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Franke & Bornberg Research GmbH

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Franke und Bornberg kürt die besten Kfz-Versicherungen

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat auch in diesem Jahr Kfz-Tarife unter die Lupe genommen. 399 Tarifvarianten von 81 Gesellschaften wurden beleuchtet. Wie das Rating zeigt, steigen vor allem im Premiumsegment die Leistungsgrenzen, und E-Mobilität nimmt Fahrt auf.

Pünktlich zur Wechselsaison hat das Analysehaus Franke und Bornberg ein aktuelles Kfz-Rating vorgelegt. Dem Rating liegen 399 Tarifvarianten von 81 Versicherern zugrunde. Da die Analysten von Franke und Bornberg nur die jeweils beste Tarifkonstellation berücksichtigen, sind letztlich 177 Tarife mit 70 Leistungsaspekten ins Rating eingeflossen.

Tarifvielfalt hat zugenommen

Wie die Untersuchung zeigt, ist das Tarifangebot um rund 10% gewachsen. Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, führt dies insbesondere auf den Ausbau bestehender Produktlinien zurück: „Versicherer, die zuvor nur zwei Qualitätslevel im Angebot hatten, setzen zunehmend auf Differenzierung. Aus zwei Varianten werden schnell drei. Das Prinzip wiederholt sich: Der Basis-Tarif wird schlechter, der Standardtarif ist mehr oder weniger gleich geblieben, und zusätzlich gibt es einen neuen Premium Tarif.“ Zudem hätten einige Gesellschaften komplett neue Produktlinien gestartet, so Franke weiter. Als Auslöser für den Ausbau der Qualitätslevel führt Franke insbesondere den intensiven Wettbewerb an.

Höhere Leistungsgrenzen bei Premiumtarifen

Vor allem im Premiumsegment verzeichnen die Analysten steigende Leistungsgrenzen. Während beispielsweise Folgeschäden bei Tierbiss im Basis-Tarif selten abgedeckt sind, kommen Standardprodukte für 3.000 bis 5.000 Euro auf. In Premium-Tarifen erhalten Versicherte inzwischen bis zu 10.000 Euro Leistung, bei Elektrofahrzeugen sogar bis 20.000 Euro.

E-Mobilität im Trend

Gerade im Bereich Elektromobilität zeigt sich eine gewisse Dynamik: So bauen die Versicherer ihre Leistungen für Elektrofahrzeuge aus. Im Rating wurden bei Teilkasko-Tarifen erstmals Elektrokriterien wie Ladekabel und Ladestation berücksichtigt. Bei Vollkasko-Tarifen gehören Brems-, Betriebs- und Bruchschäden nun zu den relevanten versicherten Gefahren. Außerdem neu im Kriterienkatalog ist die All-Risk-Deckung für den Akkumulator. Laut Franke und Bornberg wurden einige vorhandene Kriterien verständlicher formuliert und die Benchmark wurde an die aktuellen Marktentwicklungen angepasst.

„Bevor wir ein Kriterium neu in unseren Katalog aufnehmen, warten wir ab, bis mehrere Anbieter ähnliche Regelungen treffen. Auf diese Weise gewährleisten wir die Vergleichbarkeit von Ergebnissen“, erläutert Michael Franke. Auf der Warteliste für neue Kriterien im Bereich E-Mobilität stünden etwa Zustandsdiagnostik (Restkapazitätsprüfung, Inspektion) oder die Kostenübernahme für Einbau und Ausbau des Akkus.

Bestnote für 38 Tarife

38 der insgesamt 177 Tarife, die letztlich ins Rating eingeflossen sind, und damit 21%, erhielten die Bewertung FFF+ und damit „Hervorragend“. Laut Franke und Bornberg bleibe das Bewertungsniveau trotz höherer Anforderungen nur ganz knapp unter dem des Vorjahres. Damals heimsten 22% der Tarife die Bewertung FFF+ ein.

Die Versicherer mit den besten Tarifen

Die folgenden Gesellschaften haben für einen oder mehrere Tarife die Bestnote erhalten (in alphabetischer Reihenfolge):

ADAC Autoversicherung, Allianz, Alte Leipziger, AXA, Baloise, DBV Beamten, DEVK, Dialog, ERGO, Feuersozietät Berlin Brandenburg, Generali, Gothaer, Hamburger Feuerkasse, HDI Versicherung, HUK COBURG, HUK24, Itzehoer, KRAVAG Logistic, KRAVAG, Öffentliche Braunschweig, Provinzial Nord, Provinzial (ehemals Westfälische), R+V, Rheinland, Rhion, Saarland, Sparkassen DirektVersicherung AG, Sparkassen-Versicherung Sachsen, uniVersa, Versicherungskammer Bayern, VHV, VRK, wgv, Württembergische, WWK.

Nachhaltigkeit nimmt an Relevanz zu

Rund um E-Mobilität kommt dem Thema Nachhaltigkeit im Kriterienkatalog des Kfz-Ratings von Franke und Bornberg eine wachsende Bedeutung zu. „Wir beobachten interessante Ansätze für nachhaltigere Autoversicherungen, zum Beispiel eine Prämie bei Umstieg auf E-Mobilität oder der Einsatz gebrauchter Ersatzteile bei Reparaturen“, erläutert Michael Franke. Ob sich daraus ein Trend entwickle, bleibe abzuwarten.

Die aktuellen Bewertungsrichtlinien sowie alle Tarifbewertungen des Kfz-Ratings stellt Franke und Bornberg im Internetauftritt unter diesem Link bereit. (tk)

Bild: © Jo Panuwat D – stock.adobe.com

 

Franke und Bornberg: Vier von fünf BU-Anträgen werden anerkannt

Der Eintritt einer Berufsunfähigkeit ist für Betroffene ein Schicksalsschlag. Umso wichtiger sind eine ausgeprägte Kundenorientierung und eine professionelle Regulierungspraxis seitens der BU-Versicherer. Im jährlichen Unternehmensrating untersucht Franke und Bornberg die Leistungspraxis von Anbietern – und fünf BU-Versicherer erhielten die Höchstnote.

