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Franke & Bornberg Research GmbH

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map-report analysiert Solvabilität bei LV und PKV

Der aktuelle map-report von Franke und Bornberg bescheinigt Lebensversicherern und privaten Krankenversicherern eine vergleichsweise stabile Kapitalbasis. Mit Verweis auf die Möglichkeiten von „Solvenzkosmetik“ widerspricht dem der Bund der Versicherten jedoch vehement. Und für 2022 bleiben die Aussichten ungewiss.

Die Solvenzquoten (SCR-Quoten) der Versicherungswirtschaft werden jährlich in einem aufwendigen Prozess aus der Gegenüberstellung von zwei Werten ermittelt: Auf der einen Seite steht die Solvenzkapitalanforderung (SCR), also der „Kapitalpuffer“, den eine Versicherungsgesellschaft benötigt, um Verpflichtungen auch dann noch erfüllen zu können, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dramatisch verschlechtern sollten. Auf der anderen Seite stehen die anrechnungsfähigen Eigenmittel des Unternehmens. Der aktuelle map-report 924 „Solvabilität im Vergleich 2012 bis 2021“ des Versicherungsanalysten Franke und Bornberg gibt nun Vermittlerinnen und Vermittlern Auskunft darüber, welche Lebensversicherer (LV) und private Krankenversicherer (PKV) vergleichsweise finanzstark sind.

2021 wieder Deckungsquoten über 1.000%

Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote der LV-Branche belief sich entsprechend dem map-report zum Jahresende 2021 auf 518,5%. Im Vergleich 2020 (381,2%) ist die Kennzahl damit um rund 137 Prozentpunkte gestiegen. Gegenüber dem Jahr 2020 hat die Entwicklung auch vom gestiegenen Zinsniveau profitiert, was zu einer Reduzierung der Solvenzkapitalanforderungen geführt habe, heißt es im Bericht. In diesem Durchschnittswert nicht enthalten sind generell diejenigen LV, die auf Übergangsmaßnahmen verzichteten. Die Spannweite zwischen den einzelnen Anbietern war dabei noch immer sehr breit. Den höchsten Wert verzeichnete die Sparkassenversicherung Sachsen (SV Sachsen) mit einer Quote von 1.125,5%. Aber auch die Provinzial Rheinland (1.014,4%), LVM (1.005,1%) sowie R+V (1.002,2%) notierten über dem Zehnfachen der geforderten Bedeckung. Beachtlich, denn Größen von über 1.000% gab es im Vorjahr nicht, wie der aktuelle map-report erläuterte. Die niedrigsten Quoten unter Berücksichtigung sämtlicher Übergangsmaßnahmen veröffentlichten 2021 die Bayerische (244,2%), Athora (279,2%) und HanseMerkur (283,4%). Im vergangenen Jahr lagen die geringsten Bedeckungsquoten hingegen noch deutlich unter 200%.

Übergangshilfen boostern Solvenzquoten, BdV übt Kritik

Wie in den Vorjahren haben die Übergangshilfen den Solvenzquoten der LV deutlichen Auftrieb gegeben, maßgeblich beeinflusst durch die Wirkung der Übergangsmaßnahme bei den versicherungstechnischen Rückstellungen. Vielfach beträgt der Unterschied zwischen der Basisquote (ohne VA und/oder ÜM) und dem aufsichtsrechtlichen Nachweis mehr als 200 Prozentpunkte, nicht selten sogar weit über 300 bis hin zu knapp 800 Prozentpunkten. Diese Entwicklung wird vom Bund der Versicherten (BdV) hingegen scharf kritisiert: „Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass das, was sich die Unternehmen an Solvenz schönrechnen, so stark von der tatsächlichen Lage ablenkt, wie noch nie“, kritisiert Axel Kleinlein, Vorstandssprecher beim Bund der Versicherten e. V. (BdV). „Und die ist vermutlich weiterhin dramatisch.“ Diese Solvenzkosmetik, heißt es ergänzend dazu vom BdV, kaschiere nur die Probleme der Lebensversicherer.

Solvenzquote klettert auch nach Abzug von Übergangshilfen

Allerdings: 2021 ist es den Versicherern gelungen, dass selbst nach Abzug der VA und ÜM die Quoten ebenfalls deutlich gestiegen sind. In der Berechnung ohne Maßnahmen sprang die Solvenzquote des Marktes von 203,9% im Vorjahr um rund 62 Prozentpunkte auf 264,6%. Auch bei dieser Kennzahl zeigte sich aber eine enorme Streuung der Ergebnisse: Die höchste Quote hatte die Europa mit 785,7% (2020: 807,6%), gefolgt von der Dialog mit 698,9% (Vorjahr 811,6%). Die geringsten Werte verzeichneten die Frankfurt Münchener mit 8,9% und Landeslebenshilfe mit 19,6%. Negative Werte wie noch im Jahr 2019 gab es indes nicht.

Neun LV erreichten zum 31.12.2021 die Bedeckungsquote von 100% hingegen nicht. 2020 waren es noch 17 Gesellschaften, deren Bedeckung unter 100% lag. Bei der erstmaligen Berichterstattung nach Solvency II zum Jahresende 2016 waren es sogar noch 21 Gesellschaften, denen es nicht gelang, eine SCR-Bedeckung von 100% zu erzielen.

PKV profitieren von anderen Spielregeln

Die PKV zeigten sich bei ähnlich breiter Streuung der Ergebnisse wie bereits die LV durchweg solvent. Die Ergebnisse schwankten hier zwischen 954,7% (UKV) und 191,0% (Ergo). Allerdings genießt die PKV dank anderer Spielregeln auch eine günstigere Ausgangssituation, denn die Beiträge können angepasst werden, sodass ein Großteil des Risikos von den Kundinnen und Kunden geschultert werde, so der map-report. Insgesamt habe der Markt die SCR-Bedeckung ohne VA und ÜM von 477,2% 2020 auf 500,3% 2021 erhöht. Dabei variieren die Ergebnisse der einzelnen Unternehmen recht deutlich.

Einnahmen bisher krisenfest

Neben den Bedeckungsquoten enthält die Auswertung von Franke und Bornberg auch Übersichten zu den verdienten Beitragseinnahmen gemäß der SFCR-Berichte. Bei den LV beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge im Jahr 2021 auf 98,31 Mrd. Euro. Das entspricht einem Minus von 0,3% zu 2020. 24 Gesellschaften gelang es nicht, die Beitragseinnahmen zu steigern. Dagegen bauten 40 Versicherer die Beitragseinnahmen zwischen plus 3 und über 90% aus. In absoluten Zahlen baute die R+V die Beitragseinnahmen um 1,08 Mrd. Euro am stärksten aus. Mit deutlichem Abstand folgen auf den weiteren Plätzen die HanseMerkur (613,9 Mio. Euro), Generali (424,1 Mio. Euro) und die SV Sachsen (235,0 Mio. Euro). Den größten absoluten Rückgang musste das Schwergewicht Allianz mit einem Minus von 4,42 Mrd. Euro (-16,0%) verbuchen.

Die privaten Krankenversicherer haben im Jahr 2021 ihre verdienten Bruttobeiträge um 5,5% auf 45,2 Mrd. Euro gesteigert. Marktneuling Ottonova wuchs ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 61,4% relativ am stärksten. Aber auch das PKV-Schwergewicht Debeka konnte mit 14,1% deutlich über Marktdurchschnitt wachsen. Auch für einige Anbieter unter dem Top-Dutzend mit über einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen stiegen die Einnahmen deutlich, wie beispielsweise Barmenia (12,2%), HanseMerkur (5,8%), Bayerische Beamtenkranken (5,7%), und HUK-Coburg (5,3%).

