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Franke & Bornberg Research GmbH

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Franke und Bornberg bewertet BU-Versicherer als „hervorragend“

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat im BU-Unternehmensrating wieder die Professionalität von vier BU-Versicherern unter die Lupe genommen. Die teilnehmenden Unternehmen müssen bei dem Rating tiefe Einblicke gewähren – mit Erfolg: Die Teilnehmer konnten erneut Bestnoten erzielen.

In ihrem jährlichen BU-Unternehmensrating unterzieht die Ratingagentur Franke und Bornberg Versicherer einer tief greifenden Prüfung, um zu analysieren, wie professionell sie das Risiko Berufsunfähigkeit (BU) handhaben und wie kundenorientiert sie dabei vorgehen.

Denn wie gut ein Berufsunfähigkeitsversicherer ist, zeigt sich nicht nur in der Tarifqualität, sondern setzt eine gute Risikoprüfung und ein umfassendes Controlling voraus, um den Versichertenbestand vor übermäßigen Belastungen zu schützen. Auch die Qualität in der Leistungsprüfung ist entscheidend, argumentieren die Analysten.

Teilnehmer erzielen Höchstbewertung FFF+

Die Teilnahme am BU-Unternehmensrating ist freiwillig. Die teilnehmenden Gesellschaften müssen sich einer sehr umfangreichen Untersuchung stellen und laut Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, „absolute Transparenz in den Unternehmensbereichen zeigen und auch interne Unterlagen und Berichte offenlegen“. Diese Bereitschaft sei bei vielen Versicherern nicht gerade groß, so Franke weiter.

Dieses Jahr haben sich vier Versicherer zum wiederholten Male dem Verfahren gestellt: die ERGO Vorsorge, Generali, HDI und Nürnberger. Auch und gerade wegen ihrer wiederholten Teilnahme wird von den Kandidaten umso mehr verlangt. „Von den Unternehmen erwarten wir eine kontinuierliche Weiterentwicklung“, sagt Franke. Das Ergebnis ist erfreulich: Alle vier Versicherer konnten im aktuellen Ratingturnus die Bestnote FFF+ (hervorragend) erzielen.

BU-Versicherer gehen neue Wege in der Kundenkommunikation

Für die Analyse bewertet das Ratinghaus zunächst einen Datenbogen mit mehr als 500 Einzelpositionen. Im Abschluss folgen Besuche bei den Unternehmen vor Ort, wo Angaben verifiziert werden, aktuelle und geplante Arbeitsabläufe geplant werden und Leistungsfälle stichprobenartig überprüft werden.

Die Analysten berichten über angepasste Prozesse, die der Kundenzufriedenheit dienen sollen. Lange Zeit war der rechtssichere Kontakt zur Leistungsregulierung in der BU per Brief üblich – was jedoch zu langen Regulierungszeiträumen und dadurch zu Unzufriedenheit auf beiden Seiten führte. Heute läuft der Kontakt viel häufiger telefonisch, was laut den Analysten neben einem besseren und schnelleren Informationsfluss und vor allem zu besserer Kundenbindung führt. Auch digitale Wege der Kundenkommunikation über Chats oder Kundenportale werden erprobt, Datenschutz hemmt hier allerdings bisher die Entwicklung.

Serviceangebote sollen idealerweise Leistungseintritt verhindern

Neue Ideen gibt es außerdem in der Prävention. BU-Versicherer kommen nicht mehr erst am Ende einer langen Krankheitsgeschichte des Versicherten ins Spiel. Künftig sollen bereits vor Eintritt des Leistungsfalls Beratungsangebote zu Erkrankungen und Therapien und Services wie ärztliche Zweitmeinung zur Verfügung stehen – bestenfalls mit dem Ergebnis, dass es gar nicht erst zur Berufsunfähigkeit kommt.

Stabilität und Finanzstärke der untersuchten Unternehmen erfreulich

Zu einem erfreulichen Ergebnis konnte das Ratinghaus in der Teilkategorie „Stabilität des BU-Geschäfts“ kommen. Stabilität gilt aufgrund der langen Leistungsdauer in der BU als sehr wichtig. Hier spielen nicht nur eine verantwortungsvolle Risikoprüfung begleitet von umfangreichen Controlling-Maßnahmen eine Rolle, um Fehlentwicklungen entgegenzuwirken, schreiben die Analysten. Wichtige Elemente sind auch Augenmaß bei der Tarifkalkulation sowie ausgemessene Zeichnungsgrenzen im Neugeschäft.

Eine hervorragende Stabilität wiesen die Teilnehmer auch bei der Finanzstärke auf, und das trotz langjährigen Preiswettbewerbs und herausfordernder Marktbedingungen. (js)

Bild: ดวงหทยพทกษเจรญ – stock.adobe.com

 

Altersvorsorge: Franke und Bornberg präsentiert aktualisiertes Rating

Fondsgebundene Rentenversicherungen bauen ihre starke Position im Markt weiter aus. Und die Kapitalanlage orientiert sich vermehrt in Richtung Nachhaltigkeit. Das sind die zentralen Ergebnisse des aktualisierten Altersvorsorge-Ratings 2023 aus dem Hause Franke und Bornberg.

Wer den Lebensstandard auch im Ruhestand nicht zurückfahren will, kommt in den meisten Fällen an zusätzlicher Vorsorge für das Alter nicht vorbei. Denn das garantierte Niveau der gesetzlichen Rente sinkt bis zum Jahr 2030 auf 43%. Die Auswahl an privaten Vorsorgelösungen ist unterdessen groß und darunter existieren auch zahlreiche gute oder sogar sehr gute Angebote im Markt. So erhält etwa jede dritte Privatrente laut aktuellem Altersvorsorge-Rating 2023 von Franke und Bornberg (FuB) die Bestbewertung. Und auch in Sachen Nachhaltigkeit der Kapitalanlage bewegt sich etwas: Denn die Altersvorsorge wird insgesamt grüner.

So wurden die Tarife analysiert

Für das Rating haben sich die FuB-Analysten 429 Rententarife von 57 Anbietern genauer angesehen und auf bis zu 67 Kriterien hin untersucht. Tarif-Relaunches und neue Tarife werden dabei laufend eingepflegt. Bewertet wurden die Bereiche Transparenz, Flexibilität, Produktkonzept und – zum ersten Mal überhaupt – auch die Nachhaltigkeit der Kapitalanlage in unterschiedlicher Gewichtung. Das Rating differenziert zwischen sechs Kategorien: Klassik, Neue Klassik, Klassische Rentenversicherung mit Indexpartizipation, Beitragsorientierte Hybride Rentenversicherung und Garantieorientierte Hybride Rentenversicherung (jeweils alle drei Schichten), sowie Fondsgebundene Rentenversicherung (1. und 3. Schicht).

Gut ein Drittel aller untersuchten Tarife (34%) erreicht die höchste Bewertungsstufe FFF+ (hervorragend). Das andere Ende der Skala markieren knapp 6% aller Tarife, die nur mit „ausreichend“ (F+) oder noch schlechter bewertet wurden.

