AssCompact suche
Home

0630

Software

Münchener Verein wird Mitglied von meinMVP

Der Münchener Verein tritt der Initiative meinMVP e.V. bei. Der Verein steht hinter dem kostenfreien Maklerverwaltungsprogramm meinMVP. Gegründet wurde meinMVP 2018 als Brancheninitiative, um vor allem kleineren und mittleren Maklerbüros den Zugang zur digitalen Verwaltung zu ermöglichen.

Zum 01.11.2023 wird die Münchener Verein Versicherungsgruppe als achtes Mitglied im Verein meinMVP e.V. aufgenommen. Der Verein steht hinter dem kostenlosen webbasierten Maklerverwaltungsprogramm (MVP) meinMVP, das die gesamte Bestandsführung in nur einer Plattform bündelt. Bei dem Verein handelt es sich um eine 2018 ins Leben gerufene Brancheninitiative von Maklerversicherern. Ziel ist es, insbesondere kleineren und mittelständischen Maklerunternehmen Zugang zur digitalen Verwaltung zu verschaffen. Die Prozessplattform meinMVP wurde von der VHV Versicherung initiiert und 2018 auf dem Markt eingeführt.

Digitale Weiterentwicklung

„Als mittelständischer Versicherer, der selbst stark in schlanke und digitale Prozesse investiert, liegt uns das Thema Digitalisierung im Maklermarkt besonders am Herzen“, sagt Dr. Rainer Reitzler, CEO der Münchener Verein Versicherungsgruppe. „Durch unser Engagement bei meinMVP investieren wir in die so wichtige digitale Weiterentwicklung der Makler in der Breite“, so Reitzler weiter.

Dr. Angelo O. Rohlfs, der als Geschäftsführer der digital broking GmbH die Entwicklung von meinMVP verantwortet, begrüßt den Neuzugang: „Ich heiße den Münchener Verein auch im Namen aller anderen Gründungsmitglieder herzlich Willkommen beim meinMVP e.V. und bin überzeugt davon, gemeinsam noch mehr Makler für das modernste und zukunftsfähigste MVP zu gewinnen.“

Bestandsverwaltung, GDV-Import & Co.

Zu den kostenlosen Leistungen gehören unter anderem die Kunden- und Bestandsverwaltung, die integrierten Tarifvergleichsrechner, der GDV-Import sowie der BiPRO-Datenaustausch. Rund 7.600 Maklerbüros nutzen meinMVP. Die sieben Gründungsmitglieder sind Gothaer, die Haftpflichtkasse, Itzehoer, KS/Auxilia, Swiss Life, VHV und VOLKSWOHL BUND. (tk)

Bild: © 5second – stock.adobe.com

 

Neuer Vergleichsrechner von SDV und Smart InsurTech

Die SDV-Gruppe und die Smart InsurTech AG bauen ihre bestehende Zusammenarbeit aus und starten mit „Smart Consult“ einen neuen Vergleichsrechner in den Sparten Leben und Kranken. Partner der SDV-Gruppe finden den Zugang im Maklerextranet als Single-sign-on-Lösung.

Der Vergleichsrechner der SDV-Gruppe und der Smart InsurTech AG „Smart Consult“ geht am 26.10.2023 an den Start. Dann werden die Möglichkeiten zur Berechnung und Vergleichsdarstellung von Biometrie-, Renten- und Krankenversicherungsprodukten freigeschaltet. Partner der SDV-Gruppe erhalten Zugang über das Maklerextranet als Single-sign-on-Lösung.

Zusammenarbeit wird damit ausgeweitet

„Mit der Smart InsurTech AG verbindet uns eine lange und breit angelegte Zusammenarbeit, die wir mit diesem Schritt ausbauen“, erklärt Armin Christofori, Sprecher des Vorstands der SDV-Gruppe. Im Maklermarkt hätten sich Möglichkeiten und Anforderungen stark verändert. Dieser Veränderung will die SDV-Gruppe mit dem neuen Tool Rechnung tragen. „Vermittler brauchen schnelle, vor allem aber zuverlässige Ergebnisse und Beratungsmöglichkeiten, um ihre Mandanten haftungssicher und vollumfänglich beraten zu können“, sagt Stefan Röltgen, Bereichsleiter Inhouse-Maklervertrieb bei der SDV-Gruppe.

In die Entwicklung der Vergleichsrechner fließt jahrzehntelange Erfahrung beider Firmen, wie die Unternehmen unterstreichen. „Durch die enge Zusammenarbeit unserer Entwickler mit Vertrieb und Backoffice der SDV-Gruppe ist eine sehr user-orientierte, praxisnahe Vergleichs- und Beratungsstrecke entstanden [...]“, unterstreicht Bernd Jakobs, Prokurist der Smart InsurTech AG.

Weitere Bausteine und Schulungsmaßnahmen angekündigt

Wie die SDV-Gruppe mitteilt, werden sukzessive weitere Bausteine und Beratungslösungen freigeschaltet werden und die Tools stetig weiterentwickelt. Auf das Feedback der Partner werde großen Wert gelegt.

Die Liveschaltung der Beratungstechnologie für die Partner der SDV Servicepartner der Versicherungsmakler AG soll durch Schulungsmaßnahmen und die Inhouse-Maklerbetreuung der SDV-Gruppe begleitet werden. (tk)

Bild: © greenbutterfly – stock.adobe.com

 

Covomo: „Reise, Tier und Photovoltaik liegen im Trend“

Seit Oktober hat der Vergleichsrechner Covomo einen neuen Leiter Vertrieb und Business Development. AssCompact hat nachgefragt, welche Nischenprodukte aktuell stark nachgefragt sind, womit der Anbieter bei Maklern punktet und was in Zukunft von Covomo zu erwarten ist.

