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Investment: Silber und seine zwei Seiten

Im Gegensatz zum Wertspeicher und Schmuckmaterial Gold spielt Silber auch als Industriemetall eine große Rolle. Weshalb ausgerechnet der Aufstieg von Tesla und Co. dem Investment in Silber neuen Auftrieb verleihen könnte, verrät Andreas Stoll vom AUREUS Golddepot.

Ein Artikel von Andreas Stoll, Vertriebskoordinator bei der AUREUS Golddepot GmbH

Silber ist ein endlicher Rohstoff, dessen förderfähige Reserven vom United States Geological Survey im Januar 2020 auf weltweit 560.000 Tonnen geschätzt wurden. Davon entfallen schätzungsweise 120.000 Tonnen auf Peru, 100.000 Tonnen auf Polen, 90.000 Tonnen auf Australien und 45.000 Tonnen auf Russland. Diese vier Staaten halten zusammen einen Anteil von 63,4% an den weltweiten Reserven. Gleichzeitig ist für die Beurteilung der Reserven noch ein weiterer Aspekt zu berücksichtigen: Silber wird aus Kostengründen im Gegensatz zu Gold so gut wie nicht recycelt.

Silber in der Industrie

Gleichzeitig wird Silber aber weltweit als Industrie- und Investmentmetall behandelt und gehandelt. Die Einsatzbereiche in der Industrie sind vielfältig. Aufgrund der guten Leit­fähigkeit (Silber ist der beste elektrische Leiter) wird Silber beispielsweise in vielen elektronischen Anwendungen verbaut. Wegen des hohen Reflex­ionsvermögens ist Silber aber auch in der Fotovoltaik stark gefragt. Sogar antiseptische Eigenschaften weist das Edelmetall auf und führt so zunehmend zu Nachfrage in der Medizin sowie der Medizintechnik.

Globale Infrastruktur-Großprojekte wie Chinas „Neue Seidenstraße“ befeuern den Silberbedarf. Mit dem Fokus auf die Klimapolitik und der damit einhergehenden weltweit angestrebten CO₂- Neutralität werden mehr und mehr Fahrzeuge mit Verbrennerantrieb durch Elektroautos ersetzt.

Silber in der Produktion von E-Autos

Betrachtet man beispielsweise den derzeitigen Silberbedarf für die Produktion eines Kraftfahrzeugs, kann man feststellen, dass zur Herstellung eines Verbrennerfahrzeugs etwa eine Unze Silber, für ein Hybridfahrzeug 1,5 Unzen und für ein komplettes Elektrofahrzeug sogar rund 2 Unzen benötigt werden.

So kann die angestrebte Umstellung im Fahrzeugbau zu einer Verdopplung der Nachfrage nach Silber führen. Mit dem Wissen, dass zukünftig voraussichtlich rund 100 Millionen E-Fahrzeuge weltweit pro Jahr produziert werden dürften, steigt die Nachfrage rechnerisch auf ca. 200 Mio. Unzen. Dem steht eine jährliche Förderung von rund 806 Mio. Unzen mit fallender Tendenz, bezogen auf die letzten fünf Jahre, gegenüber.

Damit entsteht auf der einen Seite eine erhöhte Nachfrage, die auf der anderen Seite nicht einfach aus bestehenden Quellen zu decken sein wird.

Flaschenhals Silbermine

Die Silberförderung findet derzeit zum einen in reinen Silber­minen und zum anderen in Minen statt, deren Hauptförderung auf andere Metalle wie Gold, Zink, Kupfer etc. ausgerichtet ist.

Während die reinen Silber­minen auf einen Unzenpreis oberhalb ihrer Förder- bzw. Break-even-Kosten angewiesen sind (Beispiel: Panamericana Silber Förderkostenausgleich 13,42 Euro, Break-even 15,21 Euro pro Unze), können andere Minen, die Silber nebenbei mitfördern, günstigere Preise anbieten. Dort kommen rund 70% der Silberförderung her. Auf diese Weise ist zu erklären, dass Silberminen die Fördermengen nicht erhöht, zum Teil eher reduziert haben. Diese Umstände erschweren auch die bei Edelmetallen übliche Bestimmung des intrinsischen (inneren) Wertes von Silber für Investoren.

Zumindest eine ungefähre Bestimmung des intrinsischen Wertes von Silber ist über die Förderkosten jedoch möglich. Wenn wir wissen, wie hoch die Förderkosten für eine Unze Edelmetall sind (Energie-, Lohn- und Aufwandskosten), können wir den wahrscheinlichen Wiederbeschaffungswert ermitteln, den eine Unze aus Sicht der Minen­betreiber mindestens einbringen muss, um kostendeckend bzw. gewinnbringend zu sein.

Mit diesen Zahlen im Hinterkopf wird deutlich, dass Silber auch als Investmentmetall interessant ist. Sein historisches Hoch an der Börse lag während der letzten Banken- und Finanzkrise 2011 bei 32,88 Euro pro Unze. Aktuell bewegt sich der Silberpreis bei 20 Euro pro Unze.

