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Franke & Bornberg Research GmbH

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Franke und Bornberg beleuchtet Grundfähigkeitstarife [2023]

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat das Angebot an Grundfähigkeitsversicherungen unter die Lupe genommen. Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich die Dynamik abgeschwächt. Die Analysten bescheinigen den Tarifen ein gutes Niveau, haben aber auch einige Punkte zu bemängeln.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat eine neue Auflage des Grundfähigkeiten-Ratings veröffentlicht. Insgesamt wurden 107 Tarife mit 3.970 Produktkombinationen von 27 Gesellschaften untersucht. Die Analysten unterscheiden dabei „Grundfähigkeit“ und „Grundfähigkeit Plus“. Bei Tarifen der Plus-Variante gibt es Zusatzbausteine mit Versicherungsschutz bei schweren Krankheiten. Als Grundlage für das Rating nutzt Franke und Bornberg einen eigenen Katalog von 15 wesentlichen Grundfähigkeiten.

Analysten haben Kriterienkatalog nachgeschärft

Für das aktuelle Rating hat Franke und Bornberg bei drei Grundfähigkeiten nachjustiert. So gibt es für die Grundfähigkeit „Sehen“ nur dann die höchste Punktzahl, wenn Bildschirmtätigkeit expliziert versichert ist. Bei den Grundfähigkeiten „Hören“ und „Gehen“ haben die Analysten die Selbstbestimmung der Versicherten im Blick: Demnach wird ein Tarif abgestraft, wenn er nicht auf Implantate verzichtet, wie zum Beispiel ein Cochlea-Implantat in der Grundfähigkeit „Hören“, oder die Nutzung von Gehhilfen verlangt.

Dynamik hat sich abgeschwächt

In den vergangenen Jahren haben etliche Gesellschaften die Grundfähigkeitsversicherung für sich entdeckt und neue Produkte auf den Markt gebracht. Laut Franke und Bornberg scheint der Zulauf derzeit allerdings gestoppt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Schar der Anbieter beim Grundfähigkeiten-Rating 2023 nur um einen Versicherer vergrößert. „27 Gesellschaften stehen derzeit im Wettbewerb. Verbraucher haben die Wahl aus einem vielfältigen Angebot. Da ist für jeden ein passender Tarif dabei“, sagt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Im Vergleich mit den Vorjahren hat sich auf Produktebene wenig geändert. Einige Tarife wurden zusammengelegt, andere haben den Pflegeschutz aus dem Angebot gestrichen.

Appell: Vergleichende Standards statt noch mehr Vielfalt

Zugleich bemängelt Franke: „Was jedoch noch immer fehlt, sind echte Bedarfsorientierung, verlässliche Standards und transparente Leistungsauslöser.“ So würden vor allem neue Anbieter auf Alleinstellungsmerkmale mit „innovativen“ Grundfähigkeiten setzen. „Ob diese als neu verkauften Grundfähigkeiten wirklich einen Bedarf decken oder einfach nur Marketing ohne echte Mehrleistung sind, bleibt abzuwarten“, so Franke. Mit Blick auf die vielfältigen und kaum vergleichbaren Leistungsbausteine spricht er von einer „völlig undurchsichtigen Gemengelage“. Je nach Anbieter und Konzept könnten sich Leistungsauslöser auch bei derselben versicherten Fähigkeit deutlich unterscheiden. Deshalb plädiert Franke für vergleichbare Standards für den Kern der Grundfähigkeitsversicherung statt noch mehr Vielfalt.

Warnung: Bausteinprinzip birgt Haftungsfallen

Die meisten Grundfähigkeitstarife sind modular aufgebaut. Mit steigender Zahl der versicherten Leistungsauslöser erhöht sich der Preis. Wählt man alle möglichen Bausteine, kostet eine Grundfähigkeitsversicherung ähnlich viel wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die Analysten warnen jedoch vor Haftungsfallen, wenn etwa aus Kostengründen nicht alle Bausteine abgeschlossen werden. Würde ein fehlender Baustein zu einer Leistung führen, löst dies in der Regel eine Forderung nach Haftung aus. Vermittlern rät Franke und Bornberg, nicht versicherte Leistungsauslöser und das daraus resultierende Risiko stets deutlich zu erläutern und zu dokumentieren.

Grundfähigkeit: Großteil der Tarife mit Höchstwertung

Die Höchstnote „hervorragend“ (FFF+) vergeben die Analysten nur an Tarife, die alle 15 Grundfähigkeiten in der geforderten Qualität absichern. In der Grundfähigkeitsversicherung schneiden 46% bzw. 26 Tarife mit der Bestwertung ab. Für jeweils neun Tarife (16%) gibt es die Note „sehr gut“ (FFF) bzw. „gut“ (FF+). 13 Tarife (23%) erhalten ein „befriedigend“ (FF).

Bei der Grundfähigkeitsversicherung Plus stufen die Analysten 16 Tarife (32%) als „hervorragend“ ein. Die meisten Tarife, nämlich 21 (42%), werden mit „sehr gut“ bewertet, fünf Tarife (10%) als „gut“ und acht Tarife (16%) „befriedigend“.

Franke und Bornberg bemängelt jedoch trotz gutem Ergebnis, dass einige Tarife ihr Qualitätspotenzial nicht einmal bei den grundlegenden Fähigkeiten ausschöpfen würden. Zudem komme es im Einzelfall für den Leistungsanspruch auf die genaue Formulierung der Leistungsauslöser an.

Erstmals Baustein „Sport“

Als Neuerung nennen die Analysten, dass ein erster Versicherer einen Baustein „Sport“ anbietet. Dieses Modul versichert den Verlust von Fähigkeiten wie „Kopf und Rumpf drehen“ und „Rumpf beugen“. Somit werden erstmals auch Freizeitaktivitäten in die Produktwerbung einbezogen. „Auf diese Weise wird versucht, die Grundfähigkeitsversicherung auch als Kompensation für entgangene Lebensqualität zu positionieren. Ob und wie dieser Ansatz auf Akzeptanz stößt und Nachahmer findet, wird sich zeigen“, heißt es dazu von Franke und Bornberg. (tk)

Bild: © Aliaksandr Marko – stock.adobe.com

 

Private Haftpflicht: Franke und Bornberg beleuchtet Tarife

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein neues Rating für die private Haftpflicht präsentiert. Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich die Qualitätskluft vergrößert. Die Top-Tarife sind leistungsfähiger denn je. Doch nur jeder achte Tarif schafft es in die Spitzengruppe. Bei jedem zweiten Angebot besteht Luft nach oben.

Auch in diesem Jahr haben die Analysten von Franke und Bornberg den Markt für private Haftpflichtversicherungen (PHV) unter die Lupe genommen. Für das aktuelle Rating wurden 322 Tarife und Tarifvarianten von 99 Haftpflichtversicherern untersucht. „Auf die Ergebnisse waren wir dieses Mal ganz besonders gespannt“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Im vergangenen Jahr wurden die Ratingkriterien an die gestiegenen Anforderungen angepasst. Neu hinzugekommen war beispielsweise die oberste Ratingklasse FFF+ („hervorragend“) für die Top-Tarife am Markt (AssCompact berichtete: Private Haftpflicht: Franke und Bornberg sieht Aufstiegspotenzial).

