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Fort- & Weiterbildung

Digital Insurance Podcast: Martin Gräfer zu mentaler Gesundheit

Was denkt Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen, über Burnout-Prävention, Führung und die Bedeutung von Wohlbefinden in der Versicherungsbranche? In der neuen Folge des Digital Insurance Podcast spricht Jonas Piela mit ihm darüber.

Die mentale Gesundheit von Mitarbeitern und Führungskräften in der Versicherungsbranche steht unter zunehmendem Druck, z. B. aufgrund der komplexen digitalen Transformation. viele bringen aber auch private Herausforderungen mit. Das ist das zentrale Thema der neuesten Folge des „Digital Insurance Podcast“, in der Moderator Jonas Piela mit Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen, spricht. Gräfer betont die Notwendigkeit, den Druck auf die Mitarbeiter von allen Seiten zu betrachten – vom Arbeitsalltag bis zum Privatleben.

Persönliche Erfahrungen und berufliche Einblicke von Martin Gräfer

Das Gespräch beleuchtet die Herausforderungen der Selbsterkennung in Bezug auf die eigene mentale Gesundheit. Gräfer, der seit 15 Jahren im Vorstand der Bayerischen tätig ist, teilt seine persönlichen Erfahrungen und gibt Einblicke in seine langjährige Führungsrolle. Er beschreibt, wie schleichend es zum Verlust der mentalen Balance kommen kann. Dabei spielt sowohl die Arbeitsbelastung als auch die Vielzahl an privaten Herausforderungen eine Rolle. Gräfer vergleicht dies mit einem „Happiness-Account“, in den positive und negative Energien eingezahlt werden – ein Gleichgewicht ist hier entscheidend.

Empathie und Wohlwollen als Führungsprinzipien

Gräfer betont zudem die Bedeutung von Empathie und Wohlwollen im Umgang mit Beschäftigten. Es gehe nicht darum, die Probleme der Mitarbeiter zu übernehmen, sondern ein wertschätzendes Umfeld zu schaffen, in dem sie sich öffnen und Unterstützung finden können. Das beinhaltet auch, Freiräume zu geben, Prioritäten zu setzen – wie z. B. Familie über Arbeitsmeetings zu stellen – und sich selbst etwas zu gönnen, um Stress abzubauen.

Wie hängen digitale Transformation und mentale Gesundheit zusammen?

Des Weiteren geht es um den Zusammenhang zwischen der digitalen Transformation und der mentalen Gesundheit. Die zunehmende Komplexität der Technologie und die ständige Verfügbarkeit erhöhen den Druck auf die Mitarbeiter. Gräfer beschreibt, wie wichtig es sei, die User Experience und die Effizienz von IT-Systemen zu verbessern, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die mentale Gesundheit zu fördern. Die Bayerische setzt beispielsweise ein Tool ein, um die Stimmung und Zufriedenheit der Mitarbeiter regelmäßig zu messen.

Die Relevanz von Mentoring und Coaching

Auch angesprochen werden die Bedeutung von Mentoring und Coaching. Gräfer betont, dass der Weg zu einem ausgeglichenen Arbeitsleben und einer positiven mentalen Verfassung durch Selbstreflexion, authentische Führung und ein unterstützendes Umfeld geebnet werden kann. Mentoring und Coaching können dabei eine wichtige Rolle spielen, aber letztlich liegt die Verantwortung für die eigene mentale Gesundheit bei jedem Einzelnen. Ein wichtiger Aspekt ist auch, die eigenen Ansprüche und Erwartungen an sich selbst zu überdenken und zu reduzieren.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.
Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts: Volle Deckung – Der Podcast für die Finanz- und Versicherungsbranche
Lesen Sie auch: Warum lohnt sich das Büro (noch)?
 

Ausbildung: Wie junge Menschen erfolgreich ansprechen?

Bevor junge Leute sich für eine Ausbildung entscheiden, brauchen sie Infos über ihre potenzielle zukünftige Stelle. Kommunizieren Unternehmen aus Sicht der Nachwuchsgeneration klar genug, wie hoch das Gehalt ist, wie der Bewerbungsprozess abläuft oder welche Tätigkeiten übernommen werden sollen?

Wie erreichen Unternehmen junge Leute vor der Entscheidung, wo sie ihre Ausbildung machen möchten? Welche Informationen sollten sie ihnen mitgeben? Was ist der nächsten Generation von Beschäftigten wichtig, wenn sie eine Ausbildung suchen?

Vieles, was eine Ausbildung für junge Menschen attraktiv macht, bieten Unternehmen bereits an, weiß die Bertelsmann Stiftung. Jedoch klafft z. B. bei Informationen zur Ausbildungsstelle noch eine Lücke. Das hat eine gemeinsame Studie der Bertelsmann Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) herausgefunden.

Wie viel verdiene ich in der Ausbildung?

 

Ausbildung: Wie junge Menschen erfolgreich ansprechen?

 

Junge Leute zwischen 14 und 25 Jahren sagen zu rund 95%, dass ihnen Informationen über die Ausbildungsvergütung wichtig sind. Doch lediglich knapp 60% der befragten Unternehmen machen vor einem Bewerbungsgespräch Angaben dazu.

Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?

Eine klare Informationslücke gibt es auch im Ausbildungsmarketing bei Angaben zum Bewerbungsverfahren. 90,5% der potenziellen Auszubildenden wünschen sich Informationen über den Ablauf des Bewerbungsverfahrens. Etwa 81% finden einfache Bewerbungsverfahren attraktiv, so das Studienergebnis. Nun bieten zwar 91% der Unternehmen solche einfachen Verfahren an, jedoch informiert darüber weniger als die Hälfte im Vorfeld der Bewerbung.

Was muss ich in der Ausbildung konkret leisten? Was werde ich lernen?

Darüber hinaus ist es für rund 95% der Bewerber wichtig, im Vorhinein Informationen über die konkreten Inhalte und Tätigkeiten einer Ausbildung zu erhalten. Solche Infos werden von 78% der befragten Unternehmen vor einem Bewerbungsgespräch geliefert.

Was ist für junge Menschen das Wichtigste bei der Ausbildung?

 

Ausbildung: Wie junge Menschen erfolgreich ansprechen?

 

Und was erwarten junge Menschen von ihrer Ausbildung? Zunächst einmal ist aus ihrer Sicht mit fast 97% ein gutes Betriebsklima das Wichtigste überhaupt. Nach eigener Einschätzung können fast 97% der befragten Unternehmen auch damit aufwarten. Spannende Aufgaben machen für 92% der potenziellen Nachwuchstalente die Ausbildung attraktiv.

Die altbekannte Herausforderung …

Insgesamt konnte rund die Hälfte der befragten Unternehmen im vergangenen Jahr nur einen Teil oder sogar keine der angebotenen Ausbildungsstellen besetzen. Unter den Jüngeren meint wiederum ein Viertel, dass es zu wenig Ausbildungsplätze gibt. In der Versicherungsbranche speziell ist der Anteil derjenigen Unternehmen, die alle Stellen besetzen konnten, auf 48% gestiegen, wie die aktuelle Ausbildungsumfrage von AGV und BWV zeigt.

Über die Studie

In die Studie sind Daten aus zwei Quellen eingeflossen: Für die erste Quelle hat das Institut iconkids & youth im Auftrag der Bertelsmann Stiftung 1.755 junge Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren repräsentativ befragt. Bei der zweiten Quelle handelt es sich um repräsentative Daten der Unternehmensbefragung der 38. Welle des IW-Personalpanels, an der 1.071 Unternehmen teilgenommen haben. (lg)

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So gestaltet Funk die Ausbildung im eigenen Unternehmen

Grafiken: © Bertelsmann Stiftung/IW

 

Zukunft sichern im Wandel: Was KMU-Makler jetzt tun können

Die Branche verändert sich grundlegend. Digitale Prozesse, neue Kundenanforderungen oder wachsende Regulierung stellen auch kleinere Maklerbetriebe vor große Aufgaben. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen: Wer flexibel reagiert und Prozesse überdenkt, kann vom Wandel profitieren. Worauf es jetzt ankommt.

Ein Artikel von Ralf Wargener, Managing Director bei WARGENER LIVE

Die Versicherungsbranche steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Technologischer Fortschritt, neue Kundenbedürfnisse, Fachkräftemangel, steigende Regulatorik und der Ruf nach agiler Führung verändern das Geschäft grundlegend. Für große Versicherer mag das nach Konzernstrategie klingen. Doch was bedeutet das für kleine und mittelständische Maklerbüros?

