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Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH

110276

IVFP untersucht und bewertet private Rentenversicherungen

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat für das Rating privater Rentenversicherungen in diesem Jahr 156 Tarife von 63 Anbietern untersucht. Alle Tarife wurden anhand von 85 Kriterien untersucht. Angesehen hat sich das Unternehmen die Tarife auch dahingehend, ob sie die Möglichkeit bieten, das Pflegerisiko mit abzusichern.

<p>Grundlage f&uuml;r das Privatrenten-Rating 2014 des Instituts f&uuml;r Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) ist das Tarifangebot von 63 Versicherungsgesellschaften. Dabei folgte eine Einteilung der Privatrenten-Tarife in vier Kategorien: klassische Tarife, fondsgebundene Tarife mit und ohne Beitragsgarantie sowie &bdquo;Comfort&ldquo;-Tarife. Insgesamt wurden 156 Tarife in den Ratingbereichen Unternehmen, Rendite, Flexibilit&auml;t und Transparenz und Service untersucht.</p>
<p>Zu den f&uuml;hrenden Anbietern im Rating zu privaten Rentenversicherungen insgesamt z&auml;hlen in diesem Jahr neben ALTE LEIPZIGER, Allianz, Europa und PB Lebensversicherung auch VOLKSWOHL BUND, Stuttgarter und Swiss Life.</p>
<p>So f&uuml;hrt im Bereich der klassischen Tarife Europa mit &bdquo;Flexible Rente&ldquo; die Liste vor der Allianz mit der &bdquo;Allianz PrivatRente Klassik&ldquo; an. Bei den fondsgebundenen Tarifen mit Beitragsgarantie pr&auml;sentiert sich Allianz auf Position 1, gefolgt von ALTE LEIPZIGER. Bei den fondsgebundenen Tarifen ohne Beitragsgarantie liegen die Angebote von Allianz und Europa gleich auf. Direkt dahinter positioniert sich der VOLKSWOHL BUND. Bei den Comfort-Tarifen erh&auml;lt die PB Lebensversicherung die besten Noten. <a href="http://www.vorsorge-finanzplanung.de/LinkClick.aspx?fileticket=KRU1Ea8Z…; target="_blank">Hier</a> findet sich eine &Uuml;bersicht der Ergebnisse.</p>
<h5>
Zahl der Tarife mit Pflege-Optionen steigt</h5>
<p>Private Rentenversicherungen bieten immer h&auml;ufiger die M&ouml;glichkeit, das Pflegerisiko abzusichern, erkl&auml;rt das IVFP im Zusammenhang mit dem aktuellen Rating. In der Regel hat der Kunde dabei die Wahl zwischen Erh&ouml;hungsoption und Anwartschaft. Bei der Erh&ouml;hungsoption steigt im Pflegefall entweder die Altersrente oder der Versicherungsnehmer erh&auml;lt eine Zusatzrente. Eine Erh&ouml;hungsoption besteht insgesamt bei 25 Tarifen. Als Beispiele nennen die Rater Allianz, Asstel, Generali, HanseMerkur, HDI, LV 1871, MONEYMAXX, N&uuml;rnberger, Provinzial NordWest und VOLKSWOHL BUND.</p>
<p>Bei der Anwartschaft wiederum &bdquo;sichert&ldquo; sich der Kunde seinen aktuellen Gesundheitszustand. Eine separate Pflegerentenversicherung erfordert dann zum Ruhestandsbeginn keine Gesundheitspr&uuml;fung. Die Anwartschaft liegt laut IVFP bei 24 Tarifen vor, unter anderem bei Aachen M&uuml;nchener, Basler, VKB, Generali, Gothaer, Iduna, M&uuml;nchener Verein, &Ouml;ffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg Aktiengesellschaft, R+V und Stuttgarter.</p>
<div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/73B9EC21-78D7-475C-95EF-0FC5762D3E76"></div>

 

Die führenden Anbieter im Riester-Renten-Rating 2014

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat erneut die Riester-Anbieter unter die Lupe genommen. 73 Tarife von 54 Versicherungsunternehmen wurden untersucht. Das Rating hat die führenden Anbieter, eine Tendenz hin zu fondsgebundenen Tarifen und die Vorgehensweise beim Kostenausweis ermittelt.

<p></p><p/><p>In seinem Rating zu Riester-Rentenversicherungen hat das IVFP die Tarife anhand von 83 Kriterien in den Ratingbereichen Unternehmen, Rendite, Flexibilität, Transparenz und Service geprüft. Die Einteilung der Tarife erfolgte wie üblich in klassische und fondsgebundene Produkte mit Beitragserhaltsgarantie (fmb) sowie in die Kategorie „Comfort“. Als führende Anbieter ermittelte das Riester-Renten-Rating 2014 die Versicherer HUK Coburg, Allianz, Alte Leipziger und Stuttgarter als auch Debeka, R + V, HanseMerkur24, Hannoversche sowie PB.</p><p/><p>Zudem stellte das IVFP fest, dass der Anteil an fondsgebundenen Riester-Verträgen wächst. Einen näheren Blick hat das Institut auf den Kostenausweis geworfen, denn gerade hier wird den Versicherern Intransparenz vorgeworfen. Vergleicht man die aktuellen Ergebnisse der Analyse mit denen des Vorjahres, so zeigt sich, dass jetzt mehr Anbieter von klassischen Riester-Policen die Gesamtkostenquote ausweisen: Waren es 2013 ein Drittel sind es in diesem Jahr bereits 43%. Auch scheint sich ein Trend bei den fondsgebundenen Tarifen abzuzeichnen, da auch hier ein leichter Anstieg an der Offenlegung der Gesamtkostenquote zu verzeichnen ist. </p><p/><p>Keine Veränderungen hingegen gibt es bei der Darstellung der monatlichen Abschluss- und Vertriebskosten (bezogen auf die monatliche Sparrate). Wie im vergangenen Jahr liegt hier die Quote unverändert bei 28%. Ähnlich verhält es sich mit den Kosten für eine Zuzahlung von 1.000 Euro. Zwar gibt es einen leichten Anstieg des Betrags von 79 auf 81 Euro zu verzeichnen. Prozentual allerdings bleibt alles wie gehabt: 16% der Anbieter verlangen maximal 50 Euro; 10% verlangen mehr als 110 Euro. Eine leichte Verbesserung zeigte sich bei der Darstellung der Kosten für Zuzahlungen. Bei 2% mehr als im Vorjahr (2013: 60%) ließen sich diese deutlich entnehmen. </p><p/><p>Auf der Internetseite des <a href="http://www.vorsorge-finanzplanung.de/LinkClick.aspx?fileticket=R%2beLDx…; target="_blank" >IVFP</a> stehen die Rating-Ergebnisse online zur Verfügung.</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D5B273CF-9340-48A8-A6DE-E7C1B8F8C408"></div>

