AssCompact suche
Home

0622

Fort- & Weiterbildung

DKM 2024 – erste Bilder aus Dortmund

Die DKM 2024 öffnet in wenigen Stunden ihre Tore. Beim Aufbau der Messestände herrschte in Dortmund bis zuletzt noch emsiges Treiben. Auch in diesem Jahr bekommen die Besucher der Leitmesse viel geboten. Einige Impressionen von den Messevorbereitungen zeigt AssCompact in einer Bildergalerie.

 
von
 

Zertifikatslehrgänge PLUS: Weiterbildung für die Branche

Demnächst startet das neue Weiterbildungsformat „Zertifikatslehrgänge PLUS“. Welche Kunden und Teilnehmer hat das Angebot im Fokus? Was unterscheidet es von anderen Formaten? Und wie individuell kann es auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden?

Interview mit Robert Zimmerer, Geschäftsführer der VitalSecur GmbH
Herr Zimmerer, demnächst startet ein neues Weiterbildungsangebot namens Zertifikatslehrgänge PLUS. Wodurch unterscheidet sich das Format von anderen Angeboten?

Fundament des neuen Angebots ist der Standard „Zertifikatslehrgang“ der gemeinnützigen Akademie-Tochter der IHK München und Oberbayern, die größte Industrie- und Handelskammer Deutschlands. Ein weiteres Merkmal ist das für Lehrgangskunden, z. B. einen Versicherer, vorteilhaft kalkulierte Format eines Inhouse-Lehrgangs. Das „PLUS“ steht für zusätzlich zum Lehrgangsthema passend anwählbare Maßnahmen, die vor und nach dem Lehrgang Motivation und Mehrwert schaffen. Beispielsweise Teaser-Formate durch die Referenten in einer Themen-Community vor dem Lehrgang, auch über Social-Media-Verknüpfungen. Oder nach dem Lehrgang ein durch die Referenten begleiteter und moderierter Erfahrungsaustausch mit Fall-Besprechungen der Lehrgangsteilnehmer.

Wer ist Veranstalter der IHK-Zertifikatslehrgänge und, da es sich ja um ein reines Online-Angebot handelt, wer übernimmt den technischen Service?

Veranstalter ist die IHK Akademie München und Oberbayern gGmbH. Für den jeweiligen Lehrgangskunden werden einzelne Lehrgänge aufgelegt. Diese stehen in verschiedenen Varianten für definierte Teilnahme-Zielgruppen zu attraktiven Konditionen zur Anmeldung im Eventbereich der DKM365 bzw. der DKM365-Akademie bereit. Die technische Durch­führung der Lehrgangsmodule wird online inklusive der Tests über das DKM365-Portal durchgeführt.

Inwiefern erfolgt damit eine Bereicherung von Qualität und Attraktivität der Weiterbildungsangebote in der Versicherungsbranche?

Das Kürzel „IHK“ am Ende des Lehrgangstitels bietet ein Alleinstellungsmerkmal, das vielen Privat- und Firmenkunden des Lehrgangsteilnehmers aus eigenen Aus- und Weiterbildungen, als Bestätigung fundierter und geprüfter Qualifikation bekannt ist. Dieser Reputationsgewinn der Weiterbildung lässt sich durch den Lehrgangsteilnehmer sehr gut über Visitenkarten, E-Mail-Signatur, Social-Media-Profil oder als eingescanntes Zertifikat in einer Homepage verbreiten.

Im Lehrgangsangebot finden Lehrgangskunden und Lehrgangsteilnehmer zusammen. Welche Akteure hat das Angebot als Kunden bzw. als Teilnehmer im Blick?

Die meisten Lehrgänge wurden bisher für Produktgeber, z. B. Versicherer, aufgelegt. Intermediäre wie Pools, Verbünde oder Servicegesellschaften gehören ebenfalls zum Kundenkreis. Das kooperative Auflegen eines Inhouse-Lehrgangs z. B. von Produktgebern und dessen Key Accounts wie Vertrieben oder größeren Maklerunternehmen ist möglich. Auch Anbieter von Beratungssoftware, Rater/Ranker und andere Dienstleister mit Fokus auf Finanzdienstleister können – auch in Kooperation – agierender Lehrgangskunde sein. Die Definition der Teilnehmer-Zielgruppen bestimmt der Lehrgangskunde. Das können eigene Mitarbeiter, z. B. betreuende Mitarbeiter in Betrieb oder Vertrieb eines Produktgebers, sein. Natürlich ist die Kernzielgruppe der DKM365 der Versicherungsmakler und seine Mitarbeiter. Aber auch Produktgeber mit Ausschließlichkeitsagenturen oder Versicherungsdienste bei Banken/Sparkassen und deren Mitarbeiter können Lehrgänge für diese Zielgruppen auflegen. Übrigens entwickeln wir auf Wunsch gerne spezifische Lehrgangsformate für neue Themen- bzw. Teilnehmer-Zielgruppen.

Individuelle Informationen für Lehrgangskunden unter: asscompact.de/dkm365-akademie-ihk
Welche Merkmale stellen den hohen Stellenwert des Zertifikats sicher?

Im Vordergrund steht das Regelwerk der IHK Akademie als Zertifikatsgeber. Zusätzlich die Kompetenz der Lehrgangskoordination in der Auswahl und Einbindung von Haupt- und Co-Referenten. Dann die Akkreditierung und Auditierung der VitalSecur GmbH als Bildungsdienstleister für Zertifikatslehrgänge durch die Initiative „gut beraten“. Damit sind auch die „gut beraten“-Richtlinien auf Basis der gesetzlichen Vorgaben und die Fortentwicklungen der gemeinsamen FAQ-­Listen der Deutschen Industrie- und Handelskammer und der BaFin unterlegt.

Interessant ist, dass es sich bei den Zertifikatslehrgängen über die DKM365 um ein reines Online-Angebot handelt. Wie stellen Sie die Qualität in der Online-Durchführung ohne die Vorteile von Präsenzveranstaltungen sicher?