Die Antwort ist einfach – und herausfordernd zugleich: Auch Sie sind mittendrin. Und: Gerade kleinere Vertriebseinheiten haben jetzt die Chance, schneller und flexibler auf die Veränderungen zu reagieren.

1. Digitale Transformation

Versicherer arbeiten mit Hochdruck an der Digitalisierung – durchaus auch mit dem Ziel, Vertriebspartner auf die eigenen Abläufe und Workflows einzuschwören. Als Makler müssen Sie nicht gleich KI-Lösungen einführen oder ein eigenes Vergleichsportal bauen. Aber: Digitale Prozesse entlasten Ihr Team und steigern die Kundenzufriedenheit. Beginnen Sie dort, wo der Schuh drückt.

Effiziente Prozesse sind ein Schlüssel für zukunftsfähige Maklerbüros. Digitale Lösungen bieten zahlreiche Ansatzpunkte: Viele Verwaltungsaufgaben wie Schadenmeldungen, Vertragsänderungen oder Wiedervorlagen lassen sich heute problemlos automatisieren. Auch in der Kommunikation lohnt sich ein Umdenken. Kunden erwarten schnelle und unkomplizierte Antworten – per E-Mail, WhatsApp oder über digitale Serviceportale. Wer klare Reaktionszeiten definiert und einhält, stärkt die Kundenbindung. Ergänzend dazu schaffen einfache interne Tools wie ein zentraler Kalender, digitale Kundenakten oder eine strukturierte Datenpflege spürbare Entlastung im Arbeitsalltag.

Praxis-Tipp: Führen Sie einen „Digital-Tag“ pro Monat ein, an dem alle im Team ein neues Tool testen oder ein digitales Hindernis auflösen.

2. Regulatorik und Compliance

Auch Makler sind von DSGVO, IDD, Nachhaltigkeitspflichten und Beratungsdokumentationen betroffen. Das kostet Zeit und Nerven – bietet aber auch Chancen.

Regulatorische Anforderungen gehören zum Alltag im Versicherungsvertrieb – auch für Maklerbüros. Wer sich als Qualitätspartner positioniert, zeigt Kunden, dass Compliance nicht als Pflichtübung verstanden wird, sondern integraler Bestandteil einer verantwortungsvollen Beratung ist. Gleichzeitig sollten regulatorische Themen im Team breit verankert sein. Kurze Schulungen und klar geregelte Abläufe helfen, Wissen zu teilen und Zuständigkeiten transparent zu gestalten.

Praxis-Tipp: Simulieren Sie mit dem Team einen Datenschutzverstoß – und leiten Sie daraus konkrete Verbesserungen ab.

 

Zukunft sichern im Wandel: Was KMU-Makler jetzt tun können

 

3. Kundenerwartungen

Kunden wollen keine Tarife, sondern Lösungen für ihr Leben – verständlich, schnell und persönlich. Als Makler sind Sie nah dran. Nutzen Sie diesen Vorteil.

Kundenerwartungen wandeln sich – gefragt sind Lösungen, nicht Produkte. Was bewegt Ihre Kunden? Wer genau hinhört, erkennt schnell, welche digitalen Kanäle bevorzugt werden und wo Prozesse als zu kompliziert empfunden werden. Entscheidend ist zudem, Versicherungen entlang konkreter Lebenssituationen zu denken – vom Berufseinstieg über die Familiengründung bis zum Ruhestand. Eine starke Online-Präsenz unterstreicht den Anspruch, individuell und nah am Bedarf zu beraten – sichtbar etwa durch gute Google-Bewertungen, eine gepflegte Website und einfache Kontaktmöglichkeiten.

Praxis-Tipp: Entwickeln Sie mit Ihrem Team drei typische Kunden-Personas – und definieren Sie, was diese wirklich brauchen.

4. Fachkräftemangel

Versicherer kämpfen mit leeren Konferenzräumen. Homeoffice hat das virtuelle Zusammenarbeiten zur gelebten Praxis gemacht. Sie kämpfen aber eher mit Alltagsbelastung und steigendem Workflow? Umso wichtiger: Machen Sie Ihr Büro zu einem attraktiven Arbeitsplatz.

Ein attraktiver Arbeitsplatz entsteht durch gelebte Flexibilität – auch in kleinen Teams. Home-Office-Optionen, gezielte Förderung interner Talente und klare Verantwortungsbereiche stärken die Motivation und Eigenverantwortung. Quereinsteiger bringen neue Perspektiven mit – wer kundenorientiert denkt und lernbereit ist, kann mit der richtigen Begleitung schnell fachlich aufschließen. Wenn Sie Menschen gefunden haben, die zu Ihrem Unternehmen passen, ist die Vermittlung von fachlichen Fähigkeiten die einfachere Übung.

Praxis-Tipp: Erstellen Sie ein Profil für Ihr Team: Wer hat welche Stärken? Wie können sie diese für das Maklerbüro optimal einsetzen?

5. Veränderung gestalten

In kleinen Teams wird Führung persönlich gelebt – das ist Ihre Stärke. Doch auch hier gilt: Der Wandel gelingt nur, wenn er von allen mitgetragen wird.

Veränderungen gelingen nur, wenn sie klar kommuniziert und von Vertrauen getragen werden. Mitarbeitende müssen verstehen, warum sich etwas verändert – und welche Rolle sie dabei spielen.

Fehler sollten als Lernchance verstanden werden. Es geht nicht um Schuld, sondern darum, was sich daraus für das Unternehmen ableiten lässt. Daher: Reden Sie offen über Fehler.

Und Entscheidungen sollten sich stets an der Kundenperspektive orientieren. Wer sich gedanklich in die Lage der Kunden versetzt, trifft fundierte und praxisnahe Entscheidungen. Ziehen Sie sich die Schuhe des Kunden an!

Praxis-Tipp: Machen Sie mit dem Team eine „SWOT-Analyse“:

  • Was sind vorhandene Stärken? Was kann das Team besonders gut? Wo haben Sie bereits positives Feedback von Kunden erhalten?
  • Wo liegen Schwächen und Angriffspunkte? Womit sind Kunden unzufrieden? Wo fehlen noch Wissen oder Fähigkeiten?
  • Welche geschäftlichen Chancen zeigen sich auf Ihrem Markt?
  • Welche Risiken schlummern? Wie können Sie vorhandene Schwächen minimieren, damit sie weniger relevant werden?
Kleine Büros – große Chancen

Der Wandel der Branche ist Realität. Und jeder Player in der Branche muss sich darauf einstellen. Maklerbüros haben entscheidende Vorteile: kurze Wege, echte Nähe zu Kunden, hohe und schnelle Anpassungsfähigkeit. Statt sich von den Herausforderungen überrollen zu lassen, können Sie gezielt und pragmatisch handeln.

Beginnen Sie mit einem ehrlichen Check: Was behindert uns aktuell? Was können wir sofort ändern – mit Bordmitteln? Machen Sie Ihre Mitarbeitenden zu Mitgestaltern.

Die besten Ideen entstehen im Dialog, nicht im Alleingang. Und bleiben Sie – oder werden Sie – sichtbar: In einer Welt voller Versicherungsplattformen und Möglichkeiten gewinnt, wer persönliche Ansprechpartner und Vertrauen bietet. Die Zukunft der Branche ist nicht nur digital, komplex und reguliert – sie ist auch menschlich, nahbar und wandelbar. Und genau darin liegt Ihre Chance als Maklerbetrieb.

Lesen Sie auch: Branche im Umbruch: Talente gewinnt, wer umdenkt

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Ein Artikel von
Ralf Wargener

Hunter-Farmer-Modell steigert Effizienz im Maklervertrieb

Angesichts der Herausforderungen sowohl im Marktumfeld als auch im Maklermarkt unterziehen viele Versicherer ihre Betreuungskultur einem „Fitness-Check“. Eine Option für ein solches Modell ist das sogenannte Hunter-Farmer-Modell.