Interview mit Philipp Ruf, Leiter Vertrieb und Business Development bei der Covomo Versicherungsvergleich GmbH
Herr Ruf, Sie sind seit 01.10.2023 verantwortlich für die Themen Sales und Business Development bei Covomo – einem Vergleichsrechner von Nischenprodukten. Welche Objekte liegen denn aktuell im Trend?

Nach dem Abklingen der Corona-Pandemie hat die Deutschen das Reisefieber wieder voll erwischt. Im Trend liegen daher vermehrt Reiseversicherungen – besonders Produkte in den Bereichen Reiserücktritt und -abbruch sowie Auslandskrankenversicherungen. Ebenso werden Tierversicherungen für Hunde und Katzen immer wichtiger. Das liegt nicht zuletzt an den deutlich gestiegenen Gebühren für Tierärzte seit der letzten GOT-Anpassung im November letzten Jahres.

Seit Neuestem bietet Covomo darüber hinaus einen umfangreichen Vergleichsrechner für Photovoltaikversicherungen und sogenannte „Balkonkraftwerke“. Hiermit reagieren wir auf die deutlich gestiegene Nachfrage aufgrund diverser Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Unabhängig davon geht unser Fokus immer mehr in Richtung Gegenstandsversicherungen, wie zum Beispiel für hochwertige Elektronik oder Uhren.

Und was darf man in Sachen Nischenprodukte in naher Zukunft erwarten? Wohin geht die Reise?

Wir glauben daran, dass der Bereich „embedded insurance“ mit Vergleichern wie uns an Bedeutung gewinnen wird. Viele Akteure setzen hier derzeit auf lediglich einen einzigen Produktpartner – nicht immer zum Vorteil des Kunden. Wir möchten deshalb auch hier zukünftig die Möglichkeit bieten, zu vergleichen und an dem Bedarf optimal ausgerichtete Produkte zu empfehlen.

Covomo bedient laut Website ganz unterschiedliche Vertriebskanäle. Welcher Kanal bildet denn den Schwerpunkt?

Covomo bedient Maklerpools, Makler und hat ansonsten diverse nicht kategorisierbare Vertriebskanäle. Der Schwerpunkt wird weiterhin auf Maklern innerhalb und außerhalb von Pools sowie produktspezifischen Vertriebswegen liegen.

Wie gelingt Covomo der Zugang zur Maklerschaft? Geschieht das durch die Direktansprache?

Covomo erreicht mittlerweile über 90% des Poolmarktes und ist in der Maklerschaft etabliert und bekannt. Die Ansprache erfolgt entweder direkt oder indirekt über Pools.

Womit kann Covomo beim Makler punkten?

Was nach Aussage unserer Vertriebspartner für Covomo spricht, ist die einfache Form der Integration unserer Vergleichsrechner in bestehende Vertriebsprozesse. Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass der Großteil unserer Vergleichsrechner und Versicherungsprodukte selbsterklärend ist und von den Kundinnen und Kunden selbst online abgeschlossen werden kann. Der Aufwand für die Makler ist somit minimal.

Welche Vorteile haben Makler überhaupt bei der Integration dieser Spezialversicherungen in ihre Beratungsdienstleistung?

Der eindeutige Vorteil lautet „Kundenbindung“. Mit Hilfe von Covomo haben die Makler ein einfaches Mittel, um Kunden ein breites Produktsortiment an tagtäglich nachgefragten Versicherungsprodukten anzubieten. Makler können dadurch ihre Kunden ganzheitlich versorgen und vermeiden so, dass diese in letzter Folge ihren Absicherungsbedarf zukünftig anderswo stillen.

Neue Absicherungsbedarfe registrieren vor allem die Menschen beim Kunden, also die Makler. Inwiefern vermittelt Covomo zwischen Maklern und Versicherern, wenn sich neue Risiken ergeben?

Wir bemühen uns, stets mit der Zeit zu gehen und neue Versicherungsprodukte und Technologien möglichst zügig zu implementieren. Die Makler haben somit immer die beste Lösung für ihre Kundinnen und Kunden parat und die Versicherungsgesellschaften erhalten einen einfachen Weg, sich bestmöglich am Maklermarkt zu präsentieren.

Covomo ist ja nicht nur Anbieter und Vergleichsrechner, sondern auch ein IT-Dienstleister, wie bereits oben beim Thema Vertriebsunterstützung angesprochen. Welche technologischen Weiterentwicklungen sind von Covomo zu erwarten? Wird bereits auf künstliche Intelligenz zurückgegriffen?

Covomo bietet als Technologiedienstleister individuelle und sehr spezifische Leistungen besonders für Versicherer und Plattformen an. Das reicht von spezialisierten Antragsstrecken bis hin zu vollständigen White-Label-Lösungen. Die Themen Automatisierung und künstliche Intelligenz sind bei Covomo bereits Teil der Praxis, wenn es zum Beispiel um die Verarbeitung von Dokumenten, das Auslesen von Daten oder die Übermittlung von Anträgen an die Versicherungsgesellschaften geht.

Gegenwärtig ist der Maklermarkt durch ein reges Übernahmegeschehen geprägt. Hat diese Marktkonzentration auch Implikationen für Covomo?

Für Covomo selbst ergeben sich keine direkten Implikationen. Wir haben uns dem Thema Unabhängigkeit und Transparenz verschrieben und werden diesem Grundsatz auch zukünftig treu bleiben. Die Konzentration kleinerer Vertriebspartner zu größeren Einheiten sehen wir überwiegend positiv und freuen uns auf die sich daraus ergebenden Chancen, durch gezielte Vertriebssteuerung weiter zu expandieren.

Bild: © Covomo Versicherungsvergleich GmbH

 

Die Visitenkarte neu und zeitgemäß gedacht

Digitale Kontaktkarten anstelle von Visitenkarten aus Papier: Mit den ContactMeCards werden Kontaktdaten mit dem Smartphone erfasst und sind dann über eine gesicherte Website zugänglich. Dort können die Daten immer aktuell gehalten werden.

