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Fort- & Weiterbildung

Das sind die drei besten Azubis der Versicherungsbranche

Im Rahmen der nationalen Bestenehrung wurden kürzlich in Berlin auch drei Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung zu Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen bzw. Finanzanlagen gekürt. Sie haben im Jahr 2024 mit bundesweiten Bestnoten abgeschlossen.

Gemeinsam mit insgesamt rund 200 weiteren Absolventinnen und Absolventen von Ausbildungen in IHK-Berufen wurden kürzlich auch Vanessa Nuß, Tim Waldrich und Jan-Peter Schaumburger geehrt. Die drei haben die Ausbildung zu Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen bzw. Finanzanlagen im Jahr 2024 mit bundesweiten Bestnoten abgeschlossen. Dies hat das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. bekannt gegeben.

Im Rahmen der nationalen Bestenehrung wurden ihre Leistungen nun in Berlin ausgezeichnet. Vergeben wurde die Auszeichnung von Peter Adrian, DIHK-Präsident, und Dr. Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.

Über die Preisträger und ihre Ausbilder
  • Seit Abschluss ihrer Ausbildung ist Vanessa Nuß im Team Governance & Internal Regulation/Regulatory Compliance bei der Generali Deutschland AG in Köln tätig. Sie empfiehlt Unentschlossenen, zur Entscheidungsfindung in unterschiedlichen beruflichen Bereichen Praktika zu absolvieren. Sie selbst fand schließlich – wie ihr Vater und ihr Bruder – den Weg in die Versicherungsbranche. Monika Sieben, Nuß' Ausbilderin bei der Generali, legt besonderen Wert darauf, dass sich die Azubis individuell entwickeln können, verschiedenste Tätigkeitsbereiche in einem Versicherungskonzern kennenlernen und die Zusammenhänge erfassen können.
  • Bei der Funk Versicherungsmakler GmbH in Hamburg hat Jan-Peter Schaumburger seine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen absolviert. Überzeugt habe ihn dort vor allem das eigenverantwortliche Arbeiten und die Vielseitigkeit der Branche. Bei seinem Ausbildungsbetrieb geblieben arbeitet er nun in der Sparte der Transportversicherung. Seiner Ausbilderin, Imke Schwerdt, ist wichtig, dass die Auszubildenden von Beginn an im Tagesgeschäft integriert sind und so die gelernten theoretischen Inhalte direkt mit der Praxis verknüpfen können.

Über die Themen Ausbildung und Recruiting hat AssCompact kürzlich im Interview mit Sebastian Rath, Mitglied der Personalleitung bei der Funk Gruppe GmbH, gesprochen.

  • Tim Waldrich arbeitet nun als selbstständiger Vertriebspartner bei der ERGO Beratung und Vertrieb AG in Oberhausen. Sein Ausbilder, Dennis Rimbach, habe früh erkannt, dass Tim Waldrich ein „echter Vertriebler“ werden will. Er achtet vor allem auf ein Ausbilden auf Augenhöhe und darauf, dass Ausbildung nicht nur fordert, sondern auch fördert und Perspektiven eröffnet.
Neue Ausbildungsordnung mit Fokus auf zukunftsfähigen Themen

Seit 2022 gibt es eine neue Ausbildungsordnung mit modernen Inhalten und neuem Titel „Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen“. So gab es in diesem Jahr Abschlussprüfungen im „alten“ und im „neuen“ Berufsbild. Die Neuordnung legt den Fokus stärker auf zukunftsfähige Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, aber auch z. B. Kundenbedarfe, wie der BWV mitteilt. (lg)

Bild: © kasto – stock.adobe.com

 

So gestaltet Funk die Ausbildung im eigenen Unternehmen

Wie geht ein großer Versicherungsmakler eigentlich die Themen Recruiting und Ausbildung an? Bei der Funk Gruppe ist die Anzahl der Beschäftigten in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Wo findet das Unternehmen potenzielle Mitarbeitende? Und was wird besonders für junge Menschen getan?

Interview mit Sebastian Rath, Mitglied der Personalleitung bei der Funk Gruppe GmbH
Herr Rath, die Funk Gruppe gehört zu den TOP JOB-Gewinnern 2024. Auch bei kununu werden Sie als Top Company 2025 aufgeführt. Als wie wichtig empfinden Sie diese Auszeichnungen für die Gewinnung neuer Mitarbeitender und vor allem auch Auszubildender?