<p>Tritt der Leistungsfall bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ein, schlägt für Versicherte die Stunde der Wahrheit: Wird der Versicherer zahlen und ab welchem Zeitpunkt? Und wie nervenaufreibend ist der Weg der Beantragung bis zur ersten BU-Rente? Wenn es also um BU geht, spielt die Kundenorientierung im Leistungsbereich der Versicherer die wichtige Rolle. In seinem jährlichen BU-Unternehmensrating beleuchtet das Analysehaus Franke und Bornberg (FuB) daher, wie professionell Lebensversicherer das Risiko Berufsunfähigkeit absichern und wie kundenorientiert sie dabei agieren. </p><h5>Fünf untersuchte BU-Versicherer erhalten Höchstnote</h5><p>Als Datenquellen für die Untersuchung kombinieren die Analysten einen Datenpool, der sich aus den Antworten der teilnehmenden Unternehmen speist, Stichproben bei den Gesellschaften vor Ort verbunden mit einer Analyse der Leistungspraxis, der Arbeitsprozesse und Systeme in der Risiko- und Leistungsprüfung sowie eine Stabilitätsbetrachtung. Hierbei werden sowohl Geschäfts- und Solvenzberichte als auch nicht-öffentliche Daten wie etwa die Schadenquote berücksichtigt. Und von den zehn überprüften BU-Versicherern erreichen im Teilbereich „Kundenorientierung im Leistungsbereich“ fünf Anbieter die Höchstnote „hervorragend“ (FFF+), darunter große Gesellschaften wie die Allianz Lebensversicherung-AG oder auch kleinere Anbieter wie die Nürnberger Lebensversicherung AG. </p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage clearfix"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="Franke und Bornberg: Vier von fünf BU-Anträgen werden anerkannt" height="180" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><p>Weitere vier Teilnehmer erhalten für ihre Regulierungspraxis ein „sehr gut“ (FFF), darunter mit der Hannoverschen Lebensversicherung AG und der SIGNAL IDUNA Lebensversicherung AG zwei Newcomer im Rating. Die Dialog Lebensversicherungs-AG bekommt die Note „gut“ (FF).</p><h5>BU-Ursachen unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern</h5><p>Trotz einheitlicher Unisex-Tarife zeigen sich laut FuB-Rating bei den BU-Ursachen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Krankheiten der Psyche lösen rund 36% der anerkannten Leistungsfälle bei Frauen aus. Bei Männern hingegen sind es nur rund 26%. Noch auffälliger sind die Unterschiede bei Krebserkrankungen („Bösartige Neubildungen“). Hier liegt der Anteil laut FuB bei Frauen um rund 9% höher als bei Männern. Andererseits führen Krankheiten des Kreislaufsystems, Muskulatur und Skelettsystem sowie Unfälle unter Männern deutlich häufiger zu einer BU als bei Frauen. Als Folge würden BU-Leistungsfälle bei Frauen im Schnitt früher als bei Männern eintreten, denn Psychische Erkrankungen führen früher in die Berufsunfähigkeit, während Verschleiß am Bewegungsapparat und Kreislaufkrankheiten erst im höheren Alter auftreten, erklärt FuB.</p><!--text-long-pagebreak--><!--sub-title||Vier von fünf Anträgen werden anerkannt--><h5>Vier von fünf Anträgen werden anerkannt</h5><p>Die untersuchten Versicherer haben laut den Analysten 2021 vier von fünf Anträgen auf BU-Leistungen anerkannt. Besonders hoch ist die Quote bei Krebserkrankungen. Hier wurden fast 95% aller Anträge positiv beschieden. Krankheiten des Kreislaufsystems führen ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Anerkennung (83%). Am anderen Ende der Skala stehen psychische Krankheiten und Verhaltensstörungen. Aber auch in diesen häufig komplexen Fällen werden immer noch fast 70% der Anträge anerkannt. </p><p>Die versicherte Rente wirkt sich hingegen laut Rating nicht darauf aus, ob ein Versicherer leistet. Die Anerkennungsquoten betragen auch bei höheren Renten in der Regel mehr als 75%. Überproportional hoch ist hingegen die Ablehnungsquote bei jungen Erwachsenen. Hier schlagen vor allem Verletzungen der vorvertraglichen Anzeigepflicht (VVA) zu Buche. 48% aller VVA-bedingten Ablehnungen erfolgen laut den FuB-Daten bis zum Alter 35.</p><h5>Bei der Regulierungsdauer sieht FuB noch Potenzial</h5><p>Fehlende Kapazitäten bei Ärzten und Gutachtern sowie weniger Außenregulierung während der Covid-19-Pandemie führten 2021 allerdings zu einer Verlängerung der Regulierungsdauer. Bis zur Anerkennung dauerte es so im Schnitt 159 Tage und 191 Tage bei Ablehnungen.</p><p class="zoombild" > <div class="zoomImage clearfix"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="Franke und Bornberg: Vier von fünf BU-Anträgen werden anerkannt" height="124" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><p>Länger dauere es vor allem, wenn externe Stellen eingeschaltet werden müssten. Besonders lange dauere die Regulierung bei psychischen Krankheiten und Unfällen. Unterdessen sei es für Betroffene wiederum problematisch, dass vom Eingang der letzten Unterlage bis zur Entscheidung die untersuchten Versicherer gut 18 Tage benötigten – und damit mehr, als in vielen Versicherungsbedingungen vereinbart ist.</p><p>Die Analysten sehen daher Potenzial für eine Verkürzung der Regulierungsdauer. Eine telefonische Kontaktaufnahme der Leistungsabteilung etwa könne dazu führen, dass die Fragebögen schneller und in besserer Qualität zurückgesandt würden. Außerdem wirke die Pandemie als Digitalisierungsturbo, sodass eine weitere Beschleunigung des Regulierungsprozess zu erwarten sei.</p><h5>Rating erzielt Rekordbeteiligung</h5><p>Erfreulich ist, dass das BU-Leistungspraxisrating von FuB in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung verzeichnet hat. So konnte die Anzahl der analysierten Anbieter mit zehn Teilnehmern (2021: vier Teilnehmer) mehr als verdoppelt werden. Damit verbessert sich die Aussagekraft des Ratings deutlich. Die Studie erreicht in diesem Jahr daher eine Marktabdeckung von mehr als 60%. Die teilnehmenden BU-Versicherer verwalten laut FuB rund 7,76 Millionen Verträge. „Wir können davon ausgehen, dass sich vor allem erfahrene und engagierte Unternehmen unserem Rating stellen. Deshalb spiegeln die Ergebnisse zwar einen großen Teil des Marktes, bilden ihn aber nicht vollständig ab“, so Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von FuB. (as)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © magele-picture – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/B4CAFE35-D97D-4D8E-980A-32F7E4DCF6D3"></div>

 

Franke und Bornberg beleuchtet gewerbliche Inhaltsversicherungen

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat erstmals Inhaltsversicherungen für Gewerbebetriebe unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 67 Tarife und 234 Tarifvarianten von 41 Gewerbeversicherern auf den Prüfstand gestellt. Im Ergebnis zeigen sich große Unterschiede bei der Qualität.

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat ein erstes Rating für gewerbliche Inhaltsversicherungen vorgelegt. Die Inhaltsversicherung, auch Inventarversicherung genannt, schützt Betrieb und Inhaber vor finanziellen Verlusten durch Schäden an Waren, Vorräten und Betriebseinrichtung. Im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung ist der grundsätzliche Umfang des Versicherungsschutzes nicht vorab festgelegt, sondern lässt sich durch Einschluss oder Abwahl der versicherten Gefahren individuell bestimmen.

„Marktplatz-Prinzip“ kommt zur Anwendung

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland weisen eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen und Geschäftsmodelle auf. Kleinstbetriebe wie Kioske haben andere Anforderungen an eine Inhaltsversicherung als Supermärkte, Hotels oder das produzierende Gewerbe. Um diese unterschiedlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen, setzt Franke und Bornberg beim Rating auf das sogenannte „Marktplatz-Prinzip“.

„Wir berücksichtigen, welchen Versicherungsschutz Betriebe brauchen, die rund um einen beliebigen Marktplatz in Deutschland zu finden sind“; erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg den Ansatz. „Das Rating konzentriert sich auf die wesentlichen grundlegenden Anforderungen beim Bedarf. Das Ergebnis ist ein einheitlicher Anforderungskatalog über alle Branchen hinweg, so Franke weiter.

Einheitlicher Bewertungsmaßstab für Transparenz

Aus den am Markt verfügbaren Bedingungswerken haben die Analysten zunächst 209 Leistungsaspekte ermittelt, in denen sich die Produkte unterscheiden. Diese Leistungsaspekte wurden anschließend auf die 62 wichtigsten Bewertungskriterien für das Rating verdichtet. Dabei haben die Rater insbesondere diejenigen Kriterien ausgewählt, die für die meisten Betriebe von Bedeutung sind. Das betrifft die Gefahren Feuer, Leitungswasser, Einbruchdiebstahl und Sturm, aber auch Erweiterte Deckung und Elementarschäden. Außerdem erfolgte bei Leistungen, die für alle Betriebe wichtig sind, eine höhere Gewichtung. Branchenspezifische Leistungen wie die Versicherung von Gefrier- und Kühlgut für Supermärkte bleiben laut Franke und Bornberg außer Ansatz.

Der einheitliche Bewertungsmaßstab schaffe Transparenz über die grundlegende Qualität und Leistungsstärke der Tarife, wie die Analysten unterstreichen. Eine Versicherungssumme von 100.000 Euro bildet die Ausgangsbasis für Sublimits. Mit diesem Basiswert lassen sich Leistungen unterschiedlicher Bezugsgrößen vergleichen. Sind in einem Tarif beispielsweise Überspannungsschäden bis 25% der Versicherungssumme versichert, entspricht dies einer Bewertung von 25.000 Euro, wie es von der Ratingagentur zur Erläuterung heißt.