<h5>Ein Artikel von Mario von Kelterborn, Geschäftsführender Gesellschafter und Gründer der Contact Me Solutions GmbH</h5><p>Die Aufgabenstellung war klar und die Lösung sollte zum Greifen nahe liegen: Die klassische Visitenkarte will nicht so recht in die heutige Zeit passen, Kontaktdaten sollen aber trotzdem schnell und leicht handhabbar verfügbar sein. Das junge Unternehmen Contact Me Solutions entschied sich für eine Lösung, die die analoge mit der digitalen Welt verknüpft: eine einzige physische Visitenkarte aus Edelstahl – als Schnittstelle zu einem aussagekräftigen Kontaktprofil.</p><p>Gerade in kontakt-, vertrauens- und wettbewerbsintensiven Bereichen wie der Finanz- und Versicherungsbranche ist ein modernes Auftreten auf solider Basis unverzichtbar. Die ContactMeCards bestehen aus Edelstahl oder Carbon in weißer, schwarzer oder silberner Ausführung mit fein gearbeiteter Lasergravur von Namen und/oder Logo. Ab einer gewissen Stückzahl lassen Designmöglichkeiten farbige Designs zu im Rahmen der Corporate Identity.</p><p>Das Prinzip ist so einfach wie elegant: Über einen NFC-Chip sowie einen QR-Code werden die Kontaktdaten mit dem Smartphone erfasst. Von den üblichen Basics über Profilfoto und Logo bis hin zu Social-Media-Konten oder Weblinks zu Firmenwebseiten, Image-Filmen etc. wird alles direkt in die Kontakte-App übertragen und lässt sich dann ohne Mehraufwand verwalten.</p><h5>Funktionalität trifft Nachhaltigkeit trifft Eleganz</h5><p>Mit den ContactMeCards erhält der Besitzer zuerst Zugang zu einer gesicherten Webseite. Die technische Infrastruktur dafür liegt auf verschlüsselten Servern in Deutschland. Für jede Karte können nun ein oder mehrere Profile angelegt werden, zwischen denen jederzeit geswitcht werden kann, zum Beispiel wenn man verschiedene Sprachen anbieten möchte oder unterschiedliche Firmenbereiche vertritt. Optional werden die Karten auch schon mit angelegten Profilen ausgeliefert. Entscheidend ist, dass sich die mit einer Karte verknüpften Daten jederzeit anpassen und aktualisieren lassen. Somit sind die physischen Karten zum einen nie veraltet, zum anderen sind sie zurücksetzbar und damit übertragbar auf neue Mitarbeiter oder Freelancer.</p><p>Die neue Karte ist also ein Format, das man immer verfügbar hat, das immer aktuell ist und das man gleichzeitig überreichen und behalten kann. Diese Faktoren kommen auch der Nachhaltigkeit zugute: Durch Vermeidung von Papiermüll haben Stahl- und Carbon-Karten trotz des anspruchsvollen Materials eine positive Umweltbilanz – die Produktion einer Edelstahlkarte spart bereits ein Vielfaches an CO<sub>2</sub> ein gegenüber Papierkarten. Man braucht eben nur eine einzige Karte.</p><p>Entsprechend wurde das Unternehmen vor Kurzem von „Fokus Zukunft“ als klimaneutral zertifiziert. Gleichzeitig sind die ContactMeCards durch ihre Flexibilität, Anpassbarkeit und Langlebigkeit für Unternehmen sogar ökonomisch günstiger, da nicht ständig neue Karten nachbestellt werden müssen.</p><p>Als echte Eyecatcher bieten die Karten auch das gewisse Etwas, das Stoff für Anschlussgespräche bietet, Leads im Gedächtnis bleiben lässt und somit vielleicht das Zünglein an der Waage wird. Das Manager Magazin bezeichnete die ContactMeCards in der Juni-Ausgabe 2022 als „die ultimative Business Card“. Auch kein schlechter Leumund.</p><p>Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 10/2023 und in unserem <a href="https://epaper.asscompact.de/de/profiles/53e4066999da-asscompact/editio…; target="_blank" >ePaper</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © mayucolor – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/90F59CB9-A827-4D57-A77F-D593366797FA"></div>

 
Ein Artikel von
Mario von Kelterborn

Assekuradeure von GGW nutzen Technologie von EMIL

Künftig verwenden die unter dem Dach der WECOYA UNDERWRITING GmbH gebündelten Assekuradeure der GGW Group das Versicherungskernsystem der EMIL Group als IT-Plattform. Dies gilt für die Migration und Bewirtschaftung bestehender Portfolios sowie den Start neuer Produkte.

<p>Das Berliner Technologieunternehmen EMIL hat einen weiteren Großkunden: Die WECOYA UNDERWRITING GmbH, unter deren Dach die Assekuradeure der GGW Group gebündelt sind, verwendet die Cloud-basierte Technologie der EMIL Group künftig sowohl für die Migration und Bewirtschaftung bestehender Portfolios als auch für den Start neuer Versicherungsprodukte. Die Technologie soll dazu beitragen, die operative Effizienz und den Dunkelverarbeitungsgrad zu erhöhen, die technische Abwicklung innerhalb der WECOYA zu harmonisieren und neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.</p><p>Das Software-as-a-Service-Kernsystem „EMIL Insurance Suite“ ermöglicht es den WECOYA zugehörigen Assekuradeuren, global SHUK-Geschäft für Firmen- und Privatkunden abzuwickeln und kostengünstig zu verwalten. Gestartet wird mit dem Wassersportgeschäft sowie diversen Spezialprodukten. Die cloudbasierte Technologieplattform deckt von Produktengine, Underwriting/Angebot/Indeckungnahme, Bestands- und Schadenmanagement bis zur Prämien- und Schadenabrechnung die gesamte Wertschöpfungskette eines Assekuradeurs ab und ermöglicht eine automatisierte End-to-end-Verarbeitung der Geschäftsprozesse. No-Code-Funktionen ermöglichen die Anpassung von Geschäftsprozessen sowie die Einführung neuer Versicherungsprodukte ohne die Hinzunahme von IT-Ressourcen. (tk)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © sorapop – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D9874DCE-EFDB-4AB4-AB26-AE5D77E1FF68"></div>

 

Generative KI: Versicherer starten Brancheninitiative

Mit „Xplore GenAI“ gibt es eine neue Forschungs- und Entwicklungsinitiative zu Folgen und Potenzialen von Generativer KI für die Versicherungswirtschaft. Acht Versicherungsunternehmen beteiligen sich am Projekt der Versicherungsforen Leipzig, das bis zum Ende des ersten Quartals 2024 laufen soll.