Auf beide Auszeichnungen sind wir sehr stolz. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Bewerbende Auszeichnungen dieser Art wahrnehmen und in ihren Auswahlprozess für potenzielle Arbeitgeber einfließen lassen. Dies gilt insbesondere für junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen. Ihnen fehlt oft die Berufserfahrung, um einschätzen zu können, ob ein Arbeitgeber zu ihnen passt. Das TOP JOB-Siegel und Plattformen wie kununu können hier wichtige Orientierungshilfen sein.

Beide Auszeichnungen zeigen zudem, dass sich viele unserer Mitarbeitenden bei Funk wohlfühlen. Das wirkt sich positiv auf unsere Leistung aus, denn zufriedene Mitarbeitende sind motiviert, loyal und leisten hochqualitative Arbeit. Darüber hinaus bietet unsere hauseigene Funk Akademie allen Mitarbeitenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch deshalb freuen wir uns über die hohe Zufriedenheit, denn wir wollen die Fähigkeiten und die Expertise, die unsere Mitarbeitenden mitbringen und während ihrer Tätigkeit für uns erwerben, bei Funk halten.

Zum Thema Ausbildung: Welche Voraussetzungen muss ein Maklerbetrieb eigentlich erfüllen, um ausbilden zu dürfen?

Als ausbildendes Maklerunternehmen muss Funk die gleichen Voraussetzungen erfüllen wie alle anderen Unternehmen der Versicherungsbranche. Zum einen müssen wir die Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) einhalten, die regelt, über welche Kenntnisse die Auszubildenden am Ende ihrer Ausbildung nachweislich verfügen müssen. Zum anderen müssen wir alle Anforderungen der IHK erfüllen.

Für uns bei Funk besteht die Herausforderung darin, in der Ausbildung den Spagat zwischen Privat- und Industriekundengeschäft zu schaffen. Das Industriekundengeschäft macht den Großteil unserer Tätigkeit aus, ist aber im Gegensatz zum Privatkundengeschäft, das nur einen kleinen Teil unserer Aktivitäten darstellt, nicht prüfungsrelevant für die Ausbildung zum Kaufmann/zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Deshalb müssen wir die Ausbildung so gestalten, dass unsere Auszubildenden sowohl auf ihre Prüfung als auch auf ihre spätere Tätigkeit bei Funk vorbereitet sind.

Wo und wie rekrutieren Sie denn potenzielle Mitarbeitende? Verbreiten Sie Ihr Job- und Ausbildungsangebot außer auf Ihrer Website noch woanders, z. B. auf Social Media oder Ausbildungsmessen?

Wir sprechen potenzielle Mitarbeitende auf verschiedenen Kanälen an, neben dem Karrierebereich unserer Website auch über Ausbildungsplatzbörsen oder auf Micro-Events mit der Agentur für Arbeit. Darüber hinaus sind wir mit Ständen auf Messen vertreten und bieten verschiedene App-Formate zur Berufsorientierung oder zur Suche nach Stellenangeboten bei Funk an. Außerdem haben wir einen Instagram-Kanal für unsere Auszubildenden, auf dem wir eine Kurzvideokampagne gestartet haben, um mehr Interessenten zu erreichen.

Wie wichtig sind heutzutage Kanäle wie LinkedIn, Instagram und TikTok zur Mitarbeitergewinnung?

LinkedIn ist für uns relevant, um potenzielle Mitarbeitende mit Berufserfahrung zu rekrutieren. Mögliche Auszubildende erreichen wir über diese Plattform erfahrungsgemäß eher nicht, da viele Menschen erst dann ein Profil auf LinkedIn anlegen, wenn sie bereits im Berufsleben stehen. TikTok nutzen wir noch nicht zur Personal­gewinnung, wir haben aber seit einiger Zeit unseren Azubi-/„Duali“-Kanal auf Instagram. Zudem haben wir kürzlich mit dem Start-up NextX zusammengearbeitet, einer KI-basierten Plattform, die Transparenz zwischen jungen Menschen und Unternehmen schaffen soll, um die Berufs­orientierung zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Team von NextX haben wir einige Videos für die Plattform gedreht und Funk als Arbeitgeber vorgestellt.