Natürlich hat ein Online-Format den Vorteil, dass Zeit und Kosten für Reisen und Tagungsräume entfallen. Die Terminplanung ist effizienter und überregional verteilte Teilnehmer lassen sich besser in Gruppen organisieren. Bleiben vielleicht noch der Vor-Ort-Vorteil bei menschlichen und/oder didaktischen Faktoren. Unser Ansatz ist: Die Mikrofone und Webcams sind während des ganzen Lehrgangs eingeschaltet. In einem Vor-Ort-Workshop bleibt es im Normalfall ja auch ruhig und diszipliniert. In unserem obligatorischen Technik-Onboarding vor jedem Lehrgang weisen wir darauf hin, das Zoom einer Webcam anzuwenden, um das Gesicht eines Referenten oder Teilnehmers zu erkennen. Das wirkt in Sachen Wahrnehmung tatsächlich Wunder. Aber im Ernst: Betreutes Vorlesen ist auch im Vor-Ort-Rahmen langweilig. Wir setzen moderne Kreativ-Tools ein, die überraschen und Spaß machen. Das Teilnehmer-Feedback gibt uns recht.

Auch beim Thema Weiterbildung gilt nicht mehr das Gießkannenprinzip. Sie deuteten schon eine Individualisierung für Lehrgangskunden an. Was ist möglich? Und wie?

Die Lehrgangszeit ist, inklusive eines Fachtests und eines Praxisfalls, 37,5 Stunden. Zwei Drittel haben den Fokus „Fachlichkeit“, ein Drittel den Fokus „Umsetzung“. In der Fachlichkeit wird mit Musterfällen gearbeitet, in der Umsetzung mit Praxisfällen. Im Fokus „Fachlichkeit“ werden punktuell die Produkte bzw. Tarife und fachlichen Abgrenzungsmerkmale in seriöser Weise durch den Lehrgangskunden eingebracht. Im Fokus der „Umsetzung“ setzen wir neben den Leit­fäden der Referenten auch die Arbeitshilfen und technischen Tools eines Lehrgangskunden ein. Das unterstützen ausgewählte Co-Referenten aus den Unternehmen der Lehrgangskunden.

Welche Rolle übernehmen Sie bzw. die VitalSecur GmbH dabei?

Mein Unternehmen ist von der IHK Akademie mit der Lehrgangskoordination beauftragt. Das beginnt beim Erstkontakt und geht über die organisatorische Vorbereitung, die Referentenbetreuung, die fachliche Individualisierung und Begleitung bis in das Controlling des Zertifikatsstandards und die Dokumentation des Lehrgangs. Zusätzlich bin ich in einigen Lehr­gängen zu meinen Spezialthemen regelmäßig mitwirkender Referent. Diese Rolle basiert auf über 20 Jahren Trainertätigkeit und über zehn Jahren Entwicklungs­arbeit zu Zertifikatslehrgängen.

Wo erhalten Lehrgangskunden zusätzliche Informationen bzw. an welchen Ansprechpartner dürfen sie sich wenden?

Es gibt eine AssCompact Landingpage für Lehrgangskunden mit Erstinfos, die per QR-Code oder Direktlink erreichbar ist. Dort finden interessierte Lehrgangs­kunden die Möglichkeit, ein persönliches Gespräch anzufordern, und die Nummer des Service-Telefons zu den Lehrgängen. Und natürlich bin ich als Versicherungsberater ein Branchenkollege und damit über das Personen-Netzwerk des DKM365-Portals ansprechbar.

Individuelle Informationen für Lehrgangskunden unter: asscompact.de/dkm365-akademie-ihk

Bild: © Robert Zimmerer, VitalSecur

 
Ein Interview mit
Robert Zimmerer

Bildungsprojekte der Assekuranz ausgezeichnet

Mit dem InnoWard werden jährlich besondere Projekte der Bildungsarbeit in der Versicherungswirtschaft  prämiert. Bei der inzwischen 20. Auflage des Wettbewerbs haben in den beiden Kategorien „Erstausbildung“ und „Personalentwicklung/Qualifizierung“ je drei Initiativen einen Preis erhalten.

Mit dem InnoWard, der in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum feierte, soll innovative Bildungsarbeit in der Versicherungswirtschaft gewürdigt werden. 20 Projekte wurden für die diesjährige Ausschreibung eingereicht. Die Jury nominierte sechs davon für das Publikumsvoting beim Bildungskongress der Versicherungswirtschaft am 19.09.2024. Nun wurden die Gewinner gekürt. Der Bildungskongress stand im Zeichen von KI in der Bildungsarbeit der Assekuranz, dennoch deckten die Projekte ein vielfältiges Themenspektrum ab.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der auch 2024 Schirmherr des Wettbewerbs war, sagte in seinem Grußwort: „Unser aller wirtschaftlicher Erfolg setzt lernwillige, gut ausgebildete und engagierte Fachkräfte voraus – der Bedarf an ihnen ist groß und wird weiter zunehmen! Gerade der dualen Berufsausbildung kommt dabei eine tragende Rolle zu.“ Sie sei ein entscheidender Baustein, um Fachkräftenachwuchs zu gewinnen, und eröffne vor allem jungen Menschen die Möglichkeit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung. „Dies hat die Versicherungswirtschaft, die als wichtiger Ausbilder seit jeher mit gutem Beispiel vorangeht, längst verstanden – dafür danke ich sehr!“, so Habeck weiter.

Das sind die Gewinner der der Kategorie „Erstausbildung“
  • Platz 1: R+V Versicherung mit dem Projekt „Schülerfirmen – eine WIN-WIN-WIN-Lösung“
  • Platz 2: Allianz SE in Kooperation mit der Kaufmännischen Schule 1 (KS 1) Stuttgart mit dem Projekt „Antisemitismus und seine Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft während des nationalsozialistischen Regimes“
  • Platz 3: Concordia Versicherungs-Gesellschaft a.G. mit dem Projekt „Chatbots für die Concordia“
Die prämierten Projekte in der Kategorie „Personalentwicklung und Qualifizierung"
  • Platz 1: Provinzial Holding AG mit dem Projekt „Perspektiven leben – Die Ausbilderkarriere“
  • Platz 2: HDI Group mit dem Projekt „Female Empowerment Programme“
  • Platz 3: Konzern Versicherungskammer mit dem Projekt „Smart Leadership Forum: Zusammenwachsen“

Mehr zu den Projekten und Impressionen der Preisverleihung unter innoward.de. (tik)

Bild: © BWV

 

Wie agiert die HanseMerkur in Zeiten des Fachkräftemangels?