Neben Preis bestimmt auch Qualität den Wettbewerb

Nun galt es zu beleuchten, wie sich die Versicherer den neuen Qualitätsanforderungen stellen. Wie die Auswertung zeigt, findet der Wettbewerb bei der PHV nicht nur über den Preis, sondern auch über die Qualität statt. „Anbieter, die auf Qualität setzen, haben ihre Produkte weiter verbessert“, so Michael Franke.

Da sich die familiäre Situation auf den Bedarf auswirkt, differenzieren die Analysten zwischen Tarifen für Singles und Familien. Dem Familien-Rating liegen aktuell 68 Prüfkriterien zugrunde. Beim Single-Rating sind es 57 Kriterien. Die Kriterien unterscheiden sich vor allem beim versicherten Personenkreis.

Nur jeder achte Tarif erhält Bestnote

In die Spitzengruppe FFF+ mit der Bestnote „hervorragend“ schaffen es von den 322 untersuchten Tarifen und Tarifvarianten 40 der Familientarife (12%) und 45 der Single-Tarife (14%). Um die Bestnote zu bekommen, müssen mindestens 85% der möglichen Punkte sowie zusätzliche Mindestanforderungen in einzelnen Leistungsbereichen erreicht werden. In der Gruppe mit FFF finden sich im aktuellen Rating 109 der Familientarife (34%) und 108 der Single-Tarife (35%).

Die Qualität in der Spitzengruppe hat gegenüber dem Vorjahr zwar weiter zugelegt. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade preisorientierte Kunden immer noch auf schwache bis sehr schwache Tarife treffen können. Wer bei der PHV am Preis spart, setzt den falschen Schwerpunkt, denn bei der PHV sind auch Top-Tarife für die meisten Menschen bezahlbar“, betont Christian Monke, Leiter Ratings Private Risiken bei Franke und Bornberg.

Am unteren Ende des Ratings landen in der Kategorie Familie 50 Tarife und in der Kategorie Single 46 Tarife in den Bewertungsstufen F+, F und F-, sind also nur ausreichend, mangelhaft oder gar ungenügend.

Neue Tarife punkten, Wechsel kann sich lohnen

Wie die Auswertung weiter zeigt, schneiden neue PHV-Tarife fast immer besser ab als ihre Vorgänger. Bestandskunden haben aber oftmals nichts davon. Ihr Versicherungsschutz bleibt auf dem einmal abgeschlossenen Leistungslevel. „Treue lohnt sich selten in der PHV“, unterstreicht Michael Franke. „Bestandskunden sehen oft in die Röhre, wenn ihr Versicherer im Neugeschäft bessere Leistungen aufruft.“ Auch wenn es inzwischen Regelungen für automatische Anpassungen an Tarif-Updates gibt, gelten diese für komplett neu entwickelte Angebote in der Regel nicht. Vermittler sollten deshalb regelmäßig prüfen, ob die versicherten Leistungen aktuellen Standards und dem Bedarf des Kunden noch entsprechen. Nicht selten lohnt sich ein Wechsel, so die Analysten.

Preise nur geringfügig gestiegen

Für Singles ist eine leistungsfähige private Haftpflichtversicherung derzeit für 50 bis 120 Euro zu haben. Für Familien geht es bei rund 70 Euro los und reicht bis ca.160 Euro jährlich. Laut Franke und Bornberg ist die Haftpflicht im Durchschnitt nur geringfügig teurer geworden als in den vergangenen Jahren.

Bei jedem zweiten Tarif besteht Luft nach oben

Die besten Tarife der privaten Haftpflichtversicherung sind so leistungsfähig wie nie, so das Fazit des Ratings. Diese Tarife würden mit den veränderten Lebensgewohnheiten und neuen Risiken Schritt halten. Bei jedem zweiten Tarif sehen die Analysten aber qualitativ noch reichlich Potenzial für bessere Leistungen.

Eine Übersicht der Versicherer mit mindestens einem Tarif mit Höchstwertung finden Sie hier.

Weitere Informationen zum PHV-Rating 2023 von Franke und Bornberg gibt es hier. (tk)

Lesen Sie auch:

Makler-Votum: Die Versicherer mit dem meisten Privathaftpflicht-Geschäft

Bild: © Coloures-Pic – stock.adobe.com

 

Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sich die Tariflandschaft im privaten Cyberschutz angesehen und die besten Anbieter gekürt. Zwei Jahre nach dem Erstrating entwickelt sich der Markt weniger dynamisch als erwartet. Das liegt einerseits am fehlenden Leistungsprofil für Versicherer und andererseits an der mangelnden Zahlungsbereitschaft vonseiten der Verbraucher.