Die Aussichten für 2022 sind ungewiss

Insgesamt bescheinigt der aktuelle map-report den Lebens- und privaten Krankenversicherern für 2021 eine vergleichsweise stabile Kapitalbasis. Allerdings haben die Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie eine unvorhersehbare Eskalation weiterer geopolitischer Konflikte das Potenzial, die internationalen Finanzmärkte und Volkswirtschaften erheblich zu beeinträchtigen. Wie eine weitere Eskalation das Wirtschaftswachstum zusätzlich ausbremst und Handelsbeziehungen stört, ist nach Auffassung von Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report, also ungewiss: „Bisher hat der Krieg die Preise von Gas, Öl und weiteren Rohstoffen deutlich in die Höhe getrieben, Lieferengpässe verschärft und die Inflation forciert. Für die Versicherer dürften die Schadenaufwendungen und Kosten deutlich steigen, während durch den Kaufkraftverlust der Verbraucher gleichzeitig das Neugeschäft einzubrechen droht“, konstatiert Franke. Aber es sei beruhigend, dass die Versicherer finanziell gut ausgestattet und für Herausforderungen jeglicher Art gerüstet seien, resümiert der aktuelle Bericht abschließend. (as)

Über den map-report

Der map-report 924 – „Solvabilität im Vergleich 2012 bis 2021“ kann hier bestellt werden.

Lesen Sie auch: Solvenzquoten der Lebensversicherer erholen sich

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Arbeitskraftabsicherung: Auf der Suche nach der passenden Lösung!?

Berufsunfähigkeit ist eines der größten individuellen Risiken für Erwerbstätige. Vor den finanziellen Folgen schützt eine leistungs­fähige BU-Versicherung. Doch sollte diese Absicherungsform aus Gründen nicht passen, darf nicht das Prinzip „alles oder nichts“ greifen.

Ein Beitrag von Michael Franke, Geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH

Einer optimalen Absicherung der Arbeitskraft geht eine bedarfsgerechte Beratung voraus. Und zwar eine, die nicht gleich von Beginn an auf nur ein Produkt ausgerichtet ist, sondern verschiedene Lösungswege zur Bedarfsdeckung berücksichtigt. Das hat zwei große Vorteile: Zum einen werden bei Kunden keine Erwartungen geweckt, die nicht selten den „BU-Killern“ – zu alt, zu krank, zu teuer – zum Opfer fallen, und zum anderen muss die tatsächlich bestmögliche Empfehlung nicht als Alternative der zweiten oder dritten Wahl „verkauft“ werden.

Wenn es um die Lösungen neben der Berufs­unfähigkeitsversicherung (BU) geht, dann ist seit jeher der Auftrag von Franke und Bornberg, Licht ins Dunkel zu bringen und Transparenz für Vermittelnde sowie Kundinnen und Kunden zu schaffen.

Grundfähigkeitsversicherung – Die Relevanz der Fähigkeiten

Die Grundfähigkeitsversicherung (GF) gilt zwar als einfach verständliche und preisgünstige Alternative. Und in Zeiten, in denen der Absatz von Berufsunfähigkeitsversicherungen stagniert, ruhen die Hoffnungen der Versicherer verständlicherweise auch auf der GF. Aber die Grundfähigkeitsversicherung ist keine BU-light!

Anstelle der Arbeitskraft versichert sie körperliche und manchmal auch geistige Fähigkeiten. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Vermittelnden in einem anschaulichem Beratungsgespräch, die versicherten Fähigkeiten in Bezug zur beruflichen Tätigkeit zu setzen. Dadurch wird die persönliche Relevanz und die Bedeutung der Absicherung erhöht.

Die Analysten von Franke und Bornberg beobachten bei der Grundfähigkeitsversicherung zwar, dass die bedingungsseitige Transparenz immer besser wird, aber ein einheitliches Produktkonzept sich aktuell noch nicht etabliert hat. Es fehlen – anders als bei der BU – gesetz­liche Vorgaben und Musterbedingungen. Somit bewegt sich die Produktentwicklung in einem kreativen Freiraum, der verschiedenste Leistungsauslöser und Bausteine hervorbringt.

Für Kundinnen und Kunden kann dies vorteilhaft sein, da so eine individuelle Absicherung möglich ist. Für die Vermittelnden ist parallel die Herausforderung gestiegen, in der komplexeren Tarif- und Bausteinlandschaft die beste Auswahl in der Produktgestaltung zu treffen – denn nicht jeder Baustein bietet einen wirklichen Mehrwert. Und einige dieser zwar modular praktischen Baustein-Highlights bringen unterm Strich die zur Empfehlung ermittelte Produktkonfiguration preislich sogar in den Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung. Daher lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die weiteren Absicherungsformen.

Weitere Details zur Grundfähigkeitsversicherung und das Ergebnis des Franke und Bornberg Ratings zu Grundfähigkeitstarifen finden sich unter www.franke-bornberg.de

Erwerbsunfähigkeitsversicherung – Die Lösung für „teurere“ Berufsgruppen

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) steht zwischen der BU- und der Grundfähigkeitsversicherung. Dafür gibt es gute Gründe. Beispielsweise deckt die EU das Risiko Psyche vergleichbar gut wie die BU. Auch der Bezug zum Erwerb ist unmittelbar gegeben – nur gegenüber der BU in abgeschwächter Form.

 

Arbeitskraftabsicherung: Auf der Suche nach der passenden Lösung!?

 

Und insbesondere „teuren“ Berufsgruppen wie Altenpfleger/in, Kfz-Mechaniker/in, Schreiner/in, Metzger/in, Schornsteinfeger/in oder Physiotherapeut/in kann sie den Weg zu bezahlbarem Versicherungsschutz ebnen. Leider findet die EU in der Beratung fast gar nicht statt. So wurden die Vorbehalte gegen die EU jahrelang von den Gesellschaften selbst forciert, in dem gesagt wurde, dass die EU keine wirkliche Alternative zur BU ist. Ein haus­gemachtes Problem also.

Berufsunfähigkeitsversicherung – BU-Schutz, ein Luxusgut?!

Die Analysten von Franke und Bornberg stellen aktuell keine bahnbrechenden Inno­vationen im BU-Markt mehr fest. Trends der letzten Jahre verstetigen sich. Die Teilzeitklausel ist mittlerweile etabliert. Der Verzicht auf Umorganisation bei Kleinbetrieben und Akademikern wird kundenfreundlicher geregelt. Die Nachversicherungsgarantie umfasst mehr Leistungsauslöser und Berufseinsteiger können ihre versicherte BU-Rente deutlicher erhöhen als in der Vergangenheit.

Wenn sich bereits gute Leistungen nicht mehr wesentlich verbessern, rücken andere Faktoren in den Fokus. Beim Blick auf den Preis fällt auf, dass die Versicherer weiter an der Stellschraube zur Differenzierung in den Berufsgruppen drehen. Das sorgt dafür, dass die Schere zwischen günstigen Angeboten für Akademiker und Führungskräfte im Vergleich mit körperlich Tätigen weiter auseinander geht

Doch wer seine Arbeitskraft absichern will, darf nicht nur den Preis im Blick haben. Entscheidend sollte auch die Leistungspraxis des Versicherers sein. Denn am Ende zählt, dass der Versicherer im Leistungsfall auch zahlt. Daher sollte in der Beratung auf Versicherer mit zerti­fizierter Leistungsprüfung geachtet werden.

Arbeitskraftabsicherung – Transparente Produktempfehlung abgeben

Aber wo liegen die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Lösungen zur Absicherung der Arbeitskraft? Wie behält man den Überblick und wie kann ein Leistungs-/Preisvergleich zwischen den Produktlinien erfolgen? Franke und Bornberg stellt wichtige Aspekte von BU-, EU- und GF-Versicherungen gegenüber. Für den Vergleich zieht Franke und Bornberg den AKS-Index heran. Dieser wurde anhand wissenschaftlicher Kriterien entwickelt und macht den Ab­deckungsgrad möglicher Auslöser für den Verlust der Arbeitskraft transparent. Auf diese Weise werden unterschiedliche Konzepte hinsichtlich ihrer AKS-Eignung vergleichbar.

Fragestellungen, die in den AKS-Index einfließen:

  • Was sind die wichtigsten Leistungsauslöser / Krankheiten (die zum Verlust der Arbeitskraft führen)?
  • Welche dieser Krankheiten sind über das Produkt gedeckt ?
  • In welcher Häufigkeit treten diese Krankheiten auf?
  • Wie gut / umfassend sind diese Krankheiten abgedeckt?
  • Gibt es Besonderheiten zu beachten, wie zum Beispiel Kündigungsmöglichkeiten durch den Versicherer?
  • Besteht ein Bezug zum Beruf / zur Tätigkeit?
  • Wie sieht es aus mit Verweisung, Prognosestellung, Nachprüfung, Anzeigepflichten etc.?