Die HanseMerkur Krankenversicherung AG hat im April eine Kooperation mit der Uniliga, Anbieter im Studierenden-E-Sport, gestartet. Die Zusammenarbeit soll den Versicherer für die jüngere Generation interessant machen. Woher kommt diese Idee und wie genau funktioniert die Kooperation?

Interview mit Peter Ahlers, Personalleiter bei HanseMerkur
Herr Ahlers, die HanseMerkur Versicherungsgruppe ist mit Uniliga, Anbieter im Studierenden-E-Sport, eine strategische Partnerschaft eingegangen. Wie kam es zu dieser Idee, in den E-Sport-Bereich zu gehen, und was erhoffen Sie sich von dieser außergewöhn­lichen Kooperation?

Wir sind von einem Mitarbeiter der Abteilung IT-Entwicklung auf die Uniliga aufmerksam gemacht worden. Während seines Studiums war unser Kollege über einen universitären Verein Teilnehmer in der Uniliga. Die HanseMerkur ist außerdem als aktiver Sponsor bereits seit mehreren Jahren mit dem Bereich E-Sport vertraut: als Title Partner der Valorant Regional League „DACH Evolution“ und Valorant Partner vom Team Mousesports sowie HSV eSports. Wir als Unternehmen sind grundsätzlich immer an innovativen und vor allem nachhaltigen Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung interessiert. Aus der anfänglichen Idee ist eine Partnerschaft zur Talententwicklung entstanden mit dem zusätzlichen Ziel, uns noch stärker als attraktiver Arbeitgeber im MINT-Bereich (Berufsbilder in Mathe­matik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) zu etablieren.

Wo sehen Sie denn die Verknüpfung von E-Sport und Versicherungen?

Wir sehen die Verknüpfung insbesondere in der hohen Zielgruppenüberschneidung. Bei unserer Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften fokussieren wir uns auf ambitionierte Talente, die sich unter anderem durch ihre besonderen kognitiven Fähig­keiten auszeichnen und einen ausgeprägten Team­­geist mitbringen. Beides Qualitäten, die sich im E-Sport wiederfinden. Weiterhin ist für unser Haus die Ziel­gruppe der MINT-Studierenden besonders interessant, die außergewöhnlich präsent in der Uniliga vertreten sind.

Und wen sprechen Sie konkret an? Oder auch: Wie funktioniert die Ansprache der jungen Leute, damit sie sich authentisch und auf Augenhöhe angesprochen fühlen?

Unser Fokus in der Partnerschaft liegt auf dem Bereich Talent­entwicklung. In diesem Zusammenhang haben wir ein eigenes digitales Format entwickelt, in dem wir Studierende in ihren Skills und im Bereich Jobeinstieg coachen. Sowohl über dieses Format als auch über die Offline-Veranstaltungen der Uniliga kommen wir mit den Studierenden relativ schnell in den Austausch.

So haben wir die Möglichkeit, den zukünftigen Berufsein­steigern eine Vielzahl unserer spannenden Tätigkeitsbereiche näherzubringen und uns somit als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Haben Sie auch spezielle Versicherungspakete für diese Zielgruppe geschnürt?

Bei der Partnerschaft stehen wir als Arbeitgeber im Fokus. Ein spezielles Versicherungspaket gibt es nicht.

Wie genau funktioniert denn das Konzept? Also: Wenn Sie Talente gefunden haben, wie geht es dann weiter? Welche Türen stehen den Studierenden in Ihrem Unternehmen offen?

Grundsätzlich sind für uns als Arbeitgeber zwei Gruppen von Interesse: Berufseinsteiger und Young Professionals. Beide sind wichtige Zielgruppen für die Besetzung vieler offener Vakanzen. Wir kommen zunächst über unser Coaching-Format oder über die Offline-Veranstaltungen mit den Studierenden in den Kontakt, die sich perspektivisch zu Berufseinsteigern oder Young Professionals entwickeln werden.

Auf den Veranstaltungen sind immer HR Business Partner und Recruiter der HanseMerkur vertreten, die sich mit aktuellen Vakanzen oder auch zukünftigen Einstiegsmöglichkeiten auskennen und so direkt Rede und Antwort stehen können. Nach dem ersten Kennenlernen steht der Kontakt mit den unterschiedlichen Fachbereichen im Zentrum. Bestenfalls kommt es im Anschluss zu einer Einstellung – ggf. im ersten Schritt zunächst für ein Praktikum oder eine Werk­studententätigkeit.

Grundsätzlich betrachten wir die Partnerschaft sehr strategisch und viel langfristiger. Wir bekommen die Möglichkeit, uns als Arbeitgeber im „War for Talents“ zu positionieren. Mit unseren Angeboten und Einblicken können wir zeigen, wie die HanseMerkur die Welt der Versicherung versteht – dass genau diese Welt auch für junge Menschen sehr attraktiv sein kann und eine Vielzahl an spannenden Chancen bietet: Unser Claim „Hand in Hand“ steht u. a. dafür, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv einbringen, sie die Dinge mitgestalten und vorantreiben, wir auf Augenhöhe zusammenarbeiten und somit gemeinsam einen wichtigen Beitrag leisten für Innovation und unternehmerischen Erfolg.

Das Beispiel der Kooperation mit der Uniliga zeigt sehr schön, dass wir als traditionsreiches hanseatisches Versicherungsunternehmen auch sehr offen für Neues sind. Selbst wenn wir die Studierenden nicht direkt für den Berufseinstieg gewinnen können, bleiben wir als Unternehmen im Gedächtnis. Bei einem späteren Jobwechsel kommen wir dann im Idealfall als Arbeitgeber wieder ins Spiel.

Könnten dadurch auch evtl. Berufe entstehen, die es heute noch gar nicht gibt?

Das könnte durchaus der Fall sein und soll gar nicht ausgeschlossen werden, aktuell können wir dazu allerdings nichts Konkretes berichten.

Haben Sie bereits Einblicke bekommen, welches Bild junge Menschen von der Branche im Vorhinein haben? Und ändert sich da evtl. etwas durch Kooperationen wie Ihre?

