AssCompact suche
Home
Assekuranz
12. Mai 2015
FERI kritisiert Fondsqualität in Versicherungsprodukten

FERI kritisiert Fondsqualität in Versicherungsprodukten

Die Qualität der Fonds des Bestands der Versicherungsgesellschaften hat sich laut einer aktuellen FERI-Studie spürbar verbessert. Dennoch fällt das Fazit der Ratinggesellschaft nach wie vor ernüchternd aus. Versicherer setzen demnach zu stark auf bekannte Gesellschaften und Produkte mit teils schwachem Rating.

Nur rund 46% des aktuellen Fondsangebots der Versicherer verfügt über ein FERI-Top Rating von A (sehr gut) oder B (gut). Im Bestand der Versicherungen ist der Anteil an Fonds mit Top-Rating mit 41% noch geringer. Dies sind die zentralen Ergebnisse der dritten Studie zur Fondsqualität in Versicherungsprodukten der FERI EuroRating Services AG. Immerhin hat sich demnach die Qualität des Bestands gegenüber der letzten Untersuchung aus 2013 um fünf Prozentpunkte verbessert.

Fokus auf große Gesellschaften

Das Potenzial ist laut FERI längst nicht ausgeschöpft. „Versicherer setzen in der Selektion weiterhin auf bekannte Produkte von großen Gesellschaften. Diese haben aber oft nur durchschnittliche oder schwache Ratings“, kommentiert Dr. Tobias Schmidt, Vorstandsprecher der FERI EuroRating Services AG. „Viele Versicherungen schenken der Qualität der von ihnen angebotenen Fonds zu wenig Beachtung.“ Versicherungsnehmer sollten Schmidt zufolge entsprechende Qualitätsüberprüfungen beim Versicherungsgeber einfordern, wozu auch Berater oder Vermittler einen wertvollen Beitrag liefern könnten.

Hoher Anteil kleinvolumiger Fonds

FERI kritisiert zudem den relativ hohen Anteil von Fonds mit einem Volumen von weniger als 50 Mio. Euro. Dieser beträgt im aktuellen Angebot 11%, im Bestand sogar 17%. Kleinere Fonds seien zwar per se nicht schlecht. Das Risiko der Schließung wegen mangelnder Profitabilität sei allerdings nicht zu vernachlässigen. Ein Drittel dieser kleinen Fonds, die 2013 im Bestand waren, sind laut der Studie mittlerweile geschlossen oder verschmolzen. Das produziere vermeidbaren Verwaltungsaufwand bzw. Kosten.

Kaum noch Garantieprodukte mit Laufzeitbegrenzungen

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld hat auch bei den Versicherungspolicen sichtbare Spuren hinterlassen. Nur noch weniger als ein Drittel der Versicherer bietet derzeit Garantiefondsprodukte mit Laufzeitbegrenzung an. 2013 waren es immerhin noch fast zwei von drei Gesellschaften. Der Umfang des angebotenen Fondsuniversums ist hingegen deutlich gestiegen.

Multi-Asset auf dem Vormarsch

An Bedeutung gewonnen haben vor allem Multi-Asset-Produkte und vermögensverwaltende Fonds haben. 2010 setzten sie nur 57% der Versicherungsgesellschaften ein. Nachdem der Anteil bis 2013 bereits auf 76% gestiegen war, sind es nun 95%. Auch ETFs gewinnen an Bedeutung. Lag der Anteil der Versicherer mit ETFs im Angebot 2013 noch bei 8%, sind mittlerweile 37%. Ebenfalls zugelegt haben Nachhaltigkeitsfonds, die nun 72 statt 63% im Angebot haben. (mh)