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Investmentfonds-Ombudsstelle 2021 mit wenig Beschwerden

Die Schlichtungsstelle für Investmentfonds hat ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 vorgelegt. Das Beschwerdeaufkommen verharrt demnach auf einem niedrigen Niveau. Besonders erfreulich sieht es in der Anlageberatung aus. Hier kam es lediglich zu fünf Beschwerden.

Die Ombudsstelle für Investmentfonds hat ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021 vorgelegt. Dem Bericht lässt sich entnehmen, dass die Verbraucheranfragen und -beschwerden bei der Ombudsstelle auch im vergangenen Jahr auf vergleichsweise niedrigem Niveau verharrten – vor allem gemessen an der Zahl der Fonds- und Altersvorsorgesparer in Deutschland.

Eingänge auf niedrigem Niveau

Demnach verzeichnete die Ombudsstelle im Berichtszeitraum lediglich 83 Eingänge. Im Vorjahr waren es sogar nur 81. Diese beiden zusätzlichen Anfragen bzw. Beschwerden entsprechen einem Anstieg um gut 2,5% gegenüber 2020. Insgesamt ist die Entwicklung jedoch positiv. 2017, 2018 und 2019 hatte die Schlichtungsstelle noch 90 oder mehr Eingänge pro Jahr zu verzeichnen.

Zahl der Schlichtungsanträge sinkt

Konzentriert man sich bei der Analyse des Berichts auf die tatsächlich eingegangenen Schlichtungsanträge und lässt die allgemeinen Anfragen außen vor, ergibt sich ein noch erfreulicheres Bild. 2021 wurden nämlich lediglich 61 Schlichtungsanträge gestellt und damit sogar weniger als im Vorjahr (65).

Fondspolicen und Depotführung im Fokus

Die meisten Beschwerden ergaben sich bei den fondsbasierten Altersvorsorgeverträgen (22). Außerdem kam es auch zu verhältnismäßig vielen Beschwerden hinsichtlich der Depotführung (18). Probleme mit den Produkten selbst spielten nur bei elf Eingängen eine Rolle. Gute Nachricht für Vermittler: Beschwerden zur Anlageberatung waren nur in fünf Fällen zu vermelden. Im Vorjahr 2020 gab es keine einzige vertriebsbezogene Beschwerde bei der Ombudsstelle.

Schnellere Bearbeitung

Der Zeitraum zwischen Eingang der Beschwerde und Übermittlung des Schlichtungsvorschlags konnte 2021 auf knapp 30 Tage weiter gesenkt werden. Im Vorjahr waren es noch knapp 33 Tage. Auch die Dauer bis zum endgültigen Abschluss des Verfahrens konnte im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden. 2020 dauerte es im Schnitt 125 Tage bis zum Verfahrensabschluss. 2021 waren es nur noch knapp 105 Tage.

Große Themen mit wenig Einfluss

Die Corona-Pandemie hatte laut Schlichtungsstelle keinen nennenswerten Einfluss auf die Zahl der Verbraucheranfragen und -beschwerden im Bereich Investmentfonds. Auch das BGH-Urteil vom 27.04.2021 (Az. XI ZR 26/20) zur Unwirksamkeit von AGB-Änderungsklauseln spielte beim Beschwerdeaufkommen keine Rolle. (tku)

Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com

 

M&G übernimmt responsAbility

Der Vermögensverwalter M&G übernimmt das Impact-Investing-Unternehmen responsAbility. Der Spezialist für wirkungsorientierte Anlagen in Schwellenländern soll komplett in M&G aufgehen. Die Marke wird Unternehmensangaben zufolge jedoch erhalten bleiben.

M&G plc hat bekanntgegeben, die Mehrheit am Impact-Investor responsAbility Investments AG zu übernehmen. responsAbility ist ein führendes Impact-Investing-Unternehmen mit Fokus auf Private Debt und Private Equity in Schwellenländern.

Impact-Investing-Spezialist

Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat responsAbility eigenen Angaben zufolge mehr als 11 Mrd. US-Dollar in Unternehmen aus Schwellenländern investiert. Als Pionier im Bereich Impact-Investing hat sich responsAbility in jüngster Zeit auf Unternehmen konzentriert, deren Geschäftsmodelle mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verknüpft sind. responsAbility verwaltete Ende 2021 ein Vermögen von rund 3,7 Mrd. US-Dollar.

Übernahme stärkt Position von M&G

Mit der Übernahme möchte M&G seine Kapazitäten im Bereich nachhaltiger Anlagen ausbauen, eine führende Position im Bereich Impact-Investing einnehmen sowie die internationale Präsenz von M&G stärken. Der Hauptsitz der responsAbility Investments AG befindet sich in Zürich.