<p>Zwei Jahre nach dem Erstrating hat das Analysehaus Franke und Bornberg erneut die Tariflandschaft im privaten Cyberschutz unter die Lupe genommen – und zieht ein ernüchterndes Fazit. Das Angebot an eigenständigen Cyber-Tarifen entwickelt sich weniger dynamisch als erwartet, kommentieren die Analysten. Viele namenhafte Versicherer fehlen noch komplett als Anbieter und seit dem ersten Rating haben sich sogar mehrere Versicherer komplett aus dem Geschäftsfeld zurückgezogen, unter anderem auch der Spitzenreiter des ersten Ratings, die ÖSA Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, die nur noch Produkte ihrer Konzernmutter VGH vertreibt. Die WGV ist als Anbieter ist neu hinzugekommen. </p><p>Die Bandbreite an privaten Cybertarifen ist sehr überschaubar. Dabei halten sich 95% aller Menschen in Deutschland ab 14 Jahren zumindest zeitweilig online auf; mehr als die Hälfte (57%) sind täglich im Netz und setzten sich damit auch digitalen Gefahren, wie Cyberkriminalität, aus. Derzeit bieten gerade mal 14 Versicherer insgesamt 20 Tarife an. Anzumerken ist, dass das Rating sich nur mit eigenständigen Tarifen befasst, nicht mit Cyber-Bausteinen in anderen Policen wie Haftpflicht-, Rechtsschutz- oder Hausratverträgen, die immer nur eine Abschnittsdeckung bieten. </p><h5>Verbraucher verkennen potenzielle Deckungslücke </h5><p>Für diese Zurückhaltung gibt es gleich mehrere Gründe, führt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, aus. Einer der Gründe, den das Ratinghaus bereits 2021 bemängelt hat, ist immer noch aktuell – Versicherern liegen keine Musterbedingungen vom GDV vor, was die Erstellung eines klaren Leistungsprofils erschwert. „Was macht einen guten Cyberschutz aus, und welche Leistungen sind vielleicht verzichtbar? Bei diesen Fragen stochern manche Versicherer noch im Nebel, zumal langfristige Schadenerfahrungen noch nicht vorliegen“, so Franke.</p><p>Zudem ist die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher in diesem Segment aktuell gering. Deswegen kalkulieren Versicherer oft mit spitzem Bleistift und geringen Margen, so die Analysten. Denn es bleibt, anders als bei Cyber-Bausteinen zum klassischen Breitengeschäft wie Hausrat oder Haftpflicht, kaum Luft nach oben, wenn die Schadenquote mal höher ausfällt. </p><p>Auch wiegen sich viele Verbraucher mit diesen Zusatzbausteinen in Sicherheit – doch im Schadenfall sind sie oft nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, so die Analysten. </p><h5>Keine Tarife in den zwei Top-Ratingkategorien</h5><p>Das aktuelle Rating beleuchtet ein Set von zwölf Kategorien mit insgesamt 68 Kriterien, mit variabler Punktezahl je nach Stellenwert. Am höchsten bewertet sind die Kategorien Konto-/Daten-/Identitätsmissbrauch, Daten- und Geräterettung nach Cyberattacken sowie Verlust bei Internetkäufen. Um die beiden höchsten Ratingklassen zu erreichen, brauchen die Tarife zusätzlich noch sogenannte Mindeststandards. Doch gleich vorweg – keine der Tarife konnte die beiden Spitzennoten erreichen. </p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Sieben Versicherer bieten mindestens einen gut bewerteten Tarif an--><h5>Sieben Versicherer bieten mindestens einen gut bewerteten Tarif an</h5><p>Immerhin: zehn Tarife – und damit die Hälfte der untersuchten Policen – konnten die Note FF+ (gut) einheimsen. Fünf weitere erreichten ein „befriedigend“. Ein Tarif muss sich allerdings die Bewertung F (mangelhaft) auf die Fahne schreiben, vier weitere sogar „ungenügend“ (siehe Grafik).</p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage clearfix"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten" height="125" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><p>Die Unternehmen, die mit mindestens einem Tarif die Bewertung „gut“ (FF+) erreichen konnten, sind ARAG, Bavaria Direkt, INTER, Öffentliche Versicherung Braunschweig, SV SparkassenVersicherung, VGH und WGV. </p><h5>Vermittler sind gefragt </h5><p>Und was hält die Zukunft für die private Cyberversicherung? Laut Franke und Bornberg braucht es Standards und ein verlässliches Leistungsbild, um den private Cyberschutz ins Breitengeschäft zu heben. Dass eine schnelle Weiterentwicklung in der Qualität von Cyberpolicen durchaus möglich wäre, das habe die Entwicklung im gewerblichen Cyberschutz bereits gezeigt. </p><p>Solange jedoch die benötigten Standards noch auf sich warten lassen, sprechen die Analysten den Vermittlern und Vermittlerinnen eine besonders große Bedeutung in diesem Feld zu – sie seien hier gefragt, Risiken anzusprechen und mit ihren Kunden und Kundinnen zu klären, welcher Schutz wichtig, gewünscht oder auch verzichtbar ist. (js)</p><p>Die Einzelergebnisse des Ratings können <a target="_blank" href="https://www.franke-bornberg.de/ratings/kompositversicherung/cyber-priva…; target="_blank" >hier</a> eingesehen werden. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © kamiphotos – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/2C50A731-F90D-4D37-B532-EA53246ECE1D"></div>

 

Private Rechtsschutzversicherung mit Qualitätsschub – und Luft nach oben

Im privaten Rechtsschutz gibt es nicht nur ein zunehmend größeres Angebot, auch die Qualität steigt, wie das neue Rechtsschutz-Rating von Franke und Bornberg zeigt. Doch Nachholbedarf gibt es in manchen Bereichen dennoch. 112 Tarife mit 311 Variationen von 40 Gesellschaften wurden von der Rating-Agentur analysiert.

Die private Rechtsschutzversicherung soll den Versicherungsnehmer im Streitfall begleiten und unterstützen. Laut Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) wächst der Rechtsschutzbestand. Er lag Ende 2022 demnach bei 23,6 Millionen Verträgen.

Dabei gibt es beim Rechtsschutz auch eine große Auswahl an Anbietern und Tarifen. Die Rating-Agentur Franke und Bornberg will hier Abhilfe schaffen mit ihrem neuen Rechtsschutz-Rating, bei dem 112 Tarife mit dem Leistungsumfang Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen untersucht wurden. Durch Tarifvarianten und zusätzlich versicherbare Leistungseinschlüsse kamen so 311 Tarifvariationen von 40 Gesellschaften unter die Lupe.

Mehr Auswahl, höhere Qualität

Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der untersuchten Rechtsschutztarife Franke und Bornberg zufolge um fast 29% gewachsen. Gleichzeitig steigt auch die Qualität. An rund 43% bzw. 44% der Tarife vergibt die Agentur aktuell die zweithöchste Note FFF („sehr gut“). 2021 lag die Quote mit 21% lediglich halb so hoch. Dennoch dürfe man sich nicht in Sicherheit wiegen, so Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH Michael Franke: „Es existieren auch schwache Tarife am Markt, die über ein F+, also ausreichend, nicht hinauskommen.“ Dennoch sei der Qualitätszuwachs sehr erfreulich und er beweise, dass anspruchsvolle Rating-Kriterien die Produktentwicklung beflügelten.

In der Top-Liga allerdings bleibt die Luft „weiterhin dünn“. Nur ARAG und Roland, wie schon 2021, erreichen in bestimmten Tarifkonstellationen ein FFF+ („hervorragend“). Ein Tipp für die Kunden hierbei: Laut Michael Franke sei es sehr wichtig, genau auf die Tarifbezeichnung zu achten. „Anbieter haben oft mehrere Produktlinien am Markt, um unterschiedliche Preisniveaus abzubilden. Die Spanne der Ratingnoten ist dabei häufig groß.“

Rechtsschutz-Tarife für Familien

Franke und Bornberg wendet unterschiedliche Rating-Kriterien für Familien- und Single-Tarife an, die sich vor allem beim versicherten Personenkreis unterscheiden. Bei Familien-Tarifen sind es 75 Kriterien. Drei von 112 Tarifen (2,7%) erhalten die „hervorragende“ Note FFF+, und 49 Tarife (43,8%) ein „sehr gutes“ FFF. Minderleister mit den Noten F („mangelhaft“) oder F- („ungenügend“) gibt es kaum noch, nämlich sowohl bei den Familien- als auch bei den Single-Tarifen jeweils einen.

Rechtsschutztarife für Singles

Bei Single-Tarifen wendet Franke und Bornberg 70 Kriterien an. Auch hier ist die Rating-Agentur vom Niveau überzeugt. Von 112 Tarifen erhalten vier (3,6%) ein FFF+ und 48 Tarife (42,9%) ein FFF. Der Mittelbau mit der FF+ zeigt sich allerdings etwas weniger ausgeprägt als bei den Familien-Tarifen (23 Tarife, 20,5%). Neben dem einen schon erwähnten F- gibt es noch vier weitere Tarife mit Note F.

Die besten Angebote

Insgesamt heimsten vier Tarifkonstellation die Bestnote FFF+ ein, nämlich der „Aktiv-Rechtsschutz Premium inkl. Baustein ARAG JuraCheck PLUS“ und der „ARAG Recht&Heim Premium inkl. Baustein ARAG JuraCheck PLUS“ von der ARAG sowie der „Rechtsschutz inkl. Bausteine Plus-Baustein Privat und JurWay Privat“ und der „Premium (Online-Tarif) inkl. Baustein JurWay Privat“ von Roland (letzterer nur in der Kategorie Single).