Tarife von 41 Versicherern auf dem Prüfstand

Bewertet wurden 67 Tarife und 234 Tarifvarianten von 41 Gesellschaften. Die Tarife wurden anhand ihrer Gesamtwertung einer der sieben Ratingklassen von FFF+ (hervorragend) bis F- (ungenügend) zugeordnet. Mit Schulnoten ist eine weitere Differenzierung innerhalb der Ratingklassen möglich. Zudem gibt es Mindeststandards. So muss ein Produkt Überspannungsschäden mit mindestens 25.000 Euro versichern und auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit bis zur Versicherungssumme bzw. mindestens 100.000 Euro verzichten, um die Bestnote FFF+ zu erhalten.

Große Unterschiede in Sachen Qualität

Das Rating brachte große Qualitätsunterschiede der gewerbliche Inhaltsversicherungen zutage. Von hervorragend bis ungenügend sind alle sieben Ratingklassen besetzt. Laut Michael Franke ist dies für eine Erstrating nicht untypisch: „Die breite Streuung der Ratingnoten zeigt, dass bislang einheitliche Standards in der gewerblichen Inhaltsversicherung fehlen.

Mittelfristig erwartet Franke einen deutlichen Qualitätsschub. „Unser Rating wird Leistungen sowie begriffliche Präzision von gewerblichen Inhaltsversicherungen beflügeln. Damit wird sich der Wettbewerb weg vom Preis hin zu mehr Qualität verlagern.“

Nachhaltigkeit bei Produktgestaltung noch von geringer Relevanz

Nachhaltigkeit spiele in der Produktgestaltung noch eine untergeordnete Rolle, so Franke weiter. „Erste Versicherer beweisen, dass es im Gewerbegeschäft interessante Ansatzpunkte für nachhaltige Tarife gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass ESG-Aspekte künftig auch in unser Rating einfließen werden“, sagt Franke. „Die weitere Entwicklung müsse zeigen, wie ernsthaft Versicherer das Thema Nachhaltigkeit behandelten.

Sieben Tarife von fünf Anbietern mit Top-Bewertung

Das Leistungsniveau bezeichnet Franke und Bornberg dennoch schon jetzt als „erfreulich“, auch wenn noch Luft nach oben bestehe. Von den 67 untersuchten Tarifen und 234 Tarifvarianten schafften es nur sieben Tarife in die beste Ratingklasse FFF+. Die folgenden Versicherer konnten für einen oder mehrere Tarife die Bestnote FFF+ einheimsen: die Allianz, die Generali, die INTER, der Münchener Verein und die Württembergische. (tk)

Bild: © Julien Eichinger – stock.adobe.com

 

BU-Unternehmensrating: Hohe Qualität, trüber Ausblick

Bei der Absicherung der Arbeitskraft kommt es nicht nur auf die Tarifqualität an, sondern auch darauf, wie professionell die Versicherer das Risiko handhaben und wie kundenorientiert sie dabei vorgehen. Im aktuellen BU-Unternehmensrating vergibt das Analysehaus Franke und Bornberg Bestnoten an die Teilnehmer, verweist aber auf inflationsbedingt düstere Zukunftsaussichten.

Im Jahr 2021 sind laut dem Analysehaus Franke und Bornberg erheblich mehr Invaliditätsversicherungen abgeschlossen worden als in den Jahren 2018 bis 2020. Da es bei der Absicherung der eigenen Arbeitskraft nicht nur auf die Produktqualität ankommt, sondern die Qualität des anbietenden Versicherers ebenso entscheidend ist, hat Franke und Bornberg neben den Tarifratings zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bereits im Jahr 2003 das BU-Unternehmensrating konzipiert, das 2004 dann erstmals veröffentlicht wurde. Seitdem analysieren die Experten von Franke und Bornberg jedes Jahr, wie professionell Lebensversicherer das BU-Risiko handhaben und wie kundenorientiert sie dabei vorgehen.

Analysten überprüfen Situation vor Ort

Die Teilnahme ist freiwillig und das Prozedere für die Unternehmen mit Aufwand verbunden, da die Analysten nicht nur Zahlenkolonnen auswerten, sondern die Unternehmen auch selbst besuchen, um deren Angaben vor Ort zu verifizieren sowie mit Verantwortlichen aktuelle und geplante Arbeitsabläufe zu diskutieren. Zusätzlich werden ausgewählte Leistungsfälle per Stichprobe überprüft.

Ein Datenbogen mit weit mehr als 500 Einzelpositionen liefert die Basisdaten. Die Untersuchung umfasst die Teilbereiche BU-Kundenorientierung und BU-Stabilität. Dabei wird die Kundenorientierung in der Angebots- und Antragsphase mit 25% gewichtet, die Kundenorientierung in der Leistungsregulierung ebenfalls mit 25% und die Stabilität des BU-Geschäfts fließt zu 50% in die Bewertung ein.

Die aktuellen Gespräche fanden laut Franke und Bornberg zwischen Mai und September 2022 sowohl remote per Webkonferenz als auch erstmals seit 2019 wieder in den Unternehmen statt. Die Ratingnoten basieren auf Daten für das Jahr 2021.

ERGO, Generali, HDI und Nürnberger mit Bestnoten

Und so sind die Ergebnisse ausgefallen: Die Versicherer ERGO, Generali, HDI und Nürnberger stellen sich dem BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg seit Jahren und erzielen nun allesamt jeweils die Bestnote FFF+ (hervorragend). Diese Note wird nur dann vergeben, wenn mindestens 80% der möglichen Gesamtpunkte sowie in mindestens zwei Teilbereichen ebenfalls mindestens jeweils 80% erreicht sind. Kein Teilbereich darf unter 75% abfallen.

Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, erläutert: „Im Laufe der Jahre konnten wir beobachten, dass es überdurchschnittlich ambitionierte BU-Versicherer sind, die sich an unserem Rating beteiligen. Sie unterziehen sich der Prüfung, weil sie noch besser werden wollen. Unser Benchmarkverfahren ist eine Challenge, bei der die Unternehmen genau erkennen, in welchen Bereichen sie noch Potenziale haben. Und das führt zu ständigen Verbesserungsprozessen.“ Aus diesem Grund könnten die Ergebnisse auch nicht repräsentativ für die Branche sein, sondern lieferten nicht selten die Benchmark für andere Marktteilnehmer.

Corona-Pandemie wirkt sich nicht auf Leistungsregulierung und Quoten aus

Im Rahmen des aktuellen BU-Unternehmensratings wollten die Analysten von Franke und Bornberg auch wissen, wie sich die Corona-Pandemie auf den Arbeitsalltag der Versicherungsgesellschaften ausgewirkt hat: Zu Beginn der Pandemie hätten die Gesellschaften Neuanträge im Falle einer Corona-Infektion häufig zurückgestellt. Mittlerweile reiche es für die Einschätzung des Risikos in der Regel, wenn zwischen Infektion und Antragsstellung wenige Wochen lägen. Das gelte selbstverständlich nicht bei schweren Krankheitsverläufen. „Covid 19 allein ist kein KO-Kriterium für einen BU-Vertrag. Erst wenn andere Krankheitsbilder hinzukommen, fragen Antragsprüfer nach“, fasst Michael Franke die Beobachtungen zusammen.

Auf die Leistungsregulierung habe Corona praktisch keinen Einfluss. Schwere Verläufe einer Corona-Infektion bis hin zum Tod träfen überwiegend ältere Menschen, bei denen kein BU-Schutz mehr vorhanden sei. Nur wenige Antragsteller wiesen eine mindestens sechsmonatige Einschränkung ihrer Berufsfähigkeit nach. Sollte es zu einer Anerkennung der Leistung gekommen sein, sei in über 50% der Leistungsfälle der Anspruch zum Zeitpunkt der Untersuchung schon wieder entfallen. Deshalb wirke sich Corona im BU-Bestand und in den BU-Quoten kaum aus.