Ein Artikel von Fabienne Pittner, Senior Consultant, und Gregor Morin, Senior Manager bei zeb Consulting

Die Dynamik aus Marktumfeld und Maklermarkt prägt die Geschäftsmodelle der Versicherer stärker denn je. Seien es Inflation, die unter anderem die Schadenaufwendungen steigen lässt, oder Fachkräftemangel und Regulatorik, die ebenso den Druck auf eine transparente und effiziente Ausrichtung des Versicherers erhöhen.

Mit explizitem Blick auf den Maklervertrieb kommen weitere Einflüsse und Dynamiken hinzu: Konsolidierungen, beispielsweise aufseiten der Pools oder Großmakler, werden durch Private-Equity-Unternehmen beschleunigt. Damit verstärken sich die Marktmacht und Verhandlungsposition gegenüber Versicherern. Gleichzeitig treiben Makler den digitalen Wandel voran, setzen auf innovative Tools zur Optimierung ihrer Beratung und fordern nahtlose Integration seitens der Versicherer. Vor diesem Hintergrund ist es zunehmend wichtiger, die Zusammenarbeit mit Maklern aktiv zu stärken, um zum einen deren Zufriedenheit und Bindung zum Unternehmen zu erhöhen, zum anderen kann eine strategische Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Maklervertriebs dem steigenden Kostendruck entgegenwirken und zusätzliches Umsatzpotenzial schaffen.

Spannungsfeld Kostendruck und Notwendigkeit zur Umsatzsteigerung

Um sich im zuvor beschriebenen Spannungsfeld behaupten zu können und profitables Umsatzwachstum generieren zu können, setzen Versicherer verschiedene Strategien um – von der Einführung alternativer Provisionsmodelle bis hin zur Optimierung des Portfolios. Diese Maßnahmen wirken sich in der Regel zwar positiv auf die Kostenquote aus, können jedoch ebenso negative Auswirkungen auf das Neugeschäft haben.

Ein Ansatz, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist, die Betreuungsstruktur im Maklervertrieb einem „Fitness-Check“ zu unterziehen und bei Bedarf anzupassen.

Marktbeispiele für Neuaufstellungen

Als Beispiel zu nennen ist zum einen die Allianz Lebensversicherung, die ihren Maklervertrieb durch die Bildung von Segmenten neu ausgerichtet hat, die auf Grundlage spezifischer Anforderungen der Maklerinnen und Makler gebildet wurden. Maklerbetreuerinnen und -betreuer sind nur noch einem dieser Segmente zugeordnet, damit sie die Anforderungen und Wünsche ihrer jeweiligen Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner gezielt bedienen können.

Ebenso hat Dialog, der Maklerversicherer der Generali in Deutschland, bereits Anfang 2023 ein zielgruppenorientiertes Betreuungskonzept eingeführt. Auch AXA hat den Maklervertrieb bereits 2021 strategisch neu aufgestellt: Die Maklervertriebswege Komposit und Personenversicherung wurden zusammengelegt und ein neuer Bereich „Vertriebsangebotsmanagement und Innovation“ (VAMI) geschaffen, der unter anderem die Entwicklung vertriebswege- und spartenübergreifender Angebote sowie die Generierung moderner Vertriebs- und Verkaufsformen im Fokus hat. Diese Marktbeispiele spiegeln bereits erste Schritte einer Neuausrichtung im Maklervertrieb wider.

Dabei gilt es, eine Gratwanderung zwischen verbesserter Betreuung und schlankerer Aufstellung sicherzustellen.

Wie gelingt die Neuaufstellung der Betreuungsstruktur?

Eine Möglichkeit, die Betreuungsstruktur unter Berücksichtigung von Prozesseffizienz- und Servicegesichtspunkten neu zu gestalten, ist die Etablierung eines sogenannten Hunter-Farmer-Modells, bei dem die „Hunter“-Rolle auf klassische Neukundengewinnung fokussiert ist, während sich die „Farmer“-Rolle um Betreuung und Ausbau bestehender Kundenbeziehungen kümmert. Hierbei werden klare Funktionsschwerpunkte aus den spezifischen Anforderungen der Makler je Phase in der Vermittler-Journey identifiziert und die vertrieblichen Funktionen auf ihre Kernkompetenzen verdichtet. So stehen in der Onboarding- und Reaktivierungsphase akquisitorische Aktivitäten, persönlicher Kontakt und das Führen von Verhandlungen im Fokus. In der Produktionsphase hingegen spielen vertriebsunterstützende und administrative Aktivitäten eine übergeordnete Rolle, z. B. die zeitnahe Bearbeitung von Angebotsanfragen (ggf. mit Einbezug entsprechender Spezialisten), die Entwicklung von Verkaufskonzepten zur Steigerung des Vertriebserfolgs und die Verwaltung von Maklerverträgen.

Kern des Modells bilden die beiden Funktionsgruppen, die sogenannten Hunting-Funktionen und Farming-Funktionen:

  • Hunting-Funktionen konzentrieren sich sowohl auf die Akquise neuer Kunden als auch auf die Reaktivierung von Kundenbeziehungen in ihrem Segment und tragen durch aktive Pflege und Ausweitung ihres Netzwerks zum Ausbau von Marktanteilen bei.
  • Farming-Funktionen leisten vor allem fachliche Unterstützung und sorgen durch hohe Erreichbarkeit, schnelle Reaktionszeit und pragmatische Problemlösungskompetenz für Kundenzufriedenheit.
Was sind die Erfolgsfaktoren?

Damit das Hunter-Farmer-Modell erfolgreich etabliert werden kann und zu einer Umsatzsteigerung ebenso wie zu gesteigerter Prozesseffizienz beiträgt, sind drei wesentliche Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen:

  • Klare Definition der Rollen: Eine klare Rollendefinition hilft dabei, die jeweiligen Stärken und Fähigkeiten der Mitarbeitenden zielgerichtet einzusetzen und durch entsprechendes Schulungsangebot weiterzuentwickeln, wodurch Effizienz und Effektivität der beiden Gruppen gesteigert wird.
  • Optimierung von Prozessen und Kommunikation: Prozesse und Übergabepunkte müssen so abgestimmt sein, dass sowohl die Zusammenarbeit der Funktionen gefördert wird als auch Vermittleranliegen reibungslos bearbeitet werden (u.a. auch mithilfe eines geeigneten CRM-Systems).
  • Ausrichtung auf Zielgruppen: Sowohl Hunter- als auch Farmer-Funktionen sollen auf geeignete Zielgruppen zugeschnitten sein, um sowohl Akquise als auch Betreuung effektiv zu gestalten und Markttrends und -entwicklungen im jeweiligen Segment gezielt beobachten und nutzen zu können.

 

Hunter-Farmer-Modell steigert Effizienz im Maklervertrieb

 

Darüber hinaus sollten weitere Faktoren berücksichtigt werden wie beispielsweise die Vereinbarung von Service Level Agreements oder die klare Abgrenzung der jeweiligen Verantwortungsbereiche.

Fazit

Die Projekterfahrung von zeb zeigt, dass Versicherer mit der Etablierung des Hunter-/Farmer-Modells im Maklervertrieb nicht nur Kosteneinsparungen von bis zu 20% bei einem gleichzeitigen Umsatzwachstum von durchschnittlich 10% erzielen konnten. Ebenso wurde die Zufriedenheit ihrer Makler aufgrund der bedarfsorientierten Ausrichtung auf deren spezifische Anforderungen entlang der Vermittler-Journey gesteigert, was sich in regelmäßigen Top-Platzierungen unter „Maklers Liebling“ widerspiegelt. Erste Anbieter am Markt haben entsprechende Anpassungen ihrer Betreuungsstrukturen bereits vorgenommen und es ist zu erwarten, dass weitere folgen werden.

Lesen Sie auch: So werden die deutschen Lebensversicherer zukunftsfest

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Grafik: © zeb Consulting

 
Ein Artikel von
Fabienne Pittner
Gregor Morin

Welche Versicherer gehören zu den besten Ausbildungsbetrieben?

Welche Ausbildungsbetriebe werden als besonders positiv wahrgenommen? ServiceValue hat sich in Kooperation mit WELT in der Untersuchung „Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe 2025“ zum fünften Mal bundesweit dieser Frage gewidmet. Welche Versicherer können punkten?

Die Übernahmechancen bei Ausbildung im Finanz- und Versicherungswesen stehen aktuell sehr gut. Darüber hinaus schaffen es die meisten Auszubildenden, ihre IHK-Abschlussprüfungen erfolgreich zu absolvieren. Also gute Nachrichten aus der Branche, auch wenn es oft schwierig ist, alle vakanten Ausbildungsstellen zu besetzen.