„Diese Akquisition stärkt die Position von M&G auf dem schnell wachsenden Markt für nachhaltige Anlagen, insbesondere im interessanten Bereich der Schwellenländer“, sagt John Foley, Chief Executive von M&G. „Darüber hinaus führt sie zu einem beschleunigten Wachstum unseres Private-Assets-Geschäfts und stärkt unseren institutionellen Vertrieb in Europa.“

Behördliche Genehmigung steht noch aus

M&G hat sich bereit erklärt, rund 90% des ausgegebenen Aktienkapitals von responsAbility zu übernehmen und erwartet, die restlichen 10% zu gegebener Zeit zu erwerben. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung.

Personalbestand wird übernommen

M&G plant, die 200 Mitarbeiter von responsAbility nach Abschluss der Transaktion ins eigene Unternehmen zu integrieren. Der Hauptsitz von responsAbility verbleibt in Zürich. Das Unternehmen wird seine Kunden und Portfoliounternehmen in mehr als 70 Schwellenländern weiterhin von acht Büros aus betreuen.

Markenname bleibt erhalten

Da responsAbility als Impact Investor eine starke Marke für M&G darstellt, soll der etablierte Name erhalten bleiben. Das Tagesgeschäft wird vom bestehenden Team unter der Leitung von CEO Rochus Mommartz weitergeführt.

Fachkompetenz trifft Größe

„responsAbility bringt führende Kompetenzen im Bereich Impact Investment in M&G ein“, sagt Jack Daniels, Chief Investment Officer von M&G. „Dies wird uns dabei helfen, unser Ziel, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unseres Investmentprozesses zu stellen, noch schneller zu erreichen und das internationale Geschäft von M&G weiter auszubauen, insbesondere im Hinblick auf Asset Sourcing und Origination. Unsere Kunden haben eine starke und wachsende Nachfrage nach Impact- und nachhaltigen Anlageprodukten. Die Kombination von responsAbilitys Fachkompetenz in diesem Bereich mit unserer Größe, Investmentbreite und globalen Vertriebsreichweite ist ein sehr starkes Angebot.“ (tku)

Bild: © wladimir1804 – stock.adobe.com

 

Scope-Ranking: Die Top-Asset-Manager im 1. Quartal 2022

Beim Asset-Manager-Ranking von Scope im Jahr 2022 haben sich auf den Spitzenpositionen zahlreiche Veränderungen ergeben. Bei den kleinen Vermögensverwaltern konnte sich PGIM durchsetzen. Bei den großen Fondshäusern machte Columbia Threadneedle das Rennen.

Scope Analysis hat sein Asset-Manager-Ranking für das erste Quartal 2022 vorgestellt. Im Ranking des Analysehauses wird zwischen kleinen Asset-Managern, die weniger als 25 von Scope bewertete Fonds aufweisen, und großen Vermögensverwaltern unterschieden. Entscheidend für die Platzierung im Ranking ist die Anzahl der Fonds mit Scope-Top-Rating (A- oder B-Rating), die das jeweilige Fondshaus anbietet.

Große Asset-Manager – Platz 1: Columbia Threadneedle

Beim Ergebnis gab es insbesondere bei den großen Vermögensverwaltern deutliche Veränderungen gegenüber Ende 2020. Hier konnte Columbia Threadneedle den ersten Platz in der Auswertung erringen. Das Fondshaus stand vor einem Jahr noch auf Rang 9. Mittlerweile tragen 20 der 33 bewerteten Fonds des Anbieters ein Top-Rating, was einer Quote von über 60% entspricht.

Platz 2: T. Rowe Price

Auf den Plätzen 2 und 3 der aktuellen Auswertung großer Asset Manager finden sich Gesellschaften, die Ende 2020 noch zu den kleinen Anbietern zählten. Mittlerweile tragen aber jeweils etwas mehr als 25 Portfolios von T. Rowe Price und Wellington Management ein Rating, so dass beide Fondshäuser die Kategorie gewechselt haben. Die Stärke von T. Rowe Price liegt klar auf der Aktienseite. Mehr als zwei Drittel der benoteten Fonds dieser Anlageklasse besitzen ein Top-Rating.

Platz 3: Wellington Management

Wellington Management auf Platz 3 unter den großen Gesellschaften präsentiert sich etwas ausgewogener. Die Quote der Fonds mit Top-Rating ist im Aktien- und im Rentenbereich ungefähr gleich hoch. Verglichen mit dem Stand vor zwölf Monaten ist eine ganze Reihe von Produkten erstmals bewertet.

Top-Aufsteiger: OddoBHF AM

Dynamischster Aufsteiger in den Top Ten ist OddoBHF Asset Management. Das Fondshaus erringt Platz 10, nachdem es vor zwölf Monaten noch auf Platz 26 stand. Die Gesellschaft kann insbesondere mit ihrer breiten und gut bewerteten Palette an Mischfonds punkten. Schlecht lief es dagegen für MFS. Der Anbieter, der Ende 2020 Spitzenreiter der Auswertung war, ist auf Platz 16 abgestürzt. Verantwortlich dafür sind vor allem die Rating-Verschlechterungen im Segment globale Aktien.