Was die Unternehmen selbst betrifft, so sind die Ratingteilnehmer laut Franke und Bornberg problemlos durch die Corona-Krise gekommen: Im Vergleich zu 2019 stieg ihr policiertes Neugeschäft 2021 um fast 21%, womit sie deutlich über dem branchenweiten Aufwärtstrend liegen.

Aufgrund der Inflation sinkende Nachfrage erwartet

Allerdings gestaltet sich der Ausblick in die Zukunft umso trüber: Aufgrund der aktuellen Inflation und der hohen Energiepreise bleibe Verbrauchern oft wenig Spielraum im verfügbaren Haushaltseinkommen. Die am BU-Unternehmensrating teilnehmenden Gesellschaften rechnen daher, wie die gesamte Branche, mit einem Nachfragerückgang. Im Bestand zeigen sich bislang jedoch keine negativen Reaktionen auf die Inflation; bis einschließlich August 2022 sind die Stornoquoten der befragten Versicherer konstant geblieben.

Mehr Informationen zum BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg gibt es hier. (ad)

Bild: © sewcream – stock.adobe.com

 

Private Rentenversicherungen: Kleineres Angebot, hohes Niveau

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat private Rententarife unter die Lupe genommen und dabei festgestellt, dass es im Vergleich zum Vorjahresrating zwar einen deutlichen Angebotsrückgang gibt, aber über zwei Fünftel aller Tarife die höchste Bewertungsklasse erreichen. Für die Zukunft rechnen die Analysten mit einem Auftrieb für Hybrid- und Fondsprodukte.

<p>Auch wenn oder gerade weil derzeit alles teurer wird: Der Bedarf für zusätzliche Altersvorsorge sinkt nicht, ganz im Gegenteil. Nun ist es besonders gefragt, die „guten“ von den „schlechten“ Tarifen unterscheiden zu können. Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus Franke und Bornberg sich in seinem Altersvorsorge-Rating 2022 insgesamt 444 Rententarife genauer angesehen und auf bis zu 72 Kriterien hin untersucht. </p><p>Bewertet wurden die Bereiche Transparenz, Flexibilität und Produktkonzept in unterschiedlicher Gewichtung. Das Rating differenziert zwischen sechs Kategorien: Klassik, Neue Klassik, Klassische Rentenversicherung mit Indexpartizipation, Beitragsorientierte Hybride Rentenversicherung und Garantieorientierte Hybride Rentenversicherung (jeweils alle drei Schichten), sowie Fondsgebundene Rentenversicherung (1. und 3. Schicht). Etwas über 40% aller Tarife erreichen die höchste Bewertungsklasse FFF+ (hervorragend). </p><h5>Basis-Rente: Knapp die Hälfte mit Höchstbewertung</h5><p>In der Basis-Rente (1. Schicht) ist laut Franke und Bornberg die Zahl der Anbieter zwar geringfügig gesunken, allerdings erreichen knapp 50% der insgesamt 156 untersuchten Tarife die höchste Bewertungsklasse FFF+ (hervorragend). Fonds-Tarife (65) und garantieorientierte Hybrid-Tarife (44) machen die Mehrzahl des Angebotes aus. Klassik (8) und Neue Klassik (5) sind nur noch in geringer Anzahl vertreten. </p><h5>Riester: Versicherer ziehen sich zurück</h5><p>Bei der Riester-Rente (2. Schicht) stieg der Neuzugang Franke und Bornberg zufolge zwar gegenüber dem Vorjahr um 12,3% auf 311.400 Stück. Doch der neue Höchstrechnungszins von 0,25% habe den meisten Lebensversicherern die Freude am Riester-Geschäft verdorben. Im Herbst 2022 bedienen nur noch zehn Gesellschaften dieses Geschäftsfeld. Verbraucher können aktuell nur noch aus 16 Tarifen wählen – 2021 waren es noch 71 gewesen.</p><h5>3. Schicht: Breites Angebot an Fondspolicen</h5><p>Privat-Rente (3. Schicht): Hier finden sich 61% aller untersuchten Rententarife. Und: Von den insgesamt 272 Tarifen erreichen 38% die höchste Bewertungsklasse FFF+ (hervorragend). Am breitesten, so die Analysten, sei die Leistungsspitze bei Fondsrenten. In die Kategorie Klassik falle nur noch jeder sechste Tarif. Während 51 von 57 Versicherern Fondspolicen anbieten, haben nur noch 22 eine klassische Rentenversicherung im Programm.</p><h5>Trends: Angebotsrückgang, Abschied von Riester, Flexibilisierung der Rentenphase</h5><p>Neben dem allgemeinen Angebotsrückgang – im Vorjahresrating konnten insgesamt anstatt 444 noch 650 Tarife untersucht werden – und dem auf den Zinsschwund folgenden Rückzug aus dem Riester-Neugeschäft beobachten die Analysten von Franke und Bornberg eine Flexibilisierung der Rentenphase als weiteren Trend. Dahinter steht die Option, auch nach Rentenbeginn auf das Deckungskapital zugreifen zu können – in Form von Entnahmen, Kapitalabfindung der Todesfallleistung oder temporär erhöhten Rentenzahlungen. Fondsentnahmepläne im Rentenbezug fallen ebenfalls in diese Kategorie. Zudem gebe es einige Versicherer, die auf „grüne“ Produkte mit eingeschränkter „grüner“ Fondsauswahl setzten. </p><h5>Ausblick: Renaissance der Klassik?</h5><p>In Sachen Ausblick konstatiert Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg: „Bei einem Anstieg des Zinsniveaus könnte es nach einiger Zeit des Abwartens zu einer Renaissance von Klassikprodukten kommen.“ Schließlich wären Beitragsgarantien dann wieder darstellbar. Allerdings stelle sich die Frage, ob Versicherer bei steigenden Zinsen noch einmal hohe Zinsverpflichtungen eingehen würden. Die Fesseln der Zinszusatzreserve seien noch allzu gegenwärtig. „Wir gehen davon aus, dass der Fokus weiter auf Hybrid- und Fonds-Tarifen liegen wird, da dies für Versicherer weniger Risiko und geringeren Kapitalbedarf bedeutet.“ Eine Renaissance der Riester-Tarife sei ebenfalls nicht zu erwarten. Dafür müsse der Gesetzgeber erst einmal seine Hausaufgaben erledigen. </p><p>Weitere Informationen zum Altersvorsorge-Rating 2022 von Franke und Bornberg gibt es <a href="https://www.franke-bornberg.de/ratings/&quot; target="_blank" >hier</a>. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © DOC RABE Media – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0E9F71F4-67E7-4D1E-8ACD-C9D306FA847A"></div>

 

PKV: Das sagen die Bilanzen der vergangenen Jahre

Ausgesuchte Bilanzkennzahlen geben im aktuellen map-report 925 einen Überblick über die Entwicklungen in der PKV seit 2017. An der Spitze der bilanzstärksten Versicherer steht ein „alter Bekannter“, dennoch gab es aufgrund einer neuen Bewertungsskala Veränderungen im Vergleich zu den Vorgänger-Ratings.

