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Dr. Klein & Co. AG

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Aufwärtstrend der Bauzinsen: Nur vorläufig gestoppt?

Der Aufwärtstrend der Baufinanzierungszinsen ist laut aktuellen Zahlen vorerst gestoppt. In den letzten Wochen haben sich die Bauzinsen sogar wieder leicht nach unten bewegt. Dafür hat nicht zuletzt die Europäischen Zentralbank (EZB) gesorgt. Doch wie nachhaltig ist der Stopp des Aufwärtstrends bei den Bauzinsen?

Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen haben sich in den letzten Wochen wieder leicht abwärts bewegt. Laut Dr. Klein fangen die günstigsten Angebote für zehnjährige Darlehen von überregional agierenden Kreditinstituten schon bei 0,56% an, einzelne regionale Banken liegen mit Bestzinsen mit 0,36% sogar noch darunter. Ähnliches hatten Anfang August bereits Zahlen von Interhyp gezeigt, wonach die Konditionen für zehnjährige Darlehen nach einem Anstieg im ersten Halbjahr im Lauf des Julis um etwa 0,15 Prozentpunkte auf unter 1% gefallen waren.

EZB würgt Aufwärtstrend ab

Dass die Konditionen für Immobilienfinanzierungen gesunken sind, führt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, vor allem auf die im Juli verkündete neue Strategie der EZB zurück. „In der ersten Jahreshälfte sind die Baufinanzierungszinsen leicht gestiegen – bedingt durch die Corona-Impfkampagne und positive Konjunkturaussichten“, so Neumann. „Diesen vorsichtigen Aufwärtstrend hat die EZB mit der neuen Formulierung des Inflationsziels erst einmal abgewürgt. Denn damit hat sie den Märkten zu verstehen gegeben, dass sie auch bei Inflationsraten jenseits von 2% den eingeschlagenen Pfad des Gelddruckens nicht so bald verlassen wird.“

Effekt dürfte noch eine Weile anhalten

Dieser Effekt dürfte Michael Neumann zufolge in der näheren Zukunft anhalten. Eine Seitwärtsbewegung auf diesem niedrigen Niveau lasse Käufern genug Puffer, die Finanzierung in Ruhe zu planen. Sofern sie nicht von Verkäuferseite unter Zeitdruck stehen. Auch der mittelfristigen Zinsentwicklung sieht der Experte entgegen. „Der Druck auf die EZB durch die steigende Inflation wird zunehmen. Die EZB wird aber weiter für ein künstlich niedriges Zinsumfeld sorgen, sodass zwar auch wieder höhere Baufinanzierungszinsen möglich sind, aber mit einer nur flauen Dynamik und geringem Aufwärtspotenzial“, prognostiziert Neumann.

Stabilität auf der Käuferseite

Mit seiner Einschätzung ist er keineswegs allein. Auch Kurt Neuwirth, Geschäftsführer der Neuwirth Finance GmbH, geht in seinem aktuellem Zinskommentar sowohl bei den kurzfristigen wie auch bei den langfristigen Zinsen von einer Seitwärtsbewegung bis Ende des Jahres aus. Er sieht auch nach wie vor keine größere Gefahr der Überhitzung an den Immobilienmärkten. Trotz der Corona-Krise sei das Kaufpreis-Einkommen-Verhältnis stabil. „Immobilien werden demnach zwar nicht erschwinglicher, jedoch ist mit keiner höheren Belastung des Einkommens durch einen Hauskauf zu rechnen“, meint Neuwirth. Zudem seien die Währungshüter heute wesentlich wachsamer als während der Immobilien- und Finanzkrise vor 13 Jahren. Vom baldigen Platzen einer Immobilienblase sei daher nicht auszugehen.

