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13. November 2020
Baufinanzierungen setzen Rekordjagd fort

Baufinanzierungen setzen Rekordjagd fort

Die Deutschen lassen sich den Traum vom Eigenheim immer mehr kosten. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB). Im Oktober ist die durchschnittliche Darlehenshöhe auf ein Rekordhoch von 296.000 Euro gestiegen. Auch die monatliche Standardrate hat einen neuen Rekord erreicht.

Die durchschnittliche Darlehenshöhe von Baufinanzierungen in Deutschland ist im Oktober auf einen neuen Rekordwert von 296.000 Euro gestiegen. Damit hat sie den Rekordwert aus dem Vormonat von 292.000 Euro noch einmal um 4.000 Euro übertroffen – und damit auch den langfristigen Trend fortgesetzt. Vor einem Jahr lag die durchschnittliche Darlehenshöhe laut Dr. Klein bei 262.000 Euro. Das entspricht einer Steigerung des Darlehensbedarfs von 13% innerhalb eines Jahres.

Zinstief treibt Standardrate auf Allzeittief

Dr. Klein sieht mehrere Faktoren für die gestiegenen Darlehenshöhen. Dazu zählen unter anderem mangelnde Anlagealternativen während der andauernden Niedrigzinsphase, mietfreies Wohnen im Alter und größere Gestaltungsfreiräume im Eigentum. Nicht zuletzt seien aber auch die extrem günstigen Bauzinsen ausschlaggebend, jetzt in eine Immobilie zu investieren. Dank Bestzinsen bei zehnjähriger Zinsbindung ab 0,39% ist denn auch die Standardrate trotz gestiegener Darlehenssummen gesunken. Mit 376 Euro erreichte sie im Oktober sogar ein Allzeittief.

Baufinanzierungen setzen Rekordjagd fort
Weniger Eigenkapital, schnellere Tilgung

Angesichts der extrem niedrigen Zinsen bringen Käufer immer weniger Eigenkapital in die Finanzierung ein. Der Beleihungsauslauf ist laut DTB von 84,68 auf 84,93% gestiegen. Das ist nach Juli der zweithöchste Wert in den letzten Jahren. Allerdings wollen die Baufinanzierungskunden ihre Darlehen auch zügig tilgen. Die anfängliche Tilgung liegt mit 2,78% zwar geringfügig unter dem Vormonatswert von 2,8%, aber deutlich höher als noch vor zehn Jahren als sie nur bei 1,86% lag. Ein Trend, der sich ebenfalls verfestigt, sind immer längere Zinsbindungen. Im Schnitt sicherten sich Immobilienkäufer im Oktober die Zinsen für 13 Jahre und sieben Monate. Bis Mitte 2014 hatte sie hingegen noch fast durchgehend unter 12 Jahre betragen. (mh)

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