Das Analysehaus Franke und Bornberg hat im Rahmen des map-report 935 Bilanzkennzahlen der privaten Krankenversicherer untersucht. Die aktuelle Auflage zeigt den starken Einfluss von externen Herausforderungen auf die Unternehmen, schreiben die Analysten. Das führt dazu, dass die Versicherer zunehmend auseinanderdriften und sich in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen unterteilen.
Die Grundlage des Ratings bilden zehn relevante Bilanzkennzahlen, die als Fünfjahresdurchschnitte berechnet und bewertet werden. Für diese Auflage wurden die Jahre 2019 bis 2023 als Berechnungsgrundlage genutzt. Zusätzlich wird zur Einordnung der Ergebnisse das Rating durch eine vollständige Bilanzanalyse ergänzt.
Neuer Spitzenreiter
Der Blick auf die aktuellen Zahlen bringt eine Neuverteilung der Spitzenpositionen mit sich. Mit einem Ergebnis von 274 von 300 möglichen Punkten (91,3%) konnte sich die LVM erstmals die Spitzenposition sichern. Das Unternehmen war auch schon in den Vorjahren ein „hartnäckiger Thronanwärter“ gewesen, schafft es aber dieses Jahr erstmals ganz oben auf das Siegerpodest. Mit nur einem Punkt weniger (273 Punkte bzw. 91%) liegt die Universa auf Platz 2. Der Sieger der vergangenen Jahre, die Alte Oldenburger, liegt mit einer Bewertung von 272 Punkten bzw. 90,7% auf dem dritten Rang.
Neben den drei höchstplatzierten Gesellschaften erreichen auch die Signal Iduna sowie die VGH Provinzial die Bewertung „mmm+“ für hervorragende Bilanzdaten. Um diese Bewertung zu erhalten, muss ein Versicherer mindestens 85% der Punkte erzielen. Die Bewertung „mmm“ für sehr gute Ergebnisse (mindestens 75%) erhalten die folgenden Gesellschaften: Inter, Hallesche, Allianz, Gothaer, Münchener Verein, Landeskrankenhilfe, Continentale und R+V (siehe Grafik).
Hälfte der untersuchten Unternehmen mit Bestandswachstum
Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass es der Branche weiterhin schwerfällt, den natürlichen Bestandsabrieb zu kompensieren, schreiben die Analysten. In der Vollversicherung waren Ende 2023 0,06% mehr Versicherte als im Vorjahr, die Anzahl stieg auf 8.709.853 Personen. „Nicht besonders spektakulär, aber wenigstens ein Bestandszuwachs in der Vollkostenversicherung. Und zwar der erste seit zwölf Jahren“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg.
15 der 30 analysierten Versicherer konnten die Bestände im Vorjahr ausbauen. Die Versicherer mit den höchsten Gewinnen in absoluten Werten sind die Debeka, gefolgt von der ARAG, HanseMerkur und Barmenia. Die größten Verluste musste die DKV, Allianz, Continentale und die Bayerische Beamtenkranken hinnehmen.
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