Gelassener Blick auf die Inflation

Dass die zuletzt stark anziehende Inflation die Immobilien- und Baufinanzierungsmärkte maßgeblich beeinflussen werden, glaubt Michael Neumann von Dr. Klein nicht. Der Experte hält zwar eine Inflationsrate von 5% für möglich, das sei aber vor allem für Verbraucher nicht erfreulich. Die Erschwinglichkeit von Immobilien sei von der derzeitigen Inflation dagegen nicht direkt betroffen. „Ob und wie gut sich Privatpersonen Wohneigentum leisten können, hängt vor allem von der Einkommensentwicklung, den Kaufpreisen und den Bauzinsen ab. Und alle diese Faktoren reagieren nicht auf kurzfristige und vorübergehende Inflationsbewegungen wie wir sie zurzeit sehen“, meint Neumann, der zudem davon ausgeht, dass die Inflation 2022 wieder deutlich nachlassen wird. Dann dürfte im kommenden Jahr zusätzlich Druck aus der Aufwärtsbewegung bei den Bauzinsen kommen. (mh)

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Standardrate für Baufinanzierungen klettert auf Zweijahreshoch

Dr. Klein hat aktuelle Zahlen zum Baufinanzierungsmarkt in Deutschland veröffentlicht. Demnach ist die Standardrate erstmals seit zwei Jahren wieder über die Marke von 400 Euro gestiegen. Die durchschnittliche Darlehenshöhe hat derweil wieder ihren Rekordwert erreicht.

403 Euro – so hoch war die Standardrate von Baufinanzierungen laut Dr. Klein im Juni 2021. Sie gibt an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150.000 Euro mit 2% Tilgung, 80% Beleihungsauslauf und zehn Jahren Zinsbindung an monatlicher Rate kostet. Nachdem die Standardrate im vergangenen Jahr nahezu stetig gesunken war, klettert sie nun seit Beginn 2021 wieder nach oben. Im Juni wurde nun erstmals seit zwei Jahren wieder die Schwelle von 400 Euro überschritten. Nichtsdestotrotz ist der Betrag laut Dr. Klein historisch gesehen noch immer sehr niedrig einzuordnen. So lag die Standardrate vor zehn Jahren noch bei 783 Euro und damit fast doppelt so hoch.

Darlehenshöhe klettert wieder auf Rekordwert

Lag die durchschnittliche Darlehenshöhe im Laufe des Jahres zeitweise auch wieder unter der 300.000er-Marke, scheint sie sich nun darüber eingependelt zu haben: Im Juni nehmen Darlehensnehmer im Durchschnitt einen Baukredit in Höhe von 304.000 Euro auf. Damit wurde der Rekordwert aus dem Februar eingestellt. Zudem lag die Darlehenshöhe rund 19.000 Euro höher als noch vor einem Jahr.

Hohe Tilgung, aber kürzere Zinsbindung

Obwohl die Darlehensbeträge innerhalb eines Jahres deutlich gestiegen sind, ist der Beleihungsauslauf seitdem gesunken. Vor einem Jahr betrug er noch 84,24%, im Juni 2021 waren es 83,39%. Darlehensnehmer starteten ihre Finanzierungen im Juni im Durchschnitt mit einer Tilgungshöhe von 2,74%. Das war nur geringfügig weniger als noch im Vormonat (-0,02%). Damit bewege sich der Wert weiter klar im empfohlenen Bereich von 2 bis 3%. Die durchschnittliche Zinsbindungsdauer ist seit Anfang des Jahres leicht rückläufig. Mit 13,16 Jahren lag sie im Juni etwa ein halbes Jahr unter dem Vorjahresdurchschnitt.

Mehr Forward-Darlehen, weniger KfW-Darlehen

Zum Ende des zweiten Quartals ist die Nachfrage nach Forward-Darlehen auf 6,52% angestiegen. Zum Vergleich: Letztes Jahr lag der durchschnittliche Anteil von Forward-Darlehen bei 5,91%. KfW-Darlehen waren im Juni dagegen deutlich weniger gefragt als in den letzten anderthalb Jahren. Von Januar bis einschließlich Mai hatten sie einen durchschnittlichen Anteil von 7,61%, im Juni waren es nur noch 5,75%. Wie sich die Nachfrage weiterentwickelt, bleibe abzuwarten, denn seit dem 01.07.2021 gelten neue KfW-Förderungen für energieeffiziente Wohngebäude. (mh)

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Baufinanzierungssummen nehmen wieder zu

Der aktuelle Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) weist wieder eine höhere durchschnittliche Darlehenssumme deutscher Baufinanzierungen aus. Die Marke von 300.000 Euro wurde wieder überschritten. Zudem ist die Summe mehr als doppelt so hoch wie vor zehn Jahren.

