Immer mehr Menschen schließen ihre Versicherungen online ab – etwa über eine Webseite, ein Vergleichsportal oder eine App. Zugleich bleibt die persönliche Beratung aber ein zentraler Pfeiler des Geschäfts. Das geht aus einer neuen Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Demnach belief sich der Anteil digital abgeschlossener Verträge im Jahr 2024 auf 22% Prozent. Zum Vergleich: 2023 lag der Anteil bei 20%, 2022 bei 18%.
Die Sparten mit dem höchsten Anteil von Online-Abschlüssen
Große Unterschiede gibt es bei der Relevanz digitaler Abschlüsse in den einzelnen Versicherungssparten. Die Rangliste wird angeführt von der Kfz-Versicherung mit einem Anteil digital abgeschlossener Verträge von 29% im vergangenen Jahr. Dazu zählen private Pkw, Motorräder sowie Mopeds oder Mofas. Dennoch erfolgt der Abschluss laut GDV in rund 70% der Fälle nach wie vor mit persönlicher Unterstützung.
In der privaten Krankenversicherung sind es insbesondere Zusatz- und Auslandsreiseversicherungen, die häufig online abgeschlossen werden. Der Digitalanteil kommt hier auf über 27%.
Embedded Insurance gewinnt an Bedeutung
In der privaten Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung beträgt er über 17%. Dazu gehören Geräteschutzversicherungen oder Garantieverlängerungen beim Kauf elektronischer Geräte. „Versicherungen, die direkt beim Kauf eines Produkts mitangeboten werden, spielen eine wachsende Rolle. Von allen digital abgeschlossenen Privatkundenverträgen in der Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung kommen ungefähr 40% als Embedded Insurance zustande“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.
Persönliche Beratung bleibt gefragt
Trotz des steigenden Digitalanteils kamen laut GDV knapp 80% der Verträge 2024 mit persönlicher Unterstützung zustande. Vor allem bei beratungsintensiven Produkten wie Lebens- oder Krankenvollversicherungen bleibe das persönliche Gespräch entscheidend. Die Lebensversicherung weist derzeit lediglich einen sehr geringen Anteil digitaler Abschlüsse von 3% auf.
Kunden setzen auf einfachen und schnellen Weg zum Vertrag
Zugleich nimmt das Bedürfnis nach einfachen, komfortablen und schnellen Möglichkeiten zur Absicherung zu. Wie es vom GDV weiter heißt, hätten die Unternehmen darauf reagiert und würden mehr digitale Abschlussstrecken anbieten. So werde der Online-Abschluss zum festen Bestandteil des Vertriebs, vor allem bei Verträgen mit weniger Erklärungsbedarf. (tik)
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