Doch welche Unternehmen sind in Sachen Ausbildung für junge Leute besonders attraktiv? ServiceValue hat sich in Kooperation mit WELT in der Untersuchung „Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe 2025“ zum fünften Mal bundesweit mit dieser Frage befasst. Dafür wurden rund 4.000 Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftszweigen, darunter der Dienstleistungssektor, bewertet.

Wie kommt die Bewertung zustande?

Als Grundlage dient eine bundesweite Umfrage in Form einer Online-Erhebung. Gefragt wird, wie Image und Attraktivität von Unternehmen als Ausbildungsbetrieb wahrgenommen werden. Das Image bezeichnet das Stimmungsbild von dem jeweiligen Unternehmen und die Attraktivität ist die Anziehungskraft als Ausbildungsbetrieb, heißt es von ServiceValue.

Darüber hinaus werden die Bewertungen auch von den individuellen Erwartungen und Erfahrungen der Befragten beeinflusst. Denn: Positive wie auch negative Assoziationen können den Gesamteindruck mitprägen, allgemeine Kenntnisse und konkrete Informationen von Anderen ebenso, wie die Kölner Rating- und Rankingagentur mitteilt.

Anhand der Beurteilungen wird auf einer fünfstufigen Antwort-Skala je Unternehmen ein ungewichteter Mittelwert gebildet, der dann über die Positionierung im Ranking nach Wirtschaftszweig (Dienstleistung, Handel, Industrie) entscheidet. Überdurchschnittlich gut bewertete Unternehmen werden mit „hohe Attraktivität“ ausgezeichnet. Innerhalb dieser Gruppe gibt es noch mal überdurchschnittlich bewertete Unternehmen, die die Auszeichnung „sehr hohe Attraktivität“ bekommen. Die aktuelle Untersuchung basiert auf rund 592.000 Urteilen. Die Erhebung erfolgt ohne Mitwirkung der bewerteten Unternehmen.

Das sind die besten Ausbildungsbetriebe im Bereich „Dienstleistung“

Im Bereich „Dienstleistung“ wird dabei HUK-COBURG am besten bewertet. Der Versicherer gehört auch über alle drei Wirtschaftszweige hinweg – gemeinsam mit Merck aus dem Bereich „Industrie“ – zu den Unternehmen mit der insgesamt höchsten Attraktivität als Ausbildungsbetrieb. Auch die nachfolgenden Unternehmen lassen sich entweder dem Industrie- oder Dienstleistungssektor zuordnen, darunter etwa Debeka. Auch die Versicherer Allianz, ADAC Versicherungen, ARAG sowie BARMER sind im Ranking „Dienstleistung“ weit vorne mit dabei.

Hier ein Ausschnitt aus dem Ranking. Zu sehen sind die Betriebe bis zum Mittelwert von 2,51.

  • HUK-COBURG: 2,46
  • Debeka: 2,47
  • Knappschaft Kliniken: 2,48
  • Allianz: 2,48
  • BARMER: 2,48
  • Universitätsklinikum Jena: 2,49
  • ADAC Versicherungen: 2,49
  • Leopoldina Krankenhaus: 2,50
  • Universitätsklinikum Carl Gustav Carus: 2,50
  • Elbe Kliniken Stade-Buxtehude: 2,50
  • Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe: 2,50
  • ARAG: 2,51
Angebot sichtbar machen

Dr. Claus Dethloff, Geschäftsführer der ServiceValue GmbH, meint: „Angesichts einer großen Vielfalt an Ausbildungsberufen in verschiedenen Bereichen fällt die Auswahl oftmals schwer. Ausbildungsbetriebe, die ihr Angebot sichtbar machen und ihre Ausbildungsberufe attraktiv beschreiben, darüber hinaus unkomplizierte Kontakt- und Bewerbungsmöglichkeiten bieten, kommen den Schulabgängern entgegen und erhöhen zugleich die Chance auf eine erfolgreiche Rekrutierung passenden Nachwuchses.“

Das vollständige Ranking zur Untersuchung „Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe 2025“ gibt es hier. (lg)

 

Von Prüfungen, unbesetzten Ausbildungsstellen und Demokratie

Wie viele Auszubildende in der Versicherungsbranche bestehen am Ende eigentlich ihre IHK-Prüfung? Und wie viele bleiben danach im Unternehmen? Warum werden einige Ausbildungsstellen gar nicht erst besetzt? Und was hat das alles mit Demokratie zu tun?

Die Berufsaussichten für junge Menschen, die sich für die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen oder das ausbildungsintegrierte duale Studium entscheiden, sind gut. Das belegt die aktuelle gemeinsame Ausbildungsumfrage vom Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) und Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV), die nun veröffentlicht wurde.

97% der IHK-Abschlussprüfungen erfolgreich

Die Bestehensquote im Prüfungsturnus 2024 betrug demnach 97%. In den Innen- bzw. angestellten Außendienst im Unternehmen übernommen wurden schließlich 70% der erfolgreichen Absolventen. Beide Quoten sind im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. 12% gingen in den angestellten Außendienst in Agenturen. 17% haben Ihr Ausbildungsunternehmen verlassen. Insgesamt haben in Deutschland laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen mit die besten Übernahmechancen.

Warum Stellen nicht besetzt werden

Was die ausbildenden Unternehmen umtreibt, ist daher eher die Herausforderung, geeignete Kandidaten für die Ausbildung oder das duale Studium zu finden. Hier ist der aktuelle Lichtblick aber, dass der Anteil derjenigen Unternehmen, die alle Stellen besetzen konnten, im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozentpunkte auf jetzt 48% gestiegen ist, wie der BWV mitteilt. Bei Unternehmen, die nicht genügend Anwärter finden konnten, blieben 7% der Ausbildungsplätze und 13% der Stellen für dual Studierende unbesetzt. Als ausschlaggebenden Grund nennen sie wie bereits im Vorjahr unzureichende Eignung sowie mangelnde Qualität der Bewerbungsunterlagen. Der BWV weist aber darauf hin, dass die Ergebnisse umgekehrt verdeutlichen: Wer das Bewerbungsverfahren der Versicherer erfolgreich durchlaufen hat, hat eine große Chance auf Erfolg in der Abschlussprüfung.

Was motiviert Mitarbeitende, ausbildende Fachkraft zu werden?

Großen Anteil daran haben die Ansprechpartner in den Fachabteilungen. AGV und BWV interessierte daher, wie Mitarbeitende in Unternehmen zur ausbildenden Fachkraft werden. Ein Großteil wird demnach direkt von den Vorgesetzten (93%) oder den Personal- und Ausbildungsabteilungen (69%) darauf angesprochen (Mehrfachnennungen waren möglich). Überzeugen können sie die angehenden ausbildenden Fachkräfte u. a. mit Incentives, Freistellungen und Zulagen, wie die Umfrage zeigt.

Wie Unternehmen Demokratiebildung fördern

Und einem weiteren interessanten Thema haben AGV und BWV sich diesmal gewidmet: der Demokratiebildung im Unternehmen. So wollten sie in der Ausbildungsumfrage 2025 von den befragten Unternehmen wissen, wie sie sich zum Thema Demokratie positionieren. Eine kommunizierte Haltung zur Demokratie durch die Unternehmensleitung gibt es bei 70%. Maßnahmen zur Förderung der Demokratiebildung, und zwar explizit für Auszubildende bzw. dual Studierende, bieten 26% an bzw. planen 61%, dies zu tun.

So wird für Teilhabe, Engagement und Zusammenhalt gesorgt

Und wie wird Demokratie dann konkret erlebbar für die jungen Leute? In 89% der befragten Unternehmen gibt es beispielsweise ein Angebot zum Engagement in betrieblichen Gremien wie Jugend- und Ausbildungsvertretungen. Auch Workshops und Seminare stehen mit 42% hoch im Kurs. Einen Beitrag zur gesellschaftlichen Verantwortung sehen in diesen Maßnahmen praktisch alle Befragten. Doch auch z. B. die Stärkung der Unternehmenskultur und die Förderung von verantwortungsbewussten und engagierten Mitarbeitenden spielt hier eine große Rolle.

