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6. Juni 2018
Diese Krankentagegeldtarife für gesetzlich Versicherte können punkten

Diese Krankentagegeldtarife für gesetzlich Versicherte können punkten

Insgesamt 76 Krankentagegeldtarife für gesetzlich Versicherte hat die Stiftung Warentest jüngst an Fallbeispielen von drei Modellkunden mit unterschiedlichen Bedürfnissen unter die Lupe genommen. Einer erhält das Qualitätsurteil „sehr gut“, 15 sind „gut“. Die als „mangelhaft“ eingestuften Tarife sind teilweise fast dreimal so teuer wie die Testsieger.

Stiftung Warentest hat in seiner aktuellen Ausgabe 06/2018 insgesamt 76 Krankentagegeldtarife für gesetzlich Versicherte unter die Lupe genommen und anhand unterschiedlicher Kriterien für insgesamt drei Modellkunden getestet. Auf den Prüfstand kamen 33 Tarife für Arbeitnehmer mit hohem Einkommen, die ihr gesetzliches Krankengeld aufstocken wollen, 24 Tarife für gesetzlich krankenversicherte Freiberufler mit hohem Einkommen, die ihr Verdienstausfallrisiko komplett privat absichern und auf das gesetzliche Krankengeld ihrer Krankenkasse verzichten sowie 19 Tarife für gesetzlich krankenversicherte Selbstständige, die Einnahmen vor dem Start des Krankengeldes wünschen und es später gleichzeitig auch ergänzen möchten.

Einmal Qualitätsurteil „sehr gut“, 15-mal „gut“

Um zum Gesamturteil zu kommen, haben die Tester einerseits das Preis-Leistungs-Verhältnis der Tagegeldhöhe bewertet (70%) und andererseits die Verbraucherfreundlichkeit weiterer Vertragsbedingungen beurteilt (30%). Zu den betrachteten weiteren Vertragsbedingungen zählen unter anderem die Leistung bei Teilarbeitsunfähigkeit, nach Eintritt einer Berufsunfähigkeit für länger als drei Monate oder während stationärer Reha, oder ob es eine Tagegelderhöhung ohne neue Gesundheitsprüfung gibt.

Das Ergebnis: über alle 76 Tarife hinweg hat Stiftung Warentest nur einmal das Qualitätsurteil „sehr gut“ (1,4) vergeben. Fünf Tarife erhalten das Qualitätsurteil „gut“ mit einer 1 vor dem Komma, weitere zehn Tarife sind „gut“ mit Noten zwischen 2,0 und 2,5. Am unteren Ende der Skala finden sich insgesamt acht für „mangelhaft“ befundene Tarife.

Arbeitnehmer mit hohem Einkommen: DFV vorne

Für Modellkundin Nr. 1, eine 32-jährige, gesunde Arbeitnehmerin mit hohem Einkommen, die als Ergänzung zum gesetzlichen Krankengeld ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit 40 Euro am Tag erhält, gibt es laut Stiftung Warentest unter den für diese Kategorie getesteten 33 Angeboten drei Tarife mit dem Qualitätsurteil „gut“ und einer 1 vor dem Komma: Die DFV Deutsche Familienversicherung punktet mit dem Tarif DFV-KG/40 (Gesamtnote 1,7). Ein „sehr gut“ erhält der Tarif bezüglich seiner weiteren Vertragsbedingungen. Die HUK-COBURG bekommt von Stiftung Warentest für den Tarif KT6/40 ebenfalls das Qualitätsurteil „gut“ (1,8) und erreicht dabei ein „sehr gut“, was das Preis-Leistungs-Verhältnis der Tagegeldhöhe angeht. Auch der Tarif T43/40 aus dem Haus der Pax-Familienfürsorge wird insgesamt mit „gut“ bewertet (1,9) und ist „sehr gut“ bezüglich des Preis-Leistungs-Verhältnisses der Tagegeldhöhe. Weitere fünf Tarife von DFV, Bayerischer Beamtenkrankenkasse, HALLESCHE, Continentale und UniVersa erhalten in dieser Betrachtung ein gutes Qualitätsurteil mit Noten zwischen 2,0 und 2,5. Die Absicherung gibt es bei den drei Testsiegern für 10 bis 13 Euro im Monat. Bei den „mangelhaft“ getesteten Tarifen ist der Beitrag nahezu dreimal so hoch.

Freiberufler: Testsieger Bayerische Beamtenkrankenkasse

Modellkunde Nr. 2 ist im Test der freiwillig gesetzlich versicherte Freiberufler mit hohem Einkommen (32-jähriger, gesunder Ingenieur), der sein Verdienstausfallrisiko komplett privat absichert und daher auf das gesetzliche Krankengeld seiner Krankenkasse verzichtet. Im Krankheitsfall erhält er als Ersatz für das gesetzliche Krankengeld ab dem 29. Tag der Arbeitsunfähigkeit 120 Euro am Tag. Für ihn hat Stiftung Warentest insgesamt 24 Tarife untersucht. Der Testsieger heißt hier TAF29/120, kommt aus dem Haus der Bayerischen Beamtenkrankenkasse und erhält als einziger im Test das Qualitätsurteil „sehr gut“ (1,4). Die INTER bekommt für ihren Tarif TFN 28/120 insgesamt eine 1,7 („gut“). „Sehr gut“ sind beide Tarife beim Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie sind für 45 Euro (TAF29/120) bzw. 57 Euro (TFN 28/120) zu haben. Zwei weitere Tarife aus der Kategorie für gesetzlich versicherte Freiberufler mit hohem Einkommen, die ihr Verdienstausfallrisiko komplett privat absichern, erreichen im Test ein gutes Qualitätsurteil mit Noten von 2,2 und 2,5. Sie kommen von Provinzial Hannover und LVM.

Selbstständiger mit hohem Einkommen: HUK-COBURG an der Spitze

Der selbstständige, ebenfalls 32-jährige und gesunde, Großhandelskaufmann, der im Krankheitsfall als Ergänzung zum gesetzlichen Krankengeld ab dem 15. Tag der Arbeitsunfähigkeit 20 Euro am Tag erhält, hat Stiftung Warentest zufolge die Auswahl zwischen 19 verschiedenen Tarifen. Sieger ist hier der Tarif KT2/20 von der HUK-COBURG (Qualitätsurteil „gut“; 1,9). „Sehr gut“ ist das Prei-Leistungs-Verhältnis der Tagegeldhöhe des Tarifs: Der Monatsbeitrag beträgt 17 Euro. Hinter der HUK-COBURG folgen noch insgesamt drei Tarife – von ALTE OLDENBURGER, Pax-Familienfürsorge und Provinzial Hannover – mit einem guten Qualitätsurteil und Noten von 2,2 und 2,3. (ad)