 

Was taugen Indexpolicen in der Realität?

Indexpolicen stoßen bei vielen Kunden auf offene Ohren. Geringes Risiko bei etwas höheren Renditen als Bundesanleihen oder Festgeld kommt gerade bei den sehr sicherheitsbedürftigen deutschen Sparern gut an. Kritiker bemängeln dagegen die Konstruktion einiger Produkte. Nachgefragt bei Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

<p></p><p>AssCompact: Herr Hauer, in einer aktuellen Studie hat sich das IVFP mit Indexpolicen beschäftigt. Sind sie denn grundsätzlich eine attraktive Anlageform?</p><p>Michael Hauer: Indexpolicen haben definitiv ihre Berechtigung. Sie sind ein attraktives Produkt für Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis, die aber auch einen Tick Risiko in Kauf nehmen, um die Aussicht auf mehr Rendite zu verbessern. Wenn Sie sich das Gesamtspektrum in Bezug auf Chance und Risiko ansehen, gibt es ganz links die klassische Police und ganz rechts die fondsgebundene ohne jegliche Garantie. Etwas rechts der Mitte liegt dann noch die fondsgebundene Anlage mit Garantie. Die Indexpolice steht dagegen genau in der Mitte. Bei ihr werden die Beträge jährlich gesichert. Zusätzliche Renditen können durch die begrenzte Beteiligung an Wertpapiermärkten erzielt werden. Indexpolicen haben also nach oben wie nach unten eine Begrenzung. Genau deshalb sind sie besonders für die vielen sicherheitsbedürftigen Anleger geeignet, die nur wenig Risiko in Kauf nehmen wollen, um ein bisschen mehr Rendite zu erhalten.</p><p>AC Sind Indexpolicen angesichts des Niedrigzinsumfelds eine besonders attraktive Alternative?</p><p>MH Im Niedrigzinsumfeld ist die Indexpolice sicher noch wertvoller. Es führt dazu, dass viele Kunden trotz ihres unverändert hohen Sicherheitsbedürfnisses, ein bisschen mehr Risiko in Kauf nehmen, um die Chance auf eine gute Rendite zu erhalten. Bei einem Hochzinsumfeld mit Anleihezinsen im sicheren Bereich von 7% ist der Druck nach rentableren Alternativen zu suchen deutlich niedriger – selbst wenn eine höhere Inflationsrate die höheren Renditen dann wieder aufheben sollte.</p><p>AC Lohnt sich die Indexpolice auch bei kurzen Laufzeiten?</p><p>MH Aufgrund ihrer Konstruktionsweise ist sie eher für die langfristige Anlage in einem Zeitraum ab 12 bis 15 Jahren geeignet. Grundsätzlich spielen dabei 2 Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen muss der Versicherer mit dem angelegten Geld, sprich der Garantieverzinsung des Deckungsstockes, die Beitragsgarantie erwirtschaften. Hierfür muss man schon mindestens 12 bis 15 Jahre einplanen. Zum anderen schwanken die Wertpapiermärkte bekanntlich stark. Europäische Aktien haben seit Ende der 60er-Jahre im besten Jahr 70% zugelegt, im schlechtesten Jahr aber 50% eingebüßt. Wenn ich nur ein Jahr anlege, habe ich daher bei Aktien enormes Risiko. Betrachtet man Zeiträume von 20 Jahren, lag die beste jährliche Rendite dagegen bei ca. 13%, die schlechteste bei 3,5%. Laufzeit tilgt also das Risiko der Aktienmarktkomponente enorm.</p><p>AC Wie würde sich die Attraktivität denn im Falle eines Endes der Niedrigzinsphase ändern?</p><p>MH Grundsätzlich haben Indexpolicen auch dann ihre Berechtigung. Höhere Zinsen für sichere Anlagen reduzieren zwar den Anreiz nach besser verzinsten Produkten zu suchen. Doch auch in solchen Phasen wird es Kunden geben, die für einen Tick mehr Rendite ein bisschen mehr Risiko wagen wollen. Das Produkt wird daher immer seine Daseinsberechtigung haben.</p><p>AC Indexpolicen stehen dennoch regelmäßig in der Kritik, vor allem wegen der Ausrichtung am Kurs- statt am Performance-Index. Hält diese Kritik der Realität stand?</p><p>MH Nur zum Teil. Sicherlich geht durch die Ausrichtung am Kurs- statt am Performanceindex tendenziell Rendite verloren. Allerdings nicht in dem Maße, in dem es teilweise behauptet wird. Die Dividendenrendite geht nämlich nicht 1 zu 1 in die Indexpolice ein. Bei einer Dividendenrendite des EURO STOXX 50 von ca. 2,9% fließt zum Beispiel nur etwa 1,5% in die Indexpolice. Das liegt zum einen am Cap. Wird dieser in einem Monat erreicht, spielt es keine Rolle, ob die Indexpolice die Dividendenrenditen berücksichtigt. Würden etwa in einem Monat, in dem der Kursindex 5% zulegt, alle Dividenden ausgeschüttet, würde es bei einem Cap von 4% sogar gar keinen Unterschied machen, ob die Police auf dem Kurs- oder dem Performance-Index basiert. Zudem sichern die Versicherer die Aktienentwicklung mit Optionen ab. Diese sind auf den Performance-Index bei gleichem Cap in der Regel teurer als auf den Kurs-Index, was den Unterschied bei der Gesamtrendite weiter schmälert.</p><p>AC Wie wichtig ist denn der Cap bei Indexpolicen?</p><p>MH Der Cap ist ein entscheidender Faktor, speziell für die Rendite. Er hat eine richtige Hebelwirkung. Unsere Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass eine Veränderung des Caps um 0,5 Prozentpunkte eine Veränderung der Rendite aus der Indexpartizipation von einem Prozentpunkt zur Folge hat. Langfristig macht das einiges aus. Das ist auch kein Wunder. In Minusjahren wirkt sich der Cap zwar nicht aus, da Kunden dann ohnehin keine Zusatzrenditen erhalten. Wenn aber zum Beispiel in einem guten Aktienjahr der Cap in 6 Monaten übertroffen wird, macht das bei einem Cap-Unterschied von 0,5 Prozentpunkten bereits 3 Prozentpunkte aus.</p><p>AC Herr Hauer, vielen Dank für das Interview.</p><p>Nehmen Sie auch an unserer Umfrage teil: <a href="http://www.asscompact.de/page/id/796&quot; target="_blank" >Sind Indexpolicen eine attraktive Anlageform?</a></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/448EED91-982C-4450-A13A-0065C62A4A36"></div>