Kleine Asset Manager – Platz 1: PGIM

Auch bei den kleinen Asset Managern sehen die Top-Platzierungen anders aus als Ende 2020. Der neue Spitzenreiter taucht sogar zum ersten Mal überhaupt in den Ranglisten auf. Vor zwölf Monaten waren von PGIM Investments noch keine acht Fonds bewertet – das hat sich nun geändert. Weil sieben Portfolios des Anbieters ein Spitzenrating tragen, erreicht er eine herausragende Quote von 87,5%. Traditionell ist PGIM auf Rentenfonds spezialisiert. Der US-Konzern hat aber im Lauf der Zeit durch Zukäufe mehrere Tochtergesellschaften erworben, die im Aktienfondsgeschäft tätig sind. Mit einem verwalteten Vermögen von 1,5 Billionen US-Dollar gehört PGIM zwar zu den größten Asset Managern weltweit. Doch die Zahl der in Deutschland angebotenen Fonds mit einer Historie von mindestens fünf Jahren ist noch gering, so dass derzeit nur ein Platz in der Rangliste der kleinen Gesellschaften möglich ist.

Platz 2: Berenberg

Platz 2 in der aktuellen Auswertung geht an Berenberg. Die Gesellschaft erreicht eine Top-Rating-Quote von 80%. Eine hervorragende Bilanz im Aktienfondsbereich und gute Leistungen der Multi-Asset-Portfolios bilden die Basis für das erfolgreiche Abschneiden.

Platz 3: Baring, Nomura, Flossbach von Storch

Für die Fondshäuser Barings und Nomura Asset Management, die ergebnisgleich auf dem dritten Rang stehen, gilt das zu PGIM Gesagte entsprechend. Auch sie sind global bedeutende Fondsanbieter. Doch weil erst rund ein Dutzend Portfolios seit mindestens fünf Jahren in Deutschland auf dem Markt ist und von Scope bewertet wird, werden sie als „kleine“ Gesellschaften eingruppiert.

Ebenfalls auf Platz 3 gelandet ist Flossbach von Storch. Die Vermögensverwaltung kann vor allem auf der Aktienseite punkten. Bei den Mischfonds – eigentlich das Aushängeschild der Gesellschaft – ist die Bilanz derzeit solide, aber nicht überragend.

Das komplette Ranking kann hier auf der Seite von Scope Analysis heruntergeladen werden.

Über das Scope Fondsrating

Das Scope Fondsrating bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Es reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Grundsätzlich erhalten Fonds mit einer Performance-Historie von mindestens fünf Jahren ein quantitatives Rating von Scope. Es umfasst fünf Stufen – von A bis E.

Bild: © Warakorn – stock.adobe.com

 

DWS legt Nachhaltigkeitsfonds von Frauen für Frauen auf

Die DWS hat einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Fonds aufgelegt, der ausschließlich von Frauen gemanagt wird und sich auch in erster Linie an Anlegerinnen richtet. Die Titel, in die der „DWS Invest ESG Women for Women“ investiert, werden anhand des hauseigenen Social Commitment Score ausgewählt.

Der Vermögensverwalter DWS hat am 17.01.2022 einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Aktienfonds aufgelegt. Der DWS Invest ESG Women for Women investiert laut Angaben des Asset-Managers in Unternehmen, die Wert auf Umweltschutz, gute Unternehmensführung und eine faire Behandlung ihrer Mitarbeiter legen. Besonderes Augenmerk lege der Fonds auf soziale Aspekte.

Social Commitment Score

Der DWS Invest ESG Women for Women wird ausschließlich von Frauen gemanagt. Zur Auswahl der Unternehmen, die mit Blick auf soziale Werte und faire Arbeitsbedingungen gut abschneiden, greift das zwölfköpfige Fondsmanagerinnen-Team um Katharina Seiler, Valerie Schüler und Lilian Haag auf den sogenannten „Social Commitment Score“ der DWS zurück. Dieser bewertet die Unternehmen mit Blick auf fünf Faktoren: Neben den Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fließen die Themen Gleichberechtigung und Chancengleichheit, ausgewogene Geschlechterverteilung auf Führungsebene, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Flexibilität des Arbeitsumfelds mit in die Analyse ein.

Zusätzliche Fundamentalanalyse

„In die engere Auswahl für den Fonds kommen sowohl Unternehmen, die im Rahmen des Social Commitment Score führend sind, als auch Unternehmen, bei denen das Fondsmanagement besonders große Fortschritte wahrnimmt“, so Katharina Seiler. Die Unternehmen durchlaufen darüber hinaus eine klassische Fundamentalanalyse mit Fokus auf das Geschäftsmodell, das Management sowie auf die Themen Wachstum und Bewertung. Die Fondsmanagerinnen setzen zudem auf langfristige Investmenttrends wie Digitalisierung, Bildung, erneuerbare Energien, Infrastruktur, Gesundheit, Forschung und Konnektivität.