Insgesamt 24 Gesellschaften erreichten mit mindestens einem Tarif ein FFF, also ein „sehr gut“, darunter ADAC, die Bayerische, Allianz, Ergo, HUK, Württembergische, VHV und Hamburger Feuerkasse. Die detaillierten Ratingnoten je Tarif gibt es auf der Website von Franke und Bornberg.

Innovationspotenzial ausgeschöpft?

Für Michael Franke liegen die wesentlichen Rechtsschutz-Innovationen der letzten Jahre beim besseren Schutz im Internet, bei Leistungen bei Familienangelegenheiten und bei der vorsorglichen Rechtsberatung. Nennenswerte Fortschritte gebe es allerdings derzeit keine. Das Innovationspotenzial sei für Franke jedoch keineswegs ausgeschöpft. Gerade bei Nachhaltigkeit vermisse er neue Lösungen: „Einen Baum zu pflanzen, macht noch keinen nachhaltigen Rechtsschutztarif. Prävention hingegen ist immer nachhaltig. Sie spart Zeit, Geld, Nerven und Ressourcen. Künstliche Intelligenz und Chatbots bieten völlig neue Ansätze zur Prävention. Ich bin davon überzeugt, dass einige Gesellschaften die Chancen schnell nutzen werden."

Auch sollten Rechtsschutzversicherer ihre Leistungen und Ausschlüsse noch transparenter gestalten, was u. a. Fristen, Stichentscheide und Risikoausschlüsse bei Kapitalanlagen betreffe. Das zeige der jüngste Bericht des Versicherungsombudsmann. Für Franke beuge Transparenz Enttäuschungen vor und stärke das Vertrauen bei Vermittlern und Verbrauchern. (mki)

Über die Studie

Franke und Bornberg untersucht Rechtsschutztarife mit dem Leistungsumfang Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen. Für das Rating 2023 wurden 112 Tarife von 40 Anbietern analysiert. Mit allen versicherbaren Leistungseinschlüssen macht das 311 Tarifvariationen. Zugrunde liegt ein Katalog von 75 (Familie) bzw. 70 (Single) Prüfkriterien.

Franke und Bornberg bewertet die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, den Versicherungsschein und Geschäftsberichte. Geschäftsplanmäßige oder sonstige Erklärungen/Auslegungen der Versicherer, Selbstauskünfte und werbliche Veröffentlichungen bleiben außer Acht.

Jedes Produkt wird anhand der erreichten Gesamtpunktzahl einer von sieben Ratingklassen (von FFF+ „hervorragend“ bis F- „ungenügend“) zugeordnet. Geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede führen nicht zur Einstufung in eine andere Klasse. Zusätzliche Schulnoten schaffen weitere Differenzierung. Mindeststandards für die oberen Bewertungsklassen garantieren, dass Produkte der Ratingklassen FFF+, FFF, FF+ und FF in allen Bewertungskategorien durchgängig überdurchschnittliche Qualität aufweisen.

Bild: © peterschreiber.media – stock.adobe.com

 

map-report: Leben in der Neugeschäftskrise

Das Leben-Neugeschäft hat im Jahr 2022 deutliche Verluste registriert. Das belegt der aktuelle map-report 929 von Franke und Bornberg. Doch welche Versicherer schrieben die größten Verluste? Und welche stemmten sich gegen den Gesamtmarkt?

Die Sparte Leben steckt in der Neugeschäftskrise. Das ist ein Ergebnis des aktuellen map-report 929 „Solvabilität im Vergleich 2013 bis 2022 “, den das Analysehaus Franke und Bornberg GmbH (F&B) nun veröffentlicht hat. Demnach belief sich das Minus im Leben-Neugeschäft im Jahr 2022 auf 7% im Vergleich zum Vorjahr. Denn die verdienten Bruttobeiträge gemäß Solvency and Financial Condition Reports (SFCR-Berichte) der Versicherer betrugen 2022 rund 91,40 Mrd. Euro, während sie 2021 noch 98,31 Mrd. Euro betrugen.

Größtes Minus beträgt über 70%

Trotz der schlechten Entwicklung im Gesamtmarkt gelang es 15 Gesellschaften, die Beitragseinnahmen zu steigern – drei Anbieter lagen mit bis zu 2% knapp über dem Vorjahresniveau. Allerdings verloren 58 Versicherer zwischen knapp unter 0% und über 70% der Beitragseinnahmen im Vergleich zum Jahr 2021.

Relativ betrachtet brachen die Beitragseinnahmen laut aktuellem map-report bei der HanseMerkur um 70,9% auf 368,4 Mio. Euro am deutlichsten ein. Ausschlaggebend dafür waren laut SFCR-Bericht der HanseMerkur die geringen Einmalbeiträge. Eine Ursache: Infolge des raschen Zinsanstiegs auf den Finanzmärkten gewinnen Festgeldangebote für Anleger wieder an Attraktivität. Dahinter folgen die Provinzial Rheinland mit einem Rückgang von 31,5% auf 866,8 Mio. Euro, die Ideal (–25,5%, 386,9 Mio. Euro) und die Neue Leben (–23,4%, 746,4 Mio. Euro). Deutlich zulegen konnten hingegen die Ergo Vorsorge (16,2%), die Bayerische (14,5%), LVM (9,9%) und Continentale (8,6%).

Allianz mit höchstem absoluten Prämienverlust

In absoluten Zahlen hatte die Allianz den größten Rückgang bei den Beitragseinnahmen und verlor im Vergleich zum Vorjahr rund 1,80 Mrd. Euro. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand die HanseMerkur (–896,9 Mio. Euro), R+V (–773,4 Mio. Euro) und die Bayern-Versicherung (–569,5 Mio. Euro) Die größten absoluten Zuwächse verbuchten die Ergo Vorsorge (165,3 Mio. Euro), Generali (121,6 Mio. Euro), Continentale (87,1 Mio. Euro) und LVM (84,3 Mio. Euro).

PKV-Einnahmen entwickelten sich unterdessen positiv

Anders dagegen entwickelten sich die Prämieneinnahmen der privaten Krankenversicherer (PKV). Diese haben nämlich laut aktuellem map-report im Jahr 2022 ihre verdienten Bruttobeiträge um 3,8% auf 46,9 Mrd. Euro steigern können. Auf die Beitragsentwicklung der PKV-Anbieter wirken allerdings gleich mehrere Einflussfaktoren: Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln innerhalb des Versicherers wirken sich auch Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung, Geburten, Todesfälle und Prämienanpassungen auf die Entwicklung der Beitragseinnahmen aus. Welche Anteile diese Variablen an den Prämien der einzelnen Versicherer haben, lässt sich den SFCR-Berichten laut den Analysten von F&B allerdings nicht entnehmen.