Basisrente leistungsstark, Riester weiter rückläufig

In der Basisrente (1. Schicht) werden laut FuB fast 58% (88 von insgesamt 153) untersuchten Tarifen mit der höchsten Bewertung FFF+ (hervorragend) ausgezeichnet. Das macht die Basisrente zum qualitativ stärksten Segment aller drei Schichten. Und nur noch jeder elfte Tarif fällt angesichts des sehr niedrigen Rechnungszins in die Gruppe Klassik oder Neue Klassik.

Vom einstmals umsatzstarken Riester-Geschäft bleibt nur ein kleiner Rest, konstatiert das Rating. Im Herbst 2023 bedienten lediglich noch zehn Versicherer dieses Segment mit insgesamt 17 Tarifen. „Ohne eine Reform der Riester-Rente fehlen auch in Zukunft positive Impulse“, resümieren die Analysten.

3. Schicht: Gute Produkte, große Auswahl

In der im Vermittlungsgeschäft bedeutenden dritten Schicht wächst das Angebot gegenüber dem Vorjahr weiter an. Mittlerweile haben Verbraucher laut FuB die Wahl aus 259 Tarifen. Die mit Abstand stärkste Kategorie bilden Fondsgebundene Rentenversicherungen (106 Tarife oder knapp 41% aller Privatrenten).

Insgesamt erreicht jede dritte Privatrente der 259 Tarife (34%) die Höchstnote FFF+. Auf die Kategorie Neue Klassik sowie Klassik mit Indexpartizipation entfallen sechs Tarife, auf Beitragsorientierte Hybride Rentenversicherungen 11 Tarife, auf Garantieorientierte Hybride Rentenversicherungen 20 Tarife und auf Fondsgebundene Rentenversicherungen sogar 57 Tarife, die mit der Bestbewertung „hervorragend“ (FFF+) abschneiden. Nur in der Kategorie Klassik befindet sich kein Vorsorgeprodukt mit der Höchstnote.

Schwache Tarife mit F+ („ausreichend“) oder schlechter sind im Rating zwar eher selten, aber durchaus vorhanden. Am schlechtesten schneiden Tarife der Kategorie Klassik ab. Knapp ein Drittel (30,4%) aller Klassiktarife erhält die Note F+ oder schlechter.

Nachhaltigkeit der Kapitalanlage ist vierter Wettbewerbsfaktor

Neben den harten Fakten stellen die Analysten von FuB auch fest: Die Kapitalanlage in der Altersvorsorge wird deutlich grüner. Fast jeder fünfte Anbieter (zwölf von 57) hat inzwischen Produkte mit rein grünem Fondssortiment im Programm. 2022 war das erst bei neun Gesellschaften der Fall. Auch viele Versicherer ohne grüne Produktlinie stellen ihren Kunden inzwischen ein breites Sortiment an nachhaltigen Fonds zur Verfügung.

„Neben Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit wird Nachhaltigkeit für Viele zum entscheidenden vierten Faktor ihrer Kapitalanlage. Versicherer sollten sich diesem Wunsch nicht verschließen. Andernfalls haben sie schlechte Karten beim Wettstreit um die Gunst der Kunden. Das gilt ganz besonders für jüngere Käuferschichten“, weiß Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

Um das im aktuellen Rating entsprechend zu berücksichtigen, wurden für jeden Tarif die Einstufung des Sicherungsvermögen gemäß Transparenzverordnung (SFDR) sowie die nachhaltige Fondsauswahl (Artikel 8 oder 9 SFDR) untersucht. Unter dem Kriterium „Nachhaltigkeit“ werden Anzahl und Anteil nachhaltiger Fonds im Fondsangebot bewertet. Das Kriterium greift bei den Produktkategorien Fonds, Beitragsorientierte Hybride sowie Garantieorientierte Hybride. Beim Kriterium „Sicherungsvermögen“ zählt die ESG-Einstufung des Sicherungsvermögens gemäß Transparenzverordnung (alle Produktkategorien).

Analysten fordern flexiblere Auszahlungsphasen

„Die lange herbeigesehnte Zinswende macht Lebensversicherern jetzt zu schaffen. Auf den ersten Blick scheint sogar Tagesgeld attraktiver zu sein als eine Investition in zusätzliche Altersvorsorge“, gibt Michael Franke mit Blick auf die künftige Entwicklung in der privaten Altersvorsorge zu bedenken. Zugleich verwandelten sich Bewertungsreserven der Versicherer in stille Lasten.

Vor diesem Hintergrund sieht Franke keine Rückkehr zu Klassiktarifen mit konventionellem Deckungsstock: „In diesem Umfeld sind Produkte mit Ertragspotential gefragt. Fondsgebundene Rentenversicherungen werden ihre ohnehin schon starke Position weiter ausbauen können. Sie bieten eine große Auswahl an nachhaltiger Kapitalanlage. Das spricht gerade jüngere Verbraucher an.“ Entscheidend sei, auf Qualität zu setzen und Greenwashing zu vermeiden.

Zudem sollten Rententarife in der Auszahlphase noch flexibler werden und sich stärker am individuellen Kundenbedarf ausrichten. „Auch bei steigenden Zinsen können Rentenversicherungen mit ihren Stärken punkten. Je leistungsfähiger die Tarife, umso schneller springt der Rentenmotor wieder an“, zeigt sich Franke optimistisch.

Weitere Informationen zum Altersvorsorge-Rating 2023 von FuB gibt es hier. (as)

Lesen Sie auch: Das sind die Maklerfavoriten bei Fondspolicen mit Garantien

Bild: © RerF – stock.adobe.com

 

Die besten privaten Krankenversicherungen 2023

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat das Rating Private Krankenversicherung einem Relaunch unterzogen. Die 739 untersuchten Tarife sind jetzt in einer einzigen Kategorie wiederzufinden. Die Höchstnote erhalten nur 2% aller Angebote.

Das neue Rating zur privaten Krankenversicherung von der Ratingagentur Franke und Bornberg (FuB) ist anders aufgestellt als die bisherigen. In der Vergangenheit wurden die Tarife in eine der drei Kategorien Grundschutz, Standardschutz und Topschutz einsortiert. In der neuen Auswertung werden jetzt alle Tarife nach einheitlichen Anforderungen bewertet. Dies sei auch möglich geworden, weil das Niveau der Tarife über die letzten Jahre gestiegen sei, so FuB in seiner Mitteilung zum Rating.

Laut Geschäftsführer und Gesellschafter Michael Franke würden alle Tarife auch nach etwas erhöhten Anforderungen bewertet, weswegen das Rating der steigenden Tarifqualität Rechnung trage.

PKV-Rating 2023 im Detail

Ab sofort gilt beim PKV-Rating ein neues Bewertungsschema mit der Höchstnote FFF+ (hervorragend). Für ein FFF+ sind mindestens 85% der maximal erreichbaren Punkte erforderlich. Mindeststandards für die bisherige Höchstnote FFF wurden zumeist übernommen und weiterentwickelt. Zudem habe FuB einige Kriterien überarbeitet und klarer gefasst. In den Bereichen Hilfsmittel, Psychotherapie, Behandlung bei Kinderwunsch sowie Augen-Operationen bei Fehlsichtigkeit greifen jetzt höhere Erstattungsgrenzen für die maximale Punktzahl. Insgesamt kommen 15 Untersuchungsbereiche mit 104 Detailkriterien zum Einsatz, die für alle Tarife gleichermaßen gelten.