Die Veränderung des Bildes der jungen Menschen auf die Versicherung ist das Ziel – dazu hilft jede Form des Dialogs. Wir stehen täglich über Bewerbungsgespräche oder unsere weiteren Kooperationen mit der Zielgruppe im Kontakt, daher kennen wir unsere Herausforderungen genau. Mit persönlichen Gesprächen können wir hier erfahrungsgemäß viel erreichen.

Das Image der Branche allgemein könnte durch solche Employer-­Branding-Maßnahmen also aufgewertet werden. Müssten dann nicht noch viel mehr Unternehmen sich in die Bereiche wagen, in denen sich die nächste Arbeitnehmer­generation bewegt, um mehr Menschen in die Branche zu bringen?

Wir können hier nur für uns sprechen. Wir sind überzeugt davon, dass wir uns als Arbeitgeber von der Vielzahl der anderen Unternehmen positiv abgrenzen müssen. Die HanseMerkur ist ein attraktiver Arbeitgeber mit sehr guten Arbeitsbedingungen, vielen Benefits, spannenden Aufgaben und Möglichkeiten sowie einer unschlagbaren Lage im Herzen von Hamburg. Dieses großartige Gesamtpaket müssen wir an den richtigen Stellen sichtbar machen und unserer Zielgruppe präsentieren. Die klassischen Wege allein sind hier unserer Meinung nach nicht mehr ausreichend – insbesondere die Generation Z ist anspruchsvoll und möchte vom Arbeitgeber überzeugt werden.

Auf welche Weise versuchen Sie auch, besonders Frauen im E-Sport zu fördern?

Im Fokus für uns stehen die MINT-Studienfächer. Hier sind leider traditionell nicht besonders viele Frauen vertreten. Das Gleiche gilt für den Bereich E-Sport. Insofern sind wir offen für Projekte, die an dieser Verteilung etwas ändern. Besonders das Thema „Frauen in der IT“ liegt uns am Herzen. Wir haben einige Unternehmensvertreterinnen, die sich für das Thema einsetzen und selbst Kooperationen vorantreiben – so auch in der Uniliga. Nach unserer Erfahrung gehen junge Studentinnen gerne mit Unternehmensvertreterinnen in den Austausch; hier ist vermutlich für viele die Hemmschwelle etwas geringer. Daher achten wir gezielt darauf, dass immer auch Kolleginnen als Repräsentantinnen auf unseren Veranstaltungen vertreten sind.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 09/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Peter Ahlers, HanseMerkur

 
Ein Interview mit
Peter Ahlers

CHARTA öffnet Expertenwissen für alle Vermittler

Die CHARTA Börse für Versicherungen AG startet ihre Kampagne „CHARTA Joker“, die auch für Vermittler, die kein Mitglied im Maklerverbund sind, geöffnet ist. Diese können sich nun mit Fachfragen und individuellen Herausforderungen an die CHARTA-Experten wenden.

Mit der neuen Kampagne „CHARTA Joker“ will die CHARTA Börse für Versicherungen AG das Know-how des Maklerverbunds der gesamten Branche zur Verfügung stellen. Denn über diesen „Joker“ können Vermittlerinnen und Vermittler, die bisher nicht Mitglied im CHARTA-Maklerverbund sind, Fachfragen und individuelle Herausforderungen aus dem eigenen Unternehmeralltag mit dem CHARTA-Expertenteam oder einem Makler aus dem Verbund diskutieren und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Themen aus dem täglichen Maklerdasein

Dabei können beispielsweise Themen wie Regulatorik, digitale Transformation, Konsolidierung, Bestandsbewertung, Produktvielfalt und Sanierungen besprochen werden. Den fachlichen Austausch mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen hält CHARTA für wichtiger denn je. Er sei zudem einer der zentralen Innovationstreiber der Branche.

„Der gegenseitige Transfer von Know-how und Erfahrung innerhalb eines positiven und respektvollen Umfeldes ist tief in unserer Unternehmensphilosophie verankert“, erläutert Ulrich Neumann, Vorstand der CHARTA Börse für Versicherungen AG. „Mit dem neuen ‚Joker‘ möchten wir allen Vermittlerinnen und Vermittlern außerhalb unseres Verbundes die Möglichkeit bieten, diese besondere Kultur einmal live zu erleben und dabei einen echten Mehrwert zu erfahren.“

Wie funktioniert der „CHARTA-Joker“?

Über die Landingpage charta.de/der-charta-joker kann der „Joker“ online angefordert werden. Je nach Anliegen und Themengebiet meldet sich dann ein Experte oder eine Expertin aus dem CHARTA-Team, wie das Unternehmen mitteilt, und organisiert den weiteren Austausch. Der einmalige Service sei unverbindlich und kostenfrei. (lg)

Bild: © Francesco Scatena – stock.adobe.com

 

Hochqualifizierte Fachkräfte für die Assekuranz gewinnen

Sie sind hochspezialisiert und top ausgebildet – und leider viel zu wenige im Versicherungsmarkt. Hochqualifizierte Fachkräfte sind gefragt wie nie. Wie können Versicherer und Makler die richtigen Persönlichkeiten finden? Und was müssen sie tun, um sie für das Unternehmen zu gewinnen?

Ein Artikel von Thomas Dudkiewicz und Jürgen Dörendahl, geschäftsführende Gesellschafter der le groupe bleu GmbH

Der Wettbewerb um Talente geht in die nächste Runde. Viele große Erstversicherer haben vakante Stellen im dreistelligen Bereich zu besetzen. Auch die Vermittlerbranche sieht sich mit einem enormen Mangel an Nachwuchs- und Fachkräften konfrontiert. Schnelle Besserung scheint nicht in Sicht: Bis 2030 werden Unternehmen im Finanzdienst­leistungssektor aktuellen Schätzungen zufolge allein durch Verrentung durchschnittlich deutlich mehr als 30% ihrer Mitarbeitenden verlieren. Bei Experten mit speziellen Kenntnissen und Fähigkeiten ist der Bedarf besonders hoch.

Gesucht werden Toptalente in allen Funktionsbereichen. Neben IT-Experten und Vertriebsspezialisten sind auch Aktuare und Mathematiker, Sachverständige und Risiko­analysten heiß begehrt. Zwar gibt es bereits talentierte Nachwuchsexpertinnen und -experten in der Branche und weitere werden ausgebildet. Doch die Zahl genügt nicht an­nähernd, um aktuelle Lücken zu schließen.