Gibt es bei Ihnen besondere Angebote für Auszubildende, um sie zu finden und zu binden?

Wir nehmen an Berufsorientierungsveranstaltungen in Schulen teil, besuchen Messen und bieten Praktika an. Zusätzlich haben wir eine Aktion, bei der unsere Mitarbeitenden Prämien für das Anwerben neuer Kolleginnen und Kollegen erhalten.

Schon bevor die Auszubildenden bei uns anfangen, führen wir verschiedene Pre- und Onboarding-Aktionen durch. So bleiben wir auch in der Zeit zwischen Bewerbung und Berufseinstieg bei Funk mit ihnen in Kontakt. Unsere Auszubildenden und dualen Studierenden in Deutschland haben zudem die Möglichkeit, an unseren zahlreichen deutschen Niederlassungen zu hospitieren. So erhalten sie weitere Einblicke in das Geschäft von Funk. Darüber hinaus bieten wir über unsere Funk Akademie zahlreiche Schulungen und Workshops zu interessanten Themen an, die für die Arbeit bei Funk relevant sind.

Aufgrund des Fachkräftemangels haben Arbeitgeber nicht unbedingt immer einen großen Pool an Bewerbern, um daraus den passenden Mitarbeiter auszuwählen. Als wie wichtig schätzen Sie den sogenannten „Cultural Fit“ ein, also dass die Werte des Bewerbers und des Unternehmens in den Grundsätzen übereinstimmen?

Für uns ist es viel einfacher, fachliche Lücken zu füllen, als unterschiedliche Wertvorstellungen zu überbrücken. Deshalb ist für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden und Funk der Cultural Fit ein wichtiger Faktor, denn beide Seiten müssen gut zueinander passen. In dieser Hinsicht verfolgen alle Mitglieder unseres Recruiting-Teams den gleichen Ansatz: Wenn Grundhaltung, Vision und Auftreten einer Bewerberin oder eines Bewerbers mit unseren Werten übereinstimmen, erhöht dies die Chance auf ein weiteres Gespräch enorm. Der Faktor Mensch steht bei uns im Vordergrund. Das bedeutet auch, dass wir niemanden in ein Arbeitsverhältnis bringen möchten, das nicht passt, auch wenn die fachliche Kompetenz stimmt. Für uns steht die langfristige, nachhaltige und zufriedenstellende Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer an erster Stelle.

Haben auch Quereinsteiger bei Ihnen die Chance, eine neue Karriere zu starten? Wenn ja, wie gut wird das angenommen?

Bei Funk setzen wir auf Diversity. Dazu gehören neben der kulturellen Vielfalt auch unterschiedliche berufliche Erfahrungen. Gemischte Teams mit verschiedenen kulturellen und beruflichen Hintergründen betrachten Herausforderungen aus mehreren Blickwinkeln – so entstehen oft innovative Lösungen und neue Ideen. Ein weiterer Grund für die Einstellung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern ist, dass wir uns in Zeiten eines zunehmenden Fachkräftemangels befinden. Um neue Kolleginnen und Kollegen für unser Unternehmen zu begeistern und zu qualifizieren, müssen wir über den Tellerrand schauen und kreative Lösungen finden.

Wäre es aus Ihrer Sicht vorstellbar, im Recruiting auch künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen, um Stellen möglichst ideal zu besetzen? Wie weit könnte das gehen und wo sind für Sie die Grenzen?

KI könnte uns im Funk-Recruiting-Team bei der Erstellung von Stellenanzeigen und deren Platzierung auf Jobportalen, aber auch bei der Suche nach Fachkräften in Business-Netzwerken oder bei der Analyse von Bewerbungsunterlagen unterstützen. In Bezug auf Transparenz und Emotionalität sehen wir allerdings noch Defizite bei der KI, weshalb der persönliche Kontakt im Bewerbungsprozess immer eine wichtige Rolle spielen wird.