<p class="zoombild" > <div class="zoomImage clearfix"><a href="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom_large/p…; rel="prettyPhoto" title=""><img alt="PKV: Das sagen die Bilanzen der vergangenen Jahre" height="108" src="https://www.asscompact.de/sites/asscompact.de/files/styles/zoom/public/…; typeof="Image" width="200" /><img class="zoomIcon" src="/sites/asscompact.de/themes/asscompact/gfx/zoom_icon.png" width="54"></a></div></p><p>Der map-report 925 analysiert und bewertet ausgesuchte Bilanzkennzahlen privater Krankenversicherer für die Jahre 2017 bis 2021 für einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen der privaten Krankenversicherer (PKV). Insgesamt zehn Kennzahlen bilden das Gerüst für die Bewertung im Bilanz-Rating (Bewertungsschlüssel siehe nebenstehend).</p><p>„Unternehmenskennzahlen können bei Leistungsvergleichen von Unternehmen eine wertvolle Hilfe sein. Gerade in einer Zeit wie dieser, die als Krisendekade in die Geschichte einzugehen droht, nimmt die Relevanz der wirtschaftlichen Situation der Versicherer als Auswahlkriterium vor Vertragsabschluss zu. Die Beitragshöhe als Vergleichsmaßstab ist dabei ungeeignet. Denn einerseits ist die PKV keine Billig-Alternative zur GKV. Zum anderen können zu knapp kalkulierte Beiträge mit der Gefahr von geringeren Leistungen und stärker steigenden Beiträgen im Alter einhergehen“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report, die Ergebnisse. </p><h5>ALTE OLDENBURGER weiterhin bilanzstärkster privater Krankenversicherer</h5><p>Laut der aktuellen Ausgabe des map-report konnte die ALTE OLDENBURGER im Rating einmal mehr die Position als bilanzstärkster privater Krankenversicherer mit 265 von insgesamt 300 Punkten verteidigen. Und auch der LVM zählte mit 258 Punkten erneut zur Spitzengruppe, die mit der Bewertungskategorie „mmm+“ für hervorragende Leistungen ausgezeichnet wurde. Erstmals gelang es zudem der uniVersa, mit 256 Punkten in die Spitzengruppe aufzurücken. </p><p>Für die höchste Bewertungskategorie sind ab dieser Ausgabe des seit 2019 vom Analysehaus Franke und Bornberg verantworteten map-report erstmals 85% statt wie bisher 80% erforderlich – analog der Bewertungssystematik von Franke und Bornberg. </p><p>Eine Folge dieser neuen Bewertungsskala: Die SIGNAL IDUNA erzielte mit 82,7% zwar ein noch besseres Ergebnis als im Vorjahresrating (80%). Dennoch genügte es nun nicht mehr für ein Top-Rating. So führen die SIGNAL IDUNA und die R+V (238 von 300 Punkten, 79,3%) nun das kleine Feld der mit „mmm“ für sehr gute Leistungen bewerteten Krankenversicherer an. Auch die VGH Provinzial sowie die Hallesche konnten ihre sehr guten Ergebnisse der Vorjahre wiederholen. Die Landeskrankenhilfe (LKH) steht an der Spitze der Unternehmen, die mit „mm“ für gute Leistungen bewertet wurden (74,7%). Neben der LKH gelang noch zehn weiteren Versicherer ein gutes Ergebnis.</p><h5>Bestandsentwicklung rückläufig</h5><p>Die Entwicklung des Neugeschäfts in der Vollversicherung sei in weiten Teilen der Branche noch immer ein Geheimnis. Marktumfassend bleibe, so die Analysten, nur der Umweg über die Bestandsentwicklung, um Rückschlüsse auf das Neugeschäft ziehen zu können: Ende 2021 waren 8.716.776 Personen vollversichert. Das sind 0,1% bzw. 7.124 Versicherte weniger als im Vorjahr. Den größten Bestand hatte die Branche im Jahr 2011 mit 8.976.400 Vollversicherten. Seitdem hat der Markt fast 260.000 Vollversicherte verloren. Zwölf der 31 Anbieter mit Vollversicherten konnten die Bestände im Berichtsjahr ausbauen.</p><h5>Beitragseinnahmen wachsen an</h5><p>Gegenüber dem bereits seit einer Dekade schwächelnden Neugeschäft hätten die Beitragseinnahmen nach durchschnittlich 4,5% im Vorjahr mit jetzt 5,8% auf 45,16 Mrd. Euro noch einmal zulegen können, so die Analysten. Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln innerhalb der PKV wirkten sich auch Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Geburten, Todesfälle und natürlich die oft im Kreuzfeuer der Kritik stehenden Prämienanpassungen auf die Entwicklung der Beitragseinnahmen aus, wird hierzu im map-report angemerkt. </p><p>Zweistellige Zuwächse verbuchen laut map-report R+V (15,1%), Debeka (14,1%), ARAG (12,4%), Barmenia (12,1%), FAMK (11,8%), Concordia (11,5%) und VGH Provinzial 10,3%. Unter den Gesellschaften mit mehr als 1 Mrd. Euro Beitragseinnahmen waren neben der HanseMerkur (5,8%) vor allem HUK-COBURG (5,3%), Allianz (4,1%) und AXA (3,6%) auf Wachstumskurs. Rückläufige Beitragseinnahmen verzeichnete kein Versicherer. </p><h5>Bewertungsreservequoten erheblich unter Vorjahresniveau</h5><p>Was die Bewertungsreservequoten angeht, lagen diese zum Jahresultimo 2021 bei allen Anbietern größtenteils erheblich unter dem Vorjahresniveau: Die höchsten Werte hatten die FAMK mit 24,3% (2020: 26,8%) gefolgt von der INTER mit 23,6% (2020: 27,8%) und der Allianz mit 23,2% (2020: 26,1%). Die höchsten Rückgänge gab es bei Concordia (−44,0%), Württembergische (−42,3%), HanseMerkur (−35,2%), Envivas (−34,7%) und Mecklenburgische (−33,3%).</p><p>„Für einen vollständigen Unternehmensvergleich sind neben Bilanzkennkennzahlen weitere Faktoren von entscheidender Bedeutung, z. B. die Dienstleistungsqualität – Service, Beratung und Betreuung – und Beitragsentwicklung“, kommentiert Reinhard Klages, Analyst des map-report, die Untersuchungsergebnisse. Da hierzu in den Geschäftsberichten keine Daten veröffentlicht und deshalb in den Bilanzanalysen auch nicht aufgeführt werden, erstellt der map-report neben diesem Bilanzrating jedes Jahr auch ein umfassendes PKV-Rating. Die Neuauflage ist für Ende Oktober vorgesehen. </p><p>Weitere Informationen zum map-report gibt es <a href="https://www.franke-bornberg.de/ratings/map-report/map-report&quot; target="_blank" >hier</a>. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © xyz+ – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/63F538CF-EABF-4E7E-AF8D-596694AA1BC4"></div>

 

Das sind die Angebote und Trends in der Grundfähigkeitsversicherung

Der Großteil der überprüften Grundfähigkeitstarife erhält vom Analysehaus Franke und Bornberg im aktuellen Rating beste Bewertungen. Neben einer gestiegenen Anzahl an Produkten und Anbietern fallen den Analysten auch drei Trends auf, die sich derzeit am Markt ausbreiten – nicht immer mit Mehrwert für den Kunden.

