Um welche handelt es sich dabei?

Die Gerd Kommer Invest (GKI) ist ein Honorarberater und Vermögensverwalter für vermögende Privathaushalte, Stiftungen und kleinere mittelständische Unternehmen. Dabei handelt es sich um ein traditionelles Unternehmen mit Face-to-Face-Interaktion für die Mandanten. Unsere rund 200 Kunden erwarten das. Es handelt sich hierbei ausschließlich um Millionäre, da wir als Vermögensverwalter ein liquides Vermögen von 1 Mio. Euro voraussetzen.

Und dann gibt es noch die Gerd Kommer Capital (GKC). Das ist ein Robo-Advisor. Konkret handelt es sich um ein Joint Venture zwischen uns und Scalable Capital, die die Technologie zur Verfügung stellen. Hinzu kommt als Partner noch die Baader Bank, die als Depotbank fungiert. Mit dem Robo machen wir auch den Personen ein Angebot, die weniger als 1 Mio. Euro zur Verfügung haben. Beim Robo beträgt das Minimum-Investment nämlich nur 10.000 Euro.

Wie unterscheiden sich die Leistungen im Einzelnen?

Das Gesamtangebot ist natürlich nicht das Gleiche, aber der Investmentansatz ist sehr ähnlich. Bei GKI bieten wir eine ganzheitliche Beratung, die auch die Verwaltung von Vermögenswerten mit einschließt, die nicht mit uns angelegt werden – beispielsweise Immobilien.

Apropos Investmentansatz: Sie sind ja ein Verfechter des passiven Investierens, auch deshalb, weil Sie von effizienten Märkten ausgehen.

Ich bevorzuge das Wort „informationseffizient“ – da bin ich ein bisschen pedantisch. Wenn Sie nämlich Privatanlegern die Frage stellen, was sie unter „effizienten Märkten“ verstehen, dann bekommen Sie selten eine wirklich richtige Antwort. Da hören Sie dann etwas von „gut funktionierenden Märkten“ oder „fairen Preisen“ – lauter normative Begrifflichkeiten.

Der ursprünglich in der Wissenschaft verwendete Ausdruck lautete ja auch „informationseffiziente Märkte“. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das auf „effiziente Märkte“ verkürzt. Wahrscheinlich, weil die Leute eine Zehntelsekunde beim Sprechen sparen wollten. Kurz gesagt geht es darum, dass Informationen so schnell eingepreist werden, dass Sie und ich in der Regel zu spät kämen, wenn wir daraus eine Investmententscheidung ableiten würden.

Wie sieht es auf weniger informationseffizienten Märkten aus?
Ist es denkbar, dass ein aktiver Anleger hier eine Outperformance erzielen könnte?

Das ist eine gute Frage. Die wurde auch schon oft gestellt und ebenfalls untersucht – also insbesondere in Bezug auf Schwellenländer, Small Caps oder Micro Caps. Die Ergebnisse sind nicht ermutigend, wenn ich es mal so sagen darf. Auch auf diesen weniger liquiden Märkten liegt die Mehrzahl der Investoren – ganz gleich ob Privat- oder Profi-Investoren – nach Kosten und Risiken hinter einer angemessenen Benchmark.

Warum ist das so?

Zum einen haben Sie als aktiver Investor in illiquiden Märkten einen Nachteil, den Sie so in liquiden Märkten nicht haben: nämlich die viel höheren Transaktionskosten. Wenn Sie beispielsweise eine peruanische Aktie kaufen und wieder verkaufen wollen, dann zahlen Sie da wahrscheinlich 3 bis 4% Roundtrip. Wenn Sie jetzt eine BMW-Aktie oder eine Tesla-Aktie kaufen, dann sind das nur 0,1%. Da hat der aktive Anleger sozusagen ein Bleigewicht am Fuß, wenn er häufig tradet. Die illiquiden Märkte sind vielleicht wirklich weniger informationseffizient, was zunächst einen Vorteil für aktive Anleger verspricht, aber gleichzeitig weisen sie durch die höheren Kosten einen noch größeren Nachteil auf.

Wenn wir davon ausgehen, dass selbst unter diesen Umständen keine systematische Outperformance erzielt werden kann, dann bleiben noch die Faktorprämien.