Im Schatten des Goldes

Silber steht leider immer noch im großen Schatten seines Bruders Gold. Trotz der Popularität von Gold sollte man auch Silber nicht verachten, denn vor allem aufgrund der großen Nachfrage aus der Industrie bietet Silber viele Chancen. Für Investoren, die in physisches Silber investieren wollen, ist das Edelmetall sicherlich etwas problematisch, da selbst bei mittleren Investitionen im fünfstelligen Euro­bereich sehr schnell Silbereinheiten zusammenkommen, die in puncto Umfang und Gewicht erst einmal entsprechend gelagert werden müssen. Zusätzlich wird der Kauf von Silber in Deutschland mit derzeit 19% Mehrwertsteuer belegt.

Ausweichmöglichkeiten und Lösungen für beide Herausforderungen bieten Zollfreilager an. In den zollfreien Zonen werden Waren angeliefert, die noch unverzollt sind. Die fiskalischen Abgaben fallen erst an, wenn die eingelagerten Waren in das Bestimmungsland eingeführt werden. Das erworbene Edelmetall wird im Hochsicherheits-/Zollfreilager verwahrt. Damit genießt der Eigentümer neben dem Mehrwertsteuervorteil optimale Sicherheit und 100%-igen Versicherungsschutz.

Gold/Silber-Ratio

Interessenten, die mit dem Gedanken spielen, eine Investition in Silber zu tätigen, wird bei der Recherche mit Sicherheit das sogenannte Gold/Silber-Ratio begegnen. Dabei handelt es sich um das Werteverhältnis zwischen den beiden Edelmetallen. Obwohl das Verhältnis des geologischen Vorkommens zwischen Gold und Silber derzeit bei bekannt eins zu sieben liegt, liegt das börsliche Ratio seit 20 Jahren durchschnittlich bei 1 zu 60 und aktuell bei 1 zu 75. Aus diesem Grund sprechen Experten von einer Unter­bewertung von Silber.

Vielleicht entsteht das Investoreninteresse aus dem aktuellen Spannungsfeld von Zinsen auf Guthaben und der Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland. Während die EZB seit 2016 einen Null- Zins-Kurs fährt, vermeldet das Statistische Bundesamt Rekordinflationsraten von 5,2%. Wer sich als Anleger darum aus den Geldwerten verabschiedet und auf Sachwerte umschwenkt, stellt verhältnismäßig hohe Preise bei Aktien und Immobilien fest. Im Augenblick rücken vermehrt Edelmetalle in die Aufmerksamkeit von Anlegern.

Nachdem sich die Einführung des Euro am 01.01.2022 zum zwanzigsten Mal gejährt hat, können wir ein kleines Gedankenspiel machen: Vor zwanzig Jahren tauschten wir rund 200 DM in 100 Euro. Angenommen, wir hätten die 200 DM stattdessen in Silber getauscht, so hätten wir rund 20 Unzen (~620g) Silber erhalten. Heute hat diese Silbermenge einen Wert von ca. 380 bis 400 Euro.

Fazit

Mittel- und langfristig hat Silber sein Potenzial als Wertaufbewahrungsmedium für Anleger bewiesen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Silber aktuell als Industriemetall sehr gefragt ist und diese Nachfrage perspektivisch noch weiter steigen dürfte. Gleichzeitig ist Silber gemäß der Gold/Silber-Ratio massiv unterbewertet und somit auch als Investmentmetall attraktiv.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2022, S. 58 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Destina – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Andreas Stoll

Sustainable Performance Award: Neues Gütesiegel für ESG-Fonds

Der Markt für nachhaltige Fondsanlagen wächst dynamisch; die Übersichtlichkeit über die Qualität und Performance allerdings schwindet zusehends. Ein neues Gütesiegel namens Sustainable Performance Award hat zum Ziel, den Durchblick wiederherzustellen.

Der Trend zu nachhaltigen, verantwortungsbewussten Investments setzt sich ungebrochen fort und gewinnt weiter an Bedeutung. Allein in Deutschland ermittelte das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) zuletzt einen Anstieg des Volumens nachhaltiger Investmentfonds auf insgesamt mehr als 107 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung um das 17-fache in den vergangenen zehn Jahren.

Der ESG-Markt leidet zusehends an Übersichtlichkeit

Während nach FNG-Angaben vor einer Dekade etwa 50 ethisch-ökologische Fonds mit nachhaltigen Anlagekriterien um Investoren warben, sind es Mitte des Jahres 2021 weit über 800 Fonds. Die Zahlen lassen vermuten, dass die Übersichtlichkeit hinsichtlich Qualität und Performance auf dem ESG-Markt zusehends verloren gehen kann. Das neue Gütesiegel namens Sustainable Performance Award hat zum Ziel, diese Unübersichtlichkeit ein wenig zu beseitigen. Mit dem erstmals vergebenen Sustainable Performance Award 2021 gibt der Finanzdienstleister ProVita GmbH Anlegern und Beratern nun einen Überblick über die Performance unter den mehr als 800 in Deutschland zugelassenen Nachhaltigkeitsfonds nach Artikel 8 oder Artikel 9 gemäß EU-Offenlegungsverordnung. „Mit dem Sustainable Performance Award schaffen wir Anlegern und Beratern einen Überblick und eine Möglichkeit zur Orientierung“, erklärt ProVita-Geschäftsführer Stefan Maiss.