Denkbar wären in Zukunft auch Chatbots, die auf KI basieren und denen angehende Mitarbeitende Fragen zum Unternehmen oder zur Ausbildung stellen können. Diese Technologie könnte vielen die Möglichkeit bieten, sich umfassend zu informieren und Fragen zu stellen, die sie einem Personal­verantwortlichen vielleicht nicht stellen würden – ein persönliches Kennenlerngespräch würde sie jedoch nicht ersetzen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 12/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Sebastian Rath, Funk

 
Ein Interview mit
Sebastian Rath

Neuer Bachelor für die Versicherungswirtschaft

Mit einem Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen soll die Fortbildung in der Branche moderner, zukunftsorientierter und praxisnäher werden. Nach einer rund einjährigen Neuordnungsphase startet der Bachelor nun ab 2025. Neu sind z. b. Inhalte und Prüfungsgestaltung.

Es gibt eine neue Fortbildung für die Versicherungswirtschaft: den Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen. Dessen Start hat der BWV Bildungsverband nun bekannt gegeben. In Zusammenarbeit mir ver.di, der DIHK sowie zahlreichen Expertinnen und Experten aus der Versicherungsbranche hat der BWV unter der Koordination des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) die neue Fortbildung entwickelt. Rund ein Jahr dauerte die intensive Neuordnungsarbeit demnach. Nun wurde die Verordnung am 03.12.2024 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und tritt am 01.01.2025 offiziell in Kraft.

Zukunftskompetenzen im Fokus

Seit dem Jahr 2020 bezeichnet der Titel Bachelor Professional neu geordnete Fortbildungen auf dem Fachwirt- bzw. Meisterniveau. Bei der neuen Fortbildung stehen zentrale Zukunftskompetenzen wie Transformation, Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, wie der BWV mitteilt. Integriert ist zudem die Ausbildereignungsprüfung. Speziell für Firmen- und Gewerbekunden erweitere der Bachelor Professional die Beratungskompetenzen und baue damit optimal auf der bestehenden Ausbildung auf, heißt es vom BWV.

Das ist neu

Neu sind laut Website des BWV neben den Inhalten u. a. auch eine Fokussierung auf Kundenbedarfe mit Schwerpunkt Gewerbekunden und spartenübergreifendes Wissen sowie die Prüfungsgestaltung und erleichterte Zulassungsmöglichkeiten.

Noch in diesem Jahr werden die ersten vorbereitenden Kurse im Bildungsnetzwerk der Versicherungswirtschaft stattfinden. Ab 2025 gehe es dann „richtig los“, so der BWV. Weitere Informationen zum neuen Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen finden sich auf der Website des BWV oder auf einer speziell eingerichteten Microsite. (lg)

Bild: © jiejie – stock.adobe.com

 

Bankenverband sieht großen Handlungsbedarf bei Finanzbildung

Eine aktuelle Studie des Bankenverbandes deckt große Defizite in der Finanzbildung junger Menschen auf. Dies sei ein „erschreckender Befund“, meint der BdB, vor allem, wenn man bedenke, dass dieses Wissen für die persönliche Zukunft der Befragten entscheidend sein kann. Verbesserungen sind daher erwünscht.

Erhebliche Defizite in der Finanzbildung der deutschen Jugendlichen und bei jungen Erwachsenen hat die aktuelle Jugendstudie des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. (BdB) festgestellt. Nach dem Ampel-Aus liegt nun die von BMF und BMBF in Angriff genommene nationale Finanzbildungsstrategie erst einmal wieder auf Eis. So bleibt eine grundlegende Verbesserung in der Vermittlung von Finanzwissen vorerst aus, um die junge Generation für die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.

„Und da sich die meisten Bundesländer auch nicht bemüßigt fühlen, Finanz- und Wirtschaftsthemen an den Schulen den Stellenwert einzuräumen, der ihnen zukommen müsste, scheint Deutschland in Sachen Finanzbildung wieder in den bekannten Dornröschenschlaf zu versinken“, kommentiert der Bankenverband.

„So gut wie nichts“ über Wirtschaft und Finanzen gelernt

Unter den 14– bis 24-Jährigen machen 80% die Angabe, dass sie in der Schule „wenig“ oder „so gut wie nichts“ über Wirtschaft und Finanzen lernen bzw. gelernt haben. Der BdB bezeichnet das als „erschreckenden Befund“, wenn man bedenke, dass entsprechendes Wissen für die persönliche Zukunft der jungen Menschen entscheidend sein könne.

