AssCompact suche
Home
Assekuranz
20. Juli 2023
Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten

1 / 2

Person holding a credit card, uses a credit card to pay for goods and services online, the concept of using a credit card for online shopping, ordering goods and services on the website.

Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sich die Tariflandschaft im privaten Cyberschutz angesehen und die besten Anbieter gekürt. Zwei Jahre nach dem Erstrating entwickelt sich der Markt weniger dynamisch als erwartet. Das liegt einerseits am fehlenden Leistungsprofil für Versicherer und andererseits an der mangelnden Zahlungsbereitschaft vonseiten der Verbraucher.

Zwei Jahre nach dem Erstrating hat das Analysehaus Franke und Bornberg erneut die Tariflandschaft im privaten Cyberschutz unter die Lupe genommen – und zieht ein ernüchterndes Fazit. Das Angebot an eigenständigen Cyber-Tarifen entwickelt sich weniger dynamisch als erwartet, kommentieren die Analysten. Viele namenhafte Versicherer fehlen noch komplett als Anbieter und seit dem ersten Rating haben sich sogar mehrere Versicherer komplett aus dem Geschäftsfeld zurückgezogen, unter anderem auch der Spitzenreiter des ersten Ratings, die ÖSA Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, die nur noch Produkte ihrer Konzernmutter VGH vertreibt. Die WGV ist als Anbieter ist neu hinzugekommen.

Die Bandbreite an privaten Cybertarifen ist sehr überschaubar. Dabei halten sich 95% aller Menschen in Deutschland ab 14 Jahren zumindest zeitweilig online auf; mehr als die Hälfte (57%) sind täglich im Netz und setzten sich damit auch digitalen Gefahren, wie Cyberkriminalität, aus. Derzeit bieten gerade mal 14 Versicherer insgesamt 20 Tarife an. Anzumerken ist, dass das Rating sich nur mit eigenständigen Tarifen befasst, nicht mit Cyber-Bausteinen in anderen Policen wie Haftpflicht-, Rechtsschutz- oder Hausratverträgen, die immer nur eine Abschnittsdeckung bieten.

Verbraucher verkennen potenzielle Deckungslücke

Für diese Zurückhaltung gibt es gleich mehrere Gründe, führt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg, aus. Einer der Gründe, den das Ratinghaus bereits 2021 bemängelt hat, ist immer noch aktuell – Versicherern liegen keine Musterbedingungen vom GDV vor, was die Erstellung eines klaren Leistungsprofils erschwert. „Was macht einen guten Cyberschutz aus, und welche Leistungen sind vielleicht verzichtbar? Bei diesen Fragen stochern manche Versicherer noch im Nebel, zumal langfristige Schadenerfahrungen noch nicht vorliegen“, so Franke.

Zudem ist die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher in diesem Segment aktuell gering. Deswegen kalkulieren Versicherer oft mit spitzem Bleistift und geringen Margen, so die Analysten. Denn es bleibt, anders als bei Cyber-Bausteinen zum klassischen Breitengeschäft wie Hausrat oder Haftpflicht, kaum Luft nach oben, wenn die Schadenquote mal höher ausfällt.

Auch wiegen sich viele Verbraucher mit diesen Zusatzbausteinen in Sicherheit – doch im Schadenfall sind sie oft nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, so die Analysten.

Keine Tarife in den zwei Top-Ratingkategorien

Das aktuelle Rating beleuchtet ein Set von zwölf Kategorien mit insgesamt 68 Kriterien, mit variabler Punktezahl je nach Stellenwert. Am höchsten bewertet sind die Kategorien Konto-/Daten-/Identitätsmissbrauch, Daten- und Geräterettung nach Cyberattacken sowie Verlust bei Internetkäufen. Um die beiden höchsten Ratingklassen zu erreichen, brauchen die Tarife zusätzlich noch sogenannte Mindeststandards. Doch gleich vorweg – keine der Tarife konnte die beiden Spitzennoten erreichen.

Seite 1 Welche Versicherer im privaten Cyberschutz punkten

Seite 2 Sieben Versicherer bieten mindestens einen gut bewerteten Tarif an