Große PKV-Anbieter wachsen überdurchschnittlich stark

Marktneuling Ottonova wuchs ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 52,2% bei den Prämieneinnahmen im PKV-Segment relativ betrachtet am stärksten. Aber auch die Debeka konnte mit 5,3% deutlich über Marktdurchschnitt wachsen. Gleiches gilt für weitere große PKV-Anbieter wie Barmenia (7,1%), HUK-COBURG (5,5%), Hallesche (4,4%) und AXA (4,3%). (as)

 

Bild: © wsf-f – stock.adobe.com

 

Ist ChatGPT zur Versicherungsberatung geeignet?

Seit seiner Veröffentlichung Ende letzten Jahres sorgt der Chatbot ChatGPT für viel Furore. Die generative künstliche Intelligenz kann vieles - auch Versicherungsberatung? Das Analysehaus Franke und Bornberg hat getestet, wie sich ChatGPT bei Fragen rund um die Arbeitskraftabsicherung schlägt.

Die Einführung des Chatbots ChatGPT Ende letzten Jahres sorgte weltweit für Aufregung. So kann der Chatroboter des US-Unternehmens OpenAI z. B. Aufsätze schreiben, Gedichte verfassen, Zusammenhänge erklären und sogar Code erstellen.

Jede Branche versucht derzeit einzuschätzen, wie sie die generative künstliche Intelligenz für sich nutzen kann und wo die Gefahren lauern – so auch die Versicherungsbranche. Das Analysehaus Franke und Bornberg hat getestet, wie sich ChatGPT beim Thema Versicherungen auskennt.

Dafür haben Philipp Wedekind und Martin Seim von Franke und Bornberg dem Chatbot mehrere Fragen zur Arbeitskraftabsicherung gestellt und über die Ergebnisse in einem Blogpost berichtet.

Wie die Autoren den Test durchführten

Zunächst testeten die beiden Blogautoren im Februar diesen Jahres das klassische „ChatGPT“ als auch das in die Suchmaschine Bing integrierte Modell „Bing mit ChatGPT“. Beide Dienste nutzten zu diesem Zeitpunkt das Sprachmodell GPT-3 bzw. GPT-3.5, so Franke und Bornberg.

Zu einem späteren Zeitpunkt führten die Autoren eine zweite Testrunde mit dem verbesserten Sprachmodell GPT-4 durch. Für die Nutzung wird bei OpenAI ein Premium-Abo für 20 US-Dollar monatlich benötigt. Bing hat das neue Sprachmodell allerdings bereits integriert, so Franke und Bornberg.

Ergebnis der ersten Testrunde gemischt

Das Ergebnis der ersten Testrunde fällt verhalten aus. Die beiden Tester stellten dem Chatbot Fragen wie etwa „Durch eine Vorerkrankung erhalte ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Welche Alternativen gibt es für mich?“

 

Ist ChatGPT zur Versicherungsberatung geeignet?

 

„Die bisherigen Antworten reichen qualitativ von ‚gut‘ und ‚korrekt erklärt‘ bis hin zu völlig falschen und teilweise ausgedachten Informationen“, kommentieren die Autoren.

Während beispielsweise Bing-ChatGTP weitestgehend korrekt erklären kann, was eine echte Dienstunfähigkeitsklausel ausmacht, verweist ChatGPT bei der Frage welches Versicherungsprodukt laut Franke und Bornberg die beste echt Dienstunfähigkeitsklausel hat, auf Versicherungsprodukte, die so auf dem Markt nicht existent sind. Auch weisen die Autoren auf die Tatsache hin, dass ChatGPT sich auf eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 bezieht. Dies sei aber wohl darauf zurückzuführen, dass die Datenbasis des klassischen ChatGPT Ende 2021 endet. Positiv bewerten die Autoren dass der Chatbot in seiner Antwort darauf hinweist, dass eine individuelle Beratung durch einen Versicherungsmakler bzw. -berater sinnvoll sein könne, so Wedekind und Seim.

Auch Ergebnis der zweiten Testrunde verbesserungswürdig

In der zweiten Runde stellten die beiden Tester die Fragen noch einmal dem Bing-Chatbot mit der aktualisierten Sprachversion. Das Fazit: Während das neuere Sprachmodell eine bessere Trefferquote hat als der Vorgänger, vor allem was „allgemein gehaltene Erklärungen und Definitionen betrifft“, sind auch hier einige der Antworten falsch oder gar frei erfunden und ohne Überprüfung zur Versicherungsberatung oder Recherche nicht geeignet. (js)

Der volle Blogpost von Franke und Bornberg kann hier eingesehen werden.

Bild: © Kaspars Grinvalds – stock.adobe.com; Grafik: © Franke und Bornberg

 

Nachhaltigkeit: Versicherer machen Fortschritte

Franke und Bornberg hat erneut beleuchtet, wie die Assekuranz auf dem Weg zur Nachhaltigkeit vorankommt. Laut aktuellem ESG-Report achten die Versicherer zunehmend auf ihren Ressourcenverbrauch und auch in der Kapitalanlage zeigen sich Verbesserungen. Beim Gemeinwohl gibt es aber Luft nach oben.

Das dritte Jahr in Folge hat das Analysehaus Franke und Bornberg die Performance von Versicherern beim Thema Nachhaltigkeit unter die Lupe genommen. Beim dritten ESG-Report handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit der fb research GmbH. Der Kreis der teilnehmenden Gesellschaften hat sich um zwei auf 28 erhöht – davon 23 Versicherungskonzerne und fünf einzelne Gesellschaften. Laut Franke und Bornberg steht der ESG-Report 2023 nach gebuchten Bruttobeiträgen für rund 50% des Erstversicherungsmarktes.

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung im Blick

ESG steht für Nachhaltigkeit in den Bereichen Environmental, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. An dieser Struktur orientiert sich auch der ESG-Report und analysiert Aspekte und Treiber nachhaltigen Wirtschaftens in der Assekuranz. Die reicht vom Verbrauch im eigenen Unternehmen und Fairness gegenüber den Beschäftigten bis hin zur Kapitalanlage.

Im Segment Umwelt werden unter anderem Treibhausgasemissionen, CO2-Kompensation, der Verbrauch von Wasser, Strom, Papier und Heizenergie, Abfallmengen sowie Dienstreisen und Arbeitswege unter die Lupe genommen. Beim Bereich Soziales stehen Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, Tarifverträge und Ausbildungsplätze, aber auch gemeinwohlorientiertes Engagement wie Spenden und Sponsoring auf dem Prüfstand. Im Bereich Unternehmensführung liegt das Augenmerk des Berichts auf den Anlagestrategien der Versicherer sowie Mitgliedschaften in Nachhaltigkeitsinitiativen.

Nachhaltigkeit bei den Investments

Bei den Investments gilt es, für Versicherer ein Gleichgewicht zu finden zwischen Anlagevorschriften, Nachhaltigkeit und einer attraktiven Rendite. In der Praxis verbinden die analysierten Gesellschaften auf dem Weg zum nachhaltigen Investment verschiedene Anlagestrategien. Am häufigsten finden sich Ausschlusskriterien wie etwa für Kohle und Öl, aber auch bei Kinderarbeit und weiteren Verstößen gegen Menschenrechte. Weitere häufige Strategien sind ESG-Integration, Stimmrechtsausübung und Engagement.

