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2. Juni 2014
Beschäftigungszunahme betrifft nicht die Versicherungsbranche

Beschäftigungszunahme betrifft nicht die Versicherungsbranche

Die Zahl der Stellen in deutschen Unternehmen wächst weiter, das heißt mehr Betriebe planen, Personal einzustellen als mit einem Beschäftigungsabbau rechnen. Hingegen betreiben die Versicherer eine weniger expansive Personalplanung. Das zeigt die jetzt veröffentlichte DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2014, an der sich mehr als 24.000 IHK-Mitgliedsunternehmen beteiligten.

Während 17% aller Unternehmen Personal einstellen wollen und nur 11% über den Abbau von Beschäftigten nachdenken, halten sich die Werte in der Versicherungswirtschaft mit jeweils 20% die Waage. Unter den Lebensversicherern wollen sogar nur 12% neue Mitarbeiter an Bord holen, jedoch den Ergebnissen der Umfrage zufolge mit 22% deutlich öfter Personal einsparen. Auch andere politikabhängige Sparten wie das das Kreditgewerbe haben ausgelöst durch die Regulierung und aus Sorge um die aktuelle Wirtschaftspolitik mit einer solchen rückläufigen Entwicklung zu kämpfen.

Dagegen planen vor allem Industrie und Dienstleister Mehreinstellungen, doch hinkt der Beschäftigungszuwachs hinter der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung her. Die Befragung identifizierte den zunehmenden Mangel an Fachkräften sowie die Arbeitsplatzkosten als wesentliche Störfaktoren hierfür. Dennoch nimmt die Zahl der Erwerbstätigen im neunten Jahr in Folge zu. Ein Zuwachs von ca. 300.000 Stellen dürfte ausreichen, um die Arbeitslosigkeit zu verringern.

Auch bei Investitionen wollen sich die Versicherer verglichen mit der Gesamtwirtschaft offensichtlich stärker zurückhalten. Das konjunkturelle Umfeld schätzen sie aber im Vergleich etwas positiver ein. Die Branche bewertet ihre Geschäftslage damit wieder besser als in den letzten beiden Quartalen, jedoch etwas schlechter als noch vor einem Jahr. Auffällig ist, dass sich die Einschätzung bei den Lebensversicherern gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert hat.

Die weiteren Geschäftserwartungen bewerten die Versicherungswirtschaft pessimistischer als noch zu Jahresbeginn, was ebenfalls maßgeblich von den Lebensversicherern beeinflusst wird. Allerdings beurteilt die große Mehrheit der Versicherer ihre weitere Geschäftsentwicklung positiv.

Insgesamt hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft innerhalb eines Jahres, angeführt von den Industrie- und Exportbetrieben, zum vierten Mal infolge verbessert. Auch die Geschäftsentwicklung wird ungebrochen optimistisch beurteilt, wofür in erster Linie das Baugewerbe, aber auch der Handel verantwortlich zeichnen. Hingegen hat die Dynamik in der Industrie aufgrund der unsicheren Auslandsnachfrage leicht abgenommen. Auch die Exporteure sind weniger zuversichtlich, während die Investitionsbereitschaft sich wieder leicht verbessert hat.

Seine Wachstumsprognose von 2,0% hat der DIHK bestätigt. Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben warnte jedoch: „Dieses Tempo wird 2015 schwierig zu halten sein.“ (sst)