Im April legt die Darlehenssumme für Baufinanzierungen wieder deutlich zu: Nach einem Rückgang im März nahmen Immobilienkäufer durchschnittlich rund 303.000 Euro auf. Damit liegt der Wert zum zweiten Mal in diesem Jahr über der Marke von 300.000 Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag der Durchschnitt noch bei 145.000 Euro, vor fünf Jahren bei 193.000 Euro. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Summe damit mehr als verdoppelt, innerhalb von fünf Jahren lag das Plus bei über 50%.

Baufinanzierungssummen nehmen wieder zu
Standardrate zieht nur leicht an

Weil ein Rückgang der Immobilienpreise nicht abzusehen ist, ist Dr. Klein zufolge auch ein Rückgang der Darlehenshöhen bis auf Weiteres unwahrscheinlich. Die Standardrate hat indes deutlich angezogen. Lag sie Anfang des Jahres bei 368 Euro, waren es im April 394 Euro. Im historischen Vergleich ist das aber immer noch sehr niedrig. So wurde vor zehn Jahren noch eine Monatsrate von 803 Euro fällig, vor fünf Jahren immerhin noch von 454 Euro.

Zinsbindung und Tilgung leicht rückläufig

Mit durchschnittlich 13 Jahren und 2 Monaten sichern sich die Deutschen ihre Zinsen im April für einen relativ langen Zeitraum. Zwar liegen die Zinssätze für langfristige Festlegungen über denen für kurze Zinsbindungen – Darlehensnehmer profitieren im Gegenzug aber von Planungssicherheit und geringem Zinsänderungsrisiko bei ihrer Anschlussfinanzierung. Außerdem verschaffen sie sich Flexibilität. Nach zehn Jahren können sie das Darlehen schließlich ohne zusätzliche Kosten kündigen, um den Kredit umzuschulden. Gleichzeitig haben sie einen zeitlichen Puffer, um den Zinsmarkt weiter zu beobachten. Im März und April letzten Jahres betrug die Zinsbindung gut 14 Jahre, seitdem ist die Tendenz leicht rückläufig.

Tilgung und Beleihungsauslauf bleiben relativ stabil

Auch die Tilgungshöhe bleibt relativ stabil. Während Darlehensnehmer in den ersten drei Monaten die Tilgung im Durchschnitt mit über 2,8% begannen, wählten sie im April eine Anfangstilgung von durchschnittlich 2,78%. Ähnliches gilt für den Beleihungsauslauf, also den Anteil des Bankdarlehens am Beleihungswert des Hauses oder der Wohnung. Im April 2021 stieg er im Vergleich zum Vormonat nur marginal auf 83,38% (+0,08 Prozentpunkte). Er bleibt damit deutlich unter der Marke von 84%, die in der gesamten zweiten Jahreshälfte 2020 überschritten wurde. (mh)

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Baufinanzierungssummen klettern noch weiter in die Höhe

Dr. Klein hat neue Zahlen zum Baufinanzierungsmarkt in Deutschland veröffentlicht. Laut dem aktuellen Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) ist die durchschnittliche Summe der Baufinanzierungskredite im Februar erneut auf einen Rekordwert gestiegen.

Wer sich den Wunsch der eigenen vier Wände erfüllen möchte, muss dafür immer mehr Geld in die Hand nehmen. Schließlich sind die deutlich steigenden Immobilienpreise längst nicht mehr nur auf zentrale Lagen begrenzt. Proportional nehmen auch die Kaufnebenkosten zu, sodass ein großer Teil des Eigenkapitals in diesen Posten fließt. Das Resultat dieser Entwicklung sind immer höhere Darlehenssummen von Baufinanzierungen. Die durchschnittliche Summe von Baufinanzierungen erreichten laut Dr. Klein im Februar einen neuen Rekordwert von 304.000 Euro. Der bisherige Rekord lag bei 300.000 Euro.