Versicherer schränken Ressourcenverbrauch ein

Der Bericht beleuchtet wie bereits erwähnt auch ganz konkrete Maßnahmen innerhalb der Unternehmen, so etwa die Verringerung des Ressourcenverbrauchs. Den Unternehmen, die sich bei allen drei bisherigen Umfragen beteiligt haben, bescheinigen die Analysten hierbei Fortschritte. Das sind AXA, Barmenia, Debeka, die Bayerische, ERGO, Generali, HUK-Coburg, SIGNAL IDUNA, Swiss Life, Talanx, VOLKSWOHL BUND, W&W und Zurich. Diese Unternehmen konnten laut Franke und Bornberg in den vergangenen drei Jahren in Summe ihren Verbrauch stetig zurückfahren. Sieben von neun Versicherern, für die Angaben zum Wasserverbrauch vorliegen, haben ihren Wasserverbrauch gesenkt. Ähnlich positiv verlaufe die Entwicklung beim Strom.

ESG-konforme Gestaltung der Produkte

In der dritten Auflage des ESG-Reports wurden die Versicherer erstmals dazu befragt, wie und bei welchen Produkten sie auf eine nachhaltige Gestaltung setzen. Insgesamt bieten 17 von 28 Versicherern ESG-konforme Produkte an. Am weitesten verbreitet sind demnach ESG-Aspekte in der Lebensversicherung. 21 Versicherer haben ihre Lösungen im Hinblick auf ESG-Kriterien angepasst.

Elf Versicherer stuften das Sicherungsvermögen zum Zeitpunkt der Befragung vom 16.09. bis 28.10.2022 nach Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung ein und/oder hatten entsprechende Fonds im Portfolio. Um sich nicht dem Greenwashing-Vorwurf auszusetzen, seien manche Lebensversicherer laut Franke und Bornberg hier mittlerweile deutlich zurückhaltender.

Auch im Bereich Komposit gibt es Produktansätze für mehr Nachhaltigkeit. Bei nachhaltigen Wohngebäudepolicen werden Mehrkosten für energieeffizienten Schadenersatz übernommen und Photovoltaikanlagen oder Wallboxen für Elektrofahrzeuge standardmäßig versichert. Bei einer nachhaltigen Hausratversicherung erstattet die Gesellschaft zusätzliche Kosten für energieeffiziente Haushaltsgeräte sowie Reparaturen statt Neukauf. Nachhaltige Kfz-Versicherungen belohnen umweltbewusstes Verhalten.

Es braucht neue Ideen, kein Business as usual

„Die Assekuranz muss Produkte von Grund auf neu denken. Frische Ideen sind hier wichtiger als Taxonomiekonformität, zumal die jüngsten Entwicklungen im Bereich Taxonomie viele Fragen aufwerfen“, betont Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH und Initiator des ESG-Reports. Generell appelliert Franke: „Der Zustand der Welt erfordert entschlossenes Handeln. Business as usual hat ausgedient. Die Assekuranz kann und muss einen spürbaren Beitrag für eine intakte Umwelt und vor allem ein menschenwürdiges Leben leisten.“

Spendenquote: Noch viel Luft nach oben in Sachen Gemeinwohl

Ebenfalls zum ersten Mal wurde beim aktuellen ESG-Report die Spendenquote beleuchtet. Den Ergebnissen zufolge spenden fast alle befragten Unternehmen für einen guten Zweck. Doch beim Blick auf die konkreten Beträge zeigt sich, dass die Spendenbereitschaft offenbar noch ausbaufähig ist. „Versicherer berichten oft und gern über ihr soziales und ökologisches Engagement. Aber de facto bleiben sie hinter ihren Möglichkeiten zurück und nutzen für Spenden bestenfalls die Portokasse“, sagt Michael Franke. Die höchste Spendenquote betrage 0,001% der Beitragseinnahmen. 50% der Versicherer würden von 1 Mio. Euro Beitrag ganze 68 Cent oder weniger spenden.

Fazit und Ausblick

Der ESG-Report 2023 attestiert den Versichern Fortschritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Die Gesellschaften schränken ihren Ressourcenverbrauch ein und in der Kapitalanlage sind Verbesserungen zu beobachten. Nachhaltigkeit ende aber noch lange nicht bei der Kapitalanlage, wie es im Fazit heißt. „Nachhaltigkeit ist eine Frage der Werte und reicht über die aktuellen regulatorischen Anforderungen weit hinaus“, unterstreicht Michael Franke. „Manche ESG-Vorgaben aus Brüssel sind im besten Fall gut gemeint, oft aber nicht gut gemacht. Ob EU-Klimataxonomie oder Offenlegungsverordnung und Präferenzabfrage – hier läuft vieles noch nicht rund. Doch das enthebt uns nicht unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt, gegenüber schwachen Mitgliedern der Gesellschaft und künftigen Generationen.“

Angesichts fehlender Informationen verlaufe die Abfrage von Nachhaltigkeitspräferenzen in der Kundenberatung bislang nur zögerlich. Es müsse gelingen, Vermittlern passende Werkzeuge für die Beratung und Produktauswahl an die Hand zu geben. (tk)

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„Die leistungsstärksten Versicherer mit den besten Angeboten“

35 Preisträger in 34 Kategorien erhielten kürzlich den Deutschen Versicherungs-Award von Franke und Bornberg, DISQ und ntv. Dazu wurden die Versicherer in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal in puncto Leistung, Preis und Service bewertet. Wer konnte diesmal überzeugen?

Zum sechsten Mal wurde kürzlich der „Deutsche Versicherungs-Award“ von der Ratingagentur Franke und Bornberg, dem Nachrichtensender ntv und dem Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) verliehen. Bei der alljährlichen Auszeichnung wurden diesmal 35 Preisträger in 34 Kategorien geehrt. Der Branchen-Award soll Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Orientierung bei den zahlreichen Versicherungsangeboten am deutschen Markt geben.

„Im Ernstfall muss auf sie Verlass sein“

„Versicherungen können Schutz in vielen Lebensbereichen bieten, aber im Ernstfall muss auf sie Verlass sein“, meint Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. „Damit Versicherte keine negativen Überraschungen erleben, prüfen wir seit über 25 Jahren Produkte und Unternehmen auf Herz und Nieren. Die Chance auf eine Auszeichnung haben nur die leistungsstärksten Versicherer mit den besten Angeboten.“

Analysen prüfen Leistung und Service

Für die Bewertung haben die Ratingagentur Franke und Bornberg und das Deutsche Institut für Service-Qualität Versicherer und deren Produkte untersucht. Die Leistungsanalyse von Franke und Bornberg basiert auf mehr als 5.000 Versicherungsdatensätzen. Die einbezogenen Unternehmen mit den besten Produkten wurden außerdem der Service-Analyse unterzogen, die verdeckt initiierte Telefon-Beratungen, E-Mail-Anfragen und Internet-Usability-Tests beinhaltete. Bei dieser Analyse wurden 900 Servicekontakte ausgewertet. „Versicherte erwarten neben attraktiven Leistungen zurecht auch einen guten Service. Der Deutsche Versicherungs-Award führt die elementaren Bereiche zusammen: Alle Preisträger bieten eine überzeugende Kombination aus attraktiven Konditionen und ansprechendem Service“, so Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität. In das Gesamtergebnis der Kategorien flossen die Resultate der Leistungsanalyse (Leistungen und Prämien) mit 66,7% und die der Serviceanalyse mit 33,3% ein.