<p>In der aktuellen Ausgabe des Grundfähigkeiten-Ratings nimmt das Analysehaus Franke und Bornberg insgesamt 97 Tarife von 26 Gesellschaften unter die Lupe und prüft diese auf bis zu 74 Kriterien. Unterschieden wird dabei zwischen „Grundfähigkeit“ und „Grundfähigkeit Plus“. Die Plus-Tarife bieten Zusatzbausteine mit weiteren Leistungsauslösern, wie beispielsweise Versicherungsschutz bei schweren Krankheiten. Ansonsten basiert das Grundfähigkeits-Rating von Franke und Bornberg seit 2019 auf einem einheitlichen Katalog von 15 relevanten Grundfähigkeiten. Alle Leistungsauslöser müssen sich daran messen lassen, unabhängig davon, wie ein Versicherer die jeweilige Fähigkeit bezeichnet. Grundfähigkeiten ohne Mehrwert für Versicherte fielen so unter den Tisch, erläutern die Analysten.</p><h5>Großteil der Tarife mit Höchstwertungen</h5><p>Im Rating Grundfähigkeitsversicherung erhält mit 27 Stück ein Großteil der Tarife die Höchstnote FFF+ („hervorragend“). Vier Tarife sind „sehr gut“ und bekommen dafür FFF, mit FF+ und „gut“ werden 15 Tarife bedacht. Zehn Tarife sehen die Analysten von Franke und Bornberg als „befriedigend“ an und vergeben die Note FF. Kein Tarif wird mit „ausreichend“ (F+) bewertet, lediglich einer ist „mangelhaft“ (F), keiner „ungenügend“ (F−).</p><p>Ein ähnlich hohes Niveau zeigt sich auch im Rating Grundfähigkeitsversicherung Plus: Hier sind 17 Tarife „hervorragend“ (FFF+), drei Tarife „sehr gut“ (FFF), 13 Tarife „gut“ (FF+) und sieben Tarife „befriedigend“ (FF). Die Noten am unteren Ende der Skala bleiben unbesetzt: Kein Tarif wird mit „ausreichend“ (F+), „mangelhaft“ (F) oder „ungenügend“ (F−) bewertet.</p><h5>Versicherer entdecken Grundfähigkeitsversicherung als sinnvolle Ergänzung</h5><p>Immer mehr Versicherer stellten fest, dass die Grundfähigkeitsversicherung ihr Berufsunfähigkeitsgeschäft (BU) nicht kannibalisiere, sondern – im Gegenteil – sinnvoll ergänze. So böten sich Absatzchancen bei Menschen, die wegen ihres Berufes oder aufgrund von Vorerkrankungen keinen bezahlbaren BU-Schutz erhalten würden, kommentiert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg die stetig ansteigende Zahl an Versicherern, die Grundfähigkeitstarife auf den Markt bringen. </p><h5>Trends: Bausteinkonzepte und „Stripping Down“</h5><p>Was die Trends in der Grundfähigkeitsversicherung angeht, so fällt laut Franke und Bornberg auf, dass viele Anbieter inzwischen Bausteinkonzepte in ihrem Portfolio haben. Zudem sei derzeit die Aufspaltung etablierter Grundfähigkeiten in detaillierter beschriebene Leistungsauslöser – auch „Stripping Down“ genannt – angesagt. Hier wird beispielsweise die Grundfähigkeit „Sehen“ mit „Bildschirmtätigkeit“ ergänzt und zu der Grundfähigkeit „Hände gebrauchen“ gesellt sich die neue Fähigkeit „Benutzung elektronischer Geräte wie Smartphones, Tablets oder Gamecontroller“. Das „Stripping Down“ beobachtet Michael Franke mit Skepsis und erklärt, dass diese Praxis keinen Mehrwert biete, sondern lediglich das Kopfkino in Gang gesetzt werde: „Das Smartphone, ein Tablet oder die geliebte Spielekonsole nicht mehr nutzen zu können, kommt für viele Menschen einem GAU gleich. Und erhöht ihre Bereitschaft, für diese Fälle vorzusorgen.“ </p><h5>Erweiterung des Leistungskatalogs um berufsbezogene Fähigkeiten</h5><p>Die Erweiterung des Leistungskatalogs um berufsbezogene Fähigkeiten machen die Analysten von Franke und Bornberg als weiteren Trend bei Grundfähigkeitstarifen aus. Beim Versuch, einzelne Berufsgruppen gezielt anzusprechen, kämen teils echte, teils weniger belastbare zusätzliche Leistungsauslöser heraus: „Hier beobachten wir mittlerweile Fähigkeiten wie Ein- und Aussteigen in die/aus der Lok, einen Lkw oder Bus fahren sowie das Benutzen von Atemschutzgeräten. Von den klassischen Grundfähigkeiten wie Sehen, Stehen oder Hören ist das meilenweit entfernt“, sagt Michael Franke. Und je berufsspezifischer die Leistungen, umso näher rücke die Grundfähigkeitsversicherung an die klassische BU heran. </p><p>Weitere Informationen gibt es <a href="https://www.franke-bornberg.de/ratings?rating-thema-id=635&quot; target="_blank" >hier</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Маргарита Кулакова – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0ED0D1A8-8ED1-45C2-BC76-C50A5105373B"></div>

 

Franke und Bornberg mit eigenem ESG-Rating

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat ein hauseigenes ESG-Rating für Versicherer entwickelt. Bei den Bewertungskriterien setzt das Rating aber weniger auf die Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Unternehmen. Stattdessen rücken eigene Vergleichsmaßstäbe in den Vordergrund.

Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Wirtschafts- und Arbeitsweise ist in vollem Gange. Und die Finanz- und Versicherungswirtschaft hat mit Blick auf den Kapitalbestand durch eine Umlenkung ihrer Investitionen in klimafreundliche Wirtschaftsaktivitäten großes Potenzial. Ein entscheidender Aspekt auf diesem Pfad ist aber immer auch die Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Status quo bei der Umstellung auf Nachhaltigkeit. Um auch für die in Deutschland tätigen Versicherer eine Bewertung dieses Ist-Zustandes vornehmen zu können, hat das Analysehaus Franke und Bornberg (F&B) nun ein hauseigenes Rating namens ESG-Unternehmensrating entwickelt.

Hauseigene Standards als Datenbasis

Das Rating verlasse sich allerdings nicht alleine auf die Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Versicherer, da nämlich dafür noch verbindliche Standards fehlen würden, betont F&B. Vielmehr entstammen die Daten vor allem hauseigenen Analysen und Recherchen. Grundsätzlich positiv bewertet das Analysehaus die transparente Darstellung der Nachhaltigkeitsanstrengungen seitens des Versicherers. Andernfalls könnten keine Punkte vergeben werden, was sich negativ auf das Ratingergebnis auswirken würde, heißt es von F&B. Mittels des eigens dafür konzipierten Bewertungsschemas sind die Ratings unter den Versicherern zudem vergleichbar.

Die Ratingkriterien basieren auf der ESG-Einteilung

Für das Rating wird der Komplex „Nachhaltigkeit“ in die Bereiche E für „Umwelt“, S für „Soziales“ und G für „gute Unternehmensführung“ aufgeteilt. Während im Bereich E zwölf Kriterien (darunter der CO2-Fußabdruck, Dienstreisen, der Stromverbrauch oder auch die Gebäudezertifizierung) analysiert werden, entfallen auf den Bereich S acht Kriterien (zum Beispiel Gesundheitsförderung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie) und auf den Bereich G sechs Kriterien (zum Beispiel die Anlagestrategie oder die Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen). Anschließend werden die gewonnenen Daten einem Benchmarking im Rahmen einer Skala von Null bis maximal 100 unterzogen.

Unterschiedliche Gewichtung der Kriterien

Da die einzelnen Kriterien innerhalb der ESG-Bereiche unterschiedlich starke Auswirkungen auf die Umstellung hin zu einem nachhaltigen Unternehmen besitzen, werden sie entsprechend ihres Impact gewichtet. Beispielsweise beträgt im Bereich E die maximale Punktzahl beim Kriterium „CO2-Fußabdruck“ 500 Punkte, während für das Kriterium „Papierverbrauch“ nur maximal 250 Punkte erzielt werden können. Anschließend wird jeder Bereich – also E, S und G – des begutachteten Versicherers gesondert bewertet. Anhand einer Zusammenfassung dieser drei Einzelergebnisse wird der analysierte Versicherer abschließend einer von sieben Ratingklassen zugeteilt. Diese reichen je nach insgesamt erreichtem Prozentwert von „hervorragend“ (FFF+) bis „ungenügend“ (F–). Hier geht es direkt zum ESG-Unternehmensrating von F&B. (as)

Bild: © Влад Астанин – stock.adobe.com

 

Private Haftpflicht: Franke und Bornberg sieht Aufstiegspotenzial

Diesmal kann nur ein kleiner Teil der untersuchten Tarife die oberste Bewertungsklasse auch wirklich erreichen, die das Analysehaus Franke und Bornberg in seinem grundlegend überarbeiteten Rating der privaten Haftpflichtversicherungen neu eingeführt hat. Die meisten Produkte haben derzeit also noch Luft nach oben, sind aber bereits auf einem guten Weg.