Soziale Faktoren für den Unternehmenserfolg

„Soziale Aspekte sind ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Sie können sich positiv auf die Produktivität und die Gewinne von Unternehmen auswirken, was sich langfristig auch in einer positiven Wertentwicklung am Aktienmarkt niederschlagen dürfte“, erklärt Fondsmanagerin Valerie Schüler und verweist auf die Historie: Über einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren hätten beim Faktor Soziales gut aufgestellte US-Unternehmen aus dem Index S&P 500 besser abgeschnitten als der breite Markt. (tku)

Bild: © Pixel-Shot – stock.adobe.com

 

DWS verbucht 2021 ein Rekordjahr

Das Fondshaus der Deutschen Bank blickt auf ein Rekordjahr 2021 zurück. Die gegen die DWS erhobenen Greenwashing-Vorwürfe der ehemaligen Nachhaltigkeitschefin konnten das Geschäftsjahr des Unternehmens offensichtlich nicht trüben. Die Aktionäre dürfen eine Dividende von 2 Euro pro Aktie erwarten.

Der Vermögensverwalter DWS Group meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr neue Rekordwerte beim Nettomittelaufkommen, dem verwalteten Vermögen, den Managementgebühren, den Erträgen, der bereinigten Aufwand-Ertrags-Relation, dem bereinigten Vorsteuergewinn und dem Konzernergebnis. Den Aktionären des im SDax notierten Unternehmens winkt eine Dividende von 2 Euro pro Aktie.

Nettomittelaufkommen

Das Nettomittelaufkommen konnte der DWS zufolge auf 47,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Dazu trugen alle drei Bereiche – Active, Passive und Alternatives – bei. Insbesondere die starke Nachfrage nach ESG-Produkten kam dem Fondshaus der Deutschen Bank zugute. ESG-Produkte und -Lösungen trugen demnach 40% zum Nettomittelaufkommen bei.

Mittelzuflüsse landen in passiven ...

Bemerkenswert ist auch der Blick auf die Verteilung der Nettomittelzuflüsse (ohne Cash-Produkte) im vierten Quartal 2021. Sie belaufen sich auf 7,9 Mrd. Euro. Davon entfallen 2,2 Mrd. Euro auf den Bereich Active Asset Management und mit 3,9 Mrd. Euro ein nahezu doppelt so großer Betrag auf die passive Vermögensverwaltung. Noch größer war die Differenz im Vorquartal. Im 3. Quartal 2021 standen Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,0 Mrd. Euro für aktives Management 6,6 Mrd. Euro gegenüber, die in passive Anlageprodukte flossen.

... bzw. ESG-Produkten

Auch eine weitere Betrachtung lässt staunen: Von den 7,9 Mrd. Nettomittelzuflüssen (ohne Cash-Produkte), flossen allein 5,9 Mrd. Euro in ESG-Fonds.

Gesamtertrag steigt

Die Gesamterträge stiegen 2021 um 22% auf 2,72 Mrd. Euro. Dieser Anstieg sei vor allem auf die deutliche Steigerung der Managementgebühren aufgrund der Nettomittelzuflüsse beziehungsweise des höheren durchschnittlichen verwalteten Vermögens im Jahr 2021 zurückzuführen.

Assets under Management nähern sich der Billionengrenze

Das verwaltete Vermögen (AuM) legte im vierten Quartal 2021 weiter um 48 Mrd. Euro auf 928 Mrd. Euro zu. Dies sei auf eine Kombination aus Nettomittelzuflüssen, positiven Marktentwicklungen und günstigen Währungseffekten zurückzuführen, meldet das Unternehmen. Der Anstieg der AuM um 135 Mrd. Euro ausgehend von 793 Mrd. Euro Ende 2020 resultierte aus starken Nettomittelzuflüssen und positiven Marktentwicklungen und wurde zudem durch vorteilhafte Wechselkursbewegungen gestützt.

CEO deutet weitere Übernahmen an

„2021 war für die DWS das bisher beste Jahr überhaupt“, sagt Asoka Wöhrmann mit Blick auf die Zahlen. „Neue Rekorde bei Nettomittelzuflüssen, Erträgen und Gewinn beweisen, dass unsere Wachstumsstrategie – unterstützt durch das Vertrauen unserer Kunden – Früchte trägt. Indem wir die Dividende auf 2 Euro und damit das dritte Jahr in Folge anheben, haben unsere Aktionäre weiterhin am Erfolg unseres Unternehmens teil“, so der DWS-CEO weiter. Wöhrmann stellt des Weiteren zusätzliche Investitionen der Fondsgesellschaft in Wachstum und Transformation in Aussicht.