Raten bleiben niedrig

Im Januar war der Wert leicht abgesunken auf 297.000 Euro. Diese kurze Erholung ist nun schon wieder Geschichte. Zugleich hat die Standardrate ihren Sinkflug beendet. Mit 381 Euro liegt sie über den Werten der drei Vormonate. Im Januar hatte sie noch bei 368 Euro gelegen. Allerdings lag sie auch im Februar noch knapp unter dem Mittel des vergangenen Jahres von 385 Euro.

Eigenkapital bleibt fester Bestandteil der Finanzierungen

Der durchschnittliche Beleihungsauslauf lag im Februar bei 83,7% und damit niedriger als in den letzten acht Monaten. Auch wenn der Beleihungsauslauf in den letzten Jahren gestiegen ist – bis Mitte 2017 pendelte er unter 80%, seit März 2018 liegt er durchgängig darüber – bringen die Deutschen laut Dr. Klein nach wie vor viel Eigenkapital beim Immobilienerwerb auf. Kreditgeber würden zudem nur in sehr seltenen Fällen mehr als den Kaufpreis finanzieren und je nach Einzelfall weiteres Eigenkapital erwarten. Die früher verbreitete 20%-Formel trifft inzwischen allerdings nicht mehr zu. Bei entsprechender Bonität und zuverlässigen Einkommensperspektiven sei die Finanzierung des gesamten Preises zu guten Konditionen durchaus möglich.

Hohe Tilgung und langfristige Zinsbindung

Auch die aktuellen Daten zur anfänglichen Tilgungshöhe und zur durchschnittlichen Zinsbindung spiegeln laut Dr. Klein das Bedürfnis nach soliden Finanzierungen. Mit 2,8% bzw. 13 Jahren und 4 Monaten liegen die Werte auf dem Niveau des Vormonats. Wer seinen Immobilienkredit gleich zu Beginn mit einer hohen Tilgungsrate zurückzahlt und eine lange Zinsbindung wählt, reduziert die Summe, die als Restschuld übrig bleibt und anschlussfinanziert werden muss. Damit verringert sich das Zinsänderungsrisiko. Gleichzeitig wird die Gesamtlaufzeit des Darlehens verkürzt. (mh)

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Baufinanzierungen setzen Rekordjagd fort

Die Deutschen lassen sich den Traum vom Eigenheim immer mehr kosten. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB). Im Oktober ist die durchschnittliche Darlehenshöhe auf ein Rekordhoch von 296.000 Euro gestiegen. Auch die monatliche Standardrate hat einen neuen Rekord erreicht.

Die durchschnittliche Darlehenshöhe von Baufinanzierungen in Deutschland ist im Oktober auf einen neuen Rekordwert von 296.000 Euro gestiegen. Damit hat sie den Rekordwert aus dem Vormonat von 292.000 Euro noch einmal um 4.000 Euro übertroffen – und damit auch den langfristigen Trend fortgesetzt. Vor einem Jahr lag die durchschnittliche Darlehenshöhe laut Dr. Klein bei 262.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung des Darlehensbedarfs von 13% innerhalb eines Jahres.

Zinstief treibt Standardrate auf Allzeittief

Dr. Klein sieht mehrere Faktoren für die gestiegenen Darlehenshöhen. Dazu zählen unter anderem mangelnde Anlagealternativen während der andauernden Niedrigzinsphase, mietfreies Wohnen im Alter und größere Gestaltungsfreiräume im Eigentum. Nicht zuletzt seien aber auch die extrem günstigen Bauzinsen ausschlaggebend, jetzt in eine Immobilie zu investieren. Dank Bestzinsen bei zehnjähriger Zinsbindung ab 0,39% ist denn auch die Standardrate trotz gestiegener Darlehenssummen gesunken. Mit 376 Euro erreichte sie im Oktober sogar ein Allzeittief.