Sie trägt die „Pflicht“ bereits im Namen und das ist auch gut so, denn selbst Versicherungsmuffel und chronisch Unterversicherte erkennen ihren Sinn: Die private Haftpflichtversicherung (PHV) ist ein Muss in jedem Portfolio. Neu ist sie nicht, bereits vor mehr als 140 Jahren kam sie auf den Markt und gilt als wichtigste Innovation der Assekuranz im 19. Jahrhundert.

Alltagsanpassung ist angesagt

Seitdem leistet eine PHV bei Schäden, die Versicherte Dritten zufügen und befindet sich im stetigen Wandel, genauso wie der Alltag der Menschen, die sie absichert. „Die PHV muss sich ständig erneuern, wenn sie dem tatsächlichen Bedarf von Versicherten gerecht werden will“, sagt Christian Monke, Fachlicher Leiter Analyse bei Franke und Bornberg. Dabei sei angesagt, rechtliche, technische und gesellschaftliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und sozusagen in neue Leistungsauslöser zu übersetzen – Stichworte Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Share Economy.

Neue Ratingklasse FFF+ für Top-Tarife

Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus Franke und Bornberg sein Rating für private Haftpflichtversicherungen seit dem Jahr 2015 nun erstmals grundlegend überarbeitet. Neu ist beispielsweise die oberste Ratingklasse FFF+ („hervorragend“) für die Top-Tarife am Markt. Damit möchte Franke und Bornberg eigenen Angaben zufolge für Versicherer zusätzliche Anreize schaffen, sehr gute Tarife noch besser zu machen. Von den 274 untersuchten Tarifen aus dem Haus von insgesamt 100 Haftpflichtversicherern, unterschieden nach Tarifen für Singles und Familien, konnten diesmal nur 25 Familien- und 30 Singletarife diese neue Höchstauszeichnung erreichen. Sie kommen von Adam Riese, ADCURI, Alte Leipziger, ARAG, AXA, Barmenia, Basler, DBV Beamten, Die Haftpflichtkasse, GEV Grundeigentümer, Gothaer, helden.de, Helvetia, InterRisk, Janitos, NV, RheinLand, Rhion, SHB, uniVersa, VHV, Waldenburger, WGV, Württembergische und WWK.

Einige Luft nach oben

Die meisten Tarife (82 Familien- und 78 Singletarife) erreichen die Note FFF („sehr gut“). Dahinter folgen 37 Familien- und 49 Singletarife mit der „guten“ Bewertung FF+ und 73 Familien- bzw. 62 Singletarife, die im aktuellen Rating von Franke und Bornberg mit der Note „befriedigend“ und einem FF bedacht werden.

Im unteren Teil der Tabelle bekommen 37 Familien- und 25 Singletarife mit F+ noch eine „ausreichende“ Beurteilung, 16 Familien- bzw. 26 Singletarife werden von den Analysten von Franke und Bornberg mit einer F als „mangelhaft“ angesehen und jeweils vier Tarife mit F- als „ungenügend“ eingestuft.

Umfangreiche Umgestaltung der Ratingkriterien

In der Vergangenheit hatte das PHV-Rating von Franke und Bornberg nach Grund- und Top-Schutz unterschieden. Mit dem Rating 2022 werden jetzt beide Profile zusammengefasst und alle Produkte nach den gleichen Prüfkriterien bewertet. Der Tarif mit der besseren Note ist das leistungsstärkere Produkt.

Dem Familienrating lagen bisher 68 Prüfkriterien und dem Singlerating 57 Prüfkriterien zugrunde. Als Antwort auf veränderte Lebensgewohnheiten und damit neue Haftungsrisiken sind nun gegenüber dem Rating 2020 neun neue Prüfkriterien hinzugekommen. Dazu zählen unter anderem Schadensersatzrechtsschutz, Versicherungsschutz für Inhaber von Solaranlagen, Gebrauch von motorisierten Luftfahrzeugen sowie Neuwertentschädigung. Im Gegenzug wurden fünf Kriterien gestrichen. Zudem ändert sich bei 15 Kriterien die Gewichtung. Das betrifft beispielsweise Heizöltanks. Angesichts der rückläufigen Bedeutung von Öl als Energiequelle wurde die Gewichtung hier von 0,75 auf 0,5 leicht nach unten korrigiert.

Neuerungen gibt es laut Franke und Bornberg auch bei den Mindeststandards. So kann die zweitbeste Note FFF nur erreicht werden, wenn Schäden an und der Verlust von gemieteten und geliehenen beweglichen Sachen versichert ist.

Trends: Postleitzahlentarifierung nein, Nachhaltigkeit ja

Was den Trend zur Tarifierung nach Postleitzahl angeht, der den Analysten noch im PHV-Rating von 2020 aufgefallen war, freut sich Analyseleiter Monke: „Davon ist heute nicht mehr viel geblieben. Die Prämie nach Postleitzahl konnte sich am Markt nicht durchsetzen.“ Aus seiner Sicht hätte eine weitere Differenzierung die Versichertenkollektive zu stark geschrumpft. Neue Leistungsauslöser und aufgehobene Ausschlüsse seien heute die Merkmale innovativen PHV-Schutzes. Häufig würden aber die Leistungen nicht reichen, um die Risiken angemessen abzudecken. Vor dem Hintergrund, dass es unabdingbar sei, dass PHV-Schutz bezahlbar bleibe, müsse man abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln werde.

Der Trend zu nachhaltigem Ersatz wird sich aber aus Sicht von Franke und Bornberg auf jeden Fall durchsetzen und Bestand haben: Einige Gesellschaften bieten beim Austausch beschädigter Elektrogeräte bereits eine Mehrleistung gegenüber dem Zeitwert, sofern das neue Gerät eine bessere Energieeffizienzklasse aufweist. In der Breite allerdings erreichen Nachhaltigkeitsleistungen im Moment noch keine große Marktdurchdringung. (ad)

Weitere Informationen zum PHV-Rating 2022 von Franke und Bornberg gibt es hier.

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Bild: © magele-picture – stock.adobe.com

 

Wie nachhaltig sind überhaupt die Versicherer aufgestellt?

Nachhaltigkeit gilt als Buzzword der Stunde. Nahezu alle Versicherer haben mittlerweile nachhaltigen Versicherungsschutz in Kombination mit „grünen“ Anlagemöglichkeiten im Produktportfolio. Doch wie nachhaltig sind denn überhaupt die Versicherer selbst aufgestellt? Der aktuelle ESG-Report von Franke und Bornberg hat die Antworten.

Die Nachhaltigkeitswende in der Versicherungswirtschaft sollte nicht nur durch die Entwicklung „grüner“ Versicherungs- und Kapitalanlageprodukte für Kunden, sondern auch durch die Umstellung des Versichererbetriebs selbst geschehen. Für ein eigenes nachhaltiges Handeln stehen der Assekuranz mehrere Hebel zur Verfügung, die beim Strom- und Wasserverbrauch im eigenen Betrieb beginnen und sich über Mitarbeiterorientierung, Kapitalanlagestrategien und Ausschlüsse bis hin zum Nichtversichern bestimmter Branchen fortsetzen. Für den aktuellen ESG-Report 2022 hat das Analysehaus Franke und Bornberg zum zweiten Mal deutsche Erstversicherer nach diesen und weiteren Aspekten von Nachhaltigkeit untersucht. 26 Versicherer und damit drei mehr als im Vorjahr beteiligten sich an der Untersuchung. Betrachtungszeitraum war das Jahr 2020. „Der Klimawandel betrifft uns nicht erst morgen. Schon heute sind wir mittendrin in der entscheidenden Dekade. Laut Weltklimarat IPCC können nur noch drastische Emissionsminderungen und drei- bis sechsmal höhere Investitionen helfen, unter dem 1,5-Grad-Limit zu bleiben. Die Finanz- und Versicherungsbranche kann dabei einen wesentlichen Beitrag leisten“, erläutert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Impulsgeber für den ESG-Report.