Proaktive Direktansprache von Talenten – auf jedem Level

Wie aber findet man die begehrten Talente? In den letzten Jahren hat sich eine Recruiting­methode bewährt, die vormals nur für C-Level-Positionen, also auf oberster Managementebene, angewendet wurde: die Direkt­ansprache von Kandidatinnen und Kandidaten. Persönlichkeiten werden proaktiv kontaktiert und auf eine vakante Stelle aufmerksam gemacht, selbst dann, wenn sie derzeit gar nicht selber auf der Suche sind. Der Zeitpunkt ist günstig, die Wechselbereitschaft vieler Mitarbeitenden ist Studien zufolge hoch. Und doch beobachten wir, dass es vielen Unternehmen zu­nehmend schwerfällt, die richtigen Personen für die wichtigen Positionen zu finden. Möglicherweise, weil ein entscheidender Faktor vernachlässigt wird: die Persönlichkeit.

In vielen Recruitingprozessen kommt mittlerweile künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Das kann durchaus helfen: KI-Tools können Tausende von Lebensläufen in Sekundenschnelle analysieren und abgleichen, um die potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für eine Position zu identifizieren. Genügen wird es aber nicht. Um das perfekte Match zwischen Unternehmen und Kandidaten zu finden, muss mehr zusammenpassen als die gewünschte Qualifikation mit dem geeigneten Lebenslauf. Wer sicherstellen will, dass Toptalente mit hochspezialisierten Kennt­nissen und Fähigkeiten auch ins Unternehmen passen, muss bei der Suche frühzeitig eines herstellen: den persönlichen Kontakt.

Persönlich, vertrauensvoll und wertschätzend: Recruitinggespräch am Telefon

Noch gehen viele Suchende beim Erstkontakt digitale Wege, schreiben auf gängigen Business­portalen wie LinkedIn oder XING. Bei der Suche nach Standardpositionen kann das sinnvoll sein. Doch je anspruchsvoller die Aufgabe ist, desto wichtiger und erfolgreicher ist ein gezieltes Vorgehen. Erfahrungsgemäß hat sich eine Strategie bewährt, die zeitintensiv ist und ein geübtes Team von Recruitern mit Expertise verlangt: der klassische Anruf per Telefon.

Hier treten Recruiter mit potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen direkt persönlich in Kontakt, diskret und mit einem hohen Maß an Wertschätzung. Dabei lassen sich am Telefon nicht nur Wünsche, Erwartungen, Motivationen und Anforderungen konkret abstecken. Das Gespräch vermittelt auch ein Gespür dafür, mit wem man es am anderen Ende der Leitung zu tun hat. Einwände, die auf anderem Weg möglicherweise dazu führen würden, dass ein Kandidat eine Stelle ablehnt, können frühzeitig abgefangen, in vielen Fällen sogar entkräftet werden. Das Gespräch am Telefon schafft ein Vertrauensverhältnis und vermittelt die Informationen, die die Kandidatinnen und Kandidaten sich wünschen – und die Qualität bei der Gewinnung von Top­talenten, die Versicherer und Makler bei der Suche nach geeig­neten Fachkräften benötigen.

Gehaltsbarrieren überwinden

Hat man einen Wunschkandi­daten gefunden, kann ein Thema selbst die vielversprechendsten Gespräche zum Scheitern bringen: das Gehalt. Schon heute verdienen Experten in der Assekuranz sehr gut im Vergleich zu anderen Branchen. Und die Tendenz ist weiter steigend. Empfehlenswert ist, die Besetzung einer Position als Investition in die Zukunft zu betrachten. Manchmal kann es ratsam sein, das dafür vorgesehene Budget noch einmal zu diskutieren und nicht die qualifizierten Bewerber. Wir wissen, dass eine anspruchsvolle Verhandlungsführung zwischen Unternehmen und externen Kandidatinnen und Kandidaten oft als unangenehm empfunden wird. Hier kann z. B. eine externe Personalberatung unterstützen und Lösungen finden, die allen Interessenlagen gerecht werden.

Spezialisierte Teams gewinnen – mit Fingerspitzengefühl und Expertise

In der teils hochspezialisierten Versicherungsbranche geht es längst nicht mehr nur um qualifizierte Einzelkämpfer. Beispiels­weise, wenn die Leistung einer gesamten Abteilung signifikant gesteigert werden soll. Oder wenn es gilt, einen neuen Standort schnellstmöglich produktiv werden zu lassen oder sich strategisch wertvolle Kompetenzen zu sichern. Ein Trend, der sich gerade in den letzten Jahren deutlich abzeichnet, ist die Rekrutierung eines eingespielten Teams statt einzelner Bewerber im Rahmen eines Teamhiring-Prozesses. Damit erhalten Unternehmen sämtliche erfolgs­relevanten Kompetenzen im Komplettpaket. Das Team startet vom ersten Tag an in gewohnter Zusammensetzung, mit aufein­ander abgestimmten Abläufen und in der bewährten Produktivität. Teamhiring verlangt Fingerspitzengefühl, Erfahrung und ein breites Netzwerk. Es gilt, den gesamten Prozess vom Erstkontakt bis zum Abschluss zu begleiten.

Über le groupe bleu

Als Executive-Search-Beratung mit dem größten Team an Personal­beratern und Researchern in der Assekuranz unterstützt le groupe bleu Unternehmen seit Jahren dabei, die richtigen Persönlichkeiten zu finden – für einzelne Talente oder auch im Team. Dabei handelt das Unternehmen als neutraler Vermittler im Vertrauen beider Seiten und mit höchster Diskretion und Professionalität, um so eine Win-win-Situation für beide Seiten zu erzeugen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 09/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Jürgen Dörendahl
Thomas Dudkiewicz

Mit SEO-Marketing im Maklerhaus die Kunden digital gewinnen

Eine Zusammenarbeit der beiden Maklerhäuser bestand schon länger, seit Kurzem ist von Buddenbrock auch paritätisch an transparent-beraten.de beteiligt. Welche gemeinsamen Ziele die Unternehmen haben und welche Rolle SEO-Marketing dabei spielt, erläutern die Geschäftsführer im Interview.