Die technologische Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Monaten rasant Fahrt aufgenommen – nicht zuletzt durch ChatGPT. Generative AI bzw. generative künstliche Intelligenz weist eine hohe Veränderungsgeschwindigkeit, große Komplexität in Eingabeparametern sowie außerordentliche Anwendungsvielfalt auf.

„Für die Auswirkungen und Potenziale von Generative AI auf die Versicherungswirtschaft insgesamt sowie auf einzelne Versicherungsunternehmen gibt es bislang nur einen kleinen Erfahrungsschatz“, erklärt Jens Ringel, Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig. Deshalb haben die Versicherungsforen Leipzig gemeinsam mit den Schwestergesellschaften Digital Impact Labs Leipzig und A4I Leipzig die Forschungs- und Entwicklungsinitiative „Xplore GenAI“ ins Leben gerufen.

Acht Versicherer an Bord

Die folgenden acht Versicherungsunternehmen beteiligen sich an der Brancheninitiative: ALH Gruppe, Canada Life, GVV Kommunalversicherung, Helvetia, KS/AUXILIA, RheinLand Versicherungsgruppe, R+V Versicherung und Vienna Insurance Group (VIG).

„Wir möchten das Thema generative KI in unsere Unternehmen bringen. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit innerhalb dieser Brancheninitiative. Gemeinsam können wir mehr in kürzerer Zeit erreichen“, sagt Rainer Huber, Vorstandsvorsitzender der KS/AUXILIA.

Helvetia-Vorstand Thomas Lanfermann ergänzt: „Die Frage ist nicht mehr, ob wir mit generativer KI arbeiten wollen, sondern wie. Für uns ist besonders wichtig, dass die Expertinnen und Experten der Fachbereiche an praxisrelevanten Use Cases arbeiten, sodass wir schnell funktionsfähige Prototypen zum Einsatz bringen können.“

Use Cases entlang der Wertschöpfungskette

Das Projekt wird sich in mehrwöchigen Arbeitsphasen unterschiedlichen Themen entlang der Wertschöpfungskette der Versicherer widmen. Wie die Versicherungsforen Leipzig mitteilen, wurden bereits für die ersten vier Schwerpunktthemen mehr als 100 Use Cases zusammengetragen. Hiervon werden nun ausgewählte in den Fachgruppen bearbeitet. Die entwickelten Prototypen werden dann in einer sicheren und datenschutzkonformen Umgebung, einer sogenannten Sandbox, vertestet, so Initiatoren von „Xplore GenAI“ weiter. Die Plattform ermöglicht es, Microsoft Azure, Google Vertex und eine eigene Lösung mit Open-AI-API und Open-Source-Modellen zu testen.

Die angekündigte Laufzeit für das Projekt ist bis zum Ende des ersten Quartals 2024. Die Ergebnisse sollen exklusiv den beteiligten Versicherern zur Verfügung stehen. (tk)

Bild: © ipopba – stock.adobe.com

 

CLARK übernimmt Maklergeschäft von simplesurance

Der Versicherungsmakler Simplesurance Broker GmbH, eine Tochter der simplesurance GmbH, ist ab sofort Teil des InsurTechs CLARK. Durch die Übernahme will CLARK, das ein Portfolio-Unternehmen der Allianz X ist, seine Makleraktivitäten in Deutschland weiter ausbauen.

Das InsurTech CLARK übernimmt das Maklergeschäft von simplesurance und verstärkt damit seine Makleraktivitäten in Deutschland: Ab sofort gehört die Simplesurance Broker GmbH, eine 100%-ige Tochtergesellschaft der simplesurance GmbH, die die Versicherungsmanager-App Schutzklick Makler betreibt, zu CLARK. Wie das Unternehmen mitteilt, wird das Maklergeschäft vollständig in die CLARK Unternehmensgruppe integriert. Das Team von Schutzklick Makler bleibt am Standort Berlin in den Bereichen Kundenservice und -beratung tätig.

CLARK will Maklergeschäft ausbauen

Mit dem Transfer will CLARK seine Makleraktivitäten hierzulande vorantreiben. „Mit der Übernahme des Maklergeschäfts von simplesurance bauen wir unser erfolgreiches Deutschlandgeschäft weiter aus und stärken unsere Position im Markt. Wir freuen uns darauf, das Team bei uns begrüßen zu dürfen und gemeinsam unsere Vision, der am schnellsten wachsende und effizienteste Versicherungsmaklerin Europa zu werden, voranzutreiben“, erklärt Christopher Oster, CEO CLARK und Co-Founder.

Über CLARK

Das InsurTech CLARK wurde 2015 von Marco Adelt (Geschäftsführer Deutschland), Chris Lodde (Geschäftsführer International) und Christopher Oster (CEO) gegründet. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen Investoren wie Allianz X, Tencent, White Star Capital und Portag3 angezogen und mehr als 170 Mio. Euro eingesammelt.