Sustainable Performance Award 2021 erstmals vergeben

Ausgewertet wurden „grüne“ Aktien-, Misch-, Dach-, ETF-, Renten- und Geldmarktfonds in insgesamt 47 Kategorien für die Betrachtungszeiträume ein Jahr, drei Jahre und fünf Jahre. Strenge Nachhaltigkeitsvoraussetzungen wie eine Zertifizierung nach MSCI (A oder besser), ISS-ESG (mindestens 4 von 5 Sternen) und/oder FNG (1,2 oder 3 Sterne) bilden neben der Fondszulassung in Deutschland die Basis des Ratings. „Mit der wohl größten Datenbank als unabhängiger Finanzdienstleister wollen wir gleichzeitig mit der Award-Verleihung für die ‚Besten der Besten‘ im Nachhaltigkeitsbereich Wettbewerb schaffen und dem immer noch vereinzelt vorhandenen Vorurteil eines Performancenachteils im Vergleich zu konventionellen Anlagen begegnen“, so Maiss. Außerdem soll mit der Auswertung sowohl der Wettbewerb gefördert als auch die Performance und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltiger Anlagen gegenüber konventionellen Investments unterstrichen werden.

Ausgewählte aktive Fonds und ihre Performance

Insgesamt haben 563 Fonds die vorgegebenen Kriterien erfüllt und es in 47 Kategorien in die Veröffentlichung geschafft. Die jeweilige Kategorisierung wird unter Berücksichtigung der Performance, eines standardisierten Risikoindikators (SRI) und von Nachhaltigkeitskriterien gewichtet, untersucht und ausgewertet. Die besten Performer unter den zugelassenen Ökofonds wurden nun mit dem Sustainable Performance Award 2021 ausgezeichnet.

Betrachtet man aktive Aktienfonds mit mittlerem Investitionsrisiko (SRI 4) und Investitionsziel Europa belegt der Fonds „Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien“ (AT0000765573) mit einer Jahresperformance von 47,47% den Spitzenplatz. Sowohl im Dreijahres-, als auch im Fünfjahres-Zeitraum heißt der Sieger „SEB Nordic Small Cap“ (LU0385664312) mit 113,53% (drei Jahre) bzw.167,25% (fünf Jahre).

Die besten aktiven Fonds mit Anlageziel „Welt“ und mittlerem Investitionsrisiko sind folgende: Innerhalb eines Jahres belegt der Fonds „Allianz Adiverba A“ (DE0008471061) mit einem Zuwachs in Höhe von 48,36% den ersten Rang. Innerhalb von drei Jahren realisierte der Fonds „ÖKOWORLD KLIMA“ (LU0301152442) mit 78,75% die beste Performance. Bezogen auf den Fünfjahres-Zeitraum schlug sich wiederum der Fonds „ÖKOWORLD KLIMA“ (LU0301152442) mit einer kumulierten Rendite von 151,51% am besten. Die komplette Tabelle mit allen ESG-Fonds des Sustainable Performance Awards 2021 finden Sie zum Download hier.

Weitere Projektbeteiligte

Die umfangreiche Datenermittlung wurde von Opal Hard- & Software Consulting GmbH unterstützt. Darüber hinaus wurden für die aktuelle Auszeichnung aufgrund der umfangreichen Datenerfassungen, strengen Verfahrensbedingungen und Auswahlkriterien sowie dem Verbreitungsgrad innerhalb Deutschlands das Research von MSCI, ISS-ESG und dem FNG eingebunden. (as)

Bild: © sewcream – stock.adobe.com

 

Krypto-Assets bedrohen die globale Finanzstabilität

Das FSB warnt in einem aktuellen Bericht vor den Risiken, die mit Krypto-Assets einhergehen. Auch Auswirkungen auf regulierte Finanzmärkte seien laut der Organisation möglich. Gerade die Verflechtungen von Stablecoins mit Reservewährungen stellten langfristig ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.

Erst kürzlich hatte die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) gerade Privatanleger vor Risiken an den Kapitalmärkten gewarnt (AssCompact berichtete). In dem von der ESMA vorgelegten TRV-Bericht fand sich auch eine Passage zu den Risiken, die mit Krypto-Währungen einhergehen. In dieselbe Kerbe schlägt nun das Financial Stability Board (FSB).

Verflechtung mit traditionellem Finanzsystem

Die in der Schweiz ansässige Behörde konstatiert in einem aktualisierten Bericht zur Finanzmarktstabilität, dass sich die Märkte für Krypto-Assets zum einen rasch entwickelten und aufgrund ihres Umfangs, ihrer strukturellen Schwachstellen und ihrer zunehmenden Verflechtung mit dem traditionellen Finanzsystem einen Punkt erreicht hätten, ab dem sie eine Bedrohung für die globale Finanzstabilität darstellen.