 
Ein Artikel von
Michael Hauer

Was taugen Indexpolicen in der Realität?

Indexpolicen stoßen bei vielen Kunden auf offene Ohren. Geringes Risiko bei etwas höheren Renditen als Bundesanleihen oder Festgeld kommt gerade bei den sehr sicherheitsbedürftigen deutschen Sparern gut an. Kritiker bemängeln dagegen die Konstruktion einiger Produkte. Nachgefragt bei Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

<p></p><p>AssCompact: Herr Hauer, in einer aktuellen Studie hat sich das IVFP mit Indexpolicen beschäftigt. Sind sie denn grundsätzlich eine attraktive Anlageform?</p><p>Michael Hauer: Indexpolicen haben definitiv ihre Berechtigung. Sie sind ein attraktives Produkt für Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis, die aber auch einen Tick Risiko in Kauf nehmen, um die Aussicht auf mehr Rendite zu verbessern. Wenn Sie sich das Gesamtspektrum in Bezug auf Chance und Risiko ansehen, gibt es ganz links die klassische Police und ganz rechts die fondsgebundene ohne jegliche Garantie. Etwas rechts der Mitte liegt dann noch die fondsgebundene Anlage mit Garantie. Die Indexpolice steht dagegen genau in der Mitte. Bei ihr werden die Beträge jährlich gesichert. Zusätzliche Renditen können durch die begrenzte Beteiligung an Wertpapiermärkten erzielt werden. Indexpolicen haben also nach oben wie nach unten eine Begrenzung. Genau deshalb sind sie besonders für die vielen sicherheitsbedürftigen Anleger geeignet, die nur wenig Risiko in Kauf nehmen wollen, um ein bisschen mehr Rendite zu erhalten.</p><p>AC Sind Indexpolicen angesichts des Niedrigzinsumfelds eine besonders attraktive Alternative?</p><p>MH Im Niedrigzinsumfeld ist die Indexpolice sicher noch wertvoller. Es führt dazu, dass viele Kunden trotz ihres unverändert hohen Sicherheitsbedürfnisses, ein bisschen mehr Risiko in Kauf nehmen, um die Chance auf eine gute Rendite zu erhalten. Bei einem Hochzinsumfeld mit Anleihezinsen im sicheren Bereich von 7% ist der Druck nach rentableren Alternativen zu suchen deutlich niedriger – selbst wenn eine höhere Inflationsrate die höheren Renditen dann wieder aufheben sollte.</p><p>AC Lohnt sich die Indexpolice auch bei kurzen Laufzeiten?</p><p>MH Aufgrund ihrer Konstruktionsweise ist sie eher für die langfristige Anlage in einem Zeitraum ab 12 bis 15 Jahren geeignet. Grundsätzlich spielen dabei 2 Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen muss der Versicherer mit dem angelegten Geld, sprich der Garantieverzinsung des Deckungsstockes, die Beitragsgarantie erwirtschaften. Hierfür muss man schon mindestens 12 bis 15 Jahre einplanen. Zum anderen schwanken die Wertpapiermärkte bekanntlich stark. Europäische Aktien haben seit Ende der 60er-Jahre im besten Jahr 70% zugelegt, im schlechtesten Jahr aber 50% eingebüßt. Wenn ich nur ein Jahr anlege, habe ich daher bei Aktien enormes Risiko. Betrachtet man Zeiträume von 20 Jahren, lag die beste jährliche Rendite dagegen bei ca. 13%, die schlechteste bei 3,5%. Laufzeit tilgt also das Risiko der Aktienmarktkomponente enorm.</p><p>AC Wie würde sich die Attraktivität denn im Falle eines Endes der Niedrigzinsphase ändern?</p><p>MH Grundsätzlich haben Indexpolicen auch dann ihre Berechtigung. Höhere Zinsen für sichere Anlagen reduzieren zwar den Anreiz nach besser verzinsten Produkten zu suchen. Doch auch in solchen Phasen wird es Kunden geben, die für einen Tick mehr Rendite ein bisschen mehr Risiko wagen wollen. Das Produkt wird daher immer seine Daseinsberechtigung haben.</p><p>AC Indexpolicen stehen dennoch regelmäßig in der Kritik, vor allem wegen der Ausrichtung am Kurs- statt am Performance-Index. Hält diese Kritik der Realität stand?</p><p>MH Nur zum Teil. Sicherlich geht durch die Ausrichtung am Kurs- statt am Performanceindex tendenziell Rendite verloren. Allerdings nicht in dem Maße, in dem es teilweise behauptet wird. Die Dividendenrendite geht nämlich nicht 1 zu 1 in die Indexpolice ein. Bei einer Dividendenrendite des EURO STOXX 50 von ca. 2,9% fließt zum Beispiel nur etwa 1,5% in die Indexpolice. Das liegt zum einen am Cap. Wird dieser in einem Monat erreicht, spielt es keine Rolle, ob die Indexpolice die Dividendenrenditen berücksichtigt. Würden etwa in einem Monat, in dem der Kursindex 5% zulegt, alle Dividenden ausgeschüttet, würde es bei einem Cap von 4% sogar gar keinen Unterschied machen, ob die Police auf dem Kurs- oder dem Performance-Index basiert. Zudem sichern die Versicherer die Aktienentwicklung mit Optionen ab. Diese sind auf den Performance-Index bei gleichem Cap in der Regel teurer als auf den Kurs-Index, was den Unterschied bei der Gesamtrendite weiter schmälert.</p><p>AC Wie wichtig ist denn der Cap bei Indexpolicen?</p><p>MH Der Cap ist ein entscheidender Faktor, speziell für die Rendite. Er hat eine richtige Hebelwirkung. Unsere Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass eine Veränderung des Caps um 0,5 Prozentpunkte eine Veränderung der Rendite aus der Indexpartizipation von einem Prozentpunkt zur Folge hat. Langfristig macht das einiges aus. Das ist auch kein Wunder. In Minusjahren wirkt sich der Cap zwar nicht aus, da Kunden dann ohnehin keine Zusatzrenditen erhalten. Wenn aber zum Beispiel in einem guten Aktienjahr der Cap in 6 Monaten übertroffen wird, macht das bei einem Cap-Unterschied von 0,5 Prozentpunkten bereits 3 Prozentpunkte aus.</p><p>AC Herr Hauer, vielen Dank für das Interview.</p><p>Nehmen Sie auch an unserer Umfrage teil: <a href="http://www.asscompact.de/page/id/796&quot; target="_blank" >Sind Indexpolicen eine attraktive Anlageform?</a></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/3BD0D776-E1A5-42F2-A5DB-D9C65EBDBBC5"></div>