Der AKS-Index ist integraler Bestandteil von fb>xpert Arbeitskraftabsicherung. In Verbindung mit der Online-Risikoprüfung der Plattform vers.diagnose wird parallel für mehrere Versicherer ermittelt, ob und zu welchen Konditionen Kunden versichert werden können.

 

Arbeitskraftabsicherung: Auf der Suche nach der passenden Lösung!?

 

Fazit

Für eine optimale Absicherung der Arbeitskraft braucht es mehr als eine BU-Versicherung. Die selbstständige Erwerbsunfähigkeitsversicherung (SEU) liefert, zusammen mit der Grund­fähigkeitsversicherung, wertvolle Alternativen.

Mehr zum Thema Arbeitskraftabsicherung beim AKS-Symposium

Um passende Lösungen zur Arbeitskraftabsicherung geht es beim AKS-Symposium am 24. Mai in München und 25. Mai in Wiesbaden. Das Weiterbildungsevent wird gemeinsam von AssCompact Wissen und Franke und Bornberg veranstaltet und wartet mit einem breit gefächerten Programm auf. Weitere Informationen zur Veranstaltung unter: asscompact.de/aks-symposium.

Bild: © mustapha – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von

Versicherer-Preis: Deutscher Versicherungs-Award 2022

In fünfter Auflage haben das DISQ, Franke und Bornberg und ntv den „Deutschen Versicherungs-Award“ vergeben. In 33 Kategorien unterteilt, wurden unter anderem Leistungen, Beitragshöhe und Servicequalität bewertet. Nun stehen die Sieger fest.

Zum fünften Mal haben die Ratingagentur Franke und Bornberg, der Nachrichtensender ntv und das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) den „Deutschen Versicherungs-Award“ vergeben. Die Unternehmen analysierten und bewerteten die Versicherer und deren Produkte in insgesamt 33 Kategorien.

So wurde ausgewertet

Franke und Bornberg nutzte für die Produktanalyse über 5.000 Versicherungsdatensätze und orientierten sich dabei als Bewertungsgrundlage an den Leistungen sowie der Beitragshöhe. Beim Servicetest wurden die Unternehmen mit den besten Produkten auf Telefonberatungen, E-Mail-Anfragen und Internetanalysen geprüft. Ausgewertet wurden gut 850 Servicekontakte. In das Gesamtergebnis der einzelnen Kategorien flossen die Ergebnisse der Leistungsanalyse zu zwei Dritteln und die der Serviceanalyse zu einem Drittel ein.

Das sind die Ergebnisse
Deutscher Versicherungs-Award 2022: Auszeichnung für Top-Versicherer

Und so sehen die Ergebnisse beim „Deutschen Versicherungs-Award“ 2022 aus: In der Kategorie „Altersvorsorge“ ist die Allianz erneut Gesamtsieger geworden. Und auch die HUK-COBURG schneidet bei der „Fahrzeugversicherung“ wieder wie 2021 am besten ab. Bei der „Rechtsschutzversicherung“ liegen ARAG, Auxilia und Itzehoer ganz vorne. Über den Gesamtsieg beim „Privatschutz“ darf sich die VHV freuen.

Im Bereich „Gesundheit“ ist die ARAG Gesamtsieger bei der „PKV-Vollversicherung“ und die Allianz Gesamtsieger bei der „PKV-Zusatzversicherung“.

In der Kategorie „Risiko und Unfall“ ging der Award für „Risikolebensversicherung“ an Allianz, CosmosDirekt und Dialog, für „Unfallversicherung“ an Basler, Die Haftpflichtkasse und VHV. Zurich gewinnt bei der „Arbeitskraftabsicherung“ als Gesamtsieger.

Basler, Hiscox und VHV punkteten besonders bei „Cyberversicherung“, und bei „Betriebshaftpflichtversicherung“ stachen Allianz, SIGNAL IDUNA und nochmals VHV hervor. Beides zählt zu „Gewerbeversicherungen“. Für die „Private Cyberversicherung“ stehen ARAG, Öffentliche Feuerversicherung Sachsen-Anhalt und VGH Versicherungen auf dem Siegerpodest. Die einzelnen Kategorien und Preisträger sind in der nebenstehenden Tabelle ersichtlich. (lg)

Bild: © sergign – stock.adobe.com

Tabelle: Die Preisträger des „Deutschen Versicherungs-Awards“ 2022, © DISQ/Franke und Bornberg/ntv

Lesen sie auch: „Deutscher Versicherungs-Award“ vergeben: 38 Preisträger

 

BU-Stabilitätsrating: Branche zeigt sich stark, aber unter Margendruck

Vier Unternehmen erhalten im aktuellen map-report 923 – „Stabilitätsrating der Berufsunfähigkeitsversicherer“ die Höchstwertung. Doch neben hoher Qualität und Stabilität konstatieren die Analysten auch weiterhin aggressive Preiskalkulationen und kaum steigende Tendenzen was die Prämien betrifft.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) nimmt zweifelsohne eine wichtige gesellschaftliche Rolle bei der Absicherung der Arbeitskraft ein. Nicht zuletzt deshalb ist neben der Qualität der angebotenen Produkte auch deren langfristige Stabilität ein sehr wichtiges Kriterium. Im aktuellen BU-Stabilitätsrating von map report, das in diesem Jahr in seine dritte Runde geht, achten die Analysten der Franke und Bornberg Research GmbH daher nicht nur auf den bisherigen Geschäftsverlauf, sondern es werden auch Parameter berücksichtigt, die einen Ausblick auf die zukünftige Stabilität des BU-Geschäfts erlauben.

Untersuchungskriterien Beitrag, Stabilität und Finanzstärke

Das Untersuchungskriterium „Beitrag“ betrachtet Kalkulation, Dynamik und Scoring eines BU-Produkts, im Kriterium „Stabilität“ werden die BU-Überschüsse der Versicherer und deren Stabilität angeschaut. Sie stehen zusammen mit der hier ebenfalls näher betrachteten Schadenquote im Zentrum der Untersuchung und haben mit etwas über 30% die höchste Gewichtung und somit den größten Anteil am Endergebnis. Das Kriterium „Finanzstärke“ widmet sich den durchschnittlichen Unternehmenskennzahlen der Anbietergesellschaften aus den Jahren 2016 bis 2020. Konkret werden ein Dutzend Unternehmenskennzahlen bewertet. Fünf Gesellschaften erreichen in diesem Kriterium dem aktuellen BU-Stabilitätsrating zufolge mindestens 85%, weitere 14 mindestens 75%. Die Bilanzwertung kann die Allianz mit erreichten 91,3% für sich entscheiden. Die bilanzielle Stärke muss dabei aber nicht zwangsweise größenabhängig sein, wie die Analysten betonen: Die Silbermedaille in Sachen Finanzstärke geht an die Hannoversche, Bronze an die EUROPA. Nach verdienten Bruttobeiträgen 2020 landen diese beiden Versicherer auf den Plätzen 24 und 42 und kommen auf Marktanteile von 1,1% bzw. 0,4%.

Das BU-Stabilitätsrating ermittelt für jedes genannte Wertungskriterium eine Kennzahl im Bereich zwischen 0 und 100 (100 = Maximalerfüllung) als Maßstab für die Fähigkeit eines Unternehmens, sein BU-Geschäft langfristig stabil betreiben zu können. Die Ergebnisse der Teilbereiche werden dann gewichtet und zu einem Gesamtindex zusammengeführt.

LV 1871, Hannoversche, VOLKSWOHL BUND und Allianz erhalten Höchstbewertung

Aktuell erhalten 42 Gesellschaften eine Gesamtbewertung. Davon erreichen vier Anbieter die Höchstbewertung mmm+, es sind LV 1871 (91,6%), Hannoversche (87,5%), VOLKSWOHL BUND (85,9%) und Allianz (85,2%). 25 Versicherer erhalten die zweithöchste Bewertung mmm, sieben bekommen ein mm und zwei noch ein m. An 21 Versicherer konnten nur Teilbewertungen vergeben werden, weil wesentliche Daten nicht verfügbar waren.

Die vier Versicherer Nürnberger, Generali, ERGO Vorsorge und HDI hingegen stellten sich dem umfangreicheren BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg, in dessen Rahmen auch Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse genommen wird. Alle vier erreichen hier die Höchstnote FFF+ mit Gesamtwertungen zwischen 85,3 und 86,3%.

