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1. Juni 2015
Ausreichend versichert oder sinnvoll versichert?

Ausreichend versichert oder sinnvoll versichert?

Die Mehrzahl der Deutschen fühlt sich ausreichend versichert. Der Blick fällt dabei häufig auf die Sachversicherungen. Bedeutet dies aber folglich auch, dass die Deutschen sinnvoll versichert sind? Damit hat sich eine aktuelle Umfrage beschäftigt.

Laut Branchenberechnungen besitzt jeder Deutsche sechs verschiedene Versicherungen und gibt dafür im Jahr rund 2.000 Euro an Beiträgen aus. Hauptsächlich fließt dieses Geld in Sachversicherungen, wie eine Umfrage der Innofact AG im Auftrag von FinanceScout24 herausgefunden hat. Ganz hoch im Kurs steht demnach bei den Deutschen die Haftpflichtversicherung, die von 83% der Bevölkerung besessen wird und die Kfz-Versicherung, die fast drei Viertel der Deutschen im eigenen Portfolio hat. Nicht ganz die Hälfte denkt zudem, sie muss sich mit einer Rechtsschutzversicherung für eventuelle juristische Auseinandersetzungen absichern – wogegen nur ein knappes Fünftel mit einer Risikolebensversicherung vorsorgt und weniger als ein Zehntel eine private Pflegeversicherung für nötig hält.

Dass sich insgesamt immerhin 77% ausreichend abgesichert fühlen, ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass rund ein Drittel der Befragten noch nie eine Leistung ihrer Versicherungen in Anspruch nehmen musste.

In Anspruch genommen werden vor allem Gesundheitsversicherungen

Sind die am häufigsten abgeschlossenen Versicherungen aber auch die, die am häufigsten in Anspruch genommen werden? Die Umfrage ergibt da ein anderes Bild: Fragt man die Versicherungsbesitzer, welche Versicherung sie tatsächlich in Anspruch genommen haben, liegen die Gesundheitsversicherungen vorne. Vor allem werden Leistungen aus der privaten Krankenversicherung und der Zahnzusatzversicherung bezogen. Hingegen liegt die am häufigsten abgeschlossene Haftpflichtversicherung nur auf Rang sechs. Berufsunfähigkeitsversicherung sowie Risikolebens- und private Pflegeversicherungen werden nicht oder nahezu gar nicht in Anspruch genommen. Über ein Drittel der Befragten hat übrigens noch nie eine Versicherung in Anspruch genommen.

Versicherungsnehmer scheinen, so die Vermutung der Umfrageautoren, nicht um das Ungleichgewicht zu wissen, welches zwischen abgeschlossenen und in Anspruch genommenen Versicherungen herrscht. „Da man sich mit dem persönlichen Risiko ungern befasst und bei Versicherungen eher an die Dinge des Alltags denkt, erklärt, warum die meisten Deutschen mehr Wert auf Sachversicherungen legen“, analysiert etwa der Finanzexperte Prof. Dr. Steffen Sebastian. Seiner Meinung nach sei dies aber der falsche Ansatz. Denn eine gebrochene Scheibe sei beispielsweise weitaus leichter zu finanzieren, als eine Berufsunfähigkeit oder andere Ereignisse, die das Leben nachhaltig beeinträchtigen.

Über die Umfrage

Für die aktuelle Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut Innofact AG Anfang Mai 2015 im Auftrag von FinanceScout24 insgesamt 1.040 Personen.