 
Ein Artikel von
Michael Hauer

Pflege-Bahr – große Koalition muss stark nachbessern

Dies ist das Ergebnis einer Studie vom Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) aus Altenstadt/WN. Untersucht wurden sechs ausgewählte Anbieter, die den Markt im Preis-/Leistungsverhältnis von sehr gut bis eher schwach abbilden.

<p></p><p>Der Pflegeaspekt gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das hat inzwischen auch die Politik erkannt und daher zu Beginn des Jahres den so genannten „Pflege-Bahr“ eingeführt. Was als grundsätzlich gute Maßnahme von Daniel Bahr gedacht war – Pflegeabsicherung ohne Gesundheitsprüfung und mit staatlicher Förderung – entpuppt sich als äußerst fragwürdiges Konstrukt. Zumindest in der gegenwärtigen Beschaffenheit des Pflege-Bahrs. </p><p>Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung hat sich den Pflege-Bahr genauer angesehen und eine Reihe an massiven Schwachstellen entdeckt. „Im schlimmsten Fall könnten diese sogar zu Beraterhaftung führen. Das Dilemma: Pflege-Bahr rechnet sich gegenwärtig nahezu ausschließlich für ältere Menschen und Personen, die in absehbarer Zeit pflegebedürftig werden“ sagt der Geschäftsführer des Instituts Prof. Michael Hauer. Für jüngere Menschen unter 50 kann Pflege-Bahr gar zu einem Draufzahlgeschäft werden. Schließt beispielsweise ein heute 30-Jähriger bei einem Versicherer die Pflegegeldversicherung ab, so liegt sein monatlicher Eigenbeitrag bei 5% jährlicher Beitragssteigerung in 30 Jahren bei 60 Euro, in 40 Jahren liegt dieser bereits bei über 100 Euro. Im schlimmsten Fall kann die Leistung aus Pflegestufe 0 oder 1 – je nach Versicherer – unter dem monatlichen Beitrag liegen, da dieser bei allen Versicherern auch im Pflegefall weitergezahlt werden muss. Für Pflegestufe 0 gilt für fast alle untersuchten Tarife: Um das 70. Lebensjahr übersteigt der Beitrag die Leistung – unabhängig vom Eintrittsalter! Dazu Hauer: „Geht man davon aus, dass die Beiträge jährlich im Schnitt um 5% steigen, dann zahlt der Pflegebedürftige im Leistungsfall einen höheren Beitrag als er an Rentenleistung erhält. Und es kommt noch schlimmer: Auch die Gesunden werden dann den Pflege-Bahr kündigen, da sie sehen, dass der Beitrag höher ist als die zu erwartende Leistung im Pflegefall – man hat also jahrelang umsonst gezahlt.“ Denn eines ist klar: Man muss davon auszugehen, dass die Beiträge im Laufe der Jahre deutlich steigen werden, da beim Pflege-Bahr keine Gesundheitsprüfung nötig ist. </p><p>Das IVFP fordert daher deutliche Nachbesserungen durch den Gesetzgeber. Eine Möglichkeit wäre, die Pflegestufen 0 und 1 aus dem Konstrukt zu entfernen. Die Leistung ist hier in der Regel ohnehin so gering (bei Pflegestufe 0 zum Beispiel 60 Euro im Monat), dass es sich kaum lohnt, diese Stufen abzusichern. Eine weitere Alternative wäre, die Gesundheitsprüfung einzuführen – mögliche Kostenexplosionen in der Zukunft könnten damit leichter eingedämmt werden. Grundsätzlich gilt es, zu überlegen, ob nicht alle privaten Pflegeabsicherungen staatlich gefördert werden sollten – Berechnungen des IVFP haben ergeben, dass es für viele Personen derzeit besser ist, eher auf eine ungeförderte Pflegegeldversicherung zurückzugreifen. Gegenwärtig bezuschusst der Staat den Pflege-Bahr mit 5 Euro im Monat bei einem Mindesteigenbeitrag von 10 Euro. </p><p>Nach Meinung des IVFP führt kein Weg an einer kapitalgedeckten Pflegeversicherung vorbei. Der Ansatz, den die Politik mit Einführung von Pflege-Bahr verfolgte, ist per se eine notwendige und sinnvolle Maßnahme. Umso wichtiger ist es, dass verhindert wird, dass Verbraucher eines Tages eine böse Überraschung erleben und aus Frustration oder Verunsicherung keinerlei private Vorsorge mehr treffen! Die große Koalition hat also ein weiteres Thema, mit dem sie sich intensiv beschäftigen sollte. </p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/A9F65F48-20B7-4103-B330-C2F5D5543629"></div>