Weiterhin aggressive Kalkulation

Dem aktuellen BU-Stabilitätsrating des map report zufolge stellen die BU-Versicherer zwar ihre Stärke und hohe Qualität unter Beweis, allerdings stehen sie auch unter einem starken Margendruck. Die Analyse der Prämiengestaltung zeigt, dass im Markt weiterhin sehr aggressiv kalkuliert wird. Die jeweilige Durchschnittsprämie wird um bis zu ca. 40% unterschritten. Dies sei, so die Analysten des map report, nicht allein mit einer strengen Risikoselektion zu rechtfertigen. Es zeige deutliche Tendenzen einer Unterkalkulation. Auch die immer weiter zunehmende Unterteilung der Berufsgruppen stütze diesen Trend.

Keine steigenden Tendenzen bei den Prämien zu beobachten

So zeigten sich im Zeitverlauf trotz wiederholter Senkungen des Rechnungszinses kaum steigende Tendenzen bei den Prämien: Im ersten BU-Stabilitätsrating aus dem Jahr 2015 habe die durchschnittliche Bruttoprämie für die Beispielrechnung des Bankkaufmanns bei 107,99 Euro gelegen, für den Maschinenbauingenieur bei 103,34 Euro und für den Tischler bei 228,94 Euro. Für die gleichen Musterkunden betragen die durchschnittlichen Brutto-Monatsbeiträge im Jahr 2022 dem Rating zufolge 121,94 Euro für den Bankkaufmann, 98,57 Euro für den Ingenieur und 238,25 Euro für den Tischler. Auch bei den Nettoprämien zeigt sich dieses Bild: Für den Banker stieg der Beitrag von 75,19 Euro auf 85,86 Euro. Beim Ingenieur hingegen fiel die Prämie von 69,97 Euro auf 64,75 Euro, der Beitrag des Tischlers erhöhte sich marginal von 162,86 Euro auf 164,25 Euro. Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, sieht diese Entwicklung skeptisch: „Bei den günstigen Berufsgruppen wird weiterhin verstärkt selektiert, um immer noch ein bisschen billiger zu sein als der Wettbewerb. Ob diese Rechnung langfristig aufgehen kann, ist fraglich. Sind doch gerade diese Berufe von dem Anstieg psychischer Gesundheitsprobleme betroffen.“

BU-auslösende Faktoren verschieben sich

Die Berufsunfähigkeit sei ein noch immer vielfach unterschätztes Risiko, das sich auch in Zeiten der Digitalisierung und automatisierten Arbeitsprozesse auf hohem Niveau halte. Denn mit sich ändernden Arbeitsbedingungen verschwinde das BU-Risiko nicht, sondern es käme eben immer wieder zu Verschiebungen bei den BU-auslösenden Faktoren. Dies sollten Versicherungsnehmer, Vermittler und Produktanbieter gleichermaßen im Fokus haben, so die map-report-Analysten. Zudem gewinne die Absicherung der Arbeitskraft angesichts steigender Erwerbstätigkeit – zum Jahresende 2022 gab es rund 45 Millionen Erwerbstätige mit Wohnsitz in Deutschland – zunehmend an Gewicht.

Der map-report 923 – „Stabilitätsrating der Berufsunfähigkeitsversicherer“ kann hier bestellt werden. (ad)

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Arbeitskraftabsicherung: So steht es um die Leistungspraxis

Bei der Absicherung der eigenen Arbeitskraft kommt es vor allem auf die Leistung an, die im Fall der Fälle geboten wird. Deshalb sieht sich das Analysehaus Franke und Bornberg hier regelmäßig die Leistungspraxis an. Aktuell haben sich mit Dialog und HUK-COBURG zwei weitere Versicherer dem BU-Leistungspraxisrating unterzogen. Und die Gothaer stellte sich dem Leistungspraxisrating Grundfähigkeiten.

<p>Wenn es um die Absicherung der Arbeitskraft geht, ist die Leistung im Versicherungsfall entscheidend. Darum steht sie auch im Fokus zahlreicher Analysen. Wie es um Leistungen, Bedingungswerk, Stabilität des Versicherers und die jeweilige Leistungspraxis bestellt ist, überprüft auch regelmäßig die Ratingagentur Franke und Bornberg. Bisher stellten sich Allianz, ERGO, Generali, Gothaer, HDI, Nürnberger und Zurich dem BU-Leistungspraxisrating bzw. dem BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg. </p><h5>Dialog und HUK-COBURG mit sehr guter BU-Leistungspraxis</h5><p>Aktuell haben sich erstmals auch die Dialog und die HUK-COBURG den umfangreichen Untersuchungen zum BU-Leistungspraxisrating unterzogen und auf Anhieb mit „sehr gut“ (FFF) abgeschnitten. Für Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, ist dieses Ergebnis mehr als bemerkenswert: „Die Gesellschaften erzielen auf Anhieb ein FFF („sehr gut“). Das schafft man nicht aus dem Stand. Das Ergebnis beweist: Dialog und HUK Coburg betreiben die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits über Jahre höchst professionell und kundenorientiert.“ Franke freut sich über die Neuzugänge, da mit jedem weiteren Teilnehmer die Aussagekraft der Untersuchung steige. Sich diesem Verfahren zu stellen, sei ein klares Statement. Die Versicherer stünden zu ihrer Geschäftspraxis und hätten auch im Leistungsfall nichts zu verbergen. Das schaffe Vertrauen, so Franke.</p><p>Die Höchstnote „hervorragend“ (FFF+) konnte im BU-Leistungspraxisrating von Franke und Bornberg die Allianz erzielen (Stand 06/2021, AssCompact berichtete: <a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/bu-leistungspraxis-unter-der-lupe…; target="_blank" >BU-Leistungspraxis unter der Lupe</a>).</p><p>Das BU-Leistungspraxisrating von Franke und Bornberg untersucht die Professionalität von Lebensversicherungsgesellschaften bei der Abwicklung von Leistungsfällen im BU-Bereich. Im Mittelpunkt steht dabei die Kundenorientierung in der Leistungsregulierung: Wie professionell geht der Versicherer mit Antragstellern um? Bietet er Hilfe an, sind die Abläufe transparent und fair? Prüft er zügig und kommuniziert er seine Entscheidung angemessen? In die Analyse fließen rund um die Kundenorientierung ein: Qualität der Leistungsfallbearbeitung (50%), Unterstützung des Kunden (25%), Qualität der Leistungsentscheidung (25%). </p><h5>BU-Unternehmensrating mit Stabilitätsbetrachtung</h5><p>Im Rahmen des BU-Unternehmensratings geht es hauptsächlich um die Professionalität von Lebensversicherern im Umgang mit dem Risiko Berufsunfähigkeit. In dieses Rating finden unter anderem Untersuchungen der Arbeitsprozesse und Systeme in der Risiko- und Leistungsprüfung sowie eine ausführliche Stabilitätsbetrachtung Eingang. Diese Stabilitätsbetrachtung berücksichtigt sowohl öffentliche Informationen wie Geschäfts- und Solvenzberichte als auch nicht-öffentliche Daten wie beispielsweise die Schadenquote. </p><p>Im jüngsten BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg (Stand 04/2021, AssCompact berichtete: <a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/rating-von-franke-und-bornberg-di…; target="_blank" >Rating von Franke und Bornberg: Diese BU-Versicherer glänzen</a>) sicherten sich ERGO, Generali, HDI und Nürnberger die Höchstnote „hervorragend“ (FFF+).</p><h5>Gothaer mit guter AKS-Leistungspraxis</h5><p>Aber nicht nur die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet einen Weg, die eigene Arbeitskraft abzusichern. Auch die Grundfähigkeitsversicherung (GF) gewinnt an Bedeutung und hat, was das Neugeschäft angeht, mittlerweile die Erwerbsunfähigkeitsversicherung verdrängt. Vor diesem Hintergrund analysiert Franke und Bornberg seit zwei Jahren auch die GF-Leistungspraxis. Nach der Nürnberger (GF-Unternehmensrating, Stand 03/202, Note: „hervorragen“, FFF+) hat sich jetzt die Gothaer ihre Leistungspraxis bei der Grundfähigkeitsversicherung überprüfen lassen und erreicht die Note „gut“ (FF+). Wie beim BU-Leistungspraxisrating erfolgt auch hier eine objektive Bewertung anhand von verifizierten Daten. Aufgrund der sich nur langsam entwickelnden Regulierungserfahrung befinden sich die Prozesse bei den Versicherern laut Franke und Bornberg allerdings noch im Aufbau. </p><p>Michael Franke kommentiert: „Für die Arbeitskraftabsicherung (AKS) gibt es bekanntlich mehrere Produktlösungen. Deshalb haben wir unser Leistungspraxisrating zu einem AKS-Leistungspraxisrating ausgebaut. Durch die Prüfung der Gothaer in Sachen GF können wir jetzt in einem weiteren Produktbereich Transparenz schaffen. Schließlich brauchen Vermittelnde ebenso wie Versicherte Klarheit in Sachen AKS-Regulierungspraxis.“ </p><p>Weitere Informationen zu den Franke-und-Bornberg-Ratings in Sachen Arbeitskraftabsicherung gibt es <a href="https://www.franke-bornberg.de/ratings/arbeitskraftabsicherung/aks-unte… " target="_blank" >hier</a>. (ad)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/7661B995-BCF5-4BA7-9443-C3E1E364F10B"></div>