Nach Durchlauf des Bewertungsverfahren ergibt sich für jedes Produkt eine Gesamtwertung und damit die Zuordnung in die entsprechende Ratingklasse. Für die Ratingklassen FF+, FFF und FFF+ gelten abgestufte Mindeststandards, die erreicht werden müssen, um sich für jeweilige Ratingklasse zu qualifizieren. Für die Höchstnote FFF+ zählt z. B. eine 100%-ige Erstattung bei Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer und eine ambulante Psychotherapie mit mindestens 50 Sitzungen pro Jahr und stationäre Psychotherapie für mindestens 42 Tage.

Diese Versicherer bieten die besten PKV-Tarife

Von 739 untersuchten PKV-Tarifangeboten erreichen nur 13 (2%) die Höchstnote FFF+ (hervorragend). Unter den Anbietern befinden sich Branchengrößen ebenso wie kleinere Gesellschaften. Mindestens eine Tarifkonstellation mit FFF+ gibt es bei

  • Allianz
  • Barmenia
  • Bayerische Beamtenkrankenkasse/UKV
  • DKV
  • Hallesche
  • Süddeutsche (SDK)

Einige Versicherer kommen der Höchstnote FFF+ sehr nahe, scheitern aber knapp, weil sie zum Beispiel für maximale Erstattung von Zahnleistungen eine jährliche Prophylaxe fordern oder Hilfsmittel nur in „angemessener Ausführung“ übernehmen. Trotzdem erfüllt deren Note FFF (sehr gut) alle Forderungen an einen leistungsfähigen Schutz. Bei folgenden Unternehmen gibt es mindestens eine Tarifkonstellation, die mit der Note FFF ausgezeichnet wurde:

  • Allianz
  • ARAG
  • AXA
  • Barmenia
  • Bayerische Beamtenkrankenkasse/UKV
  • Continentale
  • Debeka
  • DKV
  • Generali
  • HanseMerkur
  • Münchener Verein
  • NÜRNBERGER
  • R+V
  • SIGNAL IDUNA (Marke Deutscher Ring)
  • Süddeutsche (SDK)
  • uniVersa
  • Württembergische

 

Die besten privaten Krankenversicherungen 2023

 

Die Notenverteilung über alle untersuchten Tarifkombinationen ist in der nebenstehenden Abbildung ersichtlich.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Die beiden Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit seien wichtige Herausforderungen unserer Zeit, so FuB. Beide wurden im aktuellen Rating nicht weiter beachtet, hätten jedoch spannende Schnittmengen und sollen in kommenden PKV-Ratings von FuB ebenfalls berücksichtigt werden, sofern sich aus Analystensicht sinnvolle Gestaltungen abzeichnen. (mki)

Bild: © tanoy1412 – stock.adobe.com

 

PKV-Bilanzrating 2022: Die Top-Versicherer und Branchenzahlen

Trotz aller Herausforderungen erweist sich die PKV-Branche als robust und widerstandsfähig. Das ist das Ergebnis des aktuellen PKV-Bilanzratings von Franke und Bornberg. Wer sind die bilanzstärksten Versicherer? Und wie haben sich Bestände, Beiträge und Kosten entwickelt?

Zum wiederholten Mal haben die Analysten von Franke und Bornberg (FuB) im Rahmen des map-report 930 ausgesuchte Bilanzkennzahlen privater Krankenversicherer untersucht. In der aktuellen Ausgabe standen die Entwicklungen der Jahre 2018-2022 im Mittelpunkt. Und die Analysten zogen ein geteiltes, aber tendenziell positiv gestimmtes Fazit. Denn trotz aller Herausforderungen und widrigen Umstände der vergangenen Jahre hat sich die PKV-Branche als robust und widerstandsfähig erwiesen.

ALTE OLDENBURGER verteidigt Spitzenplatz

Mit Blick auf die nackten Zahlen verteidigte die ALTE OLDENBURGER ihre Position als bilanzstärkster privater Krankenversicherer. Von maximal möglichen 300 Punkten konnte der Versicherer 272 Punkte (90,7%) erreichen. Auf Platz 2 liegt LVM mit 267 Punkten (89,0%), dicht gefolgt von uniVersa mit 267 Punkten (89,0%). Alle drei Versicherer erhielten damit die höchste Bewertungskategorie „mmm+“ für hervorragende Leistungen, die ab 85% der insgesamt möglichen Punkte vergeben wird.

 

PKV-Bilanzrating 2022: Die Top-Versicherer und Branchentrends

 

Mit 254 Punkten (84,7%) führt SIGNAL IDUNA auf Platz 4 das Feld der mit „mmm“ (sehr gut) bewerteten Krankenversicherer an, verpasst damit aber die Höchstbewertung knapp. Gleich dahinter folgen VGH Provinzial (83,7%) sowie Hallesche (80,7%), die ihre Ergebnisse der Vorjahre damit wiederholen konnten. Auch R+V gelang es erneut mit einer sehr guten Bewertung zu punkten (77,7%), während Gothaer (78,7%) sowie Inter und Landeskrankenhilfe – punktgleich mit 230 Zählern bzw. 76,7% – der Einzug in die Riege der mit „sehr gut“ ausgezeichneten Anbieter gelang. Neu in dieser Runde ist auch der Münchener Verein mit 226 Punkten (75,3%).

Allianz wiederum führt die Gruppe der mit „mm“ (gut) bewerteten Unternehmen an, bestätigte das hohe Niveau des Vorjahres und verpasste mit 73,3 % die sehr gute Bewertung nur knapp. Neben diesem Versicherer gingen noch acht weitere Anbieter mit einem guten Ergebnis aus dem Rennen – darunter Branchenprimus Debeka (72,7%), Axa (70,7%) und erstmals Continentale (69,0%).

Branche kämpft mit der Bestandsentwicklung

Mau sieht es laut map-report dagegen bei der Bestandsentwicklung aus. So konnten die PKV-Versicherer erneut den Bestandsabrieb der letzten Jahre nicht kompensieren. Zum Jahresende 2022 waren 8.704.531 Personen vollversichert, was 0,15% beziehungsweise 12.973 Versicherte weniger als im Vorjahr bedeutete. Doch dieser Umstand und die schwierige Situation für die Branche werden nach Aussage der FuB-Analysten politisch forciert. Die immer weiter steigende Versicherungspflichtgrenze erschwere es etwa den Versicherern, Neukunden zu akquirieren. „Die sogenannte Bürgerversicherung kommt praktisch durch die Hintertür. Nicht nur schleichend, sondern mit großen Schritten wird beinahe jährlich die Jahresarbeitsentgeltgrenze erhöht“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report, die schwierigen Rahmenbedingungen für die Branche.

Und es wird nicht besser werden: Denn laut eines aktuellen Entwurfs aus dem Bundesarbeitsministeriums soll die Versicherungspflichtgrenze auch im Jahr 2024 wieder deutlich angehoben werden (AssCompact berichtete).