Generationenmanagement

Als Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit von Mitarbeitenden unterschiedlichen Alters stehen gemeinsame Aktivitäten (92%), z. B. Feiern oder Sport, und altersgemischte Teams (91%) ganz oben auf der Tagesordnung.

Über die Umfrage

An der BWV-AGV-Ausbildungsumfrage 2025 haben 61 Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen teilgenommen. Laut BWV entspricht das einem Repräsentationsgrad von 94% in Bezug auf die Beschäftigten. Alle Ergebnisse der Ausbildungsumfrage 2025 finden sich auf der Website des BWV. (lg)

 

Das sind die Kongresse auf der DKM 2025

Die DKM 2025 findet in diesem Jahr am Dienstag, 28.10., und Mittwoch, 29.10., statt – wie gewohnt in der Messe Dortmund. Unverändert geblieben ist die Möglichkeit, viel Weiterbildungszeit zu sammeln. Welche Kongresse finden statt?

Auch im Jahr 2025 können Fachbesucherinnen und Fachbesucher im Rahmen der DKM 2025 bei den Kongressen reichlich Weiterbildungszeit sammeln und so für Ihren individuellen Wissensvorsprung sorgen. Der Nachweis für die Gutschrift ist der Scan des Teilnehmerausweises am Eingang zum Vortragsraum. Ist die Anmeldung über ein DKM-Nutzerkonto erfolgt, kann dort rund zwei Wochen nach der DKM eine Bestätigung über die Teilnahme heruntergeladen werden. Wird im Nutzerkonto die „gut beraten“-ID hinterlegt, wird die Weiterbildungszeit automatisch der Initiative „gut beraten“ gemeldet.

Die Kongresse für Ihren Wissensvorsprung, Teil I
Altersvorsorge: Altersvorsorge im Umbruch – oder längst auf Kurs?

Steckt die Altersvorsorge in einer Phase tiefgreifender Veränderung – oder erleben wir lediglich ein neues Kapitel im bekannten Zyklus? Fest steht, dass globale Entwicklungen, volatile Märkte und politischer Reformdruck neue Anforderungen an Vermittler und ihre Kunden stellen. Beim Kongress Altersvorsorge auf der DKM 2025 beleuchten unsere Experten die aktuellen Chancen in der Beratung von Altersvorsorgelösungen wie z. B. Fondspolicen, Basisrenten und bAV. Freuen Sie sich auf komprimierte Impulse, kontroverse Diskussionen und praxistaugliche Vertriebsansätze, die Sie unmittelbar umsetzen können.

In Kooperation mit dem IVFP

Arbeitskraftabsicherung: Mehr Reichweite trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Chancen erkennen, Potenziale heben, Wachstum gestalten! Wirtschaftliche Unsicherheit? Ihre Chance als Vermittler! Wo der Sozialstaat an Grenzen stößt, braucht es kluge Beratung. Die Absicherung der Arbeitskraft wird zum Schlüsselfaktor – für Ihre Kunden und Ihren Erfolg. Der AKS-Kongress auf der DKM gibt Ihnen alles an die Hand: fundiertes Wissen, praxistaugliche Lösungen und neue Impulse. Jetzt ist Ihre Zeit!

In Kooperation mit Franke & Bornberg

BiPRO in neuer Dimension: Der Weg zum digitalen Maklerbüro

Unter diesem Motto lädt der BiPRO e. V. zum neu gestalteten BiPRO Themenpark & Kongress auf der DKM 2025 ein. Im Mittelpunkt stehen praxisnahe Lösungen, neue interaktive Formate und echte Erfahrungsberichte aus der Branche. Statt abstrakter Theorie bietet BiPRO konkrete Impulse für Maklerinnen und Makler, die ihre Prozesse digitalisieren und gleichzeitig kundenorientiert gestalten möchten. Ob erste Schritte oder tiefgreifende Integration: Der Themenpark sowie die Vorträge im Kongress zeigen, wie BiPRO-Standards in der Praxis funktionieren – klar, verständlich und lösungsorientiert. Seien Sie dabei und gestalten Sie den Weg zum digitalen Maklerbüro aktiv mit.

In Kooperation mit BiPRO

Bestand und Nachfolge: Ihr Weg zur Zukunftssicherung beginnt hier

Die eigene Nachfolge zu regeln oder ein bestehendes Maklerunternehmen zu übernehmen – beides sind unternehmerische Entscheidungen mit Tragweite. Beim Kongress Bestand & Nachfolge auf der DKM 2025, kuratiert vom Resultate Institut, erhalten Sie fundierte Impulse, konkrete Strategien und echte Einblicke aus der Praxis. Sie sind Makler:in mit dem Wunsch, sich zur Ruhe zu setzen oder Ihr Unternehmen in neue Hände zu geben? Oder Sie planen den Einstieg in die Branche durch die Übernahme eines Bestands? Dann ist dieser Kongress Ihr Pflichttermin!

In Kooperation mit Resultate

Betriebliche Absicherung: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Nie war es – sowohl für Unternehmen als auch für deren Beschäftigte – bedeutsamer, Arbeitnehmer betrieblich abzusichern. Damit geht die Forderung nach neuen Konzepten zur betrieblichen Absicherung einher. Nur mit starken Konzepten und Argumenten gelingt es Beratern, Firmenkunden zu binden und neue Firmenkunden zu gewinnen. Der Kongress „Betriebliche Absicherung“ lässt Experten aus der Lebens-, Kranken- und Pflegeversicherung sowie aus der Beratung zu Wort kommen, die Konzepte für die erfolgreiche Vermarktung und die langfristige und nachhaltige Firmenkundenbindung anschaulich präsentieren und gemeinsam mit den Teilnehmern des Kongresses diskutieren.

In Kooperation mit Aeiforia

Cyberversicherung: Cyberversicherung im Realitätscheck – Markttrends UND echte Schadenfälle im Fokus

Cyber bleibt eines der dynamischsten Themen der Versicherungswelt – und zugleich eines der anspruchsvollsten. Neben einem aktuellen Marktüberblick stehen in diesem Jahr die realen Erfahrungen aus Schadenfällen im Mittelpunkt. Was passiert im Ernstfall wirklich? Wie reagieren Versicherer, wie handeln Kunden und wo zeigt sich Optimierungsbedarf in Policen, Prozessen oder Prävention? Wir werfen gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Underwriting, Schadenregulierung und IT-Sicherheit einen kritischen Blick hinter die Kulissen realer Cybervorfälle. Lernen Sie aus konkreten Fällen, diskutieren Sie Lessons Learned – und erfahren Sie, welche Entwicklungen den Markt aktuell prägen.

In Kooperation mit CyberDirekt

Einstieg – Umstieg – Ausstieg: Lebenszyklus-Begleitung des Makler-Betriebs

Wie jedes Unternehmen durchläuft auch der Maklerbetrieb einen Lebenszyklus. Über die Besonderheiten dieses Geschäftsmodells vom Einstieg über Umstiegsoptionen bis zum Ausstieg aus dem aktiven Erwerbsleben berichtet in diesem Kongress der Berufs- und Unternehmerverband BVK e. V. Getragen wird die Veranstaltung sowohl von externen Experten für die einzelnen Phasen wie auch von den Erfahrungen aus Tausenden von Beratungsgesprächen, die der Verband jährlich mit seinen Mitgliedsbetrieben führt.

In Kooperation mit dem BVK

FemSurance: Frauen gestalten Zukunft

Unsere Branche steht vor großen Herausforderungen – und ebenso großen Chancen. Eine davon: das bislang ungenutzte Potenzial von Frauen. Denn wer Vielfalt lebt, sichert sich Zukunft. FemSurance ist die Bühne für starke Stimmen, kluge Köpfe und neue Perspektiven in der Versicherungswirtschaft. Hier treffen sich Entscheider:innen, Aufsteiger:innen und Zukunftsgestalter: innen – um zu diskutieren, zu inspirieren und gemeinsam Haltung zu zeigen.

In Kooperation mit FemSurance

Die Kongresse für Ihren Wissensvorsprung, Teil II
Gewerbeversicherung: Gewerbe 2030 – Warum Firmenkunden jetzt spannender sind als je zuvor!

Erlebe, warum die Firmenkundenberatung jetzt spannender ist als je zuvor – smart, spezialisiert und skalierbar. In spannenden Panels, Deep-Dives und Impulsen geben führende Makler, Underwriter und Vertriebsprofis Einblicke in die Strategien, Tools und Denkweisen, mit denen Sie bereits heute den Markt von morgen erobern.