 

LV-Bilanzen: Beitragseinnahmen stabil, Neugeschäft leidet

Das „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2020“ des map-report vergibt an neun von insgesamt 78 untersuchten Versicherern die Höchstnote „exzellent“, an sechs geht die Auszeichnung „hervorragend“. Die Analysten konstatieren zudem unerwartet stabile Beitragseinnahmen, jedoch ein schwächeres Neugeschäft.

<p>Wie es aktuell um die Bilanzkennzahlen der deutschen Lebensversicherer bestellt ist, hat der map-report in einer umfassenden Analyse untersucht. Die Neuauflage des „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2020“ nimmt die Bilanzkennzahlen aus den Jahresabschlüssen deutscher Lebensversicherer unter die Lupe und bietet einen Überblick zu aktuellen Entwicklungen. </p><p>Dass sich die deutsche Versicherungswirtschaft während der Corona-Krise als weitgehend robust erwiesen hat, wurde in den vergangenen Monaten schon mehrfach betont. Der aktuelle map-report geht für die Branche davon aus, dass die Versicherungsgesellschaften, die jetzt bilanziell gut aufgestellt sind, auch am ehesten gut durch die derzeitige Ausnahmesituation kommen, deren Ende noch nicht absehbar ist. </p><h5>Kennzahlen spiegeln vier Segmente wider</h5><p>Die Bewertung im Bilanz-Rating stützen die map-report-Analysten auf ein Dutzend Kennzahlen, die öffentlich zugänglich sind und vier Segmente widerspiegeln: Die Solvabilität (SCR-Bedeckung), sowie die Gesamtreserve- und Sicherheitsmittelquote bilden die Sicherheit und Finanzierbarkeit der Lebensversicherer ab. Als „Erfolgskennzahlen“ werden die Ertragsquote, die Rechnungszinsbelastungs- und Rechnungszinsanforderungsquote sowie die beiden Größen zur Kapitalanlagerendite (Nettoverzinsung, laufende Durchschnittsverzinsung) berücksichtigt. Betriebsaufwendungen werden über die Verwaltungs- und Abschlusskostenquoten ins Rating einbezogen. Und über die Größen Storno und RfB-Zuführung wird auch das Wohl der Kunden beachtet. Eindeutig voneinander abgrenzen lassen sich die vier einzelnen Kennzahlenkomplexe jedoch nicht immer. </p><h5>Neun Versicherer mit Höchstwertung „exzellent“</h5><p>Die beste Bewertung im Rating bekam die Allianz, mit 365 Punkten (91,25% der maximal erzielbaren Punkte). Dies ergibt in der Bewertung des map-reports ein „mmm+“ für exzellente Leistungen. Diese höchste Bewertungsklasse wird ab 80% bzw. 320 Punkten vergeben. Hinter der Allianz wurde die Höchstwertung noch an acht weitere Gesellschaften vergeben. Es sind: Hannoversche (352 Punkte, 88%), EUROPA (347 Punkte, 86,75%), LV 1871 (344, 86%), Condor (341 Punkte, 85,25%), IDEAL (332 Punkte, 83%), ERGO Vorsorge (328 Punkte, 82%), AXA (325 Punkte, 81,25%) und Dialog (323 Punkte, 80,75%). </p><p>Das Feld der mit „mmm“ für hervorragende Leistungen bewerteten Versicherer – diese Wertung wird ab 75% der erreichbaren Punktzahl vergeben – führt die Swiss Life an, die mit 318 Punkten bzw. 79,50% die Höchstbewertung exzellent nur knapp verfehlt hat. Neben der Swiss Life erzielten fünf weitere Versicherer ein hervorragendes Ergebnis im Bilanzrating von map-report.</p><h5>Beitragseinnahmen stabil</h5><p>Trotz der Corona-Pandemie und der Tatsache, dass die Lebensversicherer seit Jahren unter medialem Beschuss stehen (Stichworte: schlechte Nachrichten über niedrige Zinsen und fallende Rendite, Verlust der vollständigen Beitragsgarantie, hohe Lasten aus Altverträgen, Diskussionen über Provisionsdeckel oder unvermindert heftige Kritik seitens der Verbraucherschützer), ist es den deutschen Lebensversicherern gelungen, die Rekordeinnahmen des Vorjahres noch einmal zu übertreffen. „Allen Unkenrufen zum Trotz gilt die Lebensversicherung für viele Bundesbürger noch immer als sicherer Hafen für ihr Geld“ kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report das unerwartet erfolgreiche Geschäftsjahr.</p><p>Allerdings variieren die Ergebnisse über die gesamte Branche hinweg sehr stark, so die Analysten des map-reports. Insgesamt beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge im Jahr 2020 auf 98,61 Mrd. Euro (Vorjahr: 98,27 Mrd. Euro). Das entspricht einem Zuwachs von 0,35%. 31 Gesellschaften (Vorjahr: 23) gelang es nicht, die Beitragseinnahmen zu steigern, sechs Anbieter lagen mit bis zu 2% knapp über dem Vorjahresniveau und 40 Versicherer bauten die Beitragseinnahmen zwischen +3% und über 80% aus. Relativ betrachtet konnte die HanseMerkur laut map-report ihre Beitragseinnahmen um 83,4% auf 651,3 Mio. Euro am deutlichsten steigern. Dahinter folgen die noch junge und deshalb von niedrigem Ausgangsniveau startende Dortmunder mit einem Wachstum von 45,2% auf 19,1 Mio. Euro, die myLife mit einen Plus von 29,1% auf 219,6 Mio. Euro sowie die Bayerische mit einem Zugang von 22,9% auf 337,8 Mio. Euro. In absoluten Zahlen baute dem map-report zufolge die R+V die Beitragseinnahmen um 998,7 Mio. Euro am stärksten aus. Der massive Anstieg basiere vor allem auf Einmalbeiträgen, die um 35,8% auf 3,717 Mrd. Euro zulegten. </p><h5>Neugeschäft leidet</h5><p>Am Neugeschäft ging das erste Jahr der Corona-Pandemie dem map-report zufolge hingegen nicht spurlos vorbei: Mit 4,61 Millionen verkauften Verträgen in der Hauptversicherung wurden 436.164 Policen weniger als im Vorjahr abgesetzt. Das entspricht einem Minus von 8,6% (Vorjahr –1,0%). War das Annual Premium Equivalent (APE) im Jahr 2019 trotz des relativ schwachen Neugeschäfts noch positiv, zeigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ein anderes Bild. Im Berichtsjahr fiel diese Größe von 9,37 auf 9,30 Mrd. € (-0,8%). Die deutlichsten Zugänge gab es laut map-report bei HanseMerkur (75,4%), Dialog (65,9%), Condor (42,7%), myLife (26,2%) und Bayern-Versicherung (19,9%). Angetrieben wurde das APE dabei einmal mehr vor allem durch die teils massiv gestiegenen Einmalbeiträge</p><p>Verkaufsargument geht verloren</p><p>Mit der Senkung des Höchstrechnungszinses auf 0,25% falle fast zwangsläufig auf breiter Front die Beitragsgarantie von 100% und damit gehe auch ein über Jahrzehnte beliebtes Verkaufsargument verloren. Hier gilt es den Analysten zufolge, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass abgesenkte Garantien auch eine positive Seite haben können: Anders als bei Gebühren oder Kosten gingen durch reduzierte Garantien keine Beitragsteile verloren, erläutert Reinhard Klages, Chefredakteur des map-report dazu. Der Anteil, der zur Sicherung der abgesenkten Garantie aufgewendet werden müsse, sinke und dadurch könnten mehr Beitragsanteile in renditestärkere Anlagen investiert werden. Michael Franke ergänzt: „Ob dadurch letztendlich auch eine höhere Rendite erzielt wird, hängt vom Geschick der Kapitalanleger ab und steht somit auf einem anderen Blatt“. (ad)</p><p>Weitere Informationen zum map-report Nr. 922 „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2020“ gibt es <a href="https://www.franke-bornberg.de/ratings/map-report/map-report&quot; target="_blank" >hier</a>.</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © stockpics – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/44897767-F997-49B5-86F7-D6B2F16E30DA"></div>

