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6. Juli 2018
die Bayerische bekräftigt Kritik am Provisionsdeckel

die Bayerische bekräftigt Kritik am Provisionsdeckel

Mit dem kürzlich veröffentlichten Bericht des Finanzministeriums zum LVRG wird ein Provisionsdeckel etwas mehr wahrscheinlicher. Martin Gräfer, Vertriebsvorstand die Bayerische, hält dies für eine Scheindebatte. In der Praxis habe man bereits Lösungen gefunden.

Schon mehrmals hat sich Martin Gräfer, Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische, gegen einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung ausgesprochen. In einem aktuellen Pressestatement wiederholt er seine Kritik. Ein Provisionsdeckel helfe weder Verbrauchern noch Vermittlern noch den Versicherungsunternehmen. Ein zweifelhafter staatlicher Eingriff wäre an dieser Stelle also völlig unnötig, so der Vertriebschef des Münchener Versicherers.

Bereits jetzt Reduktion der Abschlussprovisionen um 20%

In der Praxis hätte sich seit dem LVRG viel getan, beim Provisionsdeckel handele es sich um eine Scheindebatte. Er verweist darauf, dass die Bayerische für Vermittler verschiedene Vergütungsmodelle anbiete. Je nach Antrag könne sich der Berater neu entscheiden und hat damit konkreten Einfluss auf Höhe und Zufluss seiner Vergütung. Für den Kunden seien diese Modelle neutral. Die Maßnahmen nach dem LVRG hätten zudem bereits zu einer Reduktion bei Abschlussprovisionen für Altersvorsorgeprodukte um rund 20% geführt.

Folge des Provisionsdeckels: Schlechtere Beratungsqualität

Vermittler stelle dies vor Herausforderungen, denn gleichzeitig sei in den vergangen Jahren der Aufwand für qualifizierte Beratung deutlich gestiegen. Würde nun die Vergütung weiter nach unten reguliert, führe das zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Beratungsqualität. Das wiederum schade den Verbrauchern. Die selbe Folge hätte es, wenn ein gesetzlicher Provisionsdeckel nicht nur die kapitalbildende Lebensversicherung, sondern alle Sparten der Lebensversicherung betreffe, also auch die biometrischen Produkte.

Die Alternative: Goldsparpläne oder Immobilien

Gräfer befürchtet auch eine Abwanderung in alternative Anlagen, die weniger reguliert seien und keine Beschränkung bei der Vergütung hätten. „Und dieser Punkt macht mir dann eher Sorge. Denn beispielsweise Goldsparpläne oder Immobilien für jedermann – mit überaus attraktiven Provisionen für den Vermittler – sind für die Mehrheit der Bundesbürger keine echten Alternativen“, zeigt sich Gräfer besorgt. (bh)

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