Interview mit Stephan Seidenfad, Gesellschafter-Geschäftsführer der von Buddenbrock Concepts GmbH, und Mario Müller, Geschäftsführer der transparent-beraten.de GmbH
Herr Seidenfad, bereits seit 2019 kooperieren von Buddenbrock und transparent-beraten.de. Welche Gründe haben von Buddenbrock dazu bewogen, sich an transparent-beraten.de direkt zu beteiligen?

Stephan Seidenfad Wir haben uns 2018 im Rahmen einer Veranstaltung von Steffen Ritter kennengelernt. Danach ging es mit der Kooperation sehr schnell voran. In den folgenden Jahren hat sich daraus eine enge Synergie ergeben. Das galt für das menschliche Mit­einander, gemeinsame Visionen und das vertriebliche Tun. Mario hat mich irgendwann gefragt, ob eine Beteiligung für mich bzw. von Buddenbrock ein Thema ist. Und klar. Das war ein mächtiger Schluck aus der Pulle, aber auch ein No-Brainer. Digitale Kundengewinnung, qualifizierte Information von Kunden und hochwertige Beratungs- und Vermittlungsleistung. Das macht Sinn. Vor allem wollen wir das Firmenkundengeschäft in die digitale Welt bringen. Ein tolles Projekt.

Welche Ziele verfolgt die Kooperation?

StS Hochwertige Information. Finanzielle Bildung. Die Verknüpfung aus Information und qualifizierter Beratung. Die Ausweitung des breit erschlossenen Privatkundengeschäfts auf den Markt von Firmen- und Gewerbekunden. Das alles in einem hybriden Miteinander aus Mensch und Technologie.

Herr Müller, wir sprechen heute auch über erfolgreiches SEO-Marketing im Maklerhaus. Wie werden Kunden überhaupt auf Vorsorge­lösungen aufmerksam?

Mario Müller Unserer Meinung nach werden die meisten Kunden auf Vorsorgelösungen erst so richtig aufmerksam, wenn es einen Fall im privaten oder beruflichen Umfeld gibt und man sich dann selbst Gedanken macht, wie man für diesen Fall abgesichert wäre. Beispielsweise wird ein Kollege berufsunfähig und man fragt sich: „Hm ... jetzt bekommt er kein Gehalt mehr und die staatliche Absicherung ist auch gar nicht mal so gut. Was, wenn das mir passiert?“ Und dann gehen viele potenzielle Kunden zu Suchmaschinen wie Google oder neuerdings auch in Videoform auf YouTube und versuchen, sich selbst ein Bild zu machen und zu schauen, was eine gute Absicherung kosten würde.

Und genau dort holt transparent-beraten.de den Kunden ab? Wie genau darf man sich das vorstellen? Bei transparent-beraten.de läuft ja viel über YouTube.

MM An der Stelle tauchen wir dann idealerweise mit unserer Website auf Google oder mit unseren Videos auf YouTube ganz vorn auf. Beispielsweise wenn der Kunde nach „Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten“ sucht. Und dann haben wir eine spezielle Unterseite auf transparent-beraten.de oder ein Video auf YouTube genau zu diesem Thema erstellt. Hier sind wir natürlich immer von Google oder YouTube (was ja auch Google ist) abhängig, die die Suchergebnisse sortieren. Dieses Ranking kann stark schwanken. Dementsprechend schwanken auch die Anfragen von potenziellen Kunden.

Das Maklerhaus transparent-beraten.de gilt im Bereich SEO-Marketing und -Positionierung als Vorreiter. Wie wichtig ist SEO-Marketing für ein Maklerhaus in der heutigen digitalen Landschaft? Und was hat sich in den vergangenen Jahren verändert?

MM Ich denke, dass es viele Wege nach Rom gibt. Und wir haben uns für den SEO-Weg entschieden. Andere machen das primär über die persönliche Schiene oder auch über Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Facebook. Ich denke aber, dass, wenn man ein wenig Geduld mitbringt und auch mit den Schwankungen umgehen kann, der SEO-Weg sehr viel Potenzial hat. Schwerpunktmäßig hat sich für uns in den letzten Jahren vor allem verändert, dass das Medium Video bzw. die Plattform YouTube dazugekommen ist. Aber davon unabhängig setzen wir immer noch sehr stark auf die Kundenquelle SEO. Auch wenn es uns Google manchmal nicht leicht macht. Denn niemand weiß ganz genau, wie der Suchalgorithmus aussieht, der im Endeffekt darüber entscheidet, ob man bei Google oder Youtube ganz oben landet. Wir verfahren deswegen eigentlich immer nach der Devise: Der Kunde im Mittelpunkt. Und nicht der Algorithmus. Dementsprechend gestalten wir unsere Website oder unsere Videos. Auch wenn Google immer besser darin wird zu verstehen, was Menschen wirklich sehen wollen. Und dementsprechend arbeitet auch der Algorithmus mehr und mehr wie ein echter Mensch.

Wo lernt ein volldigitalisiertes Maklerhaus wie transparent-beraten.de von von Buddenbrock dazu?

MM Im Endeffekt sind wir in der Zusammenarbeit dafür verantwortlich, Neukunden zu generieren. Aber diese Kunden müssen dann professionell und ganzheitlich beraten werden. Und hier ist von Buddenbrock ganz klare Spitze! Da müssen wir tatsächlich nicht allzu viel lernen, weil das ganz klar in der Verantwortung von von Buddenbrock bleiben wird. Dazu gelernt habe ich als Geschäftsführer vor allem persönlich von Stephan und seiner professionellen Herangehensweise an das strategische, aber auch das alltägliche Firmengeschäft. Digital ist ja heutzutage nicht alles, sondern Erfahrung und der tatsächliche persönliche Umgang mit dem Kunden, aber auch mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen spielt in der Regel eine mindestens genauso wichtige Rolle.

Und worin lernt von Buddenbrock dazu?

