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17. November 2015
Prognose zur Kfz-Versicherung: Weniger Schäden und günstigere Prämien

Prognose zur Kfz-Versicherung: Weniger Schäden und günstigere Prämien

Technologische Neuerungen und ein sich veränderndes Mobilitätsverhalten werden die Kfz-Versicherung maßgeblich verändern: Eine aktuelle Prognose sagt sinkende Schäden und Preise sowie massive Einbußen beim Prämienvolumen voraus. Für „klassische“ Vermittler verheißt sie nichts Gutes.

Kfz-Versicherer müssen damit rechnen, dass sich das Prämienvolumen in der Schaden- und Unfallversicherung von heute 24,3 Mrd. Euro bis 2030 deutlich verringern wird. Eine aktuelle KPMG-Studie macht dafür folgende Gründe aus: Ein neues Mobilitätsverhalten durch Carsharing, technologische Neuerungen wie Fahrer-Assistenzsysteme, autonome Fahrzeuge und 3D-Drucker. Je nach Dynamik der technologischen Entwicklung kommen die KPMG-Analysten anhand von Modellrechnungen auf einen Rückgang des Kfz-Prämienvolumens um bis zu 45%. Für Autofahrer gibt es infolge dessen eine gute Nachricht: Policen dürften im selben Maße preiswerter werden.

Enorme Schadenreduzierung

In ihrer Prognose gehen die KPMG-Experten davon aus, dass neue Fahrerassistenzsysteme oder auch das autonome Fahren Anzahl und Höhe von Kfz-Kollisionsschäden bis zum Jahr 2030 um bis zu 50% reduzieren werden. Für Kunden mit weiterhin eigenen Fahrzeugen wird es infolgedessen zu entsprechenden Prämiensenkungen kommen. Allerdings wird davon ausgegangen, dass Millionen privat gehaltener Fahrzeuge verschwinden werden, weil Carsharing-Modelle weiter an Attraktivität gewinnen.

Der „klassische Vermittler“, also Versicherungsmakler oder auch Ausschließlichkeitsvertreter, wird in dem Veränderungsprozess zum Verlierer im Vertrieb von Kfz-Versicherungen erklärt. In Zukunft werden hingegen Autobauer und Direktvertriebskanäle, wie zum Beispiel Vergleichsplattformen im Internet, die dominanten Vertriebskanäle darstellen, so KPMG.

3D-Druck verändert Fuhrpark

Einen interessanten Aspekt gibt es zuletzt noch beim Gütertransport: Nach KPMG-Meinung wird der 3D-Druck zu einem spürbaren Rückgang des Bedarfs an Transportkapazitäten auf längeren Strecken führen. Viele Waren würden zukünftig also in der Nähe der Kunden gedruckt und mit kleineren Transportern geliefert, entsprechend entfallen die hierfür bisher eingesetzten schweren LKWs. Denkbar wäre hier ein Rückgang bis zu 30%. (bh)