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14. Februar 2019
BaFin meldet deutlichen Anstieg der Verbraucherbeschwerden

BaFin meldet deutlichen Anstieg der Verbraucherbeschwerden

Kunden beschwerten sich 2018 deutlich häufiger bei der Finanzaufsicht als im Vorjahr. Den größten Anstieg an Beschwerden verzeichnete der Wertpapierbereich. Zu Versicherungsthemen bearbeitete die BaFin 2018 insgesamt 8.097 Eingaben, 730 mehr als 2017. Dabei ging es häufig um Beitragsanpassungen in der PKV.

2018 wandten sich Verbraucher deutlich häufiger mit Beschwerden und Anfragen an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als im Vorjahr. Den größten Anstieg gab es mit fast 30% bei den Beschwerden im Wertpapierbereich. Insgesamt bearbeitete die Finanzaufsicht zu Wertpapierthemen 676 Beschwerden (2017: 522) und 396 Anfragen (2017: 272) von Verbrauchern. Laut BaFin sei das erhöhte Beschwerdeaufkommen gegenüber dem Vorjahr sowohl auf die Reform des Investmentsteuergesetzes zurückzuführen wie auch auf Unsicherheiten mit MiFID II. Die Richtlinie hatte auch für Kunden zahlreiche Neuerungen in der Anlageberatung mit sich gebracht. In den ersten Monaten beschwerten sich Anleger beispielsweise vermehrt über eingeschränkte Handelsmöglichkeiten aufgrund fehlender Kosten- oder Zielmarktdaten. Teilweise lagen für Produkte auch noch keine Basisinformationsblätter nach der neuen PRIIP-Verordnung vor. Im weiteren Verlauf des Jahres sanken die Eingaben aber kontinuierlich wieder.

Mehr Eingaben auch im Bereich Versicherungen

Wie die BaFin weiter mitteilt, verzeichnete sie 2018 insgesamt 8.097 Eingaben zu Versicherungssachverhalten und damit 730 mehr als 2017; da waren es 7.367. Betrachtet man die Verteilung der Beschwerden und Anfragen auf die einzelnen Sparten, so hat die Lebensversicherung die Nase vorn mit 1.869 Eingaben. Es folgen die Kfz-Versicherung und die private Krankenversicherung. Bei der Unfallversicherung als einziger Sparte zeigt sich sogar ein leichter Rückgang der Beschwerden. Hier erhielt die BaFin 215 Eingaben.

Beitragsanpassungen in der PKV häufig Thema

Inhaltlich ging es bei den Beschwerden und Anfragen im vergangenen Jahr häufig um Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung sowie um Tarifkalkulationen von Kraftfahrzeugversicherern. Auch mögliche Auswirkungen des Brexit und Run-off-Überlegungen von Lebensversicherern waren Themen der Eingaben.

Beschwerden über Kreditinstitute fast konstant

Die Eingaben über Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute lagen 2018 mit 5.791 nahezu auf Vorjahresniveau (5.587). Verbraucher beschwerten sich beispielsweise über die Laufzeiten von Überweisungen. Häufig sollte die Finanzaufsicht auch prüfen, ob Banken zu Recht Finanzierungsanfragen abgelehnt oder Geschäftsverbindungen gekündigt hatten. Darüber hinaus ging es bei den Beschwerden auch immer wieder um die Abwicklung langfristiger Sparverträge sowie die Zulässigkeit und Höhe von Entgelten.

Vor Kurzem hat auch der Versicherungsombudsmann seinen Tätigkeitsbericht 2018 vorgelegt, der Aufschluss darüber gibt, wie häufig sich Verbraucher über Versicherungen beschwert haben. (tk)

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