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26. Oktober 2015
DKM-Investmentspezial: „Der Vermittler spielt dabei eine entscheidende Rolle“

DKM-Investmentspezial: „Der Vermittler spielt dabei eine entscheidende Rolle“

Mit dem Kongress Growth & Value legt die DKM 2015 einen neuen Fokus auf Investmentthemen. Experten der teilnehmenden Gesellschaften haben sich im Vorfeld gegenüber AssCompact zu vier wichtigen Fragen geäußert. Teil IV widmet sich der Frage nach der zukünftigen Bedeutung von Kapitalmarktprodukten in und für Versicherungsprodukte.

Herr Riemer, welche Bedeutung werden Kapitalmarktprodukte in und für Versicherungsprodukte in Zukunft haben?

Olaf Riemer (Direktor Institutional & Wholesale Business, Leiter Versicherungen und IFAs, HSBC Global Asset Management Deutschland): Kapitalmarktnahe Versicherungsprodukte werden in der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Allerdings werden sich nur die Konzepte durchsetzen, die verständlich und kosteneffizient gestaltet sind. Dabei müssen Kunden und Vermittler auch darüber sprechen, dass der Kapitalmarkt nie risikolos sein kann. Es kommt darauf an, die Risiken zu identifizieren und mit ihnen professionell umzugehen. Eine Garantie gibt es nicht.

Martin Stenger (Leiter Vertrieb unabhängige Finanzberater und Versicherungen, Fidelity Worldwide Investment): Für Versicherungen wird es durch verschiedene Einwirkungen bedeutsam sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren – das Absichern von Risiken. Künftig und aktuell liegt der Schwerpunkt auf den sogenannten biometrischen Risiken. Bei der Altersvorsorge steigt der Bedarf an kapitaleffizienten Produkten – dies betrifft insbesondere die Lebensversicherungen. Hierfür steht Fidelity als Partner der Versicherungswirtschaft zur Seite. Das Angebotsspektrum reicht von den reinen Aktienfonds bis hin zu Multi-Asset Lösungen, je nach Bedarf oder versicherungsspezifischer Vorgabe.

Martin Theisinger (Head of Sales und Mitglied der Geschäftsführung, Oddo Meriten Asset Management): Eindeutig eine hohe! Kaum ein Versicherer dürfte es derzeit wagen, seinen Kunden harte Renditeversprechen zu geben. Dazu sind die Zinsen zu niedrig. Es wird in Zukunft vielmehr darum gehen, den Kunden einen stabilen Ertrag zu gewährleisten. Das können Versicherer aber nur, wenn ihre Policen mit einem Kapitalmarktprodukt Hand in Hand gehen. Auch hier gilt: Die Qualität des Kapitalmarktprodukts muss stimmen. Und sie hängt häufig von der Expertise des Managements ab.

Charles Neus (Leiter Versicherungen, Schroder Investment Management): Wir als Anbieter von Altersvorsorge-Lösungen sehen es als unsere Aufgabe, den Kunden davon zu überzeugen, dass Fonds auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen, um die im Rentenalter entstehenden Finanzierungslücken zu schließen. Vor allem müssen wir bei der Kommunikation darauf achten, Fonds als Kapitalmarktprodukte im richtigen Risiko-Rendite-Verhältnis darzustellen. Dies gilt übrigens auch für die Verrentungsphase. Rentner sollten sich darüber bewusst sein, dass eine längere Lebenszeit nur mit Kapitalmarkt-Produkten bedient werden kann. Der Vermittler spielt dabei eine entscheidende Rolle. (mh)