Finanzielle Bildung ist weit mehr als die Fähigkeit, das eigene Budget zu verwalten. Sie ist der Schlüssel zum Verständnis komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge wie Inflation, Investitionen und Altersvorsorge, gibt der BdB zu bedenken. Dennoch bleibt sie an den meisten Schulen – wenn überhaupt – ein Randthema.

Keine guten Voraussetzungen

Rund 35% der befragten Jugendlichen weiß, dass die Europäische Zentralbank (EZB) für die Sicherung der Preisstabilität in der Euro-Zone verantwortlich ist. Auch bei den älteren Befragten im Alter von 21 bis 24 Jahren weiß der Studie zufolge lediglich rund die Hälfte (51%), welche Aufgabe die EZB hat. Für das Vertrauen in die Währungs- und Finanzpolitik, und damit in die Stabilität der Währung, die maßgeblich den Umgang mit Geld und das Investitionsverhalten der Menschen beeinflusst, seien das keine guten Voraussetzungen, so der BdB.

Wie hoch ist die Inflation? Was ist eine Aktie?

Auch gravierend: Vier Fünftel der Befragten konnten nicht einmal ungefähr die Höhe der Inflationsrate zum Zeitpunkt der Befragung nennen, obwohl dies starke Auswirkungen auf fast alle Spar- und Anlageentscheidungen, inklusive der Altersvorsorge, haben kann. Darüber hinaus wissen 27% der jungen Befragten nicht, was etwa eine Aktie ist. Der Bankenverband weist darauf hin, dass dieses Wissen zum Grundverständnis des Kapitalmarkts gehöre, das heutzutage für die wirtschaftliche Teilhabe nahezu unerlässlich ist.

Verbesserungen erwünscht

Doch die junge Generation fordert selbst Verbesserungen in der Finanzbildung: 92% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wünschen sich mehr Wirtschafts- und Finanzwissen in der Schule. Besonders die Themen „Umgang mit Geld“ (78%), „Altersvorsorge“ (74%) und das „Finanzsystem“ (71%) sollten ihrer Meinung nach während der Schulzeit vermittelt werden.

So ist auch die Forderung nach einem eigenen Schulfach für Finanz- und Wirtschaftsthemen verbreitet. Mehr als zwei Drittel der 14– bis 24-Jährigen unterstützen ein solches Fach. 76% der jungen Leute wünschen sich außerdem mehr Finanzbildung außerhalb der Schule.

Verantwortung hat das Bildungssystem auch für die Förderung von Mädchen und jungen Frauen. Die Studie belegt, dass deren Wissenslücken im Bereich der Finanzbildung besonders groß sind. Unter den weiblichen Befragten weiß z. B. nur rund ein Viertel über die geldpolitische Verantwortung der EZB Bescheid und rund 40% können nicht sagen, was eine Aktie ist. (lg)

Bild: © photophonie – stock.adobe.com

 

Digitalkongress „Cyberversicherung“ am 05.12.2024

Wie reagiert der Versicherungsmarkt auf die wachsenden Risiken im Bereich Cyber? Die Nachfrage nach Cyberversicherungen steigt und Innovationen und Lösungen sind gefragt. Auf dem Digitalkongress „Cyberversicherung“ am 05.12.2024 können sich Teilnehmende auf den neuesten Stand bringen.

Das Risiko eines Cyberangriffs ist für Unternehmen so groß wie nie zuvor. Zugleich bleibt die IT-Sicherheit in vielen deutschen Betrieben unzureichend. Eine brisante Kombination, die nicht nur IT-Experten beschäftigt, sondern auch die Versicherungsbranche in Bewegung hält. Für Versicherungsmakler ergibt sich hier ein wachsendes Geschäftsfeld: Die Nachfrage nach Cyberversicherungen steigt.

Und wie reagiert der Markt? Welche Innovationen und Lösungen bieten die Versicherer, um Unternehmen besser abzusichern? Antworten auf diese Fragen liefert der Digitalkongress „Cyberversicherung“, der am 05.12.2024 ab 9:00 Uhr auf der Online-Plattform DKM365 stattfindet.