Greenwashing-Vorwürfe schlagen sich nicht nieder

Die Greenwashing Vorwürfe gegen die DWS, die die frühere Nachhaltigkeitschefin des Fondshauses Desiree Fixler erhoben hat, konnten den Geschäftserfolg des Unternehmens folglich nicht schmälern. Aktuell prüft die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC den Fall. In Deutschland untersuchen sowohl das Bundesjustizministerium als auch die BaFin den Fall. (tku)

Bild: © Zerbor – stock.adobe.com

 

AGI schafft eigene Einheit für Impact Investments

Allianz Global Investors bündelt seine Kapazitäten im Bereich Impact Investments. Der verstärkte Fokus des Vermögensverwalters auf wirkungsorientierte Investments fügt sich in das Vorhaben des Allianz-Konzerns ein, Nachhaltigkeit zum Unternehmensprinzip zu erklären.

Der Vermögensverwalter Allianz Global Investors (AGI) führt seine Kapazitäten im Bereich wirkungsorientierter Privatmarktfinanzierungen in einer eigenständigen Einheit für Impact Investments zusammen. Die Einheit bündelt laut Unternehmensangaben die bestehende Expertise im Bereich Eigen- und Fremdkapitalinvestitionen für Private Markets mit einem neu geschaffenen Team für Wirkungsmessung und -management. Die somit entstehende Zwölfköpfige Einheit wird von Matt Christensen, Global Head of Sustainable and Impact Investing, geleitet und vervollständigt den im Jahr 2021 geschaffenen Nachhaltigkeitsbereich von AGI.

Messung der Auswirkungen steht im Mittelpunkt

„Impact Investing wächst schnell aus seiner Nische heraus“, kommentiert Christensen die Schaffung der neuen Einheit. „Investoren wollen zu einem positiven Wandel auf unserem Planeten beitragen und gleichzeitig eine Rendite erzielen, und Impact Investing bietet eine Lösung für diese beiden Ziele. Der künftige Wachstumspfad wirkungsorientierter Investments hängt davon ab, dass Asset Manager zeigen, wie die Auswirkungen gemessen und berichtet werden können“, so Christensen weiter. „Unser neuer Impact-Measurement&Management-Ansatz ermöglicht es uns, die Auswirkungen von Private-Equity- und Private-Debt-Investitionen zu messen und unser Angebot nach den besten Standards weiterzuentwickeln.“

Stiftungsrat beaufsichtigt ESG-Standards der GRESB

Im Zusammenhang mit der Gründung der Impact-Investments-Einheit gibt AGI zudem bekannt, dass Matt Christensen zum Vorstandsmitglied der GRESB Foundation ernannt wurde. GRESB ist eine neu gegründete gemeinnützige Organisation, die Eigentümerin der ESG-Standards ist, auf denen die GRESB-Immobilien- und -Infrastrukturbewertungen beruhen. GRESB hat sich selbst eine Mission auferlegt, ist von der Investmentbranche geführt und stellt den Finanzmärkten standardisierte, validierte und transparente ESG-Daten zur Verfügung. Der GRESB-Stiftungsrat wird die GRESB-Standards beaufsichtigen und leiten, um sicherzustellen, dass sie anlegerorientiert und an den Grundsätzen für verantwortungsbewusstes Investieren ausgerichtet bleiben.

Unternehmensprinzip Nachhaltigkeit

Der neue Schwerpunkt auf Impact Investing fügt sich gut in das 2021 herausgegebene Versprechen des Versicherungskonzerns aus München ein, Nachhaltigkeit zum Unternehmensprinzip zu machen. Hierfür hatte die Allianz Anfang 2021 die Position Chief Sustainability Officer geschaffen und mit Line Hestvik besetzt. Der Norwegerin kommt seither die Aufgabe zu, den Allianz-Konzern auf Nachhaltigkeit zu trimmen. (tku)

Bild: © Tobias Arhelger – stock.adobe.com

 

Impact-Investing: Initiative fordert mehr Ehrlichkeit

Um Greenwashing zu vermeiden, sollen sich die Anbieter von Impact-Investments an die vorgelegten „Leitlinien zur Darstellung von Impact im Bereich wirkungsorientierter Investments“ halten. Das fordert eine Initiative, die sich aus auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gesellschaften zusammensetzt.

Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit in der Geldanlage sorgt dafür, dass auch die Gefahr des sogenannten Green- oder Impactwashings im Bereich nachhaltiger Investments stark zunimmt. Zuletzt hatte die Bürgerbewegung Finanzwende im Rahmen einer Studie kritisiert, dass sich nachhaltig ausgerichtete Fondsprodukte kaum von herkömmlichen unterschieden (AssCompact berichtete). Doch das ist nur einer von zahlreichen Vorwürfen.

Kontroversen um Greenwashing nehmen zu

Immer mehr Kontroversen, immer häufigere Kritik von Verbraucherschützern und NGOs belasten die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche. Und auch die aufkommenden Regulierungen (EU-Taxonomie Offenlegungsverordnung) lassen derzeit noch Spielräume zu oder eröffnen diese sogar – wie am aktuellen Streit um die Eingruppierung von Atomkraft und Energiegewinnung aus Erdgas zu sehen ist.