 

map-report: Acht Versicherer mit Höchstnote im PKV-Rating

Die Analysten des map-report haben im Rahmen ihres 21. PKV-Ratings acht Versicherer mit der Höchstnote ausgezeichnet. Hinsichtlich der Beitragsentwicklungen konstatieren sie umfangreiche Beitragsanpassungen in der Voll- und der Restkostenversicherung, die Beiträge in der stationären Zusatzversicherung sind hingegen stabil.

Der map-report hat jüngst sein 21. PKV-Rating vorgelegt. Es untersucht Bilanzdaten und Servicekennzahlen der Jahre 2016 bis 2020 sowie die Bestandsbeiträge im Zeitraum von 2000 bis 2021. Vermittlerinnen und Vermittlern, Versicherern und weiteren Marktbeobachtern soll damit eine Faktensammlung zur eigenständigen Meinungsbildung an die Hand gegeben werden.

Im PKV-Rating werden die Anbieter von Krankheitskostenvollversicherungen in den Bereichen Bilanz, Service und Vertrag nach klar definierten Kriterien untersucht. In den Bereich Bilanz fließen Nettorendite, Bewertungsreservequote, RfB-Zuführung und -Bestand, versicherungsgeschäftliches Ergebnis Überschussverwendung, Vorsorgequote, Verwaltung und Solvabilität ein. Im Bereich Service werden Storno und Frühstorno, Prozesse, Beschwerden, Gesundheitsmanagement und Transparenz näher betrachtet. Im Bereich Vertrag geht es besonders um die Beitragsentwicklung in der Vollkostenversicherung, in der Restkostenversicherung und der stationären Zusatzversicherung sowie die Flexibilität der Tarife. Jedem Kriterium ist eine maximal erreichbare Punktzahl zugeordnet.

13 Gesellschaften liefern erforderliche Daten

Für das aktuelle Rating haben 13 Gesellschaften mit knapp 47% Marktanteil die erforderlichen Daten geliefert. Zu den weiteren 17 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der map-report lediglich die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen sowie Beschwerdequoten ausgewertet. map-report-Chefredakteur Reinhard Klages bedauert die Zurückhaltung vieler Versicherer: „Wir […] legen sämtliche Bewertungskriterien samt Werteskala offen. Doch die Transparenz hat auch ihre Schattenseiten. Denn jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen würden. Das kann schon mal auf die Motivation zur Teilnahme durchschlagen.“

Acht Versicherer mit Höchstwertung „mmm“

Die Debeka verteidigte erneut die Position als bester privater Krankenversicherer im Rating. Mit 82,90 von maximal 100 Punkten setzt sie sich gegen die Mitbewerber durch, knackt einmal mehr die Grenze von 80 Punkten und wird für hervorragende Leistungen mit der Höchstwertung „mmm“ ausgezeichnet. Ein „mmm“ erreichten zudem auch SIGNAL IDUNA (80,60 Punkte), LVM (79,85 Punkte), R+V (79,84 Punkte), VGH Provinzial (79,17 Punkte), SDK (76,25 Punkte), Alte Oldenburger (75,35 Punkte) und Allianz (75,00 Punkte).

Umfangreiche Beitragsanpassungen bei Voll- und Restkostenversicherung

Hinsichtlich der Beitragsentwicklung anhand ausgewählter Fallkonstellationen konstatiert der aktuelle map-report umfangreiche Beitragserhöhungen im Jahr 2021 bei den 13 Teilnehmern im PKV-Rating: Laut map-report lag im untersuchten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2021 die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung des Angestellten im Branchenschnitt bei knapp 3,9%. Zum Jahresbeginn 2021 wurde der Beitrag durchschnittlich um knapp 6,0% erhöht (Vorjahr: 3,2%). In der Beitragsrechnung des Bundesbeamten für den Zeitraum von 2000 bis 2021 stiegen die Bestandsbeiträge um durchschnittlich 3,1%. Zum Jahresanfang 2021 wurde der Beitrag durchschnittlich um 7,1% erhöht (Vorjahr: 3,9%). Dies sei die umfangreichste Beitragsanpassung bei den Beihilfeversicherungen im gesamten Bewertungszeitraum der vergangenen 21 Jahre, so die map-report-Verfasser.

Stabile Beiträge bei der stationären Zusatzversicherung

Anders sieht es bei der stationären Zusatzversicherung aus. Über den Vergleichszeitraum der Jahre von 2000 bis 2021 halten sich Beitragserhöhungen und -reduzierungen hier in etwa die Waage. In dieser Beispielrechnung wurden die Beiträge in den vergangenen 21 Jahren durchschnittlich um 0,3% erhöht. Zum Jahresauftakt 2021 wurden die Prämien in diesem Musterfall durchschnittlich um 0,1% gesenkt (Vorjahr +1,6%). Im langfristigen Mittel ist der Trend der Beitragsentwicklungen jedoch nur marginal steigend.

Seit 2018 untersuchen die map-report-Analysten auch den Gesamtbestand nach Monatssollbeiträgen. Hier betrugen die Beitragsanpassungen zwischen 2012 und 2020 durchschnittlich 2,5% pro Jahr.

Weitere Informationen zum map-report gibt es hier. (ad)

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Franke und Bornberg kürt die besten Kfz-Versicherungen

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat erneut Kfz-Tarife unter die Lupe genommen. Die Analysten bescheinigen den Produkten gegenüber dem Vorjahresrating eine spürbar gestiegene Qualität. 33 der insgesamt 159 untersuchten Tarife erhalten die Bestnote.

Pünktlich zur Wechselsaison hat das Analysehaus Franke und Bornberg ein aktuelles Kfz-Rating präsentiert. Hierfür wurden insgesamt 159 Kfz-Tarife von 81 Gesellschaften analysiert. Wie die Ergebnisse zeigen, hat sich die Qualität der Tarife gesteigert. „Vor einem Jahr haben wir unsere Rating-Kriterien deutlich nachgeschärft. Seitdem, also in weniger als zwölf Monaten, ist die Qualität der Kfz-Tarife spürbar gestiegen“, erläutert Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. Dies unterstreiche die scharfe Konkurrenz in der Autoversicherung. Versicherer würden auf die von Franke und Bornberg definierten Qualitätskriteriensetzen, um ihre Position im Wettbewerb auszubauen, so Franke weiter. Seit die 24-monatige Kaufpreisentschädigung Mindeststandard für die Bestnote im Rating ist, werde dieses Feature immer häufiger angeboten.

Zudem beobachten die Analysten, dass die Leistungsgrenzen bei Schäden durch Kurzschluss oder Tierbiss von Jahr zu Jahr gestiegen sind. Erweiterungen für Elektrofahrzeuge werden immer häufiger in die Produkte eingebunden und der Leistungsrahmen hierfür permanent ausgebaut.