StS Oh, da gibt es eine Menge. Für mich war es lange eine Schwäche, wenn man Kunden nicht direkt oder per Offline-Netzwerk erschließen konnte. Marke und Leumund, das war mein Credo. Für mich ist die Zusammenarbeit mit Mario und seinem Kreativ-Team bis heute eine Inspiration. Themen wie YouTube, SEO, KI-Integration und Automatisierung von Prozessen. Das wäre vermutlich heute noch Neuland für mich. Zudem habe ich eine ganz wichtige Sache gelernt: Der Kunde denkt Finanzdienstleistung wie Shopping. Das ist zwar falsch und teils gefährlich, aber es ist Fakt. Sprich, der Kunde denkt nicht in vernetzten Lösungen, so wie ich mir das immer wünschen würde. Gerade der Online-Kunde denkt in empfundenem Bedarf, Impulsen, teils aus Langeweile und nach Außenreizen. Wenn man eine BU sucht, dann denkt man nicht an verbundene Fach­themen wie Gesundheit oder Altersvorsorge. Wir schon. Sprich, wir mussten unsere Denkweise hier anpassen. Die beste Chance ist, den Kunden über sein aktuelles Ziel für den tatsächlichen Bedarf zu gewinnen.

Wie gestalten Sie Ihre YouTube-Präsenz, um einen echten Mehrwert für Ihre Zielgruppe zu bieten und gleichzeitig Ihre Positionierung als Experte für Vorsorgelösungen zu stärken?

MM Wir wollen tatsächlich vor allem eines sein: authentisch. Dazu gehört für uns ein gewisses Maß an Persönlichkeit, aber auch Transparenz. In Zeiten von AI und Volldigitalisierung sind das Punkte, die leider mehr und mehr an Bedeutung verlieren. Das sieht bei uns jedoch anders aus. Bei uns stecken wirklich noch Menschen dahinter und der Kunde kann sogar anrufen. Vor allem beim Thema Finanzen und Vorsorge ist das super wichtig, weil es hier keine One-fits-all-Lösung gibt. Zumindest nicht, wenn man es richtig machen will.

StS Ich bin ja für den kleinsten Part zuständig: den Kanal, der sich nur an Firmen, Geschäftsführer und Personalabteilungen wendet. Wir wollen hier Vertrauen schaffen, indem wir praxisnahen und echten Content liefern. Die Idee: Wenn Menschen sehen, was wir können, wer wir sind und wie wir arbeiten, dann entsteht eine Top-Basis für Zusammenarbeit. Das ist ein beschwerlicher Weg, weil gerade Unternehmen YouTube noch nicht wirklich effektiv nutzen. Aber wir wollen hier First-Mover sein und bleiben. Superspannend.

Leads sind das zentrale Stichwort. Können Sie bitte erklären, was es mit einem Lead auf sich hat und wie Maklerhäuser von Leads überhaupt profitieren?

StS Hier gibt es sicherlich verschiedene Level. Den marginal motivierten Social-Ads-Lead, den etwas ambitionierten SEA-Lead oder eben den SEO-Lead, für uns die Königsklasse. Die Verbindung ist: Irgendeine Information triggert den Kunden, um aktiv zu werden. Bei Social-Ads ist das oft eine gute Zielgruppenanalyse und eine poppige Werbeansprache. Bei SEA ist es die konkrete Suche und das Hängenbleiben an den gekauften Ergebnissen und bei SEO ist es das Suchen nach Informationen. Leads heißt: Wenn’s gut gemacht ist, komme ich legal in den Kontakt mit Menschen, um informieren, beraten und vermitteln zu können. SEO heißt: Diese Kunden wurden nicht durch Werbung getriggert, sondern durch ihr eigenes Suchinteresse und, im Falle von transparent-beraten.de, durch die Bereitstellung von Informationen, um sich dann etwaig für eine Beratung zu entscheiden. Das ist wie der Unterschied, ob man auf eine coole Fernsehwerbung reagiert und neugierig ist oder aber weiß, was man will, und gezielt einen Laden ansteuert. Am Ende heißt das: die Chance auf Beratung, einen guten Job und Verkauf.

Als unabhängige Maklerhäuser, die sich nicht in der Hand von Investoren befinden: Wie beeinflusst diese unternehmerische Unabhängigkeit die Strategien im Bereich SEO-Marketing?

MM SEO braucht Zeit und Geduld. Und die haben Investoren leider oft nicht. Wir haben sie und sind das Auf und Ab des SEO-Geschäfts gewohnt. Dementsprechend können wir langfristig stabile Fundamente aufbauen und keine Kartenhäuser, die beim nächsten Windchen umfallen.

StS Da schließe ich mich an. Wir haben Ideen und Visionen und vielen Investoren geht es eher um schnelle Effekte, selbst wenn’s dann an der Nachhaltigkeit fehlt. Wir wollen etwas aufbauen, was Menschen wirklich hilft und für eine gute Beratung steht.

Der Suchalgorithmus von Google und Co. ist bekannt für ständige Veränderung und Updates. Wie halten Sie die SEO-Strategie auf dem neuesten Stand?

MM Das ist tatsächlich nicht immer einfach. Aber Google wird, wie vorab erwähnt, immer besser darin zu erkennen, was Menschen tatsächlich sehen wollen, und dementsprechend wird SEO auch weniger technisch. Einzelne technische Tricks und kurzfristige Taktiken funktionieren immer weniger und auch im SEO- Geschäft wird das Thema Markenbekanntheit, vor allem aufgrund der Fülle des Angebots, immer wichtiger, weil der Kunde nach Halt bzw. Vertrauen sucht. Daran und an vielen anderen Punkten arbeiten wir unentwegt. Ich bezeichne uns immer als Sixtinische Kapelle: Wir sind auch nie fertig.

Bei der Umsetzung einer anspruchsvollen SEO-Strategie ist die Zusammenarbeit mit den richtigen Dienstleistern von entscheidender Bedeutung. Woran erkennt man vertrauenswürdige und kompetente Partner?

MM An dieser Stelle haben wir leider vermehrt schlechte Erfahrungen gemacht und machen mittlerweile alles inhouse. Es gibt Experten und Dienstleister da draußen, die richtig was drauf haben. Aber die kosten dann auch dementsprechend viel Geld. In der Regel wollen viele Kunden aber günstig und schnell. Und das gibt es im SEO-Geschäft nicht. Meine per­sönliche Empfehlung, falls ich das sagen darf: René Dhemant. Der hat wirklich was drauf!

Inwiefern ist eine SEO-Marketingstrategie auch für kleine und kleinste Versicherungsmakler geeignet, die möglicherweise nicht über die Ressourcen für umfangreiche Marketingaktivitäten verfügen?