Rahmenbedingungen der Analyse

Ob Papier, Wasser, Energie, Abfall oder Dienstreisen – der aktuelle ESG-Report von Franke und Bornberg listet wieder zahlreiche Detailwerte auf. Für eine verbesserte Vergleichbarkeit wurden die Angaben als Vollzeitäquivalente abgefragt (FTE: Full Time Equivalent). Aber nicht immer beziehen die Unternehmen alle Standorte bei ihren Angaben ein, geben die Analysten zu bedenken. So blieben gerade ausgelagerte oder an Dienstleister vergebene Aufgaben wie Kantine, Haustechnik und Fuhrpark oft unberücksichtigt. Das führt unter den Versicherern zu Verwerfungen, wie der Bericht betont. So reiche etwa die Bandbreite beim Wasserverbrauch je nach Unternehmen von 2,3 Kubikmetern pro FTE bis hin zu 20,25 Kubikmetern pro Jahr.

Große Spannbreite beim Stromverbrauch

IT, Beleuchtung und auch die Heizung benötigen eine große Menge Strom. Daher ist der erste Untersuchungsaspekt die Höhe des Stromverbrauchs der Versicherer. Als Referenzwert zieht der ESG-Report den Durchschnittsverbrauch eines Ein-Personen-Haushaltes in Deutschland in Höhe von rund 2.500 Kilowattstunden (kWh) heran, der für eine nachhaltige Ausrichtung vom jeweiligen Versicherer nicht überschritten werden sollte. Doch von 20 Unternehmen, die Angaben hierzu lieferten, schaffen es gerade mal neun, unter dem Schwellenwert von 2.500 kWh zu bleiben. Ein Ausreißer kommt sogar auf mehr als das zwanzigfache des Durchschnittsverbrauchs.

 

Wie nachhaltig sind überhaupt die Versicherer aufgestellt?

 

Als energiebewusst erweisen sich laut aktuellem ESG-Report die Bayern-Versicherung, DEURAG, die Bayerische, SV SparkassenVersicherung, Stuttgarter, Swiss Life, vigo, VOLKSWOHL BUND, Waldenburger und Zurich.

Das Interessante dabei: Gesellschaften mit hohem Stromverbrauch weisen häufig auch einen hohen Wasserbedarf auf. Die gleiche Beobachtung lässt sich laut Franke und Bornberg auch beim Wasser- und Heizverbrauch machen. Die Zusammenhänge zeigten, dass Nachhaltigkeit in den Unternehmen kein Zufall, sondern mittels Priorisierung innerhalb der jeweiligen Unternehmensstrategie eine Managementaufgabe sei, so die Analysten.

Homeoffice = sinkender Verbrauch?

Nun könnte man vermuten, dass die die Corona-Pandemie angesichts der Verlagerung von Bürotätigkeiten ins Home-Office Einfluss auf die Verbräuche hatte. Um dies zu untersuchen, hat Franke und Bornberg die Verbräuche pro FTE der jeweiligen Home-Office-Quote gegenübergestellt. Das überraschende Ergebnis: Die Korrelationen fielen anders aus als erwartet. Tendenziell verbrauchten demnach Versicherer mit einem hohen Home-Office-Anteil mehr Strom als Unternehmen mit einem niedrigen Anteil. Der Stromverbrauch hängt also nur wenig von der Anzahl der Mitarbeitenden vor Ort ab. Andere Faktoren wie Energiesparmaßen, aber auch die Auslagerung energieintensiver Abteilungen scheinen offensichtlich eine wichtigere Rolle bei der Höhe des Energiebedarfs zu spielen, so der Bericht.

Forcierung von Gesundheitsangeboten

Weiter untersuchte der aktuelle ESG-Report auch Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen und nahm damit auch soziale Nachhaltigkeitsaspekte ins Visier. Dafür hat Franke und Bornberg sich u. a. für Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung interessiert. Am häufigsten bieten die Versicherer in dieser Kategorie Betriebssport und professionelle Hilfsangebote für ihre Beschäftigten an. Beides erhöht die Wahrscheinlichkeit für mehr Arbeitszufriedenheit und Fitness sowie weniger Ausfallzeiten durch Krankheit, resümiert der Bericht. Für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben die Versicherer die drei Klassiker Home-Office, flexible Arbeitszeiten und Angebote zur Kinderbetreuung eingeführt.

ESG-Orientierung der Kapitalanlagen

Aber auch mit den jeweiligen Kapitalanlagen haben Versicherer einen ordentlichen Hebel für eine Umlenkung von Kapital in nachhaltige Unternehmen und Branchen. So beliefen sich im Betrachtungsjahr 2020 die Kapitalanlagen der Erstversicherer in Deutschland auf 1.762 Mrd. Euro. Im selben Jahr betrug bspw. der Bundeshaushalt ca. 442 Mrd. Euro und die Marktkapitalisierung aller DAX-30-Unternehmen rund 1.081 Mrd. Euro. Dazu hat der aktuelle ESG-Report die Strategien für nachhaltige Kapitalanlagen analysiert. Am weitesten verbreitet sind dabei klassische Ausschlusskriterien von Investments, aber auch Negativkriterien, auf die 19 von 26 Versicherern setzen. Diese definieren vorab, in welche Staaten, Branchen oder Unternehmen nicht investiert werden darf.

 

Wie nachhaltig sind überhaupt die Versicherer aufgestellt?

 

Die vier häufigsten Ausschlüsse für Staaten sind Korruption, Verstöße gegen die Pressefreiheit, Nicht-Ratifizierung des Übereinkommens von Paris sowie Verhängung der Todesstrafe. Bei den Ausschlusskriterien für Unternehmen wiederum lassen sich zwei Schwerpunkte herauskristallisieren: Waffen und Kohle. Menschenrechtsverletzungen sowie Verstöße gegen den UN-Wertekanon UN Global Compact folgen auf der „No-Go-Liste“ der Versicherer für Unternehmensbeteiligungen.

Aussagekraft von nicht-standardisierten Nachhaltigkeitsberichten mau

Gerade für außenstehende Analysten und Interessierte stellen die Nachhaltigkeitsberichte eine wichtige Informationsbasis dar. Franke und Bornberg hat daher auch die Nachhaltigkeitsberichte und nicht-finanziellen Berichte der teilnehmenden Versicherer mit den Daten aus der Praxis verglichen. Problematisch sei vor allem, dass fehlende Standards die Vergleichbarkeit zwischen den Berichten zumindest erschwerten, wenn nicht sogar unmöglich machten. „Wer die Nachhaltigkeit von Versicherern auf Basis von Berichten mit unterschiedlichen Standards bewertet, vergleicht nicht selten Äpfel mit Birnen“, resümiert Franke und stellt den Nachhaltigkeitsberichten damit ein ausbaubares Zeugnis aus. Ein anschauliches Beispiel dafür liefern interne Guidelines, wie die zur Bevorzugung bestimmter Verkehrsmittel. Die Praxis beim jeweiligen Unternehmen weiche allerdings oft diametral davon ab, heißt es im Bericht.

Insgesamt positive Entwicklung

Und wie entwickelt sich also die Assekuranz in Sachen Nachhaltigkeit? Insgesamt betrachtet, zeigen sich im Vergleich zum Vorjahresreport mehrere positive Entwicklungen. So ist sowohl der Wasserverbrauch der Versicherer als auch der Stromverbrauch gesunken. „Im Vergleich zum Vorjahr beobachten wir bei den Versicherern einige Fortschritte. Aber wie sonst auch gibt es ESG-Pioniere, Mitläufer und Nachzügler“, konstatiert Michael Franke. Zudem stellt sich die Top-Management-Ebene der Assekuranz auch zunehmend weiblicher auf, wenngleich auf niedrigem Niveau. Auf Vorstandsebene stieg der durchschnittliche Frauenanteil von 9,4% auf zuletzt 11% und in den Aufsichtsräten von 24,7% auf 29%. (as)

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