Kriterien leicht angepasst

Die Kriterien für das aktuelle Kfz-Rating hat Franke und Bornberg nur geringfügig angepasst. So ist der Aspekt „Verbesserte Rückstufung im Schadenfall“ weggefallen, da die Musterbedingungen des GDV keine Rückstufungstabellen mehr vorgeben (AKB 2015 – Stand: 28.05.2021). Darüber hinaus ist das Kriterium „Erweiterung der Elementargefahren“ nun in die fünf Einzelkriterien Lawine, Erdrutsch, Erdsenkung, Vulkanausbruch und Erdbeben aufgelöst. Dies ermöglicht eine bessere Differenzierung, da nicht jede Gesellschaft alle Aspekte absichert.

309 Tarifvariationen unter der Lupe

Aktuell haben die meisten Gesellschaften mehr als eine Tarifvariante zur Kfz-Versicherung im Angebot. Häufig bieten sie Kunden neben einem Basisangebot weitere Tarife mit umfangreicheren Leistungen. Franke und Bornberg hat für das Rating insgesamt 159 Tarife von 81 Gesellschaften herangezogen. Durch zusätzlich abschließbare Leistungserweiterungen ergeben sich insgesamt 309 Tarifvariationen, die anhand von 63 Qualitätskriterien bewertet wurden.

33 Tarife mit Bestnote

Insgesamt 33 Tarife erhalten die Höchstwertung FFF+, schneiden also mit hervorragendem Ergebnis ab. Ein Jahr zuvor konnten nur 13 von 177 untersuchten Tarifen die Bestnote einheimsen.

Die Kfz-Versicherer mit den besten Produkten

Die folgenden Gesellschaften haben für einen oder mehrere Tarife die Bestnote erhalten (in alphabetischer Reihenfolge):

ADAC, Allianz, Alte Leipziger, AXA, Basler, Concordia, DBV, Dialog, Feuersozietät, Generali, Hamburger Feuerkasse, HDI, HUK24, HUK-COBURG, Itzehoer, Kravag Logistic, Mecklenburgische, Nürnberger Allgemeine Versicherung AG, ÖVBS, Provinzial Nord, R+V, Rheinland, Rhion, Saarland, uniVersa, Versicherer im Raum der Kirchen, Versicherungskammer Bayern, verti, VHV, Westfälische Provinzial, WGV, Württembergische, WWK

Elektromobilität im Trend

Auf Deutschlands Straßen gibt es immer mehr Elektroautos. Von Januar bis September 2021 wurden mit rund 236.700 bereits mehr Pkw mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen als im gesamten Vorjahr. Aspekte der E-Mobilität haben Franke und Bornberg seit 2020 in die Ratingkriterien aufgenommen. Wie sich dieser Markt in Zukunft entwickeln wird, bleibt abzuwarten zumal Reparaturkosten bei E-Autos häufig teurer ausfallen als bei Verbrennern.

Innovative Telematik-Versicherungen nicht Tesla & Co. überlassen

Doch Michael Franke meint: „Spezieller Versicherungsschutz für Elektro- und Hybridfahrzeuge wird sich durchsetzen und zu einem wichtigen Qualitätskriterium entwickeln. Die Gesellschaften sind gut beraten, ihre Kundinnen und Kunden auf dem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft zu begleiten.“ Wer dieses Segment nicht adäquat besetze, verabschiede sich von einem entscheidenden Geschäftsfeld. Zudem biete die Versicherung von E-Mobilität die Chance, auch im Kfz-Geschäft Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen. „Innovative Telematik-Versicherungen den Kfz-Herstellern wie Tesla & Co. zu überlassen, wäre höchst fahrlässig“, warnt Franke.

Cyberschutz in Kfz-Tarifen

In der Absicherung von Cyberrisiken innerhalb der Kfz-Versicherung sehen die Analysten mehr als einen kurzlebigen Trend. Risiken durch autonomes Fahren und Hackerangriffe sind noch längst nicht bezwungen. Noch immer sei laut Franke und Bornberg ist nicht zuverlässig geklärt, in welchen Fällen spezieller Cyberschutz tatsächlich sinnvoll ist. Deshalb haben sich noch keine Cyber-Standards im Markt durchgesetzt. Das dynamische Wachstum der E-Mobilität dürfte aber auch hier die Entwicklung beschleunigen.

Die aktuellen Bewertungsrichtlinien sowie vollständige Ergebnisse des Kfz-Ratings stellt Franke und Bornberg hier kostenlos bereit. (tk)

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Rechtsschutz-Tarife: Innovativ, aber große Unterschiede im Leistungsumfang

Privater Rechtsschutz ist kein Standardprodukt mehr, die Versicherer zeigen sich sehr innovativ und damit up to date. Aber: Das Leistungsspektrum muss genau analysiert werden. Im aktuellen Rechtsschutz-Rating vergeben die Analysten von Franke und Bornberg alle auf ihrer Skala verfügbaren Noten – die Höchstwertung allerdings nur selten.

Einerseits scheint hierzulande das Motto zu gelten „Bloß keinen Streit vermeiden“, denn Schätzungen zufolge ist in Deutschland jeder Vierte in ernsthafte Streitigkeiten verwickelt. Andererseits scheuen sich viele Menschen dabei ihr gutes Recht durchzusetzen, denn vor Gericht kann es schnell teuer werden – es sei denn, man hat eine gute private Rechtsschutzversicherung. Doch wie leistungsstark sind die derzeit angebotenen Tarife wirklich?

Seit 2005 analysiert Franke und Bornberg die Stärken und Schwächen von privaten Rechtsschutzversicherungen. Für die Modifikation des Ratings private Rechtsschutzversicherungen 2021 wurden 87 Tarife von 39 Gesellschaften mit dem Leistungsumfang Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen untersucht. Mit Tarifvarianten und zusätzlich versicherbarer Leistungseinschlüssen wurden insgesamt 391 Tarifvariationen näher betrachtet. Dabei zugrunde gelegt haben die Analysten einen Katalog mit 75 (Familie) bzw. 70 (Single) Prüfkriterien. Bewertet wurden die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, der Versicherungsschein und Geschäftsberichte. Außer Acht blieben hingegen geschäftsplanmäßige oder sonstige Erklärungen oder Auslegungen der Versicherer, Selbstauskünfte und werbliche Veröffentlichungen. Jedes Produkt hat im Rating eine Gesamtpunktzahl erhalten und wurde anhand dessen in eine der sieben bei Franke und Bornberg üblichen Ratingklassen (von FFF+ bzw. „hervorragend“ bis F− bzw. „ungenügend“) eingeordnet.

Komplexe Analyse: Passen die Kriterien noch?

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg, berichtet in diesem Zusammenhang von wachsender Vielfalt im Markt: „Private Rechtsschutzversicherungen werden immer facettenreicher. Gerade bei Ergänzungspaketen beobachten wir einen deutlichen Anstieg.“ Das mache die Analyse komplex. Die wichtigsten Fragestellungen für die Ratingaktualisierung lautete deshalb: Halten die Versicherungsbedingungen Schritt mit dem Bedarf? Und passen die Kriterien von gestern auch heute noch?

Im Gegensatz zu den Ergebnissen der kürzlich veröffentlichten Franke-und-Bornberg-Ratings „Berufsunfähigkeitsversicherung“ und „SBU-Direktversicherung“ (AssCompact berichtete: „Tarife leistungsstark wie nie“) fallen die Ergebnisse im Rechtsschutz-Rating nicht ganz so rosig aus.

Rechtsschutz für Familien: Nur drei Tarife von ARAG und ROLAND sind „hervorragend“

Im Rating „Komplett-Rechtsschutz für Familien“ erhalten von 87 untersuchten Tarifen lediglich zwei Tarife der ARAG und ein Tarif der ROLAND die Top-Note FFF+ („hervorragend“). 20 Tarife erreichen die zweitbeste Stufe FFF („sehr gut“). Sie kommen von Advocard, ADAC, Allianz, AUXILIA, Concordia, DMB, ERGO, HUK, Itzehoer, NRV Neue Rechtsschutz, ÖRAG, Versicherer im Raum der Kirchen und Württembergische. Die meisten Tarife tummeln sich jedoch im Mittelfeld: 23 bekommen ein FF+ („gut“), 14 werden mit FF („befriedigend“) bewertet, 17 Tarife schaffen es auf ein F+ („ausreichend“), sieben Tarife erachten die Analysten als „mangelhaft“ (F), drei „ungenügend“ (F−).