Baufinanzierungen setzen Rekordjagd fort
Weniger Eigenkapital, schnellere Tilgung

Angesichts der extrem niedrigen Zinsen bringen Käufer immer weniger Eigenkapital in die Finanzierung ein. Der Beleihungsauslauf ist laut DTB von 84,68 auf 84,93% gestiegen. Das ist nach Juli der zweithöchste Wert in den letzten Jahren. Allerdings wollen die Baufinanzierungskunden ihre Darlehen auch zügig tilgen. Die anfängliche Tilgung liegt mit 2,78% zwar geringfügig unter dem Vormonatswert von 2,8%, aber deutlich höher als noch vor zehn Jahren als sie nur bei 1,86% lag. Ein Trend, der sich ebenfalls verfestigt, sind immer längere Zinsbindungen. Im Schnitt sicherten sich Immobilienkäufer im Oktober die Zinsen für 13 Jahre und sieben Monate. Bis Mitte 2014 hatte sie hingegen noch fast durchgehend unter 12 Jahre betragen. (mh)

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So verändert Corona die Baufinanzierung in Deutschland

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Baufinanzierung? Das hat Dr. Klein im aktuellen Trendindikator Baufinanzierung analysiert. Demnach sind sowohl die Zinsen als auch die Raten im April im Schnitt gestiegen. Allerdings bringen die Deutschen auch mehr Eigenkapital ein.

Im April ist die Standardrate für Baufinanzierungen auf 396 Euro gestiegen. Das ist ein deutliches Plus von 17 Euro im Vergleich zum Vormonat März. Vor einem Jahr lag die Standardrate allerdings noch bei 426 Euro und damit 30 Euro höher. Bis Mitte letzten Jahres lag sie zudem durchgängig über der Marke von 400 Euro. Erst seit Juli 2019 hat sie sich darunter bewegt, dafür seither aber kontinuierlich.

Spiegelbild gestiegener Zinsen

Die gestiegene Standardrate spiegelt laut Dr. Klein die im Zuge der Corona-Pandemie ebenfalls leicht gestiegenen Zinsen für Immobilienkredite wider. Mit zunehmender Verschuldung Deutschlands, die die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abpuffern soll, sei eine weitere Aufwärtsbewegung möglich – allerdings in überschaubaren Rahmen und nicht kontinuierlich.

So verändert Corona die Baufinanzierung in Deutschland
Mehr Eigenkapital

Der Trend zu mehr Eigenkapital in der Finanzierung hält Dr. Klein zufolge auch in Corona-Zeiten an. Zum vierten Mal in Folge ist der monatliche durchschnittliche Beleihungsauslauf gesunken. Mit 82,61% liegt der Wert knapp 0,2 Prozentpunkte unter dem im März. Die durchschnittliche Darlehenssumme kletterte vorerst nicht weiter in die Höhe, sondern ging sogar um 2.000 Euro auf nunmehr rund 273.000 Euro zurück.

Tilgung und Zinsbindung relativ stabil

Gerade zu Niedrigzinszeiten ist laut Dr. Klein eine hohe Anfangstilgung empfehlenswert, um die Gesamtlaufzeit des Kredits zu verringern. Im April wählten Kreditnehmer im Durchschnitt eine Tilgung von 2,89%. Das ist nur geringfügig weniger als im Vormonat (2,92%). Die durchschnittliche Zinsbindung ist ebenfalls zurückgegangen. Mit rund 14 Jahren bleibt sie aber auf einem hohen Niveau. (mh)

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COVID-19: Das sind die Folgen für Baufinanzierungen

Die Corona-Pandemie stellt fast alle Lebensbereiche auf den Kopf. Auch bei der Baufinanzierung stellen sich viele Vermittler und Kunden die Frage, welche Folgen die Krise für Bauzinsen, Immobilienkäufe und Anschlussfinanzierungen hat. Die Experten von Dr. Klein haben sich nun mit genau diesen drei Punkten beschäftigt.

Durch die COVID-19-Pandemie stellen sich Fragen, die sich noch vor wenigen Monaten niemand hätte vorstellen können. Sichere Antworten und vor allem langfristige Prognosen sind derzeit kaum möglich. Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, ordnet die neuesten Entwicklungen ein und beantwortet drei Fragen zur aktuellen Situation.