Das passiert auf dem Digitalkongress „Cyberversicherung“

Auf der Agenda am 05.12.2024 steht folgendes Programm:

  • 09:00 – 09:30 Uhr: Das reale Risiko einer massenhaften Cyberattacke: Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz und welche Auswirkungen ergeben sich für die Cyberversicherung?; Referenten: Frank Rustemeyer, COO bei HiSolutions AG, und Gisa Kimmerle, Head of Cyber bei Hiscox SA
  • 10:00 – 10:30 Uhr: Fokus Risikofragen – Warum in der Cyberversicherung Preis-Leistung nicht alles ist; Referent: Björn Blender, Leiter Maklervertrieb bei CyberDirekt GmbH
  • 11:00 – 11:30 Uhr: Neue Dimensionen des Cybercrime: Wie Voice Cloning und Deep Fakes die Bedrohungslage verschärfen – Die Cyberversicherung stellt sich den Herausforderungen!; Referent: Ivan Kecojevic, Underwriter Cyber Risks bei Markel Insurance SE

Die Moderation des Online-Events übernimmt Lucas Brenner aus dem Team Vertrieb bei der bbg Betriebsberatungs GmbH.

Treffen im Breakout-Room

Zwischen den halbstündigen Vorträgen besteht zudem die Möglichkeit, den Breakout-Room, Videotelefonie und den Chat für Fragen und zur Diskussion der Themen zu nutzen. Darüber hinaus können sich die Teilnehmenden dort mit Kolleginnen und Kollegen sowie den Referentinnen und Referenten austauschen.

Log-in und Weiterbildungszeit

Der Digitalkongress „Cyberversicherung“ ist ein Live-Event auf der Plattform dkm365.de. Teilnehmende benötigen einen Zugang zur Plattform – extra vorher anmelden müssen sie sich nicht. So ist auch eine spontane Teilnahme möglich. Mit der Teilnahme an der Online-Veranstaltung können Vermittlerinnen und Vermittler Weiterbildungszeit sammeln.

Aktuelle Informationen zu diesem und zahlreichen weiteren Digitalkongressen gibt es unter asscompact.de/digitalkongresse.

 

John-Vermittlerfortbildung startet im Februar 2025

Die John-Vermittlerfortbildung 2025 beginnt am 18.02.2025 und gastiert bundesweit in elf Städten. In acht Vorträgen können sich Makler zu Themen wie Haftung, Recht, Sicherheit und Erfolg informieren.

Am 18.02.2025 beginnt die John-Vermittlerfortbildung, die in insgesamt elf Städten bundesweit Station machen wird. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Versicherungsvermittler und bietet acht Vorträge zu aktuellen Themen wie Haftung, Recht, Sicherheit und Erfolg.

Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf Haftungsfallen in der PKV-Vermittlung sowie Cyber- und Rechtsschutzversicherungen. Mit dem Ziel der rechtssicheren Beratung soll gezeigt werden, wie ertragreich und technisch optimal unterstützt Deckungskonzepte im Bereich Kfz und Hausverwaltungen haftungssicher vermittelt werden. Auch ein kurzer juristischer Ausflug in die aktuelle Rechtsprechung ist Teil des Programms.

Ergänzt wird das Programm durch Themen wie Tierversicherungen und die Absicherung von Handwerksbetrieben. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist über vermittlerfortbildung.de möglich. Die Plätze sind begrenzt. (lg)

Bild: © Mathias Rosenthal – stock.adobe.com

 

Vertriebsunterstützung bei der Vermittlung von Cyberpolicen

Für die Vermittlung von Cyberpolicen benötigen Vermittler spezielles Know-how – ein anderes als bei „Offline-Risiken“. Der Cybermarkt ist dynamisch, aktuelles Wissen und Flexibilität sind gefragt. Um den Vertriebserfolg zu steigern, ist eine gezielte Weiterbildung für Vermittler in der Beratung von Risiken 4.0 wichtig.