Rechtsschutz für Singles: Vier Tarife sind „hervorragend“, auch sie kommen von ARAG und ROLAND

Auch das Rating „Komplett-Rechtsschutz für Singles“ fördert keine besseren Ergebnisse zutage: Hier erhalten von 87 Tarifen vier die Höchstnote FFF+, auch hier kommen sie von ARAG und ROLAND. Dahinter bekommen 17 die Note FFF („sehr gut“). Sie kommen von Advocard, ADAC, Allianz, Auxilia, Concordia, DMB, ERGO, Itzehoer, NRV Neue Rechtsschutz, ÖRAG und Württembergische. 24 Tarife werden dahinter mit FF+ als „gut“ bewertet, zwölf sind „befriedigend“ (FF). 18 Tarifen geben die Analysten die Gesamtnote „ausreichend“ (F+). Am unteren Ende der Skala sind neun Tarife aus Sicht von Franke und Bornberg „mangelhaft“ (F), drei „ungenügend“ (F−).

„Privater Rechtsschutz ist längst kein Standardprodukt mehr. Der Beratungsprozess bis zu einer fundierten Kaufentscheidung darf sich nicht auf den Vergleich von Prämie und Selbstbehalten beschränken“, fordert Michael Franke im Zusammenhang mit der Rating-Veröffentlichung. Dadurch, dass im aktuellen Rating die gesamte Notenskala von „hervorragend“ bis „ungenügend“ auch vergeben worden sei, zeige die Untersuchung, dass sehr wohl gravierende Leistungsunterschiede bestünden.

Berater sind gefragt

Als Fazit resümieren die Analysten von Franke und Bornberg: Ob für Singles oder Familien, Rechtsschutzversicherer zeigen sich zwar innovativ, haben den Leistungsumfang ihrer Produkte in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und tragen damit den veränderten Lebensrisiken Rechnung. Beraterinnen und Berater sollten aber mehr denn je prüfen, ob die Situation des Versicherungsnehmers bzw. das individuelle Schutzbedürfnis eventuell spezielle Einschlüsse oder Leistungen erfordern. So liefern etwa Bauvorhaben, die individuelle familiäre Situation, Investitionen in risikobehaftete Kapitalanlagen oder die Internetaktivität – besonders wenn sie hoch ist, wichtige Faktoren für die Produktauswahl. Viele dieser Risiken seien in der Vergangenheit nicht versicherbar gewesen. Aktuell gebe es aber mit einer Vielzahl an Vergleichskriterien die Chance, Stärken, Schwächen und Besonderheiten der einzelnen Produkte zu identifizieren. (ad)

Weitere Informationen gibt es bei Franke und Bornberg.

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Berufsunfähigkeit: Tarife leistungsstark wie nie

Über zwei Fünftel der untersuchten BU- und SBU-Direktversicherungstarife sind derzeit „hervorragend“, so das Urteil der Analysten von Franke und Bornberg in ihrem aktuellen Rating. Zukünftig sollen die Ratings auch stärker auf Nachhaltigkeitsaspekte hin überprüft werden.

<p>Die Franke und Bornberg GmbH hat sich auf dem Berufsunfähigkeitsmarkt umgesehen, die BU-Tarife auf ihre Stabilität hin überprüft und das Ergebnis in den Ratings „Berufsunfähigkeitsversicherung“ und „SBU-Direktversicherung“ veröffentlicht. </p><h5>Stabilitätskriterien auch aus dem map-report BU-Stabilitätsrating</h5><p>Um die Stabilität stärker als bisher zu gewichten, berücksichtigen die Analysten neben den Stabilitätskriterien ihres BU-Unternehmensratings zusätzlich das map-report BU-Stabilitätsrating. Hier fließen ergänzend zum Geschäftsverlauf auch Parameter ein, die einen Ausblick auf die zukünftige Stabilität im BU-Segment erlauben. Als weitere Neuerung bei den Ratingkriterien hat Franke und Bornberg die „Möglichkeit zur Anpassung an die Regelaltersgrenze GRV“ aufgenommen. Ist sie vorhanden, können Versicherte die Laufzeit ihres Vertrages unter bestimmten Voraussetzungen bis zur Regelaltersgrenze verlängern, sollte diese angehoben werden – und das ohne erneute Gesundheitsprüfung. </p><h5>Neu im der Betrachtung: Möglichkeit zur Umorganisation in Kleinbetrieben</h5><p>Da der BU-Versicherung oft das Vorurteil begegne, nicht zu leisten, wenn es darauf ankommt, sei es besonders wichtig, dass ein Tarif auf zusätzliche Leistungsausschlüsse verzichte, so die Analysten von Franke und Bornberg. Ob Krieg, innere Unruhen, Luftfahrt- oder Verkehrsdelikte: Je weniger Voraussetzungen an den Leistungsanspruch geknüpft würden, desto transparenter und kundenfreundlicher sei der Schutz. Gleiches gelte für den Verzicht auf Meldefristen, Wartezeiten, Beschränkungen des Geltungsbereiches im Ausland oder sonstige unübliche Abweichungen. Verzicht belohnt Franke und Bornberg daher im Rating schon seit einiger Zeit mit Zusatzpunkten. Neu hinzugekommen ist nun auch die Möglichkeit zur Umorganisation in Kleinbetrieben: Das aktuelle Rating vergibt Pluspunkte, wenn ein Tarif bei Berufsunfähigkeit von Chef oder Chefin auf die Prüfung verzichtet. Franke und Bornberg unterscheidet BU- und EU-Tarife nach Schichten im Rahmen des Drei-Schichten-Modells. Dafür wurden die Bedingungen in 20 Kategorien mit insgesamt bis zu 73 Kriterien Wort für Wort analysiert. Mindeststandards für die höheren Bewertungsklassen stellen sicher, dass hier alle Tarife in sämtlichen Kategorien durchgängig überdurchschnittlich hohe Qualität aufweisen. </p><h5>Ca. 42% der BU- und ca. 46% der SBU-Direktversicherungstarife erhalten Höchstnote</h5><p>Das Ergebnis könne sich nun, da die jüngste Bewertungsrunde zur BU-Versicherung abgeschlossen sei, sehen lassen, so die Analysten von Franke und Bornberg: 50 Tarife und damit ca. 42% werden im aktuellen BU-Rating mit der Note „hervorragend“ (FFF+) bewertet. 21 Tarife erhalten ein „sehr gut“ (FFF), 35 Tarife sind „gut“ (FF+). Dahinter folgen im BU-Rating noch neun Tarife, denen Franke und Bornberg das Gesamturteil „befriedigend“ (FF) ausstellt und vier Tarife, die noch mit „ausreichend“ (F+) bewertet werden. Keiner der diesmal betrachteten Tarife ist hingegen mangelhaft oder ungenügend.</p><p>Der Vollständigkeit halber stellt Franke und Bornberg jetzt auch ein Rating für selbstständige BU-Direktversicherungen (SBU) bereit. Es unterscheidet sich inhaltlich in den Bewertungsaspekten, die qua Gesetz bei der betrieblichen SBU nicht erlaubt sind (beispielsweise zusätzliche Kapitalleistungen). </p><p>Im Rating SBU-Direktversicherung sind 17 untersuchte Tarife (gut 46%) „hervorragend“ und erhalten dafür die Höchstnote FFF+. Elf Tarife werden mit „sehr gut“ und FFF bewertet, acht Tarife sind „gut“ (FF+). Dahinter folgt noch ein Tarif, der ein „befriedigendes“ Gesamturteil (FF) bekommt. Ausreichend, mangelhaft oder ungenügend ist hier keiner der analysierten Tarife. </p><h5>Ausblick: Nachhaltigkeitsaspekte werden analysiert</h5><p>„Noch nie waren BU-Tarife so leistungsstark. Die BU-Versicherung ist auf der Leistungsseite in Bestform“, bringt Michael Franke die aktuellen Ergebnisse auf den Punkt. Damit dabei die Zukunftsfähigkeit nicht unter die Räder komme, beabsichtigt Franke und Bornberg eine zusätzliche Erweiterung des Ratings im Bereich Stabilität: In Zukunft sollen Nachhaltigkeitsaspekte ebenfalls einfließen. (ad)</p><p>Mehr Informationen gibt es <a href="https://www.franke-bornberg.de/&quot; target="_blank" >hier</a>. </p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © WoGi – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D194077D-3DF3-4621-B881-BCBE292075C2"></div>