Stablecoins

Der Bericht hebt eine Reihe von Schwachstellen im Zusammenhang mit Krypto-Anlagenmärkten hervor. Dazu gehörten laut FSB die zunehmenden Verflechtungen zwischen Krypto-Asset-Märkten und dem regulierten Finanzsystem, Liquiditätsinkongruenzen, Kredit- und operationelle Risiken, die gerade Stablecoins (an Reservewährung gekoppelte Krypto-Währungen) anfällig für plötzliche und störende Anstürme auf ihre Reserven machten.

Risikoreiche Werkzeuge im Krypto-Sektor

Über diese Verflechtungen könnten Krisen an den Krypto-Märkten auf die etablierten Finanzmärkte übergreifen. Der zunehmende Einsatz von Hebeln in Anlagestrategien, das Konzentrationsrisiko von Handelsplattformen sowie die Undurchsichtigkeit und mangelnde aufsichtsrechtliche Kontrolle des Sektors erhöhe das Risiko weiter. Der Bericht verweist des Weiteren auch auf allgemeinere politische Bedenken im Zusammenhang mit Krypto-Assets, wie z. B. das geringe Verständnis der Anleger und Verbraucher für Krypto-Assets, Geldwäsche, Cyberkriminalität und Ransomware.

Frühzeitig Gegenmaßnahmen festlegen

Das FSB fordert in dem Bericht, mögliche politische Reaktionen auf diese Risiken rechtzeitig und präventiv auszuloten. Derzeit machten Krypto-Vermögenswerte noch nur einen kleinen Teil der gesamten Vermögenswerte des globalen Finanzsystems aus, und die direkten Verbindungen zwischen Krypto-Assets und systemrelevanten Finanzinstituten und Kernfinanzmärkten nähmen zwar rasch zu, blieben aber ebenfalls noch begrenzt. Die rasche Entwicklung und der internationale Charakter der Märkte für Krypto-Assets berge jedoch die Gefahr, dass Regulierungslücken und ähnliche Schlupflöcher ausgenutzt würden.

Weitere Beobachtung nötig

Das FSB kündigt an, die Entwicklungen und Risiken auf den Märkten für Krypto-Anlagen weiterhin zu beobachten. Außerdem will die Organisation auch die Maßnahmen weiter untersuchen, die die FSB-Länder ergriffen haben oder zu ergreifen gedenken, um den damit verbundenen Gefahren für die Finanzstabilität zu begegnen.

Über das FSB

Das FSB-Sekretariat hat seinen Sitz in Basel, Schweiz, und ist an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) angeschlossen. Mitglieder der BIZ sind aktuell 63 Notenbanken. (tku)

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ESMA warnt Anleger vor erheblichen Marktkorrekturen

Die ESMA geht davon aus, dass sich gerade Privatanleger der aktuellen Risiken an den Wertpapiermärkten nicht bewusst sind. Für Unsicherheit könne 2022 neben der Geldpolitik und der Corona-Pandemie auch die Volatilität am Krypto-Markt sorgen. Eine ESG-Blase schließt die Behörde ebenfalls nicht aus.

Nach dem Einbruch der Tech-Aktien stellen sich Privatanleger wie institutionelle Investoren die Frage, wie es 2022 an der Börse weitergehen wird. Sollte die aktuelle Beruhigung im Ukraine-Konflikt genutzt werden, um Nachkäufe zu tätigen? Wie viele Zinsanhebungen der Fed sind mittlerweile in den Kursen eingepreist? Steht den US-Plattform-Giganten wie Google, Amazon und Co. eine große Regulierungswelle ins Haus? Diese und viele weitere Fragen treiben Anleger im Augenblick um. Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) warnt gerade Privatanleger derweil, dass das Risiko weiterer erheblicher Marktkorrekturen nicht unterschätzt werden dürfe.

Erhebliche Marktkorrekturen möglich

Am 15.02.2022 hat die ESMA den ersten TRV-Bericht (Trends, Risks and Vulnerabilities) für 2022 veröffentlicht. In ihrem Ausblick auf die weitere Marktentwicklung in diesem Jahr sieht sie für institutionelle und private Anleger weiterhin hohe Risiken für möglicherweise erhebliche Marktkorrekturen.

Geldpolitik und Corona-Pandemie entscheidend

Das Wiederaufflammen der Pandemie Ende 2021 und die unsicheren wirtschafts- und geldpolitischen Aussichten hätten die Marktteilnehmer veranlasst, ihre Wachstums- und Markterwartungen zu überdenken. Für die Zukunft geht die ESMA deshalb von weiterhin hohen Risiken für Marktkorrekturen aus.

Exekutivdirektorin sieht wachsende Unsicherheit

„Alle Anleger sollten bedenken, dass das Risiko von Marktkorrekturen weiterhin akut ist“, sagt Verena Ross, die Exekutivdirektorin der ESMA. „Dies hat sich im vergangenen Jahr in zwei Verkaufsepisoden gezeigt, die vor allem durch Nachrichten von Evergrande und dann durch das Wiederaufleben von Covid-19 getrieben wurden. Die Märkte sind nach wie vor sehr volatil und die ESMA sieht für die Zukunft eine wachsende Unsicherheit für Anleger.“

Niedrigere Hürden für Kleinanleger

Kleinanleger seien für die ESMA mittlerweile von besonderer Bedeutung, so Ross. Ihre Beteiligung an den Finanzmärkten habe gerade durch den Komfort und die benutzerfreundlichen Funktionen mobiler Handelsplattformen zugenommen. Diese Entwicklung biete zum einen Chancen aber auch Risiken. „Die ESMA ist nach wie vor besorgt über die Risiken für Kleinanleger, die Vermögenswerte in der Erwartung von Kurssteigerungen kaufen, ohne sich der hohen Risiken bewusst zu sein“, so Ross.

