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20. Juni 2014
Branchenverbände und Gewerkschaft wenden sich gemeinsam gegen Provisionsoffenlegung

Branchenverbände und Gewerkschaft wenden sich gemeinsam gegen Provisionsoffenlegung

Nun soll es gemeinsam gehen: In einem Appell an den Deutschen Bundestag wenden sich acht Verbände der Versicherungswirtschaft mit der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gegen die geplante Offenlegung von Provisionen im Versicherungsvertrieb. Diese soll nach Willen des Gesetzgebers noch in diesem Jahr mit dem LV-Reformpaket umgesetzt werden.

Eine gemeinsame Stellungnahme von GDV, PKV, BVK, VDVM, VOTUM, AfW, VGA und BDV und ver.di soll die Berliner Abgeordneten, die demnächst über das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) entscheiden müssen, davon überzeugen, dass die geplante Provisionsoffenlegung Kunden verunsichere und Arbeitsplätze gefährde. In dem Apell an den Deutschen Bundestag warnen die Verbände einvernehmlich und eindringlich vor der jetzt geplanten Offenlegungspflicht für Abschlussprovisionen. Wörtlich heißt es, dass die Neuregelung nicht nur zu falschen Schlussfolgerungen bei der Produktauswahl des Kunden ableite, sondern auch die bedarfsgerechte Beratung tangiere.

Darüber hinaus sehen die Verbände zahlreiche Arbeitsplätze bedroht, sowohl bei den Versicherern als auch bei den Vermittlerunternehmen. Dies könne zu einer Gefahr dahingehend werden, dass Menschen keine entsprechende Altersversorgungsberatung mehr bekämen.

Die Verbände verweisen zudem auf die Branchenbestrebungen der vergangenen Monate für eine bessere Beratungsqualität, so etwa die Weiterbildungsinitiative „gut beraten“. Auch würden die bereits geltenden Regeln zum Ausweis der gesamten Abschlusskosten genügen. Nur so könnten die Produkte richtig verglichen werden. Die gesamten Abschlusskosten weisen die Lebens- und Krankenversicherer bereits seit 2008 als Gesamtbetrag in Euro und Cent aus. (bh)

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