 

IVFP-Risikoklassenfinder führt mit fünf Fragen zur passenden Altersvorsorge

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat unter der Leitung von Prof. Michael Hauer in Zusammenarbeit mit ALTE LEIPZIGER einen speziellen Fragebogen entwickelt: den sogenannten „Risikoklassenfinder“. Mit seiner Hilfe lässt sich die Risikoneigung von Kunden bestimmen.

<p> Der „Risikoklassenfinder“ kommt bereits in der Beratungssoftware E@syWeb Leben zum Einsatz. Die Software ermöglicht es, einfach und schnell Kunden ein passendes Altersvorsorgeprodukt zu empfehlen. Dadurch erhöhen sich Qualität und Rechtssicherheit in der Kundenberatung. </p><p>Der „Risikoklassenfinder“ besteht aus fünf Fragen, die sich innerhalb kurzer Zeit beantworten lassen. Sofort im Anschluss erscheint die Risikoneigung des jeweiligen Kunden. Je nachdem, wie dessen Antworten auf den Fragebogen ausfallen, erfolgt eine zielgerichtete Zuordnung zu einer Produktrisikoklasse in Verbindung mit einer kurzen Erläuterung. Anschließend erhält er eine Übersicht geeigneter Produkte. </p><p>Ausgangspunkt für die Entwicklung des „Risikoklassenfinders“ war die Einteilung der Risikobereitschaft in fünf Kategorien: Von Sicherheit über Ertrag, Balance und Wachstum bis hin zu Chance. Auf dieser Basis erfolgte die Definition der Fragen. Diese sind so klar definiert, dass die Einordnung der Kunden in die Produktrisikoklassen eindeutig ausfällt. </p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/11C25556-93F3-4BB7-AC6F-821B1C7111BE"></div>

 

Zufriedenheit mit IVF-VorsorgePLANER erneut bestätigt

Zum zweiten Mal hat die Hochschule Amberg-Weiden (HAW) die Zufriedenheit von Maklern mit dem VorsorgePLANER erfragt. Das Ergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zufriedenheit erhöht. „Leichte Bedienbarkeit“, „Übersichtlichkeit und Transparenz für den Kunden“, „Sehr gute realitätsnahe Simulation möglich“, so lautet das Urteil befragter Makler zum VorsorgePLANER.

<p></p><p>Die Beratungssoftware, die das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) im Auftrag von Canada Life entwickelte zeichnet sich vor allem durch eine übersichtliche Benutzeroberfläche und bedienerfreundliche Handhabung aus. 80% der Nutzer sprachen sich hierzu positiv aus. Wenig überraschend ist daher, dass der Wunsch nach Softwareschulung unter den Befragten kaum ein Thema ist. Seit rund zwei Jahren im Einsatz nutzen inzwischen über 3.000 Vertriebspartner von Canada Life die Software zur Vorsorgeberatung. </p><p>Die Befragung brachte zutage, dass auch das Online-Update des VorsorgePLANERs hohe Akzeptanz genießt. Knapp 80% der Befragten zeigten sich damit sehr zufrieden. Bei 71% besteht während des Beratungsgesprächs eine Online-Verbindung, bei 68% sogar regelmäßig außerhalb des Büros. Neben dem Canada Life Tarifrechner sind die produktunabhängige Altersvorsorge-Beratung und das Risikovorsorge-Tool zu den biometrischen Risiken (Tod, Krankheit, Pflegefall, BU-/Erwerbsunfähigkeit, schwere Krankheiten, Unfall, Verlust von Grundfähigkeiten) die zwei beliebtesten Module. Der bAV-Brutto/Netto-Rechner ist ebenfalls gefragt. </p><p>Mehr als ein Drittel der befragten Vertriebspartner von Canada Life würden den VorsorgePLANER weiterempfehlen. </p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/9E5FB7E8-C895-4405-B4BC-8D59F047153C"></div>

 

Kosten im Brennpunkt: IVFP vergleicht Riester-Renten

Zu hohe Kosten, mangelnde Transparenz, schlechte Renditen – die Riester-Rente hat seit ihrer Einführung 2002 mit heftigen Vorwürfen zu kämpfen. Zudem sind im ersten Quartal 2013 die Anzahl der Verträge um 27.000 Policen gesunken, das geht aus der aktuellen Statistik des Bundesarbeitsministeriums hervor. Zeigt die kontrovers geführte öffentliche Debatte Auswirkungen auf die Zusatz-Rente?