Die Hauptrisikofaktoren

Die ESMA kommt in ihrem TRV-Bericht zu dem Ergebnis, dass sich das Marktumfeld in der zweiten Jahreshälfte 2021 zwar verbessert hat, die Auswirkungen einer neuen Pandemiewelle auf die Wirtschaft aktuell jedoch unklar seien.

Überbewertungen und volatile Märkte

Des Weiteren deuteten erhöhte Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) auf mögliche Überbewertungen an den Wertpapiermärkten hin. Auch die volatilen Preise für Rohstoffe seien gerade im Zuge der Energiewende und der klimapolitischen Ziele Europas mit Sorge zu betrachten.

Gibt es eine ESG-Blase?

Außerdem erhöhe auch das rasante Wachstum bei Investmentfonds (insbesondere Aktienfonds) das Risiko an den Märkten. Die ESMA erachtet des Weiteren eine Überbewertung von grünen Vermögenswerten im Rahmen des anhaltenden ESG-Trends weiterhin als möglich.

Krypto-Assets bergen besonders hohe Risiken

Ein besonders hohes Risiko für Privatanleger sieht die ESMA darüber hinaus an den Krypto-Märkten. Hier seien zum einen Bedenken hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit von Geschäftsmodellen angebracht, zum anderen gingen Anleger aber auch hohe Produkt- sowie Marktrisiken bei Investments in Krypto-Assets ein. (tku)

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comdirect startet „grünen“ Robo-Advisor

Robo-Advisor zählen im Vermittlungsgeschäft als zeit- und kostensparende Investmenttechnologie. Ein neuer Robo-Advisor von comdirect bietet nun die Möglichkeit, das Anlagekapital nicht nur digital, sondern auch nachhaltig managen zu lassen.

Die Commerzbank-Tochter comdirect hat eine nachhaltige Produktvariante ihres Robo-Advisors namens „cominvest green“ gestartet und damit das Spektrum nachhaltiger Angebote in der digitalen Vermögensverwaltung erweitert. „Wichtige Zukunftsthemen rund um die Klimakrise sind im Finanzsektor angekommen. Immer mehr Anlegerinnen und Anleger planen ein nachhaltiges Investment oder setzen dies bereits um. Bei vielen Kundinnen und Kunden steht der Wunsch nach grünen Anlagemöglichkeiten auf Platz eins. cominvest green erfüllt diese neuen Kundenbedürfnisse“, erklärt Björn Andersen, Bereichsleiter Brokerage bei comdirect.

Fondsauswahl und Portfoliodiversifikation

Die Fondsauswahl bei „cominvest green“ findet zusätzlich zu den bestehenden Qualitätsstandards auch nach ökologischen, sozialen und ethischen Gesichtspunkten (ESG-Kriterien) statt. Um in die Anlageauswahl von „cominvest green“ aufgenommen zu werden, sind ESG-Mindestratings, strenge Ausschlüsse von kontroversen Wirtschaftsaktivitäten und eine nachhaltige Fonds-Policy des Emittenten Voraussetzungen. Die Diversifikation wird durch eine breite Streuung in ETFs und Exchange-traded Commodities (ETCs) gewährleistet, die die globalen Anlageklassen im Markt abdecken. „Durch den klar definierten Aufnahmeprozess nach strengen ESG-Kriterien werden Nachhaltigkeitsrisiken in die Wertpapierauswahl mit einbezogen. So können wir auch im nachhaltigen Angebot von ‚cominvest green‘ ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis zur Verfügung stellen“, ergänzt Andersen. Außerdem bietet der Robo-Advisor die typischen Services wie eine Portfolio-Zusammenstellung passend zum jeweiligen Risikoprofil, eine dauerhafte Überwachung der Geldanlage sowie deren automatische und algorithmenbasierte Anpassung an die Marktlage.

Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Eine Besonderheit von „cominvest green“ ist das Zusammenspiel von Mensch und Maschine: Während der Robo-Advisor für die Risiko- und Marktanalyse und die Ableitung von Anlageempfehlungen emotionsfrei auf Algorithmen zurückgreift, werden die daraus abgeleiteten Anpassungen von comdirect-Expertinnen und -Experten nochmals auf ihre Qualität überprüft und erst dann umgesetzt. „In den vergangenen Jahren haben wir den Algorithmus und das Risikomanagement kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt, sodass der Robo-Advisor auch auf schwierige Marktlagen schnell und effizient reagieren kann. Alle bisherigen Erfahrungswerte ziehen auch in das nachhaltige Angebot ein“, erläutert Andersen. Die Geldanlage mit „cominvest green“ ist bereits ab 3.000 Euro möglich. Nach der Einmalanlage können Kundinnen und Kunden einen „cominvest“-Sparplan mit einer Sparrate ab 100 Euro einrichten. (as)

Bild: © willyam – stock.adobe.com

 

HAIC darf künftig Krypto-Fonds auflegen und verwalten

Die erste vollregulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft für digitale Assets in Deutschland kommt aus dem Hause Hauck Aufhäuser Lampe. HAIC, ein Tochterunternehmen der Privatbank, hat die Erlaubnis der BaFin erhalten, Investmentfonds aufzulegen und zu verwalten, die in native Kryptowerte investieren.