Die Preisträger des Jahres 2023
„Die leistungsstärksten Versicherer mit den besten Angeboten“
  • Gesamtsieger in der Kategorie „Altersvorsorge“ darf sich die Europa nennen.
  • Fahrzeugversicherung: Bei der Kfz-Versicherung liegen Europa, HUK-COBURG und VHV ganz vorne. Die Kfz-Versicherung Elektro konnten der ADAC, HUK-COBURG und VHV für sich entscheiden. Und ADAC, Itzehoer und Württembergische stehen bei Motorradversicherung auf dem Treppchen.
  • Die Kategorie Rechtsschutzversicherung konnten die ARAG, Auxilia und Württembergische für sich entscheiden.
  • Gesundheit: Gesamtsieger beim Privatschutz ist erneut die VHV. Als „Gesamtsieger PKV-Vollversicherung“ wurde die Gothaer ausgezeichnet, Gesamtsieger PKV-Zusatzversicherung ist die SDK geworden.
  • Risiko und Unfall: In der Kategorie „Risikolebensversicherung“ punkten Allianz, Baloise und LV 1871. Bei der Unfallversicherung haben Baloise, Die Haftpflichtkasse und Interrisk überzeugt.
  • Arbeitskraftabsicherung: Die Kategorie „Berufsunfähigkeitsversicherung“ konnten Hannoversche, HDI und Stuttgarter für sich entscheiden. Continentale, Dialog und Zurich führen die Kategorie „Erwerbsunfähigkeitsversicherung“ an. Bei der „Grundfähigkeitsversicherung“ erhalten Allianz, Baloise und Gothaer den Award.
  • Gewerbeversicherung: Im Bereich „Cyberversicherung“ liegen Alte Leipziger, Baloise und VHV ganz vorne. Bei der „Betriebshaftpflichtversicherung“ machen Allianz, Signal Iduna und VHV das Rennen. Allianz, BGV und Münchener Verein erhalten für ihre „Inhaltsversicherung“ die besten Bewertungen.
  • Die Kategorie „Private Cyberversicherung“ gewinnen ARAG, Öffentliche Feuerversicherung Sachsen-Anhalt und die VGH Versicherungen.
  • Nachhaltigkeit: Als „Unternehmen“ macht hier die Zurich das Rennen. Bei „Produkte Komposit“ überzeugt die Waldenburger.

Die weiteren Preisträger des Deutschen Versicherungs-Awards 2023 sind in der oben stehenden Tabelle aufgeführt.

„Mehr Transparenz und Entscheidungshilfen“

Catja Stammen, Redaktionsleiterin ntv-Service-Magazine, sagt: „Der komplexe Versicherungsbereich ist für viele Menschen ein Produkt- und Tarifdschungel. Der Deutsche Versicherungs-Award, den ntv gemeinsam mit seinen Partnern Franke und Bornberg sowie dem DISQ veranstaltet, hat deshalb Signalwirkung und soll für mehr Transparenz und Entscheidungshilfen sorgen.“ (lg)

Bild: © Clayton D/peopleimages.com – stock.adobe.com; Grafik: © DISQ / Franke und Bornberg / ntv

 

BU-Rating: Fast jeder zweite Tarif erhält Bestnote

Franke und Bornberg hat erneut Berufsunfähigkeitsversicherungen beleuchtet. Für fast die Hälfte der Tarife gibt es die Höchstwertung. Mit Skepsis blicken die Rater auf den Preiswettbewerb, der das Risiko einer Unterkalkulation verstärke. Auch die zunehmende Unterteilung der Berufsgruppen befeuere diesen Trend.

Die Qualität von selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherungen (SBU) kann sich sehen lassen. Dieses Fazit zieht das Analysehaus Franke und Bornberg anhand der Ergebnisse des aktuellen BU-Ratings 2023. „Der BU-Schutz hat ein Top-Niveau erreicht. Nach mehr als 28 Jahren Qualitätswettbewerb ist die BU austrainiert“, unterstreicht Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Weitere Fortschritte in der Qualität seien in der Spitzengruppe derzeit nicht zu erwarten. Aus diesem Grund würden sich viele BU-Versicherer insbesondere auf Zielgruppen und deren spezifischen Bedarf fokussieren. Hierzu zählten Bedingungspassagen wie Nachversicherung für Schüler, Studierende und Auszubildende oder spezielle Klauseln für Beamte und Teilzeitbeschäftigte.

Harter Preiskampf mit Risiken

Einen weiteren Hebel liefere der Preis, erklärt Michael Franke: „Für vermeintlich gute Berufsgruppen werden die Prämien immer günstiger. Doch ich bin skeptisch, ob die Rechnung aufgeht. Heute liegt die Bruttoprämie für einen Maschinenbauingenieur niedriger als 2015 – und das, obwohl der Garantiezins seitdem von 1,25% auf nur noch 0,25% gesunken ist. Und die beste Berufsgruppe schützt nicht vor dem Risiko, aus psychischen Gründen berufsunfähig zu werden.“ Der Preiswettbewerb verstärke laut Michael Franke die Gefahr einer Unterkalkulation. Auch die immer weiter zunehmende Unterteilung der Berufsgruppen – insbesondere bei vermeintlich risikoarmen Tätigkeiten – würde diesen Trend befeuern.

Stabilität als A und O

Der scharfe Preiswettbewerb rückt die Stabilität von BU-Versicherern in den Mittelpunkt. Aus diesem Grund berücksichtigt Franke und Bornberg im Produktrating seit 2021 die Ergebnisse des map-reports „Stabilitätsrating der Berufsunfähigkeitsversicherer“. „Stabilität entwickelt sich zu einem entscheidenden Parameter bei der Auswahl eines BU-Tarifes. Mit Blick auf die Tragweite der Entscheidung wäre ein BU-Rating ohne Stabilitätskriterien unvollständig. Der map-report komplettiert unsere Tarifanalyse deshalb auf ideale Weise“, erklärt Michael Franke das Vorgehen. Die Analyse 2023 verdeutlicht laut Franke und Bornberg, wie aggressiv der Markt kalkuliert (AssCompact berichtete: Die Stabilität der BU-Versicherer im Fokus).

125 SBU-Tarife von 54 Anbietern unter der Lupe

Für das aktuelle BU-Rating hat Franke und Bornberg 125 SBU-Tarife von 54 Gesellschaften mit insgesamt 759 Tarifvariationen untersucht. Im Vergleich zum letzten Rating im Herbst 2021 sprechen die Analysten von weiteren Fortschritten. So erhalten beim aktuellen Rating 44,8% der Tarife die Höchstwertung „FFF+“, sind also „hervorragend“. 2021 waren es noch 42,08% gewesen. Noch deutlicher ist der Fortschritt in der Verfolgergruppe mit der Bewertung FFF („sehr gut“). Ihr Anteil hat von 17,65% auf 24,0% zugelegt. Lediglich vier Tarife kommen über ein „ausreichend“ derzeit nicht hinaus.