Ein Artikel von Nikolaus Stapels, Inhaber von Nikolaus Stapels Consulting & Training, Geschäfts­führer der Vertriebssoftware24 GmbH sowie der CyCo Cyber Competence Center GmbH

Cyberversicherungen haben sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Risikomanagements für Unternehmen entwickelt. Die Häufigkeit und die Intensität von Cyberangriffen nehmen zu, und die Schäden, die durch Datenverlust, Betriebsunterbrechungen und Reputationsschäden entstehen, sind erheblich. Mit der steigenden Anzahl von Cyberangriffen und den daraus resultierenden Schäden wächst zwar das Bewusstsein und auch die Angst von Unternehmen vor Cyberangriffen nimmt zu, eine Cyberversicherung haben dennoch weiterhin die wenigsten. Für Versicherer und Vermittler ergibt sich durch Risikoidentifizierung und -absicherung eine enorme Vertriebschance, aber auch 2024 bleibt die Vermittlung von Cyberpolicen eine Herausforderung. Die Komplexität der Policen, die Dynamik des Cybermarktes und die spezi­fischen Anforderungen an Unter­nehmen und Vermittler machen deutlich, dass eine gezielte Aus- und Weiterbildung notwendig ist, um den Vertriebserfolg zu steigern.

Unkenntnis und Unsicherheit als Barrieren

Das „neue“ Produktfeld Cyber stellt andere Anforderungen an Kundenansprache und Know-how als die bekannten „Offline-Risiken“, mit denen sowohl Unternehmen als auch Vermittler jahrzehntelang zu tun hatten. Zur Unsicherheit mit den technischen und rechtlichen Aspekten von Cyberpolicen kommt hinzu, dass sich der Cybermarkt ständig verändert und sie an neue Bedrohungen sowie Regulierungen kontinuierlich angepasst werden müssen. Diese Dynamik erfordert ein hohes Maß an aktuellem Wissen und Flexibilität.

Komplexität der Risikoanalyse

Die Komplexität der Fragebögen und Risikobewertungen, die für die Erstellung einer Cyberpolice erforderlich sind, stellt aufgrund von Fachbegriffen und technischen Details eine echte Herausforderung dar, die Vermittler ohne entsprechende Schulung und Hintergrundwissen häufig kaum nachvollziehen können, u. a.

  • IT-Infrastruktur: Fragen zur bestehenden IT-Infrastruktur, Serverstandorte, Nutzung von Cloud-Diensten und der Netzwerkarchitektur. Vermittler müssen wissen, wie diese Komponenten miteinander verbunden und welche Sicherheitsmaßnahmen implementiert sind.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Abfragen zur Art und Weise, wie das Unternehmen seine Systeme schützt (Firewalls, Virenschutz, Verschlüsselung und Intrusion-Detection-Systeme). Berater müssen die Wirksamkeit und Aktualität dieser Maßnahmen einschätzen können.
  • Zugriffs- und Identitätsmanagement: Fragen zur Verwaltung von Benutzerzugriffen, einschließlich der Verwendung von Multi-Faktor-Authentifizierung, der Protokollierung von Zugriffsversuchen und der Verwaltung von Benutzerrechten. Vermittler müssen bewerten, ob die Kontrollen ausreichend sind, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
  • Schulungen und Sensibilisierungsprogramme: Fragen, ob das Unternehmen regelmäßige Schulungen und Programme zur Sensibilisierung für Cybersicherheit für Mitarbeiter durchführt. Vermittler sollten einschätzen, wie gut das Unternehmen seine Mitarbeiter auf potenzielle Bedrohungen vorbereitet.
  • Notfall- und Wiederherstellungspläne: Detaillierte Fragen zu den vorhandenen Plänen des Unternehmens für den Fall eines Cyberangriffs oder Datenverlusts (z. B. Backup-Verfahren, Notfallpläne und die Fähigkeit zur schnellen Wiederherstellung von Daten und Systemen)

Ohne entsprechende Schulungen und Grundkenntnisse im Bereich der IT-Sicherheit fällt es vielen Vermittlern schwer, diese Fragen zu interpretieren und die notwendigen Informationen von ihren Kunden zu erhalten. Dadurch kann es zu Missverständnissen oder unvollständigen Angaben kommen, die die Versicherbarkeit oder Prämienhöhe beeinflussen können. Deshalb ist es wichtig, sich mit den Fragebögen der Versicherer auseinanderzusetzen.