MM Vor allem in kleineren Nischensparten ist SEO immer noch fast unschlagbar. Weil es hier oft keine große Konkurrenz gibt und man noch viel selbst machen kann.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 09/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Stephan Seidenfad, von Buddenbrock Concepts GmbH, Mario Müller, transparent-beraten.de GmbH

 
Ein Interview mit
Mario Müller
Stephan Seidenfad

Lukrativste Ausbildungsberufe: Versicherungsbranche mischt mit

Das Institut der deutschen Wirtschaft zeigt in einer Studie, in welchen Ausbildungsberufen die höchsten Gehälter warten. Spezialisierte Fachkräfte in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche sind ganz vorne mit dabei. Doch ein hohes Gehalt allein schützt nicht unbedingt vor Fachkräftemangel.

In einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird deutlich, in welchen Ausbildungsberufen die höchsten Gehälter gezahlt werden und in welchen Branchen besonders viele Fachkräfte gesucht werden. Laut dem IW konnten im vergangenen Jahr 13,4% der Ausbildungsplätze nicht besetzt werden – so viele wie noch nie. Die neue Studie zeigt allerdings, dass eine Ausbildung gutes Geld bringen kann. Basierend auf Daten der Bundesagentur für Arbeit haben die Studienautorinnen und -autoren eine Rangliste der 20 lukrativsten Berufe erstellt.

Versicherungs- und Finanzbranche auf Platz 3

 

Lukrativste Ausbildungsberufe: Versicherungsbranche mischt mit

 

In der Rangliste sind Fachkräfte der Technischen Forschung und Entwicklung ganz vorne in Sachen Gehalt. Der Bruttomedianlohn beträgt 5.670 Euro zuletzt schon im Alter von 20 bis 39 Jahren. Meistens sind Personen in diesem Beruf in der Herstellung von Autos oder pharmazeutischen Erzeugnissen tätig. Als Vergleich nennt das IW das mittlere Gehalt für eine festangestellte Fachkraft: Es lag 2023 bei rund 3.500 Euro. Auf Rang 2 folgen Fluggerätmechaniker und Leichtflugzeugbauer mit 5.108 Euro.

Den 3. Platz belegen spezialisierte Fachkräfte in der Versicherungs- und Finanzbranche. Als Beispiel wird hier der Tresorverwalter mit einem Bruttomedianlohn von 5.021 Euro angeführt. 

Fachkräftemangel trotz hoher Löhne

Das IW weist darauf hin, dass die meisten der 20 lukrativsten Berufe technisch ausgerichtet sind. Es gibt nur wenige Ausnahmen. 11 von 20 Jobs sind demnach in der Metall- und Elektrobranche angesiedelt. Mit Versicherung und Finanzen gibt es lediglich drei kaufmännische Berufe unter den Top 20 im Hinblick auf die höchsten Medianentgelte. Das Bruttomedianentgelt von Bankkaufleuten beträgt demnach 4.544 Euro, Versicherungskaufleute erhalten 4.476 Euro (siehe Grafik). Sie landen damit auf Platz 9 und 12. Außerdem fällt auf, dass trotz sehr hoher Löhne in einem großen Teil der Berufe ein „teils erheblicher Fachkräftemangel“ herrscht, wie das IW mitteilt.

Schüler kennen nur Bruchteil potenzieller Ausbildungsberufe

„Die Ergebnisse zeigen, dass mehr Geld allein den Fachkräftemangel nicht einfach beseitigen kann“, sagt IW-Fachkräfteexperte Jurek Tiedemann. Viele Schülerinnen und Schüler würden nur einen Bruchteil der potenziellen Ausbildungsberufe kennen. Eine bessere berufliche Orientierung sei unerlässlich, doch das alleine reiche nicht: „Ohne Zuwanderung wird der Azubi-Mangel in den kommenden Jahren noch weiter wachsen“, so Tiedemann. Zudem müsse die Qualifizierung von An- und Ungelernten intensiviert werden. (lg)

Bild: © Vitalii – stock.adobe.com; Grafik: © IW

 

DKM-News: Möglichkeiten zur Vernetzung auf der Messe

Welche Veranstaltung könnte sich besser eignen für ein Treffen von Communitys als die DKM? Natürlich keine, schließlich gehört dies zum Branchentreff schon lange dazu. Auch in diesem Jahr bietet sich am 29. und 30.10.2024 in Dortmund die Möglichkeit zur Vernetzung.

Plaza – der Community-Treffpunkt

Der perfekte Ort für ein Treffen von Vertriebs-, Marketing- und Nachwuchs-Communitys ist die „Plaza“. Auch 2024 kommen hier Netzwerke, Social-Media-Gruppen sowie Verbände und andere Organisationen und Institute zusammen und führen Meetings, lockere Treffen oder auch Ehrungen durch. Eine rechtzeitige Reservierung vonseiten der Initiatoren ist dafür notwendig. Wenn auch Sie eine Vernetzungsaktion auf der Plaza starten wollen, wenden Sie sich bitte an Sarah Pfaff (pfaff@bbg-gruppe.de).

Das Meet-Up lädt zum Netzwerken ein

Am ersten Messetag der DKM 2024, dem 29.10.2024, lädt das Meet-up als Abendveranstaltung die Besucherinnen und Besucher wieder zum entspannten Netzwerken ein. Das Meet-up bietet damit die perfekte Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre wertvolle Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen. Gerade in solch einem Umfeld entstehen oft besonders kreative und nachhaltige Partnerschaften.

Der Benefit dabei: Der Eintritt ist für die Messeteilnehmer im Ticket enthalten und die Abendveranstaltung schließt sich direkt an den Fachteil am Dienstag an. Und wer noch Energie hat und Lust auf mehr, kann in Halle 6 auf den Dancefloor gehen und bei guter Musik mit der Band Goodfellas und DJ ANDRÉ SIDDI bis weit in die Nacht tanzen.

Und so sieht der Abend aus

Wann?

29.10.2024, 18:30 bis 01:00 Uhr

Was?

  • Netzwerken und Catering in Halle 5 und Eingang Nord
  • Weinbar im Eingang Nord
  • Dancefloor in Halle 6

Wie?

Anmeldung im Rahmen der DKM-Anmeldung erforderlich: die-leitmesse.de/anmeldung

Aktuelle Informationen rund um die DKM 2024 gibt es regelmäßig auf asscompact.de und auf die-leitmesse.de.