Beitragseinnahmen steigen hingegen moderat

Obwohl das Neugeschäft im Gesamtmarkt bereits seit etwas mehr als zehn Jahren stagniert bzw. leicht rückläufig ist, wachsen die Beitragseinnahmen Jahr für Jahr an. Nach einem Zuwachs von 5,8% im Vorjahr konnten sie 2022 mit 3,8% aber nicht mehr ganz so stark zulegen. „Zumindest den Bestandskunden, die weniger Beitragserhöhungen tragen mussten, dürfte das gut gefallen“, meint Reinhard Klages, Leiter Ratings Unternehmenskennzahlen.

Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln innerhalb der privaten Krankenversicherung schlagen auch Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung, Geburten, Todesfälle und natürlich die häufig kritisierten Prämienanpassungen auf die Entwicklung der Beitragseinnahmen durch.

Zweistellige Zuwächse verbuchten laut aktuellem map-report R+V (13,0%), ARAG (12,7%) sowie Mecklenburgische mit 11,0%. Von den Schwergewichten mit mehr als 1 Mrd. Euro Beitragseinnahmen waren neben der Barmenia (7,0%) vor allem HUK-COBURG (5,5%), Debeka (5,3%) und Hallesche (4,4%) auf Wachstumskurs. Rückläufige Beitragseinnahmen verzeichnete hingegen kein Versicherer.

Kosten- und Schadenquoten gehen nach oben

Mit Blick auf die Kostenquoten für Verwaltung und Vertragsabschlüsse war ebenfalls ein weiterer Anstieg erkennbar. Die marktdurchschnittliche Kostenquote kletterte 2022 laut FuB geringfügig auf 2,19% (2021: 2,17%). Die niedrigste Verwaltungskostenquote hatte die HUK-COBURG mit 0,91%, gefolgt von der Debeka (1,36%), der Versicherer im Raum der Kirchen VRK (1,70%) und ALTE OLDENBURGER (1,78%). Und trotz rückläufigen Neugeschäfts sind auch die Abschlusskosten angestiegen. Die Quote lag 2022 im Durchschnitt bei 6,46% (2021: 6,35%).

Bleibt abschließend noch der Blick auf die Schadenaufwendungen der Branche. Und diese summierten sich zum Jahresende 2022 auf 33,60 Mrd. Euro, ein Plus von 1,93 Mrd. Euro. Im Durchschnitt stieg die Schadenquote damit von 76,1 auf 78,2%. Infolge der wieder stärker gestiegenen Leistungsausgaben und gleichzeitig nur geringfügig gestiegenen Beitragseinnahmen sackte damit unterdessen die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote von 15,3% auf 12,9% ab.

So setzt sich das Bilanzrating zusammen

Insgesamt zehn Kennzahlen haben das Gerüst für die Bewertung im Bilanzrating gebildet. Eine besonders hohe Gewichtung genießen dabei die Solvabilität, die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote, die Überschussverwendungsquote sowie die Quote an Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen (RfB-Quote). Entsprechend ihrer Gewichtung werden die Ergebnisse der Bilanzkennzahlen zu einem Gesamtergebnis verdichtet. Eine weitere Herausforderung liegt in der langen Vertragslaufzeit der Versicherungsverträge. Um kurze Ausschläge zu glätten, ohne sie unberücksichtigt zu lassen, werden die Ratingkennzahlen als Fünfjahresdurchschnitte berechnet und bewertet. (as)

Weitere Informationen zum aktuellen map-report gibt es hier.

Bild: © DESIGN ARTS – stock.adobe.com

 

Franke und Bornberg beleuchtet Grundfähigkeitstarife [2023]

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat das Angebot an Grundfähigkeitsversicherungen unter die Lupe genommen. Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich die Dynamik abgeschwächt. Die Analysten bescheinigen den Tarifen ein gutes Niveau, haben aber auch einige Punkte zu bemängeln.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat eine neue Auflage des Grundfähigkeiten-Ratings veröffentlicht. Insgesamt wurden 107 Tarife mit 3.970 Produktkombinationen von 27 Gesellschaften untersucht. Die Analysten unterscheiden dabei „Grundfähigkeit“ und „Grundfähigkeit Plus“. Bei Tarifen der Plus-Variante gibt es Zusatzbausteine mit Versicherungsschutz bei schweren Krankheiten. Als Grundlage für das Rating nutzt Franke und Bornberg einen eigenen Katalog von 15 wesentlichen Grundfähigkeiten.

Analysten haben Kriterienkatalog nachgeschärft

Für das aktuelle Rating hat Franke und Bornberg bei drei Grundfähigkeiten nachjustiert. So gibt es für die Grundfähigkeit „Sehen“ nur dann die höchste Punktzahl, wenn Bildschirmtätigkeit expliziert versichert ist. Bei den Grundfähigkeiten „Hören“ und „Gehen“ haben die Analysten die Selbstbestimmung der Versicherten im Blick: Demnach wird ein Tarif abgestraft, wenn er nicht auf Implantate verzichtet, wie zum Beispiel ein Cochlea-Implantat in der Grundfähigkeit „Hören“, oder die Nutzung von Gehhilfen verlangt.

Dynamik hat sich abgeschwächt

In den vergangenen Jahren haben etliche Gesellschaften die Grundfähigkeitsversicherung für sich entdeckt und neue Produkte auf den Markt gebracht. Laut Franke und Bornberg scheint der Zulauf derzeit allerdings gestoppt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Schar der Anbieter beim Grundfähigkeiten-Rating 2023 nur um einen Versicherer vergrößert. „27 Gesellschaften stehen derzeit im Wettbewerb. Verbraucher haben die Wahl aus einem vielfältigen Angebot. Da ist für jeden ein passender Tarif dabei“, sagt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Im Vergleich mit den Vorjahren hat sich auf Produktebene wenig geändert. Einige Tarife wurden zusammengelegt, andere haben den Pflegeschutz aus dem Angebot gestrichen.

Appell: Vergleichende Standards statt noch mehr Vielfalt

Zugleich bemängelt Franke: „Was jedoch noch immer fehlt, sind echte Bedarfsorientierung, verlässliche Standards und transparente Leistungsauslöser.“ So würden vor allem neue Anbieter auf Alleinstellungsmerkmale mit „innovativen“ Grundfähigkeiten setzen. „Ob diese als neu verkauften Grundfähigkeiten wirklich einen Bedarf decken oder einfach nur Marketing ohne echte Mehrleistung sind, bleibt abzuwarten“, so Franke. Mit Blick auf die vielfältigen und kaum vergleichbaren Leistungsbausteine spricht er von einer „völlig undurchsichtigen Gemengelage“. Je nach Anbieter und Konzept könnten sich Leistungsauslöser auch bei derselben versicherten Fähigkeit deutlich unterscheiden. Deshalb plädiert Franke für vergleichbare Standards für den Kern der Grundfähigkeitsversicherung statt noch mehr Vielfalt.

Warnung: Bausteinprinzip birgt Haftungsfallen

Die meisten Grundfähigkeitstarife sind modular aufgebaut. Mit steigender Zahl der versicherten Leistungsauslöser erhöht sich der Preis. Wählt man alle möglichen Bausteine, kostet eine Grundfähigkeitsversicherung ähnlich viel wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Analysten warnen jedoch vor Haftungsfallen, wenn etwa aus Kostengründen nicht alle Bausteine abgeschlossen werden. Würde ein fehlender Baustein zu einer Leistung führen, löst dies in der Regel eine Forderung nach Haftung aus. Vermittlern rät Franke und Bornberg, nicht versicherte Leistungsauslöser und das daraus resultierende Risiko stets deutlich zu erläutern und zu dokumentieren.