<p> Immerhin setzen über 15 Millionen Bundesbürger zur privaten Vorsorge auf die Riester-Rente. Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat nun in seinem aktuellen Riester-Rating die verschiedenen Policen der Versicherer unter dem oft kritisierten Gesichtspunkt Kosten genauer unter die Lupe genommen. 77 Tarife von 57 Versicherungsunternehmen anhand von 84 Kriterien hat das Institut untersucht. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.</p><p>Staat zahlt Zulagen und bietet Steuervorteile</p><p>Immer weniger junge müssen für die Rente von immer mehr älteren Menschen aufkommen. Auf diese demografische Entwicklung wollte die rot-grüne Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder reagieren. Die gesetzliche Rente werde in Zukunft gekürzt, dafür müsse der Bürger finanziell vorsorgen, so der Gedanke. Der damalige Bundesarbeitsminister Walter Riester entwickelte eine Zusatzvorsorge, die mittlerweile seinen Namen trägt. Heute, nach elf Jahren, besitzen neben der gesetzlichen Rentenversicherung 35% der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen Riester-Vertrag, hat Finanztest in seiner Juni-Ausgabe festgestellt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Staat zahlt Zulagen und bietet Steuervorteile. Wer 4% seines rentenversicherungspflichtigen Einkommens einzahlt, erhält die volle Zulage von 154 Euro. Und kinderreiche Sparer profitieren noch mehr: 185 Euro Kinderzulage, für ab 2008 geborene Kinder sogar 300 Euro, legt der Staat dazu.</p><p>Faktoren wie Alter und Vorsorgetyp beachten</p><p>Soweit die Theorie, meinen die Kritiker, denn: Die Vertragskosten fresse in vielen Fällen die staatliche Förderung komplett auf, meldet stellvertretend ÖKO-TEST in einer Studie von 2012. Aber auch hier gilt: genau hinschauen und vergleichen. Denn welches Produkt für welchen Kunden geeignet ist, hängt von vielen Faktoren wie Alter und Vorsorgetyp ab. Und auch im Bereich Kosten sind deutliche Unterschiede unter den einzelnen Policen auszumachen. In seiner Studie untersuchte das IVFP 77 Riester-Tarife, eingeteilt in klassische und fondsgebundene Produkte mit Beitragserhaltsgarantie (fmB).</p><p>IVFP Riester-Rating 2013: Wer ist top? </p><p>Die Spitzenreiter des IVFP-Ratings in der Kategorie „klassisch“ sind R+V, HUK Coburg, Hannoversche sowie Allianz. Die „klassischen“ Tarife von Cosmos, HanseMerkur, HUK Coburg und Hannoversche führen in der Studie vor allem im Bereich Rendite. Besonders flexibel würden sich die Tarife von HanseMerkur und HanseMerkur24 erweisen. In der Kategorie fondsgebunden mit Garantie stehen laut IVFP in diesem Jahr neben der Allianz auch Stuttgarter, ALTE LEIPZIGER und HDI ganz oben. Im Teilbereich Rendite führt die Continentale die Bestenliste an. Gefolgt von der Stuttgarter. Ein hohes Maß an Flexibilität zeichne die Produkte von Allianz, ALTE LEIPZIGER und Moneymaxx aus, so die Herausgeber der Studie.</p><p>Was verlangt ein Anbieter bei einem Vertragswechsel? </p><p>Versicherungen unterliegen in der Regel einer langen Laufzeit. Daher kann es durchaus vorkommen, dass Versicherungsnehmer – aus welchen Gründen auch immer – den Anbieter wechseln. Was also verlangt ein Anbieter, wenn jemand mit einer Riester-Police zu ihm kommt? Das Institut hat geprüft, wie hoch die Kosten sind, wenn im 20. Versicherungsjahr 10.000 Euro Kapital von einem Versicherer zu einem anderen mitgenommen werden. „Erfreulich ist, dass bei fondsgebundenen Tarifen 78 bzw. bei zwei klassischen Tarifen rund 70% der Versicherer keine Kosten verlangen, wenn man Kapital überträgt“, sagt Frank Nobis, IVFP-Geschäftsführer. Es gebe aber auch ein paar Ausnahmen. Im schlechtesten Fall belaufen sich die „Willkommenskosten“ auf 500 Euro (fmB) oder gar 680 Euro (klassisch). Im Durchschnitt betragen die Kosten hier 60 Euro (fmB) bzw. 140 Euro (klassisch). </p><p>Zuzahlung von 1.000 Euro kosten im Durchschnitt 79 Euro</p><p>Was kosten Zuzahlungen? Die Untersuchung des Instituts hat ergeben: Versicherungsnehmer zahlen bei einer Zuzahlung von 1.000 Euro im Durchschnitt 79 Euro. 2012 lag dieser Betrag bei 81 Euro. Bei 16% der Tarife liegen die Kosten unter 50 Euro. Hierzu zählen etwa WWK, Targo, HUK und Helvetia. 10% der Tarife setzen allerdings doppelt so hohe Kosten an. Diese betragen mindestens 110 Euro. Ein Anbieter verlangt sogar 200 Euro. </p><p>Nur ein Drittel weisen Gesamtkosten aus</p><p>„Leichte Verbesserungen gab es auch im Hinblick auf die Transparenz für Kosten bei Zuzahlung. So weisen rund 60% der Tarife diese konkret aus. 5% mehr als im Vorjahr“, so Nobis. Eine geringe Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr gebe es auch in der Darstellung der monatlichen Abschluss- und Vertriebskosten bezogen auf die monatliche Sparrate. Im aktuellen Rating sind diese bei 28% aller Tarife klar ersichtlich (Vorjahr: 26%). Nach Angaben des IVFP weisen lediglich ein Drittel aller klassischen Tarife die Gesamtkostenquote aus. Hier können die Anbieter noch deutlich nachbessern. </p><p>Unter <a href="http://www.vorsorge-finanzplanung.de/Riester-Rating2013&quot; target="_blank" >http://www.vorsorge-finanzplanung.de/Riester-Rating2013</a&gt; stehen die Ergebnisse online zur Verfügung. </p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/6C1F9CC2-AE92-42CA-BBC4-43A8C835D834"></div>