In Kooperation mit der Gewerbe Academy

Insurance Innovation & Technology: KI UND Co.: Ein Blick auf die Zukunft der Branche

Kostendruck, regulatorische Anforderungen, technologische Umbrüche und veränderte Kundenerwartungen – die Versicherungsbranche steht vor komplexen Herausforderungen. Der Kongress Insurance Innovation & Technology beleuchtet, wie innovative Geschäftsmodelle, digitale Lösungen und intelligente Prozesse dabei helfen, die Zukunft erfolgreich zu gestalten. Erleben Sie zwei Tage voller Expertenwissen, Strategiedialoge und praxiserprobter Erfolgsmodelle – mit Fokus auf das, was wirklich zählt: konkrete Lösungen für den Wandel.

In Kooperation mit zeb

Investment: Zinsen, KI, ELTIF – wohin steuert die Investmentwelt?

Fallende Zinsen verändern den Anlagekompass – und eröffnen Chancen, etwa durch Wandelanleihen als Brücke zwischen Anleihen- und Aktienwelt. Auch für die private Altersvorsorge ergeben sich neue Impulse, nicht zuletzt durch anlegerfreundlichere Rahmenbedingungen für ELTIFs. Parallel hält der KI-Fortschritt Einzug in Beratung, Produktdesign und Risikomanagement. Die Digitalisierung entwickelt sich somit zum Treiber für Effizienz und Kundenbindung. Der Kongress Investment beleuchtet in Diskussionen und Vorträgen diese Trends fundiert und zukunftsgerichtet.

In Kooperation mit funds excellence

Maklermarkt 2030

Wohin steuert der Maklermarkt 2030 – und wer spielt künftig noch mit? Der Kongress „Maklermarkt 2030“ nimmt aktuelle Entwicklungen rund um Bestandsübernahmen, Vermittlerstrukturen und Rollenbilder ins Visier. Vom Markt der großen Industriemakler über Maklerpools und Verbünde bis zum Ende des Einzelkämpfers: Diskutiert werden Trends, Thesen und echte Zukunftsfragen. Wer verstehen will, wohin die Reise auf dem Maklermarkt geht, sollte diesen Kongress nicht verpassen. Der Kongress findet am Mittwoch, 29.10.2025, statt.

In Kooperation mit Oliver Wyman, KJB Consulting und AssCompact

Marktumfeld Gewerbe, Industrie, Leben: Aktuelle Herausforderungen im Marktumfeld für Versicherungsmaklerunternehmen

In bewährter Weise thematisieren die Beiträge auf dem diesjährigen Kongress Marktumfeld Gewerbe/ Industrie/Leben die aktuellen Entwicklungen im Markt – mit Schwerpunkten auf den Themen Deckungsnotstände, Digitalisierung und Demografie.

In Kooperation mit dem BDVM

Perspektive 360 Grad: Die Bühne für starke Impulse aus der Versicherungswelt

Vielseitig. Hochkarätig. Am Puls der Zeit. Der neue Kongress „Perspektive 360 Grad“ bietet Raum für das, was die Branche wirklich bewegt – mit einem Programm, das so vielfältig ist wie der Versicherungsmarkt selbst. Erleben Sie Top-Vorträge führender Versicherer, die aktuelle Entwicklungen, innovative Produkte, strategische Einblicke und vertriebliche Impulse aufgreifen – kompakt, praxisnah und auf den Punkt.

In Kooperation mit der bbg Betriebsberatungs GmbH (DKM-Messeveranstalter)

Prozesse und IT: Effizientere Abläufe im Vermittlerbüro durch den Einsatz digitaler Tools

Vertriebssoftware unterstützt Vermittler dabei, den Arbeitsalltag besser zu strukturieren und Aufgaben effizient zu organisieren. Da Kundengespräche immer häufiger digital – per E-Mail, Video-Call oder Social Media – stattfinden, gewinnen spezielle Anwendungen für Vertriebssteuerung und -planung zunehmend an Bedeutung.

In Kooperation mit Maklerkonzepte

Vermittlererfolg: Beratungs- und Entwicklungskongress für Maklerbetriebe

Erfolg bedeutet für Makler 2025 immer mehr Automation, professionelle Abläufe, von selbst laufende Prozesse. Wie kann der eigene Betrieb zeitsparend und modern geführt werden? Im Kongress Vermittlererfolg 2025 geht es genau darum. Sie erfahren z. B., wie Kollegen in der Branche bereits enorm effektvoll KI nutzen. Sie erfahren, wie die Gewinnung eigener Kunden immer mehr automatisiert wird. Vor allem erfahren Sie aber, wie es Ihnen heute gelingt, Ihren Maklerbetrieb wirklich weiterzuentwickeln. Der Kongress Maklererfolg garantiert Ihnen 100% Praxisnähe, direkt umsetzbar in Ihrem Unternehmen.

In Kooperation mit Ritter

DKM 2025: Kompakt, klar, konzentriert

Die DKM – die Leitmesse der Versicherungs- und Finanzbranche – bleibt ihrem erfolgreichen Konzept treu. Damit sind Dienstag, 28.10.2025, und Mittwoch, 29.10.2025, als Messetage mit vollem Programm gesetzt. Für Fachbesucherinnen und Fachbesucher öffnet die DKM 2025 ihre Tore am Dienstag, dem 28.10.2025, um 11:00 Uhr. Die Messe endet am Mittwochnachmittag, dem 29.10.2025, um 16:00 Uhr. Veranstaltungsort bleibt die Messe Dortmund.

Aktuelle Informationen rund um die DKM 2025 gibt es regelmäßig auf asscompact.de und auf die-leitmesse.de.

Aktuelle Informationen rund um das Kongressprogramm finden Sie unter die-leitmesse.de/programm/kongresse.

 

Übernahmechancen bei Ausbildung im Finanz- und Versicherungswesen

Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen haben die besten Übernahmechancen, hat eine aktuelle Studie des IAB herausgefunden. Doch wie viele Stellen bleiben derzeit unbesetzt? Und wie schätzen Experten aus der Branche die Situation ein? AssCompact hat nachgefragt.

Die Besetzung von Ausbildungsstellen war in den vergangenen Jahren eine der größten Herausforderungen für die Unternehmen der Versicherungsbranche. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erhöhte sich die Übernahmequote von Auszubildenden in Deutschland insgesamt seit 2010 aber um 18 Prozentpunkte und stand 2024 mit 79% auf einem neuen Höchstwert. Zugleich nahm die Zahl der Ausbildungsabschlüsse im selben Zeitraum um 14% ab. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen im Jahr 2024 zwar leicht zurück, und zwar auf 33%, dies sei aber weiterhin ein sehr hohes Niveau.

Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen haben die besten Übernahmechancen

Interessant für die Branche: Einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge hatten neben weiteren Branchen Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen die besten Übernahmechancen. In diesem Bereich wurden fast neun von zehn Ausbildungsabsolvierenden übernommen. Ähnlich gut lief es für Auszubildende in den Bereichen Bergbau/Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Lagerei sowie in der öffentlichen Verwaltung. Die niedrigste Übernahmequote hatte die Land- und Forstwirtschaft mit 60%. Insgesamt lag die Übernahmequote 2024 in allen Branchen noch höher als zuvor.

Viele Ausbildungsplätze schwer zu besetzen

Doch auch das gehört dazu: Betrieben in Deutschland gelingt es weiterhin nur schwer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Somit sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2024 auf 471.000. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe lag 2024 bei 51%. Dieser zeigt seit Beginn der Corona-Krise kaum Veränderung. Von den ausbildungsberechtigten Betrieben beteiligten sich 56% an der Ausbildung. Der häufigste Grund, warum Betriebe nicht ausbilden: fehlendes Personal. „Dass offene Stellen oft unbesetzt bleiben, schränkt Betriebe dabei ein, Fachkräfte selbst auszubilden. Somit verstärkt der Fachkräftemangel heute den Fachkräftemangel von morgen“, sagt IAB-Forscherin Barbara Schwengler.

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: Wie viele Stellen sind unbesetzt?

