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7. Dezember 2017
Fondspolicen verhelfen Maklern zur Aufholjagd

Fondspolicen verhelfen Maklern zur Aufholjagd

Das Verhältnis von Versicherungsmaklern zur Lebensversicherung ist manchmal zwiespältig. Dennoch haben Makler im vergangenen Geschäftsjahr mehr Verträge vermittelt als Banken oder Ausschließlichkeit. Der Marktanteilgewinn basiert auch auf einer Erholung im Bereich der Fondspolicen.

Versicherungsmakler haben im vergangenen Jahr die meisten Verträge im Bereich der Lebensversicherung vermittelt und liegen damit vor den Banken und der Ausschließlichkeit. Versicherungsmakler vereinnahmen einen Marktanteil von knapp 29% für sich. Im Jahr 2015 lag dieser noch bei rund 26%. Das hat der Vertriebswege-Survey 2016 der Beratungsfirma Willis Towers Watson für den Bereich der Lebensversicherung ergeben. Als Kennzahl wird dabei das vermittelte Annual Premium Equivalent (APE = Summe aus laufenden Prämien plus 10% der Einmalprämien) herangezogen.

Fondspolicen verhelfen Maklern zur Aufholjagd

Die Rolle von Fondspolicen, BU, bAV und Einmalbeitrag

Die Studienverantwortlichen führen die Aufholjagd der Versicherungsmakler auf verschiedene Aspekte zurück. Ausschlaggebend war demnach, dass der Absatz von fondsgebundenen Produkten 2016 signifikant zugenommen hat. Zu diesem Wachstum haben insbesondere Versicherungsmakler beigetragen. Sie steigerten ihren Absatz hier um 3,5 Prozentpunkte. Auch in den Bereichen BU-Versicherung und bAV konnten diese ihren ohnehin schon hohen Marktanteil von mehr als 50% steigern.

Ein dritter Treiber war dagegen erstmalig das Einmalbeitragsgeschäft. Hier haben die unabhängigen Vermittler ihr Verkaufsvolumen fast gehalten und damit auch dort ihren Marktanteil erhöht. Verloren hat an dieser Stelle insbesondere der Bankenvertrieb und das wirkt sich insgesamt auf dessen Marktanteil aus: Mit 28,6% liegt dieser knapp hinter den unabhängigen Vermittlern. Der Vorjahreswert lag noch bei über 30%. Der Anteil der Ausschließlichkeitsorganisationen hält sich bei 27,2% und damit nur unwesentlich niedriger als im Vorjahr.

Wo bleibt der Direktvertrieb?

Die Entwicklung im Direktvertrieb haben sich viele wohl anders vorgestellt. Im Bereich Leben kommt der Vertrieb über das Internet aber nicht in Fahrt – im Gegenteil. Der Anteil liegt bei etwas über 4% und ist damit um rund 25% gegenüber dem Vorjahr und um nahezu 40% innerhalb der letzten drei Jahre eingebrochen.

Dennoch glauben die Versicherer weiter an den Direktvertrieb und auch an Vergleichsportale. Laut Willis Towers Watson sehen Versicherer hier das höchste Wachstumspotenzial. Unabhängigen Vermittlern werden aber auch wieder steigende Absätze zugetraut. Relativ stabil bleibt die Einschätzung der Versicherer was die Banken und die Ausschließlichkeit angeht. (bh)