Grundfähigkeit: Großteil der Tarife mit Höchstwertung

Die Höchstnote „hervorragend“ (FFF+) vergeben die Analysten nur an Tarife, die alle 15 Grundfähigkeiten in der geforderten Qualität absichern. In der Grundfähigkeitsversicherung schneiden 46% bzw. 26 Tarife mit der Bestwertung ab. Für jeweils neun Tarife (16%) gibt es die Note „sehr gut“ (FFF) bzw. „gut“ (FF+). 13 Tarife (23%) erhalten ein „befriedigend“ (FF).

Bei der Grundfähigkeitsversicherung Plus stufen die Analysten 16 Tarife (32%) als „hervorragend“ ein. Die meisten Tarife, nämlich 21 (42%), werden mit „sehr gut“ bewertet, fünf Tarife (10%) als „gut“ und acht Tarife (16%) „befriedigend“.

Franke und Bornberg bemängelt jedoch trotz gutem Ergebnis, dass einige Tarife ihr Qualitätspotenzial nicht einmal bei den grundlegenden Fähigkeiten ausschöpfen würden. Zudem komme es im Einzelfall für den Leistungsanspruch auf die genaue Formulierung der Leistungsauslöser an.

Erstmals Baustein „Sport“

Als Neuerung nennen die Analysten, dass ein erster Versicherer einen Baustein „Sport“ anbietet. Dieses Modul versichert den Verlust von Fähigkeiten wie „Kopf und Rumpf drehen“ und „Rumpf beugen“. Somit werden erstmals auch Freizeitaktivitäten in die Produktwerbung einbezogen. „Auf diese Weise wird versucht, die Grundfähigkeitsversicherung auch als Kompensation für entgangene Lebensqualität zu positionieren. Ob und wie dieser Ansatz auf Akzeptanz stößt und Nachahmer findet, wird sich zeigen“, heißt es dazu von Franke und Bornberg. (tk)

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Private Haftpflicht: Franke und Bornberg beleuchtet Tarife

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein neues Rating für die private Haftpflicht präsentiert. Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich die Qualitätskluft vergrößert. Die Top-Tarife sind leistungsfähiger denn je. Doch nur jeder achte Tarif schafft es in die Spitzengruppe. Bei jedem zweiten Angebot besteht Luft nach oben.

Auch in diesem Jahr haben die Analysten von Franke und Bornberg den Markt für private Haftpflichtversicherungen (PHV) unter die Lupe genommen. Für das aktuelle Rating wurden 322 Tarife und Tarifvarianten von 99 Haftpflichtversicherern untersucht. „Auf die Ergebnisse waren wir dieses Mal ganz besonders gespannt“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Im vergangenen Jahr wurden die Ratingkriterien an die gestiegenen Anforderungen angepasst. Neu hinzugekommen war beispielsweise die oberste Ratingklasse FFF+ („hervorragend“) für die Top-Tarife am Markt (AssCompact berichtete: Private Haftpflicht: Franke und Bornberg sieht Aufstiegspotenzial).

Neben Preis bestimmt auch Qualität den Wettbewerb

Nun galt es zu beleuchten, wie sich die Versicherer den neuen Qualitätsanforderungen stellen. Wie die Auswertung zeigt, findet der Wettbewerb bei der PHV nicht nur über den Preis, sondern auch über die Qualität statt. „Anbieter, die auf Qualität setzen, haben ihre Produkte weiter verbessert“, so Michael Franke.

Da sich die familiäre Situation auf den Bedarf auswirkt, differenzieren die Analysten zwischen Tarifen für Singles und Familien. Dem Familien-Rating liegen aktuell 68 Prüfkriterien zugrunde. Beim Single-Rating sind es 57 Kriterien. Die Kriterien unterscheiden sich vor allem beim versicherten Personenkreis.

Nur jeder achte Tarif erhält Bestnote

In die Spitzengruppe FFF+ mit der Bestnote „hervorragend“ schaffen es von den 322 untersuchten Tarifen und Tarifvarianten 40 der Familientarife (12%) und 45 der Single-Tarife (14%). Um die Bestnote zu bekommen, müssen mindestens 85% der möglichen Punkte sowie zusätzliche Mindestanforderungen in einzelnen Leistungsbereichen erreicht werden. In der Gruppe mit FFF finden sich im aktuellen Rating 109 der Familientarife (34%) und 108 der Single-Tarife (35%).

Die Qualität in der Spitzengruppe hat gegenüber dem Vorjahr zwar weiter zugelegt. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade preisorientierte Kunden immer noch auf schwache bis sehr schwache Tarife treffen können. Wer bei der PHV am Preis spart, setzt den falschen Schwerpunkt, denn bei der PHV sind auch Top-Tarife für die meisten Menschen bezahlbar“, betont Christian Monke, Leiter Ratings Private Risiken bei Franke und Bornberg.

Am unteren Ende des Ratings landen in der Kategorie Familie 50 Tarife und in der Kategorie Single 46 Tarife in den Bewertungsstufen F+, F und F-, sind also nur ausreichend, mangelhaft oder gar ungenügend.

Neue Tarife punkten, Wechsel kann sich lohnen

Wie die Auswertung weiter zeigt, schneiden neue PHV-Tarife fast immer besser ab als ihre Vorgänger. Bestandskunden haben aber oftmals nichts davon. Ihr Versicherungsschutz bleibt auf dem einmal abgeschlossenen Leistungslevel. „Treue lohnt sich selten in der PHV“, unterstreicht Michael Franke. „Bestandskunden sehen oft in die Röhre, wenn ihr Versicherer im Neugeschäft bessere Leistungen aufruft.“ Auch wenn es inzwischen Regelungen für automatische Anpassungen an Tarif-Updates gibt, gelten diese für komplett neu entwickelte Angebote in der Regel nicht. Vermittler sollten deshalb regelmäßig prüfen, ob die versicherten Leistungen aktuellen Standards und dem Bedarf des Kunden noch entsprechen. Nicht selten lohnt sich ein Wechsel, so die Analysten.

Preise nur geringfügig gestiegen

Für Singles ist eine leistungsfähige private Haftpflichtversicherung derzeit für 50 bis 120 Euro zu haben. Für Familien geht es bei rund 70 Euro los und reicht bis ca.160 Euro jährlich. Laut Franke und Bornberg ist die Haftpflicht im Durchschnitt nur geringfügig teurer geworden als in den vergangenen Jahren.

Bei jedem zweiten Tarif besteht Luft nach oben

Die besten Tarife der privaten Haftpflichtversicherung sind so leistungsfähig wie nie, so das Fazit des Ratings. Diese Tarife würden mit den veränderten Lebensgewohnheiten und neuen Risiken Schritt halten. Bei jedem zweiten Tarif sehen die Analysten aber qualitativ noch reichlich Potenzial für bessere Leistungen.

Eine Übersicht der Versicherer mit mindestens einem Tarif mit Höchstwertung finden Sie hier.