Leitlinien zur Darstellung von Impact

Eine Gruppe von langjährig am Markt etablierten Nachhaltigkeitshäusern hat Leitlinien entwickelt, mit deren Hilfe ehrlich und transparent über die Wirkung von nachhaltigen Investments berichtet werden soll. Die Anbieter sollen unter anderem angeben: Wohin fließen die Gelder? Was können insbesondere Investmentfonds tatsächlich bewirken – und was auch nicht? Wie können sie dies messen? Wie vermeiden sie Schaden?

Anbieter werden bei der Ehre gepackt

Die Vorgaben mit dem Titel „Leitlinien zur Darstellung von Impact im Bereich wirkungsorientierter Investments“ richten sich laut Angabe der Initiative an alle Anbieter, die den Anspruch haben, eine positive gesellschaftliche Wirkung mit ihren Investitionen zu erzielen.

Mitglieder der Initiative

Es handelt sich um eine Initiative der Arete Ethik Invest AG, BIB Bank im Bistum Essen eG, Frankfurt School Impact Finance, GLS Gemeinschaftsbank eG, GLS Investment Management GmbH, Invest in Visions GmbH, PAX Bank eG sowie der Steyler Bank GmbH.

Impactwashing zerstört Vertrauen

„Der Impact-Begriff darf nicht für werbliche Zwecke missbraucht werden. Impactwashing erschüttert das Vertrauen der Anleger und hindert den Zufluss von Geldern in nachhaltige Bereiche“, sagt Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin von Invest in Visions. „Die Leitlinien zur Darstellung von Impact sollen größere Klarheit über die Wirkungspotenziale einzelner Investitionen schaffen und dadurch helfen, Kapital für Investitionen zu mobilisieren, mit denen ein glaubhafter Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet wird.“

Weiterführende Informationen

Die Leitlinien können unter anderem auf der Website der GLS Investment Management GmbH eingesehen werden. (tku)

Bild: © blacksalmon – stock.adobe.com

 

Green City AG stellt Insolvenzantrag

Die Green City AG ist insolvent. Nachdem Gespräche über den Einstieg eines neuen Investors gescheitert waren, musste das Unternehmen, das unter anderem auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Investments anbietet, beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz beantragen.

Die Green City AG hat am 24.01.2022 aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung beim zuständigen Amtsgericht in München die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Der Schritt sei laut Green City AG nötig geworden, nachdem Gespräche mit potenziellen Investoren nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Hälfte des Grundkapitals verloren

Das Gericht wird nun in Kürze über den Antrag der Gesellschaft und die Einsetzung eines vorläufigen Insolvenzverwalters entscheiden. Bereits am 17.12.2021 hatte die Green City AG darüber informiert, dass ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 eingetreten ist.

Finanzierung der Ökostromproduktion

Kern der Green-City-Gruppe ist der Verein Green City e.V., der sich für eine umweltfreundliche Großstadt München einsetzt. Der Verein ist auch der Mehrheitsaktionär der Green City AG, die sich wiederum als ganzheitlicher Anbieter für Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Anlagen aus dem Bereich erneuerbare Energien versteht.

Hohe Kapitalzuflüsse von Anlegern

Über die angebotenen Kapitalanlagen des Unternehmens wurden Unternehmensangaben zufolge 535 Mio. Euro in Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Wind- und Solarparks investiert.

Des Weiteren hat auch die Konzerngesellschaft GCE Kraftwerkspark I GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. (tku)

Bild: © Юлия Ромашко – stock.adobe.com

 

M&G legt Impact-Fonds mit Fokus auf Diversität und Inklusion auf

Der Vermögensverwalter M&G hat einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Fonds aufgelegt, der auch die Impact-Vorgaben gemäß Art. 9 SFDR der EU einhält. Zusätzlich legt der Fonds auch einen Fokus auf Diversität und Inklusion.

M&G erweitert sein Angebot an nachhaltigen Lösungen durch die Auflegung einer neuen SICAV-Aktienstrategie. Damit sollen Investitionen in Unternehmen fließen, die Geschlechterdiversität und ethnische Vielfalt unter Beweis stellen oder Lösungen für die Förderung der sozialen Eingliederung und der Chancengleichheit anbieten. Gleichzeitig strebt M&G mit der Strategie attraktive Renditen an.

Maximal 40 Einzeltitel

Der M&G (Lux) Diversity and Inclusion Fund wurde am 18.11.2021 aufgelegt und wird von Thembeka Stemela Dagbo mit Unterstützung von John William Olsen verwaltet. Die globale Aktienstrategie mit einem konzentrierten Portfolio aus 30 bis 40 Einzeltiteln zielt darauf ab, über jeden Fünfjahreszeitraum eine höhere Gesamtrendite als der Index MSCI ACWI zu erwirtschaften.

Der Fonds verfolgt eine Hybridstrategie, die Nachhaltigkeits- und Impact-Aspekte in den Titelauswahlprozess aufnimmt.