Im November 2021 hat Allianz X, die Einheit der Allianz für Digital-Investments, ihr Portfoliounternehmen finanzen Group, ein Anbieter von Finanzdienstleistungen und Versicherungs-Leads, in das Unternehmen CLARK integriert. Mit dem Deal wurde CLARK zum Unicorn und Allianz X der größte Minderheitsgesellschafter des InsurTechs (AssCompact berichtete: Clark übernimmt finanzen Group von Allianz X).

Über simplesurance

Das 2012 gegründete InsurTech simplesurance bietet Embedded Insurance-Technologie, die Versicherungslösungen in die Angebote digitaler Vertriebspartner in den Bereichen Automotive, Bancassurance, E-Commerce und Travel integriert. Bereits seit 2016 war Allianz X als strategischer Investor bei simplesurance an Bord. Im September 2022 hatte Allianz X das Unternehmen dann komplett übernommen (AssCompact berichtete: Allianz X übernimmt InsurTech simplesurance).

Bild: © metamorworks – stock.adobe.com

 

Wie und wo Markel den Einsatz von KI plant

Künstliche Intelligenz steht für Markel vor allem für eine höhere Kunden- und Maklerzufriedenheit. Alle anderen Faktoren wie Effizienzsteigerung oder Kostenreduzierung kommen erst danach. Einige Projekte sind bereits angestoßen, andere noch in Planung.

Interview mit Christian Parschik, Head of Digital Underwriting, und Martin Ossadnik, Abteilungsleiter Service & Marketing bei Markel Deutschland
Markel ist bekannt dafür, schnell auf Digitalisierungstrends zu reagieren. Doch was heute neu ist, ist es morgen nicht mehr. Wie schwer ist es für Versicherer, mit den Entwicklungen mitzuhalten?

Martin Ossadnik Es ist tatsächlich eine große Herausforderung für Versicherungsunternehmen, mit den ständig wechselnden Digitalisierungstrends Schritt zu halten. Die Versicherungsbranche unterliegt einer stetigen Transformation, die von technologischen Fortschritten, veränderten Kundenanforderungen und sich entwickelnden Regulierungsvorschriften angetrieben wird. Um mit diesen Herausforderungen Schritt zu halten, müssen Versicherungsunternehmen eine agile und innovationsfreudige Kultur entwickeln. Dies bedeutet, dass sie in Forschung und Entwicklung investieren, Partnerschaften mit Technologieunternehmen eingehen und kontinuierlich ihre Geschäftsmodelle überdenken müssen. Es ist entscheidend, den Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden zu legen und Lösungen anzubieten, die ihren Erwartungen gerecht werden.

Dies ist für mich als Serviceleiter auch ein Indikator, ob wir jedem Trend hinterherlaufen müssen oder ob es überhaupt einen Mehrwert für uns und unsere Kunden birgt. Ein enger Austausch mit der Technologiebranche und die Nutzung von Datenanalytik können ebenfalls dabei helfen, die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Christian Parschik Ich denke, dass die Größe des Versicherers eine bedeutende Rolle dabei spielt, wie schnell er auf solche Digitalisierungstrends reagieren kann. Auch die Produktpalette und die Bereiche, in denen der Versicherer tätig ist, spielt dabei ebenso eine große Rolle. Markel hat die komfortable Situation, als Schnellboot auf dem Meer der Versicherer agieren zu können – mit einer klaren Strategie, einer Fokussierung auf spezielle Zielgruppen und einfachen leistungsstarken Produkten, die ausschließlich auf den gewerblichen Bereich abzielen.

Viele Versicherer sind heute noch damit beschäftigt, Altsysteme abzulösen oder neue Umsysteme in ihrer IT-Landschaft zu integrieren. Wir haben diese Umstellung bereits vor mehreren Jahren abgeschlossen. Doch was wir auch durchaus feststellen, ist, dass auch im Gewerbereich die Produktentwicklungszyklen kürzer werden. Heute reicht es nicht mehr aus, einen Gewerbetarif auf den Markt zu schmeißen, der die nächsten fünf Jahre bestehen und konkurrenzfähig bleibt.

Nun richtet sich Markel auf Neuerungen ein, die der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) mit sich bringt. Wie gehen Sie dabei im Unternehmen vor?

MO Die Integration von KI in die Geschäftsprozesse eines Versicherungsunternehmens kann erhebliche Vorteile bieten – von der Verbesserung der Kundenerfahrung bis zur Optimierung von Prozessen, Risikobewertungen und sogar Betrugsbekämpfung. Wir bei Markel versuchen zunächst, eine klare KI-Strategie zu entwickeln, welche die langfristigen Ziele des Unternehmens berücksichtigen und unterstützen kann. Zudem sind wir versucht, ein sehr gutes Datenmanagement zu haben, denn die Qualität der Eingangsdaten bestimmt auch den Output einer KI.

Bevor wir KI-Anwendungen in großem Maßstab einführen, führen wir kleinere Proof-of-Concept-(PoC)-Projekte durch. Diese PoCs ermöglichen es, die Machbarkeit von KI-Anwendungen zu prüfen und potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren. Auf diese Art und Weise konnten sich auch Start-ups bei uns bereits zweimal erfolgreich etablieren. Diese treten mit breiter Brust auf, à la „Lass uns mal machen!“, und was soll ich sagen, sie haben geliefert.

Das bringt mich zum nächsten Punkt: Talentakquise. Um KI erfolgreich einzuführen, benötigt man ein gewisses Know-how, ein kleines Team von Fachleuten, die sich mit maschinellem Lernen, Datenanalyse und KI-Algorithmen auskennen. Ich denke definitiv, dass man nicht alles inhouse selber herstellen muss, dazu gibt es zu viele Start-ups und Experten da draußen, welche fertige Lösungen entwickeln und anbieten. Dennoch ist es ratsam, intern Experten zu haben, welche die Thematik gut bewerten und eine eventuelle Umsetzung begleiten können.

