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Finanzen
22. Mai 2017
So viel kosten die Niedrigzinsen deutsche Privathaushalte

So viel kosten die Niedrigzinsen deutsche Privathaushalte

Die Zinseinbußen der Deutschen durch die historisch niedrigen Zinsen summieren sich allein zwischen von 2010 bis 2016 auf 344 Mrd. Euro. In diesem Jahr dürften weitere 92 Mrd. Euro hinzukommen. Das zeigt eine aktuelle Studie der DZ Bank.

Im Vergleich zu einem normalen Zinsniveau summieren sich die Einkommenseinbußen der privaten Haushalte in den letzten sieben Jahren auf fast 344 Mrd. Euro. Das hat DZ BANK Research berechnet. Dem steht nur eine Zinsersparnis bei Krediten von 145 Mrd. Euro gegenüber. Insgesamt errechnen die Experten somit Nettoeinbußen von fast 200 Mrd. Euro Mrd. Euro. Von 2011 bis 2013 fiel die Durchschnittsverzinsung von Einlagen, Rentenpapieren und Versicherungen unter die Inflationsrate und ein negativer Realzins musste hingenommen werden. Für 2014 bis 2016 lassen sich lediglich dank extrem niedriger Inflationsraten leicht positive Realzinsen errechnen.

Weitere 37 Mrd. Euro Wertverlust in 2017

Mit der Rückkehr der Inflation fällt der durchschnittliche Nominalzins in diesem Jahr erneut schwächer aus als der allgemeine Preisanstieg. Ein Realzins von voraussichtlich –0,8% führt 2017 zu einem Wertverlust des privaten Geldvermögens von über 37 Mrd. Euro, erwarten die Volkswirte des DZ BANK Research. Die Zinseinbußen dürfte demnach sogar bei weiteren 92 Mrd. Euro liegen.

Neue Portfoliostruktur notwendig

Die Probleme, denen sich die Anleger ausgesetzt sehen, resultieren den Experten zufolge zum Teil aus einer einseitigen Portfoliomischung zugunsten zinsabhängiger Anlageformen. Das erschwere die Kompensation von Zinseinbußen in Zeiten niedriger Zinsen. Langfristig könnte daher eine ausgewogenere Portfoliostruktur, die neben Zinseinnahmen auch stärker Dividendenerträge und Kursgewinne ermöglicht, Abhilfe schaffen. (mh)