Weitere Informationen zum PHV-Rating 2023 von Franke und Bornberg gibt es hier. (tk)

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Makler-Votum: Die Versicherer mit dem meisten Privathaftpflicht-Geschäft

Bild: © Coloures-Pic – stock.adobe.com

 

Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sich die Tariflandschaft im privaten Cyberschutz angesehen und die besten Anbieter gekürt. Zwei Jahre nach dem Erstrating entwickelt sich der Markt weniger dynamisch als erwartet. Das liegt einerseits am fehlenden Leistungsprofil für Versicherer und andererseits an der mangelnden Zahlungsbereitschaft vonseiten der Verbraucher.

<p>Zwei Jahre nach dem Erstrating hat das Analysehaus Franke und Bornberg erneut die Tariflandschaft im privaten Cyberschutz unter die Lupe genommen – und zieht ein ernüchterndes Fazit. Das Angebot an eigenständigen Cyber-Tarifen entwickelt sich weniger dynamisch als erwartet, kommentieren die Analysten. Viele namenhafte Versicherer fehlen noch komplett als Anbieter und seit dem ersten Rating haben sich sogar mehrere Versicherer komplett aus dem Geschäftsfeld zurückgezogen, unter anderem auch der Spitzenreiter des ersten Ratings, die ÖSA Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, die nur noch Produkte ihrer Konzernmutter VGH vertreibt. Die WGV ist als Anbieter ist neu hinzugekommen. </p><p>Die Bandbreite an privaten Cybertarifen ist sehr überschaubar. Dabei halten sich 95% aller Menschen in Deutschland ab 14 Jahren zumindest zeitweilig online auf; mehr als die Hälfte (57%) sind täglich im Netz und setzten sich damit auch digitalen Gefahren, wie Cyberkriminalität, aus. Derzeit bieten gerade mal 14 Versicherer insgesamt 20 Tarife an. Anzumerken ist, dass das Rating sich nur mit eigenständigen Tarifen befasst, nicht mit Cyber-Bausteinen in anderen Policen wie Haftpflicht-, Rechtsschutz- oder Hausratverträgen, die immer nur eine Abschnittsdeckung bieten. </p><h5>Verbraucher verkennen potenzielle Deckungslücke </h5><p>Für diese Zurückhaltung gibt es gleich mehrere Gründe, führt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, aus. Einer der Gründe, den das Ratinghaus bereits 2021 bemängelt hat, ist immer noch aktuell – Versicherern liegen keine Musterbedingungen vom GDV vor, was die Erstellung eines klaren Leistungsprofils erschwert. „Was macht einen guten Cyberschutz aus, und welche Leistungen sind vielleicht verzichtbar? Bei diesen Fragen stochern manche Versicherer noch im Nebel, zumal langfristige Schadenerfahrungen noch nicht vorliegen“, so Franke.</p><p>Zudem ist die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher in diesem Segment aktuell gering. Deswegen kalkulieren Versicherer oft mit spitzem Bleistift und geringen Margen, so die Analysten. Denn es bleibt, anders als bei Cyber-Bausteinen zum klassischen Breitengeschäft wie Hausrat oder Haftpflicht, kaum Luft nach oben, wenn die Schadenquote mal höher ausfällt. </p><p>Auch wiegen sich viele Verbraucher mit diesen Zusatzbausteinen in Sicherheit – doch im Schadenfall sind sie oft nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, so die Analysten. </p><h5>Keine Tarife in den zwei Top-Ratingkategorien</h5><p>Das aktuelle Rating beleuchtet ein Set von zwölf Kategorien mit insgesamt 68 Kriterien, mit variabler Punktezahl je nach Stellenwert. Am höchsten bewertet sind die Kategorien Konto-/Daten-/Identitätsmissbrauch, Daten- und Geräterettung nach Cyberattacken sowie Verlust bei Internetkäufen. Um die beiden höchsten Ratingklassen zu erreichen, brauchen die Tarife zusätzlich noch sogenannte Mindeststandards. Doch gleich vorweg – keine der Tarife konnte die beiden Spitzennoten erreichen. </p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Sieben Versicherer bieten mindestens einen gut bewerteten Tarif an--><h5>Sieben Versicherer bieten mindestens einen gut bewerteten Tarif an</h5><p>Immerhin: zehn Tarife – und damit die Hälfte der untersuchten Policen – konnten die Note FF+ (gut) einheimsen. Fünf weitere erreichten ein „befriedigend“. Ein Tarif muss sich allerdings die Bewertung F (mangelhaft) auf die Fahne schreiben, vier weitere sogar „ungenügend“ (siehe Grafik).</p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage clearfix"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten" height="125" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><p>Die Unternehmen, die mit mindestens einem Tarif die Bewertung „gut“ (FF+) erreichen konnten, sind ARAG, Bavaria Direkt, INTER, Öffentliche Versicherung Braunschweig, SV SparkassenVersicherung, VGH und WGV. </p><h5>Vermittler sind gefragt </h5><p>Und was hält die Zukunft für die private Cyberversicherung? Laut Franke und Bornberg braucht es Standards und ein verlässliches Leistungsbild, um den private Cyberschutz ins Breitengeschäft zu heben. Dass eine schnelle Weiterentwicklung in der Qualität von Cyberpolicen durchaus möglich wäre, das habe die Entwicklung im gewerblichen Cyberschutz bereits gezeigt. </p><p>Solange jedoch die benötigten Standards noch auf sich warten lassen, sprechen die Analysten den Vermittlern und Vermittlerinnen eine besonders große Bedeutung in diesem Feld zu – sie seien hier gefragt, Risiken anzusprechen und mit ihren Kunden und Kundinnen zu klären, welcher Schutz wichtig, gewünscht oder auch verzichtbar ist. (js)</p><p>Die Einzelergebnisse des Ratings können <a target="_blank" href="https://www.franke-bornberg.de/ratings/kompositversicherung/cyber-priva…; target="_blank" >hier</a> eingesehen werden. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © kamiphotos – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/2C50A731-F90D-4D37-B532-EA53246ECE1D"></div>

 

Private Rechtsschutzversicherung mit Qualitätsschub – und Luft nach oben

Im privaten Rechtsschutz gibt es nicht nur ein zunehmend größeres Angebot, auch die Qualität steigt, wie das neue Rechtsschutz-Rating von Franke und Bornberg zeigt. Doch Nachholbedarf gibt es in manchen Bereichen dennoch. 112 Tarife mit 311 Variationen von 40 Gesellschaften wurden von der Rating-Agentur analysiert.

Die private Rechtsschutzversicherung soll den Versicherungsnehmer im Streitfall begleiten und unterstützen. Laut Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) wächst der Rechtsschutzbestand. Er lag Ende 2022 demnach bei 23,6 Millionen Verträgen.

Dabei gibt es beim Rechtsschutz auch eine große Auswahl an Anbietern und Tarifen. Die Rating-Agentur Franke und Bornberg will hier Abhilfe schaffen mit ihrem neuen Rechtsschutz-Rating, bei dem 112 Tarife mit dem Leistungsumfang Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen untersucht wurden. Durch Tarifvarianten und zusätzlich versicherbare Leistungseinschlüsse kamen so 311 Tarifvariationen von 40 Gesellschaften unter die Lupe.