 

„Private und betriebliche Vorsorge darf nicht im schwarzen Loch der Grundsicherung verschwinden“

CDU/CSU haben am 23.06.2013 ihr Wahlprogramm verabschiedet. Auf ein Rentenkonzept hatten sich die Parteien bereits vorab verständigt. Unter anderem sollen Mütter besser gestellt werden und die Erwerbsminderungsrente verbessert werden. Wie sind die einzelnen Maßnahmen zu bewerten? Nachgefragt bei Prof. Dr. Thomas Dommermuth, FH Amberg-Weiden (Teil 1).

<p>CDU/CSU haben am 23.06.2013 ihr Wahlprogramm verabschiedet. Auf ein Rentenkonzept hatten sich die Parteien bereits vorab verständigt. Unter anderem sollen Mütter besser gestellt werden und die Erwerbsminderungsrente verbessert werden. Wie sind die einzelnen Maßnahmen zu bewerten? Nachgefragt bei Prof. Dr. Thomas Dommermuth, FH Amberg-Weiden (Teil 1)</p><p/><p>AC: Angela Merkel will in einer möglichen weiteren Legislaturperiode die Renten von Müttern verbessern. In der Sache spricht kaum jemand dagegen, allerdings wird die Finanzierbarkeit angezweifelt. Was halten Sie von dem Vorschlag der CDU/CSU?</p><p/><p>Prof. Dr. Thomas Dommermuth: Ich halte diese Maßnahmen grundsätzlich für sinnvoll, hier herrscht meiner Meinung nach Handlungsbedarf. Ich empfand es schon immer als diskriminierend, dass Mütter, deren Kinder ab 1992 geboren worden sind, pro Kind drei Jahre Kindererziehungszeit für die Rente angerechnet bekommen, während die Mütter, deren Kinder vor 1992 das Licht der Welt erblickt haben, lediglich ein Jahr bekommen. Das ist in meinen Augen auch verfassungsrechtlich nicht begründbar. Natürlich kostet das sehr viel Geld, aber es allein an einem solchen Stichtag festzumachen, halte ich für falsch. Das Wahlprogramm der CDU/CSU sieht daher einen Kompromiss vor: Steigerung von einem auf zwei Jahre. Das ist noch immer diskriminierend, jedoch ein Kompromiss zwischen Notwendigkeit und Finanzierbarkeit und ein Schritt in die richtige Richtung. Daher würde ich es begrüßen, wenn Frau Merkel das, was nun beschlossen wurde, im Falle einer Wiederwahl auch tatsächlich wahrmachen würde.</p><p/><p>AC: Nächster Punkt ist die Verbesserung der Erwerbsminderungsrente. Wie bewerten Sie die Maßnahmen?</p><p/><p>TD: 2001 wurde die gesetzliche Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeitsrente in die gesetzliche Erwerbsminderungsrente überführt, was den gesetzlichen Versicherungsschutz reduzierte. Die von mehreren Parteien beabsichtigte Heraufsetzung der Zurechnungszeit von 60 auf 62 würde die Leistungshöhe der Erwerbsminderungsrente verbessern. Das Wahlprogramm der CDU/CSU spricht weitere Verbesserungen an („spürbare Erhöhung der Rentenansprüche“), ohne diese jedoch im Detail auszuführen. Angesichts der aufgezeigten historischen Entwicklung ist das Vorhaben zu begrüßen, jedoch kann eine fundierte Stellungnahme erst erfolgen, wenn die politischen Absichten konkretisiert worden sind.</p><p/><p>AC: Heftig umstritten ist die Einführung einer Lebensleistungsrente. Ist sie gerecht?</p><p/><p>TD: Die Zuschuss- bzw. Lebensleistungsrente soll das Problem abmildern, dass jemand 40 oder mehr Jahre gearbeitet und Beiträge gezahlt hat und trotzdem vor einem Scherbenhaufen steht. Man hatte ja vor ca. einem dreiviertel Jahr vonseiten des zuständigen Ministeriums Zahlen veröffentlicht, die sehr alarmierend waren: Jemand, der gegenwärtig 2.500 Euro brutto verdient und bei späterem Altersrentenbeginn 40 Jahre gearbeitet hätte, würde trotzdem in der Grundsicherung landen (gegenwärtig: 382 Euro im Monat, für ein Ehepaar 690 Euro plus angemessene Kosten für die Wohnung). Das können wir nicht bestätigen. Wir haben die Zahlen ebenfalls berechnet und kommen bei dem genannten Einkommen auf einen höheren Betrag als die Grundsicherung. Allerdings erhalten Menschen mit deutlich geringerem Einkommen bzw. einer gebrochenen Erwerbsbiographie naturgemäß eine geringe gesetzliche Rente, die in vielen Fällen jene 690 Euro plus nicht selten unterschreiten wird (gegenwärtig rd. 2,5% der Rentenbezieher). Diese wird nach gegenwärtiger Rechtslage auf die Grundsicherung aufgestockt. </p><p/><p>Das ist natürlich sehr wenig und auch für unsere Volkswirtschaft ein Problem, wenn es immer weniger junge Menschen gibt und gleichzeitig mehr ältere mit zu wenig Geld in der Tasche. Ich halte es daher für notwendig und gerecht, wenn Menschen, die mehr als 40 Jahre Wartezeiten bei der gesetzlichen Rentenversicherung aufweisen mindestens 850 Euro erhalten. Die Finanzierung tut weh, ist aber angesichts der erwähnten volkswirtschaftlichen Dimension unbedingt erforderlich; allein durch Beiträge wird man sie auf Dauer wohl nicht stemmen können, sodass der Bundeszuschuss herhalten muss.