Der Fahrplan der ARAG nach Verkauf des LV-Geschäfts
<p>Ende September 2016 hat die ARAG entschieden, sich von ihrer Lebensversicherungssparte zu trennen. In der vergangenen Woche hat der Vorstandsvorsitzende Dr. Paul-Otto Faßbender den Schritt, die Anteile an der ARAG Lebensversicherung an die Frankfurter Leben-Gruppe zu verkaufen, noch einmal als wichtige Entscheidung für die Zukunftssicherung des Unternehmens bezeichnet. Aktuell befindet sich der Share-Deal in der Genehmigungsphase durch die BaFin. Die Zustimmung des Bundeskartellamts liegt bereits vor. Versicherungsmakler sind von den Veränderungen laut Unternehmensangaben nicht betroffen. Während im Bereich Kranken und Rechtsschutz Versicherungsmakler wichtige Partner sind, lief das Lebensversicherungsgeschäft hauptsächlich über den Stammvertrieb. Dieser wird auch künftig Altersvorsorgeprodukte anbieten. Der Versicherer hat dazu eine Kooperation mit der ALTE LEIPZIGER geschlossen.</p><h5>Wachstum im Rechtsschutz </h5><p>Ziel ist es für die ARAG nun, das Sach- und Krankenversicherungsgeschäft in Deutschland zu forcieren und das Rechtsschutzgeschäft weiter zu internationalisieren. Große Erwartungen setzt der Versicherer dabei im Rechtsschutzgeschäft etwa in die USA. Zudem wurde Mitte 2016 mit Kanada ein neuer Markt betreten. Aber auch in Deutschland erwartet man weiteres Wachstum. 2016 konnte die ARAG in dem Bereich sowohl bei den Beiträgen als auch im Kundenbestand wachsen. Versicherungsmakler haben dazu einen großen Beitrag geleistet. Im Jahr 2017 will man unter anderem weitere Potenziale mit den Produkten Verkehrsrechtsschutz Sofort und dem Internetschutz web@ktiv heben. Im Frühjahr soll ein neues Angebot im Firmenbereich starten, das vor allem auf neue Dienstleistungen für die Kunden setzt.</p><h5>Krankengeschäft bleibt wichtiger Konzernteil</h5><p>Das Krankenversicherungsgeschäft wird für die ARAG auch künftig eine zentrale Rolle spielen. „Es steht nicht zur Disposition“, erklärte Dr. Faßbender vor der Presse. Mit der ARAG Kranken habe man Zugang zu deutlich jüngeren Kundengruppen, als dies bei Sachversicherungen der Fall sei. Nach Closing des Verkaufs des Lebensversicherungsgeschäfts wird die ARAG Kranken eine unmittelbare Tochtergesellschaft der ARAG SE. Damit soll das größte Geschäftsfeld der ARAG noch fester in den Konzern eingebunden werden. </p><h5>Ausbau der digitalen Angebotswelt</h5><p>Über alle Bereiche hinweg will die ARAG 2017 ihre digitalen Angebote ausweiten. Das betrifft sowohl digitale Servicedienstleistungen als auch den Online-Abschluss. Bereits 2016 haben sich die Online-Abschlüsse erhöht. Die Zahl der Online-Kunden legt um 11% auf mehr als 200.000 Kunden zu. Das entspricht knapp 10% des deutschen Kundenbestands. Im Vergleich dazu tragen Versicherungsmakler mit einem Anteil von 33,1% zur Produktion bei. </p><p>Hinsichtlich der Servicedienstleistungen verweist die ARAG auf die Einführung alternativer Bezahlsysteme für den Online-Abschluss. Der Versicherer sieht sich hier in einer Vorreiterrolle, auch weil der Kunde nun auch wiederkehrende Beitragszahlungen auf diesem Weg abwickeln kann. Vor kurzem wurde zudem die ARAG Wallet-Card eingeführt: Über eine App können Rechtsschutz- und Sachversicherungskunden relevante Informationen zu den ARAG Versicherungsverträgen als auch Hotline-Nummern für Schadenmeldungen auf dem Smartphone gespeichert werden. (bh)</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/682B8871-3FB0-4C28-ABAE-86310E887A03"></div>