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23. November 2017
Aktuelle Herausforderungen der Pflegevorsorge im Dialog

Aktuelle Herausforderungen der Pflegevorsorge im Dialog

Im DKM Kongress Pflege am 25.10.2017 in Dortmund wurde in verschiedenen Formaten über die Pflegevorsorge diskutiert. So auch in dem Dialog von Wiltrud Pekarek, Mitglied des Vorstands der HALLESCHE Krankenversicherung, und Alexander Schrehardt, Geschäftsführer der Consilium Beratungsgesellschaft. Eine Zusammenfassung.

Im Rahmen des Kongresses Pflegeversicherung auf der DKM 2017 führten Wiltrud Pekarek, Mitglied des Vorstands der HALLESCHE Krankenversicherung, und Alexander Schrehardt, Geschäftsführer der Consilium Beratungsgesellschaft, einen spannenden Dialog rund um die aktuellen Herausforderungen in der Pflegevorsorge.

Zu Beginn gingen die Teilnehmer auf die Historie der HALLESCHE in Sachen Pflegevorsorge ein. Die HALLESCHE war 1985 der erste Versicherer mit dem Angebot einer deutschlandweiten Pflegeversicherung und war somit bereits zehn Jahre vor Einführung der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung tätig. Bis heute entwickelte das Unternehmen mehrere Innovationen in der Pflegeversicherung, zum Beispiel das flexible Beitragssystem im Tarif OLGAflex.

Auswirkungen auf den Bedarf des Kunden und des Vermittlers

Im weiteren Verlauf des Dialoges wurden die Auswirkungen durch das neue Pflegestärkungsgesetz (PSG II) auf den Bedarf des Kunden und des Vermittlers diskutiert. Kernbotschaft war dabei, dass das PSG II grundsätzlich ein sehr guter Schritt zur Verbesserung der Situation von Pflegebedürftigen sei. Als klare Erkenntnis wurde allerdings auch betont, dass die Leistungen des Staates weiterhin nur Teilleistungen seien und die zusätzliche Pflege-Vorsorge unverzichtbar bleibe.

Positiv wurde herausgehoben, dass die klare Stärkung des ambulanten Bereiches ab dem 01.01.2017 mehr pflegebedürftigen Menschen zu Leistungen aus der Pflegeversicherung verhilft, als es vor dem Inkrafttreten der Reform der Fall war. Weniger gut sei allerdings, dass die Leistungen im stationären Bereich nicht verbessert wurden und der Handlungsbedarf eher gestiegen sei. Pekarek und Schrehardt wiesen darauf hin, dass die Einführung des Einrichtungseinheitlichen Eigenanteils (EEE) im stationären Bereich eine Senkung der Eigenbeteiligung suggeriere. Tatsächlich sei der Einrichtungseinheitliche Eigenanteil in den vergangenen neun Monaten aber um bis zu 150% gestiegen. Zu den weiteren Kosten von Pflegebedürftigen im stationären Bereich müssen zudem die sogenannten „Hotelkosten“ gezählt werden. Das sind alle Nebenkosten, die bei einer Unterbringung im Heim anfallen, zum Beispiel Aufwendungen für die Mahlzeiten. In Summe ist die monatliche Belastung dadurch mindestens gleich wenn nicht sogar noch höher als vor Inkrafttreten des reformierten Pflegestärkungsgesetzes.

Wichtige Rolle der Kranken- und Pflegeversicherer für das deutsche Gesundheitssystem

Wiltrud Pekarek betonte die wichtige Rolle der Kranken- und Pflegeversicherer für das deutsche Gesundheitssystem. Diese nähmen auch zukünftig ihre gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehr ernst und stellten hochwertige und bedarfsgerechte Vorsorgeprodukte zur Verfügung. Sie ging auch auf die weiterhin wichtige Aufgabe der Vermittler gegenüber ihren Kunden in der Pflegevorsorgeberatung ein. Beide Gesprächsteilnehmer unterstrichen, dass die Beratungsleistung der Vermittler durch das PSG II nicht schwieriger und auch nicht aufwendiger geworden sei.

Einigkeit bestand auch darin, dass manche Probleme weder durch Versicherer noch durch Vermittler zu lösen seien. Dazu zähle zum Beispiel die gegenläufige Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen, die bei gleichzeitiger Abnahme der Fachpflegekräfte aufgrund des demografischen Wandels weiter ansteige. Diese Herausforderung sei ein gesamtgesellschaftliches Problem mit starker politischer Komponente. In diesem Kontext sei die wichtige Rolle der pflegenden Angehörigen zu nennen, die zukünftig einen noch stärkeren Fokus erhalten wird.

Gestaltung von zukunftsfähigen Vorsorgelösungen

Zum Schluss gingen die Dialogpartner auf die Gestaltung von qualifizierten und zukunftsfähigen Vorsorgelösungen ein. Dabei wurden mehrere wichtige Anforderungskriterien identifiziert. So sollte das Vorsorgeprodukt neben hochwertigen ambulanten Leistungen auch im stationären Bereich bereits ab einem geringen Pflegegrad möglichst 100% der versicherten Leistung bieten. Eine zukunftsfähige Ausstattung beinhalte zum Beispiel die Anpassbarkeit des Vorsorgeproduktes an gesetzliche Veränderungen. Der Versicherte erhält so umfangreiche Optionsrechte zum Umstieg in dann gültige Tarife. Ein weiterer wichtiger Punkt um Kostensteigerungen im Pflegebereich entgegenzuwirken, sei die Anpassung der Leistungen über umfangreiche Dynamikoptionen. Diese Optionen sollten auch im Leistungsfall erfolgen und keine Begrenzung auf ein bestimmtes Endalter des Versicherten vorsehen. Angesichts vielfältiger Möglichkeiten würden auch die Ansprüche an Unterstützungsleistungen im Pflegefall höher werden, waren sich die beiden Dialogpartner einig.

Wiltrud Pekarek erläuterte abschließend die flexible Beitragsgestaltung, die besonders für jüngere Menschen wichtig sei. Sie ermögliche es, zeitweilig den Beitrag zu reduzieren ohne den wertvollen Versicherungsschutz abzusenken oder gar zu verlieren. Ein weiteres Highlight aus ihrer Sicht ist die alternative Begutachtung und Einstufung unabhängig von gesetzlichen Begutachtungssystemen. Als Beispiel führte sie das ADL-System (Activities of Daily Living) an und verwies abschließend auf den Pflegetagegeldtarif OLGAflex der HALLESCHE, der all diese Highlights in sich vereint. Damit bietet die HALLESCHE ihren Versicherten ein zukunftsorientiertes, innovatives und mitwachsendes Vorsorgekonzept durch einen zuverlässigen Partner.

 
Ein Artikel von
Wiltrud Pekarek
Alexander Schrehardt