CP Wir beobachten den Markt genau. Seit diesem Jahr wurde bei Markel Insurance SE auch die neue Stelle des Head of Digital Underwriting geschaffen, um genau auf solche Neuerungen noch besser reagieren zu können und anstehende Digitalisierungsthemen noch schneller vorantreiben zu können. Unter anderem ist Markel seit 2019 Mitglied des InsurTech Hub Munich. Hieraus sind bereits mehrere Kooperationen im Bereich KI entstanden.

Zum einen DeepOpinion und ganz frisch aus dem letzten Programm „NXT:Distribution“, mit Kern AI. Das Tolle bei Markel ist, dass wir offen für Neues sind und auch gerne neue Wege gehen. Durch die flachen Hierarchien ist hier ein Austausch auch auf Vorstandsebene zu diesen Themen immer möglich. Markel wurde seitens des InsurTech Hub Munich bereits für seine Schnelligkeit bei der Umsetzung mit den Start-ups ausgezeichnet.

Ein bisschen was haben Sie bereits erläutert. Aber welche Erwartungen verbinden Sie allgemein mit dem KI-Einsatz?

MO Hier gibt es einige Punkte für mich, diese fasse ich aber unter einem Begriff zusammen: Kundenzufriedenheit – und bei uns auch Maklerzufriedenheit. Erst dann folgt Effizienzsteigerung und manuelle Prozesse werden in automatisierte Prozesse überführt. Und auch: Kostenreduktion sowie die Echtzeit-Entscheidungsunterstützung durch Informationsbereitstellung für fundierte Entscheidungen und für Wettbewerbsvorteile.

CP Wir glauben stark daran, dass KI-Einsatz einen großen Mehrwert in der täglichen Arbeit liefern kann. Hierbei glauben wir an einen hybriden Ansatz. Unsere Mitarbeiter können unter dem Einsatz von KI die tägliche Arbeit schneller und effizienter bewältigen. Ebenso kann KI bei einfachen und zum Teil sehr arbeitsintensiven Vorgängen einen absoluten Mehrwert bieten. Dies geht von Adressänderung über Namensänderung bis hin zur Zuteilung von Arbeitsvorgängen an den richtigen Mitarbeiter.

Nun arbeiten Sie wie erwähnt mit dem Start-up DeepOpinion zusammen. Es geht um die Automatisierung von sich wiederholenden, textbasierten Prozessen. Was genau heißt das?

MO In unserem konkreten Fall heißt das Folgendes: Ein Kunde oder Makler schreibt uns eine E-Mail mit einer Anfrage an uns. Mit DeepOpinion haben wir es geschafft, eine Schnittstelle in unser bestehendes Ticketsystem zu bauen. Hier liest die KI aus, um welches Thema es sich handelt und routet das Ticket in das richtige Team. Früher war das ein manueller Prozess und es kam zu Zeitverzögerungen in der Verarbeitung. Jetzt landet das Anliegen sofort im richtigen Team. Nicht nur das. Wir verstehen ohne manuelles Anfassen, welche Dringlichkeit ein Ticket hat und das System labelt eine Priorität dazu.

Was verbessert sich für Ihre Kunden, und was verbessert sich in der Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern?

MO Aus Service-Sicht sage ich

  • besserer Kundensupport: Chatbots und virtuelle Assistenten, die von KI gesteuert werden, können rund um die Uhr verfügbar sein, um Kundenanfragen zu beantworten und Unterstützung zu bieten. Dies verbessert die Kundenerfahrung und erhöht die Zufriedenheit.
  • effizientere Prozesse: KI kann Maklern helfen, Angebote schneller zu erstellen und Policen effizienter zu verwalten. Dies spart Zeit und Ressourcen für Maklerunternehmen.

Aus Marketing-Sicht sage ich

  • bessere Marktkenntnis: KI kann dazu beitragen, Markt- und Branchentrends frühzeitig zu erkennen oder auch die Bedürfnisse der eigenen Kunden und Makler zu kennen und ihnen dann die Informationen in dem Moment über den Kanal, den sie sich wünschen, zuzuspielen. Ich nenne es den Servicelevel 0, denn wenn jemand extra den Service anrufen muss, um etwas zu erfragen oder zu erfahren, dann sind wir vielleicht schon einen Schritt zu spät. Solch ein Einsatz einer KI führt zu einer Win-Win-Situation, da der Makler proaktiv Informationen und eine Lösung vor dem ersten Kontakt erhält und wir vielleicht die eine oder andere „unnötige“ Rückfrage per E-Mail oder Anruf vermeiden können.
Wo könnte die KI noch zum Einsatz kommen? Etwa in der Schadenregulierung oder auch im Underwriting?

MO Ja, absolut. KI kann bei der schnellen Identifizierung und Bearbeitung von Schadenfällen helfen. Kunden erhalten somit eine effizientere Abwicklung und bekommen ihre Entschädigung schneller. Oder auch im Underwriting: KI kann die Berechnung von Versicherungsangeboten erheblich beschleunigen und dabei genauere Ergebnisse liefern. Kunden und Makler erhalten somit schneller Zugang zu den Informationen, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

CP Wie Martin schon sagt, es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten von KI, etwa in der Kundenkorrespondenz, in der Anrufannahme oder eben im Underwriting und in der Schadenregulierung.

Zusätzlich arbeiten wir derzeit mit Kern AI an einem ganz neuen Use Case. So bauen wir eine Wissensdatenbank auf, in der wir sämtliche Informationen unserer Produkte digitalisieren und dieses Wissen dann mit ChatGPT anreichern. In der Folge haben wir ein Frontend für unsere Mitarbeiter geschaffen, in dem jede Frage zu unseren Produkten durch KI beantwortet werden kann – und das in einer Form von höchster Qualität, da die Referenz stets ausgewiesen wird. Auch arbeiten wir gerade an einem eigenentwickelten Underwriting-Portal, das dem Underwriter die Möglichkeit bietet, aus bereits eingespielten Daten eine schnelle Entscheidung über das angefragte Risiko zu treffen.