Doch wie sieht es in der Branche nun konkret aus? Dazu hat das IAB folgende Zahlen: Der Anteil der unbesetzten an allen angebotenen Ausbildungsplätzen beträgt 23% in der Branche. Die Zahl der beendeten Ausbildungen ging zwischen 2015 und 2024 durchschnittlich zurück, während die Übernahmequote im Schnitt etwas anstieg.

Ohne Schulabschluss? – Nicht im Finanz- und Versicherungswesen

Auch fällt laut IAB bei der Betrachtung nach Branchen auf, dass der Anteil von Betrieben, die Jugendliche ohne Schulabschluss grundsätzlich nicht berücksichtigen, tendenziell in Branchen besonders hoch ist, in denen es weniger Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen gebe. Dazu zählt der Studie nach auch das Finanz- und Versicherungswesen. In dieser Branche sowie in der öffentlichen Verwaltung muss zudem beachtet werden, dass es vergleichsweise wenige einfache Tätigkeiten gibt. Das IAB geht davon aus, dass diese Tatsache noch darüber hinaus die Bereitschaft und die Möglichkeiten der Betriebe einschränkt, junge Menschen ohne Schulabschluss einzustellen.

Das meinen Branchenexperten

Wie schätzen Branchenvertreter diese Entwicklungen ein? AssCompact hat bei zwei Branchevertretern angefragt, wie sie die Situation bewerten.

Für Thomas Billerbeck, Präsident des BDVM, heißt es bei der Fachkräftesicherung im Finanz- und Versicherungswesen: Qualität vor Quantität. „Die hohen Anforderungen bei den Versicherungsmaklern – von fundiertem Fachwissen über mathematisches Verständnis und einwandfreie schriftliche Ausdrucksfähigkeit bis hin zu empathischer Kommunikation und zunehmend auch Englischkenntnissen – machen es allerdings schwierig, Ausbildungsplätze mit Jugendlichen zu besetzen, die keinen Schulabschluss vorweisen können“, sagt er AssCompact. In einem Umfeld, in dem Verantwortung und Fachkompetenz entscheidend sind, stehe die Sicherung der Ausbildungsqualität an oberster Stelle. Die Branche bleibe daher ein verlässlicher, aber anspruchsvoller Ausbildungsort für engagierte junge Menschen, so Billerbeck.

Be- und Entlastung für Makler

Und er ergänzt: „Der derzeit vorhandene Fachkräftemangel bei Versicherern belastet die deutschen Versicherungsmakler, die in Teilen gleichartige Probleme haben. Jedoch dürften mittelfristig KI-Systeme eine Entlastung bringen, auch wenn ein bedeutender Teil der derzeitigen Mitarbeitenden in der Branche in den nächsten Jahren in den Ruhestand geht.“

Weiterhin „zentrale Herausforderung“

Simone Rehbronn, Volkswirtin, verantwortlich für den Bereich Aus- und Weiterbildung beim Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV), hat auf Basis der Ausbildungsumfrage von AGV und BWV folgende Einschätzung: „Die gemeinsame Ausbildungsumfrage von AGV und BWV macht deutlich: Die Gewinnung geeigneter Kandidat:innen für eine Ausbildung oder ein duales Studium bleibt eine zentrale Herausforderung – auch wenn sich die Lage leicht entspannt hat. Der Anteil der Unternehmen, die alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, ist gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 48%. In den Betrieben, denen dies nicht gelungen ist, blieben 7% der Ausbildungsplätze und 13% der Plätze für dual Studierende unbesetzt.

Bestehensquote: 97%

Und weiter: „Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse: Wer das Bewerbungsverfahren erfolgreich meistert, hat sehr gute Aussichten auf einen erfolgreichen Abschluss – und auf eine Übernahme. Im Prüfungsturnus 2024 lag die Bestehensquote bei 97%. Nahezu drei Viertel der erfolgreichen Absolvent:innen wurden im Innen- bzw. angestellten Außendienst der Unternehmen übernommen, weitere 12% fanden eine Anstellung im angestellten Außendienst von Agenturen.“

Ausbildungsengagement macht einen Unterschied

Die Versicherungswirtschaft stehe angesichts ihrer Altersstruktur besonders unter Druck, dem demografisch bedingten Fachkräftemangel frühzeitig entgegenzuwirken, so Rehbronn. Ein zentrales Instrument bleibe dabei das eigene Ausbildungsengagement. So ist die Zahl der Auszubildenden im Jahr 2024 um 7,5% gestiegen – von 10.600 im Vorjahr auf rund 11.400 (Quelle: AGV – Erhebung zur Entwicklung der Zahl der Arbeitnehmer). (lg)

Über die IAB-Studie

Die Studie beruht auf dem IAB-Betriebspanel, einer repräsentativen jährlichen Wiederholungsbefragung von rund 15.000 Betrieben aller Betriebsgrößen und Branchen. Die IAB-Studie ist hier abrufbar.

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„Konsolidierung geht immer mit Machtkonzentrierung einher“

Auch im industriellen Maklermarkt schreitet die Konsolidierung voran. Wie wirkt sich dies auf die Versicherer und die Kunden aus? Allianz Commercial setzt in einem sich wandelnden Umfeld auf eine Kombination von persönlicher Nähe und technologischer Integration, um Kundenbeziehungen stabil zu halten.

Interview mit Gordan Stanojevic, Regional Head of Distribution, Allianz Commercial
Herr Stanojevic, die Konsolidierung im Maklermarkt schreitet weiterhin voran. Mit welchem Größensegment von Maklerhäusern arbeitet Allianz Commercial aktuell vorwiegend zusammen und inwiefern hat sich das in den letzten Jahren verändert?

Allianz Commercial arbeitet aktuell vorwiegend mit mittelgroßen bis großen sowie globalen Maklerhäusern zusammen. Während Allianz Commercial im LargeCorp-Bereich immer einen stärkeren Fokus auf die großen nationalen, internationalen und globalen Broker hatte, bewegt sich der MidCorp-Teil mehr im nationalen Rahmen und setzt auch auf den Maklerbetrieb. Bei beiden Gesellschaften sprechen wir jedenfalls von langjährigen und sehr vertrauten Beziehungen in die Maklerschaft.

Die strategische Zusammenarbeit ist dabei unverändert geblieben, da die Konsolidierung noch nicht abgeschlossen ist und die Makler sich weiter damit beschäftigen, die Früchte aus den bereits erfolgten Zusammenschlüssen zu ernten. Wir erwarten jedoch eine verstärkte Zusammenarbeit auf Basis von technologischen Plattformen, um die Synergien der konsolidierten Kundenbestände besser nutzen zu können. Als Allianz Commercial sind wir darauf vorbereitet.

Wo machen sich die Veränderungen im Maklermarkt für Allianz Commercial im Industriegeschäft am meisten bemerkbar?

Dort, wo die Konsolidierung bereits fortgeschritten ist, sehen wir das Bestreben der Makler, sich ihrer neuen Marktstärke entsprechend zu positionieren.

In dieser Entwicklung sehen wir allerdings auch Vorteile: Das effizientere Management größerer Kundenbestände auf Basis digitaler Plattformen ist für uns ein Ansporn, unsere Angebote und technischen Tools kontinuierlich zu verbessern, um wachsende und komplexere Datenmengen strukturiert auszutauschen. Gemeinsames Ziel muss in meinen Augen sein, dass Betreuung und Produkte für unsere gemeinsamen Kunden sich ebenfalls weiterentwickeln.

Gerade bei mittelständischen Industriekunden spielen persönliche Beziehungen und lokale Nähe eine große Rolle. Lässt sich das mit den Strukturen großer Maklergruppen vereinbaren?

Sie fragten nach den Veränderungen im Markt – hier gibt es sicherlich keine: Trotz der Strukturen großer Maklergruppen bleibt die persönliche Beziehung zu unseren Kunden von zentraler Bedeutung. Wir gehen davon aus, dass wir durch maßgeschneiderte Lösungen und individuelle Betreuung auch in einem konsolidierten Markt erfolgreich sein können. Die Herausforderung besteht darin, diese persönliche Nähe aufrechtzuerhalten, während wir gleichzeitig mit den großen Plattformen kooperieren.

Hier sehe ich uns als Allianz Commercial im Vorteil: Wir erleben eine deutlich verbesserte Zusammenarbeit zwischen Firmen- und Industriegeschäft, was etwa die Zahl der Ansprechpartner für Kunden und Makler senkt. Ein Beispiel sind auch vereinte Teams von Key-Account-Managern im Vertrieb, die größere Maklerhäuser gesellschaftsübergreifend betreuen.

