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7. Dezember 2015
Erwartungen an das digitale Vermittlerbüro

Erwartungen an das digitale Vermittlerbüro

Wird von der Digitalisierung im Vermittlerbüro gesprochen, denken Makler vor allem an Online- und Echtzeit-Policierung, gefolgt vom digitalen Versicherungsordner. Zudem ist die Digitalisierung Hoffnungsträger für die Rationalisierung des Arbeitsaufwandes und die Verbesserung des Bestandsgeschäfts. Und: Vermittlerbüros erwarten eine deutlich stärkere Unterstützung von den Versicherungsgesellschaften.

Digitalisierung – das ist ein „weites Feld“. So sehen es zumindest die unabhängigen Vermittler. Rund zwei Drittel der für die eben erschienenen AssCompact TRENDS IV/2015 befragten Vermittler ordnen dem Begriff der Digitalisierung das Thema Online-Policierung bzw. Echtzeit-Policierung zu. Und jeweils etwas mehr als die Hälfte denkt dabei an digitale Versicherungsordner, Verwaltungsreduktion sowie zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu Produkten und Dienstleistungen. Und auch an Themen wie Datenschutz bzw. -sicherheit und Apps.

Doch wie diffus der Begriff auch gesehen wird, die Vermittler haben genaue Erwartungen daran: Laut der aktuellen AssCompact-TRENDS-Studie sind die Erwartungen an die Rationalisierung der Abläufe im Vermittlerbetrieb mit 77% der Stimmen besonders hoch. Beinahe genauso viele Vermittler (74%) erwarten eine bessere Betreuung der Bestandskunden. Hier liegt also nicht wie bei der nun angeschobenen Brancheninitiative zur Maklerkommunikation das Neugeschäft im Fokus. Zudem haben Vermittler auch den qualitativen Nutzen im Blick: 63% der unabhängigen Vermittler erwarten „mehr Qualität und gleichzeitig weniger Fehler“ im Betriebsablauf; 60% gehen von einem „besseren Kontakt zu den Versicherungsunternehmen“ aus. Hinter dem Aspekt der Fehlervermeidung steht auch, dass Kunden schneller bedient werden können und sich damit auch die Kundenzufriedenheit steigern lässt. Letztlich geht es auch darum, Kosten zu sparen, wobei sich insbesondere dieser Punkt mit den aktuellen Anliegen auf Versichererseite decken sollte.

Mehr Unterstützung vom Versicherer

Doch trotz aller Bemühungen der Versicherungsunternehmen besteht weiter Nachholbedarf. So geben zwar 41% der Vermittler an, heute digitale Unterstützung vonseiten der Versicherer zu erhalten. Allerdings wollen 75% künftig mehr Unterstützung von den Gesellschaften. Maklerpools wird übrigens aktuell die größte Unterstützung zugeschrieben, aber auch hier wünschen sich 50% noch mehr Rückhalt. Die Erwartungen an die professionellen Softwareanbieter decken sich dagegen schon eher mit dem bisherigen Engagement. Von Berufsverbänden erhoffen sich zumindest ein Drittel der Vermittler mehr Unterstützung. Nur 8% sehen hier aktuell überhaupt Aktivitäten im Bereich Digitalisierung. Überraschend hoch ist ein anderer Wert: Jedes fünfte Vermittlerbüro hilft sich heute in Sachen Digitalisierung selbst.

Zur Studie

An der Studie zu den AssCompact TRENDS IV/2015 beteiligten sich 365 Makler und Mehrfachagenten aus dem Adresspool der bbg Betriebsberatungs GmbH. Die Ergebnisse beziehen sich auf das dritte Quartal 2015. Neben der Vertriebsstimmung gibt die Studie Auskunft über die Favoriten der unabhängigen Vermittler in 29 Produktsparten, die Motive in der Kundenansprache und künftige Produkttrends. Der aktuelle Sonderteil beschäftigt sich mit der Digitalisierung im Vermittlerbüro. Die Studie kann hier bezogen werden. (bh)

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