Die Hauck & Aufhäuser Innovative Capital GmbH (HAIC) hat bekanntgegeben, Anfang Februar 2022 die BaFin-Erlaubnis als AIF-Kapitalverwaltungsgesellschaft nach §§ 20 Abs. 1 i.V.m. 22 KAGB erhalten zu haben. Damit ist das Tochterunternehmen der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG laut eigenen Angaben die erste in Deutschland vollregulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für digitale Assets.

Investments in Kryptowerte

Die Erlaubnis der HAIC als KVG beinhaltet die Erlaubnis zur Auflage und Verwaltung von Investmentfonds als Sondervermögen, die in native Kryptowerte investieren oder diese einer klassischen Portfolioallokation beimischen.

Kapilendo-Übernahme 2021

HAIC agiert hierbei als Verwaltungsgesellschaft in Zusammenarbeit mit der bewährten KAGB-Verwahrstelle der Bank Hauck Aufhäuser Lampe sowie einem eigenen regulierten Kryptoverwahrer. Das Closing der hierfür im vergangenen Jahr übernommenen Kapilendo Custodian AG steht derzeit noch aus.

Digital-Asset-Investmentprodukte

„Mit unserer KVG für digitale Assets planen wir die Auflage und das Management hauseigener Digital-Asset-Fonds, wollen als Master-KVG aber auch Fondsinitiatoren und Asset-Managern bei ihren Fondsprodukten als Servicepartner zur Verfügung stehen“, sagt Dr. Holger Sepp, Mitglied des Vorstands bei Hauck Aufhäuser Lampe. „Künftig können wir so das gesamte Dienstleistungsspektrum für Digital-Asset-Investmentprodukte aus einer Hand anbieten, angefangen vom Portfoliomanagement über die KVG-Dienstleistungen und die Fondsadministration bis hin zur Verwahrung und der Verwahrstelle.“

Über HAIC

HAIC wurde im September 2020 gegründet und verfügte bisher über eine KVG-Registrierung nach § 44 Abs. 1 i.V.m. § 2 Abs. 4 KAGB. Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft sind Patrick Karb und Stephan Edelmann.

Über die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank

Das Haus ging aus der Fusion dreier traditionsreicher Privatbanken hervor. Die beiden Häuser Georg Hauck und Bankhaus H. Aufhäuser schlossen sich bereits 1998 zusammen, 2021 kam, wie AssCompact berichtete, das Bankhaus Lampe dazu. (tku)

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Mediolanum legt Fonds mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft auf

Der Vermögensverwalter Mediolanum hat einen nachhaltigen Dachfonds gemäß Artikel 9 SFDR aufgelegt. Der Fonds wird zunächst hauptsächlich von KBI Global Investors und Pictet Asset Management verwaltet und legt den Fokus auf das Thema Kreislaufwirtschaft.

Mediolanum International Funds Ltd. (Mediolanum), der europäische Asset-Manager der Mediolanum Banking Group, hat die Auflegung eines neuen Fonds bekanntgegeben, der sich der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat. Der Circular Economy Opportunities Fund (ISIN: IE000ACFO6B6) ist Teil des Best-Brands-Dachangebots des Unternehmens.

Übergang zur Kreislaufwirtschaft

Das Ziel des Fonds ist ein langfristiges Kapitalwachstum. Er investiert in Unternehmen, die zum Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen, einem wirtschaftlichen System, das nach Intention und Design restaurativ und regenerativ ist.

Multi-Manager-Ansatz

Der Fonds investiert über einen aktiven Multi-Manager-Ansatz in ein diversifiziertes Portfolio aus globalen Aktienwerten. Zum Zeitpunkt der Auflegung werden KBI Global Investors und Pictet Asset Management die Hauptverwalter des Fonds sein, wobei zusätzliche Mittel in Zielfonds investiert werden.

Fokus auf SDGs

Die Kombination verschiedener, gering korrelierter, aber komplementärer Anlageansätze ermöglicht es Mediolanum, ein vielfältiges Portfolio mit einem starken Fokus auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) zusammenzustellen.