1. Wie entwickeln sich die Bauzinsen während und nach der Krise?

Die Bauzinsen orientieren sich an der Rendite von Pfandbriefen sowie der Bundesanleihen. Bevor Sars-Cov-2 Deutschland in vollem Maße erfasst hat, flüchteten sich viele Anleger in die als sicher geltenden Bundesanleihen. Dadurch sank ihre Rendite und in der Folge fielen auch die Bauzinsen auf einen neuen historischen Tiefstand. Mit steigender Unsicherheit innerhalb Deutschlands sinkt die Nachfrage nach Bundesanleihen allerdings wieder. Bereits jetzt hat Deutschland einen Schutzschirm von 750 Mrd. Euro auf den Weg gebracht. Michael Neumann geht davon aus, dass Konjunkturprogramme folgen werden, um die Nachfrage anzukurbeln und Schlüsselindustrien zu stärken. Er erwartet insgesamt ein Gesamtpaket jenseits der 1-Bio.-Euro-Grenze.

Langsam anziehende Bauzinsen zu erwarten

So notwendig und sinnvoll die staatlichen Hilfen in der aktuellen Situation auch sind, sie werden Neumann zufolge voraussichtlich einen Einfluss auf die Nachfrage nach Bundesanleihen haben und ihre Rendite wieder steigen lassen. Aus diesem Grund geht der Experte im Laufe des Jahres von langsam anziehenden Bauzinsen aus. Die Steigerung dürfte allerdings moderat bleiben – vor allem da die EZB weiterhin Staatsanleihen aufkauft und deren Renditen damit künstlich niedrig hält.

Unsicherheit auf der Bankenseite

Ein weiterer Faktor, der aktuell zu leicht steigenden und vor allem stark schwankenden Zinsen führt, ist eine gewisse Unsicherheit auf Seiten der Banken. Einige regionale Institute haben sich teilweise aus dem Markt zurückgezogen. Andere Banken passen ihre Risiko-Marge an, um das eigene Risiko möglichst gering zu halten. Auch werden steigende Zinsen schneller als zuvor an Kunden weitergeben.

2. Was sind die größten Herausforderungen für Immobilienkäufer?

Das unterscheidet sich je nach Bundesland und je nach Umfang der Einschränkungen. In Bayern beispielsweise ist es aktuell kaum noch möglich, eine Immobilie zu besichtigen. In anderen Bundesländern sind Besichtigungen zwar noch eingeschränkt möglich, dafür kann es schwieriger sein, einen Notartermin zu bekommen. Wer über ein solides Einkommen und ein festes Arbeitsverhältnis verfügt und die passende Immobilie findet, kann sie laut Michael Neumann allerdings weiterhin problemlos finanzieren.

Nicht zu eng kalkulieren

Für alle Finanzierungen gelte in der aktuellen Situation auf keinen Fall zu eng zu kalkulieren. Einige Banken würden Finanzierungen derzeit konservativer prüfen und die Finanzierung der Immobilie zum Beispiel bei 90% des Kaufpreises deckeln oder einen größeren Puffer in der Haushaltsrechnung verlangen. Sehr knappe Finanzierungen, die vor einigen Wochen vielleicht noch finanziert wurden, würden nun teilweise abgelehnt.

Langfristig sichern und schnell tilgen

Da die Bauzinsen tendenziell steigen dürften, sei eine lange Zinsbindung von mindestens 15 Jahren sowie eine hohe anfängliche Tilgung von mindestens 2%, besser 3% empfehlenswert. Es macht darüber hinaus Sinn, einen Tilgungssatzwechsel in den Darlehensvertrag aufzunehmen. Das ist enorm hilfreich, wenn sich die Einkommenssituation ändert und die Rate kurzfristig angepasst werden muss.

3. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für die Anschlussfinanzierung?

Wer bereits eine Immobilie besitzt und das Darlehen dafür abbezahlt, sollte prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, den Baukredit jetzt umzuschulden und die Konditionen zu verbessern. Wenn das Darlehen bereits seit zehn Jahren vollständig ausbezahlt ist, lässt es sich mit einer Frist von sechs Monaten kostenfrei kündigen − selbst wenn ursprünglich eine längere Zinsbindung vereinbart war. Weil das Zinsniveau jetzt wesentlich niedriger ist als damals und die Konditionen zu den aktuell gültigen Zinsen neu berechnet werden, bedeutet das eine sofortige Entlastung bei der monatlichen Rate.