Faktorprämien gibt es sehr viele. Ein amerikanischer Finanzmarktforscher sprach mal von einem „Faktor Zoo“. Also, andere haben mal geschrieben, dass es 500 bis 600 verschiedene Faktoren gibt. Dabei geht es darum, dass Sie statistisch leicht identifizierbare Merkmale dahingehend prüfen, ob sie mit Aktien­rendite unter Berücksichtigung des Risikos ursächlich korrelieren. Das sind im Prinzip Faktorprämien. Wenn etwas positiv oder auch negativ mit Rendite korreliert, dann können Sie im Prinzip eine Strategie daraus machen.

Die berühmteste Faktorprämie ist der Small-Cap-­Effekt: Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung haben statistisch gesehen höhere Renditen als große Unternehmen. Insgesamt sind von diesen Hunderten Faktoren nur fünf bis sechs Faktorprämien sehr gut in der Literatur bestätigt. Zu diesen gibt es bestimmt mehr als tausend sehr anspruchsvolle Studien von renommierten Universitäten, die ihre Wirksamkeit bestätigen. Auf diese gut belegten Faktorprämien beschränken wir uns auch mit unserem Investmentansatz. Und es muss natürlich auch die Produkte dafür geben.

Das ist ein Unterschied zwischen uns und dem norwegischen Ölfonds als größtem Investor der Welt. Der braucht natürlich keine ETFs, wenn er Faktor-Investing machen will. Der kann sich das selber strukturieren und muss sich nicht auf Faktor-Produkte aus dem Regal verlassen – maßgeschneidert, wenn man so will.

Gehen Sie davon aus, dass der norwegische Staatsfonds aufgrund seiner Größe
noch zusätzliche Faktorprämien abschöpfen kann, für die keine Fondsprodukte existieren?

Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Generell gibt es gerade für den norwegischen Staatsfonds schon mehrere Untersuchungen, die der Fonds teilweise sogar selbst in Auftrag gegeben hat, zu seiner Investmentstrategie und zu Fragen der Performance. Der norwegische Staatsfonds weist zwar eine stark passive Ausrichtung auf, aber ganz passiv kann er nicht investieren. Für einen Fonds dieser Größe geht das nicht. Mit einem derartigen Anlagevolumen bewegen Sie den Markt durch ihre Investments.

Was wäre, wenn alle Anleger Ihrem Ansatz vom passiven Investieren folgen würden? Kämen dann überhaupt noch informationseffiziente Märkte zustande?

Da machen sich unglaublich viele Menschen unglaublich viele überflüssige Sorgen. Wenn ich von diesen Leuten diejenigen abziehe, die beruflich in der Investmentbranche arbeiten und ihr Geld mit aktiven Fonds verdienen, dann bleiben allerdings nicht mehr allzu viele übrig. Insbesondere bleiben so gut wie keine Wissenschaftler übrig.

Das passive Investieren übt einen starken Margendruck auf die Finanzbranche aus. Die Verwaltungsgebühren in den USA für aktiv gemanagte Investmentfonds sind in den letzten 15 Jahren um fast 50% gesunken. Der Grund dafür ist die Konkurrenz durch Indexfonds. Und dann ist es ja klar, dass Asset-Manager sauer sind, wenn ihnen die Hälfte ihrer Gewinn­marge genommen wird. Vonseiten der Aufsichtsbehörden und aus der Wissenschaft heißt es dazu eher, dass sich derzeit keine eindeutige Evidenz dafür finden lässt, dass es zu viel passives Investieren gibt. Tatsächlich haben ETFs dazu beigetragen, dass die Kosten auch für aktive Anleger drastisch gesunken sind.

Und was wäre, wenn passives Investieren den Großteil des Marktgeschehens ausmachen würde?

Wenn es wirklich so wäre, dass der Marktanteil des passiven Investierens 80 bis 90% betragen würde, dann würde man das merken. Bestimmte Akteure würden dann zuverlässig den Markt schlagen. Und diesen Leuten würde man dann sein Geld geben oder so investieren wie sie. Wo ist also das Problem?

Herr Kommer, Sie sind mit Ihrem Unternehmen einer der wenigen Honoraranlageberater in Deutschland. Weshalb gibt es davon so wenige?

Weil das Geschäftsmodell der Honorarberatung kaum funktioniert. Als Honorarberater genug zu verdienen, um eine Familie ernähren können, funktioniert leider schlecht. Bei uns ist das deswegen anders, weil ich 15 Jahre quasi in Vorleistung gegangen bin und Ratgeberbücher geschrieben habe. Deshalb lässt sich unser Geschäftsmodell, das auf den Büchern basiert, nicht unbedingt auf den Normalfall übertragen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2021, S. 54 f., und in unserem ePaper.

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Ein Interview mit
Dr. Gerd Kommer