So steht es um BU-Direktversicherungen

Unter die Lupe genommen hat Franke und Bornberg auch selbstständige BU-Direktversicherungen, wobei das Angebot relativ überschaubar ist. Nicht einmal die Hälfte der BU-Versicherer bietet Lösungen zum BU-Schutz über den Arbeitgeber – derzeit sind es 26 Gesellschaften mit 36 Tarifen und insgesamt 45 Tarifvariationen. Das Rating unterscheidet sich in Bewertungsaspekten, die infolge gesetzlicher Vorgaben in der betrieblichen SBU nicht zulässig sind, wie zum Beispiel zusätzliche Kapitalleistungen. Wie die Auswertung zeigt, ist die Leistungsdichte bei der BU über den Betrieb noch größer. Für 55,6% der Tarife gibt es die Bestwertung „hervorragend“ und für weitere 22,2% die Note „sehr gut“. Kein einziger Tarif ist „ausreichend“ oder schlechter.

Ausblick: Am Preis lässt sich nicht ewig weiter schrauben

„Die Qualität der BU-Tarife ist weitestgehend ausgereizt. Auch die Preisspirale lässt sich nicht beliebig weiterdrehen“, betont Michael Franke. Deshalb rücken zunehmende Kriterien jenseits von Bedingungen und Preis ins Blickfeld, wie die Regulierungspraxis und die Stabilität.

In Sachen Nachhaltigkeit besteht noch viel Luft nach oben

Auch dem Thema Nachhaltigkeit kommt bei Verbrauchern eine immer größere Bedeutung zu. „Nachhaltige Kapitalanlage und das Vermeiden negativer Auswirkungen von Investments auf Nachhaltigkeitsfaktoren werden zunehmend zum Hygienefaktor. In Sachen nachhaltigere Tarife erwarte ich von Versicherern jetzt mehr Fantasie“, sagt Michael Franke. Einen Baum zu pflanzen, sei zwar eine gute Idee, aber kein belastbarer Beweis für nachhaltiges Handeln. Dabei gäbe es durchaus interessante Ansatzpunkte für nachhaltigere BU-Tarife. „Prävention, also der Schutz vor Berufsunfähigkeit, ist immer nachhaltig. Prävention rechnet sich für Versicherte ebenso wie für Versicherer. Das Gleiche gilt für intelligente Angebote zur Wiedereingliederung in das Berufsleben. Flexiblere Leistungen, also zum Beispiel je nach Bedarf Kapital und oder Rente, kommen dem Bedarf von Versicherten ebenfalls entgegen“, so Michael Franke weiter. Derzeit stehe Nachhaltigkeit wegen des geringen Angebotes noch auf der Watch-List für kommende BU-Ratings. (tk)

Weitere Informationen: Berufsunfähigkeitsversicherung | Franke und Bornberg.

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Die Stabilität der BU-Versicherer im Fokus

Die Ratingagentur Franke und Bornberg bescheinigt den meisten Berufsunfähigkeitsversicherern im Rahmen des neu aufgelegten „map-report BU-Ratings“ eine hohe Stabilität. Insbesondere unter den schwierigen Rahmenbedingungen fällt das Ergebnis positiv aus.

Die langfristige Stabilität ist in der BU-Versicherung ein entscheidendes Kriterium. Wie es darum steht, hat die Ratingagentur Franke und Bornberg im Rahmen des map-reports untersucht und ein aktuelles BU-Stabilitätsrating erstellt.

Ein Analyseschwerpunkt des Ratings liegt auf der Entwicklung der Überschüsse und der Schadenquote bei den jeweiligen Versicherern. Die Finanzstärke und die Differenz zwischen Netto- und Bruttoprämie sind weitere Bewertungskriterien – und natürlich eventuelle Prämienanpassungen. Mit Blick auf die Prämien teilt Franke und Bornberg mit, dass die Untersuchung zur Prämienkalkulation breiter aufgestellt wurde und diesmal zehn statt bisher drei Berufsbilder beinhaltet. „Mit der neuen, umfangreicheren Prämienbewertung wird verhindert, dass bereits Beitragsabweichungen in nur einem Musterfall zu stark auf die Bewertung durchschlagen“, erklärt Reinhard Klages, Analyst des map-report, die Neuerung.

Im Ergebnis zeigt das Rating Kunden und Vermittlern auf, welche Versicherer für langfristig verlässliche Konditionen und damit für Zukunftsfähigkeit stehen.

Siebenmal „mmm+“, viermal „FFF+“

In dem Rating erhalten 42 Gesellschaften eine Gesamtbewertung. Davon erreichen sieben Anbieter einen Platz in der Spitzengruppe. Ein „mmm+“ erhalten die Gesellschaften

  • LV 1871
  • Europa
  • Volkswohl Bund
  • Allianz
  • Provinzial Rheinland
  • Continentale
  • BL die Bayerische

Vier weitere Versicherer stellten sich dem noch deutlich umfangreicheren BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg, bei dem Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse genommen wird. Die Ergebnisse sind nicht direkt vergleichbar, haben aber eine noch höhere Aussagekraft. So erhielten die Versicherer

  • Nürnberger
  • Generali
  • ERGO Vorsorge
  • HDI

im Rahmen des Unternehmensratings die höchste Bewertung „FFF+“.

Aggressive Prämienkalkulation

Die Analyse der Prämiengestaltung mit Stand des Jahres 2023 zeigt, dass im Markt weiterhin sehr aggressiv kalkuliert wird. Die jeweilige Durchschnittsprämie der erwähnten zehn Musterfälle wird durchschnittlich um rund 30% unterschritten, vereinzelt sogar bis um mehr als 40%. Das gegenseitige Unterbieten bei den Beiträgen habe sich zwar entschleunigt, heißt es im map-report, aber bei der Anzahl der Berufsgruppen scheint das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht zu sein.

Geschäftsführer Michael Franke hält diese Entwicklung für problematisch: „Gerade bei den günstigen Berufsgruppen wird verstärkt selektiert. Fraglich ist, ob diese Rechnung langfristig aufgehen kann. Denn diese Berufe sind von dem Anstieg psychischer Gesundheitsprobleme besonders betroffen.“

Allerdings sollten Kunden auch nicht allein nach dem Preis auswählen. Leistungen, Bedingungswerk und Stabilität des Versicherers sind entscheidende Faktoren. Doch gerade in der jetzigen Situation, in denen Verbraucher unter der Inflation und den hohen Energiepreisen leiden, könnten es dann doch wieder die Preise sein, anhand derer die Entscheidung für einen BU-Versicherer bzw. eine BU-Versicherung getroffen wird, mutmaßen die Analysten von Franke und Bornberg – insofern sich die Menschen unter den aktuellen Rahmenbedingungen überhaupt eine BU-Absicherung leisten wollen.

Weitere Informationen zum map-report finden sich hier.

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