Inklusionsansatz

Mindestens 15% des Portfolios werden in Unternehmen angelegt, die Lösungen zur Verbesserung der sozialen Inklusion anbieten. Dieser Teil des Fonds richtet sich nach demselben Anlageansatz und -prozess wie die „Positive Impact“- und die „Climate Solution“-Strategien von M&G, die Aktien mithilfe des „III-Rahmenwerks“ in Bezug auf Investment, Intention und Impact jedes Unternehmens bewerten und die Unternehmen als „Pioniere“, „Wegbereiter“ und „Führende Akteure“ einstufen.

Nachhaltigkeit und Diversität

Der Rest des Fonds ist in nachhaltigen Unternehmen angelegt, die in der Praxis Geschlechterdiversität und ethnische Vielfalt unter Beweis stellen. Die Analyse erweitert die Bewertung der Diversität über die Repräsentation hinaus auf Faktoren wie Ziele, Prozesse und Richtlinien. Alle Titel dieses Teils des Portfolios müssen zum Zeitpunkt des Kaufs einen Anteil von mindestens 30% Frauen und/oder ethnischen Minderheiten auf Verwaltungsratsebene aufweisen und das sogenannte „E.Q.L.“-Rahmenwerk einhalten. Das Fondsmanagement-Team bewertet dabei die ESG-Kennzahlen, die Qualität des Geschäftsmodells und die Merkmale des Führungsteams jedes Titels.

UN-Ziele werden ebenfalls berücksichtigt

Der Fonds, der vom Stewardship&Sustainability-Team von M&G unterstützt wird, berücksichtigt die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und setzt jede Anlage zu ihrem wichtigsten oder vorrangigen SDG in Bezug. Dabei konzentriert er sich auf sechs Schlüsselbereiche: Hochwertige Bildung, Gleichstellung der Geschlechter, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit, Industrie, Innovation und Infrastruktur, weniger Ungleichheit sowie Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Indikator für Diversitäts- und Impact-Aspekte

M&G verpflichtet sich, jedes Jahr einen Indikator für wichtige Diversitäts- und Impact-Aspekte auf Titelebene zu veröffentlichen, der sowohl den absoluten Stand als auch die Veränderung gegenüber dem Vorjahr angibt.

Diversität als Renditebringer

Thembeka Stemela Dagbo, Managerin des Fonds, sagt dazu: „Soziale Inklusion und Diversität sind nicht nur angebracht, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Wenn man sich nicht darum kümmert, können der Ausschluss von benachteiligten Gruppen und mangelnde Diversität kostspielig werden und zum Rückgang des BIP und des Humankapitals führen, während die Pioniere auf dem Gebiet der Diversitäts- und Inklusionsinitiativen wegen ihrer finanziellen Outperformance immer höhere Anerkennung erfahren. Denn Unternehmen, die in Bezug auf die Geschlechterdiversität zum obersten Quartil gehören, weisen eine um 25% höhere Wahrscheinlichkeit für eine Outperformance auf; bei Unternehmen, die ethnisch vielfältig sind, sind es sogar 36%. Dieser Fonds bietet unseren Kunden die Gelegenheit, von diesen Trends zu profitieren, Ungleichgewichte bei der Diversität zu bekämpfen und gleichzeitig ihre Ersparnisse zielgerichtet einzusetzen.“

Kosten

Der M&G (Lux) Diversity and Inclusion Fund ergänzt die bei M&G vorhandene Palette von Impact- und nachhaltigen Fonds und hält Artikel 9 der SFDR-Verordnung der EU ein. Die ausschüttende Anteilsklasse des Fonds (ISIN: LU2379752863) weist einen Ausgabeaufschlag von 1,25% und laufende Kosten von 0,96% p.a. auf. (tku)

Bild: © MichaelJBerlin – stock.adobe.com

 

Performance-Vergleich: Markt schlägt Robo-Advisor

Robo-Advisor zählen im Vermittlungsgeschäft als zeit- und kostensparende Investmenttechnologie. Zugleich bieten sie Endkunden einen einfachen Zugang zum Kapitalmarkt. Wie eine biallo-Analyse nun aufzeigt, realisierten 2021 allerdings nur sehr wenige Robo-Advisors eine Outperformance.

Bereits seit 2014 gibt es am deutschen Markt sogenannte Robo-Advisor, also Anlageroboter, die das Geld von Kundinnen und Kunden automatisiert über Algorithmen auf den Kapitalmärkten investieren. Für Vermittlerinnen und Vermittler lassen sich durch ihren Einsatz nicht nur Zeit und Kosten sparen, da es sich um ein einfach zu integrierendes Vermittlungsgeschäft ohne zeitintensiven eigenen Aufwand handelt. Zusätzlich ergibt sich auch die Möglichkeit, sich besser auf die beratungsintensivere Kundschaft zu konzentrieren – ohne dabei einzelne Kundschaftsgruppen versehentlich aus den Augen oder an Mitbewerbende zu verlieren. Für Beraterinnen und Berater ohne Zulassung zur Finanzanlagenvermittlung nach § 34f Abs. 1 GewO kann sich dadurch sogar die Chance für eine Erweiterung des eigenen Geschäftsmodells ergeben. In Kooperation mit Vermittlerinnen und Vermittlern stehen zum Beispiel die Robo-Advisors „Solidvest“ von DJE Kapital oder „Whitebox“ der Whitebox GmbH. Robo-Advisor als digitale Investmentlösungen können daher durchaus als eine Ergänzung im Vermittlungsgeschäft betrachtet werden.