Forward-Darlehen als Alternative

Wer seine bisherige Rate beibehalten kann und möchte, erhöht damit automatisch die Tilgung und zahlt das Darlehen deutlich schneller ab. Falls eine Anschlussfinanzierung noch nicht möglich ist, lassen sich die aktuellen Zinsen schon fünf Jahre vor Ablauf der Zinsbindung mit einem Forward-Darlehen „einfrieren“. Das ist laut Neumann interessant für alle, die sich gegen steigende Zinsen absichern und bereits jetzt Planungssicherheit für die Anschlussfinanzierung haben möchten. (mh)

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Coronavirus drückt Bauzinsen auf ein neues historisches Tief

Die Zinsen für Baufinanzierungen begeben sich 2020 wieder in den Sinkflug. Aktuellen Zahlen von Dr. Klein zufolge haben die Bestzinsen einen neuen historischen Tiefstand erreicht. Dazu trägt nach Ansicht der Experten nicht zuletzt das Coronavirus bei. Dieses habe die Zinswende in diesem Jahr noch unrealistischer gemacht.

Die Unsicherheit durch das Coronavirus sorgt dafür, dass sich Anleger einmal mehr in die als sicher geltende Bundesanleihe flüchten. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Staatsanleihe fiel Ende letzter Woche auf unter -0,6% und näherte sich damit ihrem bisherigen Rekordtief von -0,72% an. Das hat auch Folgen für die Bauzinsen, weil diese sich traditionell an der Rendite der Bundesanleihen orientieren.

Bestzins fällt auf 0,41%

Diesen theoretischen Zusammenhang bestätigen aktuelle Zahlen von Dr. Klein. So ist der Bestzins für Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung auf 0,41% gesunken. „Solange die Unsicherheit durch das Coronavirus bestehen bleibt, wird sich an der aktuellen Zinssituation nichts ändern. Es ist nicht auszuschließen, dass das aktuelle Rekordtief erneut durchbrochen wird“, prognostiziert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG

Coronavirus macht Zinswende noch unwahrscheinlicher

War eine Zinswende im Jahr 2020 ohnehin schon relativ unwahrscheinlich, weil die weltweite Wirtschaft kaum vom Fleck kam, trifft das Coronavirus sie laut Michael Neumann in einem besonders sensiblen Moment. Der ohnehin schwachen Konjunktur werde ein weiterer Dämpfer versetzt. Zahlreiche Staaten leiden mittlerweile massiv unter den Folgen des neuen Erregers – allen voran natürlich China. Mit dem CFLP Einkaufsmanagerindex ist ein wichtiger Stimmungsindikator für die chinesische Wirtschaftslage, auf den tiefsten Stand seit Beginn seiner Erhebung im Jahr 2005 gefallen. Japan droht Neumann zufolge derweil eine Rezession und Südkorea habe bereits die höchste Krisenalarmstufe ausgerufen.

Auch Europas Wirtschaft leidet

Auch in Europas Wirtschaft sind die Folgen des Virus mittlerweile angekommen. „Mittlerweile belastet die Verbreitung des Virus in den europäischen Staaten und die wachsende Angst vor der Pandemie auch die hiesige Wirtschaft“, so Neumann. Am schlimmsten betroffen ist ausgerechnet das wirtschaftliche und finanzielle Sorgenkind Europas: Italien. Doch auch Deutschland würde eine weitere Ausbreitung des Virus und ein Einbruch der Weltwirtschaft massiv treffen. „Die deutsche Industrie ist in hohem Maße vom Export abhängig und damit besonders anfällig für die Schwankungen der Weltwirtschaft“, erläutert der Experte von Dr. Klein.