Artikel-9-Fonds

Der Fonds ist nach Ansicht des Emittenten gemäß der Offenlegungsverordnung (SFDR, Sustainable Finance Disclosure Regulation) als Artikel-9-Fonds einzustufen. Die folgenden SDGs sind laut Mediolanum bei der Auswahl der Fondstitel von besonderer Bedeutung:

  • SDG 5 – Gleichberechtigung der Geschlechter
  • SDG 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
  • SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie
  • SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
  • SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • SDG 10 – Weniger Ungleichheiten
  • SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion
  • SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Fondsmanagement

Der Fonds wird von David Whitehead, Equity Portfolio Manager im Multi-Manager-Team von Mediolanum, verwaltet und beaufsichtigt. Er ist dafür zuständig, dass das Produktergebnis die Erwartungen der Investoren erfüllt, einschließlich der positiven Auswirkungen auf die Verfolgung der relevanten SDGs.

Anlageprozess

Der Fonds stützt sich auf einen von Mediolanum entwickelten Anlageprozess, der speziell für die Verwaltung von Anlagelösungen für Privatkunden konzipiert wurde. Der Fonds ist Teil des Mediolanum Best-Brands-Angebots, eines in Dublin registrierten OGAW-konformen Dachfonds.

Kosten und Details

Der Fonds ist in Irland domiziliert. Die Dividendenerträge werden thesauriert. Der Ausgabeaufschlag beträgt bis zu 5,5% und die jährlichen Kosten belaufen sich auf 2,76%. Der Dachfonds ist sparplanfähig.

Über Mediolanum

Mediolanum International Funds Ltd. ist die irische Vermögensverwaltungsgesellschaft der Mediolanum Banking Group mit mehr als 51 Mrd. Euro Assets under Management (Stand: Dezember 2021) und über 60 verwalteten Fonds. (tku)

Bild: © Parradee – stock.adobe.com

 

Fondswirtschaft blickt auf ein Rekordjahr 2021 zurück

Die Fondsgesellschaften in Deutschland können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Der BVI meldet für 2021 Rekordzuflüsse von 256 Mrd. Euro und ein Gesamtvermögen von 4,3 Bio. Euro in Assets under Management. Offene Spezialfonds und offene Publikumsfonds treiben diese Entwicklung.

Auf seiner Jahrespressekonferenz hat der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) die Zahlen der Fondswirtschaft für das Absatzjahr 2021 vorgestellt. Das vergangene Jahr war demnach in mehrfacher Hinsicht ein Ausnahmejahr – sowohl bei den Assets under Management als auch beim Neugeschäft. Die Fondsgesellschaften verwalten demnach mittlerweile ein Vermögen von rund 4,3 Bio. Euro und können auf Neugeschäft in Höhe von 256 Mrd. Euro im vergangenen Jahr zurückblicken.

Inflationsrate und Negativzinsen treiben Entwicklung

Als Gründe für den Absatzrekord nennt der Präsident des BVI, Alexander Schindler, die Inflationsrate von über 3% im vergangenen Jahr sowie die Negativzinsen. Angesichts dieser Lage hätten viele Bürger 2021 die Wertpapieranlage für sich entdeckt. Es sei daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Sparer auch in Publikumsfonds anlegten „Besonders stark ist die Zahl der Verträge mit Fondssparplänen gestiegen, wie einige Mitgliedsgesellschaften im vergangenen Jahr berichtet haben. Viele Sparer haben offenbar ihre chronische Distanz zur Wertpapieranlage verloren“, so Schindler.

Deutschland ist bedeutendster Fondsstandort

Die aktuellen Zahlen des BVI unterstreichen die große Bedeutung des deutschen Fondsmarkts auf europäischer Ebene. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Deutschland mit einem Anteil von 27% der größte Fondsmarkt der EU.

Institutionelle Investoren

In Deutschland sind offene Spezialfonds mit einem Vermögen von fast 2,2 Bio. Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 634 Mrd. Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit beispielsweise Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften.

Offene und geschlossene Publikumsfonds

Eine weitere Bestmarke konnte bei den offenen Publikumsfonds erzielt werden. Sie verwalten mittlerweile ein Rekordvermögen von knapp 1,5 Bio. Euro. Bemerkenswert ist auch das Wachstum bei den geschlossenen Fonds. Ihr Netto-Vermögen ist in den letzten drei Jahren von 14 auf 41 Mrd. Euro gestiegen. Sie machen weiterhin jedoch nur einen verschwindend geringen Anteil am Fondsgeschäft aus.

Privatanleger tragen Neugeschäft in Publikumsfonds

Bei näherer Betrachtung der Zahlen zum Neugeschäft fällt auf, dass von den insgesamt 256 Mrd. Euro allein 131 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds entfallen. Offene Publikumsfonds hingegen kamen auf Neugeschäft von 118 Mrd. Euro, wobei diese Steigerung nach Angaben des BVI hauptsächlich von den Privatanlegern getragen wurde. In den letzten beiden Jahren entfielen demnach über 90% des Neugeschäfts von Publikumsfonds auf Privatanleger.

Nachhaltige Fonds

Und wie sieht es beim Thema Nachhaltigkeit aus? Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen erzielten 2021 Zuflüsse von 60 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren es nur 21 Mrd. Euro. Die deutsche Fondsbranche verwaltet insgesamt 588 Mrd. Euro in Publikums- und Spezialfonds, die gemäß Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung als nachhaltig gelten. Damit stecken 16% des gesamten Fondsvermögens in Produkten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Bei Publikumsfonds sind es sogar 31%.