Wissenserwerb zahlt sich im Vertriebserfolg aus

Wie können Berater diese Herausforderungen meistern und die Angst vor der Vermittlung von Cyberversicherungen überwinden? Wesentlich ist, dass Versicherer Vermittler umfassend über die grundlegenden Funktionen und den Mehrwert von Cyberversicherungen aufklären. Darüber hinaus ist das Verständnis, auch für die Bedeutung des Fragebogens zur Cyberrisikobeurteilung, essenziell – hier bedarf es entsprechender Wissensvermittlung.

Last, but not least: Cyber ist integraler Bestandteil des gesamten Versicherungs- und Risikomanagements eines Unternehmens und auch aus Haftungsgründen ein Muss für jeden Vermittler, der seinen Gewerbekunden als kompetenter Berater und Risikocoach zur Seite stehen möchte.

Reine Produktschulungen führen im Bereich Cyber jedoch nicht zum gewünschten Vertriebserfolg. Um den dynamischen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und eine umfassende Beratung anbieten zu können, vermitteln unabhängige Schulungen oder TÜV-Zertifikatskurse fundierte Kenntnisse zu Cyberrisiken und deren Management. Diese können das Vertrauen der Berater in ihre Fähigkeit, Cyberversicherungen kompetent zu vermitteln, erheblich stärken. Softwarelösungen zur Schadensummenermittlung und Risikoeinschätzung können eine wertvolle Ergänzung sein, die Komplexität der Risikobewertung zu reduzieren und den Beratungsprozess zu optimieren.

Positionierung beim Kunden

Wesentliche Fragen, die im Vertrieb von Cyberversicherungen geklärt werden müssen, sind u. a.: Welche Risiken bestehen für das Unternehmen? Welche Auswirkungen hätte ein Cyberangriff? Und wie kann die Cyberversicherung in das bestehende Risikomanagement integriert werden? Es geht also nicht darum, umfassendes technisches Wissen zu vermitteln, sondern vielmehr darum, die Risiken zu verstehen, die durch Cyberangriffe entstehen, und die geeignete Lösung entsprechend zu empfehlen. Mit dem richtigen Know-how fühlt sich der Vermittler in seiner Beratung von Risiken 4.0 sicher und wird auch so von seinen Gewerbekunden wahrgenommen.

Quellen für aktuelle Informationen zu Cybergefahren

Um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist es wichtig, regelmäßig aktuelle Informationen über Cybergefahren und Hackerangriffe zu beziehen, z. B. über die Einrichtung von „Alerts“ bei Suchmaschinen. Fachzeitschriften, Webinare und Online-Plattformen bieten darüber hinaus wertvolle Einblicke in aktuelle Trends und Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit.

Fazit

Die Vermittlung von Cyberversicherungen stellt Berater vor spezifische Herausforderungen, die jedoch durch gezielte Aus- und Weiterbildung sowie eine strategische Vertriebsunterstützung gemeistert werden können. Indem Vermittler ihr Wissen über Cyberrisiken und die entsprechenden Versicherungsprodukte kontinuierlich erweitern, können sie ihre Kunden kompetent beraten und das Vertrauen in dieses wichtige Versicherungssegment stärken.

Über Nikolaus Stapels

Als Cyberexperte, Riskmanager, Trainer, Coach und Softwareentwickler bietet Nikolaus Stapels mit seinem Team lösungsorientierte Beratungssoftware, Trainings und erprobte Vertriebskonzepte für den erfolg­reichen Firmenkundenvertrieb mit Schwerpunkt Cyber an.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Natt – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Nikolaus Stapels

DKM 2024: Impressionen vom zweiten Messetag

Die diesjährige Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche ist vorüber. Auf der DKM gab es viel Information, Kommunikation und fachlichen Austausch. Hier noch einige Eindrücke des zweiten Messetages zusammengefasst in einer AssCompact Bildergalerie.

 
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DKM 2024: Bilder vom ersten Messetag

Der Startschuss für die diesjährige DKM ist gefallen. Am ersten Messetag wartete die Leitmesse mit einem breit gefächerten Programm auf und eröffnete jede Menge Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Einige Impressionen aus Dortmund zeigt eine AssCompact Bildergalerie.

 
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