Mehr Auswahl, höhere Qualität

Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der untersuchten Rechtsschutztarife Franke und Bornberg zufolge um fast 29% gewachsen. Gleichzeitig steigt auch die Qualität. An rund 43% bzw. 44% der Tarife vergibt die Agentur aktuell die zweithöchste Note FFF („sehr gut“). 2021 lag die Quote mit 21% lediglich halb so hoch. Dennoch dürfe man sich nicht in Sicherheit wiegen, so Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH Michael Franke: „Es existieren auch schwache Tarife am Markt, die über ein F+, also ausreichend, nicht hinauskommen.“ Dennoch sei der Qualitätszuwachs sehr erfreulich und er beweise, dass anspruchsvolle Rating-Kriterien die Produktentwicklung beflügelten.

In der Top-Liga allerdings bleibt die Luft „weiterhin dünn“. Nur ARAG und Roland, wie schon 2021, erreichen in bestimmten Tarifkonstellationen ein FFF+ („hervorragend“). Ein Tipp für die Kunden hierbei: Laut Michael Franke sei es sehr wichtig, genau auf die Tarifbezeichnung zu achten. „Anbieter haben oft mehrere Produktlinien am Markt, um unterschiedliche Preisniveaus abzubilden. Die Spanne der Ratingnoten ist dabei häufig groß.“

Rechtsschutz-Tarife für Familien

Franke und Bornberg wendet unterschiedliche Rating-Kriterien für Familien- und Single-Tarife an, die sich vor allem beim versicherten Personenkreis unterscheiden. Bei Familien-Tarifen sind es 75 Kriterien. Drei von 112 Tarifen (2,7%) erhalten die „hervorragende“ Note FFF+, und 49 Tarife (43,8%) ein „sehr gutes“ FFF. Minderleister mit den Noten F („mangelhaft“) oder F- („ungenügend“) gibt es kaum noch, nämlich sowohl bei den Familien- als auch bei den Single-Tarifen jeweils einen.

Rechtsschutztarife für Singles

Bei Single-Tarifen wendet Franke und Bornberg 70 Kriterien an. Auch hier ist die Rating-Agentur vom Niveau überzeugt. Von 112 Tarifen erhalten vier (3,6%) ein FFF+ und 48 Tarife (42,9%) ein FFF. Der Mittelbau mit der FF+ zeigt sich allerdings etwas weniger ausgeprägt als bei den Familien-Tarifen (23 Tarife, 20,5%). Neben dem einen schon erwähnten F- gibt es noch vier weitere Tarife mit Note F.

Die besten Angebote

Insgesamt heimsten vier Tarifkonstellation die Bestnote FFF+ ein, nämlich der „Aktiv-Rechtsschutz Premium inkl. Baustein ARAG JuraCheck PLUS“ und der „ARAG Recht&Heim Premium inkl. Baustein ARAG JuraCheck PLUS“ von der ARAG sowie der „Rechtsschutz inkl. Bausteine Plus-Baustein Privat und JurWay Privat“ und der „Premium (Online-Tarif) inkl. Baustein JurWay Privat“ von Roland (letzterer nur in der Kategorie Single).

Insgesamt 24 Gesellschaften erreichten mit mindestens einem Tarif ein FFF, also ein „sehr gut“, darunter ADAC, die Bayerische, Allianz, Ergo, HUK, Württembergische, VHV und Hamburger Feuerkasse. Die detaillierten Ratingnoten je Tarif gibt es auf der Website von Franke und Bornberg.

Innovationspotenzial ausgeschöpft?

Für Michael Franke liegen die wesentlichen Rechtsschutz-Innovationen der letzten Jahre beim besseren Schutz im Internet, bei Leistungen bei Familienangelegenheiten und bei der vorsorglichen Rechtsberatung. Nennenswerte Fortschritte gebe es allerdings derzeit keine. Das Innovationspotenzial sei für Franke jedoch keineswegs ausgeschöpft. Gerade bei Nachhaltigkeit vermisse er neue Lösungen: „Einen Baum zu pflanzen, macht noch keinen nachhaltigen Rechtsschutztarif. Prävention hingegen ist immer nachhaltig. Sie spart Zeit, Geld, Nerven und Ressourcen. Künstliche Intelligenz und Chatbots bieten völlig neue Ansätze zur Prävention. Ich bin davon überzeugt, dass einige Gesellschaften die Chancen schnell nutzen werden."

Auch sollten Rechtsschutzversicherer ihre Leistungen und Ausschlüsse noch transparenter gestalten, was u. a. Fristen, Stichentscheide und Risikoausschlüsse bei Kapitalanlagen betreffe. Das zeige der jüngste Bericht des Versicherungsombudsmann. Für Franke beuge Transparenz Enttäuschungen vor und stärke das Vertrauen bei Vermittlern und Verbrauchern. (mki)

Über die Studie

Franke und Bornberg untersucht Rechtsschutztarife mit dem Leistungsumfang Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen. Für das Rating 2023 wurden 112 Tarife von 40 Anbietern analysiert. Mit allen versicherbaren Leistungseinschlüssen macht das 311 Tarifvariationen. Zugrunde liegt ein Katalog von 75 (Familie) bzw. 70 (Single) Prüfkriterien.

Franke und Bornberg bewertet die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, den Versicherungsschein und Geschäftsberichte. Geschäftsplanmäßige oder sonstige Erklärungen/Auslegungen der Versicherer, Selbstauskünfte und werbliche Veröffentlichungen bleiben außer Acht.

Jedes Produkt wird anhand der erreichten Gesamtpunktzahl einer von sieben Ratingklassen (von FFF+ „hervorragend“ bis F- „ungenügend“) zugeordnet. Geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede führen nicht zur Einstufung in eine andere Klasse. Zusätzliche Schulnoten schaffen weitere Differenzierung. Mindeststandards für die oberen Bewertungsklassen garantieren, dass Produkte der Ratingklassen FFF+, FFF, FF+ und FF in allen Bewertungskategorien durchgängig überdurchschnittliche Qualität aufweisen.

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map-report: Leben in der Neugeschäftskrise

Das Leben-Neugeschäft hat im Jahr 2022 deutliche Verluste registriert. Das belegt der aktuelle map-report 929 von Franke und Bornberg. Doch welche Versicherer schrieben die größten Verluste? Und welche stemmten sich gegen den Gesamtmarkt?

Die Sparte Leben steckt in der Neugeschäftskrise. Das ist ein Ergebnis des aktuellen map-report 929 „Solvabilität im Vergleich 2013 bis 2022 “, den das Analysehaus Franke und Bornberg GmbH (F&B) nun veröffentlicht hat. Demnach belief sich das Minus im Leben-Neugeschäft im Jahr 2022 auf 7% im Vergleich zum Vorjahr. Denn die verdienten Bruttobeiträge gemäß Solvency and Financial Condition Reports (SFCR-Berichte) der Versicherer betrugen 2022 rund 91,40 Mrd. Euro, während sie 2021 noch 98,31 Mrd. Euro betrugen.