Insofern sind wir gut aufgestellt, wenn es um persönliche Beziehungen und lokale Nähe geht.

Inwiefern wirkt sich der Wandel negativ auf die Kundensituation aus?

Der Wandel im Maklermarkt stellt, insbesondere während der Konsolidierung, die Herausforderung an die Maklerschaft selbst, Leistungs- und Betreuungslevel für unsere gemeinsamen Kunden hoch zu halten. Die Anforderungen sind mannigfaltig: Etablierung einheitlicher IT-Plattformen in den Maklerhäusern, Zusammenführung und Neuausrichtung der Kundensegmente sowie die Aufgabe, gute Mitarbeitende zu halten, insbesondere auf Experten- und Kundenbetreuungsebene.

In anderen Märkten, beispielsweise den USA oder Großbritannien, ist die Marktkonzentration im Maklermarkt bereits wesentlich weiter fortgeschritten als hierzulande. Ist das Ihrer Ansicht nach eine Blaupause auch für den deutschen Markt?

Spätestens mit dem Eintreten ausländischer Investoren in den deutschen Maklermarkt werden an­gloamerikanische Konsolidierungsstrategien hierher transferiert. Insoweit verfolgen wir die Entwicklungen im Ausland, um Trends in Deutschland besser antizipieren zu können. Eine Eins-zuEins-Übertragung wird jedoch nicht möglich sein, da die deutsche Maklerschaft stärker mittelständisch und inhabergeprägt ist.

Welche Erkenntnisse zieht Allianz Commercial aus diesen beiden Beispielen für den deutschen Markt? Wo sind die Stellschrauben?

Mit der Konsolidierung entstehen maklerseits stärkere Bemühungen, das Geschäft bis in den Bereich von mittleren und größeren Unternehmen stärker zu standardisieren. Die Bedeutung der technologischen Integration und der Anpassung unserer Dienstleistungen an die Bedürfnisse der Makler steigt damit. Als Versicherer sind wir an der Stelle also ebenfalls gefragt: Wir müssen sicherstellen, dass unsere technischen Tools den Anforderungen der großen Maklergruppen gerecht werden und gleichzeitig unseren gemeinsamen Kunden Mehrwerte bieten.

Mit unserer Plattform myAllianzCommercial.com sind wir für Unternehmen mit internationalen Programmen in dieser Hinsicht bereits sehr gut aufgestellt und konnten in der Region Deutschland-Schweiz den Großteil von ihnen onboarden. Eine Schnittstelle zu Kunden- und Maklerplattformen ist der nächste Schritt.

Wo sehen Sie die Zukunft des Maklermarkts in der Industrieversicherung? Werden sich die Kräfteverhältnisse zwischen Versicherern, Maklerhäusern und Kunden weiter verschieben?

Eine Konsolidierung geht immer mit einer Machtkonzentrierung einher. Ich bin bei der Allianz im Heimatmarkt optimistisch, da wir auf allen Ebenen sehr gute Beziehungen in die Maklerschaft unterhalten und dies auch die Konsolidierungswelle überdauern wird. Wir erwarten jedoch, dass der Wettbewerb unter den Maklern weitergehen wird und wir von einer Art Makler-Oligopol weit entfernt sind.

Noch etwas anderes: Klimawandelrisiken und digitale Bedrohungen nehmen auch in der Absicherung von Industrierisiken eine immer größere Rolle ein. Erwarten Sie, dass es in Zukunft Risiken gibt, die nicht versicherbar sind?

Der Klimawandel ist das zentrale Risiko der nächsten Jahrzehnte. Denken Sie etwa an die Auswirkungen von Naturkatastrophen im Sachbereich, von Schäden an Anlagen bis zur Betriebsunterbrechung. Wir erwarten jedoch deutlich weitergehende Entwicklungen. Die Unbewohnbarkeit von Gebieten wird weiter zunehmen, und das bei einer zunehmend steigenden Weltbevölkerung.

Damit es gar nicht erst zu einem Szenario der Unversicherbarkeit kommt, müssen wir Versicherer unser Underwriting und das Portfolio-Management auf die neue Risikolandschaft einstellen. Zugleich sind Kunden und Broker gefragt: Gute Risikomanagementstrategien bis hin zur genauen Auswahl des Risikoortes beim (Wieder-)Aufbau, präzise Exposure-Informationen und auch die Frage nach einem angemessenen Eigenanteil am Risiko sind gefragt.

Bei der Prävention sollten wir wiederum Hand in Hand arbeiten, um die Risiken weitmöglichst zu minimieren – dafür stehen wir als Allianz Commercial immer bereit.

Lesen Sie auch: Quo vadis, Maklerkonsolidierung?

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 07/2025 und in unserem ePaper.

 
Ein Interview mit
Gordan Stanojevic

Neue IHK-Qualifikation für Makler startet Ende 2025

In Zusammenarbeit mit der IHK Weiterbildung starten die VEMA und die IGVM ab Ende 2025 einen neuen Zertifikatslehrgang für Versicherungsmakler: „VEMA-Versicherungsmakler/-in (IHK)“. Ziel des Lehrgangs ist es u. a., Maklerbetriebe fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen.

Die VEMA und die IGVM e. V. bieten in Zusammenarbeit mit der IHK Weiterbildung einen neuen Zertifikatslehrgang für Versicherungsmaklerinnen und -makler an. Der Kurs nennt sich „VEMA-Versicherungsmakler/-in (IHK)“ und richtet sich gezielt an Mitarbeiter und Geschäftsführer von Versicherungsmaklerbetrieben. Start ist Ende 2025.

Fit für die Zukunft

Der Kurs ist als Zusatzqualifikation für ausgebildete Versicherungskaufleute und Versicherungsfachleute konzipiert. Er soll laut der IGVM ein deutliches Zeichen für Qualität und Professionalisierung setzen. Das modular aufgebaute, hybride Kursformat verknüpft Onlinephasen mit Präsenzphasen in Karlsruhe.

Ziel des Lehrgangs ist es der VEMA zufolge, die Beratungsqualität nachhaltig zu verbessern, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Maklerbetriebe fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Die Teilnehmer erhalten fundiertes Fachwissen und praktische Kompetenzen zur Prozessoptimierung und zur Einhaltung aller relevanten gesetzlichen Vorgaben.

Das sind die Inhalte

Es sollen umfassende Kenntnisse in vier zentralen Kompetenzfeldern erlangt werden: rechtliche Grundlagen, technische Grundlagen, Risikomanagement und kaufmännische Grundlagen. Zu den Schwerpunkten zählen z. B.:

  • Einführung in die Tätigkeit und Rolle des Versicherungsmaklers
  • Rechtliche Grundlagen, Maklerrecht, Haftung und Dokumentationspflichten
  • Risikomanagement, Vermögensschadenhaftpflicht und Anwendung von Normen
  • Angebotserstellung, Vertragsabschluss, Schadenregulierung und Bestandsoptimierung
  • Kaufmännische Grundlagen, Buchführung, Courtageabwicklung und steuerliche Aspekte
  • Marketing, Vertriebsstrategien, Personalmanagement und Ethik
  • Technische Grundlagen: Maklerverwaltungsprogramme, digitale Kommunikation, Datenschutz und IT-Sicherheit
  • Nutzung von KI im Beratungsprozess und in der Büroorganisation

Die Teilnehmenden lernen, wie sie Prozesse standardisieren, digitale Tools und KI-Lösungen im Beratungsalltag einsetzen und ihre Kunden optimal betreuen, heißt es von der VEMA. Praxisübungen zu Gesetzestexten und Bedingungswerken sollen zudem für einen direkten Transfer in den Berufsalltag sorgen.

Zertifikat und Exklusivität

Wer erfolgreich abschließt, erhält schließlich ein anerkanntes IHK-Zertifikat, das die Qualifikation belegt. Zu beachten ist, dass sich der Ausbildungsgang ausschließlich an VEMA-Partner und Mitglieder der IGVM e. V. richtet. Eine Öffnung des Programms für externe Interessenten ist laut den Unternehmen momentan nicht geplant. So soll der exklusive Charakter und die inhaltliche Tiefe der Qualifikation gewährleistet werden. (lg)