Politik und Notenbanken als Hoffnungsanker
Coronavirus drückt Bauzinsen auf ein neues historisches Tief

Die Unsicherheit und ihre spürbare Auswirkung auf die Finanzmärkte schüren allerdings die Hoffnung, dass nun die Notenbanken einspringen werden. Die chinesische Notenbank senkte die Zinsen bereits. US-Notenbankchef Jerome Powell, beruhigte die Märkte Ende vergangener Woche mit seiner Aussage, dass die Fed ihre Instrumente einsetzen und angemessen handeln werde, um die Wirtschaft zu unterstützen. „Ich rechne damit, dass die Fed ihren Leitzins im März senken wird“, prognostizierte Zinsexperte Neumann. Am Dienstag hat sie dies bereits in die Tat umgesetzt und den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Im Euroraum liegt der Leitzins bereits bei 0%, der Einlagezins für Banken bei -0,5%. Dennoch zeigt sich auch die EZB im Falle einer Wirtschaftskrise handlungsbereit. Auch die Politik kündigte bereits an, im Notfall wirtschaftsstützende Maßnahmen zu ergreifen. (mh)

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Neuer Vorstand der Dr. Klein Wowi Digital AG

Karsten Vaelske ist neues Vorstandsmitglied der Dr. Klein Wowi Digital AG. Er soll neben Marketing und Kommunikation die Bereiche Vertriebsstrategie und Vertriebskoordination verantworten.

Der Aufsichtsrat der Dr. Klein Wowi Digital AG hat Karsten Vaelske in den Vorstand berufen. Der 54-Jährige wird neben Marketing und Kommunikation die Bereiche Vertriebsstrategie und -koordination verantworten.

Diese Ressorts hat er bereits viele Jahre bei der ehemaligen DR. KLEIN Firmenkunden AG und aktuell im Vorstand der Nachfolgegesellschaft Dr. Klein Wowi Finanz AG, der Schwestergesellschaft der Dr. Klein Wowi Digital AG, erfolgreich geleitet. Er vervollständigt damit das Vorstandsteam neben den bisherigen Vorständen Jörg Busam und Nicolas Schulmann. (ad)

 

Immobilienkredite: Darlehenshöhe legt immer weiter zu

Die aktuelle Ausgabe des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) zeigt, dass die Deutschen immer mehr Geld für die Finanzierung ihrer Immobilien aufnehmen. Auch die monatlichen Raten haben zuletzt leicht angezogen. Allerdings bringen sie nach wie vor viel Eigenkapital mit ein.

Mit den Immobilienpreisen steigt der Kapitalbedarf. Zukünftige Haus- oder Wohnungsbesitzer müssen für den Traum vom Eigenheim immer tiefer in die Tasche greifen. Die durchschnittliche Darlehenshöhe ist laut Dr. Klein im Dezember 2019 um 2.000 Euro auf nunmehr 268.000 Euro gestiegen. Das sind 14.000 Euro mehr als im Jahresdurchschnitt.

Standardrate legt auf niedrigem Niveau leicht zu

Die standardisierte Monatsrate legte im Dezember ebenfalls leicht von 384 auf 389 Euro zu. Das Jahresmittel lag mit 415 Euro aber ein gutes Stück höher. Die anfängliche Tilgungshöhe hat derweil zum vierten Monat in Folge abgenommen auf nunmehr 2,82%. Damit ist sie laut Dr. Klein aber immer noch auf einem hohen Niveau und annähernd auf dem Jahresdurchschnitt von 2,83% geblieben.

 Darlehenshöhe legt immer weiter zu
Geringe Tilgung und Bindung

Auch die Zinsbindung entwickelte sich im Dezember leicht rückläufig. Im Schnitt sicherten sich deutsche Immobilienkäufer und Hausbauer ihren Zinssatz für durchschnittlich 13 Jahre und 9 Monate, und damit für einen Monat weniger als im November. Das Jahresmittel lag mit 14 Jahren aber noch über diesem Wert. Der Beleihungsauslauf ist im Vergleich zu November um 0,1 Prozentpunkte auf 84,5% gestiegen. Ziehe man in Betracht, dass auch die Kaufnebenkosten von bis zu 15% aus eigenen Mitteln bestritten werden, leisten Immobilienkäufer laut Dr. Klein somit nach wie vor einen hohen Eigenkapitaleinsatz. (mh)

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