Bilanz der Robo-Advisor 2021 im Vergleich

Allerdings bemisst sich die Vorteilhaftigkeit von Anlagerobotern nicht nur an gesparten Kosten und Zeit, sondern selbstverständlich auch an der damit zu erzielenden Rendite für die Anlegerinnen und Anleger. Wie also sieht ihre Bilanz nach Abschluss des Jahres 2021 aus? Dieser Auswertung ist das Verbraucherportal biallo nachgegangen und zeigt zunächst, dass alle Robo-Advisor für Wertzuwächse bei den Investments ihrer Anleger sorgten. Dabei profitierten die Anlageroboter im Allgemeinen allerdings überwiegend von der Hausse an den Kapitalmärkten. Denn die Auswertung zeigt auch, dass nur sehr wenige der analysierten Robo-Advisor eine Outperformance realisierten.

Wie lief der Vergleich ab?

Die biallo-Auswertung zeigt die Renditeentwicklung von ein, zwei und drei Jahren bei insgesamt 26 Robo-Advisor mit einem konventionellen, ausgewogenen Portfolio, was bedeutet, dass die Aktienquote zwischen 40 und 60% liegt. Da bei Kapitalanlagen der Trend zunehmend hin zu nachhaltigen Investments geht, stellen auch die Robo-Advisor vermehrt darauf um und bieten Portfolios nach ESG-Kriterien an. Daher hat das Verbraucherportal biallo auch zwölf nachhaltige Portfolios von Anlagerobotern analysiert.

Welche Rendite erzielten Robo-Advisor?

Die biallo-Auswertung zeigt, dass alle Robo-Advisor über die betrachteten Zeiträume positiv abschneiden. Durchschnittlich stiegen die Portfolios 2021 um 11,1%, wobei im Einzelnen eine enorme Spannbreite festzustellen war: sie reichte von 4,6% (Minveo) bis 20,91% (Smavesto). Über zwei Jahre ergab sich ein durchschnittliches Plus von 15,3% und über drei Jahre von 31,2%, mit Schwankungsbreiten zwischen 8,69% (Pixit) und 33,34% (Estably; zwei Jahre) und zwischen 18,90% (Minveo) und 58,51% (Smavesto; drei Jahre). In den nachhaltigen Portfolios lagen die gemittelten Renditezuwächse 2021 bei 11,6%, innerhalb von zwei Jahren bei 18,8% und innerhalb von drei Jahren bei 36,1%.

Wie entwickelten sich Robo-Advisor im Vergleich zum Markt?

Doch wie sind diese positiven Renditeergebnisse nun im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung zu bewerten? Als Vergleichsmaßstab zog das Verbraucherportal ein ausgewogenes Marktportfolio heran, das zu je 50% aus dem weltweiten Aktienindex MSCI World und dem Anleihenindex Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond besteht und 2021 eine durchschnittliche Rendite von 16,68% realisierte, während diejenige der Robo-Advisor nur bei 11,1% lag. Die Auswertung offenbart also, dass sich die per se gute Renditeentwicklung von Robo-Advisor dann doch deutlich relativiert. „Es war in den vergangenen drei Jahren kein großes Kunststück, an der Börse ein deutliches Plus zu erwirtschaften, weil Aktien so stark gestiegen sind“, kommentiert Sebastian Schick, Redaktionsleiter bei biallo, die Ergebnisse. Im Jahr 2021 schnitten nämlich nur zwei der betrachteten 27 Robo-Depots mit konventionellem Portfolio besser ab als der Vergleichsindex, über zwei Jahre waren es ebenfalls zwei und über drei Jahre sogar nur eines.

Welche Robo-Advisor realisierten eine Outperformance?

Im einjährigen Vergleich erzielten nur die Robo-Advisor Smavesto (20,91%) und Truevest (17,60%) eine Rendite, die über dem Vergleichsmaßstab (16,68%) lag. Innerhalb der letzten beiden Kalenderjahre 2021 und 2020 realisierte die Benchmark einen kumulierten Wertzuwachs von 20,88%. Wiederum nur zwei Robo-Advisor konnten diese Rendite toppen: Estably mit 33,34% und Smavesto mit 33,17%. Erweitert man die Analyse auf drei Jahre, konnte lediglich ein Robo-Advisor im Vergleich zum Markt (46,49%) eine Überrendite erreichen: Der Sieger heißt erneut Smavesto, dessen Wertzuwachs zwischen 2019 und 2021 bei 58,51% lag. In den allermeisten Fällen schlug also der Markt den Roboter hinsichtlich der erzielten Renditen. (as)

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