Fondshäuser in Deutschland beim Thema Nachhaltigkeit vorsichtig

Laut BVI ist dieser Anteil im Vergleich zu anderen Fondsmärkten eher gering. In Frankreich liege die Quote beispielsweise bei ungefähr 60%. In der EU entfallen im Schnitt 40% des Publikumsfondsvermögens auf Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Der BVI zieht aus dieser Beobachtung den Schluss, dass Fondsgesellschaften in Deutschland bei der Klassifizierung ihrer Fonds als nachhaltig mehr Vorsicht walten lassen als ihre Kollegen im EU-Ausland.

Aktienfonds und Mischfonds bleiben beliebt

Besonders beliebt waren auch 2021 Aktienfonds (50 Mrd. Euro Zuflüsse). Davon entfielen knapp 32 Mrd. Euro auf aktiv gemanagte Fonds und gut 18 Mrd. Euro auf Aktien-ETFs. Auch Mischfonds konnten deutliche Zuflüsse verbuchen (knapp 42 Mrd. Euro). An dritter Stelle im Neugeschäft folgen Rentenfonds mit Nettozuflüssen von mehr als 10 Mrd. Euro. Immobilienfonds verzeichneten Zuflüsse von mehr als 7 Mrd. Euro. (tku)

Bild: © tostphoto – stock.adobe.com

 

So verwalten wohlhabende Deutsche ihr Vermögen

Eine aktuelle Studie hat untersucht, wie wohlhabende Deutsche ihr Geld anlegen. Auf welche Asset-Klassen setzen sie? Welche Ziele verfolgen sie? Und warum misstrauen so viele von ihnen Anlageberatern? AssCompact hat sich die Studie angesehen und liefert die Antworten in Form einer Bildergalerie.

 
von
 

CCPM macht Athena-Strategie auch für Privatanleger verfügbar

Der Vermögensverwalter CCPM macht seine optionsbasierte Absicherungsstrategie „Athena“ nun auch für Privatanleger verfügbar. Hierfür hat der Asset-Manager die Strategie mit passiven Aktieninvestments kombiniert.

Der Frankfurter Vermögensverwalter Conservative Concept Portfolio Management AG (CCPM) stellt seine optionsbasierte Absicherungsstrategie „Athena“ einem breiteren Publikum zur Verfügung und kombiniert sie mit einem passiven Aktieninvestment. CCPM ist der Asset-Management-Arm der LeanVal Gruppe.

Spezialfonds-Strategie nun auch für Privatanleger

Diese kombinierte Lösung aus Absicherung und Aktien wird bereits seit mehreren Jahren in Spezialfonds umgesetzt und ist ab sofort auch für UCITS-Investoren erhältlich. Die von Steffen Kern und Axel Gauß verwaltete Strategie bietet eine Absolute-Return-Lösung mit anleiheähnlichen Renditen und eignet sich laut Mitteilung von CCPM insbesondere für Investoren, die Wert auf Portfoliostabilität legen und eine Anlagealternative suchen, die im herausfordernden Kapitalmarktumfeld den erhöhten Schwankungen trotzt und marktneutrale Erträge erzielen kann.

Beta- und marktneutrales Portfolio

„Der Fonds ist ein Komplett-Paket“, erklärt Portfolio-Manager Gauß. „Wir bieten damit eine Investmentlösung, die verschiedene Renditequellen miteinander verknüpft.“ Durch die Kombination einer zum Gesamtmarkt negativ korrelierten Optionsstrategie mit einem passiven Aktieninvestment entstehe in Summe ein Beta- und marktneutrales Portfolio.

Konstante Erträge in Aussicht gestellt

„Mit börsengehandelten Index-Optionen sichern wir unter Nutzung der Volatilitätsprämie das Aktieninvestment ab und können gerade in volatilen Marktphasen positive Renditen erwirtschaften“, ergänzt Portfolio-Manager Kern. „Die passive Aktienallokation dagegen kompensiert die Absicherungskosten der Optionsstrategie in schwankungsarmen und absolut positiven Aktienmarktphasen.“ So entstehe eine solide Basis, um in verschiedenen Marktphasen konstante Erträge zu generieren.

Gebührenstruktur

Für die für Privatanleger relevanten Anlageklasse I (ISIN: DE000A0Q2SF3) weist CCPM Verwaltungsgebühren von 0,10%, Depotbankgebühren in Höhe von 0,05% und Management-Gebühren von 0,95% p.a. aus. Auch eine Gewinnbeteiligung ist vorgesehen (20% mit High Watermark). Der Ausgabeaufschlag von üblicherweise 5% entfällt derzeit.

Über das Unternehmen

Die LeanVal Gruppe ist ein unabhängiger Finanzdienstleister für institutionelle und semi-institutionelle Investoren mit Standorten in Frankfurt, Köln und München. Die Asset-Management-Kompetenz wiederum ist in der CCPM gebündelt. Das 1991 gegründete Unternehmen bietet Investmentlösungen in Spezial- und Publikumsfonds. (tku)

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Beitrags wurden fälschlicherweise 1,90% p.a. als Management-Gebühren angegeben. Diese Angabe war jedoch veraltet. 

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