Größtes Minus beträgt über 70%

Trotz der schlechten Entwicklung im Gesamtmarkt gelang es 15 Gesellschaften, die Beitragseinnahmen zu steigern – drei Anbieter lagen mit bis zu 2% knapp über dem Vorjahresniveau. Allerdings verloren 58 Versicherer zwischen knapp unter 0% und über 70% der Beitragseinnahmen im Vergleich zum Jahr 2021.

Relativ betrachtet brachen die Beitragseinnahmen laut aktuellem map-report bei der HanseMerkur um 70,9% auf 368,4 Mio. Euro am deutlichsten ein. Ausschlaggebend dafür waren laut SFCR-Bericht der HanseMerkur die geringen Einmalbeiträge. Eine Ursache: Infolge des raschen Zinsanstiegs auf den Finanzmärkten gewinnen Festgeldangebote für Anleger wieder an Attraktivität. Dahinter folgen die Provinzial Rheinland mit einem Rückgang von 31,5% auf 866,8 Mio. Euro, die Ideal (–25,5%, 386,9 Mio. Euro) und die Neue Leben (–23,4%, 746,4 Mio. Euro). Deutlich zulegen konnten hingegen die Ergo Vorsorge (16,2%), die Bayerische (14,5%), LVM (9,9%) und Continentale (8,6%).

Allianz mit höchstem absoluten Prämienverlust

In absoluten Zahlen hatte die Allianz den größten Rückgang bei den Beitragseinnahmen und verlor im Vergleich zum Vorjahr rund 1,80 Mrd. Euro. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand die HanseMerkur (–896,9 Mio. Euro), R+V (–773,4 Mio. Euro) und die Bayern-Versicherung (–569,5 Mio. Euro) Die größten absoluten Zuwächse verbuchten die Ergo Vorsorge (165,3 Mio. Euro), Generali (121,6 Mio. Euro), Continentale (87,1 Mio. Euro) und LVM (84,3 Mio. Euro).

PKV-Einnahmen entwickelten sich unterdessen positiv

Anders dagegen entwickelten sich die Prämieneinnahmen der privaten Krankenversicherer (PKV). Diese haben nämlich laut aktuellem map-report im Jahr 2022 ihre verdienten Bruttobeiträge um 3,8% auf 46,9 Mrd. Euro steigern können. Auf die Beitragsentwicklung der PKV-Anbieter wirken allerdings gleich mehrere Einflussfaktoren: Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln innerhalb des Versicherers wirken sich auch Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung, Geburten, Todesfälle und Prämienanpassungen auf die Entwicklung der Beitragseinnahmen aus. Welche Anteile diese Variablen an den Prämien der einzelnen Versicherer haben, lässt sich den SFCR-Berichten laut den Analysten von F&B allerdings nicht entnehmen.

Große PKV-Anbieter wachsen überdurchschnittlich stark

Marktneuling Ottonova wuchs ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 52,2% bei den Prämieneinnahmen im PKV-Segment relativ betrachtet am stärksten. Aber auch die Debeka konnte mit 5,3% deutlich über Marktdurchschnitt wachsen. Gleiches gilt für weitere große PKV-Anbieter wie Barmenia (7,1%), HUK-COBURG (5,5%), Hallesche (4,4%) und AXA (4,3%). (as)

 

Bild: © wsf-f – stock.adobe.com

 

Ist ChatGPT zur Versicherungsberatung geeignet?

Seit seiner Veröffentlichung Ende letzten Jahres sorgt der Chatbot ChatGPT für viel Furore. Die generative künstliche Intelligenz kann vieles - auch Versicherungsberatung? Das Analysehaus Franke und Bornberg hat getestet, wie sich ChatGPT bei Fragen rund um die Arbeitskraftabsicherung schlägt.

Die Einführung des Chatbots ChatGPT Ende letzten Jahres sorgte weltweit für Aufregung. So kann der Chatroboter des US-Unternehmens OpenAI z. B. Aufsätze schreiben, Gedichte verfassen, Zusammenhänge erklären und sogar Code erstellen.

Jede Branche versucht derzeit einzuschätzen, wie sie die generative künstliche Intelligenz für sich nutzen kann und wo die Gefahren lauern – so auch die Versicherungsbranche. Das Analysehaus Franke und Bornberg hat getestet, wie sich ChatGPT beim Thema Versicherungen auskennt.

Dafür haben Philipp Wedekind und Martin Seim von Franke und Bornberg dem Chatbot mehrere Fragen zur Arbeitskraftabsicherung gestellt und über die Ergebnisse in einem Blogpost berichtet.

Wie die Autoren den Test durchführten

Zunächst testeten die beiden Blogautoren im Februar diesen Jahres das klassische „ChatGPT“ als auch das in die Suchmaschine Bing integrierte Modell „Bing mit ChatGPT“. Beide Dienste nutzten zu diesem Zeitpunkt das Sprachmodell GPT-3 bzw. GPT-3.5, so Franke und Bornberg.

Zu einem späteren Zeitpunkt führten die Autoren eine zweite Testrunde mit dem verbesserten Sprachmodell GPT-4 durch. Für die Nutzung wird bei OpenAI ein Premium-Abo für 20 US-Dollar monatlich benötigt. Bing hat das neue Sprachmodell allerdings bereits integriert, so Franke und Bornberg.

Ergebnis der ersten Testrunde gemischt

Das Ergebnis der ersten Testrunde fällt verhalten aus. Die beiden Tester stellten dem Chatbot Fragen wie etwa „Durch eine Vorerkrankung erhalte ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Welche Alternativen gibt es für mich?“

 

Ist ChatGPT zur Versicherungsberatung geeignet?

 

„Die bisherigen Antworten reichen qualitativ von ‚gut‘ und ‚korrekt erklärt‘ bis hin zu völlig falschen und teilweise ausgedachten Informationen“, kommentieren die Autoren.

Während beispielsweise Bing-ChatGTP weitestgehend korrekt erklären kann, was eine echte Dienstunfähigkeitsklausel ausmacht, verweist ChatGPT bei der Frage welches Versicherungsprodukt laut Franke und Bornberg die beste echt Dienstunfähigkeitsklausel hat, auf Versicherungsprodukte, die so auf dem Markt nicht existent sind. Auch weisen die Autoren auf die Tatsache hin, dass ChatGPT sich auf eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 bezieht. Dies sei aber wohl darauf zurückzuführen, dass die Datenbasis des klassischen ChatGPT Ende 2021 endet. Positiv bewerten die Autoren dass der Chatbot in seiner Antwort darauf hinweist, dass eine individuelle Beratung durch einen Versicherungsmakler bzw. -berater sinnvoll sein könne, so Wedekind und Seim.

Auch Ergebnis der zweiten Testrunde verbesserungswürdig

In der zweiten Runde stellten die beiden Tester die Fragen noch einmal dem Bing-Chatbot mit der aktualisierten Sprachversion. Das Fazit: Während das neuere Sprachmodell eine bessere Trefferquote hat als der Vorgänger, vor allem was „allgemein gehaltene Erklärungen und Definitionen betrifft“, sind auch hier einige der Antworten falsch oder gar frei erfunden und ohne Überprüfung zur Versicherungsberatung oder Recherche nicht geeignet. (js)

Der volle Blogpost von Franke und Bornberg kann hier eingesehen werden.

Bild: © Kaspars Grinvalds – stock.adobe.com; Grafik: © Franke und Bornberg