</p><p/><p>Es darf auch die private und betriebliche Vorsorge für denjenigen, der sie vertrauensvoll abgeschlossen haben, nicht im „Schwarzen Loch der Grundsicherung“ verschwinden; das gilt insbesondere für die Riester-Versorgung, da sie besonders auf die Geringverdiener abzielt. Beispiel: Jemand kommt später mit seiner gesetzlichen Rente nicht auf das Grundsicherungsniveau der erwähnten rund 700 Euro, sondern nur auf 500 Euro. Und gleichzeitig hat er noch einen Riestervertrag abgeschlossen, der ihm im Monat 100 Euro Rente bringen würde. Da er die rund 700 Euro ohnehin erhält, verpufft die Riester-Rente vollkommen. Das heißt, er hat den Riestervertrag – und das betrifft übrigens auch alle anderen Formen privater und betrieblicher Altersleistungen – völlig umsonst abgeschlossen. Das kann nicht sein. Es kann nicht sein, dass derjenige noch bestraft wird, dafür, dass er auf Konsum verzichtet und der Politik vertraut hat. Darüber sind sich auch viele Experten einig, hier muss etwas geschehen. </p><p/><p>AC: Was ist im Gegenzug von der von der SPD proklamierten steuerfinanzierten Solidarrente von 850 Euro zu halten? </p><p/><p>TD: Nach meiner Interpretation besteht der Unterschied zum Vorschlag der CDU/CSU in der Finanzierung der Aufstockung auf jene 850 Euro. Die SPD will dieses Plus als Solidarrente ausgestalten und daher nicht über die Beiträge, sondern rein über den Bundeszuschuss und daher aus dem Steueraufkommen finanzieren. Das ist zwar eine teilweise Abkehr vom Versicherungsprinzip, ich halte es aber für geschickt, denn dadurch verteilt man die Finanzierung auf mehr Schultern und nimmt den insbesondere aus der jungen Generation der Beitragszahler kommenden Kritikern des CDU-Vorschlags, der ja bereits Teil des 2012 geplanten Rentenreformpaktes war, Wind aus den Segeln. Der SPD-Vorschlag fordert neben den mindestens 40 Jahren Wartezeit auch noch mindestens 30 Jahre Beitragszahlung; auch ich halte eine Mindestdauer der Beitragszahlung für Empfänger einer derartigen Aufstockung für richtig, da wir von jenen Menschen auch eine finanzielle Eigenbeteiligung verlangen müssen.</p><p/><p>AC: Glauben Sie, dass das umsetzbar ist? </p><p/><p>TD: Die Aufstockung auf 850 Euro war im Rentenreformpaket von 2012 bereits vorgesehen und Sie wissen, was damit passiert ist; der politische Widerstand war selbst in den eigenen Reihen der Bundesregierung groß. Außer der FDP, die ausschließlich auf Stärkung der privaten und betrieblichen Altersversorgung setzt, sind aber alle anderen Parteien für eine derartige Mindestrente, die Linken wollen sie gar bei 1.050 Euro ansetzen. Letzteres halte ich für nicht umsetzbar, die 850 Euro steuerfinanziert erachte ich hingegen für machbar.</p><p>Im morgigen Newsletter: </p><p>Prof. Dr. Thomas Dommermuth erklärt, was davon zu halten ist, dass der Deutsche Rentenversicherung Bund eine private Zuschussrente anbieten will und was nach der Wahl aus der Riester-Rente wird.</p><p/><p>Mehr zum Thema „Vorsorge“ im AssCompact TV Expertentalk <a href="http://www.asscompact.de/article/und-riester-lohnt-sich-doch/experten-t…; target="_blank" >&quot;Und Riester lohnt sich doch&quot;</a> mit Prof. Dr. Thomas Dommermuth </p><p/><p>Foto: AssCompact Redakteurin Adele Dietl im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Dommermuth</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/4898698F-8762-49DE-BA93-B4B7FA6AE5E3"></div>


 

AssCompact TV Expertentalk: Und Riestern lohnt sich doch

Der Bedarf an Altersvorsorge ist riesig, jedoch stellt die Postbank-Studie seit 2008 ein gesunkenes Vertrauen der Menschen zu diesem Thema fest. Prof. Dr. Thomas Dommermuth präsentiert im AssCompact TV Expertentalk Fakten zum Thema Riestern und erklärt warum sich diese Form der Altersvorsorge doch noch lohnt.

<p></p><p/><p>Zum AssCompact TV Expertentalk gelangen Sie <a href="http://www.asscompact.de/article/und-riester-lohnt-sich-doch/experten-t…; target="_blank" >hier</a>.</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/BF32E6F1-A6D4-461C-999C-0F860ADA0A05"></div>