Gibt es darüber hinaus weitere Neuerungen mit Verbesserungspotenzial in Richtung Kunden und Makler?

MO Wir arbeiten gerade an einigen Themen, welche sich mit KI „kreuzen“ lassen. Ich kann leider nicht zu viel verraten, aber vielleicht weitere Themen nennen, wo uns die KI helfen könnte: bei Postrückläufern, E-Mailverständnis, Kampagnenmanagement, Informationsaufbereitung oder auch Qualitätsmanagement.

CP Wir versuchen durch Eigenentwicklungen sowohl für unsere Makler als auch Kunden Mehrwerte zu schaffen. Deshalb würde ich noch gerne etwas ergänzen: Wir haben vor rund zwei Jahren MarkelNow ins Leben gerufen, eine Plattform, in der der Makler unsere Antragsmodelle vollständig digital abschließen und bestehende Verträge übersichtlich einsehen kann. Zusätzlich erhält er bei Abschluss sofort den Versicherungsschein.

Was ich generell in der Branche vermisse – mit Blick auf die Gewerbeversicherung –, ist, dass gerade klassische Versicherer sich immer noch an die alten und zum Teil überholten Statuten festklammern, sei es bei der Kalkulation der Prämie oder auch die total veraltete WKZ-Liste. Das Berufsbild und die Tätigkeiten der einzelnen Berufsgruppen haben sich in den vergangenen Jahren so stark verändert, aber viele Versicherer reagieren einfach nicht auf die Bedürfnisse ihrer Kunden. Kunden wollen einfache Produkte mit wenig Risikofragen. Das erhalten sie derzeit nur von wenigen Marktteilnehmern.

 
Ein Interview mit
Christian Parschik
Martin Ossadnik

Diese digitalen Versicherungsmanager überzeugen

Das DISQ-Institut hat die Kundenerfahrungen mit mehreren Versicherungsmanager-Lösungen von InsurTechs beleuchtet. Getestet wurde, wie der Einstieg über die Internetseite und per App gelingt und ob die Nutzung aus Kundensicht überzeugt.

Welche InsurTechs bieten kundenfreundliche und effiziente Dienstleistungen sowie Produkte und punkten in Sachen Transparenz und Kundenerlebnis beim Service? Im Auftrag von n-tv hat das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) sieben Versicherungsmanager von InsurTechs aus Nutzerperspektive unter die Lupe genommen. Der Fokus der Studie lag auf deutschen InsurTech-Anbietern, die als Versicherungsmanager agieren. Wie das DISQ zudem mitteilt, wurden nur solche Versicherungsmanager berücksichtigt, die neben einem Webportal auch eine App für Endkunden anbieten. Eine übergewichtige Fokussierung der Anbieter auf die Versicherungswirtschaft sei für die Untersuchung nicht zwingend gewesen.

Versicherungsmanager schneiden im Schnitt gut ab

Analysiert wurden Check24, Clark, Wechselgott, Feelix, Good24, Asuro und simplr. Um den kundenfreundlichsten Anbieter zu küren, wurden die Versicherungsdienstleistungen im Juli 2023 einer qualitativen Prozessanalyse unterzogen. Bewertet wurden die Versicherungsmanager in den Kategorien „Internetauftritt“, „Information und Einstieg“ sowie „Nutzungserlebnis“. Im Mittelpunkt stand das Kundenerlebnis von der ersten Information auf der Internetseite bis hin zur Produktnutzung. Als zentrale Analysedimensionen nennt das DISQ-Institut „die von Kunden erwarteten Vorzüge“: Schnelligkeit, Einfachheit und Komfort.

Ein Unternehmen schneidet „sehr gut“ ab

Die untersuchten Anbieter erzielten im Schnitt ein gutes Ergebnis für ihre digitalen Dienste. Gegenüber der Vorstudie sehen die Analysten eine Verbesserung. Den Testsieg holt sich Check24 wie in der Vorgänger-Auswertung, dieses Mal aber mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Auf Rang 2 folgt Clark vor Wechselgott auf Platz 3 und Feelix auf Position 4. Alle drei Unternehmen erzielen die Bewertung „gut“. Die übrigen drei Anbieter schneiden mit einem „befriedigend“ ab.

Luft nach oben bei Vertragsunterlagen

Als positiv heben die Tester den Bereich „Information und Einstieg“ hervor. Die Registrierungsprozesse würden sich meist schnell durchlaufen lassen und die Legitimation per elektronischer Unterschrift sei problemlos und komfortabel durchführbar, schreibt DISQ. Verbesserungspotenzial gebe es bei den Vertragsunterlagen, die nicht immer umfangreich vorhanden seien.

Apps punkten mit Nutzungserlebnis

Die größte Stärke der Versicherungsmanager sehen die Tester im Nutzungserlebnis. Die Apps seien optisch ansprechend, übersichtlich gestaltet und würden einen positiven Einstieg ermöglichen. Die Anwendungen überzeugen weiter mit einer einfachen und schnellen Nutzung, intuitiver Bedienbarkeit und einem in rund 91% der Fälle komfortablen Nutzungsprozess.

Internetauftritte insgesamt nur „befriedigend“

Weniger überzeugen können die Unternehmen dagegen mit ihren Internetauftritten. Insgesamt gibt es nur das Qualitätsurteil „befriedigend“. Die Tester bemängeln, dass keine Website ein allgemeines Kontaktformular anbiete. Informationen zur Sicherheit suche man abgesehen von den obligatorischen Datenschutzerklärungen teilweise auch vergeblich. Ein Anbieter biete hierzu nur spärliche Hinweise; drei InsurTechs lieferten laut DISQ gar keine Erläuterungen zum Thema Sicherheit.

Weitere Informationen zur Analyse gibt es unter disq.de. (tk)

Bild: © Stock 4 You – stock.adobe.com

 

Wie verändert KI den Versicherungsvertrieb?

KI hat das Potenzial, den Versicherungsvertrieb zu verändern. Die Frage ist: Kann die KI die Beratungsqualität verbessern? Ist sie frei von Interessenskonflikten und wie sieht es mit der Haftung aus? Versicherer arbeiten in vielen Anwendungen mit KI, im Vertrieb kommt dies noch wenig an.

Seit ChatGPT lanciert wurde, ist künstliche Intelligenz (KI) in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Versicherer arbeiten aber schon länger mit dieser Technologie, insbesondere dort, wo es um Dokumentenverarbeitung geht. Bestes Beispiel hierfür sind Rechnungseingänge, die vollautomatisiert verarbeitet werden können. In der vergangenen Woche stellte Martin Klein, Chief Digital Officer der ERGO, auf dem 16. Versicherungstag in Ulm, der gemeinsam von BVK, VGA, IHK Ulm und BWV Südwest veranstaltet wurde, vor, wie die Bearbeitung vom Rechnungseingang bis zur Auszahlung vollautomatisiert mit der neuen Technologie erfolgt. Kommt die KI zu einem Anerkenntnis, sieht kein Mensch mehr auf den Vorgang. Kommt die KI zu einer Ablehnung, geht der Vorgang zur Entscheidung an einen Sachbearbeiter. Klein geht davon aus, dass KI im Zusammenspiel mit anderen Technologien eine wichtige Rolle bei der Ende-zu-Ende-Optimierung von Prozessen spielen wird.

In mancher Hinsicht sind bei den Versicherern die Effizienzgewinne durch Einsatz von KI in Prozentzahlen noch nicht so hoch – auch das zeigte der Vortrag von Klein. Allerdings ist die Dokumentenflut dort so enorm, dass jede Weiterentwicklung in absoluten Zahlen durchaus nennenswert ist. Insgesamt zeigte er aber auch, dass es sehr aufwendig ist, die KI zu trainieren und vor allem stetig nachzutrainieren.

Versicherer haben mittlerweile zahlreiche Anwendungsfälle für den Einsatz künstlicher Intelligenz identifiziert. (AssCompact berichtete: Wie und wo Versicherer künstliche Intelligenz einsetzen). Einen direkten Einsatz im Vertrieb sieht man noch nicht. Für Versicherungsvermittler gibt es noch kein KI-Beratungstool. Allerdings benutzen Vermittler teilweise auch heute schon KI-Technologie, zum Beispiel bei der Nutzung von Vergleichsrechnern oder White-Label-Tools. Auch wird ChatGPT zu Rate gezogen, etwa für einen guten Werbetext oder für einen Social-Media-Post. Ein gängiges Instrument scheint aber auch dies nicht zu sein, was auch eine lose Umfrage unter den Vermittlern beim Versicherungstag in Ulm ergab.

Wer haftet bei einer KI-Beratung?

Warum sollten Menschen eine algorithmische Beratung wollen? Diese Frage beantwortete Dr. Conrad Waldkirch von der Universität Mannheim auf dem Versicherungstag so: Das Abschlussverhalten der Kunden verändere sich, die KI stehe rund um die Uhr zur Verfügung und werde nicht müde, die KI biete Potenzial zur Kostenersparnis und zur Steigerung der Beratungsqualität. Und was Provisionen und Abhängigkeiten angeht: KI kenne keine derartigen Interessenskonflikte. Und lägen ausreichend gute Daten vor, ermögliche die KI eine bessere Individualisierung bei Produkten und Beratung.

Aber warum gibt es dann noch so wenig maschinelle Beratung? Waldkirch nennt auch hierfür Gründe, etwa eine ablehnende Haltung des menschlichen Vertriebs, Misstrauen auf Kundenseite und Angst vor technischem Versagen. Zudem ist nicht geklärt, wer für eine Fehlberatung haftet. Dass heute noch auftretende Fehler im Rahmen der Nutzung von KI bald verschwinden werden, davon ist Waldkirch überzeugt. Die technologische Weiterentwicklung werde dafür sorgen.

Bei der Haftung sieht es noch ein bisschen anders aus. Grundsätzlich ist eine vollautomatische Beratung laut VVG möglich. Dabei folge die Haftung dem Status des Vermittlers, wenn die Beratung über ein KI-gestütztes Beratungstool läuft. Eine gesetzeskonforme Beratung sei derzeit aber eher nur bei einfachen Produkten gewährleistet, so Waldkirch. Bei Fondspolicen sei dies schwierig, weil hier die Beratung auf Dialog und Nachfragen ausgelegt sei. Trotzdem ist Waldkirch überzeugt: Die algorithmische Beratung wird immer weiter zunehmen, das stetige Nachtraining der KI sei aber auch nicht zu unterschätzen.

KI im Einsatz für oder gegen den menschlichen Vertrieb?

Und wie sieht das der Vertrieb? Günter Ripberger, Bezirksdirektor der ERGO Beratung und Vertrieb AG, meint, dass der Vertrieb bei den Technologie-Investitionen oftmals keine Priorität aus Versicherersicht habe. So sprach Ripberger in Ulm davon, dass KI die Versicherungswirtschaft und den Versicherungsvertrieb grundlegend verändern werde, aber dies in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Er selbst nutzt ChatGPT bereits regelmäßig und legt das Tool auch seinen Vermittlerkollegen ans Herz.

Grundsätzlich geht Ripberger davon aus, dass KI die Versicherungsbranche effizienter, kundenfreundlicher und wettbewerbsfähiger machen wird. Allerdings müssten hierfür gewisse Voraussetzungen geschaffen werden. Und vor allem: Die KI müsse den Kunden mit dem Vertrieb verbinden und dürfe diesen nicht ersetzen. (bh)

Bild: © Shuo – stock.adobe.com